GERD HAGEDORN


               

    

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  NACHRICHTEN   UND   EREIGNISSE     AUS  DER  KATHOLISCHEN  KIRCHE  ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

 [Siehe auch:Ökumene]


05.07.2018  Vatikan: Ökumenisches Gebet in Bari + deutsches Projekt für Wiederaufbau im Irak
Für Samstag, den 7. Juli, lädt Papst Franziskus zu einem besonderen Gebet für die Christen im Nahen Osten ein. An diesem Tag wird er im italienischen Bari ein ökumenisches Gebet leiten, an dem u.a. auch der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel teilnimmt.
Im Vorfeld dieses ökumenischen Friedensgebetes ruft der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), zur Teilnahme an der Gebetsinitiative auf: „Mit seiner Einladung an die Patriarchen der orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen sowie der katholischen Ostkirchen zu einem ökumenischen Friedensgebet hat Papst Franziskus ein starkes Signal für die Einheit der Christen gesetzt und zugleich die Bedeutung des gemeinsamen Einsatzes der Gläubigen aller Kirchen für den Frieden unterstrichen“, so Erzbischof Schick.
Anlässlich des Friedenstreffens in Bari kündigt Erzbischof Schick auch ein gemeinsames Projekt der deutschen katholischen Hilfswerke an. Geplant sei der Wiederaufbau zerstörter Wohnhäuser und Bildungseinrichtungen im Nordirak, um die Rückkehr gewaltsam vertriebener Familien in ihre Heimat zu unterstützen.
Das deutsche Projekt „Wiederaufbau Ninive Irak“ wird unter Federführung von Caritas international, dem für Katastrophenhilfe zuständigen Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, durchgeführt. Es werden 180 Häuser, vier Schulen sowie ein Kindergarten restauriert. Mehrere Hundert Menschen erhalten psychosoziale Unterstützung, um ihre Traumata zu überwinden. Hinzu kommen einkommenschaffende und berufsfördernde Maßnahmen für rund 400 Menschen.
Das Projekt hat einen Gesamtumfang von 1,7 Millionen Euro und umfasst einen Zeitraum von einem Jahr. An der Finanzierung sind die katholischen Hilfswerke Caritas international, Misereor, Missio Aachen und Missio München, das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ sowie die Erzbistümer Bamberg und Köln beteiligt. (PEK 05.07.2018).

07.11.2017  Kardinal Kasper: „Leidige Auseinandersetzung um Amoris Laetitia hoffentlich beendet“
Beim Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene gilt der Mittelweg, dass in Einzelfällen die Zulassung zu den Sakramenten der Versöhnung und der Eucharistie möglich ist. Ein entsprechender Brief des Papstes vom September 2016 und eine Orientierungshilfe wurden nun im Amtsblatt des Heiligen Stuhls veröffentlicht. Ein Zusatz von Kardinalsstaatsekretär Pietro Parolin weist die Texte ausdrücklich als „authentisches Lehramt“ aus. Dazu ein Gastkommentar von Kardinal Walter Kasper bei Radio Vatikan: „Durch die amtliche Veröffentlichung des Briefs von Papst Franziskus an die Bischöfe der Region Buenos Aires ist die leidige Auseinandersetzung um das Apostolische Schreiben Amoris Laetitia hoffentlich beendet. Die große Mehrheit des Volkes Gottes hat dieses Schreiben schon bisher mit Freude dankbar aufgenommen und darf sich jetzt bestätigt fühlen.“     (rv) (NL Radio Vatikan, 07.12.2017).                             Hier der Gastkommentar von Kardinal Walter Kasper

01.12.2017  Vatikan: Nach der bevorstehenden Renovierung des Campo Santo Teutonico werden auch Flüchtlinge dort eine Herberge finden. Der Gedanke eines sicheren Zufluchtsortes sei schon seit 500 Jahren prägend für die Institution, sagte Prof. Dr. Stefan Heid, der Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft, das seinen Sitz am deutschen Friedhof in der Nähe des Petersdoms hat. Zum Campo Santo gehören der deutsche Friedhof, einige angrenzende Gebäude sowie die Kirche Santa Maria della Pietà. Dort hat die Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes der Deutschen und Flamen ihren Sitz; auch das Päpstliche Priesterkolleg vom Campo Santo Teutonico und das Römische Institut der Görres-Gesellschaft befinden sich auf dem Gelände. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.12.2017).

26.11.2017  Vatikan:
Der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat vor einer Spaltung in der katholischen Kirche gewarnt.
Es drohe die Gefahr, dass ein Teil der Katholiken sich desorientiert und enttäuscht abtrenne, sagte Müller der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“ vom Sonntag. Die Kirche müsse aus dem „protestantischen Schisma Martin Luthers“ Lehren über zu vermeidende Fehler ziehen. Müller verlangte von der Kirchenleitung, sie müsse „diejenigen anhören, die ernste Fragen oder berechtigte Beschwerden haben, nicht sie ignorieren oder, schlimmer noch, demütigen“. Es gebe Spannungen zwischen einem traditionalistischen Lager „auf einigen Internetseiten“ und einer ebenso übertrieben liberalen Front. In beiden Fällen handle es sich um Minderheiten. Er selbst stehe als Bischof und Kardinal der katholischen Kirche „von Natur aus auf Seiten des Heiligen Vaters“ und werde „niemandem erlauben, meine negativen Erfahrungen der vergangenen Monate zu instrumentalisieren“. (kap)(NL Radio Vatikan, 26.11.2017).

26.10.2017  Augustinerorden zu Martin Luther: Schaden und Verdienst
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Der Schaden für den Orden und das religiöse Leben in Deutschland war enorm.“ Mit deutlichen Worten distanziert sich der Augustinerorden von seinem früheren Mitglied Martin Luther. Dieser habe sich nicht nur persönlich von den Augustinern abgewandt, sondern auch das Ordensleben an sich „mit aller Kraft verdammt“, schreibt der Generalprior des Ordens, Alejandro Moral Anton, in einem Beitrag für die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. (kap/or) (NL Radio Vatikan, 26.10.2017).
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26.10.2017  Vatikan:
Einem Bericht der "„Zeit"“ zufolge prüft Papst Franziskus die Möglichkeit zum Einsatz von „viri probati“ für die Messfeier.
Der aus Österreich stammende langjährige Amazonas-Bischof Erwin Kräutler sieht im Einsatz von „erprobten verheirateten Männern“ eine Möglichkeit, dem Priestermangel etwa im Amazonasgebiet, aber auch in Deutschland, entgegenzuwirken. „In erster Linie steht nicht der Zölibat zur Diskussion, sondern die von der sonntäglichen Eucharistiefeier ausgeschlossenen Gemeinden“, so der emeritierte Bischof. Er habe ein entsprechendes Papier mitvorbereitet, das dem Papst bereits vorliege. Verheiratete Priester gibt es in der katholischen Kirche bisher nur in Ausnahmefällen, etwa, wenn ein Geistlicher einer anderen Konfession zur katholischen Kirche übertritt. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.10.2017).

20.10.2017  Italien: Neue Gebets-Fernsehsendung mit dem Papst
„
Es braucht Mut, um das Vaterunser zu beten, es braucht Mut, ,Vater‘ zu sagen und wirklich zu glauben, dass Gott der Vater ist, der mich begleitet, mir vergibt, mir das Brot gibt, und für all das aufmerksam ist, das ich sehe...“ Das sagt Papst Franziskus in einem Interview, das Teil einer neuen wöchentlichen Fernsehsendung ist. „Padre nostro“, „Vaterunser“, heißt die Talkshow mit dem Papst, die ab nächstem Mittwoch dem „täglichen Brot“ des christlichen Glaubens auf den Grund geht. Die Reihe, produziert vom vatikanischen Kommunikationssekretariat und dem italienischen Fernsehsender „Tv2000“, wurde am Mittwochnachmittag im Vatikan vorgestellt. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.10.2017).
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15.10.2017  Vatikan: Papst spricht Märtyrer heilig: „Sie gaben ihr Leben hin“
Die Weltkirche hat neue Heilige: Im Rahmen einer Festmesse auf dem Petersplatz hat der Papst an diesem Sonntagmorgen Katholiken aus Brasilien, Mexiko, Spanien und Italien heiliggesprochen. Darunter sind die ersten heiligen Märtyrer Brasiliens; sie wurden im 17. Jahrhundert von Protestanten ermordet. Die Glaubenszeugen können damit weltweit als Heilige verehrt werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 15.10.2017).
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09.09.2017  Kardinal Kurt Koch zur 600. Jubiläumsfeier des Konzils von Konstanz gesandt: Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen wurde von Papst Franziskus zum Sondergesandten für das 600. Jubiläum des Konzils von Konstanz ernannt. Die Feierlichkeiten dazu finden am 11. November in Konstanz statt. Das vom Gegenpapst Johannes XXIII. einberufene Konzil, das von 1414 bis 1418 stattgefunden hatte, beendete mit seiner „causa unionis“ das fast 40 Jahre dauernde "Abendländische Schisma" der Kirche. Johannes XXIII. wurde durch das Konzil abgesetzt, der in Rom residierende Papst Gregor XII. trat freiwillig zurück und der in Avignon residierende Benedikt XIII. floh nach Spanien. Damit war der Weg frei für eine Papstwahl, die einzige jemals auf deutschem Boden, bei der Martin V. als einziger und legitimer Papst gewählt wurde. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.09.2017).

22.07.017 WJT: Vor vier Jahren die erste Papstreise nach Rio de Janeiro
Vier Jahre ist sie nun her, die erste internationale Reise von Papst Franziskus. Vom 22. bis zum 29. Juli 2013 war der Papst in Brasilien, beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Mehr als drei Millionen junge Menschen nahmen an dem internationalen Glaubensfest teil. Kardinal Orani João Tempesta ist der Erzbischof von Rio. Er war der Gastgeber des Jugendtreffens und blickt im Gespräch mit Radio Vatikan auf die Tage zurück: „Wir haben gesehen, dass es trotz vieler Probleme, sozialer Probleme und Probleme mit der Sicherheit, ein schöner Moment war: Ein Moment des Friedens und des Verständnisses unter allen. Das ist möglich, wenn wir eine Kirche im Dienst an den Menschen haben, die Christen inmitten unter dem Volk: All das bringt Frieden und Brüderlichkeit.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 22.07.2017).
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20.07.2017  Der deutsche Priester und Rektor des Campo Santo Teutonico, Msgr. Hans-Peter Fischer, zum Richter ("Auditor", GH) an der Römischen Rota, dem zweithöchsten Gericht der katholischen Kirche, berufen. Der Vatikan gab die Ernennung durch Papst Franziskus an diesem Donnerstag bekannt. Fischer wirkte seit 2010 als Rektor des Camposanto Teutonico und des dazugehörigen Priesterkollegs in Rom, zuletzt übergangsweise bis zur Ernennung eines Nachfolgers. Da der Generalvikar für die Vatikanstadt, Kardinal Angelo Comastri, keine Abberufung ausgesprochen hat, werde er, Fischer, das Rektorenamt bis auf weiteres parallel zu seiner neuen Funktion ausüben, teilte Fischer in einem Brief mit. Der aus Freiburg im Breisgau stammende 56 Jahre alte Priester ist Kirchenrechtler und Kirchenhistoriker. (rv)(NL Radio Vatikan, 20.07.2017).

11.07.2017  Neuer Tatbestand für Seligsprechungen: Die Hingabe des Lebens aus vollkommener christlicher Liebe
Die Hingabe des eigenen Lebens, auch wenn sie nicht einen gewaltsamen Tod zur Folge hatte, ist jetzt von der katholischen Kirche als ein möglicher Weg zur Seligsprechung anerkannt worden. Der Vatikan veröffentlichte an diesem Dienstag ein Motu Proprio, – einen Rechtstext – von Papst Franziskus, in der dieser das Verfahren zu einer  Seligsprechung ergänzt. Zur Seligsprechung führten bislang zwei Wege: Einer über die Anerkennung eines christlich-heroischen Tugendgrades und von Wundern auf Fürsprache der entsprechenden Person, der andere über das Martyrium. Papst Franziskus hat dem einen dritten Weg, –"iter" in der Fachsprache, –hinzugefügt: Er erweitert den Begriff der Hingabe des Lebens. Bisher galt nur die Hingabe des Lebens um des Glaubens willen, also im Fall des Martyriums. (rv) (NL Radio Vatikan, 11.07.2017).
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06.07.2017  Jetzt online: Vatikan-Fragebogen zur Jugendsynode auf Deutsch
Was ist „dringend verbesserungsfähig“ an der Katholischen Kirche? Das und noch viel mehr will der Fragebogen wissen, der auf die kommende Bischofssynode zum Thema Jugend vorbereitet und der ab sofort auch auf Deutsch offiziell vorliegt. Zur Teilnahme eingeladen sind junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren egal welcher Konfession. (rv/pm) (NL Radio Vatikan, 06.07.2017).
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01.07.2017  Vatikan: Luis Ladaria ist Nachfolger von Kardinal Müller
Führungswechsel an der Spitze der Glaubenskongregation: Der Papst hat Erzbischof Luis Ladaria zum neuen Präfekten des Dikasteriums ernannt, wie der Vatikan an diesem Samstag bekanntgab. Der spanische Jesuit und Theologe, bislang Sekretär der Glaubenskongregation, rückt an die Stelle des deutschen Kardinals Gerhard Ludwig Müller, dessen Amtszeit an diesem Sonntag ausläuft. Über die Gründe der Nicht-Verlängerung Müllers wurde zunächst nichts bekannt. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.07.2017).
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27.06.2017  Vatikan: Papst erinnert an Türkeireise Papst Pauls VI. vor 50 Jahren
Vor 50 Jahren reiste Papst Paul VI. nach Konstantinopel: Sein Nachfolger Franziskus erinnerte an diesem Dienstag an jene historische Türkeireise - und zwar bei einer Audienz für eine Delegation des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel, die von Erzbischof Job Getcha geleitet wurde. Der Kanadier ist seit dem Vorjahr orthodoxer Ko-Präsident der offiziellen Dialogkommission zwischen katholischer und orthodoxer Kirche; er vertritt den Ökumenischen Patriarchen beim Weltkirchenrat in Genf. Am Donnerstag ist die konstantinopolitanische Delegation beim feierlichen Pontifikalamt zum Patronatsfest der Kirche von Rom - dem Fest der Apostel Petrus und Paulus - anwesend. (rv/kna/kap) (NL Radioo Vatikan, 27.06.2017).
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21.04.2017  Vatikan: Papst Franziskus spricht im Oktober dreißig Katholiken heilig, die im 17. Jahrhundert von Protestanten ermordet wurden. Die Gruppe der Märtyrer wurde 1645 im nordbrasilianischen Sao Goncalo do Amarante während eines Gottesdienstes von calvinistischen Söldnern der niederländischen Kolonialherren getötet. Im Jahr 2000 sprach Johannes Paul II. (1978-2005) 30 der 69 Katholiken selig. Heiliggesprochen werden am 15. Oktober in Rom durch Papst Franziskus neben dem Jesuiten Andre de Soveral auch der in Portugal geborene Priester Ambrosio Francisco Ferro sowie 28 Laien. Ebenfalls spricht Franziskus am selben Tag die mexikanischen Jugendlichen Cristobal (+1527), Antonio und Juan (+1529) heilig, die sich geweigert hatten, einem Aztekengott Opfer zu bringen und in Polygamie zu leben, außerdem den spanischen Priester Faustino Miguez Gonzales (1831-1925), Gründer des Ordens der Kalasantinerinnen und eines Instituts zur Unterrichtung von Frauen sowie den Minoritenbruder und Missionaren Lucantonio Falcone (1669-1739). (kap) (NL Radio Vatikan, 21.04.2017).

24.01.2017  Vatikan/Vereinigte Staaten:
US-Präsident Donald Trump wird einen neuen Botschafter beim Heiligen Stuhl ernennen.
Ein möglicher Kandidat für die Nachfolge von Ken Hackett, der die Vereinigten Staaten seit 2013 beim Heiligen Stuhl vertritt, ist laut der für gewöhnlich gut informierten Internetseite „Vatican Insider“ auch Arnold Schwarzenegger. Die Ernennung wird auch die zukünftigen Beziehungen zwischen den USA und dem Vatikan beeinflussen. Ken Hacketts Amtszeit endete mit dem Amtsantritt Trumps am 20. Januar. Der Heilige Stuhl und die USA haben erst seit 1984 diplomatische Beziehungen. (cath.ch) (NL Radio Vatikan, 24.01.2017).

15.01.2017  Spanien: Eine spanische Kirchenzeitschrift meldet, Papst Franziskus wolle seinen Vor-Vorgänger Paul VI. heiligsprechen. Dazu plane er, das Verfahren des vor drei Jahren selig-gesprochenen Montini-Papstes zu beschleunigen; die Bedingung eines erneuten Wunders auf Fürsprache Pauls VI.’ hin wolle Franziskus fallenlassen. Ähnlich war Franziskus auch bei der Heiligsprechung von Johannes XXIII., dem Vorgänger von Papst Paul VI. (1963-1978), verfahren. Der Vatikan hat die Angaben der Zeitschrift „Vida Nueva“ bislang nicht kommentiert. Im Jahr 2017 jährt sich die Enzyklika Pauls VI.’ „"Populorum progressio"“ zum fünfzigsten Mal. (imedia) (NL Radio Vatikan, 15.01.2017).

03.12.2016  Vatikan: Theologenkommission plant Grundsatzpapier zu Synodalität
Das Thema Synodalität bleibt im Vatikan weiter ganz oben auf der Tagesordnung, auch wenn die nächste reguläre Bischofssynode erst wieder im Herbst 2018 stattfindet. Aus der Glaubenskongregation wird jetzt bekannt, dass die ihr zugeordnete „Internationale Theologische Kommission“ an einem Grundsatzpapier zum Thema Synodalität der Kirche arbeitet. „Wir streben die Veröffentlichung eines Dokuments zu diesem Thema an, und dieser Text ist schon zur Hälfte fertig, viele Stellungnahmen dazu sind schon eingearbeitet – er ist schon ziemlich reif,“ erklärt im Interview mit RV der brasilianische Bischof Luiz Catelan Ferreira, Mitglied der Kommission. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.12.2016).
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13.10.2016  Vatikan/Deutschland:
Wechsel in der deutschen Enklave im Vatikan:
Der Rektor des Camposanto Teutonico, Hans-Peter Fischer, beendet seine Amtszeit zum kommenden 1. Februar. Darüber informierte der 55-jährige Priester an diesem Donnerstag in einem kurzen Schreiben. Fischer war Ende 2010 auf Vorschlag der Deutschen Bischofskonferenz für eine Amtszeit von sechs Jahren nach Rom gekommen. Er übernahm als Nachfolger des Kirchenhistorikers Erwin Gatz das Rektorat der am Camposanto ansässigen Erzbruderschaft sowie des benachbarten Priesterkollegs. Ein Nachfolger sei noch nicht bestimmt, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Donnerstag auf Anfrage der KNA mit. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 13.10.2016).

10.10.2016  Neuer Kardinal: „Ich widme meine Ernennung dem syrischen Volk“
Sein Name fiel als erster, als der Papst am Sonntag die Liste künftiger Kardinäle verlas: Mario Zenari. Der italienische Erzbischof ist Nuntius in Syrien. Dort werde er auch weiter auf seinem Posten bleiben, versicherte Franziskus bei der Ankündung des Konsistoriums für den 19. November. Zenari solle dem syrischen Volk auch künftig beistehen, so Franziskus. Einen päpstlichen Nuntius im Kardinalsrang hat es lange nicht gegeben. Zenari selbst sieht die außergewöhnliche Ehrung als Zeichen der Solidarität mit der notleidenden syrischen Bevölkerung. Er wolle diese Ernennung den Syrern widmen, sagte Zenari im Gespräch mit Radio Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.10.2016).
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02.10.2016  Franziskus in Aserbaidschan: Religionen müssen Weg zum Frieden ebnen
Recht gelebte Religionen können den Weg zum Frieden ebnen, wo Politik und Diplomatie scheitern. Das sagte Papst Franziskus zum Abschluss seiner Kaukasusreise vor Muslimen, Juden und orthodoxen Christen in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Bei der herausragenden Begegnung in der „Heydar Aliyev“-Moschee würdigte Franziskus den Stand des Dialogs und die herzliche Zusammenarbeit der Religionen im Großen und im Kleinen in dem Kaukasus-Land. (NL Radio Vatikan, 02.10.2016).
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Und hier die beachtenswerte Papstrede in amtlicher deutscher Übersetzung

15.09.2016  Papst gleicht das lateinische ans ostkirchliche Kirchenrecht an
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"De concordia inter codices"“: So heißt eine neue Anordnung des Papstes in der Form eines sogenannten „Motu Proprio“. Es wurde an diesem Donnerstag vom Vatikan veröffentlicht. Im Kern geht es um eine Anpassung der beiden Gesetzbücher des kirchlichen Rechts aneinander. Neben dem Kodex des kanonischen Rechts, gibt es einen eigenen Kodex für die mit Rom verbundenen Ostkirchen. Viele Artikel in beiden Büchern haben exakt denselben Wortlaut, doch vielen anderen sieht man an, dass dahinter jeweils andere Rechtsvorstellungen und –traditionen stehen. Es gab bisher also Fragen, auf die beide Codices unterschiedliche Antworten gaben. Dem versucht nun das neue „Motu Proprio“ abzuhelfen: Etwas mehr Vereinheitlichung ist das Ziel. (rv) (NL Radio Vatikan, 15.09.2016).
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22.07.2016  Kroatien:
Ein kroatisches Gericht hat den Schuldspruch eines jugoslawischen Gerichts aus kommunistischer Zeit gegen Kardinal Alojzije Stepinac (1898-1960) jetzt aufgehoben.
Der Schauprozess im Jahr 1946 habe allen damaligen und heutigen Rechtsgrundsätzen widersprochen, begründete der Vorsitzende Richter Ivan Turudic die Entscheidung am Freitag in Zagreb, wie die Austria Presse Agentur (APA) am selben Tag berichtete. Der Zagreber Erzbischof war nach der kommunistischen Machtübernahme im Tito-Jugoslawien zu 16 Jahren Haft verurteilt worden, weil er während des Zweiten Weltkriegs mit den kroatischen Faschisten kollaboriert haben soll. Papst Johannes Paul II. sprach Stepinac 1998 selig. Das Verfahren für seine Heiligsprechung ist inzwischen sehr weit fortgeschritten. Weil die Rolle von Erzbischof Stepinac während des Zweiten Weltkriegs ein noch ungelöster Streitpunkt zwischen katholischen Kroaten und orthodoxen Serben ist, hat Papst Franziskus die Errichtung einer gemischten katholisch-orthodoxen Kommission zur Klärung der historischen Fragen verfügt. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.07.2016).

14.07.2016  Algerien/Vatikan:
Die sieben französischen Trappistenmönche, die 1996 in Algerien enthauptet wurden, sollen seliggesprochen werden.
In wenigen Wochen werde der Orden den 700 Seiten starken Antrag dazu im Vatikan einreichen, schreibt die kirchliche Tageszeitung „Avvenire“ an diesem Donnerstag. Die getöteten Mönche hätten das „Antlitz Jesu Christi in der muslimischen Welt“ sein wollen, sagte der Trappist Thomas Georgeon der Zeitung; er fungiert als Postulator, also als Anwalt für den kirchlichen Prozess der Seligsprechung. Während des Bürgerkriegs in Algerien überfiel im März 1996 eine Islamistengruppe das Kloster der Mönche in Tibhirine im Atlas-Gebirge. Die Terrororganisation „Groupe Islamique Armé“ forderte die Freilassung eines ihrer Anführer. Zwei Monate später wurden die abgetrennten Köpfe der Mönche gefunden, die Körper blieben verschwunden. Ob die Trappisten von ihren Entführern oder vom algerischen Militär getötet wurden, ist unklar. (avvenire/kna) (NL Radio Vatikan, 14.07.2016).

26.06.2016  Erzbischof Georg Gänswein hat seine Aussagen über ein „geteiltes Papstamt“ präzisiert. In einem am Samstag verbreiteten Interview des katholischen Fernsehsenders EWTN betonte Erzbischof Gänswein, dass er damit keineswegs zum Ausdruck bringen wollte, dass es aus seiner Sicht zwei Päpste gebe und Franziskus dieses Amt nicht rechtmäßig innehabe. Im Mai hatte Gänswein in einer Rede an der Universität Gregoriana in Rom gesagt, nach dem Amtsverzicht von Benedikt XVI. gebe es keine zwei Päpste, „aber de facto ein erweitertes Amt - mit einem aktiven und einem kontemplativen Teilhaber“. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe seine Entscheidung zum Rücktritt nie bereut, so Gänswein. Benedikt XVI. lebe mit diesem Schritt nach wie vor in „vollem Frieden,“ und er sei heute „vielleicht mehr denn je“ überzeugt davon, dass er richtig gewesen sei, so Gänswein. (kna) (NL Radio Vatikan, 216.09.2016).

18.06.2016  Franziskus besucht alte, pflegebedürftige Priester
Papst Franziskus hat alte, pflegebedürftige Priester besucht. Am Freitagnachmittag machte er sich zu zwei verschiedenen römischen Einrichtungen auf, in denen Geistliche im Ruhestand betreut werden: Monte Tabor und Casa San Gaetano, das in Rom auch unter dem Namen „"Die hundert Priester“" bekannt ist. In beiden Einrichtungen zusammen leben rund 30 katholische Geistliche, darunter auch Ordensmänner, in ihren letzten Jahren. Franziskus verbrachte den ganzen Nachmittag mit ihnen, hieß es aus dem Vatikan. Sein Besuch reiht sich ein in die Serie der „Gesten der Barmherzigkeit“, die der Papst zum Heiligen Jahr einmal im Monat an einem Freitag setzt. (rv)(NL Radio Vatikan, 18.06.2016).

08.06.2016  Orthodoxes Konzil historisches Ereignis für alle Christen“:
Der Vatikan hofft auf ein Zustandekommen und einen Erfolg des panorthodoxen Konzils. Das schreibt der Dominikaner P. Hyacinthe Destivelle, der im Päpstlichen Einheitsrat für die Orthodoxie zuständig ist, in der Mittwochs-Ausgabe der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. „Die orthodoxe Einheit interessiert die Katholiken natürlich sehr, weil die Schwierigkeiten in den Beziehungen orthodoxer Kirchen untereinander ein ernsthaftes Hindernis für den theologischen Dialog und auch das für das gemeinsame Zeugnis von Katholiken und Orthodoxen in der Welt darstellen“, so Destivelle. (or) (NL Radio Vatikan, 08.06.2016).
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08.06.2016  Ein des sexuellen Missbrauchs für schuldig befundener Priester des Bistums Aachen ist laisiert worden. Das gab das Bistum an diesem Mittwoch in einer Pressemeldung bekannt. Demnach habe Papst Franziskus nach Prüfung der Akten durch die römische Glaubenskongregation und einem eigenen Entlassungsgesuch des Priesters die Laisierung von Georg K. veranlasst und somit einmal mehr seine Null-Toleranz-Politik gegenüber sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche bestätigt. Mit der Entlassung aus dem Klerikerstand endet auch die Fürsorge- und Versorgungsverpflichtung, die der Bischof mit dem Tag der Priesterweihe für einen Priester übernimmt. Der ehemalige Priester darf keine priesterlichen Handlungen mehr ausüben, und ihm kann kein Amt übertragen werden, das die Priesterweihe voraussetzt. (pm)NL Radio Vatikan, 08.06.2016).

28.05.2016  Vatikan: Russland hat einen neuen Apostolischen Nuntius Papst Franziskus hat Erzbischof Celestino Migliore, Titularerzbischof von Canosa, dazu ernannt, wie der Vatikan an diesem Samstag mitteilte. Der 63-jährige Italiener war zuvor Apostolischer Nuntius in Polen. In jener Zeit fiel die als historisch bewertete gemeinsame Erklärung der katholischen Kirche Polens und der russisch-orthodoxen Kirche für eine Versöhnung beider Länder. Sein Vorgänger in Moskau, Erzbischof Ivan Jurkovic, ist seit Februar dieses Jahres zum Ständigen Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf ernannt worden. (rv)(NL Radio Vatikan, 28.05.2016).

20.05.2016  China:
Die Katholiken in aller Welt sind am kommenden Dienstag - 24. Mai - wieder zum Gebet für ihre Glaubensgeschwister in China aufgerufen.
An diesem Tag pilgern die chinesischen Katholiken traditionell zum Marienheiligtum Sheshan bei Shanghai. Den Gebetstag für die Freiheit und Einheit der Kirche in China hatte 2007 der damalige Papst Benedikt XVI. ausgerufen. In China leben 13 Millionen Katholiken unter rund 1,3 Milliarden Bewohnern. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 20.05.2016).

15.05.2016  Vatikan: Am Montag trifft Franziskus eine Delegation aus Bulgarien und Mazedonien. Anlass dazu ist das Fest der Slawenapostel Kyrill und Methodius, das nach dem julianischen Kalender auf den 24. Mai fällt. Außerdem wird der Papst die Vollversammlung der italienischen Bischofskonferenz – der größten Europas – eröffnen. (rv)(NL Radio Vatikan, 15.05.2016).

12.05.2016  Franziskus will Diakonat für die Frau prüfen lassen
Papst Franziskus will die Zulassung von Frauen zum Amt des Ständigen Diakons prüfen. Im freien Austausch mit Ordensoberinnen aus allen Erdteilen sprach der Papst davon, eine Kommission einzurichten, die die Aufgaben der Diakoninnen der frühen Kirche klärt, um daraus Schlussfolgerungen für eine zukünftige kirchliche Praxis zu ziehen. Das bestätige im Gespräch mit Radio Vatikan die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Schwester Katharina Ganz, die an der Audienz teilnahm. Die Oberinnen hätten die Frage nach dem Zugang zum Ständigen Diakonat an den Papst herangetragen, Franziskus selbst habe darauf die Idee einer Studienkommission entwickelt. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 12.05.2016).

27.04.2016  Vatikan/Schweiz:
Nach Aussage von Hans Küng selbst hat Papst Franziskus auf sein Schreiben geantwortet, mit dem der aus der Schweiz stammende Tübinger Theologe eine freie Diskussion über das päpstliche Unfehlbarkeitsdogma gefordert hatte.
Wie der Onlinenachrichtendienst National Catholic Reporter (NCR) berichtet, habe Papst Franziskus ihm über die Berliner Nuntiatur einen Brief zukommen lassen, in dem die Anrede "„Lieber Mitbruder"“ handschriftlich verfasst sei und in dem er sich offen für eine Diskussion zum erst seit 1870 geltenden Unfehlbarkeitsanspruch ex cathedra zeige. Den Brief selbst wollte Küng aus Gründen der Vertraulichkeit nicht herzeigen, doch er sei begeistert über die Öffnung, die Papst Franziskus bereits mit der Veröffentlichung seiner apostolischen Exhortation Amoris Laetitia und nun auch mit der Antwort auf seinen Aufruf zur Diskussion gezeigt habe. (ncr/kna) (NL Radio Vatikan, 27.04.2016).

07.04.2016  Die Kardinäle Robert Sarah und Raymond Leo Burke haben eine fortschreitende Verwässerung der katholischen Sakramente kritisiert. Deshalb haben sie Papst Franziskus nach eigener Aussage einige Vorschläge unterbreitet. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sei in der katholischen Kirche teilweise eine Sinnentleerung und Banalisierung der Sakramente eingerissen, beklagten die beiden Kardinäle bei einer Buchvorstellung in Rom. Vielen Gläubigen und selbst manchen Priestern fehle heute das Verständnis und die Ehrfurcht vor den Riten, die nach katholischem Verständnis das Wirken Gottes in der Welt sichtbar machen und die Menschen daran teilhaben lassen. (kna) (NL Radio Vatikan, 07.04.2016).

04.04.2016  Der Vatikan lanciert eine neue Internet-Domain mit der Endung „catholic“. Auf Anregung des vatikanischen Staatssekretariats hat das Kommunikationssekretariat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich um die Umsetzung dieser Neuerung kümmern soll. Damit sollen künftig katholische Institutionen die Möglichkeit haben, sich mit dieser Endung im World Wide Web als „katholisch“ präsentieren zu können. Die Arbeitsgruppe des Vatikan soll damit jene Institutionen unterstützen, die die katholische Lehre und ihre Werte in der Cyberwelt verbreiten wollen, so eine Note des vatikanischen Pressesaals von diesem Montag. Geleitet wird die siebenköpfige Arbeitsgruppe vom ehemaligen Informatik-Verantwortlichen von Radio Vatikan, Mauro Milita. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.04.2016).           

07.03.2016  Vatikan: Mutter Teresa steht vor ihrer Heiligsprechung. Für Dienstag nächster Woche hat Papst Franziskus ein Konsistorium einberufen, das über die Heiligkeit der seligen Gründerin der „Missionarinnen der Nächstenliebe“ die endgültige Entscheidung treffen soll. Es ist zu erwarten, dass die anwesenden Kardinäle der Heiligsprechung des „Engels von Kalkutta“ zustimmen werden. Das Konsistorium wurde an diesem Montag offiziell angekündigt. Bei der Versammlung im Vatikan wird auch das Datum der Heiligsprechung von Mutter Teresa bekanntgegeben werden. Denkbar ist ein solcher feierlicher Akt noch während des laufenden Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, etwa am Sonntag, dem 4. September. Am 5. September des Jahres 1997 war die aus Albanien stammende Friedensnobelpreisträgerin mit 87 Jahren in Kalkutta gestorben.

Über insgesamt fünf Selige sollen die in Rom residierenden oder anwesenden Kardinäle am nächsten Dienstag befinden. Zu den fünf Kandidaten für die Kanonisierung gehört auch Maria Elisabeth Hesselblad; eine schwedische Ordensfrau des 19. und 20. Jahrhunderts. Die ursprüngliche Lutheranerin ist Gründerin eines Ordens, der sich an der Heiligen Brigitte von Schweden orientiert. Ebenfalls vor der Heiligsprechung stehen der mexikanische Märtyrer José Sanchez del Rio, der argentinische Priester José Gabriel Brochero und der polnische Ordensgründer Johannes Papczynski.

Papst Franziskus hatte im Dezember des letzten Jahres ein Wunder anerkannt, das auf die Fürsprache von Mutter Teresa geschehen sein soll. Angehörige eines Brasilianers, der einen Hirntumor hatte, haben demnach im Jahr 2008 im Gebet Mutter Teresa angerufen; daraufhin wurde der 35-Jährige auf wissenschaftlich nicht erklärbare Weise von seinem Tumor geheilt.

Mutter Teresa hieß mit bürgerlichem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu; sie gehörte zur albanischen Minderheit im heutigen Mazedonien. 1910 geboren, arbeitete die Ordensfrau zunächst an einer Schule im indischen Kalkutta. Ab 1948 stellte sie sich in den Dienst von Sterbenden und Kranken in einem Elendsviertel der Stadt; heute wirken die „Missionarinnen der Nächstenliebe“, die sie gründete, in fast allen Teilen der Welt für die Ärmsten der Armen. Schon sechs Jahre nach ihrem Tod 1997 wurde Mutter Teresa von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. (rv 07.03.2016 sk) (NL Radio Vatikan, 07.03.2016; mit Textverbesserungen von GH).

06.02.2016  Der Papst plant „derzeit“ keine Reform des Zölibats. Das sagte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einer Konferenz zum Thema Zölibat an der römischen Universität Gregoriana an diesem Samstag. Eine solche stehe derzeit nicht auf der Agenda des Papstes, so Parolin. „Nicht dass ich davon wüsste“, sagte er wörtlich. In den vergangenen Wochen waren Spekulationen laut geworden, der Papst plane eine Lockerung des Zölibats. Möglicherweise würde er bereits bei seinem Besuch in Mexiko erste Schritte andeuten, hieß es. Für solche Vermutungen gab es im Vatikan keine Bestätigung. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 06.02.2016).

19.01.2016  Iran/Vatikan
Irans Präsident Hassan Rohani trifft am Dienstag nächster Woche Papst Franziskus im Vatikan.
Das bestätigte am Montag die iranische Botschaft beim Heiligen Stuhl. Es ist die erste Europareise des iranischen Regierungschefs nach der Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen die islamische Republik. Rohani sollte bereits im November Italien und den Vatikan besuchen, sagte aber nach den Terroranschlägen von Paris kurzfristig ab. Papst Franziskus hat sich mehrfach erfreut über den Abschluss des Atomabkommens zwischen dem Iran, den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland geäußert, zuletzt bei seiner Rede vor dem Diplomatischen Corps vor einer Woche im Vatikan. Das erste Treffen eines iranischen Präsidenten mit dem Papst fand 1999 zwischen Mohammed Khatami und Johannes Paul II. im Vatikan statt. 2007 traf er auch mit Papst Benedikt XVI. zusammen. Auch nach der islamischen Revolution 1979 sind die Beziehungen zwischen Teheran und dem Heiligen Stuhl nicht unterbrochen worden. Der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, unternahm schon mehrere Reisen in den Iran, um sich mit schiitischen Religionsführern zu treffen. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.01.2016).

30.12.2015  Synoden-Sekretär: „Papst stärkt Bischofskonferenzen“
Die Rolle der nationalen Bischofskonferenzen wird künftig stärker hervor gehoben. Dies sei der ausdrückliche Wunsch des Papstes, sagt im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri. Der Papst habe explizit auf die Bedeutung von „regionalen Synoden“ gesprochen, so Kardinal Baldisseri. Wie dies konkret geschehen soll und welche Möglichkeiten es für Übertragungen umfangreicherer Kompetenzen an die nationalen Bischofskonferenzen geben soll, dazu werde im Februar ein Seminar in Rom mit Spezialisten aus den Bereichen Kirchenrecht und Ekklesiologie [Lehre von der Kirche] zum Thema Synodalität veranstaltet, kündigt der italienischen Kurienkardinal an. Man wolle zu einem tieferen Verständnis dieses Prinzips beitragen und weitere Studien zu diesem Thema fördern. (or/kap)(NL Radio Vatikan, 30.12.2015).

01.12.2015  Philippinen:
Die Bischöfe haben sich empört über einen verbalen Angriff eines Präsidentschaftskandidaten auf Papst Franziskus gezeigt.
„Wenn ein verehrter, geliebter und bewunderter Mann wie Papst Franziskus von einem politischen Kandidaten verflucht wird, und das Publikum lacht, kann ich nur meinen Kopf beugen und voll Scham trauern“, erklärte Erzbischof Socrates Villegas, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen. Er bezog sich auf Äußerungen von Rodrigo Duterte, der sich als gnadenloser Kämpfer gegen Kriminalität einen Namen gemacht hat. (afp) (NL Radio Vatikan, 01.12.2015).  -  Endlich mal eine offfizielle Zurückweisung ungerechter und gehässiger Kritik an der katholischen Kirche aus der katholischen Kirche heraus [GH].

11.11.2015  Der Vatikan hat seine Registrierung für Pilger zum Heiligen Jahr online geschaltet. Ab sofort können sich Gruppen, aber auch Einzelteilnehmer zu acht Großveranstaltungen des am 8. Dezember beginnenden „Jubiläums der Barmherzigkeit” elektronisch anmelden. Auch eine Voranmeldung für den Zugang zum Petersdom durch die Heilige Pforte ist damit möglich. Bislang sind die Formulare auf der Jubiläums-Homepage nur auf Italienisch und Französisch zugänglich, die Verlinkung zu anderen Sprachen, auch zur deutschen, soll in den nächsten Tagen erfolgen, teilte der zuständige Päpstliche Rat für die Neuevangelisierung am Mittwoch mit. (kap) (NL Radio Vatikan, 11.11.2015).

23.10.2015  Patriarch Laham: Friedensappell für Nahen Osten und einen Patriarchenrat
Die Synodenväter werden eventuell einen gesonderten Friedensappell für den Nahen Osten veröffentlichen. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi mitteilt, rufen die Bischöfe in dem Text zu einem Ende jeder Gewalt in der Region und zum Dialog der Religionen auf. Der griechisch-melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorius III. Laham, will mehr: Er habe den Papst gebeten, künftig auch einen Patriarchenrat im Vatikan zu gründen. Ein solcher Beraterstab könne dem Papst helfen, die Lage der Christen in den Ländern des Ostens besser zu verstehen. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 24.10.2015).

22.10.2015  Vatikan: Der Präsident der Islamischen Republik Iran, Hassan Rohani, wird am 14. November mit dem Papst im Vatikan zusammentreffen. Dies bestätigte der Heilige Stuhl am Donnerstag. Im vergangenen Juli hatte dieser bei einer diplomatischen Reise des moderat religiösen Präsidenten nach Italien das iranische Nuklearabkommen zwischen den sechs Wirtschaftsmächten und Teheran gewürdigt. Der Heilige Stuhl hofft, dass das Abkommen Früchte bringe. Es wurde nach zwölfjährigen Verhandlungen abgeschlossen. Das Treffen ist nicht das erste eines iranischen Präsidenten mit dem Papst: Der frühere Präsident Mohammad Khatami hatte 1999 Johannes Paul II. getroffen und hatte 2005 an dessen Beisetzung teilgenommen. Im Jahr 2007 traf er auch Papst Benedikt XVI. Gemeinsam haben sie damals dazu aufgerufen, die Friedensbemühungen im Nahen Osten zu erweitern. Der bisher einzige Papst, der in den Iran gereist ist, war Papst Paul VI. im Jahre 1970. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.10.2015).

28.09.2015  Vatikan:
Papst Franziskus begeht das 50. Gründungsjahr der Bischofssynode zusammen mit Gläubigen und allen anderen Interessierten mit einem Festakt im Vatikan.
Er wird am Samstagvormittag, dem 17. Oktober, in der Audienzhalle stattfinden. Aus jedem Kontinent ist als Redner ein Bischof eingeladen, der an der Ordentlichen Generalversammlung der Synode zum Thema Ehe und Familie teilnimmt. Das einleitende Referat hält der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn, der auf Ernennung des Papstes zur Synode reist. Am Schluss ergreift Papst Franziskus das Wort. Europa vertritt bei dem Festakt als Redner der Londoner Kardinal von Westminster, Vincent Gerald Nichols, der zugleich die Bischofskonferenz von England und Wales präsidiert. Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. eine Idee des II. Vatikanischen Konzils aufgegriffen. Er gründete sie vor 50 Jahren mit dem Schreiben „Apostolica sollicitudo“ vom 15. September 1965. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.09.2015).

23.09.2015  Fulda:
Kardinal Woelki will kein Zurück in frühere Zeiten
"Willkommen in der deutschen Diaspora"
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat in einem Gottesdienst auf der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda vor einer Idealisierung der Vergangenheit gewarnt.
Zwar sei es richtig, dass das Wissen über den Glauben heute gering sei und auch viele Katholiken zentrale Glaubenswahrheiten ablehnten. Doch habe es auch in den Zeiten, als die Kirchen noch voll waren, viel Unverständnis gegeben. Viele Menschen seien einfach den Konventionen und Traditionen gefolgt.
"Schon die ersten Jünger hatten diesen Auftrag"
Woelki rief die Bischöfe auf, die Realität anzunehmen. «Ein Zurück in frühere Zeiten ist keine verantwortbare Alternative», sagte er. Die Kirche dürfe ihre Legitimation auch nicht aus ihrer Bedeutung als Arbeitgeber oder als Stütze des Sozialstaats ziehen. Sie habe den Auftrag, mutig und ohne Zögern das Reich Gottes sichtbar zu machen und Barmherzigkeit zu verkünden. «Wir sollen Werkzeuge der Vergebung sein. Und sollen dabei großzügig sein, weil auch Gott großzügig ist.» Dieser Auftrag habe schon zur Zeit der ersten Jünger gegolten, sagte Woelki mit Verweis auf das im Gottesdienst verlesene Evangelium vom Tag. Diesen Weg müsse Kirche auch heute gehen.
(KNA, dr) (Kölner Domradio.de, 23.09.2015).

06.09.2015  Vatikan: Die Engelsburg soll im Heiligen Jahr zum offiziellen Empfangsbereich für die Besucher und Pilger werden. Das berichtet am Wochenende das Internetportal „Vaticaninsider“. Die Stadt Rom habe dem Römischen Pilgerwerk für die Aufnahme der Heilig-Jahr-Besucher dementsprechend ein weiträumiges Gelände an der Engelsburg zur Verfügung gestellt. In diesem Bereich sollen unter Zelten Informationsstände und Sammelpunkte für eintreffende Pilger eingerichtet werden. In der Zone soll auch ein eigenes Pressezentrum eingerichtet werden. Zum Außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das am 8. Dezember beginnt und bis zum 20. November 2016 dauert, werden nach Prognosen der römischen Stadtverwaltung bis zu 33 Millionen Besucher erwartet. (vaticaninsider/kap) (NL Radio Vatikan, 06.09.2015).

31.08.2015  Vatikan: Weltgebetstag für die Schöpfung erstmals auch für Katholiken
Eine große ökumenische Geste für die Schöpfung: Zum ersten Mal begehen an diesem Dienstag, dem 1. September, katholische und orthodoxe Gläubige auf der ganzen Welt gemeinsam den Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung. Um den herausragenden Charakter dieses Gebets zu unterstreichen, leiten Papst Franziskus und der orthodoxe Ökumenische Patriarch Bartholomaios zur gleichen Zeit – um 17 Uhr - entsprechende Feiern. Franziskus steht im Petersdom einem Wortgottesdienst vor, während Bartholomaios in der Istanbuler Georgskathedrale gemeinsam mit jenen 140 Bischöfen betet, die derzeit das erste panorthodoxe Konzil dort vorbereiten. (rv) (NL Radio Vatikan, 31.08.2015).

10.08.2015  Papst greift orthodoxe Idee auf: Gebetstag für die Schöpfung
Die Katholische Kirche feiert ab diesem Jahr einen Gebetstag zur Bewahrung der Schöpfung. Das hat der Vatikan an diesem Montag bekannt gegeben. Papst Franziskus hat in einem Brief an die zuständigen Kardinäle seine Entscheidung mitgeteilt, gemeinsam mit der ganzen Kirche und möglichst mit allen Christen weltweit in Sorge um die Schöpfung zu beten.
Die Idee zu diesem Gebetstag kommt aber nicht vom Papst selber. Es war am 18. Mai diesen Jahres, als bei der Vorstellung der Umwelt-Enzyklika Laudato Si’ der Vertreter der griechisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Johannes von Pergamon Zizoulas, auf einen solchen Gebetstag in seiner Kirche hinwies: „An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das Ökumenische Patriarchat schon 1989 entschieden hat, den 1. September jedes Jahres dem Gebet für die Umwelt zu widmen. Dieser Tag ist nach unserem liturgischen Kalender der erste Tag im Kirchenjahr, er wird nun von den Orthodoxen der Schöpfung gewidmet. Wäre das nicht ein gutes Datum für das Gebet für alle Christen?“ Er wäre es, dachte sich Papst Franziskus, und machte sich die Idee zu eigen. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.08.2015)

09.08.2015  Vatikan: Papst will Völkermord-Opfer seligsprechen
Papst Franziskus will ein Opfer der türkischen Christen- und Armenierverfolgung während des Ersten Weltkriegs seligsprechen. Er bestätigte am Samstag im Vatikan das Martyrium des syrisch-katholischen Bischofs Flavian Michele Melki (1858-1915). Dieser war am 29. August 1915 im Zuge der Ausschreitungen, die der Papst unlängst als Völkermord eingestuft hat, in seiner Bischofsstadt Djezireh in der heutigen Türkei „aus Hass auf den Glauben“ getötet worden. Der Postulator in der Causa Melki sieht im RV-Interview Parallelen zu heutigen Christenverfolgungen in Nahost. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.08.2015).

16.07.2015  Papst Benedikt-Bibliothek entsteht im Vatikan
Im Vatikan entsteht derzeit eine „Papst Benedikt-Bibliothek“. Sie wird Bücher sowohl von als auch über Joseph Ratzinger / Papst Benedikt und seine Theologie enthalten und am 18. November am Camposanto Teutonico eröffnet werden. Dort gibt es bereits eine gutsortierte wissenschaftliche Bibliothek, nämlich jene des deutschen Priesterkollegs und des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft (RIGG), die beide am Camposanto ansässig sind; die Benedikt-Bibliothek wird dieser Sammlung als Sonderbestand eingegliedert, in Kürze laufen kleinere Bauarbeiten dazu an. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.07.2015).

16.07.2015  Vatikan: Kardinal Müller für Vertiefung der katholischen Ehelehre
Für Kardinal Gerhard Ludwig Müller, den Präfekten der Römischen Glaubenskongregation, muss die Familiensynode im Oktober vor allem eine Vertiefung der katholischen Ehelehre bringen. Zudem warnte er in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ davor, dass Ehenichtigkeitsverfahren als eine Art „Scheidung auf katholisch“ missverstanden werden. Müller will auch den Zugang zu den Sakramenten der Buße und Eucharistie nicht nur im Zusammenhang mit gescheiterten Ehen diskutieren, sondern die Vorbereitung auf den Sakramentenempfang grundsätzlich vertiefend thematisieren. (kap) (NL Radio Vatikan, 16.07.2015).

13.06.2015  Vatikan: Der Petersplatz war in Blau getaucht: An die 100.000 katholische Pfadfinder aus ganz Italien machten an diesem Samstag dem Papst ihre Aufwartung – in ihren Uniformen mit blauem Hemd und Halstuch. Es war nach Angaben der Veranstalter das größte Pfadfindertreffen aller Zeiten. Franziskus lobte die „großen menschlichen Werte“ des Pfadfinderwesens und betonte, ein gewisser religiöser Ansatz gehöre dazu, das habe schon Robert Baden-Powell vor fast hundert Jahren so gesehen. Katholische Pfadfinder sollten das Spirituelle nicht vernachlässigen und immer offen sein zum Dialog mit anderen. „Bitte, Dialogfähigkeit! Brücken bauen in dieser Gesellschaft, wo so viele Mauern errichten. Brücken, bitte!“ (rv) (NL Radio Vatikan, 13.06.2015).

12.06.2015  Angesichts des FIFA-Skandals will der Vatikan keine Spenden vom südamerikanischen Fußballverband (CONMEBOL) annehmen. Aufgrund des Korruptionsskandals im Weltfußballverband werde das vom Papst initiierte Schulnetzwerk „Scholas Occurrentes“ bis zum Abschluss der gerichtlichen Ermittlungen auf diese Spenden verzichten, heißt es in einer Mitteilung, die am Donnerstag von der Pressestelle der Initiative in Buenos Aires veröffentlicht wurde. Die päpstliche Organisation zur Förderung der Jugend durch Sport und Bildung hatte im April mit der CONMEBOL ein Abkommen unterzeichnet, nach dem der Fußballverband für jedes Tor und jeden gehaltenen Elfmeter beim America-Cup in Chile Scholas Occurrentes jeweils 10.000 US-Dollar spenden wollte. Beim letzten America-Cup vor vier Jahren waren 72 Tore geschossen worden. Die derzeitige „Copa America“ – also die Lateinamerika-Meisterschaften – hatte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Santiago de Chile mit dem Spiel zwischen den Gastgebern und Ecuador begonnen. (pm/ap) (NL Radio Vatikan, 12.06.2015).

12.06.2015  Vereinigte Arabische Emirate
An diesem Freitag ist im Beisein des vatikanischen Staatsekretärs Kardinal Pietro Parolin die neue St. Pauls-Kirche in Abu Dhabi eingeweiht worden.
Parolin bezeichnete die Einweihung der neuen Kirche als „Zeichen der Vitalität“ der katholischen Gemeinde. Der Apostolische Vikar für Südarabien, Bischof Paul Hinder OFM, begrüßte die „Stabilität und den Frieden, den wir in diesem Land genießen“. Am Vortag hatte auch Kulturminister Nahyan bin Mubarak an der Eröffnung der Einweihungsfeiern teilgenommen. In seiner Ansprache betonte er, dass die neue Kirche Zeichen der „religiösen Toleranz“ der einheimischen Behörden sei. In den Arabischen Emiraten leben rund 900.000 Katholiken, bei denen es sich größtenteils um Zuwanderer aus asiatischen Ländern, darunter Philippinen und Indien, handelt. (fides) (NL Radio Vatikan, 12.06.2015).

08.06.2015  Vatikan: Nach Duschkabinen und einem Friseursalon will der Vatikan nun auch Schlafplätze für Obdachlose zur Verfügung stellen. Der päpstliche Almosenverwalter Erzbischof Konrad Krajewski bestätigte dem Internetportal „Vatican Insider“ am Sonntag entsprechende italienische Medienberichte. In der Via dei Penitenzieri, in der Nähe des Petersplatzes im Gebäude der Ordenszentrale der Jesuiten, soll auf Wunsch von Papst Franziskus eine Unterkunft mit rund 30 Betten entstehen. Die Umbauarbeiten sind laut den Berichten schon im Gange. In einem Interview mit Radio Vatikan hatte Diego Giovanni Ravelli, Büroleiter des Almosenamts, erklärt, dass die Einnahmen des Almosenamtes im Jahr 2014 mit 1,5 Millionen Euro ein Viertel höher gelegen hätten als im Jahr zuvor. Auf diese Weise habe man mehr Bedürftige erreichen können (kna/varie) (NL Radio Vatikan, 08.06.2015).

04.06.2015  Vatikan: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat eine wachsende Einseitigkeit im Bildungswesen kritisiert.                                         Die Geisteswissenschaften träten zunehmend in den Hintergrund, weil sie wirtschaftlich als wertlos angesehen würden, schreibt die „Nummer zwei“ des Vatikan in einem Beitrag für den „Osservatore Romano“ vom Donnerstag. Parolin warnt vor einer „Robotisierung“ der Bildung. Anlass des Artikels ist die Gründung der Weltbildungsorganisation Unesco vor 70 Jahren. Parolin sprach am Mittwoch auch am Sitz der UNO-Organisation in Paris. Die Geisteswissenschaften sind nach Worten des italienischen Kardinals keineswegs überflüssig, sondern fördern die Kreativität und die Fähigkeit zu Mitgefühl, emotionaler Intelligenz, komplexem Denken und zur Zusammenarbeit unter den Menschen. „Heute riskieren wir, uns im Namen eines standardisierten Technikbewusstseins beiseiteschieben zu lassen“, so Parolin. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.06.2015).

04.06.2015  Vatikanstadt (AFP)
Papst Franziskus empfängt in der kommenden Woche den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Vatikan.
Es ist die zweite Begegnung des Papstes mit dem Kreml-Chef und die erste Zusammenkunft seit dem Beginn des Ukraine-Konflikts.
Die erste Audienz Putins im Vatikan seit dem Amtsantritt Franziskus' stand im Zeichen des Bürgerkriegs in Syrien. Franziskus und Putin riefen bei dem Treffen im November 2013 zu einer diplomatischen Lösung des blutigen Konflikts auf. Der Kreml hatte am Montag angekündigt, dass Putin in den kommenden Tagen nach Mailand reisen werde, um dort die Weltausstellung Expo zu besichtigen. -
Im Osten der Ukraine bekämpfen sich seit mehr als einem Jahr prorussische Rebellen und Regierungstruppen. Mehr als 6400 Menschen wurden nach UN-Angaben bereits getötet und mehr als eine Million Menschen in die Flucht getrieben. Trotz eines im Februar unterzeichneten Waffenstillstandsabkommens nahm die Gewalt in der Region zuletzt wieder zu. -
Der Vatikan äußerte sich bislang zurückhaltend zu dem Konflikt. Der Papst warnte zwar vor einem "Krieg zwischen Christen". Die mit Rom verbundenen griechischen Katholiken, in der Minderheit gegenüber den orthodoxen Christen in der Ukraine, verlangten allerdings eine direkte Verurteilung der russischen Haltung in dem Konflikt. Kiew und der Westen werfen Russland vor, die Separatisten zu unterstützten. Moskau weist dies zurück. Autor: Vatikanstadt (AFP) (Michael Hesemann auf facebook, 04.06.2015).

21.05.2015  China: Präsident bekräftigt Religionspolitik
Religionsgemeinschaften in China müssen „chinesisch“ sein und dürfen keinerlei „ausländischem Einfluss“ unterliegen. Sie müssen sich außerdem in die „sozialistische Gesellschaft integrieren", stehen unter der Leitung der Kommunistischen Partei und müssen „der Entwicklung der Nation dienen“. Mit diesen Worten erteilt Chinas Präsident Xi Jinping Hoffnungen auf ein vatikanisch-chinesisches Tauwetter eine Abfuhr. Xi äußerte sich in den letzten Tagen auf einer Konferenz von nicht-kommunistischen Parteien in Peking. Der Präsident erkannte an, dass viele Menschen in China heute von Religionen beeinflusst seien. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.05.2015).

12.05.2015  Deutschland: Der Passauer Bischof Stefan Oster hat das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) scharf kritisiert. Die Laienvereinigung hatte bei ihrer jüngsten Vollversammlung einstimmig den Beschluss gefasst, für die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften einzutreten. Bischof Oster bezeichnete das am Montag auf seiner Facebook-Seite als „nicht nachvollziehbar“. Ein positives Eingehen auf diese Forderungen käme einem „dramatischen Kurswechsel“ gleich, so Oster. Besonders kritisierte der Bischof die „immer neu bemühte Berufung auf Papst Franziskus zur Untermauerung dieses neuen Programms“. Es gebe keine einzige öffentliche Äußerung des Papstes oder des bisherigen Lehramtes, die in die Nähe der ZdK-Forderung komme. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.05.2015).

10.05.2015  Vatikan: Kubas Präsident Castro besucht Papst Franziskus
Papst Franziskus hat an diesem Sonntagmorgen den kubanischen Präsidenten Raúl Castro zu einem „privaten Besuch" empfangen. Castro habe sich beim Papst für den Brief nach Washington und Havanna bedankt, den Franziskus zur Wiederannäherung zwischen den seit langem verfeindeten Staaten USA und Kuba auf den Weg gebracht hatte, hieß es aus dem Vatikan. Zudem übermittelte der Präsident dem Papst die Freude der Kubaner über den im September bevorstehenden Besuch auf der Insel. Die Begegnung in den Empfangsräumen der vatikanischen Audienzhalle war „sehr herzlich“ und dauerte gut 50 Minuten. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.05.2015).

27.04.2015  Polen:
Das KZ „Dachau war der Hauptort der Inhaftierung katholischer Priester aus ganz Europa.
Mehr als die Hälfte von ihnen waren Polen,” daran erinnerte Jozef Kloch, Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz. Das berichtet die Nachrichtenagentur „Catholic News Service“. „Wir wollen die inhaftierten Priester in den Mittelpunkt stellen, wenn wir der Befreiung Dachaus durch die amerikanischen Truppen gedenken. Denjenigen, die gestorben sind, und dem spirituellen Erbe, das sie uns trotz der grauenhaften Umstände hinterlassen haben, gebührt unser Respekt.” Ungefähr 800 Priester und 30 Bischöfe werden zur Gedenkfeier der Befreiung des KZ Dachau vor 70 Jahren am kommenden Sonntag erwartet. (apic) (NL Radio Vatikan, 27.04.2015).

25.04.2015  Vatikan: Zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das am 8. Dezember eröffnet wird, hat der Vatikan eine Homepage eingerichtet. Dort werden in verschiedenen Sprachen – Englisch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Polnisch und Deutsch – alle Informationen rund um das Heilige Jahr bereitgestellt. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.04.2015).

24.04.2015  Vatikan/Italien:
Das Terrornetzwerk Al Kaida hat offenbar einen Anschlag auf den Vatikan geplant.
Die italienische Polizei ermittelt gegen 18 Menschen, der mutmaßliche Anführer wurde festgenommen. Die Polizei war den Verdächtigen mit abgehörten Telefonaten auf die Spur gekommen, berichtet Spiegel-Online an diesem Freitag. Die Gespräche hätten nahegelegt, dass der Vatikan das Ziel sein könnte, sagte einer der Ermittler. Aus dem Vatikan hieß es dazu, dass es sich um Pläne handle, die mindestens fünf Jahre alt seien und deshalb keine aktuelle Gefahr bedeuteten. (spiegel-online) (NL Radio Vatikan, 24.04.2015).

12.04.2015  Türkei: „Völkermord an Armeniern": Türkei protestiert gegen Papstaussage
Die Türkei hat noch am Sonntag scharf auf die Aussagen von Papst Franziskus zum Genozid an den Armeniern reagiert. Das Kirchenoberhaupt schüre mit solchen Worten Hass, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu via Twitter. Die Erklärung des Papstes sei „weit von Geschichte und Recht entfernt" und nicht hinnehmbar. Religiöse Ämter seien überdies „nicht der Ort, mit haltlosen Vorwürfen Feindschaft und Hass zu schüren", fügte er hinzu. Der Apostolische Nuntius in Ankara, Erzbischof Antonio Lucibello, wurde ins Außenministerium einbestellt und nahm den Protest eines Staatssekretärs entgegen. (kna) (NL Radio Vatikan, 12.04.2015).

12.04.2015  Vatikan: Franziskus feiert Heilige Messe mit Armeniern zum Gedenken an Völkermord 1915
Papst Franziskus hat an diesem Sonntag, dem orthodoxen Osterfest, im Petersdom eine feierliche Heilige Messe mit Tausenden armenischer Gläubiger und den beiden höchsten Würdenträgern der armenischen apostolischen Kirche gefeiert. Anlass war der Beginn des Völkermordes an den armenischen Christen vor 100 Jahren durch das Osmanische Reich. Das Wort „Genozid“, Völkermord, benutzte der Papst ausdrücklich. In einer Ansprache zum Beginn der Hl. Messe bezeichnete er das Hinmetzeln der Armenier während des Ersten Weltkriegs öffentlich als den „ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts“. Bei den Massakern des seinerzeit mit Deutschland verbündeten Osmanischen Reiches wurden 1915 und 1916 in Ostanatolien bis zu 1,5 Millionen Armenier ermordet. Franziskus stellte den Genozid in eine Reihe mit der Judenvernichtung im Nationalsozialismus. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.04.2015). [Bedeutet das, dass der von Islamisten HEUTE, vor den Augen aller Welt, verübte Massenmord  an Christen und die Vertreibung ganzer christlicher Völker aus der angestammten Heimat des Orients in die Ungewissheit von Not und Elend, Tod und Verderben auch heute auf wirksame Abhilfe der Mächtigen verzichten und der Christen-Genozid auch 100 Jahre auf seine Anerkennung als Völkermord im Jahre 2115 warten muss? GH]. Einen detallierten Bericht von Radio Vatikan finden Sie hier.

26.03.2015  Vatikan/UNO/Ukraine:
Im Ukraine-Konflikt drängt der Vatikan alle beteiligten Seiten zu mehr Friedensbemühungen.
Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Maria Tomasi, sprach an diesem Donnerstag vor dem Menschenrechtsrat und hob hervor, alle Konfliktparteien müssten so schnell wie möglich das Minsker Abkommen umsetzen. Das sei eine Vorbedingung für alle zukünftigen Anstrengungen, um die Feindseligkeiten zu beenden und die humanitäre Lage in der Ostukraine zu verbessern. Zugleich drückte der Heilige Stuhl durch seinen Vertreter Tomasi seine Sorge um die Zivilbevölkerung aus. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.03.215.

21.03.2015  Neapel: Papst Franziskus löst in Neapel „Blutwunder“ aus
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eim Besuch von Papst Franziskus im Dom von Neapel ist es zum sogenannten „Blutwunder des Heiligen Januarius“ gekommen, das üblicherweise nur an drei anderen Terminen im Jahr stattfindet.

Nachdem der Papst am Samstag das Gefäß mit der Ampulle ergriffen und geküsst hatte, verflüssigte sich das geronnene Blut des um 305 getöteten Märtyrers, des Stadtpatrons von Neapel. Nachdem der neapolitanische Kardinal Crescenzio Sepe dies verkündet hatte, reagierten die Kleriker und Ordensleute in der Basilika mit lautem Applaus. Lachend kommentierte Franziskus: „Der Erzbischof sagte mir, das Blut habe sich halb verflüssigt. Man sieht: Der Heilige mag uns halb. Wir müssen alle noch ein wenig umkehren, damit er uns ganz mag.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 21.03.2015).

15.03.2015  Papst: Bestürzt über Attentate in Pakistan
Papst Franziskus hat die Anschläge auf zwei Kirchen in Lahore in Pakistan verurteilt. „Mit Schmerz, mit großem Schmerz“ habe er die Nachricht von den Attentaten von diesem Sonntag gehört, sagte er beim Angelusgebet in Rom. „Unsere Schwestern und Brüder haben ihr Blut vergossen, nur weil sie Christen sind!“ Opfer und Angehörige versicherte er seines Gebets. Zugleich kritisierte der Papst, dass die Verfolgung von Christen in Pakistan in der Weltöffentlichkeit weithin verdrängt werde. „Ich bitte Gott um ein Ende dieser Christenverfolgung, welche die Welt zu verdrängen sucht.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 15.03.2015).

13.03.2015  Die Kirche wird 2016 ein „Heiliges Jahr der Barmherzigkeit“ begehen. Das gab Papst Franziskus an diesem Freitag bei einer Predigt im Petersdom bekannt. „Das ist die Zeit der Barmherzigkeit. Es ist wichtig, dass die Gläubigen sie leben und in alle Gesellschaftsbereiche hineintragen. Vorwärts!“, so der Papst in der Predigt.
Die Ankündigung fand während eines Bußgottesdienstes statt, dem der Papst in der Petersbasilika vorstand. Die Liturgie fand im Rahmen der Initiative „24 Stunden für Gott“ statt, Papst Franziskus hörte, wie im vergangenen Jahr auch schon, mit vielen anderen Priestern Beichte. 
Das Heilige Jahr wird zum 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) gefeiert. Es sei damit eine Einladung, das mit dem Konzil begonnene Werk fortzuführen, so der Vatikan in einer Pressemitteilung. Datum der Eröffnung ist der 8. Dezember 2015, das Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens und gleichzeitig Jahrestag des Konzilsendes. Das Heilige Jahr dauert bis zum 20. November 2016, dem Christkönigsfest. -
Die offizielle Ankündigung des Heiligen Jahres wird durch eine feierliche Proklamation geschehen. Der Papst wird die dementsprechende Bulle am Barmherzigkeitssonntag, also dem Sonntag nach Ostern, von der Heiligen Pforte des Petersdoms aus verlesen. -
Das Jubiläum finde statt, wenn im Lesejahr C der Kirche die Texte aus dem Lukasevangelium genommen werden, so der Vatikan weiter. Der Evangelist Lukas trage den Ehrennamen „Evangelist der Barmherzigkeit“. -
Der Ritus der Eröffnung besteht aus der Öffnung der Heiligen Pforte in Sankt Peter. Diese Tür ist außerhalb der Heiligen Jahre zugemauert. Heilige Pforten gibt es auch in den anderen Papstbasiliken: Johannes im Lateran, Sankt Paul vor den Mauern und Santa Maria Maggiore. Auch diese Pforten werden geöffnet. Dieser Akt will einen besonderen Weg zum Heil symbolisieren. -
Die Tradition der Heiligen Jahre geht auf das Jahr 1300 zurück, 1475 legte man dafür einen Rhythmus von 25 Jahren fest, jede Generation sollte die Möglichkeit haben, ein solches Jahr zu erleben. Aus diesem Rahmen herausfallende Jahre hat es immer wieder gegeben, zuletzt 1933 und 1983. Ordentliche Heilige Jahre gab es bislang 26, das letzte hatte Papst Johannes Paul II. für das Jahr 2000 ausgerufen. Der Sinn dieser Heiligen Jahre bestehe in einer Einladung, die Beziehung mit Gott und den Mitmenschen zu erneuern, so der Vatikan in seiner Mitteilung. Der Papst lenke die Aufmerksamkeit auf die Barmherzigkeit Gottes, die auch die Menschen ansporne, selber barmherzig zu sein. Papst Franziskus hat genau vor zwei Jahren seinen Bischofswahlspruch auch zu seinem Papstwahlspruch gemacht. Das Thema der Barmherzigkeit steht ganz im Zentrum dieses Pontifikates. (Radio Vatikan, 13.03.2015).

03.12.2014  Vatikan: Kirchenrechtler haben ein neues Online-Instrument zur Verfügung: Die neue Webseite des Päpstlichen Rates für die Interpretation der Gesetzestexte ist freigeschaltet. Dort finden sich unter anderem Meldungen über die Aktivitäten des Päpstlichen „Justizministeriums“ sowie ein historisches Archiv, das etwa die Revisionen des Kirchenrechts seit 1969 nachvollziehbar macht. Die Webseite erklärt auch die Zuständigkeiten und die Geschichte des Päpstlichen Rates. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.12.2014).

25.11.2014  Moskau sieht das Treffen in Istanbul mit Argusaugen
Von Josef Bruckmoser
Der Besuch von Papst Franziskus ist für den Ökumenischen Patriarchen auch politisch bedeutsam.
Papst Franziskus bleibt der Tradition seiner Vorgänger treu: Wie Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. besucht er schon früh in seiner Amtszeit die Türkei. Die sechste Auslandsreise des 77-Jährigen von 28. bis 30. November steht im Zeichen der Ökumene zwischen Rom und den orthodoxen Kirchen. Aber auch die angespannte politische Lage im Nahen Osten führt dazu, dass der Besuch in dem muslimisch geprägten Land mit Spannung erwartet wird.
Freundliche Gesten sowohl vom Vatikan wie vom Patriarchat in Istanbul gab es von Anfang an. Bartholomaios I. war der erste Ökumenische Patriarch seit der Kirchenspaltung von 1054, der an der Amtseinführung eines Papstes teilnahm. Umgehend lud er den Papst zum Gegenbesuch ein. Dabei stehen beide unter scharfer Beobachtung aus Moskau. Denn der Ökumenische Patriarch Bartholomaios hat in den orthodoxen Ostkirchen nur einen Ehrenvorrang.
Das Machtzentrum ist die russische Orthodoxie. Und die ist eng mit der Politik verbandelt. Nur allzu gern stimmt Präsident Putin in die Klage über den "dekadenten Westen" ein und beschwört die Einheit von Nation und russisch-orthodoxer Kirche. Ebenso betrachtet der Moskauer Patriarch Russland als sein Hoheitsgebiet. Weder der Patriarch aus Istanbul noch der Papst sind willkommen.
Bartholomaios I. ist daher nicht nur ein ehrlicher Makler für den Dialog der Orthodoxie mit Rom. Für ihn ist der Papstbesuch darüber hinaus politisch - gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan - und kirchenpolitisch - gegenüber dem russischen Patriarchen - von größter Bedeutung.
Wobei Gottes Mühlen auch in der Beziehung von Papst und Ökumenischem Patriarchat langsam mahlen. Die erste Begegnung eines Papstes mit dem Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirchen ist 60 Jahre her. Im Jänner 1964 traf Papst Paul VI. mit Patriarch Athenagoras zusammen. Es war der erste Kontakt seit der Spaltung von 1054. (Salzburger Nachrichten, 25.11.2014).

21.10.2014  Papstreise in die Türkei: Vor allem ökumenischer Besuch zum Andreasfest 
Papst Franziskus reist vom 28. bis 30. November in die Türkei.
Im Zentrum dieser Reise stehen vor allem ökumenische und interreligiöse Begegnungen. Das gab der Vatikan an diesem Dienstag bekannt. Der Papst besucht die Hauptstadt Ankara und Istanbul. Wichtige Programmpunkte sind Begegnungen mit Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und dem Ökumenischen Patriarchen und Ehrenoberhaupt der griechisch-orthodoxen Kirche Bartholomaios I. Erstmals wird Franziskus eine Moschee betreten, die Sultan-Ahmed-Moschee (Blaue Moschee) in Istanbul und geplant ist auch ein Besuch der Hagia Sophia, der einstigen Hauptkirche von Konstantinopel, die inzwischen ein Museum ist. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.10.2014).

19.10.2014  Vatikan: Papst Paul VI. seliggesprochen
Der 26. September wird künftig der liturgische Gedenktag des neuen Seligen Paul VI. sein. Das kündigte Papst Franziskus bei der Seligsprechung seines Vorgängers an diesem Sonntag an. Der 26. September ist der Geburtstag von Giovanni Battista Montini, der von 1963 bis 1978 den Stuhl Petri innehatte. Zur Biographie: Papst Paul VI. mit dem bürgerlichen Namen Giovanni Battista Montini wurde 1897 in Concesio bei Brescia in der Lombardei als Sohn eines Zeitungsverlegers und Politikers geboren. Der Sohn wurde bereits 1920 zum Priester geweiht und absolvierte anschließend in der Päpstlichen Diplomatenakademie in Rom seine Studien, besonders durch Doktorate in Kirchenrecht und Philosophie. Am 21. Juni 1963 wurde Montini als Papst Paul VI. Nachfolger von Johannes XXIII. Mit großer Entschlossenheit setzte er das Konzil fort. Dies gilt nicht nur für seine große Aufmerksamkeit für das Konzilsgeschehen, sondern besonders auch für die Verwirklichung der nachkonziliaren Reformen bis zu seinem Tod am 6. August 1978. (rv/dbk) (NL Radio Vatikan, 19.10.2014).

19.10.2014  Synodaler Prozess: Er ist noch nicht zu Ende
Das Schlüsselwort zum Abschluss der Synode kam von Papst Franziskus: "Lineamenta". Während seiner Rede zum Abschluss der Versammlung der Bischofssynode fügte er diesen vatikanischen Fachbegriff für ein Vorbereitungsdokument in seine Ansprache ein. Der Papst sprach bei der letzten Sitzung der Versammlung, davor hatten die 183 anwesenden Synodenväter über das Schlussdokument abgestimmt. Mit dem Wort „Lineamenta“ machte der Papst deutlich, dass auch dies ein Arbeitsdokument ist, in Vorbereitung auf die Debatte in den Ortskirchen und Bischofskonferenzen und besonders auch in Vorbereitung auf die nächste Synode im Oktober 2015. Auch eine Entscheidung des Papstes macht diesen Charakter deutlich: Papst Franziskus entschied, das gesamte Dokument zu veröffentlichen, so wie es war, auch mit den Abschnitten, die zuvor nicht die formal notwendige Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen bekommen hatten. Er verfügte ebenfalls, dass die Stimmenanzahlen bekannt gegeben werden. Noch am Abend legte der Pressesaal des Vatikans den wartenden Journalisten den abgestimmten Text vor. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.10.2014).

18.10.2014 Seliger Paul VI.: Der dialogische Stil eines großen Papstes
Papst Paul VI. wird am Sonntag auf dem Petersplatz seliggesprochen. „Der vergessene Papst“, so nennt ihn der deutsche Kirchenhistoriker Jörg Ernesti in seiner 2012 erschienenen Montini-Biografie, mit der Ernesti freilich auch antrat, das Bild Paul VI. zu entzerren. Bis zuletzt habe dieser Papst, der 1978 starb, der Kirche wichtige, fortschrittliche Impulse gegeben. So sei er ein prophetischer Mahner gegen den Terrorismus gewesen und habe der Weltkirche mit der Einrichtung der Synode einen großen Dienst erwiesen. (NL Radio Vatikan, 18.10.2014).

15.10.2014  Rom: In Rom beginnt eine neuer Synodentag, an dem sich Kardinal Kasper als
Eisbrecher für einen revolutionären Angriff auf die katholische Lehre und Praxis betätigt. Den Auftakt dazu machte seine Rede vor dem
Kardinalskonsistorium im vergangenen Februar. Damals trat ihm als erster ein Mann öffentlich entgegen und unterzog seine Rede einer vernichtenden Kritik: der Historiker Roberto de Mattei. Heute geht er erneut an die Öffentlichkeit
und unterzieht den von Kardinal Peter Erdö unterzeichneten Zwischenbericht der Synode einer vernichtenden Kritik. Die Autoren des Berichts vertreten eine Haltung, so de Mattei, mit der sie die Glaubenswahrheit zerstören. Der
verstorbene Rechtsphilosoph Mario Palmaro schrieb im letzten Aufsatz vor seinem Tod, Kaspers Rede sei aus dem Stoff, aus dem die weißen Fahnen der bedingungslosen Kapitulation gemacht sind. Der bedingungslosen Kapitulation vor dem Zeitgeist der Welt. Mit dem Zwischenbericht sei man inzwischen viel weiter,
so de Mattei. (Theologisches.info; 15.10.2014).

15.10.2014  Synode: „Lehre und Seelsorge nicht trennen“
Es ist der richtige Blickwinkel auf Ehe und Familie, um den die Synodenväter von Rom derzeit im besten Sinn des Wortes streiten. Wovon sollte man ausgehen, von der Lehre oder von der Wirklichkeit? Für den italienischen Erzbischof von Ancona, Edoardo Menichelli, ist die Antwort klar: Zuerst gelte es, die „verwirrend verschiedenen Formen“ von Ehe und Familie, die es heute gebe, wahrzunehmen. „Viele Wirklichkeiten passen gar nicht zu unseren Etiketten.“ Erzbischof Paolo Pezzi aus Moskau hingegen warnt davor, „Lehre und Seelsorge voneinander zu trennen“. Auch Seelsorge müsse lehrmäßig gut fundiert sein, „sonst kann ja jeder machen, was er will.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 15.10.2014).

13.10.2014  Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht Dossier zu Papst Paul VI. aus Anlass der Seligsprechung des großen Papstes
Papst Franziskus spricht am kommenden Sonntag auf dem Petersplatz in Rom Papst Paul VI. selig, der von 1963 bis 1978 im Amt war. Zu diesem Anlass gibt es auf der Homepage der Deutschen Bischofskonferenz ab diesem Montag ein Online-Dossier. Darin setzt sich unter anderem der Mainzer Kardinal Karl Lehmann als Zeitzeuge mit dem Montini-Papst auseinander. Kardinal Lehmann schreibt, er sei überzeugt, dass der Papst, der bis heute für viele als der sogenannte „Pillenpapst“ gelte, verkannt werde. Paul VI. habe mit großer Entschlossenheit das Zweite Vatikanische Konzil fortgesetzt und viel „für die Verwirklichung der nachkonziliaren Reformen“ getan, so Kardinal Lehmann. (dbk) (NL Radio Vatikan, 13.10.2014).

30.09.2014  Krisengipfel zum IS-Terror im Vatikan
Ab diesem Donnerstag treffen sich im Vatikan die Päpstlichen Nuntien im Nahen Osten zu Beratungen mit der Römischen Kurie. Die von Papst Franziskus einberufenen Gespräche sollen drei Tage dauern. Unmittelbarer Anlass des Gipfels ist das Vorgehen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ gegen Christen und andere nicht-sunnitische Minderheiten. Eingeladen sind die Papstbotschafter aus Ägypten, Israel/Palästina, Jordanien/Irak, Iran, dem Libanon, Syrien und der Türkei, außerdem die Vertreter des Heiligen Stuhls bei der UNO in New York beziehungsweise Genf sowie bei der Europäischen Union. Papst Franziskus wird die Teilnehmer zu Beginn, am Donnerstagmorgen, begrüßen; die Arbeiten sollen am Samstagvormittag abgeschlossen werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.09.2014).

09.09.2014  Deutschland: Der Vatikan will dem Reformationsgedenkjahr 2017 eine eigene Ausstellung widmen. Über das Projekt „Die Päpste und die Einheit der lateinischen Welt“ werden Historiker, Kunsthistoriker und Theologen Mitte Oktober bei einer Fachtagung in Mannheim beraten. Zu den Mitarbeitern der gemeinsam mit den Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen anberaumten Ausstellung gehören unter anderen der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, der frühere EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber, der evangelische Kirchenhistoriker und frühere Präsident der Berliner Humboldt-Universität Christoph Johannes Markschies sowie der zuständige Direktor der Vatikanischen Museen, Arnold Nesselrath. (kna) (L Radio Vatikan, 09.09.2014).

17.08.2014  Ukraine:
Der römisch-katholische Erzbischof von Kiew, Petro Herkulan Malchuk, setzt für eine langfristige Lösung des Konflikts in der Ostukraine auf die Jugend des Landes. „Die Jugend will einen Neubeginn, bei dem Begriffe wie Freund und Feind, hüben und drüben keine Rolle mehr spielen“, sagte Malchuk in einem Interview der österreichischen „Kleinen Zeitung“. Kern des Konflikts ist nach Ansicht des Erzbischofs, dass sich in der Ukraine viele verschiedenen Ethnien auf der Suche nach einer eigenen nationalen Identität befänden. Hier könnten auch die Kirchen ihren Beitrag zur Beruhigung der Lage leisten, so Malchuk. Erfreulich sei, dass die Religionsgemeinschaften seit dem Ende des Kommunismus mehr Zuspruch erlebten. - Insgesamt bekennt sich mehr als eine Million der 46 Millionen Ukrainer zur römisch-katholischen Kirche. Weitere fünf Millionen gehören der ebenfalls katholischen "griechisch-katholischen" Kirche an, die dem byzantinischen Ritus angehört. Die große Mehrheit der Einwohner des Landes ist jedoch orthodox, die sich auf vier verschiedene Kirchen verteilen. (kap) (NL Radio Vatikan, 17.08.2014).

12.08.2014  Spanien:
Der mit Ebola infizierte spanische Priester[?? GH], der vor fünf Tagen aus Liberia nach Madrid ausgeflogen worden war, starb an diesem Dienstag im Krankenhaus, wie eine Sprecherin der spanischen Gesundheitsbehörden mitteilte. Der 75-Jährige Ordensmann der „Barmherzigen Brüder“ hatte in Liberia in einem katholischen Krankenhaus gearbeitet. Er hatte dort geholfen, an Ebola erkrankte Menschen zu betreuen, und sich dabei selbst infiziert. Die Zahl der Todesopfer der Ebola-Epidemie liegt bereits bei über 1.000. (afp) (NL Radio Vatikan, 12.08.2014).

27.07.2014  Fulda: Vor einem Zurückdrängen des Christentums hat der Fuldaer Bischof, Josef Algermissen, gewarnt. Beim Abschluss des diesjährigen Kongresses des Forums Deutscher Katholiken rief der Bischof alle Katholiken dazu auf, in der säkularen Gesellschaft offensiv für christliche Werte einzutreten. Darüber hinaus appellierten die rund 1.000 Teilnehmer des Kongresses „Freude am Glauben“, dass sich Katholiken weniger mit innerkirchlichen Streitthemen auseinandersetzen sollten als vielmehr ihren Glauben in überzeugender Weise zu verkünden und weiterzugeben. Zu Beginn des Treffens hatte der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, vor einer „Entchristlichung“ gewarnt und betont, dass Katholiken in Treue zu Rom und Papst dem Wort Gottes folgen sollten. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.07.2014).

09.07.2014  Zurück in die Heimat – Woelki soll Kölner Erzbischof werden                                       Rainer Maria Kardinal Woelki wird nach Informationen des WDR neuer Erzbischof von Köln. Der amtierende Berliner Erzbischof tritt damit die Nachfolge von Joachim Kardinal Meisner an. Es ist der derzeitige Höhepunkt einer rasanten Karriere innerhalb der katholischen Kirche. In den nächsten Tagen soll die Ernennung offiziell bekannt gegeben werden.
Im Gespräch für den Posten war er hin und wieder bereits, doch nun wird es wohl so kommen: Der Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki wird nach WDR-Informationen Nachfolger von Joachim Kardinal Meisner als Erzbischof in Köln. Das Domkapitel wählte ihn demzufolge aus einer Dreierliste des Papstes, am Freitagmittag soll voraussichtlich die Ernennung offiziell bekannt gegeben werden. Die Zustimmung der Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gilt als sicher. Woelki war lange ein enger Vertrauter Meisners, der im Februar 2014 vom Amt emeritiert worden war.
Mit dem Amtsantritt in Köln würde Woelki, der 1956 in Köln-Mühlheim geboren ist, ins rheinische Heimatland zurückkehren. Köln würde damit einen der inzwischen bekanntesten Kirchenmänner Deutschlands wiederbekommen, Berlin einen weltgewandten Kardinal verlieren. Allerdings hat die katholische Kirche die Ernennung Woelkis noch nicht offiziell bestätigt.
Rasanter Aufstieg
Innerhalb der katholischen Kirche stieg Woelki, der beim ehemaligen Vorsitzenden der deutschen Bischöfe, Karl Kardinal Lehmann, studiert hatte, schnell auf. Wohl auch, weil er gute Beziehungen zum Vatikan pflegt.
Woelki wurde 1985 zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Neuss und Ratingen sowie in der Militärseelsorge folgte 1990 die Ernennung zum Geheimsekretär von Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. 1997 übernahm Woelki die Leitung des Bonner Theologenkonvikts Collegium Albertinum. (rbb online, Panorama, 09.07.2014).

07.07.2014  Italien:
Inhaftierte des Hochsicherheitstraktes des süditalienischen Gefängnisses in Larino in der Region Molise haben die Teilnahme an der Messfeier verweigert. Der Grund dafür sei die „Mafia-Exkommunikation“, die Papst Franziskus im Zuge seiner Kalabrien-Reise vor rund drei Wochen ausgesprochen hatte. Das berichtet der Erzbischof von Campobasso-Bojano, Giancarlo Maria Bregantini, in einem Interview mit Radio Vatikan. In den „religiösen Streik“ seien rund zweihundert Inhaftierte getreten, die eine nahe Beziehung zur kalabrischen Mafia - ‘Ndrangheta – hätten. „Wenn wir exkommuniziert sind, was sollen wir dann in der Messe“, zitiert der Erzbischof die Häftlinge. Der überraschende Streik bestätige, dass die Worte des Papstes eine Wirkung auf das Bewusstsein der Menschen habe, meinte Bregantini im Interview. Franziskus hatte erst am Samstag die Region Molise besucht und dabei auch Strafgegangene getroffen, allerdings in einer anderen Anstalt. (rv) (NL Radio Vatikan, 07.07.2014).

03.07.2014  Deutschland: „Weg der Aufarbeitung“ in Limburg geht weiter
Die Staatsanwaltschaft Limburg wird kein Ermittlungsverfahren gegen den emeritierten Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst oder Mitglieder des Vermögensverwaltungsrats aufnehmen. Dies wurde am Mittwochnachmittag bekannt. Bei den Vorermittlungen habe sich kein Anfangsverdacht ergeben. Von „für das Bistum wichtigen Feststellungen“ spricht Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator für das Bistum Limburg, in einer ersten Reaktion. Die Staatsanwaltschaft habe geurteilt, „dass kein strafrechtlich verfolgbares Verhalten des emeritierten Bischofs vorliegt“. Das werde jetzt „den Weg der Aufarbeitung und des Neubeginns“ im Bistum an der Lahn „erleichtern“, so Grothe. (pm/rv) (NL Radio Vatikan, 03.07.2014).

03.07.2014  Die westlichen Medien betonen im Vorfeld der Familien-Bischofssynode vom Herbst zu sehr die Problematik der wiederverheirateten Geschiedenen. Das sagte der Generalsekretär der Bischofssynode, Kardinal Lorenzo Baldisseri, in einem Interview, das an diesem Donnerstag im Internet veröffentlicht wurde. Aus den weltweiten Antworten auf einen Vatikan-Fragebogen zum Thema Ehe und Familie ergebe sich, dass dieses Thema nur eines von vielen sei. Baldisseri wörtlich: „Das vor kurzem veröffentlichte Arbeitsdokument zur Synode zeigt, wie breit die Thematik rund um die Familie auf allen fünf Kontinenten ist. Das wird der sogenannten öffentlichen Meinung in Europa und im Westen helfen, besser einzuschätzen, welche Themen wirklich heiß und heikel sind.“ (pm)

30.06.2014  Der Vatikan übernimmt in der zweiten Jahreshälfte eine führende Rolle in der europäischen Hochschulpolitik: An diesem Dienstag geht die Co-Präsidentschaft im sogenannten Bologna-Prozess erstmals an den Heiligen Stuhl über. Das vatikanische Bildungsministerium ist damit gemeinsam mit Italien bis Jahresende für Agenda und Organisation der regelmäßigen Zusammenkünfte der Mitgliedstaaten des Bologna-Prozesses zuständig. Ziel des Heiligen Stuhls sei es, in den kommenden sechs Monaten das Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung der Hochschulen zu stärken. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.06.2014).

29.06.2014  Deutschland:
Der Trierer Bischof Stefan Ackermann hat davor gewarnt, mittelalterliche Reliquienverehrung zu belächeln. Die Menschen seien stets auf der Suche nach dem Konkreten, sagte Ackermann bei der Abschlussmesse der Aachener Heiltumsfahrt. Zu früheren Zeiten wollten die Menschen Reliquien berühren, heute alles fotografieren oder auf dem Handy festhalten. Wallfahrten könnten die Menschen lehren, nicht an der Oberfläche hängenzubleiben, sondern den Dingen auf den Grund zu gehen, so der Bischof. Sie seien „Sehschulen für die Tiefendimension des Lebens, für die Gegenwart Gottes in der Welt“. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.06.2014). 

25.06.2014  Deutschland:
Annette Schavan will als neue deutsche Vatikanbotschafterin kirchliche Fragen nicht in den Mittelpunkt ihrer künftigen Arbeit stellen. Das sagte sie der neuen Ausgabe der in Bonn erscheinenden Zeit-Beilage „Christ und Welt“. Schavan wird am 1. Juli ihr Amt antreten. Hätte sie sich für kirchliche Fragen primär interessiert, dann hätte sie sich „um die Präsidentschaft beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken beworben“, sagte Schavan. Sie komme „aus dem Land der Reformation“ nach Rom und vertrete die gesamte Nation. Deutschland sei vom Christentum geprägt worden. Mittlerweile aber seien dort auch andere Religionen wie etwa der Islam „zu bedeutenden Kräften aufgewachsen“. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.06.2014). - Mit diesen Äußerungen diskreditiert und disqualifiziert sich Frau Schavan als Botschafterin beim Heiligen Stuhl selbst . GH.

24.06.2014  Vatikan: Kardinal Kasper „enttäuscht“ und „entsetzt“ über EKD-Papier
Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper kritisiert scharf das jüngste Dokument der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) zum Reformationsjubiläum. Die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ von 1999 werde darin „mit keinem Wort auch nur erwähnt“, so Kasper. Das habe ihn „enttäuscht“, und die Art und Weise, wie die „von vielen Seiten geäußerte Kritik“ zurückgewiesen wurde, habe ihn „entsetzt“. Kasper war bis 2010 als Präsident des vatikanischen Einheitsrates der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans; er äußerte sich an diesem Dienstag schriftlich gegenüber Radio Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.06.2014). - Tja, Herr Kardinal, das ist die Wirklichkeit der Träumerei. GH.

22.06.2014  Papst Franziskus: „Foltern ist Todsünde!“
Mit diesen klaren Worten hat Papst Franziskus jegliche Form von Folter verurteilt. Aus Anlass des UNO-Anti-Foltertages am 26. Juni sagte er beim Angelusgebet am Sonntag in Rom: „Erneut verurteile ich jegliche Anwendung von Folter und lade die Christen dazu ein, mitzuarbeiten im Kampf für ihre Abschaffung. Ich bitte alle, den Opfern und ihren Familien beizustehen. Menschen zu foltern, ist eine Todsünde!“ – Der „Internationale Tag zur Unterstützung der Opfer der Folter“ wurde im Dezember 1997 von der UNO-Generalversammlung ausgerufen. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.06.2014).

13.06.2014  Vatikan: Papst-Interview: „Ich habe kein persönliches Projekt unterm Arm“
„Das war ein guter Kerl; der tat, was er konnte, so schlecht war der nicht.“ So ähnlich sollten die Menschen sich später einmal seiner erinnern, hofft Papst Franziskus. Die Zeitung „La Vanguardia“ aus dem spanischen Katalonien veröffentlichte jetzt ein langes Interview mit dem Papst, das sie am Montag in Rom mit ihm geführt hatte – einen Tag nach den Friedensgebeten für den Nahen Osten in den Vatikanischen Gärten. Er spricht über Reform und die Wurzel der Reform, über Fundamentalismus, über Pius XII. und über Papstrücktritte. „Ich bin kein Erleuchteter,“ so der Papst. „Ich habe kein persönliches Projekt unterm Arm, sondern ich führe aus, was wir Kardinäle vor dem Konklave auf den Generalkongregationen überlegt haben, als wir jeden Tag über die Probleme der Kirche diskutierten.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 13.06.2014).

06.06.2014  Vatikan: Details zum pfingstlichen Friedenstreffen im Vatikan
Eine „Pause von der Politik” – das ist das gemeinsame Fürbittgebet von Papst Franziskus, den Präsidenten Israels und Palästinas und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., das in zwei Tagen im Vatikan stattfinden wird. Pater Pierbattista Pizzaballa, Franziskaner-Kustos im Heiligen Land, ist mit den Vorbereitungen dieser herausragenden Initiative beschäftigt. Vor Journalisten im vatikanischen Pressesaal äußerte er sich an diesem Freitag über die Natur des Treffens und rief dazu auf, den Frieden nicht den Politikern zu überlassen. Das Treffen sei ein „Moment der Fürbitte – eine Pause von der Politik“. Der Papst wolle nicht in den Konflikt eingreifen, sondern den Blick heben und die Politiker einladen, „von oben“ einen Blick auf die Wirklichkeit des Heiligen Landes zu werfen. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.06.2014).

06.06.2014  München: Deutschland
Auch deutsche Katholiken sollen sich an den Gebeten für den Frieden im Vatikan beteiligen. Dazu laden die deutschen Bischöfe ein. In einer Mitteilung von diesem Freitag ruft die Bischofskonferenz die Gläubigen auf, mit Schweigeminuten und Gebeten die Initiative des Papstes zu unterstützen. Es sei eine Grunderfahrung des Glaubens, dass „wir aus mancher Sackgasse nicht aus eigener Kraft herausfinden, sondern dazu des Segens Gottes bedürfen“, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, in der Mitteilung. (pm) (NL Radio Vatikan, 06.06.2014).

14.05.2014  China:
Zum ersten Mal seit 1949 konnte in China wieder ein kontemplatives Kloster gegründet werden. Es wurde, wie jetzt bekannt wird, am 1. Mai in Lintou in der nördlichen Provinz Shanxi geweiht. Zu dem Frauenkloster mit dem Namen „Garten des heiligen Augustinus“ gehört auch ein Altenheim. An der Eröffnungsmesse in Lintou nahmen zwei Bischöfe, etwa fünfzig Priester und 1.700 katholische Laien teil; die regionalen Verantwortlichen der Kommunistischen Partei und des Regierungsbüros für religiöse Angelegenheiten hielten Ansprachen. Finanziert wurde der Komplex vor allem von einer britischen NGO namens „Exchange with China“, der es um bessere Beziehungen zwischen Katholiken in Großbritannien und in China geht. Die neue Oberin von Lintou hat mehrere Jahre in einer Augustinerinnen-Gemeinschaft in England verbracht. Der Ortsbischof John Baptist Wang Jin von Yutze gab seine Zustimmung zu dem Klosterprojekt, weil er nach eigener Aussage im Gefängnis den Wert von Gebet und Kontemplation besser verstanden hat. Der jetzige Bischof hatte als Priester etwa zwanzig Jahre in Haft verbracht, davon zehn in einer Isolationszelle. (pm) (NL Radio Vatikan, 14.05.2014).

12.05.2014  Paul VI.: Darum ist er selig
Papst Paul VI. wird seliggesprochen: Sehr schnell hat der Vatikan dieses Gerücht bestätigt. Franziskus hat sein Einverständnis gegeben; am 19. Oktober 2014 wird er seinen Vorgänger ins Buch der Seligen einschreiben. Man darf natürlich den Montini-Papst nicht auf seine [Stellungnahme gegen die Pille in seiner (GH)] Enzyklika „Humanae Vitae“ zu Ehe und Familie und zur Geburtenkontrolle reduzieren. Aber zwei Faktoren lenken doch die Aufmerksamkeit auf gerade diesen Punkt seines Pontifikats. Zum einen der Umstand, dass die Seligsprechung am letzten Tag der Bischofssynode über Ehe und Familie stattfinden wird. Zum anderen die Tatsache, dass das untersuchte Wunder Pauls VI. an einem ungeborenen Kind geschah. Radio Vatikan sprach darüber mit dem Postulator im Verfahren Pauls VI., Pater Antonio Marrazzo. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.05.2014).

10.05.2014  Papst Paul VI. wird seliggesprochen
Nun ist es offiziell: am 19. Oktober wird Papst Paul VI. seliggesprochen. Das hat der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag mitgeteilt. Papst Franziskus hat bei einer Audienz den Präfekten der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Angelo Amato, dazu ermächtigt, die Seligsprechung bekanntzugeben. Die Feier wird auf dem Petersplatz stattfinden und der Höhepunkt und Abschluss der römischen Bischofssynode zum Thema Familie sein. Papst Paul VI., der von 1963 bis 1978 amtierte, führte das von seinem Vorgänger Johannes XXIII. einberufene Zweite Vatikanische Konzil zu Ende und leitete auch die Umsetzung seiner Beschlüsse ein. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.05.2014). -- DEO GRATIAS !

08.05.2014  Vatican City: The beatification cause of Pope Paul VI has advanced with the Congregation for the Causes of Saints giving unanimous approval to an unborn child’s miraculous healing attributed to his intercession.

Papst Paul VI. im Petersdom, Gründonnerstag 1975.                  Gerd  Hagedorn trägt am Ambo eine Fürbitte auf Deutsch vor      

According to Vatican Insider, Pope Francis is expected to publish a decree soon that recognizes the miracle and officially sets a beatification date.
The attributed miracle took place in the 1990s in California. The then-unborn child was found to have a serious health problem that posed a high risk of brain damage. Physicians advised that the child be aborted, but the mother entrusted her pregnancy to Paul VI.
The child was born without problems and is now a healthy adolescent. He is considered to be completely healed.
The miracle was approved by the cardinals and bishops who head the Congregation for the Causes of Saints. The congregation’s medical commission ruled that the healing is medically inexplicable, while the congregation’s consulting theologians agreed that the healing occurred through the late pope's intercession.
Paul VI’s beatification could take place Oct. 19 in Rome during the conclusion of the Extraordinary Synod of Bishops on the Family, Vatican Insider reports.
Pope Paul’s cause for canonization was opened in 1993. In December 2012, Pope Benedict XVI recognized the “heroic virtue” of Paul VI, giving him the title “venerable.”
Paul VI was born Giovanni Montini in 1897 in the town of Concesio in the Lombardi region of Italy. He was ordained a priest at the age of 22. He served as Archbishop of Milan before his election as Pope in 1963. He died in 1978.
As Holy Father, he oversaw much of the Second Vatican Council, which had been opened by Pope St. John XXIII. He also promulgated a new Roman Missal in 1969.
Paul VI published the encyclical “Humanae Vitae” in 1968, which reaffirmed the Church’s teaching against contraception and reaffirmed the merits of priestly celibacy.
Beatification is the final step before possible canonization, which normally requires a second recognized miracle. (CNA/EWTN News, 08.05.2014).

08.05.2014  Franziskus empfängt armenischen obersten Katholikos-Patriarch Karekin II.

  

Papst Franziskus hat die Armenier als bedeutsame Märtyrer des 20. Jahrhunderts gewürdigt. Bei einer Begegnung mit dem armenischen Katholikos Patriarch Karekin II. an diesem Donnerstag im Vatikan ging der Papst auf die christlichen Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts ein und nannte dabei explizit die Leiden des armenischen Volkes: „In diesem Martyrologium haben die Kinder der armenischen Nation einen Ehrenplatz.“ Karekin war mit einer armenischen Delegation zur einer Privataudienz in den Vatikan gekommen. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.05.2014)

16.04.2014  Italien:
Ein elektronisches Brevier und Messbuch, das der italienische Priester Paolo Padrini entwickelt hat, erweist sich als großer Erfolg. Die App „IBreviary“ liegt bereits in neun Sprachen vor und zählt mehrere Millionen Nutzer weltweit. Demnächst soll die App auf Arabisch freigeschaltet werden; damit wolle er auch einen digitalen Beitrag zur Religionsfreiheit leisten, so der Priester. Auf Deutsch ist das im Jahr 2008 entwickelte „IBreviary“ vorerst nicht erhältlich. Unter den Nutzern finden sich unter anderem Bischöfe, erklärte Don Padrini. So habe der verstorbene Kardinal Carlo Maria Martini die App in seinen letzten Lebensjahren verwendet. Sie habe ihm ermöglich mitzubeten, obwohl er schon geschwächt war. Mit der App kann man die Messliturgie oder Stundengebete abrufen. (sir) (NL Radio Vatikan, 16.04.2014).

28.03.2014    Israel/Vatikan:
Die Papstreise ins Heilige Land im Mai wird sich von einem klassischen Papstbesuch unterscheiden. Das kündigt der Päpstliche Nuntius in Israel, Erzbischof Giuseppe Lazzarotto, an. Franziskus gehe es vor allem um einen ökumenischen Akzent, er werde nicht alles so halten wie seine Vorgänger. Der Papst werde nicht nach Nazareth reisen, auch wenn er Verständnis für die Enttäuschung der Menschen dort habe. (apic) (NL Radio Vatikan, 28.03.2014).

04.02.2014  Vatikan/Großbritannien
Die britische Königin Elisabeth II. besucht am 3. April den Papst im Vatikan. Sie wird von ihrem Gemahl Prinz Philipp von Edinburgh begleitet. Der Besuch findet anlässlich einer Rom-Reise der Königin statt, bestätigte ein Sprecher des Buckingham Palace am Dienstag. Es ist das erste Treffen von Königin Elisabeth mit Papst Franziskus. Die Queen hatte bereits Johannes Paul II. und Benedikt XVI. getroffen. (ansa) (NL Radio Vatikan, 04.02.2014).

03.02.2014  Annette Schavan geht als Botschafterin an den Vatikan 
Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan wechselt als Botschafterin in den Vatikan. Das Büro Schavans bestätigte am Montag auf ihrer Web-Site einen entsprechenden Bericht der Süddeutschen Zeitung. Schavan werde mit dem Ausscheiden des bisherigen Botschafters Reinhard Schweppe nach Rom gehen. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte ebenfalls am Montag, dass entsprechende Pläne schon bei den Koalitionsverhandlungen besprochen worden seien. Das Auswärtige Amt teilte mit, dass man noch ganz am Anfang des Ernennungs-Prozesses sei. Die 58-Jährige ist katholische Theologin und war 14 Jahre lang bis 2012 stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU.
Der amtierende Boschafter Reinhard Schweppe vollendet im April sein 65. Lebensjahr und wird daher im Sommer sein Amt abgeben. Schweppe war 2011 nach Rom gekommen. Einige Hintergründe zum Dienst des Botschafters:
Insgesamt hat die Bundesrepublik Deutschland drei diplomatische Vertretungen in Rom, eine bei der Republik Italien, eine bei der UNO-Welternährungsorganisation FAO und eine beim Heiligen Stuhl. Seit der Wiederaufnahme der Beziehungen 1954 stellt also Deutschland einen Botschafter, der ausschließlich die Beziehungen zur Weltkirche pflegt. Gemeinhin wird die Stelle als „Vatikan-Botschafter“ bezeichnet, was nicht ganz korrekt ist, denn die diplomatischen Beziehungen bestehen nicht mit dem Territorialstaat Vatikanstadt, sondern mit dem Oberhaupt der Katholischen Kirche und daher mit dem „Heiligen Stuhl“.
Weil es im Vatikan selten um politisch konkrete Entscheidungen geht, sind die Themen, denen sich der Botschafter widmet, eher grundsätzlicher Natur; es geht um Werte, um Europa, um Frieden und um die Zusammenarbeit unter den Staaten. Zuletzt war die Syrieninitiative von Papst Franziskus mit seinen zehn Punkten vieldebattierter Gegenstand unter den akkreditierten Diplomaten.
Die Botschaft selber gibt das persönliche Gespräch mit den Verantwortlichen als wichtige Arbeitsweise an; so wichtig allgemeine Informationen sind, so bedeutsam ist der persönliche Austausch, um im Fall der Fälle auch Unstimmigkeiten ausräumen zu können.
Ernennungen nimmt der Bundespräsident auf Vorschlag des Bundeskabinetts vor. Wie im internationalen diplomatischen Dienst üblich, wird der Vatikan aber zuvor um sein Einverständnis gebeten.
Frauen als Botschafter beim Heiligen Stuhl sind keine Seltenheit. Laut dem aktuellen päpstlichen Jahrbuch – Ausgabe 2013 - haben derzeit folgende Staaten weibliche Botschafter am Heiligen Stuhl akkreditiert: Bosnien-Herzegowina, Vereinigte Arabische Emirate, Philippinen, Gambia, Georgien, Ghana, Jordanien, Guinea Bissau, Indien, Island, Litauen, Malaysia, Niger, Panama, Polen, Seychellen, Slowenien, Schweden, Trinidad und Tobago, Ukraine und die Kommission der Europäischen Union.
Von den Ländern deutscher Sprache hat neben der Bundesrepublik Deutschland auch die Republik Österreich einen residierenden Botschafter beim Heiligen Stuhl. Die Schweiz ist durch einen nichtresidierenden Botschafter akkreditiert. Insgesamt unterhält der Heilige Stuhl diplomatische Beziehungen mit rund 180 Staaten. (rv/dpa/kna 03.02.2014 ord/gs) (Radio Vatikan, 02.02.2014).

16.04.2014 Italien: Ein elektronisches Brevier und Messbuch, das der italienische Priester Paolo Padrini entwickelt hat, erweist sich als großer Erfolg. Die App „IBreviary“ liegt bereits in neun Sprachen vor und zählt mehrere Millionen Nutzer weltweit. Demnächst soll die App auf Arabisch freigeschaltet werden; damit wolle er auch einen digitalen Beitrag zur Religionsfreiheit leisten, so der Priester. Auf Deutsch ist das im Jahr 2008 entwickelte „IBreviary“ vorerst nicht erhältlich. Unter den Nutzern finden sich unter anderem Bischöfe, erklärte Don Padrini. So habe der verstorbene Kardinal Carlo Maria Martini die App in seinen letzten Lebensjahren verwendet. Sie habe ihm ermöglicht mitzubeten, obwohl er schon geschwächt war. Mit der App kann man die Messliturgie oder Stundengebete abrufen. (sir) (NL Radio Vatikan, 16.04.2014).

 

08.09.2015  Vatikan: Papst Franziskus ändert Kirchenrecht: „Gerechte Einfachheit“ in Eheverfahren
Ehenichtigkeitsverfahren in der katholischen Kirche werden einfacher und schneller: Mit zwei Erlassen in der Form eines „Motu Proprio“ verändert Papst Franziskus die Verfahren, in denen innerkirchlich über die Gültigkeit einer Ehe befunden wird. Ist eine Ehe nichtig, hat sie nach kirchlicher Auffassung niemals bestanden. Jeder der beiden Partner kann in diesem Fall erneut kirchlich heiraten.
Der Vatikan stellte die beiden Rechtsdokumente – das eine für die römisch-katholische Kirche, das andere für die mit Rom unierten Ostkirchen - an diesem Dienstag vor. Papst Franziskus möchte eine „gerechte Einfachheit“, wie er in dem Dokument mit dem Namen „Mitis Iudex Dominus Jesus“, also „Jesus der gütige Richter“ [wörtlich: "Der Herr Jesus als der milde Richter" GH], schreibt. Deshalb wird es in Zukunft nur noch eine einzige statt bisher zwei Instanzen geben, die über die Gültigkeit einer Ehe entscheidet. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.09.2015).

28.01.2014  Vatikan: Wegen anhaltender Schmähungen gegen Papst Benedikt XVI. hat der Vatikan im vergangenen Jahr eine Schließung des päpstlichen Twitter-Kanals erwogen. Das sagte der Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, Erzbischof Claudio Maria Celli, bei einer Konferenz am Dienstag in Rom. Mit ablehnenden Kommentaren habe er zwar gerechnet, sagte Celli, doch nicht mit der „Vulgarität“ und der „Grobheit" der Attacken, so Celli. Letztlich hätten sich die vatikanischen Kommunikationsexperten aber dafür entschieden, den Kanal offen zu halten, „und die Einschätzungen für die Zukunft haben uns bei dieser mutigen Entscheidung geholfen". Über seinen Account @Pontifex verbreitete Papst Benedikt seit Dezember 2012 regelmäßig Botschaften in neun Sprachen. Benedikt XVI. hatte wenige Tage nach Eröffnung die erste Millionen an Abonnenten. Sein Nachfolger Franziskus übernahm den Account und hat mittlerweile rund 11,5 Millionen Follower. (kipa) (NL Radio Vatikan, 28.01.2014). 

24.11.2013  Vatikan: Papst Franziskus empfängt an diesem Montag im Vatikan den russischen Präsidenten Wladimir Putin (61) in Audienz. Es handelt sich um die erste Zusammenkunft Putins mit Franziskus. Das Verhältnis zwischen Russland und dem Heiligen Stuhl gilt heute vor allem wegen der kirchenpolitischen Situation als nicht einfach. Die Russisch-Orthodoxe Kirche, die ein enges Verhältnis zur Staatsführung unterhält, betrachtet jegliche katholische Aktivität in Russland als Eingriff in ihr Hoheitsgebiet. Ein Papstbesuch in Russland scheiterte bislang am Widerstand des Moskauer Patriarchats. Nach der Wahl von Franziskus im März hatte Putin mit den Worten gratuliert: „Ich bin überzeugt, dass sich die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Vatikan auf der Grundlage der uns verbindenden Werte erfolgreich fortsetzen wird“. Zuletzt war Putin 2007 in seiner ersten Amtszeit als Staatspräsident von Benedikt XVI. im Vatikan empfangen worden. Russland und der Heilige Stuhl nahmen 1991 erste Kontakte auf und unterhalten seit Sommer 2010 volle diplomatische Beziehungen. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.11.2013).

23.11.2013  Vatikan: Erstmals Petrusreliquien öffentlich ausgestellt
Bei den Feierlichkeiten am Sonntag werden erstmals die Reliquien des Heiligen Apostels Petrus, des Gründers der Kirche von Rom, öffentlich auf dem Petersplatz zur Verehrung ausgestellt. Am Sonntagmorgen wird das Reliquiar in einer feierlichen Prozession auf die Piazza gebracht und vor Beginn der Papstmesse geöffnet, so dass die darin befindlichen acht Knochensplitter zu sehen sein werden. Zu Beginn der Messe wird Papst Franziskus feierlich seine erste Apostolische Exhortation unterzeichnen. Der Grundlagentext trägt den Titel „Evangelii gaudium“, übersetzt „Freude am Evangelium“. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.11.2013).  

23.11.2013  Deutschland: „Kirche gehört doch nicht den Bischöfen!“
Wolfgang Thierse hofft, dass die katholische Kirche in Deutschland aus den aktuellen Schwierigkeiten lernt. Das sagte der SPD-Politiker dem Kölner Domradio. Der frühere Präsident des Deutschen Bundestages ist ein langjähriges persönlich hinzugewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und äußerte sich am Rand der ZdK-Vollversammlung in Bonn. Im Fall Limburg gehe es um die Glaubwürdigkeit der Kirche, erinnerte Thierse: „Man stelle sich einmal vor, ein Politiker hätte das getan! Was würde mit dem passieren? Der hätte schon längst die Konsequenzen gezogen.“ Weiter kritisierte er die Verfügungsgewalt der Bischöfe über die Finanzen: „Selbst ein Boss in einem Wirtschaftsunternehmen hat Aufsichtsräte, hat Kontrollorgane. Warum ist die Kirche da anders? Die Kirche gehört doch nicht den Bischöfen, sondern sie ist unser gemeinsames Werk als Gottes Geschenk!“ (domradio/rv) (NL Radio Vatikan, 23.11.2013).                                                               Kommentar: Es ist echt unverständlich, wie oberlehrerhaft, populistisch und wahnwitzig Herr Thierse hier wieder einmal gegen die katholische Kirche agitiert, und dies als Mitglied des in seiner jetzigen Form völlig überflüssigen und inkompetenten ZENTRALKOMITEES (!!!) der (??) deutschen Katholiken, das bis heute nicht verstanden hat, was die Aufgabe eines solchen Gremiums in der katholischen Kirche sein könnte. Auf die unsinnigen und falschen theologischen und kirchenrechtlichen Äußerungen des Herrn Thierse, die er wider mögliches besseres Wissen verbreitet, will ich nicht näher eingehen. Aber das Argument der vorbildlichen und lupenreinen Politiker ist doch der Gipfel. Jeder weiß, wie sie lügen; jeder weiß, wie verantwortungslos Regierungen (sind das keine Politiker?) und Behörden etc. mit dem Geld der Bürger umgehen: sowohl beim Verteilen wie beim Ausgeben und beim Verschwenden. Herr Thierse und seine Gesinnungsgenossen sollten möglichst bald die katholische Kirche verlassen, damit diese wieder glaubwürdig werden kann. Und die katholischen Medien sollten sich schämen, immer wieder solchen Irrsinn auch noch kritiklos zu verbreiten. [Gerd Hagedorn].

22.11.2013  Italien:
Der Journalist Eugenio Scalfari hat mögliche Fehler in seinem abgedruckten Interview mit Papst Franziskus eingeräumt.
Er habe die Antworten des Papstes im Anschluss an das Gespräch nach eigenem Verständnis wiedergegeben, sagte der Gründer der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“ an diesem Freitag vor Journalisten in Rom. Dabei habe er die Aussagen des Papstes sinngemäß aus dem Gedächtnis wiedergegeben, behauptete Scalfari. Er könne allerdings nicht ausschließen, dass einzelne Sätze in der Niederschrift so nicht vom Papst gesagt worden seien, so Scalfari. Scalfari hatte bei einem Interview mit Papst Franziskus weder handschriftliche Aufzeichnungen gemacht noch ein Aufzeichnungsgerät benutzt. Das Gespräch mit Papst Franziskus erschien am 1. Oktober als vierseitiges Interview in „La Repubblica“ in direkter Rede. Der Vatikan hatte das Interview jüngst von seiner Webseite genommen. Vatikansprecher Federico Lombardi hatte dazu erklärt, das Interview gebe zwar insgesamt Gedanken des Papstes wieder, sei aber nicht Teil des Lehramtes. (cns/apic) NL Radio Vatikan, 22.11.2013).

18.11.2013  Deutschland:
Das Strafverfahren gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist vorläufig eingestellt.
Wie das zuständige Hamburger Amtsgericht am Montag mitteilte, erfolgte dieser Schritt mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 20.000 Euro. Der Beschluss ist nach Gerichts-Angaben nicht anfechtbar. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte beim Amtsgericht einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst beantragt, weil er im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben haben soll. (kna) (NL Radio Vatikan, 18.11.2013).

09.11.2013  Vatikan: Papst will erstmals Petrus-Reliquien ausstellen
Zum Abschluss des „Jahres des Glaubens“ will der Papst erstmals Reliquien des Apostels Petrus öffentlich zeigen. Das schreibt Erzbischof Rino Fisichella, der Präsident des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung, in der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Demnach sollen die Reliquien am 24. November, dem Christkönigssonntag und feierlichen Abschluss des Jahres des Glaubens, zur Verehrung ausgestellt werden. Welche Überreste genau gezeigt werden, gab Fisichella  nicht an, er schrieb von „Reliquien, welche die Tradition als diejenigen des Apostels anerkennt“. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.11.2013).

17.10.2013  Vatikan: Der ICANN-Verband, der für die Vergabe von Internet-Adressen zuständig ist, hat dem Vatikan das alleinige Recht an der Domain „.catholic“ zugesprochen. Die Rechte des Päpstlichen Medienrates bei dieser Domain gelten auch im Bereich des kyrillischen, arabischen und chinesischen Alphabets. Der Vatikan will nur denjenigen Einrichtungen einen Internetauftritt mit der Adresse „.catholic“ erlauben, die eine kanonische Anerkennung haben. Das könnten Bistümer und Pfarreien, Orden, katholische Universitäten, Schulen und Krankenhäuser sein. Der Medienrat erhofft sich eine „kohärentere und organisiertere Präsenz der Kirche im Internet“, so ein Mitarbeiter des Rates. (cns) (NL Radio Vatikan, 17.10.2013).

30.09.2013:  Vatikan:  
Papst Franziskus hat an diesem Montag den griech.-orthodoxen Patriarchen von Alexandria und ganz Afrika, Theodoros II., in Audienz empfangen.
Der auf der Insel Kreta geborene Kirchenführer, der lange Zeit in Simbabwe arbeitete, residiert seit 2004 in der ägyptischen Metropole. Alexandria gehört neben Rom, Konstantinopel, Jerusalem und Antiochien zu den fünf herausragenden Patriarchatenn des frühen Christentums. Der orthodoxe Patriarch von Alexandria, der auch den Titel „Papst“ tragen darf, ist für etwa 350.000 Gläubige in Afrika zuständig. Von den 22 Erzbistümern unter seiner Jurisdiktion liegen fünf in Ägypten. Aufgrund der Kirchenspaltung gibt es zusätzlich auch einen koptisch-orthodoxen sowie einen koptisch-katholischen Patriarchen mit dem Titel von Alexandria. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.09.2013).

27.09.213  Vatikan:  Papst trifft griech.-orthodoxen  Patriarchen von Antiochien
Papst Franziskus hat sich an diesem Freitag aus erster Hand über die Lage der Christen in Syrien informieren können: Bei einer Audienz für den griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Youhanna X., ging es u.a. um den Exodus der Christen aus dem Land und um die Entführung des bischöflichen Bruders von Youhanna, Boulos Yaziki, der zusammen mit dem syrisch-orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Youhanna Ibrahim vor fünf Monaten verschleppt worden war. Über den Verbleib der beiden Entführten gebe es immer noch keine gesicherten Erkenntnisse, so Youhanna X. im Interview mit Radio Vatikan. Der Großteil der muslimischen Gläubigen in Syrien verurteile die sich häufenden Übergriffe auf Christen, berichtete er. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 27.09.2013).

17.09.2013  Vatikan: An diesem Dienstag hat im vatikanischen Gästehaus „Domus Sanctae Marthae“ eine Versammlung der Bischöfe des lateinischen Ritus aus den arabischen Ländern begonnen. Die Konferenz wird bis zum 20.September gehen, teilt der vatikanische Fidesdienst mit. Die Bischöfe werden sich mit Themen des Jahres des Glaubens, des Zweiten Vatikanischen Konzils, sowie der politisch instabilen Lage in Nahost befassen. An der Konferenz wird auch der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal, teilnehmen. Pater Georges Abou Khazen, Apostolischer Administrator von Aleppo in Syrien, kann an dem Treffen nicht teilnehmen. Er wurde an der Ausreise aus Syrien gehindert. Die Stadt wird seit Monaten von Rebellen belagert. (fides) (NL Radio Vatikan, 17.09.2013).  

17.09.2013  Freiburg i. Br./Vatikan: Erzbischof Zollitsch tritt ab – Papst Franziskus nahm Rücktritt an: „Entweltlichung“ der Kirche verhindert

Erzbischof Robert Zollitsch von Freiburg im Breisgau tritt ab. Papst Franziskus hat das Rücktrittsangebot des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz angenommen. Am 9. August vollendete Erzbischof Zollitsch sein 75. Lebensjahr. Gemäß Kirchenrecht bot er dem Papst seinen Rücktritt an. Papst Franziskus folgt damit nicht der Praxis von Papst Benedikt XVI., der Erzbischöfe bis zur Vollendung des 77. Lebensjahres im Amt beließ.
Zollitsch war 2008 statt des Münchner Erzbischofs Reinhard Marx als Kompromisskandidat an die Spitze der Bischofskonferenz gewählt worden. Seine Amtszeit war geprägt von teils missverständlichen bis verwirrenden Aussagen zur katholischen Glaubenslehre und einem fruchtlosen „Dialogprozess“.
Höhepunkt seiner Jahre als DBK-Vorsitzender war der Besuch Papst Benedikts XVI. 2011 in Deutschland. In Freiburg, wo die Begegnung mit der katholischen Jugend Deutschlands und die Abschlussmesse stattfanden, wurden gegen den Papst einige trotzig-progressive Gesten gesetzt. Im Freiburger Konzerthaus forderte Benedikt XVI. in einer denkwürdigen Rede die Kirche in Deutschland zur „Entweltlichung“ auf. Eine Aufforderung, die von Zollitsch und anderen Kirchenvertretern uminterpretiert und beiseitegelegt wird. Text: Giuseppe Nardi; Bild: Wikicommons (Katholisches.info, 17.9.2013).

30.08.2013  Vatikan: Papst Franziskus ernennt Nuntius Pietro Parolin zum neuen Staatssekretär – Wenige Tage nach Kritik von Kardinal Dolan 
Papst Franziskus hat den italienischen Erzbischof und Vatikandiplomaten Pietro Parolin zum neuen Staatssekretär ernannt.

Die Entscheidung ist gefallen, wenn sie auch noch nicht offiziell vom Vatikan bekanntgegeben wurde. Msgr. Parolin, derzeit Apostolischer Nuntius in Venezuela, wird die Nachfolge von Tarcisio Kardinal Bertone antreten, den Papst Benedikt XVI. zum Staatssekretär erhoben hatte. Mit 58 Jahren wird der Diplomat aus Venetien bald zu den jüngsten Kardinälen der katholischen Kirche gehören.
Von 2002 bis 2009 war Msgr. Parolin Untersekretär für Äußeres am Staatssekretariat an der Römischen Kurie. Der Karriereverlauf lässt erkennen, dass der Vatikandiplomat der Schule des ehemaligen Kardinalstaatssekretärs Angelo Sodano entstammt und diesem nahesteht. Sein Name wurde sofort nach der Wahl von Papst Franziskus unter den möglichen Kandidaten für das höchste Amt an der Römischen Kurie hinter dem Papst genannt.
Die Presseagentur der amerikanischen Bischofskonferenz Catholic News Agency (CNA) hatte bereits Ende Juni berichtet, dass Nuntius Parolin Kardinalstaatssekretär Bertone im Amt nachfolgen werde und dessen Ernennung für jene Tage vorhergesagt. Dazu kam es dann nicht. Vorerst. Ende Juli übte der einflussreiche Erzbischof von New York, Timothy Kardinal Dolan unerwartet harte Kritik an Papst Franziskus. Hauptpunkt der Kritik war die noch nicht erfolgte Ernennung eines neuen Staatssekretärs. Kardinal Dolan warf dem neuen Papst in barschem Ton mangelnde „Manager- und Führungsqualitäten“ vor. Der Kardinal sagte in einem Interview für den National Catholic Reporter, bereits vor der Sommerpause einen Wechsel an der Spitze des Staatssekretariats erwartet zu haben. „Ich erwarte mir, dass sich nach der Sommerpause das eine oder andere Signal mehr in Richtung Änderung der Amtsführung konkretisiert.“ Kurz nachdem die Kritik des Kardinals eine breitere Öffentlichkeit fand, erfolgt nun die Ernennung des Apostolischen Nuntius für Venezuela zur Nummer Zwei im Vatikan, wie es CNA bereits vor anderthalb Monaten angekündigt hatte.
Als Untersekretär war Msgr. Parolin unter anderem bis 2009 für die diplomatischen Verhandlungen zwischen Israel und dem Heiligen Stuhl zuständig. 2011 schien der Diplomat im Fünfervorschlag für die Neubesetzung der Erzdiözese Mailand auf, kam allerdings nicht in den Dreiervorschlag. Zum Erzbischof ernannte Benedikt XVI. den damaligen Patriarchen von Venedig, Angelo Kardinal Scola.
Geboren am 17. Januar 1955 in Schiavon, wurde Pietro Parolin am 26. April 1980 zum Priester der Diözese Vicenza geweiht. 2009 erfolgte seine Ernennung zum Apostolischen Nuntius für Venezuela und damit nach seiner Tätigkeit im Vatikan der aktive Dienst im Diplomatischen Corps. Gleichzeitig ernannte ihn Papst Benedikt XVI. zum Titularerzbischof von Aquipendium. Am 12. September 2009 erfolgte seine Bischofsweihe durch Benedikt XVI. selbst. Die 1649 errichtete Diözese Acquapendente im Kirchenstaat (Latium) war 1986 von Johannes Paul II. dem Bistum Viterbo einverleibt und damit aufgehoben worden. 1991 erfolgte die erste Ernennung eines Titularbischofs.  Text: Giuseppe Nardi
Bild: Settimo Cielo (Katholisches.info, 30.08.2013).

26.08.2013  Vatikan: Als „von vorne bis hinten erfunden“ hat Erzbischof Georg Gänswein Berichte zurückgewiesen, eine mystische Erfahrung habe Papst Benedikt XVI. zum Rücktritt veranlasst. „Da ist nichts Wahres in diesem Artikel“, sagte der Privatsekretär von Benedikt XVI. und Präfekt des Päpstlichen Hauses am Sonntag im italienischen Fernsehen. Er bezog sich auf einen Bericht der katholischen Nachrichtenagentur Zenit vom Montag, den zahlreiche Medien aufgegriffen hatten. Demnach soll der emeritierte Papst einem namentlich nicht genannten Besucher erklärt haben, er sei zurückgetreten, weil ihm Gott dies in einer mystischen Erfahrung gesagt habe. Gott habe „in seinem Herzen den absoluten Wunsch“ entstehen lassen, mit ihm allein im Gebet zu verbleiben. Auch Kenner Benedikts XVI. hatten sich in den vergangenen Tagen sehr skeptisch über den Bericht geäußert. (KNA) (NL Radio Vatikan, 26.08.2013).

21.08.2013  Vatikan: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat in persönlichen Gesprächen erstmals Hintergründe über seinen Amtsverzicht vor sechs Monaten dargelegt. „Gott hat es mir gesagt“, hat die spanischsprachige Ausgabe des Nachrichtendienstes „Zenit“ am Montag einen namentlich nicht genannten Besucher Benedikts zitiert. Der zurückgetretene Papst lebt im Kloster „Mater Ecclesiae“ in den vatikanischen Gärten, empfängt nur sporadisch Gäste und hat bei diesen seltenen Gelegenheiten bisher jegliches Statement nach Außen gemieden. Es habe sich bei dieser Eingebung nicht um eine Erscheinung oder ein ähnliches Phänomen gehandelt, so die anonyme Quelle über Aussagen Benedikts weiter. Vielmehr sei es „eine mystische Erfahrung“ gewesen, in der Gott ihm „im Herzen einen absoluten Wunsch“ habe entstehen lassen, mit ihm allein im Gebet zu verbleiben. (zenit) (NL Radio Vatikan, 21.08.2013).

Ein interessanter Kommentar dazu: 

21.08.2013  Vatikan:  Benedikts Rücktritt: „Gott hat es mir gesagt“? – Medienente des „Großen Unbekannten“
Die Nachricht klingt in Inhalt und Form unglaubwürdig. Einige Medien überschlagen sich mit der Nachricht, Benedikt XVI. habe zur Begründung seines unerwarteten Rücktritts gesagt: „Gott hat es mir gesagt.“ So zumindest verbreitete jüngst die katholische Nachrichtenagentur Zenit (italienische Redaktion) eine Meldung, die allem Anschein nach gar keine ist.

„Gott hat es mir gesagt“, mit diesen Worten also habe Benedikt XVI. seinen Entschluss, am 28. Februar 2013 zurückzutreten, begründet. Der ungewöhnliche Schritt beschäftigt nach wie vor einfache Gläubige wie höchste Kirchenvertreter. Ein denkwürdiger Tag, an dem augenscheinlich grundlos das auf Lebenszeit gewählte katholische Kirchenoberhaupt mit einem unhistorischen Akt auf sein weit über die materielle Welt hinausgreifendes Amt verzichtete. Am Tag, an dem Benedikt XVI. seinen Schritt ankündigte, gingen über dem Vatikan monsunartige Regenfälle nieder und ein Blitz schlug in die Kuppel des Petersdoms ein. Das werde wohl öfter geschehen, heißt es seither aus vielen Munden, wenn die Rede auf das Naturereignis kommt. Belegen kann das allerdings niemand. Dokumentiert ist das dramatische Phänomen nur für eben jenen Tag. -
Seit dem 28. Februar gibt es ein neues, untrügliches Erkennungsmerkmal für Progressive in der Kirche. Wenn sie auf Benedikt XVI. zu sprechen kommen, loben sie einzig, dies aber mit Verve seinen „Mut“ zum Rücktritt. - 
Seit der Wahl des neuen Papstes und der völlig atypischen Situation eines noch lebenden Vorgängers bemüht sich der Vatikan, eine möglichst nahtlose Kontinuität zwischen beiden Pontifikaten zu betonen. Das hat natürlich seine selbstverständliche Berechtigung. In der Kirche weiß man jedoch genau, dass eine Papstwahl eine Richtungswahl ist. In den langen Jahrhunderten, in denen feststand, dass ein Italiener Papst wird und dieser mit größter Wahrscheinlichkeit entweder der Erzbischof von Mailand oder der Patriarch von Venedig ist, war den Menschen bewusst, dass jedes Konklave eine Richtungsentscheidung bedeutet. Und man wusste, wofür der eine oder andere Kirchenfürst steht. 2013 kamen zwei Faktoren hinzu, die für Verunsicherung sorgen: einmal der beispiellose Rücktritt Benedikts XVI., beispiellos weil er einem Vergleich mit den beiden einzigen Rücktritten eines Papstes in der Geschichte nicht standhält; dann aber auch die Wahl eines Papstes aus einem fernen Land. Dabei ist nicht etwa die Entfernung ausschlaggebend, sondern der Umstand, dass selbst nach mehreren Monaten des neuen Pontifikats nicht erkennbar ist, weshalb und warum die Wahl der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle ausgerechnet auf den Erzbischof des lateinamerikanischen Landes fiel. -
Diese „Unsicherheiten“ fördern offensichtlich die Bemühungen, die „Erklärungslücken“ zu schließen. Die beiden Päpste werden absichtlich zusammen ins Bild gerückt, wie der mit medialem Maximalismus aufbereitete erste Besuch von Papst Franziskus bei seinem Vorgänger Benedikt XVI. auf Castel Gandolfo zeigte. Die Behauptung, zwischen die beiden Päpste passe kein Blatt Papier, wurde bereits zum geflügelten, wenn auch angezweifelten Wort. - 
Ein „Unbekannter“ enthüllt die „wahren Hintergründe“
In diese Kategorie fällt offensichtlich auch die neueste Nachricht, um den Rücktritt Benedikts XVI. zu erklären und damit Verunsicherungen zu beseitigen. Die Rekonstruktion einer Nachricht:
Eine unbekannte Person, die anonym bleiben will, habe Papst Benedikt XVI. besuchen dürfen. Und dieser perfekte Unbekannte verbreitete die Nachricht, Benedikt XVI. habe ihm anvertraut, dass Gott selbst ihm „gesagt“ habe, zurückzutreten. Auch der Nachrichtenagentur Zenit kam die Sache zu Ohren und trotz der dürftigen Quellenlage posaunte sie sie, anstatt zu schweigen, in die Welt hinaus. - 
Die Zenit-Meldung lässt die sicher gut gemeinte Absicht erkennen, wenn es heißt: „Fast sechs Monate nach der Ankündigung, die die Welt erschütterte, gibt die Entscheidung Ratzingers, im Verborgenen zu leben, noch immer zu denken und wirft Fragen auf.“ Es ist die Suche nach Antworten, die nicht nur die Journalisten von Zenit bewegt. - 
Da Benedikt XVI. nur ausgesprochen selten Besuch im Kloster Mater Ecclesiae empfängt, wäre ein solcher kaum unbemerkt erfolgt. Der deutsche Psychiater Manfred Lütz hatte das Privileg, vom emeritierten Papst empfangen zu werden. Er tat dies anschließend in den Medien entsprechend kund. Wer würde so angemessen diskret handeln, dass er auf jede mediale Aufmerksamkeit verzichtet, um dann aber eingehüllt in die Anonymität Inhalte des Gesprächs mit Benedikt XVI. an die Medien weiterzugeben? -
Zenit weiß zu berichten, dass der solchermaßen gesprächige Unbekannte von Benedikt XVI. nichts gehört habe, was irgendwie als „Worte des anderen Papstes“ über der Kirche und dem amtierenden Papst lasten könnten. „Er kommentiert nicht, enthüllt keine Geheimnisse, lässt sich keine Erklärungen entlocken“. Man fragt sich: Was bitte hat sich der „große Unbekannte“ denn erwartet, der angeblich das Privileg hatte, einen so großen Papst in seinem selbstgewählten inneren Exil zu besuchen? Wenn es diesen Anonymus überhaupt geben sollte, wüsste man nun, was er mit ihm anvertrauten „Geheimnissen“ getan hätte. Er hätte sie, anonym, sofort dem nächsten Journalisten verraten. Man staunt zu Recht über manche Meldungen. Herbeigeredete Kontinuität
Den Grund, aus dem die „Nachricht“ zu den Medien gelangte, dürfte man nicht lange suchen müssen. Sie will auf beide Unsicherheitsfaktoren des Papst-Rücktritts und der Neuwahl des Jahres 2013 Antwort geben und das gleich mit einem Schlag. Benedikt XVI. „beobachtet höchst zufrieden das Wunderbare, das der Heilige Geist mit seinem Nachfolger macht, oder er spricht über sich, so als wäre diese Entscheidung, zurückzutreten von Gott inspiriert worden“. Da wären wir wieder beim „Gott hat es mir gesagt“. Immerhin habe das ehemalige Kirchenoberhaupt, so der Unbekannte weiter, sofort „präzisiert“, „nicht irgendeine Form von Erscheinung oder ein ähnliches Phänomen“ gehabt zu haben. Es habe sich vielmehr um eine „mystische Erfahrung“ gehandelt, die in ihm den „absoluten Wunsch“ geweckt habe, ganz allein mit Gott zu bleiben. Soweit der Unbekannte. Doch der Brückenschlag zum neuen Papst scheint damit noch nicht perfekt. Deshalb wusste der „große Unbekannte“, der so sehr darauf bedacht ist, seine Anonymität zu wahren, aber gleichzeitig unbedingt will, dass seine „Botschaft“ bekannt wird, noch mehr zu berichten: Je mehr Benedikt XVI. das „Charisma“ seines Nachfolgers Franziskus beobachte, desto mehr verstehe er, dass seine Entscheidung zurückzutreten, der „Wille Gottes“ war. - 
Die Bescheidenheit ehrt Benedikt XVI. Dafür hätte es keines weiteren Beweises bedurft. Wie gesagt, Progressive erkennt man untrüglich daran, mit welchem Eifer und hingebungsvoller Inbrunst sie ein Loblied – wie im konkreten Fall – auf den Rücktritt des deutschen Papstes singen. Ansonsten fällt ihnen übrigens, zu Benedikt XVI. befragt, recht wenig ein. - 
Die Quintessenz der neuen Nachricht ist die Bekräftigung der alten: Es passt kein Blatt zwischen die beiden Päpste. Eine Aussage, die von Fragezeichen umringt ist. Und je mehr Fragezeichen auftreten, desto mehr „Gesten der Gemeinsamkeit“ werden produziert. „Kontinuität“ aber kann Papst Franziskus durch seine Entscheidungen und Aussagen herstellen. Letztlich nur er und nicht anonyme Erzähler.
Text: Giuseppe Nardi; Bild: Asianews (Katholisches.info, 21.08.2013).    

17.08.2013  Deutschland:
Der Kölner Kardinal Joachim Meisner wird den Papst bei dem 750-Jahre-Jubiläum in Xanten vertreten.
Dazu ernannte ihn Franziskus an diesem Samstag, wie der vatikanische Pressesaal mitteilte. Die Feier findet am 13. Oktober statt. In diesem Jahr feiert die Xantener St.-Viktor-Pfarrgemeinde das 750-jährige Jubiläum ihres gotischen Doms. Das Festjahr steht ganz unter dem Motto „Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein“. Am 22. August 1263 hatte Propst Friedrich von Hochstaden, der Bruder des Kölner Erzbischofs Konrad von Hochstaden, den Grundstein für den Xantener Dom gelegt. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.08.2013).

20.05.2013 Vatikan: Papst Franziskus hat einen neuen vatikanischen Nachrichtendienst für Smartphones eingeweiht: Während einer Audienz für die Direktoren der Päpstlichen Missionswerke und die Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Fides am vergangenen Freitag hatte der Papst mit einem Klick auf seinem iPad die neue App „Missio“ freigeschaltet. Dies gab der vatikanische Pressesaal an diesem Montag bekannt. Die App beinhaltet alle Nachrichten, die auf der Seite „news.va“ erscheinen, Fotos, Filme und Predigten des Papstes sowie die Nachrichten des Fidesdienstes in acht Sprachen, darunter auch deutsch. Die App ist kostenlos über iTunes, App Store und Google Play erhältlich. Auch Radio Vatikan ist bereits seit mehreren Monaten mit einer App für Smartphones auf dem Markt; unter „Radio Vaticana“ finden Sie die ebenfalls kostenlose Applikation für die gängigen Smartphone-Betriebssysteme. (rv/fides) (NL Radio Vatikan, 20.05.2013).
 
13.05.2013  Statistisches Jahrbuch der Kirche: Über 1,2 Milliarden Katholiken weltweit
Die Zahl der Katholiken weltweit hat erstmals die Marke von 1,2 Milliarden überschritten, doch in Europa sind die Zahlen rückläufig. Dies geht aus dem am Montag vom Vatikan veröffentlichten Statistischen Jahrbuch mit Zahlen aus dem Jahr 2011 hervor. Vor zwei Jahren gab es demnach im Vergleich zum Vorjahr 1,5 Prozent mehr Katholiken, was einen Anstieg von 1,196 Milliarden auf 1,214 Milliarden bedeutet. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 1,23 Prozent. Damit liegt der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung wie bislang bei 17,5 Prozent. Zeitgleich wurde auch das Päpstliche Jahrbuch (Annuario Pontificio) 2013 vorgestellt. In diesem gibt es gleich zwei Premieren: Zum ersten Mal ist ein emeritierter Papst aufgeführt. Außerdem hat Papst Franziskus in der neuen Ausgabe des Jahrbuches auf seinen Titel „Souverän des Vatikanstaates“ verzichtet, er ist nun nicht mehr verzeichnet. Beide Jahrbücher wurden Papst Franziskus durch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und Angelo Becciu, Substitut im Staatssekretariat, übergeben. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 13.05.2013). Zur Hervorhebung in Rot: Eine unglaubliche und bisher nicht richtiggestellte Fehlleistung der deutschen Abteilung von Radio Vatikan, denn weder hat der Papst auf diesen Titel verzichtet, noch ist er im Annuario Pontificio 2013 nicht verzeichnet! GH.
   
11.05.2013  Vatikan: Papst Franziskus hat zwei Kardinäle als persönliche Vertreter für die Gedenkfeiern für die Europapatrone und Slawenapostel Kyrill und Method in Tschechien und in der Slowakei bestimmt. An der Feier am 5. Juli im mährischen Velehrad nimmt im Auftrag des Papstes der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, teil. Der aus Slowenien stammende Kurienkardinal Franc Rodé als päpstlicher Sondergesandter zu den gleichzeitig stattfindenden Feierlichkeiten anlässlich der Ankunft von Kyrill und Method vor 1.150 Jahren ins slowakische Nitra. Die aus Griechenland stammenden Brüder Kyrill und Method brachten im 9. Jahrhundert das Christentum zu den Slawen. (rv/kap)Papst Franziskus hat zwei Kardinäle als persönliche Vertreter zu den Gedenkfeiern für die Europapatrone und Slawenapostel Kyrill und Method in Tschechien und in der Slowakei bestimmt. An der Feier am 5. Juli im mährischen Velehrad nimmt im Auftrag des Papstes der Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, teil. Der aus Slowenien stammende Kurienkardinal Franc Rodé als päpstlicher Sondergesandter zu den gleichzeitig stattfindenden Feierlichkeiten anlässlich der Ankunft von Kyrill und Method vor 1.150 Jahren ins slowakische Nitra. Die aus Griechenland stammenden Brüder Kyrill und Method brachten im 9. Jahrhundert das Christentum zu den Slawen. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 11.05.2013).
  
10.05.2013  Vatikan: Papst Franziskus trifft Tawadros II. in „Freundschaft und Geschwisterlichkeit“


Franziskus hat an diesem Freitag den koptischen Patriarchen Tawadros II. empfangen. Es war das erste Mal nach 40 Jahren, dass ein Oberhaupt der koptischen und der römisch-katholischen Kirche zusammentrafen. Papst Franziskus betonte vor Tawadros, er wolle die Freundschaft und Geschwisterlichkeit zwischen beiden Kirchen stärken. Die Gläubigen seien durch die eine Taufe verbunden. Weiter lobte der Papst Tawadros‘ Einsatz für die Ökumene in seinem Land: Der von ihm initiierte „Nationale Rat der Christlichen Kirchen“ sei „ein bedeutendes Zeichen für die Überzeugung aller Christgläubigen, immer engere geschwisterliche Beziehungen aufzubauen und gemeinsam der gesamten Gesellschaft Ägyptens zu dienen“. Tawadros gab seiner Hoffnung auf Fortschritte in der Ökumene und auf einen gemeinsamen Einsatz für Frieden im Nahen Osten Ausdruck. (rv) (NL Radio Vatikan, 10.05.2013).

09.05.2013  Ägypten/Vatikan: „Nicht bloß Stilfragen“
Unter ökumenisch guten Vorzeichen steht der Besuch von Tawadros II. ab diesem Donnerstag in Rom. Das Oberhaupt der Kopten trifft sich am Freitag mit Papst Franziskus und Vertretern des Päpstlichen Einheitsrates im Vatikan. Der Seelsorger der deutschsprachigen Gemeinde in Kairo, Pfarrer Joachim Schroedel, sieht mit Koptenpapst Tawadros Bewegung in die Ökumene kommen. Die Christen im Land seien sehr glücklich, dass es zu dieser Begegnung gekommen sei, „nachdem Tawadros auch den Rat der Kirchen gegründet hat, also eine Gruppe von Kirchenvertretern, die aus vier Kirchen kommen: der orthodoxen Kirche der Kopten, der katholischen, der evangelischen und der anglikanischen Kirche“, so Schroedel. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.05.2013).
  
03.05.2013  Vatikan: Franziskus heißt Benedikt XVI. im Vatikan willkommen
Papst Franziskus hat Benedikt XVI. am Donnerstag im Vatikan begrüßt. Der emeritierte Papst kehrte nach neun Wochen in Castelgandolfo, wie geplant, zurück, um in das ehemalige Kloster Mater Ecclesiae einzuziehen. Papst emeritus Benedikt flog mit dem Hubschrauber nach Rom, wo er um 16.45 Uhr eintraf, begleitet von Erzbischof Georg Gänswein. Wie das Vatikanische Presseamt bekanntgab, wurde er wie vorgesehen von Kardinaldekan Angelo Sodano, Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und weiteren Vatikanmitarbeitern begrüßt, bevor er mit dem Wagen zu seiner neuen Wohnung fuhr. Dort hieß ihn Papst Franziskus „brüderlich und herzlich“ willkommen. Gemeinsam hätten sie in der Kapelle des Hauses einen Moment in stillem Gebet verweilt, teilte der Vatikan mit. Damit hat eine neue Phase in der Geschichte der Kirche und des Vatikans begonnen: Erstmals residiert ein Papst neben seinem Vorgänger im Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.05.2013).
 
29.04.2013  Rom: Benedikt XVI. zieht wohl Donnerstag ins Kloster ein
Der emeritierte Papst Benedikt wird möglicherweise am Donnerstagnachmittag in das vatikanische Kloster „Mater Ecclesiae“ umziehen. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Montag auf Anfrage von Journalisten. Benedikt XVI. wohnte bisher in der päpstlichen Sommerresidenz Castelgandolfo. Eine offizielle Bekanntgabe des Umzugs von Seiten des Vatikans gibt es bisher aber nicht. Benedikt wohnte bisher in Castelgandolfo, weil das Kloster in den vatikanischen Gärten renoviert wurde. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.04.2013).
     
14.04.2013  Köln: Meisner lädt Papst nach Köln zum Eucharistischen Kongress ein
Die Verantwortlichen des Eucharistischen Kongresses von Köln hoffen auf eine Teilnahme von Papst Franziskus. Das erklärte der Kölner Kardinal Joachim Meisner am Samstag Abend bei einem Dankgottesdienst für die Wahl des neuen Papstes. Er habe Franziskus zum Schlussgottesdienst des Eucharistischen Kongresses Anfang Juni in Köln eingeladen. Noch habe der Heilige Vater nicht abgesagt, deshalb sei man „in guter Hoffnung“. Der neue Papst ergreife „leidenschaftlich Partei für das Leben der Menschen und der Schöpfung“, so Meisner. (domradio) (NL Radio Vatikan, 14.04.2013).
  
14.04.2013 Castel Gandolfo: Deutscher Diakon zu Benedikt XVI. berufen – Gänsweins Verpflichtungen im Vatikan nehmen zu
Da Msgr. Georg Gänswein, der Sekretär von Benedikt XVI., als Erzbischof an der Römischen Kurie stärker beansprucht wird, wurde ein deutscher Diakon nach Castel Gandolfo gerufen. Dort lebt seit dem 28. Februar der zurückgetretene Papst in Klausur. Den früheren Papst haben auch die vier Ordensschwestern aus seinem Haushalt in die päpstliche Sommerresidenz begleitet. Wegen der sich häufenden Abwesenheit Gänsweins, um seinen Verpflichtungen als Präfekt des Apostolisches Hauses nachzukommen, was sein Pendeln zwischen Castel Gandolfo und dem Vatikan notwendig macht, berief er einen von ihm ausgesuchten neuen Mitarbeiter deutscher Muttersprache, um Benedikt XVI. nahezusein. Wann die Übersiedlung in den Vatikan stattfindet, steht noch nicht fest. Ursprünglich war sie für Ende April geplant. Gänsweins ist auch als nächster Erzbischof von Köln im Gespräch, ein Bischofssitz der traditionell mit der Kardinalswürde verbunden ist. (Katholisches.info, 14.04.2013).
        
13.04.2013  Vatikan: Kardinalsgruppe für Kurienreform gebildet
Papst Franziskus hat acht Kardinäle in eine Beratungsgruppe berufen, die sich mit dem Thema einer Kurienreform befassen soll. Das teilte das vatikanische Presseamt an diesem Samstag mit. Mitglied der Kardinalsgruppe ist auch der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx. Die Idee zu dieser Beratungsgruppe sei bereits bei den Gesprächen vor dem Konklave entstanden, heißt es in der Erklärung. Es gehe konkret darum, ein Projekt zu erarbeiten, um die Apostolische Konstitution „Pastor bonus“ zu ändern, so Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Samstag. Die Gruppe wird sich erstmals vom 1. bis 3. Oktober treffen. Papst Franziskus hat aber bereits mit den acht Kardinälen Kontakt aufgenommen. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.04.2013).
 
08.04.2013  Vatikan: Kollegialität der Apostel gegen exklusiven Leitungsauftrag des Petrus – Papst Franziskus lässt Stärkung der Kollegialität in der Weltkirche prüfen
Papst Franziskus lässt von verschiedenen Stellen der Römischen Kurie prüfen, wie die Kollegialität der Bischöfe aufgewertet werden kann. Im Zuge der Stärkung der bischöflichen Mitbestimmung lässt er gleichzeitig seinen Verzicht auf den Vorsitz oder besser auf das Nominierungsrecht des Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz prüfen. Das Spannungsfeld zwischen Kollegialität und Papstprimat tritt in eine neue Phase. Es geht um Vorrang, Gewicht und Bedeutung einerseits der Apostel, die alle gleichermaßen von Christus mit der Weihegewalt ausgestattet wurden und deren Nachfolger heute die Bischöfe sind, andererseits des Petrus, der allein von Christus den Auftrag und die Vollmacht erhielt, seine Kirche zu leiten, dessen Nachfolger die Päpste sind.
Papst Franziskus überlegt, auf das Recht zu verzichten, den Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz zu ernennen
Bischofskonferenzen in ihrer heutigen Form sind eine sehr junge Einrichtung der katholischen Kirche. Sie gehen in Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils auf das Dekret "Christus Dominus" vom Oktober 1965 zurück. Die Bischofskonferenzen wählen in jedem Land den Vorsitzenden aus ihrer Mitte. Eine besondere Ausnahme bildet die italienische Bischofskonferenz (Conferenza Episcopale Italiana, kurz CEI).
Da der Papst als Bischof von Rom theoretisch
[wieso nur theoretisch? GH] selbst dieser Bischofskonferenz angehört, galt es von Anfang an als ungeschriebenes Gesetz, dass er als Primas von Italien automatisch auch Vorsitzender der Konferenz ist. In der Praxis bedeutete dies allerdings, dass der Papst nie an den Bischofskonferenzen teilnahm, um sich nicht auf die Ebene der anderen Bischöfe zu begeben [wirklich?? GH], aber auch um durch seine Anwesenheit nicht jede Diskussion von vornherein zu unterbinden. Ihm war es daher vorbehalten, sowohl den Vorsitzenden als auch den Sekretär der Bischofskonferenz zu bestimmen.
Papst als Bischof von Rom und Primas von Italien Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz
Papst Benedikt XVI. ernannte 2007 Angelo Kardinal Bagnasco, den Erzbischof von Genua, zum Vorsitzenden. Der polyglotte Erzbischof steht in der Tradition seines Vorgängers Kardinal Siri und gehört zu den intellektuellen Schwergewichten der katholischen Kirche. 2012 bestätigte ihn Benedikt XVI. für weitere fünf Jahre im Amt. Die Frage seiner Nachfolge wird daher erst 2017 aktuell.
Papst Franziskus scheint jedoch zu prüfen, im Namen einer größeren Kollegialität auf dieses Vorrecht zu verzichten. Er soll, wie es heißt, den Auftrag erteilt haben, eine Statutenänderung der Bischofskonferenz zu prüfen, die es den Bischöfen ermöglicht, den Vorsitzenden und den Generalsekretär zu wählen.
Damit würde die italienische Bischofskonferenz den anderen 112 weltweit existierenden Bischofskonferenzen gleichgestellt werden. Dort sind die Bischöfe in ihrer Wahl frei, einen aus ihren Reihen zum Vorsitzenden zu bestimmen. Es muss sich dabei weder um den Primas des Landes noch um den Inhaber eines bestimmten Erzbischofsstuhls handeln. Mit dem Vorsitz ist auch nicht die Kardinalswürde verbunden. Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz sind seit 1987 mit Karl Lehmann und Robert Zollitsch Kandidaten, die keinen Bischofsstuhl innehaben, der mit der Kardinalswürde verbunden ist. Wenn Msgr. Lehmann, der Bischof von Mainz, dennoch zum Kardinal erhoben wurde, hatte das weniger mit dem einst bedeutenden Mainzer Bischofssitz zu tun. Es war eine von zahlreichen Initiativen Roms, um Wasser auf einen schwelenden Brand in der deutschen Kirche zu gießen. Robert Zollitsch, seit 2008 Nachfolger Lehmanns, ein Kompromisskandidat, wurde hingegen nicht mehr mit der Kardinalswürde bedacht.
Bischofskonferenzen durch Konzil geschaffen – Sonderregelungen nur in Belgien und im Nahen Osten
Es wurde gesagt, dass alle anderen 112 Bischofskonferenzen ihren Vorsitzenden frei wählen können, was nicht ganz stimmt. Es gibt zwei weitere Gegenden, in denen die Bischöfe nicht wählen. Das ist einmal Belgien, wo automatisch der jeweilige Erzbischof von Mecheln-Brüssel auch Vorsitzender der Bischofskonferenz ist. Das ist seit 2010 der Ratzingerianer Erzbischof André-Joseph Léonard. Wegen eines anderen ungeschriebenen Gesetzes wurde er noch nicht in den Kardinalsrang erhoben und blieb damit, neben anderen Ratzingerianern, wie dem Patriarchen von Venedig, Francesco Moraglia, vom Konklave ausgeschlossen. Das Gewohnheitsrecht sagt nämlich, dass der regierende Bischof nicht Kardinal wird, solange sein Amtsvorgänger im Kardinalsrang nicht das 80. Lebensjahr vollendet hat. So ergab es sich, dass Leonards Vorgänger Godfried Kardinal Danneels beim Konklave mitwählte.
Zum anderen sind da noch die lateinischen Bischöfe der arabischen Staaten. Dort steht der Vorsitz automatisch dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem zu. Sowohl in Belgien als auch im lateinischen Nahen Osten wählen die Bischöfe allerdings den Generalsekretär der Bischofskonferenz, während auch diese Entscheidung für Italien dem Papst vorbehalten ist.
Mehr Kollegialität birgt Gefahr verstärkter Disharmonie und Gruppenbildung
Eine Gleichstellung der italienischen Bischofskonferenz mache zwar Statutenänderungen notwendig, es stünden aber keine unüberwindbaren Hürden im Wege, wie es an der Römischen Kurie heißt. Durch die Vertrauensstellung des vom Papst ernannten Vorsitzenden der italienischen Bischofskonferenz konnten sich Johannes Paul II. und Benedikt XVI. darauf verlassen, daß die CEI nicht offen oder verdeckt einen antirömischen Kurs fährt, wie dies durch andere Bischofskonferenzen immer wieder der Fall war. In Italien war das nicht anders seit der Zeit Pauls VI. Eine antirömische, progressiv angehauchte Mehrheit in der Bischofskonferenz unter dem Vorsitz von Anastasio Alberto Kardinal Ballestrero, Karmelit und Erzbischof von Turin, gab den Ton an, der gegen den Wiederaufbau der Kirche [?? GH] durch Johannes Paul II. Widerstand leistete.
Erst die Ernennung des Weihbischofs von Reggio Emilia und Guastalla, Camillo Ruini, 1986 zum Generalsekretär und 1991 zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz änderte das Verhältnis zwischen Papst und Bischofskonferenz. Die Stellungnahmen des Vorsitzenden stimmten mit denen des Papstes überein. Was nicht bedeutete, dass nicht auch weiterhin italienische Bischöfe den Papst  im fernen Rom
einen guten Mann sein ließen.
Die wenig begeisternde Situation des Weltepiskopats lässt schwerlich erkennen, welchen Nutzen dessen Aufwertung durch Mitbestimmungsgremien für die Kirche, die Verteidigung des Glaubensgutes und des liturgischen und sakramentalen Erbes sowie für eine nachdrücklichere und unverkürzte Verkündigung des Evangeliums bringen sollte, wenn nicht den der Gefahr einer größeren Disharmonie in einer an schrägen und auch schrillen Misstönen nicht gerade armen Situation. Kirchenhistoriker werden freilich nicht müde, daran zu erinnern, dass der Episkopat als Ganzes in der jüngeren Kirchengeschichte selten geleuchtet hat. Die leuchtenden Ausnahmen bestätigten vielmehr die Regel der Mittelmäßigkeit oder des offenen Versagens.
Bischofskonferenzen haben weder biblische noch theologische, sondern praktische Grundlage
Die Bischofskonferenzen haben weder eine biblische noch eine theologische Grundlage, wie sie hingegen die einzelnen Bischöfe in Ausübung ihres Amtes sehr wohl haben. Den Bischofskonferenzen liegen lediglich praktische Erwägungen zugrunde. Aus diesem Grund haben Erklärungen der Bischofskonferenzen, auch Hirtenbriefe derselben, keinerlei Relevanz, wenn sie nicht ausdrücklich vom jeweiligen Ortsbischof für seine Diözese anerkannt werden.
Das gilt übrigens auch für die umstrittenen Erklärungen der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Bischofskonferenz, die im Widerspruch zur Enzyklika "Humanae vitae" von Papst Paul VI. stehen und bis heute nicht revidiert wurden. Die Verantwortung für die Diözese trägt allein der regierende Bischof, nicht die Bischofskonferenz. In der Praxis erkennen die meisten Bischöfe in der Regel aber die Beschlüsse der Bischofskonferenz an.
Weihegewalt erging an alle Apostel – Auftrag Kirche zu leiten erging nur an Petrus
Papst Franziskus lässt daher auch eine stärkere Einbindung der Episkopate der einzelnen Länder in die Regierung der Weltkirche prüfen. Eine Forderung, mit der progressive Kreise, allen voran aus Deutschland und Frankreich, bereits zum Konzil gefahren sind. Die Frage, warum die Kardinäle Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt haben, hängt auch damit zusammen, dass sich viele Pupurträger und Bischöfe durch ihn die Umsetzung von mehr Mitsprache und Mitentscheidung für die Kardinäle und Bischöfe erwarten. Im Zuge der allgemeinen Demokratisierung wuchs auch innerkirchlich die Unruhe gegenüber der monarchischen Stellung des Papstes. Dem Auftrag Christi an Petrus, die Kirche zu leiten, wird der Kreis der Apostel entgegengestellt. Können sich alle Bischöfe auf die apostolische Sukzession berufen, kann sich allerdings nur der Papst auf einen direkten Auftrag von Christus berufen. Den Leitungsauftrag für die ganze Kirche erteilte Christus nur dem Petrus, nicht allen Aposteln. Doch die Unruhe ist innerkirchlich groß und sucht
sich immer neu durch strukturelle Veränderungen Luft zu verschaffen. Die Vorrangstellung des Bischofs von Rom innerhalb der italienischen Bischofskonferenz widerspricht offenbar dem Kollegialitätsdenken, dem der neue Papst verpflichtet scheint. Bergoglio war als Erzbischof von Buenos Aires und Primas von Argentinien bis 2010 auch Vorsitzender der argentinischen Bischofskonferenz, allerdings gewählt.
„Bergoglio ist ein Mannschaftsspieler“ – Verzicht auf Ernennungsrecht passt zum „Bergoglio Style“
Sein Vorgänger als Erzbischof, Antonio Kardinal Quarracino, italienischer Abstammung wie Bergoglio, hatte den heutigen Papst als seinen Nachfolger ins Auge gefasst, weil dieser unter seinen Weihbischöfen der beliebteste war. Sein Novizenmeister im Jesuitenorden, Pater Juan Carlos Scannone, bschrieb seinen Zögling gegenüber dem Osservatore Romano mit den Worten: „ein Mannschaftsspieler“, dem „der Blutdruck nicht steigen wird, wenn er innerkirchliche Reformen umsetzt“.
Der Verzicht auf das Ernennungsrecht für den Vorsitzenden und den Generalsekretär der italienischen Bischofskonferenz passt in das, was die Medien längst den „Bergoglio Style“ nennen. (Katholisches.info, 08.04.2013).

Text: Giuseppe Nardi
21.03.2013 [Eine Meinungsäußerung zum Nachdenken:]
Papstthron aus Sala Clementina entfernt für Begegnung mit Religionsvertretern
Die einen innerhalb und außerhalb der Kirche bejubeln die spending review von Papst Franziskus. Jede Geste vereinfache die Institution und nähere das Papststum an die Gläubigen an. Die politischen und religiösen Führer der Welt zollen der „Revolution“ des neuen Papstes ihre „Hochachtung“. Obama teilte schriftlich seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit. Die brasilianische Staatspräsidentin, ebenfalls politisch linksstehend, spricht von einem „großen Papst“ und scherzt nach der ersten Audienz: „Wenn der Papst Argentinier ist, dann ist Gott Brasilianer.“
Die anderen, vor allem innerhalb der Kirche, beobachten mit Zurückhaltung und Sorge, dass der neue Papst Armut mit Pauperismus und seine Person mit dem Papsttum verwechseln könnte. Entblößt und verarmt er seine Person, so sei das zu begrüßen und ehre ihn. Entblößt er durch mißverstandene Selbstbezogenheit jedoch Petrus, den Stellvertreter Christi auf Erden, dann entblöße er die durch das Amt ausgedrückte Herrschaft Jesu Christi, die sichtbare Kirche von ihrer Aufgabe, Gott zu dienen und ihn zu verherrlichen.
Bergoglio Style zwischen Jubel und Sorge
Der neue „Bergoglo Style“ wie ihn Journalisten euphorisch nennen, wird auch in die päpstliche Wohnung Einzug halten. Als Kurienerzbischof Georg Gänswein mit anderen dem neuen Papst die Räumlichkeiten des Papstes im obersten Stock des Apostolischen Palasts zeigte, von dem aus am Sonntag der Angelus gebetet wird, war die erste Reaktion des neuen Hausherrn: „Hier ist ja Platz für 300 Personen“. Die Wohnung wird nun durch Umbauten verkleinert werden. Wer die Bilder der Wohnung zu Zeiten Johannes Pauls II. und Benedikts XVI. kennt, weiß, dass sie so bescheiden eingerichtet ist, dass sie mehr einer einfachen Dienstwohnung in einem königlichen Palast ähnelt, als den Wohnräumen des Königs.
Gestern erfolgte jedoch ein ganz anderer, „weitreichender Bruch mit dem Protokoll“, so Vatican Insider. Franziskus empfing in der Sala Clementina, dem päpstlichen Audienzsaal, die Vertreter „der Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften und der verschiedenen Religionen“, die zu seiner Amtseinführung nach Rom gekommen waren. Dafür ließ er den Papstthron und das Podest, auf dem dieser stand, aus dem Saal entfernen und durch einen einfachen Stuhl ersetzen. Der Papst begegnete den Konfessions- und Religionsvertretern auf derselben Ebene als Gleicher unter Gleichen, wenn auch als Primus inter pares. Es ist noch nicht klar, ob die „Thronentfernung“, über die italienische Medien berichten, dauerhaft ist oder anlassbezogen war, um den Religionsvertretern zu begegnen.
Ohne Thron Gleicher unter Gleichen
Der Oberrabbiner von Rom, Riccardo Di Segni, bereitet unterdessen den Besuch des Papstes in der Stadtsynagoge vor. Di Segni hatte während des Pontifikats Benedikts XVI. mehrfach scharfe Kritik geübt, vor allem im Zusammenhang mit Papst Pius XII., aber auch wegen des Karfreitagsgebets und dem Fall Williamson.
Der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus I., hat Franziskus zu einer gemeinsamen Pilgerreise ins Heilige Land eingeladen, um 2014 des 50. Jahrestags der Umarmung zwischen Patriarch Athenagoras (1948–1972) und Paul VI. (1963–1978) zu gedenken. Zwischen beiden wurden mehrere gemeinsame Punkte besprochen, so regte der Patriarch theologische Gespräche, der Papst einen gemeinsamen Einsatz zur Bewahrung der Umwelt an. Für November wurde ein Besuch des Papstes im Fener (Phanar), dem orthodoxen "Vatikan" in Istanbul besprochen. Am 25. November 2009 hatte Papst Benedikt XVI. Bartholomäus geschrieben: „Die Kirche versteht das Petrusamt als Geschenk des Herrn an seine Kirche“. Dem Ökumenischen Patriarchen war gestern bei der Audienz ein Ehrenplatz zugewiesen worden, als Erster unter den Delegationen zur Rechten des Papstes, aber von den anderen durch einen Abstand deutlich abgehoben.
Kritik an Kommunionteilnahme der Abtreibungsbefürworter Biden und Pelosi
Aber es fehlt nicht an Kritik: US-Vizepräsident Joe Biden und der Fraktionsführerin der Demokratischen Partei im Abgeordnetenhaus Nancy Pelosi, beide Katholiken, wurde bei der Amtseinführungszeremonie am Petersplatz die Heilige Kommunion gespendet. Von verschiedener Seite, vor allem aus den USA gab es dafür heftige Kritik. Beide Politiker sind Abtreibungsbefürworter. Der katholische Priester Frank Pavone, Gründer der Bewegung Priester für das Leben, die sich für den uneingeschränkten Schutz des Lebens einsetzen, gerade dort, wo es am meisten gefährdet ist, im Mutterleib durch Abtreibung, im hohen Alter durch Euthanasie, hatte bereits im Vorfeld der Amtseinführung den Vatikan darauf aufmerksam gemacht, dass die beiden Vertreter der US-Regierung und des US-Parlaments vom Kommunionempfang auszuschließen seien. „Die Heilige Kommunion bedeutet Einheit und sie befinden sich nicht in Einheit mit der Kirche zu grundlegenden Fragen wie dem Lebensrecht“, so Father Pavone.
Mit dem Ausschluss vom Kommunionempfang tut sich die Kirche schwer, allein schon aus logistischen Gründen. Auch 2008, beim Besuch Benedikts XVI. in den USA stellten sich Pelosi, damals Vorsitzende des Repräsentantenhauses, der damalige Senator und heutige Außenminister John Kerry und der Senator Chris Dodd, alle Katholiken und Abtreibungsbefürworter, zum Kommunionempfang an. Laut katholischem Verständnis begeht jemand ein Sakrileg, der die Komunion empfängt, obwohl er sie nicht empfangen dürfte.
Jesuiten bieten Papst „jegliche Hilfe“ an, da er nun „Rat, Ideen und Personen brauchen wird“
Pater Adolfo Nicolas Pachon, der Ordensgeneral der Jesuiten, denen der neue Papst angehört, bot Franzikus „alle Mittel an, über die die Gesellschaft Jesu verfügt, da er in seiner neuen Position Ratschläge, Ideen und Personen sicher brauchen wird“.
„Die Demut garantiert die Gegenwart des Herrn: wenn jemand selbstzufrieden ist und alle Antworten für alle Fragen hat, dann ist das ein Beweis, dass Gott nicht mit ihm ist. Selbstzufriedenheit stellt man bei allen falschen Propheten fest, bei den religiösen Führern, die im Irrtum sind, die die Religion für ihr eigenes Ego benutzen“, schreibt Jorge Mario Kardinal Bergoglio im Buch Über den Himmel und die Erde, das er 2010 gemeinsam mit dem jüdischen Rabbiner Abraham Skorka in Argentinien herausbrachte.
„Regierungsprogramm“ in gemeinsamem Buch mit Rabbiner Abraham Skorka enthalten?
Darin spricht Bergoglio von Politik, Religion, interreligiösem Dialog, Fundamentalismus, Atheisten, Holocaust und Kapitalismus. Eine vorweggenommene Skizze seines Pontifikats: das Verhältnis zur politischen Macht, der Dialog mit den anderen Religionen und den Ungläubigen, die Öffnung gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen und anderen irregulären Lebensformen, keine Öffnung gegenüber Homo-„Ehe“, Euthanasie und Abtreibung. Und eine Neuorganisation der Römischen Kurie, die schlanker werden und kollegialer geführt werden soll.
2009 schrieb er das Vorwort zu einem Thriller, der im Jersualem des 1. Jahrhunderts angesiedelt ist. Dorthin könnte er, der Nachfolger des Apostels Petrus, bereits im nächsten Jahr mit dem Nachfolger des Apostels Andreas reisen, den er gestern als „meinen Bruder Andreas“ bezeichnete. Mit dem Judentum pflegte Bergoglio
bereits in Buenos Aires ein sehr enges Verhältnis. Von den Moslems sagte der neue Papst beim Empfang in der thronlosen Sala Clementina: „Herzlich begrüße ich […] vor allem die Muslime, die den einen, lebendigen und barmherzigen Gott anbeten und im Gebet anrufen.“
Der Papst präsentierte sich ihnen als Gleicher unter Gleichen. Eine neue Phase des Dialogs scheint begonnen zu haben. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 21.03.2013).
  
18.03.2013   Rom: Msgr. Guido Marini vor der Entlassung? – Beginnt Kurienreform mit verkehrtem Schritt?
Msgr. Guido Marini, der Zeremonienmeister Papst Benedikts XVI. und alle bisherigen Zeremoniare sollen vor der Entlassung stehen. Dies berichtet die traditionsverbundene Seite Messa in Latino. Papst Franz I. lässt für seine Inaugurationszeremonie und das damit verbundene Pontifikalamt die Franziskaner von La Verna kommen. „Ein weiteres Signal des Jesuiten Bergoglio sich franziskanisch zu geben, worauf die Medien besonderen Wert legen und er deshalb auch“, kommentiert Messa in Latino. -
Nur Panikmache, da der Natur der Aussage nach, keine genaue Quelle angegeben werden kann? Nur eine traditionsverbundene Form der Hetze gegen den neuen Papst, die Vatikansprecher Pater Federico Lombardi jüngst beklagte? Traditionsverbundene Katholiken werden durch einige Gesten des Papstes verunsichert. Die Rückkehr des „Sperrholz-Altars“ (Paul Badde) als Volksaltar in die Sixtinische Kapelle wurde zum Teil mit Entsetzen wahrgenommen. Ebenso erstaunt, dass der Papst nach der Elevation keine Kniebeuge macht.
Der Zeremonienmeister des Papstes hat mit der Römischen Kurie und der Leitung der Kirche soviel zu tun, wie ein Eremit auf einem hohen Berg. Er ist aber für den zentralen Bereich der Liturgie zuständig, über den allein die Erneuerung der Kirche geschehen kann. Sollte Msgr. Marini tatsächlich entlassen werden, und wie es scheint sogar als erster, dann würde der zuletzt so vehement geforderte Umbau der Römischen Kurie mit einem völlig verkehrten Schritt beginnen.
Gesten des neuen Papstes Demut oder Pauperismus?
Zu dem, was bis vor kurzem als Thronbesteigung und Krönungsfeier bezeichnet wurde, wird der neue Papst im Namen seines demonstrativ hervorgekehrten Pauperismus nicht das goldene Brustkreuz des Papstes tragen. „Ein Kreuz das es bereits gibt und das schon bezahlt ist“, so Messa in Latino. „Obwohl die Sakristeien des Petersdoms voll mit würdigen und geeigneten Meßgewändern sind, wurden vom neuen Papst um teures Geld im Namen der Einfachheit neue angeschafft. Was das den Armen helfen soll? Doch erinnern wir uns: Das Verhältnis des Pauperismus zur Armut, ist das des Snobismus zum Adel.“ Die Kritik an einer „reichen“ Kirche, wenn es um die Ausstattung der Gotteshäuser und die liturgischen Geräte geht, ist heuchlerisch und war schon immer heuchlerisch. Es ist die billige Ausrede jener, die in Wirklichkeit nicht hören wollen, was Christus ihnen durch die Kirche zu verkünden hat.
„Zeit der Karnevaliaden ist vorbei“ – Eine authentische Aussage von Papst Franziskus?
Wie Messa in Latino berichtet, hatte Msgr. Marini mit den Zeremoniaren am Donnerstag für die Heilige Messe zum Abschluss des Konklaves in der Sakristei der Sixtinischen Kapelle die Meßgewänder vorbereitet, die zu diesem bestimmten Anlass traditionell getragen werden. Papst Franziskus habe abschätzig geantwortet: „Diese Sachen können Sie sich anziehen, Monsignore. Die Zeit der Karnevaliaden ist vorbei.“
Das Wort scheint authentisch, da es von mehreren Quellen erwähnt wird, auch die Sakristei der Sixtinischen Kapelle als Ort des Geschehens. Einige Quellen nennen als Zeitpunkt allerdings den Mittwoch abend unmittelbar nach der Wahl. Sollte die Aussage tatsächlich so gefallen sein, wäre es in der Tat äußerst schwerwiegend. Messa in Latino hat die Authentizität der Aussage nach zahlreichen Nachfragen auf der Facebook-Seite ausdrücklich bekräftigt.
Die Reaktion des Papstes, sollte sie so erst am Donnerstag geschehen sein, wäre damit die Fortsetzung dessen, was auf alle Fälle auf der Loggia des Petersdoms am Mittwoch abend nach dem Habemus Papam für alle sichtbar wurde. Bevor der neue Papst auf die Loggia trat, gab es einen harten Wortwechsel mit dem päpstlichen Zeremonienmeister, als dieser ihm die Mozzetta umlegen wollte, wie es bei allen Vorgängern der Brauch war. Franziskus lehnte diese ebenso kategorisch ab, wie schon zu diesem Zeitpunkt das päpstliche Brustkreuz. Er behielt sein Bischofskreuz an. Die Stola zog er nur für den Segen an.
Beleidigte Franziskus Papst Benedikt XVI. und seine Vorgänger im Petrusamt?
„Ein Vorgesetzter, der mit einem Untergebenen, der nur seine Pflicht erfüllt, so abschätzig und beleidigend spricht, und damit letztlich auch Benedikt XVI. und die Päpste vieler Jahrhunderte meint, die diese ‚Karnevaliade‘ immer trugen, und sich dabei ihres Amtes offensichtlich weit mehr bewusst waren, als ihr derzeitiger Nachfolger, kommentiert sich von selbst“, so Messa in Latino.
Wenn man in den Medien über die demütigen Manieren des neuen Papstes lese, der „Guten Abend“ sage und um Erlaubnis bitte, „dann weiß man nun, dass das nur eine Seite, seine den Medien zugewandte Seite ist“, so Messa in Latino.
„Papst Franziskus hat wenig von der würdevollen Gestalt Benedikts XVI. [und der bisherigen Päpste, GH], die in besonderer Weise dem sakralen Charakter des Petrusamtes entsprach. Jeder, der in dessen Nähe kam, konnte sich dem Eindruck nicht entziehen, einen wahrhaft demütigen Menschen vor sich zu haben. Die Demut, die sich nicht durch besondere Gesten zeigen musste, sondern durch das ganze Wesen zum Ausdruck kam. Benedikt XVI. trat vollkommen hinter das Amt zurück, versuchte jeden Applaus und Zuspruch, der seiner Person gelten konnte, zu unterbinden. Er wollte nicht bejubelt werden, er wollte gehört werden.
Papst Benedikt XVI. übernahm 2005 einen Zeremonienmeister (Piero Marini), mit einer geradezu entgegengesetzten liturgischen Sensibilität. Dennoch wartete er bis zum regulären Ende von dessen Amtszeit, um ihn dann nicht mehr zu bestätigen und zu ersetzen. Er wartete zwei Jahre, nicht bloß zwei Tage und weigerte sich bis dahin nicht, die in Piero Marinis verquerer chromatischer Fantasie ausgedachten Meßgewänder in kanariengelb, erbsengrün oder leuchtstiftblau anzuziehen, obwohl diese in offensichtlichem Gegensatz zu allen seinen eigenen liturgischen Vorstellungen standen. Er wartete sogar solange, bis für Piero Marini eine neue Position gefunden wurde, die diesem auch genehm war. Die Ernennung zum Diözesanbischof lehnte dieser ab. Nur die Ernennung zum Präsidenten der Kommission für die Internationalen Eucharistischen Kongresse akzeptierte er. Auf Msgr. Guido Marini wird sein neuer Vorgesetzter wohl nicht solche Rücksicht nehmen. Nun haben sich die Zeiten geändert …“ so Messa in Latino. (Katholisches.info, 16.03.2013). - Kommentar: Wenn das stimmt, und es spricht vieles dafür, dann steht uns noch einiges bevor mit diesem Papst. Wahre Demut und Bescheidenheit würde darin bestehen, ein solches Amt zunächst einmal so zu akzeptieren, wie es historisch geworden ist und in die Fußstapfen der Vorgänger zu treten, bevor man, wenn überhaupt, seine eigenen Vorlieben auslebt und zum Maßstab macht. "Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen" - diese Zusicherung haben wir von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Aber dass die Kirche nicht von innen heraus zerstört werden kann - diese Zusage haben wir nicht! [Gerd Hagedorn].

13.03.2013/ 18.03.2013: 
Gerd Hagedorn: Nachdem nun alle Papst-Spekulationen Makulatur geworden sind, hier noch einige Gedankensplitter zur Wahl des neuen Papstes:
1. Er hat sich den Namen Franziskus gegeben, genau genommen hat er ihn sich aber "auferlegt" ("sibi imposuit"). Der neue Name hat also eine besondere Bedeutung. Dabei ist jetzt klar, dass er als Jesuit den Heiligen Franz von Assisi gemeint hat und nicht den großen Jesuitenmissionar Franz Xaver. Ich vermutete schon, er meinte den "Poverello" von Assisi, und zwar in erster Linie wegen der bedeutenden Vision von Papst Innozenz III., der um 1200 in einem Traum sah, wie der Heilige Franziskus die Kirche stützte und sie vor dem Zusammenbruch bewahrte. Gemeint war damit in erster Linie der Rückgang des Glaubens unter den Christen, eine Reform des authentischen christlichen Lebens nach den Geboten Gottes, und weniger die sozialen Probleme der Gesellschaft. Die Situation ist heute weitgehend wieder dieselbe, aber Benedikt XVI. fühlte nicht mehr die Kraft dazu, sich wie ein Franziskus dieser Herausforderung zu stellen. Möge Gott dem neuen Franziskus die nötige Kraft geben, und ich zweifle nicht daran, dass er es tut, aber er tut es wahrscheinlich anders [??], als die Welt es erwartet. Giotto hat die Szene vom Traum des Papstes Innozenz' III. in der Grabeskirche des Heiligen Franz in Assisi in einem meisterhaften Fresko festgehalten. Man vergleiche dazu auch die letzte Papstweissagung des Malachias!
Inzwischen hat sich Papst Franziskus selbst zum Thema geäußert. Er meinte tatsächlich das verbreitete Klischee des "armen Franziskus" und "Franziskus der Armen". Da hatte ich zu viel erwartet, leider! - Ich lasse es trotzdem mal stehen und erinnere in diesem Zusammenhang an das Motto meiner Homepage (s.u.): Wer die Form ändert, ändert zwangsläufig auch den Inhalt: Entweder zum Besseren oder zum Schlechteren. Etwas dazwischen gibt es nicht (Gerd Hagedorn, 17.03.2013).



2. Die Einführung von Papst Franziskus in seinen Dienst findet am Dienstag, dem 19. März 2013 statt. Dieser Tag ist nicht zufällig gewählt, sondern der hohe Festtag des Heiligen Joseph, und dieser ist seit alters der Schutzpatron der Kirche. Sehr interessant, meint Gerd Hagedorn. Es passt zu Franziskus!

3. Dem Kenner der Ostkirchen sind bei der Vorstellung des neuen Papstes auf der Loggia der Benediktionsaula des Petersdoms mehrere Dinge aufgefallen, die von den Kommentatoren so nicht erwähnt wurden. Es ging hierbei gar nicht um die angenehme, aber ganz persönliche Bescheidenheit eines frommen Papstes und Kardinals, sondern Papst Franziskus hat erstens ganz besonders die Römer als Angehörige seines neuen Bistums angesprochen, obwohl Tausende andere ihm auch zujubelten. Das sehe ich als ein klares Zeichen dafür, dass er sich zuallererst als Ortsbischof von Rom versteht und verhalten will. Zweitens hat er klar ausgesprochen, dass das Papstamt mit dem Bischofssitz von Rom verbunden ist, nicht umgekehrt. Denn der Bischof von Rom - und kein anderer - ist der legitime Nachfolger des ersten Bischofs von Rom, des Hl. Apostels Petrus, und er hat dessen göttlichen Auftrag weiterzuführen. Diesen kraft der Sukzession ihm zugefallenen "Primat" in der Gesamtkirche hat Papst Franziskus artikuliert durch sein ausdrückliches Zitat des schönen Wortes von Irenäus von Lyon (um 110 n.Chr.), wonach der Bischof von Rom unter den Bischöfen der Gesamtkirche den "Vorsitz der Liebe" - "prokathiméne tes agápes" - innehat. Er versteht demnach den Primat des Papstes der Gesamtkirche als einen solchen des Bischofs von Rom und als einen Primat der Liebe, wie er im Rahmen der communio-Ekklesiologie im ersten Jahrtausend der noch weitgehend einigen und einzigen Gesamtkirche der Pentarchie allgemein rezipiert war, und nicht als einen Primat der Herrschaft im Sinne eines späteren Jurisdiktionsprimats. Das lässt drittens auch für die Zukunft der Ökumene und für die Sorge um die Einheit der Kirche einiges hoffen. Deshalb sollte Papst Franziskus den altkirchlichen, von Ost und West anerkannten Titel "Patriarch des Abendlandes", der mit dem Bischofssitz von Rom verbunden und mit dem Ehrenvorrang unter den fünf alten Patriarchaten der Pentarchie ausgestattet ist, schnellstens wieder annehmen, auf den sein Vorgänger einseitig und leichtfertig verzichtet hat und womit dieser die katholische Kirche ohne vernünftigen Grund aus der einzigen wenigstens theoretisch auch heute noch bestehenden Gemeinschaft von westlicher und östlichen Kirchen, der Pentarchie des 5. Jahrhunderts, herausgelöst und sich selbst aller Rechte beraubt hat, die im Blick auf die Wiederherstellung der von Christus gebotenen Einheit der Kirche vielleicht einmal wichtig werden könnten. Außerdem darf auch ein Papst nicht von sich aus auf die von den alten ökumenischen Konzilien im Kontext der Gesamtkirche verliehenen Privilegien aus eigener Machtvollkommenheit verzichten. Viertens ist aufgefallen, dass er zwar den - und ihm als Papst allein zustehenden - "Apostolischen Segen" urbi et orbi und allen Menschen guten Willens gespendet hat, dass er ihn aber nicht als solchen, d.h. wie eine Art Hoheitsakt, angekündigt hat. Er hat das Wort nicht einmal erwähnt, sondern hat schlicht seinen "bischöflichen" Segen der Stadt und der Welt erteilt, was zwar der Sache nach dasselbe ist, aber wiederum die Nuance des Ortsbischofs von Rom unterstreicht, der als solcher nicht "mehr" ist als jeder andere Bischof. Franziskus wollte das aber einmal deutlich gemacht haben, und das könnte Konsequenzen für eine gestärkte Kollegialität der Bischöfe untereinander, mit dem Papst und mit seiner Kurie nach sich ziehen!
Wenn man die genannten Anzeichen insgesamt anschaut, spürt man sehr schnell, dass dem neuen Papst altkirchliches und ostkirchliches Denken vertraut ist. Das ist zwar eher selten, aber bei Papst Franziskus nicht verwunderlich, wenn man erfährt, dass er schon in jungen Jahren in engem Kontakt mit Theologie und Liturgie der Griec
hisch - Katholischen Ukrainischen Kirche stand, wie deren Oberhaupt, Großerzbischof - Patriarch Swjatoslaw Schewtschuk, berichtet, und wenn man weiß, dass er als lateinischer Erzbischof von Buenos-Aires zugleich auch für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in ganz Argentinien zuständig war, die keinen eigenen Ordinarius hatten. Von daher ist dem neuen Papst Franziskus ostkirchliches Denken und Fühlen ganz selbstverständlich vertraut, und man darf gespannt sein auf die schönen Früchte, die jetzt möglicherweise an höchster Stelle reifen werden, darüber würde ich mich besonders freuen.

Text von Giuseppe Nardi:
13.03.2013  Vatikan: Weißer Rauch! Jorge Mario Bergoglio ist neuer Papst
Ein neuer Papst ist gewählt - die Kardinäle haben sich im fünften Wahlgang auf den Erzbischof von Buenos Aires Mario Bergoglio geeinigt. Weißer Rauch ist um 19.06 Uhr aufgestiegen. Um 20.22 Uhr ist es dann endlich soweit: Papst Franziskus hat sich auf dem Balkon gezeigt. Mit einem volksnahen „Buona Sera“ – „Guten Abend“ auf italienisch - begrüßte er die Hunderttausende, die sich auf dem Petersplatz eingefunden hatten. Nach einem Vaterunser-Gebet für seinen Vorgänger Benedikt XVI. hielt er eine kurze Ansprache. Bevor er den Anwesenden seinen Segen „Urbi et Orbi“ spendete, bat er sie seinerseits um ihr Gebet für ihn und für die Aufgabe, die vor ihm liegt. Nach dem Apostolischen Segen, den er ausdrücklich Urbi et Orbi und allen Menschen guten Willens spendete, verabschiedete er sich von den Gläubigen mit "Buona notte e buon riposo" - "Gute Nacht und angenehme Ruhe" (rv) (NL Radio Vatikan, 13.03.2013 und GH).
 

Die letzte der Papstweissagungen des "Malachias", abgedruckt in: Arnold Wion: Lignum vitae, 1595:

"In der letzten Verfolgung der Heiligen Römischen Kirche wird Petrus von Rom regieren, der die Herde weiden wird unter vielen Trübsalen. Danach wird die Siebenhügelstadt [sc. Rom] zerstört werden, und ein schrecklicher Richter wird sein Volk richten. Ende." [Übersetzung: GH].
    
 
01.03.2013  Vatikan: Neuer Papst soll lebenslang regieren – Kardinäle wollen Sakralität des Papsttums stärken
Am 28. Februar um 20 Uhr beginnt die Sedisvakanz. Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Kardinal Sodano hat die Generalkongregation der Kardinäle für den 4. März, Beginn 9.30 Uhr einberufen. Die Kongregationen werden so lange tagen, bis alle Kardinäle in Rom eingetroffen sind. Erst dann soll eine Entscheidung darüber getroffen werden, wann das Konklave beginnt. An der Generalkongregation nehmen alle Kardinäle teil. Auch die über 80jährigen Kardinäle entscheiden daher über die Festlegung des Konklavebeginns mit.
Eine Gruppe von Kardinälen der Römischen Kurie und verschiedener Metropolitanbezirke scheint entschlossen, vom nächsten Papst eine feste Absichtserklärung zu fordern, nicht zurückzutreten. Sie erwarten vom neuen Papst in dessen Inaugurationsrede als Fixpunkt die Feststellung, daß ein Papst auf Lebenszeit berufen ist. Die ungewöhnliche Entscheidung Benedikts XVI., sein Pontifikat mit einem Amtsverzicht zu beenden, der die Kirche in nicht unerhebliche Schwierigkeiten im Umgang mit einer gänzlich ungewohnten Situation bringt, soll sich nicht wiederholen, so die Überzeugung dieser Kardinäle, wie heute der Corriere della Sera berichtete. Die Bestimmung über einen eventuellen Rücktritt könne nicht abgeschafft werden. Die Freiheit der Kirche müsse aber in Zukunft durch äußere Einflußnahme geschützt werden.
Noch am Tag, an dem Benedikt XVI. den Vatikan in Richtung Castel Gandolfo verlassen hat, begannen in Rom kaum überhörbar die Aktivitäten zur Stärkung der Sakralität des Papsttums. Die Entscheidung des deutschen Papstes wurde mit Respekt begleitet und als für die moderne Welt provokanter Akt der Selbstentäußerung und der Demut gedeutet. Sie wurde gleichzeitig jedoch auch als destabilisierende Geste wahrgenommen.
Zu den wenigen offenen Kritikern gehörte der polnische Kardinal und Erzbischof von Krakau, Stanislaw Dziwisz. Der langjährige Sekretär von Johannes Paul II. erinnerte an diesen mit den Worten: „Vom Kreuz steigt man nicht herab.“ Benedikt XVI. schien in seiner Ansprache bei der letzten Generalaudienz am 27. Februar auf dem Petersplatz zu antworten: „Ich gehe nicht vom Kreuz weg, sondern bleibe auf neue Weise beim gekreuzigten Herrn.“ Ein Wortwechsel aus der Entfernung zwischen dem scheidenden Papst und einem der Papstwähler im kommenden Konklave, dessen Tragweite erst noch zu entziffern sein wird.
Auf dem polnischen Internetportal Geopolityka wagte Gracjan Cimek eine Auslegung. Es sei Joseph Kardinal Ratzinger gewesen, der Johannes Paul II. daran erinnert habe, daß man vom Kreuz nicht herabsteigen kann. Das Thema wird die in wenigen Tagen beginnende Generalkongregation der Kardinäle ausführlich beschäftigen. Eine Diskussion, die nicht schmerzlos verlaufen könnte. Es geht darum, die tiefere Bedeutung der Geste Benedikts XVI. zu ergründen und daraus Schlüsse zu folgern, ob es sich dabei um eine persönliche Entscheidung handelte, die als Ausnahme in die Kirchengeschichte eingehen wird oder ob weitergehende Folgerungen daraus abzuleiten sind, die bereits in das nächste Pontifikat und die nachfolgenden hineingreifen.
Ein Verweis auf die Bestimmungen des Kirchenrechts allein wird nicht genügen. Das galt bisher, da die Rücktrittsbestimmung faktisch ebenso unbeachtet wie unbekannt im Raum stand und niemand an eine praktische Anwendung auch nur einen Gedanken verlor. Eine Gruppe von Kardinälen sieht die Notwendigkeit, das richtige Gleichgewicht zwischen dem Schritt Benedikts XVI., der in der zweitausendjährigen Geschichte der Kirche einen Bruch darstellt (wenn es auch Vorgängerfälle gab) und der Kontinuität der Kirche, deren Natur Brüche nicht gut bekommen.
Konkret geht es dabei darum, jeden Eindruck zu vermeiden, das Papsttum sei irgendeiner weltlichen Institution gleichgestellt. Um so entschiedener sind die Reaktionen zahlreicher Kardinäle innerhalb der vatikanischen Mauern gegen viele Wortmeldungen der letzten Wochen, die Rücktritte für Päpste verallgemeinern und als Zeichen einer „Modernisierung“ darzustellen versuchen. Eine Auslegung, die bei nicht wenigen Kardinälen im Umkehrschluß als Warnsignal verstanden wurde. Sie sehen in der Berufung zum Stellvertreter Christi auf Erden auf Lebenszeit keineswegs nur ein historisches Zufallsprodukt, das einfach geändert werden könnte oder sollte. Das Papsttum entspricht einer Form von Theokratie, die nicht mit dem Amt eines Staatspräsidenten oder Ministerpräsidenten zu verwechseln ist. Im Papsttum konzentriert sich das ganze Drama der Weltkirche in einer Person.
Nicht zuletzt sehen einige Kardinäle die Gefahr einer Einflußnahme von außen. Gibt es ein Papsttum auf Zeit, wird das Amt nicht nur profaniert, sondern riskiert, zum Spielball ausreichend starker Mächte zu werden, wie die Wucht konzentrierter Medienkampagnen beweisen oder der insistente Druck von Regierungen. Die entschiedene Stellungnahme von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone vor einigen Tagen gegen „unangebrachte Einmischung“, spricht eine deutliche Sprache. Sie wandte sich gegen eine Einmischung durch eine „öffentliche Meinung“, aber auch durch „Staaten“.
Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 01.03.2013).

26.02.2013  Lombardi: Papst bleibt „Seine Heiligkeit Benedikt XVI.“
Es gibt Neuigkeiten, was den Namen des in Kürze zurücktretenden Papstes betrifft: Wie Pater Federico Lombardi in einem Briefing für die Presse mitteilte, wird er weiterhin „Seine Heiligkeit Benedikt XVI.“ bleiben, aber auch „Alt-Papst“ oder „Altbischof von Rom“ sind möglich. Er wird weiterhin in weiß gekleidet sein. Der Fischerring wird (wie ansonsten beim Papsttod vorgesehen) zerbrochen werden. Die Kardinäle, so Pater Lombardi, werden wohl ab dem 4. März zur Generalkongregation zusammentreten. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.02.2013).

24.02.2013  Italien: Medien sind unfair gegenüber Vatikan
Die italienischen Medien – und nicht nur diese – sind unfair gegenüber der Arbeit der Römischen Kurie. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Chefredakteur der italienischen Tageszeitung „Avvenire“, Marco Tarquinio. Er verstehe die jüngste Reaktion des vatikanischen Staatssekretariats gut, das in einer Note vom Samstag die aggressive Medienkampagne und die Beeinflussung auf das kommende Konklave anprangerte. Besonders kritisch sieht der Direktor der größten katholischen Tageszeitung Italiens die journalistischen Beiträge, die auf anonymen und dubiosen Quellen beruhen. "Das kann ich überhaupt nicht ausstehen“, so Tarquinio. Das Spiel mit den anonymen Quellen sei „ein dreckiges Spiel“ und führe nur dazu, „den Vatikan als Ort eines Thriller-Romans zu betrachten“. „Das ist ein schlechter Dienst gegenüber der Wahrheit und dem Informationsrecht.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 24.02.2013).

  
23.02.2013  Vatikan: Vatikan wehrt sich gegen Desinformation
Das Vatikanische Staatssekretariat wehrt sich im Vorfeld der Papstwahl gegen eine Vielzahl von Behauptungen und Falschmeldungen. In einem Statement von diesem Samstag weist es darauf hin, dass der Heilige Stuhl „immer schon die Freiheit des Kardinalskollegiums zur Wahl des Papstes verteidigt“ habe. Nur diese Freiheit der Kardinäle biete die „Gewähr, dass die Papstwahl auf Überlegungen basiert, bei denen es allein um das Wohl der Kirche geht“. Im Lauf der Jahrhunderte hätten Kardinäle „vielfältigen Druck erlebt“; dahinter hätten „politische oder weltliche Logiken“ gestanden. Seien es früher eher Staaten gewesen, die solchen Druck auf Papstwähler ausübten, so werde heute versucht, „die öffentliche Meinung ins Spiel zu bringen“. Wörtlich heißt es in der Erklärung: „Es ist bedauerlich, dass mit dem Heranrücken des Konklave-Beginns immer mehr nicht verifizierte, nicht verifizierbare oder sogar falsche Nachrichten verbreitet werden, was teilweise erhebliche negative Folgen für Personen oder Institutionen hat.“ Die Katholiken sollten sich jetzt „mehr denn je auf das Wesentliche konzentrieren“, nämlich auf das Gebet für den Papst und dafür, dass der Heilige Geist die wählenden Kardinäle erleuchte.
(rv 23.02.2013 sk) (Radio Vatikan, 23.02.2013).
Hier der Originaltext (Auszug) der Verlautbarung:
"... Nel corso dei secoli i Cardinali hanno dovuto far fronte a molteplici forme di pressione, esercitate sui singoli elettori e sullo stesso Collegio, che avevano come fine quello di condizionarne le decisioni, piegandole a logiche di tipo politico o mondano.
Se in passato sono state le cosiddette potenze, cioè gli Stati, a cercare di far valere il proprio condizionamento nell'elezione del Papa, oggi si tenta di mettere in gioco il peso dell'opinione pubblica, spesso sulla base di valutazioni che non colgono l'aspetto tipicamente spirituale del momento che la Chiesa sta vivendo.
È deplorevole che, con l'approssimarsi del tempo in cui avrà inizio il Conclave e i Cardinali elettori saranno tenuti, in coscienza e davanti a Dio, ad esprimere in piena libertà la propria scelta, si moltiplichi la diffusione di notizie spesso non verificate, o non verificabili, o addirittura false, anche con grave danno di persone e istituzioni.
Mai come in questi momenti, i cattolici si concentrano su ciò che è essenziale: pregano per Papa Benedetto, pregano affinché lo Spirito Santo illumini il Collegio dei Cardinali, pregano per il futuro Pontefice, fiduciosi che le sorti della barca di Pietro sono nelle mani di Dio". (VISnews130223).


23.02.2013 Vatikan: Kardinal Ravasi "Dem Karrieredenken eine Absage erteilen"
Bei den Fastenexerzitien im Vatikan hat Kurienkardinal Gianfranco Ravasi eindringlich vor „Karrierismus“ und „Eifersüchteleien“ gewarnt. Im Beisein des Papstes und der Römischen Kurie ging der Präsident des Päpstlichen Kulturrates von Psalm 133 aus: „Seht doch, wie gut und wie schön ist es, wenn Brüder miteinander in Eintracht wohnen.“
„Der heilige Augustinus macht diesen Psalm in seinem Kommentar zum Idealmodell religiöser Gemeinschaften. Das sollte er also auch für unsere Gemeinschaft sein, für die beim Heiligen Stuhl Arbeitenden!“
Die Mitarbeiter des Papstes sollten „Spaltungen, Karrierismen und Eifersüchteleien überwinden“, mahnte Kardinal Ravasi.
„Benedikt XVI. hat uns so viele Male an dieses Thema erinnert, das uns ganz besonders betrifft. Diese Worte – Spaltungen, Karrieredenken, Eifersüchteleien – gehören zur Erfahrung und zur Last des Zusammenarbeitens. Wie oft fühlen wir dieses Gift des Neides und der Eifersucht einem anderen gegenüber! Und der andere spürt es natürlich auch, dass wir ihm solche Gefühle entgegenbringen.“
Ravasi dankte dem Papst im Namen der Kurie für die letzten Jahre. Einige hätten ihn sogar darum gebeten, den Papst im Namen aller um Verzeihung zu bitten. Er ziehe es aber vor, „dem Papst ganz einfach 'Danke' zu sagen für Ihr Lehr- und Ihr Dienstamt“.
(rv 23.02.2013 sk) (Radio Vatikan, 23.02.2013).


23.02.2013  Regensburg: Ende für weitere Veröffentlichungen von Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI. wird nach Einschätzung des Verantwortlichen für die Herausgabe seines theologischen Gesamtwerks nichts mehr publizieren. Er gehe davon aus, dass der Papst nach seinem Rücktritt „nicht ein Wort wird veröffentlichen können“. Das sagte der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer am Freitag im dortigen Papst-Benedikt-Institut, wo unter seiner Leitung die Gesamtausgabe der Werke Joseph Ratzingers erstellt wird. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass Benedikt XVI. die geistige Frische behalte, um „begonnene Projekte“ noch abschließen zu können, auch wenn sie dann bis zu seinem Tod in der Schublade blieben. Voderholzer zeigte sich überzeugt, dass Benedikt XVI. „Theologenpapst und einer der größten Prediger auf dem Stuhl Petri“ in die Geschichte eingehen werde. (Kirchenradio) (NL Radio Vatikan, 23.02.2013).


23.02.2013  Vatikan: Papst Benedikt hat einige kleinere Änderungen am Ritus der Amtseinführung eines Papstes vorgenommen. Das erklärte der vatikanische Zeremonienmeister Guido Marini im Osservatore Romano. Dem scheidenden Papst sei es „immer schon ein Anliegen gewesen, die Heilige Messe besser von anderen Riten zu unterscheiden, die nicht direkt zu ihr gehören“. Darum werde der Ritus der Amtsübernahme eines Papstes künftig „der Heiligen Messe vorausgehen und nicht mehr in ihrem Inneren stattfinden“. Das gelte auch für die Feier der Inbesitznahme von San Giovanni in Laterano, der Bischofskirche des Papstes. (or) (NL Radio Vatikan, 23.02.2013).

22.02.2013  Verleumdungsstrategie – Die Wühlarbeit vor dem Konklave. Timothy Kardinal Dolan, Erzbischof von New York, gehört zu den papabili des Konklaves 2013 „Macht, krankhafte Sexualität, Geiz, moralische Verworfenheit: die großen Medien machen sich zum Instrument anonymer Denunzianten. Und sie beleidigen damit Millionen von Lesern, Gläubigen und Nicht-Gläubigen.“ Mit diesen Worten umreißt der bekannte italienische Intellektuelle und Chefredakteur der Tageszeitung Il Foglio, Giuliano Ferrara, einen Medieneintopf aus „Sex, Crime and Vatican“, der rund um das Konklave zusammengerührt wird. Die Installierung eines gewünschten „weltoffenen“ Papstes ist dabei bloß sekundäres Ziel. In erster Linie geht es um die Beschädigung der kirchlichen Autorität, durch Untergrabung ihrer Glaubwürdigkeit. Sie soll in die Gosse gezogen und dem Gespött preisgegeben werden.
Katholiken und Nicht-Katholiken tun gut daran, alles was sie in den nächsten Tagen über angebliche vatikanische Intrigen und „Enthüllungen“ über „papabili“, Kardinäle und Mitarbeiter der „Römischen Kurie“ zu lesen oder zu hören bekommen, möglichst schnell wieder zu vergessen. Kaum fünf Prozent davon nämlich werden wahr sein. Autoren wie Yallop und Dan Brown haben mit fantastischer Belletristik die allgemeine Wahrnehmung bis zu einem gewissen Punkt korrumpiert. Eine sachliche Prüfung ist erst wieder nach dem Konklave möglich. „Klerus und Gläubige sollten die entwürdigende, säkularistische Belagerung durchbrechen“, fordert daher der – laut Selbstdefinition – „fromme Atheist“ Ferrara.
Sex, Crime and Vatican – „Entwürdigende säkularistische Belagerung durchbrechen“
„Die Verleumdungsstrategie hat schon begonnen, noch ehe der Hubschrauber Benedikt XVI. nach Castel Gandolfo gebracht hat und noch bevor die Glocken erklingen, die der Welt die Sedisvakanz verkünden, mit einem lebenden Papst als der Welt verborgener betender Zeuge. Die Strategie ist bereits in vollem Gange und noch niemand begehrt dagegen auf und empört sich über den Skandal. Die großen Zeitungen überschlagen sich mit anonymen Enthüllungen, die von Machtkämpfen, sexuellen Verirrungen, von quasi-kriminellen Lobbys innerhalb des Klerus sprechen. Der Interpretationsschlüssel ist auch gleich zur Hand, um dem Ganzen den Eindruck der Glaubwürdigkeit zu verschaffen: Der Verzicht des Bischofs von Rom auf den Stuhl Petri sei eine Flucht vor den Intrigen.“
Was nützt es da, dass unverdächtige Zeugen aus erster Hand das Gegenteil beteuern, wie es der Journalist Peter Seewald gegenüber dem Magazin Focus getan hat.
Ferrara bezieht sich vordergründig auf die europäische Presse links der Mitte. Der Heilige Stuhl gab bekannt, dass der Abschlussbericht der vom Papst zum Vatileaks-Skandal eingesetzten Untersuchungskommission am 1. März der Generalkongregation der Kardinäle zugänglich gemacht wird. Die Kongregation unterliegt der Geheimhaltungspflicht. Schmutzige Wäsche interner Rivalitäten samt Dokumentenklau sind nicht vor einer sensationslüsternen Medienöffentlichkeit auszubreiten. Alle Kardinäle sollen aber, so der Wunsch des Papstes, Einblick in die Akte haben, um sich vor der Papstwahl selbst ein Bild machen zu können.
Diese Ankündigung nützt eine kirchenferne Presse, um anonym, ihre eigenen „Dossiers“ zu veröffentlichen, die angeblich natürlich Ausschnitte aus dem echten Dossier seien. Aber echt, nicht echt, was spielt das in den Redaktionen schon für eine Rolle?! Da die Ankündigung besagt, dass das offizielle Dossier auch weiterhin geheim bleiben wird, haben gewisse Journalisten Hochsaison. Der Vorwurf gilt dabei nicht der vatikanischen Diskretion, sondern dem medialen Hang zur Indiskretion.
Große und kleine denunziatorische Aktionen rund um den Erdball: Kardinal Dolan eines der Opfer
Ferraras Analyse trifft derzeit aber auf zahlreiche größere und kleinere denunziatorische und perfide Aktionen zu, die rund um den Globus mit „geheim“, „vertraulich“, „anonym“ unter der Hand herumgereichten „Dossiers“, „Informationen“, „Enthüllungen“ geschehen.
Eine solche Aktion ist derzeit in den USA zur Diskreditierung des New Yorker Erzbischofs Timothy Kardinal Dolan im Gange. Der streitbare Erzbischof wird mit solcher „Pünktlichkeit“ in Schlagzeilen mit dem Pädophilie-Skandal der Vergangenheit in Zusammenhang gebracht, dass zwangsläufig Vorsicht geboten scheint. Mit Recht. Fakten spielen ohnehin keine Rolle, die sind längst bekannt und abgearbeitet. Gegen Dolan wurde nie ein Vorwurf erhoben, ganz im Gegenteil. Er ist einer der entschiedensten Verfechter der Reinigungsaktion Benedikts XVI. „Pünktlichkeit“, weil die Aktion prompt in dem Augenblick startete, als der New Yorker Oberhirte plötzlich als möglicher nächster Papst genannt wurde. Die Aktion folgt einem bekannten Muster. Was zählt, ist: Dolan mit Pädophilie in Zusammenhang zu bringen. Wer liest schon das Kleingedruckte? Der Kardinal soll in die Defensive gedrängt werden, denn schließlich lautet das Ziel jeder Denunziation: Etwas Dreck wird schon hängenbleiben. Es konnte daher niemand anderes als die New York Times sein, die den Auftakt zur Papst-Dolan-Verhinderungsaktion machte. Journalistisch gekonnt, wenn auch ethisch im freien Fall, vermied es das liberale Flaggschiff der USA, eine direkte Anschuldigung zu formulieren. Wie könnte sie auch. Sie begnügt sich mit Andeutungen, fein abgewogenen Hinweisen, zahlreichen Allgemeinplätzen, die zusammengenommen einen generellen Verdacht erzeugen sollen. Was zählt ist, den Namen Dolans in irgendeine Nähe zur Pädophilie zu rücken.
Anlass dazu bot die Anhörung Dolans durch einen Staatsanwalt. Die Sache, zu der er befragt wurde, liegt neun Jahre zurück, als Dolan wie einst Augias den Stall entmistete – bereits bevor es Joseph Kardinal Ratzinger als Papst für die Gesamtkirche tun konnte. Der Bischof brachte Priester seiner damaligen Diözese Milwaukee wegen des konkreten Verdachts auf sexuellen Missbrauch zur Anzeige. Rechtlich und moralisch sind die Dinge aufgearbeitet und zwar unter großen Opfern für die Diözese, die Dolan als Teil der notwendigen Katharsis auf sich nahm.
Nicht nur liberale Katholiken wollen in den USA Dolan nicht auch noch als Papst in Rom sehen
In der nunmehrigen Anhörung ging es im Zusammenhang mit den Fällen von damals um einen Verdächtigen, der allerdings nie in irgendeiner Form Angestellter der Diözese war. Die Anhörung musste zwangsläufig erfolgen. Die Dinge wurden geklärt. Der für die Person des heutigen Erzbischofs völlig harmlose Vorgang passt manchen jedoch perfekt ins Konzept. Liberale Medien wie die New York Times oder das Magazin New York, die sich zu einem Dauerkrieg gegen den „konservativen Dolan“ berufen fühlen, der es beim Schutz des Lebens auch vor den Präsidentschaftswahlen wagte, sich gegen die Regierung Obama zu stellen, ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen. Und im Handumdrehen, indem man einige Dinge einfach etwas auf den Kopf stellte, wurde aus einem der entschiedensten Saubermänner, der die Kirche vom „Schmutz“ (Joseph Kardinal Ratzinger kurz vor seiner Wahl zum Papst) befreite, fast selbst ein „Beschmutzter“.
Nicht nur in den USA blieb es nicht unbeobachtet, dass ein Bischof aus einer verhältnismäßig unbedeutenden Diözese wie Milwaukee zum Erzbischof des wichtigen Sitzes New York aufstieg und innerhalb von nur zwei Jahren zum Vorsitzenden der amerikanischen Bischofskonferenz und zum Kardinal avancierte. Ein Mann, dem selbst seine Gegner bescheinigen, über Charisma zu verfügen, ein großer Kommunikator zu sein und trotz seiner Ernsthaftigkeit einen ungewöhnlich herzhaften Humor zu haben. Grund genug, dass ihn in den USA nicht nur liberale katholische Kreise nicht auch noch als Papst in Rom sehen wollen. Text: Giuseppe Nardi, Bild: Una Fides (Katholisches.info, 22.02.2013).   


16.02.2013  Rom:
Papst Benedikts XVI. Rücktritt macht kirchenkritische Wölfe zu glücklichen Lämmern, ein verheerender Präzedenzfall. Kommentar von Francesco Colafemmina. Ein Staatssekretär, der den Papst ständig auffordert, ein “Rücktrittsprotokoll” zu unterschreiben. Eine von den inneren Feinden zerstörte Kirche. Der Pädophilieskandal mit einem seiner Zentren in der Diözese Century City (Los Angeles). Internationale Kräfte, die daran interessiert sind, das Lehramt der Kirche zum Schweigen zu bringen und das Papsttum zu schwächen. Ein Papst, der unter dem Druck der Baumeister der Neuen Weltordnung zurücktreten muss.
Nein, das ist nicht die Realität dieser Tage, sondern die schauerliche Geschichte des 1999 verstorbenen, umstrittenen Jesuiten Malachi Martin, die er in seinem außergewöhnlichen Roman Windswept House, Broadway Books, New York, 2001 [Erstausgabe 1996], erzählt.

Einige knappe Stichwörter will auch ich zum Rücktritt Benedikts XVI. als Gedanken niederschreiben, wobei klar sein sollte, dass wir zuallererst und vor allem für den Papst zu beten haben.
Melasse
Bitte, machen wir Schluss mit dieser Melasse! Zum Rücktritt des Papstes wird tonnenweise Melasse ausgegossen. Melasse von allen Seiten, von rechts, von links, vom Zentrum, von oben, von unten, internationale Melasse, multikulturelle und multireligiöse Melasse. Wie wäre es mit etwas weniger süßen Stellungnahmen? Als Imker kann ich versichern, dass selbst die Bienen über eine so massive Dosis Glukose wenig begeistert wären.
Krankheit
Der Papst hat verzichtet. Er hat es offiziell nicht wegen gesundheitlicher Probleme getan. So hat es sogar Pater Lombardi bestätigt. Er beklagte stattdessen allgemein sein Alter und das Bewusstsein, die Kirche in den vergangenen Monaten nicht gut gelenkt zu haben. Wenn es sich um Krankheit handeln würde, hätten wir alle Verständnis … bis zu einem bestimmten Punkt, aber wir hätten Verständnis. Und wir hätten uns um ihn geschart. Der Papst ist kein Aktivist, kein Mann, der immer geistig und körperlich topfit sein muß: er ist ein Mann, der sein Kreuz bis zum Ende annimmt (wie es im vergangenen Jahrhundert Leo XIII. und Pius XII. geschehen ist, den – nebenbei gesagt – Benedikt nicht seliggesprochen hat; wenn es mutig ist, zurückzutreten, weil man die geistige Frische verliert, waren dann diese Päpste etwa zu wenig mutig?). Und wenn das Problem die Regierung der Kirche jenseits der geistliche Dimension und damit der Bewahrung des Glaubens ist, wozu gibt es dann Mitarbeiter …
Mitarbeiter
Wer wählt sie aus? Sicher nicht ich und sicher nicht Sie. Es ist der Papst, der sich seine Mitarbeiter auswählt. Der Papst hat Kardinal Bertone gewählt und an ihm festgehalten, trotz der umfangreichen Belege für dessen Regierungsunfähigkeit, Freunderlwirtschaft und Geschäftemacherei. Er ernannte ihn sogar zum Kämmerer des Kardinalskollegiums und sprach ihm immer wieder das Vertrauen aus, löste ihn aber nie in einer Funktion ab. Der Papst behielt sogar den Dekan der päpstlichen Zeremoniäre an seiner Seite, der sich von Angelo Balducci 280.000 Euro leihen ließ um in Marino eine Villa zu kaufen und daraus den Sitz einer „freimaurerischen Vereinigung“ zu machen.
Must resign!
Wo sind die ganzen glühenden Katholiken geblieben, die sich 2010 allen entgegenstellten, die mitten im Pädophilie-Skandal den Rücktritt des Papstes forderten? Warum soll das, was 2010 eine Kapitulationserklärung gewesen wäre, heute ein „mutiger“ Schritt sein? Von der New York Times bis zur Washington Post, von Ali Agca über den Homo-Aktivisten Peter Tatchell bis zur Sängerin Sinead O’Connor. Das war im März 2010… dann erschien im Winter das Gesprächs-Buch des Papstes und der Traum vieler hatte sich in eine realistische Möglichkeit verwandelt. Heute sind die Verfechter des „must resign!“ glückliche Lämmer: Sie schwadronieren sichtlich zufrieden von einem „mutigen Schritt“ und einem „Akt der Demut“. Vielleicht haben sie die Worte Benedikt XVI. vergessen, die er auf dem Petersplatz am Morgen eines Aprilstages aussprach, als er noch jünger war: „Betet für mich, dass ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe“?
Verwalter einer Wohnanlage
Auch ich habe einen Hausverwalter in der Wohnanlage. Manchmal macht er sich rar und zieht es vor, den Hausherrn machen zu lassen. Jetzt, da der Papst zurücktreten wird, ist es vielleicht verständlich. Die Vorstellung verwirrt dennoch, dass sein Rücktritt nicht sofort wirksam wird, sondern erst zum Monatsende 20 Uhr wenn die Büros schließen und die Ämter verfallen. Ein Papst, der sich in den bloßen Hausverwalter der vatikanischen Wohnanlage verwandelt? Wo ist die Autorität des Stellvertreters Christi? Hat sie ein Verfallsdatum? Unterdessen gibt es bis zum 28. lange Schlangen in der Römischen Kurie … Beförderungen, Ernennungen, rauchende Reißwölfe, einschließlich Resets für Mails und Computer.
Respektlosigkeit
In diesen Stunden wirft man mir Respektlosigkeit und Stilverlust vor. Ehrlich gesagt, liebe katholische Brüder und Schwestern, ich bin eine gewisse überzogene Bigotterie leid und auch ein unterschiedslos bemühtes „übernatürliches“ Analysekriterium, um die Geschichte einer Beurteilung zu entziehen. Sicher, die Geschichte wird von Gott gelenkt, wie auch die Kirche. Aber deshalb ist noch lange nicht alles, was in der Kirche und in der Welt passiert, Gottes Werk oder/und dient der Bewahrung des Glaubens. Man erinnere sich an Fatima: „Das Dogma des Glaubens wird in Portugal bewahrt werden“. Trotz meiner großen Zuneigung und tiefen Bewunderung für Papst Benedikt, kann ich diese benediktinische diminutio, dieses alles auf halbem Weg lassen (Jahr des Glaubens, Enzyklika, Heiligsprechungen, Ernennungen usw.), um sich ins Gebet zurückzuziehen, nicht als einen Akt positiven Mutes und demütigen Glaubens sehen. Ich sage nicht, dass es das Gegenteil davon ist. Ich erlaube mir nur die Respektlosigkeit, darauf hinzuweisen, dass dieser verheerende Abgang an sich nichts Gutes ist. Päpste treten nicht zurück. Punkt! Als es die Feinde der Kirche mit lauter Stimme forderten, haben wir es mutig bekräftigt, warum sollten wir heute Überzeugung ändern?
Ich stoße auf mein Gewissen an und dann auf den Papst!
Newman zitierend, hat der Papst zuerst auf sein Gewissen angestoßen und dann auf den Papst bzw. auf seine Autorität. Es war zu erwarten, zum Donnerwetter! Ratzinger sagte 1991: „Das Gewissen wird als Schutzwall der Freiheit gegen die von der Autorität auferlegten Daseinsbeschränkungen dargestellt. In diesem Zusammenhang werden zwei Konzepte des Katholizimus in Gegensatz zueinander gestellt: auf der einen Seite ein erneuertes Verständnis seiner Essenz, die den christlichen Glauben von der Freiheit ausgehend und als Grundsatz der Freiheit erklärt, und auf der anderen Seite ein überholtes, „vorkonziliares“ Modell, das die christliche Existenz der Autorität unterwirft, die das Leben durch Normen bis in die intimsten Bereiche regelt und auf diese Weise versucht eine Kontrollmacht über die Menschen zu behalten.“ Und für Ratzinger hatte Newman recht, weil er das Gewissen an die Wahrheit knüpfte und die Wahrheit hat Vorrang vor der Autorität. Deshalb erklärte er die Entscheidung zum Verzicht getroffen zu haben, „nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe“.
Ingravescentem aetatem
Das ist der Hinweis auf sein Alter, mit dem der Papst seinen Verzicht auf die Gnade des Ringes des Fischers und das Pallium bekanntgab. So beginnt aber auch das Motu proprio von Paul VI., mit dem er den Kardinälen eine Altersgrenze auferlegte. Benedikt XVI. vollzieht also viel mehr als nur einen einfachen Verzicht. Er schafft einen unheilvollen Präzedenzfall: den eines aus Altergründen in den Ruhestand zu schickenden Papstes. Und hier tritt uns wieder das für die postkonziliare Zeit typische Negativbeispiel entgegen. Paul VI. legt die Tiara ab und verwendet das horrende Pastorale von Fazzini. Johannes Paul I. führt die Tiara nicht mehr ein, behält aber das stillose Kreuz von Fazzini. Johannes Paul II. schafft die Sedia gestatoria ab, nimmt aber das stillose Kreuz von Fazzini. Benedikt XVI. tilgt die Tiara aus seinem Wappen und tritt aus Altersgründen ab (offiziell – und das ist, was zählt, um einen Präzedenzfall zu schaffen – nicht aus besonderen Gründen, sondern nur wegen des Alters!)
Wird ihm sein Nachfolger darin folgen?
Dolan
Ich hoffe auf Dolan. Möge der Herr uns beistehen und vor allem auch dem zurücktretenden Papst! (Katholisches.info, 16.02.2013).

14.02.2013  Vatikan: Papst Benedikt zum römischen Klerus: „Ich werde für die Welt verborgen bleiben“
„Herr, erbarme dich“: Mit der Allerheiligenlitanei auf dem Petersplatz bereiten sich die Priester und Seminaristen des Bistums Rom auf die Begegnung mit ihrem scheidenden Bischof vor. „Herr, erbarme dich“ - man könnte es für einen Hilferuf halten in einem Moment, in dem angesichts von Benedikts Rückzug viel Betroffenheit und Verwirrung herrschen. Als der Papst in der Audienzhalle erscheint, brandet Beifall auf, und das „Tu es Petrus“ wird gesungen, „Du bist Petrus“ – vielleicht zum letzten Mal für diesen Papst. „Danke für eure Zuneigung, für eure Liebe zur Kirche und zum Papst“, sagt Benedikt, als „Viva il Papa“ gerufen wird. (rv) (NL Radio Vatikan, 14.02.2013). - Den ausführlichen Bericht über die Papstansprache finden Sie hier.


14.02.2013  Rom: „Der fruchtbare Samen eines Rücktritts“ – Was Freimaurer über den epochalen Amtsverzicht Benedikts XVI. denken
Der Papst hat seinen Rücktritt vom Papsttum angekündigt. Welchen revolutionären Akt die Freimaurerei in dem epochalen Ereignis sieht, lässt ein Kommentar von Ernesto Galli della Loggia (nomen est omen) in der Tageszeitung La Stampa vom 13. Februar erkennen.
Der päpstliche Rücktritt bedeutet durch die Macht des Faktischen eine Entsakralisierung seines Amtes. Die theologische Bedeutung desselben (Vikar Christi zu sein) mag unverändert bleiben, aber sein Designierungsmodus, seine Amtsausübung und seine „Aura“ werden auf eine absolut gewöhnliche Dimension reduziert.
Wenn es nämlich möglich ist, dass ein Papst zurücktritt – und damit eine jahrhundertealte Praxis an der höchsten Spitze umstürzt – dann sind auch andere Neuerungen möglich. Dann können ebenso andere jahrhundertealte Praktiken auf den unteren Stufen umgestürzt werden. Mit dem Schritt von Benedikt XVI. wird daher in Wirklichkeit das Dasein der zentralen Struktur der Kirche in Frage gestellt: sie wird der Überprüfung durch die Fakten unterworfen, der harten Prüfung der Zeit und der menschlichen Wenigkeit. Und die Fakten dieser Struktur, wie man weiß, haben zuletzt ein erbärmliches Schauspiel geboten: schlechte Sitten, Verleumdungen, Machtspiele, schrankenlose Ambitionen, Diebstahl.
Schuld daran sind die bisher geltenden Regeln an der Kurie und nicht nur dort: diese Regeln können und müssen sich ändern, sagt die Entscheidung des Papstes. Eben genau so, wie er es mit einer Regel (und was für einer Regel!) getan hat, die ihn betraf. Kann noch, zum Beispiel, die Wahl eines Papstes einer Handvoll alter männlicher Oligarchen vorbehalten sein, um in deren Kreis einzutreten Rücksicht auf nichts genommen wird? Kann noch die Macht der Kongregationen allein in deren Händen liegen? Ist es zulässig, dass noch immer eine Eiterbeule wie das IOR, die Vatikanbank, existiert? […]
Übersetzung: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 14.02.2013).


13.02.2013  Zum Rücktritt ein Abendessen
Früherer Papst? Emeritierter Bischof von Rom? Kardinal Ratzinger? Noch weiß keiner so genau, wie Benedikt XVI. in gut zwei Wochen – also nach seinem Rücktritt – eigentlich heißen wird. Selbst im Apostolischen Palast zerbricht man sich darüber den Kopf, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Mittwoch vor Journalisten.
„Bitte, wir wissen im Moment nicht, wie der genaue Titel sein wird, mit dem wir Benedikt XVI. nach seinem Rücktritt ansprechen sollen. Das ist beileibe nicht nur eine Formalität oder etwas Nebensächliches, sondern das ist etwas Wesentliches, es hat zahlreiche – auch juridische – Implikationen. Ich weiß, dass darüber im Moment im Vatikan nachgedacht wird, und auch der Papst selbst ist daran beteiligt. Nur – im Moment gibt es noch keine Antwort auf diese Frage.“
Der Jesuitenpater Lombardi dementierte ein im Internet zirkulierendes Gerücht, dass der scheidende Papst sich auf längere Sicht in das Benediktinerkloster auf dem Montecassino zwischen Rom und Neapel zurückziehen wolle. Das stimme nicht, so Lombardi, der Papst wolle nach seinem Ausscheiden in einem früheren Klostergebäude in den Vatikanischen Gärten wohnen.
„Ich mache mir absolut keine Sorgen deswegen. Vielmehr halte ich es für eine weise Entscheidung von Papst Benedikt, im Vatikan zu bleiben. Hier kann er gleichzeitig in Zurückgezogenheit beten und studieren und auch persönliche Kontakte unterhalten. Ich glaube, dass sein Nachfolger und auch die Kardinäle froh sein werden, jemanden in der Nähe zu haben, der sehr gut weiß, was die spirituellen Bedürfnisse der Kirche sind. Er wird nahe sein, aber diskret, und den Dienst seines Nachfolgers, der Kurie und der Kirche mit einer geistlichen Präsenz und dem Gebet unterstützen.“
Der jetzige Sekretär Benedikts XVI., Erzbischof Georg Gänswein, bleibe auch nach dem Rücktritt des Papstes Präfekt des Päpstlichen Hauses; dieses Amt gehöre nicht zu den Kurienämtern, die bei einem Rücktritt oder Tod eines Papstes verfallen. Lombardi stellte noch einmal Einzelheiten des Papst-Programms bis zum 28. Februar, seinem letzten Arbeitstag, vor. Danach wird sich Benedikt XVI. am Morgen gegen elf Uhr in der Sala Clementina des Vatikans von Kardinälen verabschieden und am Nachmittag gegen 17 Uhr per Hubschrauber nach Castelgandolfo fliegen. Dort angekommen, werde dann sein Papstamt um 20 Uhr erlöschen. Was der Papst in seinen letzten Amtsstunden genau plane, diese Frage eines Journalisten beantwortete Pater Lombardi so:
„Ich glaube, der kommt in Castelgandolfo an und wird dann erst einmal zu Abend essen! Dann wird er wohl in der Kapelle beten und die dort Anwesenden begrüßen – alles mit großer Normalität.“ (Radio Vatikan, 13.02.2013). - Die Überschrift: Wieder mal ein Beispiel für die flapsige und unseriöse Berichterstattung der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan [GH]. 



13.02.2013  Vatikan: Benedikt XVI. hinterläßt eine verwaiste Kirche – Haben die Wölfe seine Kräfte aufgezehrt?
Benedikt XVI. Rücktritt vom Papstamt 28. Februar 2013
von Giuseppe Nardi
Papst Benedikt XVI. tritt am Donnerstag, den 28. Februar 2012 zurück. Ab 20 Uhr ist der Stuhl Petri vakant. Rücktritte eines Papstes sind nicht an der Tagesordnung. Benedikt XVI. ist der älteste regierende Papst seit Leo XIII. Er selbst nimmt nach reiflicher Prüfung für sich die Freiheit in Anspruch, aus freien Stücken zurückzutreten. Als Grund nennt er seine Gesundheit und die nachlassenden Kräfte. Bisher gab es nur einen einzigen Rücktritt aus gänzliche freien Stücken eines regierenden Papstes und dieser liegt 700 Jahre zurück.
Es war der deutsche Papst selbst, der es eigentlich in einem Gesprächs-Buch mit dem Journalisten Peter Seewald angekündigt hatte. Ernst genommen hat es kaum jemand. War es nicht der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger gewesen, der einen Rücktritt Johannes Pauls II. abgelehnt hatte, weil „ein Papst nicht zurücktritt“? So zumindest hatten es viele in Erinnerung.
Der frühere Kardinalstaatssekretär Sodano sprach in einer ersten Stellungnahme von einem „Blitz aus heiterem Himmel“. Die Ankündigung traf alle überraschend. Kein Vatikanist hatte auch nur eine Andeutung vorab veröffentlicht, weil niemand davon wusste außer seinem Bruder. Es ist eine einsame Entscheidung des regierenden Oberhaupts der katholischen Kirche, die er ganz allein im Wissen um seine Kräfte und die Last des Amtes, die er offenbar immer drückender verspürte, vor allem aber im Ringen mit seinem Gewissen und dem Heiligen Geist getroffen hat. Dafür gebührt ihm Respekt.
Erwartungsgemäß jubeln kirchenfeindliche Kreise. Auch innerhalb der katholischen Kirche sind in diesen Stunden Stoßseufzer der Erleichterung unüberhörbar. Ein erleichtertes Aufatmen geht durch einige kirchliche Einrichtungen, nicht zuletzt auch im deutschen Sprachraum. Manche scheinen Morgenluft zu wittern. Ein Kapitel der „Restauration“ sei zu Ende. Solche Töne erscheinen pietätlos, möchte man antworten. Doch der Papst ist nicht tot. Er lebt. Und so drängen sich viele Fragen auf.
Das Amt des Stellvertreters Christi auf Erden, des regierenden Nachfolgers des Apostels Petrus, ist zu wichtig und zu sensibel, um es dem therapeutischen Können von Ärzten anzuvertrauen und einer künstlich verlängerten Endphase eines Lebens, wie es frühere Jahrhunderte nicht kannten. Papst Johannes Paul II. war mit seinem geschundenen Körper bis zum Äußersten gegangen, indem er sein persönliches Leben als Opfer für die Kirche darbrachte. Auch das eine persönliche Entscheidung, die größten Respekt verlangt.
Dennoch, die Feststellung steht seit 2000 Jahren im Raum: Ein Papst tritt nicht zurück! Er ist als Stellvertreter Christi auf Erden im wörtlichen wie im metaphorischen Sinn durch den Heiligen Geist gewählt. Es war Benedikt XVI., der erst am 8. Februar vor Seminaristen seiner Diözese Rom sagte, dass das Priestertum immer das Martyrium miteinschließt. Ja, dass die Bereitschaft zum Martyrium ein konstitutives Element des wahren Priestertums ist, das es erst zu dem macht, was es ist.
Ist der Rücktritt Papst Benedikts XVI. dann nicht eine Art Fahnenflucht? In der Predigt zu seiner Amtseinführung sagte er: „Betet für mich, dass ich nicht furchtsam vor den Wölfen fliehe.“ Ist ein Rücktritt nicht auch eine Form von Flucht „vor den Wölfen“? Haben die Wölfe seine Kräfte aufgezehrt?


Den Kardinälen sagte er nun im Konsistorium:
Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewissheit gelangt, dass meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben.
Ich bin mir sehr bewusst, dass dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, dass ich mein Unvermögen erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen.


Benedikt XVI. hat angesichts seiner schwindenden körperlichen Verfassung erkannt, dass er nicht mehr ausreichend Kraft hat, sich dem Druck widerstreitender kirchlicher Strömungen, die auf dem Amt lasten, entgegenzustellen. Trieb es ihn zu dieser aufsehenerregenden Entscheidung, dass er so lange mitansehen musste, wie seine theologische Lehrmeinung zum Verständnis der Kirche, zu den nicht-verhandelbaren Werten, besonders dem Lebensschutz, aber auch dem Bemühen um Einigung mit der Piusbruderschaft unter Dauerbeschuss zwischen den Strömungen wie zwischen Mühlsteinen aufgerieben zu werden schien? Erst die Zukunft wird zeigen, was sich davon durchsetzen kann.
Jeder Tod eines Papstes bedeutet für die hirtenlose Herde einen Zustand des Verwaisens. Ein Zustand, den gläubige Katholiken als schmerzvolles Leiden empfinden, verbunden mit aufrichtiger Trauer. Wie Waisenkinder fühlen sich Katholiken auf dem ganzen Erdkreis und beklagen den Tod ihres Vaters. So ist es auch in diesen Stunden. Viele Menschen fühlen sich verwaist. Ein Vater kann seinen Kindern nicht plötzlich sagen, er wolle nicht mehr Vater sein. Ein guter Hirte sorgt sich um seine Herde bis zur Aufopferung. Er überlässt seine Schafe nicht den Wölfen. Er geht für seine Herde in den Tod. Warum setzt Benedikt XVI. nicht auch diesen letzten Schritt?
„Zum Wohl der Kirche“ sagte er den im Konsistorium versammelten Kardinälen. Ist diese Argumentation jedoch wirklich stichhaltig? Werden Päpste künftig in einem bestimmten Alter zurücktreten müssen? Wird das Vikariat Christi zu einem Amt auf Zeit? Die Fragen sind zu weitreichend, um sie in den einsamen Rücktritt eines großen Mannes zu packen. Aber dennoch. Das ausgesandte Signal hat einen bitteren Beigeschmack. Was würde die heilige Katharina von Siena dazu sagen?
Die verborgene Entscheidung scheint auch damit zusammenzuhängen, dass Benedikt XVI. ein Überraschungsmoment erzeugen wollte, um das nächste Konklave so unvorbereitet zusammentreten zu lassen, wie es nach dem Ableben eines Papstes der Fall ist. Die vorgeschriebene Vollzahl der Papstwähler ist fast erreicht. Derzeit sind 118 Kardinäle wahlberechtigt. Am 26. Februar scheidet allerdings noch der ukrainisch-katholische Kardinal Husar wegen Vollendung des 80. Lebensjahres aus. Ab dem 5. März ist der deutsche Kardinal Walter Kasper nicht mehr wahlberechtigt, ab dem 18. März der ehemalige Erzbischof von Turin, Kardinal Poletto. Bis dahin wird das nächste Konklave jedoch sicher zusammengetreten sein.
Die katholische Kirche verliert einen großen Papst, der in seinem kurzen Pontifikat wesentliche Weichenstellungen vorgenommen hat. Er hinterläst eine unvollendete Erneuerung auf dem Weg, die Kirchenkrise der vergangenen Jahrzehnte zu überwinden. Er hat diese Erneuerung angestoßen, die an dieser Stelle nicht ausführlich gewürdigt werden kann. Erinnert sei lediglich an eine bis zum Beginn seines Pontifikats undenkbare Neuinterpretation des Zweiten Vatikanischen Konzils und die Freigabe der „alten“ Messe. Weiterführen müssen sie andere. Die Menschheit verliert ihren wichtigsten Führer.
Möge der Heilige Geist der Kirche beistehen. (Katholisches.info, 11.02.2013).


   
11.02.2013  Istanbul: Ecumenical Patriarch expresses sadness over pope's resignation, gratitude towards Benedict XVI's witness
by Nat da Polis



Bartholomew I highlights Pope Ratzinger's important theological and patristic culture as well as his modernity. His contribution to ecumenism with Orthodox was fundamental. Patriarch prays for a worthy successor.
The Ecumenical Patriarch of Constantinople Bartholomew I has reacted to Pope Benedict XVI's resignation with deep sadness. The patriarch received the news as he was making his way to his native island of Imvros.
"Pope Benedict," said the Ecumenical Patriarch, "leaves un indelible mark on the life and history of the Catholic Church, sealed not only by his brief reign, but also by his great contribution as a theologian and its foremost priest, noted for his universally recognised prestige.
"People will talk about his writings for many years to
me. They are testimony to his profound knowledge of theology, of the Fathers of the Undivided Church, of his contact with the modern world, and of his lively interest in the problems of mankind.
"We Orthodox shall always honour him as a dear and loyal friend of our Church and as a faithful servant of the sacred cause of union of us all. With great brotherly joy, we shall remain informed about his good health and his productive theological work.
"Personally, we shall always remember with great emotion his visit to the See of the Ecumenical Patriarchate six years ago, not to mention the many other meetings we have had, bolstered by outstanding cooperation during his magisterium.
"From our See in the Fanar, we shall pray that our Lord grant him a worthy successor at the helm of our Sister Church of Rome so that we can continue together on our joint path towards Ut Unum Sint [That they all may be one]." (AsiaNews.it, 11.02.2013).

 
11.02.2013  Vatikan: DECLARATIO Sr. Heiligkeit Papst Benedikts XVI.
Liebe Mitbrüder!
Ich habe euch zu diesem Konsistorium nicht nur wegen drei Heiligsprechungen zusammengerufen, sondern auch um euch eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche mitzuteilen. Nachdem ich wiederholt mein Gewissen vor Gott geprüft habe, bin ich zur Gewißheit gelangt, daß meine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet sind, um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben. Ich bin mir sehr bewußt, daß dieser Dienst wegen seines geistlichen Wesens nicht nur durch Taten und Worte ausgeübt werden darf, sondern nicht weniger durch Leiden und durch Gebet. Aber die Welt, die sich so schnell verändert, wird heute durch Fragen, die für das Leben des Glaubens von großer Bedeutung sind, hin- und hergeworfen. Um trotzdem das Schifflein Petri zu steuern und das Evangelium zu verkünden, ist sowohl die Kraft des Köpers als auch die Kraft des Geistes notwendig, eine Kraft, die in den vergangenen Monaten in mir derart abgenommen hat, daß ich mein Unvermögen erkennen muß, den mir anvertrauten Dienst weiter gut auszuführen. Im Bewußtsein des Ernstes dieses Aktes erkläre ich daher mit voller Freiheit, auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, das mir durch die Hand der Kardinäle am 19. April 2005 anvertraut wurde, zu verzichten, so daß ab dem 28. Februar 2013, um 20.00 Uhr, der Bischofssitz von Rom, der Stuhl des heiligen Petrus, vakant sein wird und von denen, in deren Zuständigkeit es fällt, das Konklave zur Wahl des neuen Papstes zusammengerufen werden muß.

Liebe Mitbrüder, ich danke euch von ganzem Herzen für alle Liebe und Arbeit, womit ihr mit mir die Last meines Amtes getragen habt, und ich bitte euch um Verzeihung für alle meine Fehler. Nun wollen wir die Heilige Kirche der Sorge des höchsten Hirten, unseres Herrn Jesus Christus, anempfehlen. Und bitten wir seine heilige Mutter Maria, damit sie den Kardinälen bei der Wahl des neuen Papstes mit ihrer mütterlichen Güte beistehe. Was mich selbst betrifft, so möchte ich auch in Zukunft der Heiligen Kirche Gottes mit ganzem Herzen durch ein Leben im Gebet dienen.
Aus dem Vatikan, 10. Februar 2013 
BENEDICTUS PP XVI                                             (Radio Vatikan, 11.02.2013).

20.01.2013  Papst twittert auf Latein: @Pontifex_ln
„Unitati christifidelium integre studentes quid iubet Dominus? Orare semper, iustitiam factitare, amare probitatem, humiles Secum ambulare.“
„Was will Gott, dass wir für die Einheit der Christen tun? Treu beten, recht handeln, anderen in Güte begegnen und deinen Weg mit Gott gehen.“ Das ist die erste lateinische Twitterbotschaft des Papstes von diesem Sonntag. Noch bevor es losging, hatte der Account „@Pontifex_ln“ über 5000 „Follower“. Was viele für einen Werbegag halten, ist dem Lateinischen nur angemessen und ganz natürlich, sagt Ivano Dionigi, Präsident der Päpstlichen Lateinakademie im Gespräch mit Radio Vatikan. Der Papst sei wirklich „in medias res“, und zeige, dass er mit seiner Botschaft die Menschen wirklich erreichen wolle. Überhaupt zeichne das Zueinander von Tradition und Innovation die ganze Geschichte der Kirche aus. Schon der „Klammeraffe“ @ „ät“ bedeute eigentlich „ad“, lateinisch „gerichtet an“ … (rv) (NL Radio Vatikan, 20.01.2013).                              PS. Die oben gegebene "Übersetzung" spottet allerdings dem päpstlichen Latein, meint GH.

   
19.01.2013  Benedikt XVI.: „Nein zu hedonistischem Materialismus“
Ja zum christlichen Menschenbild, Nein zu neuen Ideologien – das war der Tenor einer großen Rede des Papstes an diesem Samstag. Im Vatikan empfing er die Vollversammlung des Päpstlichen Hilfswerks Cor Unum. Der Glaube gebe auch den Taten der Nächstenliebe eine typische Form, eben eine christliche. Wer sich an den Prinzipien des Glaubens orientiere, mache dadurch deutlich, dass er sich den „Blickwinkel Gottes“ zu eigen mache. Mit diesem Blick ließen sich auch Verirrungen im Bereich Caritas und Entwicklungshilfe korrigieren, führte der Papst aus. Zu allen Zeiten sei der Mensch „Opfer kultureller Versuchungen geworden, die ihn letztlich zum Sklaven gemacht haben“. Der wilde Kapitalismus mit seinem Kult des Profits habe zu Krisen, Ungleichheit und Elend geführt. Benennen wolle er aber auch die Verkürzungen des Menschenbildes, die einen alten hedonistischen Materialismus wiederbelebten. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.01.2013).
 

19.01.2013  Vatikan: Wenn die “katholische Nächstenliebe“ die Kirche verrät – Nicht alles was sich katholisch nennt, ist katholisch
Vatikan will gegen karitative Organisationen vorgehen, die sich katholisch nennen, es aber in Wort und Tat nicht sind. Mit dem Motu Proprio "Intima Ecclesiae natura" vom 11. November 2012 über die karitative Arbeit der katholischen Kirche hat Papst Benedikt XVI., von der Öffentlichkeit kaum beachtet, radikale Eingriffe gegen katholische Hilfswerke in Gang gesetzt, die sich zwar katholisch nennen, es aber in Wort und Tat nicht sind. Gemeint sind Organisationen, die dazu beitragen, die „unverhandelbaren Werte“, wie den Schutz der Familie und des Lebens, anzugreifen. Mit der gerade im Vatikan stattfindenden Vollversammlung des Päpstlichen Rates Cor Unum, der weltweit die karitative Arbeit der Kirche koordiniert, tritt das vom Papst geforderte Vorgehen in eine konkrete Phase.
Dass man es in Rom ernst meint, wurde mit der Eröffnungsansprache von Kardinal Robert Sarah klar, der seit 2010 Vorsitzender des Rates ist. Die Rede wurde im Osservatore Romano vom 18. Januar veröffentlicht. Sie ist eine harte Anklage und eine ungeschminkte Analyse der karitativen Organisationen der katholischen Kirche. Es gebe, so der Kardinal, eine „laizistische Ethik“, die von „bestimmten internationalen Institutionen“ vertreten werde und „mit Gewalt durch komplexe politische, rechtliche und kulturelle Mechanismen Kulturen und Völkern auf der ganzen Welt aufgezwungen wird“. Dadurch werde „eine negative und destruktive Sichtweise von Mann und Frau“ verbreitet.
Katholische Organisationen haben sich „laizistische Ethik“ zu eigen gemacht                                          Diese Mechanismen seien perfekt eingespielt, so der Soziologe Massimo Introvigne in einem Beitrag für La nuova Bussola Quotidiana. Arme Länder, die auf die Gewährung internationaler Kredite angewiesen sind, werden regelrecht erpresst. Kredite werden nur gewährt, wenn die Staaten im Gegenzug eine ganz bestimmte ideologische Agenda akzeptieren. Dazu gehört standardmäßig die Legalisierung der Tötung ungeborener Kinder (sc. Abtreibung GH), Anerkennung homosexueller Verbindungen und Massenverbreitung künstlicher Verhütungsmittel.
Papst Benedikt XVI. hatte diese erpresserische Methode bei seiner Pastoral-Reise nach Afrika angeprangert. Damit seine Anklage nicht an die Weltöffentlichkeit dringen konnte, wurde umgehend eine antipäpstliche Kampagne vom Zaun gebrochen. Die gesamte Frage wurde auf Kondome reduziert. Antikirchliche Kreise überfluteten das Internet mit allen denkbaren und unsäglichen graphischen Varianten des Themas „Kondom und Papst“ oder „Kondom und Kirche“. Eine sachliche Auseinandersetzung mit der eigentlichen Aussage des Papstes fand nicht statt.
Kirche geht gegen karitative Organisationen vor, die sich katholisch nennen, es aber nicht sind
Der ganzen Welt soll die „menschenfeindliche Verhütungsmentalität des Westens und die intolerante Gender-Ideologie aufgezwungen werden mit ihrer Verachtung des nach dem Abbild Gottes erschaffenen Menschen als Mann und Frau“, so Introvigne. Diese Form der Gewalt müsse unermüdlich aufgezeigt und angeprangert werden, so der Soziologe. Das wäre auch möglich, wenn zumindest die katholischen Organisationen sich dieser Ideologie geschlossen entziehen, widersetzen und jede Kollaboration ablehnen würden.
Papst Benedikt XVI. beklagte im Motu Proprio "Intima Ecclesiae natura" [deutscher Text hier GH], dass dem aber nicht so ist. Nicht ohne bitteren Unterton bekräftigte Kardinal Sarah diese Feststellung des Papstes. Einige Angehörige der Kirche, die im karitativen Bereich arbeiten, hätten sich von einer „rein laizistischen Ethik weltlicher Hilfswerke verführen“ lassen. Und zwar soweit, dass sie ihre katholische Identität aufgegeben und sich die laizistische Position vollständig zu eigen gemacht hätten. Diese nur mehr dem Namen nach katholischen Vereinigungen „verfolgen dieselben destruktiven anthropologischen Ziele mit der gleichen zweideutigen Sprache und den gleichen Parolen“, so der Kardinal in seiner Ansprache.
Untreue zum Lehramt und Gaubensverlust gehen Hand in Hand
Die Anklage ist äußerst schwerwiegend. Sie besagt, dass es katholische Einrichtungen gibt, die an der vom Papst am 21. Dezember in seiner Weihnachtsbotschaft an die Römische Kurie beklagten Zerstörung des Menschen mitwirken, die Benedikt XVI. als die gefährlichste Bedrohung der Kirche und der Menschheit bezeichnete. Da diese Organisationen das kirchliche Lehramt ignorieren, verlieren sie gemeinsam mit ihrem Glauben auch die Fähigkeit, für das Allgemeinwohl zu wirken, so die Warnung des Papstes.
„Die Geschichte des Westens hat ausreichend die Verbindung zwischen Untreue zum Lehramt und Glaubensverlust unter Beweis gestellt“, so Kardinal Sarah. Laut dem Vorsitzenden des Päpstlichen Rats Cor Unum sei die Säkularisierung der katholischen karitativen Organisationen schon mehr als nur eine Gefahr.
Katholische Einrichtungen müssen sich Kultur des Todes widersetzen
Die Gefährlichkeit dieser Situation sei nicht unterzubewerten, so Introvigne. Heute agieren in der Welt Kräfte, „die den Tod des Menschen wollen, um das wunderbare von Gott geschaffene Bild zu zerstören“, so Kardinal Sarah. Dabei gehe es nicht nur um theoretische Gedankengänge, sondern um harte, tödliche Fakten. Um ihr Ziel zu erreichen, würden diese Kräfte alle Mittel einsetzen, „um die Kultur des Todes zu globalisieren“. Als besonders perfides Beispiel dafür bezeichnete er es, die Verbreitung der Abtreibungslogik als „Hilfe“ für die Frau zu tarnen.
Die „inakzeptable Situation“ sei auch durch den Mythos entstanden, die großen internationalen Organisationen hätten grundsätzlich immer Recht und hätten nur das Wohl aller im Auge.
Mythos vom „guten Handeln“ internationaler Institutionen brechen
Es sei an der Zeit, das zu ändern, so Introvigne, was im katholischen Bereich immer Umkehr bedeute. „Die Gnade der Umkehr verhilft uns, diese Logik zu überwinden und in Christus neu zu beginnen. Der prophetische Auftrag des Christen ruft ihn, Zeugnis zu geben für Christus und die Werte des Evangeliums. Die Nächstenliebe ist nicht eine Spezialisierung der Kirche. Sie ist das Leben des Körpers in seiner Gesamtheit, sie ist ein universaler Appell, unseren Glauben zu leben und der Menschheit durch das Evangelium zu helfen, wachsen zu können“, so Kardinal Sarah in seiner Eröffnungsansprache auf der Vollversammlung des Päpstlichen Rats Cor Unum.                                        La nuova Bussola Quotidiana / Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 19.01.2013).

 
05.01.2013  Porträt Georg Gänswein: Der Vertrauensmann des Papstes
Er hat sich einmal als den „Schneepflug des Papstes“ bezeichnet: An diesem Sonntag wird der Privatsekretär des Papstes, Georg Gänswein, von Papst Benedikt XVI. zum Bischof geweiht, als Titularerzbistum wird er Urbisaglia erhalten. Gleichzeitig übernimmt er das vakante Amt des Präfekten des Päpstlichen Hauses zusätzlich zu seinen Aufgaben als Privatsekretär des Papstes. Ein Schneepflug sei er, weil es die Aufgabe des Sekretärs sei, den Papst vor der Lawine der täglichen Anfragen zu schützen. Ein anderes mal verglich Gänswein sein Amtsverständnis mit einer Scheibe: selbst unsichtbar, will er schützen und damit den Tagesablauf des Papstes strukturieren.
Gänswein wird 1956 in einer katholischen Familie in Riedern am Wald in Baden-Württemberg geboren. Das Älteste von fünf Kindern eines Schmieds verbringt eine unbeschwerte Kindheit im erzkatholischen Schwarzwald. Gleich nach dem Abitur 1976 tritt er in Freiburg ins Priesterseminar ein, und beginnt das Studium der Theologie. Es folgt ein Studienaufenthalt in Rom.
1984 wird er zum Priester geweiht und ist zuerst Kaplan in Baden, bevor er zwei Jahre später wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kirchenrecht an der Universität München wird. Er wird 1993 zu Fragen des Zweiten Vatikanischen Konzils promoviert. Nach zwei Jahren als Kaplan und Sekretär des Erzbischofs von Freiburg erreicht ihn 1995 der Ruf aus Rom, an die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Doch schon ein Jahr später wechselt er auf Wunsch von Kardinal Joseph Ratzinger an die Kongregation für die Glaubenslehre. In Rom ist er neben seiner Arbeit in der Kurie auch als Professor für Kanonisches Recht an der Päpstlichen Universität Santa Croce tätig.
Anfang 2003 wird er persönlicher Assistent von Joseph Ratzinger. Als dieser zwei Jahre später Papst Benedikt XVI. wird, nimmt er seinen treuen Privatsekretär in den Apostolischen Palast mit.
Schneepflug des Papstes
Die Bischofsweihe an diesem Sonntag darf als Dank und Vertrauensbeweis an Gänswein verstanden werden, nach einem turbulenten Jahr der Päpstlichen Familie mit der Aufdeckung des Vatileaks-Skandals, bei der sich auch
Gänswein Verdienste erwarb, und der Verhaftung des damaligen Kammerdieners Paolo Gabriele.
Drei weitere Weihen
Gemeinsam mit Gänswein werden noch drei weitere Kurienmitarbeiter zu Bischöfen geweiht. Der Italiener Vincenzo Zani, der kürzlich zum Sekretär der Kongregation für das katholische Bildungswesen ernannt wurde, der Nigerianer Fortunatus Nwachukwu, bisheriger Leiter des Protokolls der Kurie, der nun Apostolischer Nuntius in Nicaragua wird, sowie der Franzose Nicolas Thévenin, der als Nuntius nach Guatemala geht.
(rv/kna/apic/diverse 05.01.2013 mw/ord) (NL Radio Vatikan, 05.01.2013).

  
17.12.2012  Twitter: Papst hat mehr als zwei Millionen Follower
Papst Benedikt XVI. hat zwei Wochen nach der Eröffnung seines Twitter-Kanals die Marke von zwei Millionen Followern überschritten. Die Zahl der Nutzer des Kurznachrichtendienstes, die @Pontifex in einer der acht Sprachen abonniert haben, betrug am Montag 2.017.439 Millionen. Der weitaus größte Teil der Follower entfällt mit 1.207.581 auf den englischsprachigen Account. Es folgen mit 449.682 und 193.843 Nutzern die spanische und italienische Version. Die Zahl der deutschsprachigen Follower beträgt 37.941. Die kleinste Gruppe bilden die arabischsprachigen Nutzer mit 14.378. Benedikt XVI. hatte seinen am 3. Dezember eröffneten Twitter-Kanal @Pontifex am Mittwoch offiziell in Betrieb genommen. Als erste Botschaft schrieb er: "Liebe Freunde! Gerne verbinde ich mich mit Euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich Euch." (RP Online, 17.12.2012).


16.12.2012  Das Seligsprechungsverfahren für den Konzilspapst Paul VI. (1963-78) ist dem Vernehmen nach an einem entscheidenden Punkt. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur. Kommenden Donnerstag solle ein Dekret der zuständigen Vatikanbehörde dem früheren Kirchenoberhaupt den „heroischen Tugendgrad“ zuerkennen. Demnach hat die zuständige Kardinalskommission bei ihrer Sitzung letzte Woche die Dokumentation über das Leben von Paul VI. akzeptiert und damit das Verfahren im Prinzip abgeschlossen. Die Entscheidung über den Tugendgrad liegt nun bei Benedikt XVI.  Vor einer Seligsprechung müsste noch  ein Wunder auf Fürbitte des Kandidaten nachgewiesen werden. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.12.2012).

10.12.2012  Das neue katholische Gebet- und Gesangbuch für den deutschsprachigen Raum „Gotteslob“ erscheint im Advent 2013. Das geht aus einer Pressemitteilung der deutschen Bischofskonferenz von diesem Montag hervor. Die Bischofskonferenzen aus Deutschland und Österreich sowie der Bischof von Bozen-Brixen haben inzwischen ihr Einverständnis für die Drucklegung erteilt. Er freue sich darüber, dass man nach zehn Jahren intensiver Arbeit endlich in die Zielgerade einmünde, sagte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann, der Vorsitzender der Unterkommission Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch der Deutschen Bischofskonferenz ist. Es sei aber noch eine Vorbereitungszeit von einem Jahr nötig, um auch die logistischen Herausforderungen zu stemmen. Die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung hatte für die in der Liturgie verwendeten Gesänge zuvor ihre Erlaubnis erteilt. (pm) (NL Radio Vatikan, 10.12.2012). 

07.12.2012  Georg Gänswein ist neuer Präfekt des Päpstlichen Hauses.

Dazu hat ihn an diesem Freitag Papst Benedikt XVI. ernannt. Gänswein folgt auf den US-Amerikaner   James Michael Harvey, der vor kurzem zum Kardinal und Erzpriester der Kirche Sankt Paul vor den Mauern ernannt wurde. Prälat Gänswein wurde gleichzeitig zum Erzbischof erhoben und erhält das italienische Titularbistum Urbisaglia. Die Mitteilung des Pressesaales des Vatikans spricht nicht von der Ernennung eines neuen Sekretärs. Gänswein wird also weiterhin auch diese Position ausfüllen. (rv) (NL Radio Vatikan, 07.12.2012).


06.12.2012  Deutschland: Neuer Bischof von Regensburg
Regensburg hat einen neuen Bischof: Papst Benedikt XVI. berief an diesem Donnerstag den Theologen Rudolf Voderholzer von der Erzdiözese München und Freising in dieses Amt. Voderholzer ist Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät Trier und Direktor des „Institutes Papst Benedikt XVI.“ in Regensburg. Als Seelsorger ist er in der Pfarrgemeinde Kasel an der Ruwer engagiert. Der geborene Münchner folgt Gerhard Ludwig Müller nach, der neuer Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation ist. Voderholzer ist 53 Jahre alt; er wurde 1987 zum Priester geweiht und lehrte u.a. 2004/05 an der Schweizer Universität Fribourg. (rv) NL Radio Vatikan, 06.12.2012).


03.12.2012  Italien:
Mit einem Festgottesdienst am Donnerstagabend eröffnet die Erzdiözese Mailand das Jubiläumsjahr „1.700 Jahre Mailänder Edikt von Kaiser Konstantin“. Den Gottesdienst am Vorabend des Festes des Mailänder Diözesanpatrons Ambrosius leitet Kardinal Angelo Scola. Gegenüber der Zeitung „La Repubblica“ sagte Scola, das Jubiläumsjahr werde 2012/13 ein „zweites großes weltkirchliches Ereignis in Mailand - nach dem Weltfamilientreffen im vergangen Juni“ - sein. Das Mailänder Toleranzreskript des Kaisers vom Februar 313 hatte das Christentum als Religion erlaubt und die Christenverfolgungen im Römischen Reich beendet. 63 Jahre später sollte Kaiser Theodosius I. schließlich das Christentum zur Staatsreligion im Römischen Reich erklären. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.12.2012).

 
05.10.2012  Erzbischof Müller zu                             Piusbruderschaft: „Kein Verhandlungspartner“     
Die Priesterbruderschaft St. Pius X. „ist für die Kirche kein Verhandlungspartner, weil es über den Glauben keine Verhandlungen gibt“. Das hat der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller, in einem Interview mit dem NDR betont. „Ich glaube, es gibt jetzt keine neuen Gespräche mehr“, so der Erzbischof wörtlich. Und weiter: „Es gibt keine Ermäßigungen, was den katholischen Glauben angeht, gerade wie er auch vom Zweiten Vatikanischen Konzil gültig formuliert worden ist.“ Das Zweite Vatikanische Konzil stehe nicht im Gegensatz zur gesamtkirchlichen Tradition, „allenfalls im Gegensatz zu mancher falschen Interpretation des katholischen Glaubens“. Die Piusbruderschaft lehnt wichtige Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils ab, unter anderem zur Religionsfreiheit und den Menschenrechten. (ndr/rv) (NL Radio Vatikan, 05.10.2012).
 
27.09.2012  Vatikan: Der Seligsprechungsprozess für Papst Johannes Paul I. ist einen Schritt weiter: An diesem Mittwoch trafen die offiziellen Promotoren des Falles Papst Benedikt XVI. und unterrichteten ihn über den Stand der Dinge. Offiziell werden die für das Verfahren notwendigen Dokumente der Heiligsprechungskongregation am 17. Oktober übergeben, dem 100. Geburtstag des Papstes. Diese „Positio“ genannte Dokumentation enthält eine Biographie, eine Analyse der Schriften des Betreffenden  und eine Zusammenfassung der Zeugenaussagen. Normalerweise umfasst solch eine Positio über 1.000 Seiten. Albino Luciani war Patriarch und Erzbischof von Venedig, als er als Nachfolger für Paul VI. am 26. August 1978 gewählt wurde. Er regierte nur 33 Tage, bevor er am 28. September starb. (cns) (NL Radio Vatikan, 27.09.2012).

26.09.2012  Papst: „Liturgie grundlegende Quelle des Gebetes“

Die Liturgie ist eine kostbare Quelle und eine Schule des Gebetes. Daran hat Papst Benedikt XVI. bei der Generalaudienz erinnert. Er setzte an diesem Mittwoch seine Reihe über das Gebet fort. Neben der Lektüre der Heiligen Schrift sei es die Liturgie, in deren Rahmen eine tiefe Beziehung zu Gott möglich werde. Benedikt XVI.: Insbesondere bei der Eucharistie wird der Herr und das Geheimnis seines Todes und seiner Auferstehung für uns gegenwärtig. Damit Liturgie jedoch wirklich „Gebet, Gespräch und Begegnung“ mit Gott sein könne, brauche es eine Antwort des Gläubigen, fuhr der Papst fort. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.09.2012).

 
10.05.2012  Vatikan: Hildegard von Bingen wird Heilige der Universalkirche                                       
Papst Benedikt XVI. hat die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1089-1179) zur Heiligen der Gesamtkirche erhoben.                                                                       
Das teilte die vatikanische Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen an diesem Donnerstag mit. Die Mystikerin und Autorin wird schon seit langem in den deutschsprachigen  Diözesen sowie im Benediktinerorden als Heilige verehrt. Da sie jedoch bisher nie offiziell heiliggesprochen worden war, war eine Bestätigung durch den Papst die Voraussetzung für eine weltkirchliche Verehrung. 
Der Vorsitzende der Deutschen       Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, begrüßte den Rechtsakt aus Rom: „Das ist ein wichtiger Schritt für die Weltkirche“, meinte er am Donnerstag. Er sei „dankbar, dass die Verehrung Hildegards durch den Benediktinerinnenorden und die Abtei Eibingen wie auch durch die Bistümer Mainz, Trier und Limburg so reiche Frucht trägt“. (rv/kna/pm) (NL Radio Vatikan, 10.05.2012). (Bild: Alte Miniatur aus einer Handschrift).                                                                 

08.04.2012  Heiliger Rock von Trier: Benedikt XVI. würdigt ökumenischen Gehalt                         
Papst Benedikt XVI. hat den ökumenischen Gehalt der Heilig-Rock-Reliquie gewürdigt. In einem Brief an den Päpstlichen Legaten für die Wallfahrt ab 13. April in Trier, Kardinal Marc Ouellet, schreibt der Papst, der Heilige Rock sei durch seine Machart – "aus einem Stück gewebt" - ein Hinweis auf „die Einheit der Gläubigen, für die Christus beim letzten Abendmahl mit Inbrunst zum Vater gebetet habe, dass sie eins seien.“ Gleichzeitig bittet der Papst Kardinal Ouellet darum, „das Volk Gottes dazu zu ermutigen, intensiv für die Einheit der Christenheit zu beten, die dafür notwendig ist, dass die Welt an Jesus Christus, den einzigen von Gott Vater gesandten Retter, glaube.“ Der Heilige Rock sei seit Jahrhunderten „mit großem Nutzen für die Gläubigen“ verehrt worden. Der Papst hatte den kanadischen Kurienkardinal Ouellet bereits Anfang März zu seinem Vertreter in Trier bestimmt. Die Feierlichkeiten beginnen am 13. April im Dom von Trier und sind dem Gedenken an den 500. Jahrestag der ersten öffentlichen Zeigung des Heiligen Rocks im Jahre 1512 gewidmet. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.04.2012). 
  
27.03.2012  Vatikan: Kath. Kirche veröffentlicht Segen für ungeborene Kinder
Der Vatikan hat einen Ritus zur Segnung von ungeborenen Kindern genehmigt. Zum Muttertag 2012 wird eine Broschüre mit dem englischen und spanischen Text veröffentlicht und verfügbar sein. Die Initiative geht vor allem auf die amerikanischen Bischöfe zurück. Sie begrüßten die Billigung durch die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung in Rom, wie LifeSiteNews berichtete.
„Ich bin von der Schönheit dieses Segens für die ungeborenen Kinder beeindruckt“, sagte Kardinal Daniel Di Nardo, Erzbischof von Galveston-Houston und Vorsitzender des Komitees für Lebensrechtsinitiativen der US-Bischofskonferenz.
„Es hätte keinen besseren Tag als heute geben können, um diese gute Nachricht bekannt zu geben“, so Kardinal Di Nardo, in Anspielung auf das Fest Mariä Verkündigung, mit dem die katholische Kirche neun Monate vor Weihnachten die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria feiert, dass sie den Sohn Gottes empfangen werde.
„Wir wollen den Segen so bald wie möglich in das Gebetsleben der Kirche einführen“, sagte Erzbischof Gregory Aymond von New Orleans. Die amerikanische Bischofskonferenz gab in einer Presseerklärung bekannt, dass der Segen die Eltern unterstützen soll, das ungeborene Kind anzunehmen, sie stärken und bestärken soll in ihrem Ja zur Kostbarkeit des menschlichen Lebens und den Respekt vor dem menschlichen Leben und die Stärkung des Lebensrechts in der Gesellschaft fördern soll. Der Segen kann in das heilige Messopfer integriert werden oder auch außerhalb der Heiligen Messe gespendet.
Anstoß zum Segen für die Ungeborenen war eine Anfrage von Msgr. Joseph Kurtz, damals Bischof von Knoxville in Tennessee (heute Erzbischof von Louisville in Kentucky) an das Komitee für Lebensrechtsinitiativen der Bischofskonferenz, ob es einen Segen für die ungeborenen Kinder gebe. Als keiner gefunden wurde, bereitete das Komitee einen solchen vor. Nach der Genehmigung durch die amerikanische Bischofskonferenz wurde er der zuständigen Kongregation des Heiligen Stuhls zur Prüfung und Approbierung vorgelegt. Die Zustimmung erfolgte nun. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 27.03.2012).     

16.03.2012  Vatikan: Die wichtigsten Dokumente der vatikanischen Glaubenskongregation sind ab sofort zusätzlich auf einer eigenen Webseite abrufbar. Unter doctrinafidei.va ist eine chronologische Liste aller Äußerungen der Glaubenskongregation seit dem II. Vatikanischen Konzil einzusehen. Die Dokumente sind nach ihren Inhalten in drei thematischen Listen erfasst und behandeln lehrmäßige, disziplinarische und sakramentale Fragen. Die wichtigsten Dokumente sind in acht Sprachen zugänglich, darunter Deutsch und Latein, weitere Übersetzungen sind in Arbeit in der heutigen Welt sei „eine weitere Verbreitung der Lehraussagen der Glaubenskongregation erforderlich“, heißt es in einer Verlautbarung. Vor allem die seit dem letzten Konzil erschienenen Dokumente behandelten Fragen, die für das Leben und die Sendung der Kirche wichtig sind, und geben „sichere lehrmäßige Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart“. Die Texte bleiben aber auch weiterhin über die offizielle Webseite des Heiligen Stuhles Vatican.va zugänglich. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.03.2012). 
 
08.03.2012 Neues Vatikandokument: „Theologie heute“:
„Theologie heute – Perspektiven, Prinzipien und Kriterien“. So heißt ein neues Dokument der Internationalen Theologischen Kommission. Der Text wurde an diesem Donnerstag auf Englisch veröffentlicht, Übersetzungen in weitere Sprachen werden folgen. Es untersucht einige aktuelle Fragen der Theologie und schlägt methodologische Kriterien vor, die für die katholische Theologie im Gegensatz zu anderen verwandten Disziplinen, wie etwa den Religionswissenschaften, bestimmend sind. Der Text besteht aus drei Kapiteln: Die Theologie setzt das Hören auf das Wort Gottes im Glauben voraus (Kapitel 1); sie wird in der Gemeinschaft der Kirche ausgeübt (Kapitel 2); und sie hat zum Ziel, eine wissenschaftliche Weise der Annäherung an die Wahrheit Gottes unter dem Blickwinkel authentischer Weisheit zu begründen (Kapitel 3). Zuletzt hatte die Theologenkommission 2009 ein längeres Grundlagendokument zum Thema Naturrecht herausgebracht. Seit ihrer Gründung vor vierzig Jahren kommt sie auf etwa 25 große Publikationen. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.03.2012).        
  
02.03.2012  Würzburg: Neues Gebet- und Gesangbuch nimmt Gestalt an                                  
Ende 2013 werden die Gemeinden im deutschen Sprachraum das lange erwartete neue „Gotteslob“ in den Händen halten können. Dies kündigte der Bischof von Würzburg, Friedhelm Hofmann, Verantwortlicher der deutschen Bischofskonferenz für das neue „Gotteslob“, gegenüber dem Kölner Domradio an. Die deutschen und österreichischen Bischöfe sowie der Bischof von Bozen-Brixen hätten die Lieder des „Gotteslobs“ bereits approbiert. Jetzt würden die Texte in Rom „noch einmal durchgesehen“: „Wenn alles rekognosziert ist, werden wir die endgültigen Texte und Lieder vorliegen haben und können damit in den Druck gehen“, so der Bischof. (domradio) (NL Radio Vatikan, 02.03.2012). 
   
15.02.2012  Rom: Wie gelangten interne Dokumente aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit? Seit brisantes Material an die italienische Presse lanciert wurde, herrscht Aufregung im sonst so verschwiegenen Kirchenstaat. Nun sucht man nach Maulwürfen in den eigenen Reihen.
Die Rede ist von einem Machtkampf, von Korruption, sogar von einem Mordkomplott gegen Papst Benedikt XVI.: Seit italienische Medien wiederholt interne Dokumente aus dem Vatikan veröffentlichen konnten, herrscht Aufregung im Kirchenstaat (Mehr zu den Hintergründen des Falls lesen Sie hier).
Wo sonst Verschwiegenheit regiert, gibt es nun offenbar Maulwürfe. Die amtliche Zeitung des Vatikans schrieb von "Wölfen" sowie verantwortungslosem und unwürdigem Verhalten, die Kirche solle die Krise als Chance sehen, sich selbst zu reinigen. Papstsprecher Federico Lombardi griff sogar den Begriff "Vatileaks" auf - eine Anspielung auf die Enthüllungsplattform "WikiLeaks".
Die US-Regierung habe ihr "WikiLeaks" erlebt, der Vatikan sein "Vatileaks", so Lombardi. Damit solle "Verwirrung gestiftet und der Vatikan, die Regierung der Kirche und die Kirche selbst in ein schlechtes Licht gerückt werden".
"Es ist traurig, dass interne Dokumente auf illoyale Weise in die Öffentlichkeit getragen werden", hieß es am Dienstag in einem Beitrag Lombardis auf Radio Vatikan. Es gebe jene, die solche Informationen "auf illoyale Weise" nach außen trügen. Und Medien benutzten sie dann für Zwecke, "die sicher nicht die reine Liebe zur Wahrheit sind".
Brisant war vor allem eine Veröffentlichung der linken italienischen Zeitung "Il Fatto Quotidiano". Sie hatte aus einem vertraulichen Dokument zitiert, demzufolge ein Kardinal gesagt haben soll, Benedikt XVI. habe nur noch bis November zu leben. Der Vatikan bestätigte die Echtheit des Dokumentes, bezeichnete den Inhalt aber als abseitig. Einen Machtkampf um die Nachfolge des Papstes bestritt Lombardi.
Zuvor waren bereits Briefe veröffentlicht worden, in denen ein Erzbischof Korruption im Vatikan anprangert. All diese Vorgänge seien ein Zeichen dafür, "dass Wichtiges auf dem Spiel steht", so Lombardi.
hut/dpa/AP/AFP (SPIEGEL Online, 15.02.2012). 

03.02.2012  Vatikan: In Vatikankreisen kursieren Gerüchte bezüglich eines möglichen Rücktritts von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone.      Der Kardinal scheint maßgeblich für die Versetzung des ehemaligen Vatikan-Verwalters Carlo Maria Viganó als Nuntius in die Vereinigten Staaten verantwortlich zu sein.
Erzbischof Viganó hatte Bertone und Papst Benedikt XVI. Briefe geschrieben, in denen er sich über Misswirtschaft und Korruption im Vatikan beklagt hatte. Die Versetzung Viganós war als verschleierte Strafversetzung empfunden worden, da der Erzbischof als zuständiger Verwaltungschef für Gärten, Gebäude, Straßen und Museen aktiv gegen Korruption und Vetternwirtschaft im Vatikan vorgegangen war.
Er hatte den Papst gebeten, im Vatikan bleiben zu dürfen, um seine Maßnahmen gegen die Übervorteilungen fortführen zu können. In der vergangenen Woche waren die Briefe Viganós an den Papst und Bertone vom italienischen Sender "La 7" veröffentlicht worden.
Nachdem der Vatikan deren Authentizität bestätigt hatte, steht Kardinal Bertone unter öffentlichem Druck. Ihm werden eigenmächtige Entscheidungen und eine ungeschickte Diplomatie vorgeworfen.
Dazu: Bischof prangert Korruption im Vatikan an. (Spiegel Online, 27.01.2012) (kath.de Infoservice, 03.02.2012).

26.01.2012  Vatikan: Sonderregierungssitzung im Vatikan – Papst Benedikt XVI. reformiert die Römische Kurie
Papst Benedikt XVI. reformiert die Römische Kurie. Es herrsche zuwenig Zusammenarbeit und Abstimmung der Tätigkeiten. Aus diesem Grund will der Papst die Leiter aller Dikasterien, wie die kirchlichen Ministerien genannt werden, zu einer außerordentlichen „Regierungssitzung“ zusammenrufen, um den Weg aufzuzeigen, wie die Teilreform der Kurie aussehen soll. Dabei soll es unter anderem um die zentrale Frage, welche Sprachregelungen und welche internen Abläufe einzuhalten sind, gehen.
Alles andere als eine kleine Sache, wenn man um die geringe Koordination zwischen den verschiedenen Kongregationen und päpstlichen Räten und Kommissionen weiß. Gerade dieser Mangel verursachte in der Vergangenheit nicht geringe Probleme. Papst Benedikt XVI. möchte vor allem die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Dikasterien und dem Staatssekretariat verstärken, das für das Funktionieren des Uhrwerkes zuständig sein sollte. Vatikanisten wollen deshalb hinter der Reform vor allem die Handschrift des einflssreichen Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone erkennen.
Die Einladung zur „Regierungssitzung“ wurde den zuständigen Kurdienkardinälen und Kurienerzbischöfen vor wenigen Tagen zugestellt. Im versiegelten Umschlag befand sich ein weiterer Umschlag mit der deutlichen Aufschrift „Geheim“. Doch die Zeiten, in denen Disziplin und Gehorsam in der Kirche so selbstverständlich waren, um jeden Geheimdienst der Welt vor Neid erblassen zu lassen, scheinen im Zeitalter der Massenmedien und der neuen sozialen Netzwerke der Vergangenheit anzugehören. Die Geheimhaltung dauerte keine 48 Stunden, bis die erste Tageszeitung darüber berichtete.
Die Sitzung findet am 28. Januar, dem Gedenktag des heiligen Kirchenlehrers Thomas von Aquin, im Bologna-Saal statt. Solche Regierungssitzungen finden ausgesprochen selten statt. In der Regel nur einmal im Jahr. Im Dezember ruft der Papst zudem die gesamte Römische Kurie zum traditionellen Weihnachtstreffen. Ein wegen der programmatischen Aussagen in den Reden des Papstes stets mit Spannung erwartetes Ereignis.
Das Thema der drei letzten Regierungssitzungen war dem Ordensleben gewidmet und den damit verbundenen Schwierigkeiten, vor allem der Autoritätsausübung in einigen Orden. Zuvor dem Pädophilieskandal unter Klerikern und noch früher der Reevangelisierung Europas.
Die beabsichtigte Reform der kurialen Arbeitsabläufe soll „Betriebsunfälle“ verhindern, wie einer zuletzt im Oktober 2011 vorgefallen ist. Der Päpstliche Rat Iustitia et Pax veröffentlichte ein Dokument zur globalen Finanzkrise. Darin forderte der Rat die Schaffung einer Weltzentralbank. Kardinalstaatssekretär Bertone erfuhr erst aus den Medien davon. Die im Dokument zum Ausdruck gebrachte Linie entsprach weder der Position des Staatssekretariats noch jener des Papstes, weshalb eine Reihe von Dementi notwendig wurden. Der Kardinalstaatssekretär beklagte sich intern, das Schlussdokument nie zu Gesicht bekommen zu haben. Zudem widersprach das Papier von Iustitia et Pax der päpstlichen Sozialenzyklika Caritas in Veritate. -
Solche unangenehmen Situationen sollen künftig vermieden werden. Dazu dient die einberufene „Regierungssitzung“, der ein entsprechendes Dokument mit den neuen Regeln folgen wird. (Text: Il Messaggero/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 26.01.2012). 
 
15.01.2012  Vatikan:
Eine Gruppe meist spanischer und französischer „Indignados“ hat am Samstagnachmittag auf dem Petersplatz demonstriert. Die rund 30 Personen hatten den Platz wie Touristen betreten, hatten dann aber neben dem Obelisken und der Krippe in der Mitte des Ovals ein Zelt aufgebaut und sich niedergelassen. Neben Slogans gegen den „ungerechten Reichtum in der Welt“ attackierten sie auch den „korrupten Vatikan“. Nachdem ein Demonstrant auf den Weihnachtsbaum kletterte, kam es zu einem Handgemenge mit den vatikanischen und italienischen Ordnungskräften. Die Demonstranten wurden schließlich des Platzes verwiesen, drei Personen wurden festgenommen. Vatikansprecher Federico Lombardi verteidigte das Vorgehen der Sicherheitskräfte. Die Aktionen und Äußerungen der Indignados seien unangemessen gewesen und hätten der Natur des Platzes widersprochen, erklärte er gegenüber Journalisten. Daher sei es richtig und angemessen gewesen, sie zu entfernen. Für die Ordnung und Sicherheit auf dem Petersplatz ist laut Konkordat zwischen Italien und dem Vatikan die italienische Polizei zuständig. Sie unterhält für diese Aufgabe außerhalb der Vatikanmauern ein eigenes Inspektorat. (apic) (NL Radio Vatikan, 15.01.2012). 
  
06.01.2012  Vatikan: Konsistorium angesagt: zwei neue deutsche Kardinäle
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Freitag nach dem Angelus-Gebet die Einberufung eines Konsistoriums zur Kreierung neuer Kardinäle bekanntgegeben. Am kommenden 18. Februar wird er 22 Männer der Kirche zu Kardinälen erheben, gab der Papst mit „großer Freude” bekannt. Kreiert werden die neuen Kardinäle durch ein Dekret des Papstes, das er bei dem Konsistorium verkündet. Dabei erhalten die neuen Würdenträger zu ihrem leuchtendroten Gewand das Kardinalsbirett aus der Hand des Papstes. Unter den Nominierten sind auch zwei Deutsche. Es handelt sich um den Berliner Erzbischof, Rainer Maria Woelki, und um den Jesuiten und Theologen Karl Josef Becker. Derzeit gibt es 192 Kardinäle, darunter 7 Deutsche. Papstwahlberechtigt sind 108. Das Kardinalskollegium ist das wichtigste Beratungsgremium des Papstes, die unter 80-jährigen Kardinäle wählen das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der 55-jährige Woelki wird mit dem angekündigten Konsistorium der jüngste Kardinal der katholischen Kirche. Bislang war es der 58-jährige Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx. (rv/kna).
Von den 22 neuen Würdenträgern stammen 16 aus Europa; unter diesen sind sieben Italiener und die zwei Deutschen. Zwei kommen aus Asien - der syro-malabarische Großerzbischof George Alencherry sowie John Tong Hon aus Hongkong -, vier aus Amerika. Zehn der neuen Kardinäle bekleiden Leitungsämter an der römischen Kurie, wie die Präfekten der Missions- sowie der Ordenskongregation, Fernando Filoni und Joao Braz de Aviz. Aus großen Diözesen der Weltkirche berief Benedikt XVI. für das „Heilige Kollegium” neben dem Berliner Woelki auch die Erzbischöfe von Toronto, Prag, Utrecht, Florenz und New York.
Wie bei früheren Konsistorien wird Papst Benedikt XVI. am 18. Februar auch einige Kirchenmänner über 80 ins Kardinalskollegium aufnehmen und damit für ihr Lebenswerk ehren. Neben dem deutschen Jesuitenpater Karl Josef Becker (83), der langjähriger Berater der Glaubenskongregation ist, sind unter ihnen der rumänisch-katholische Großerzbischof Lucian Muresan von Fagaras si Alba Julia (80), der belgische Kirchenhistoriker Julien Ries (91) und der aus Malta gebürtige Theologe Prosper Grech. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.01.2012). 
  
04.01.2012  Vatikan:  Weiter gestiegen ist die Zahl der Besucher bei Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011, wenn man sie mit den Zahlen der drei Jahre zuvor vergleicht.
Das geht aus einer Statistik der Präfektur des Päpstlichen Hauses hervor, die am Dienstag öffentlich gemacht wurde. Danach kamen mehr als zweieinhalb Millionen Menschen zu den verschiedenen Audienzen, Gottesdiensten oder Angelus-Gebeten mit Benedikt XVI.: 400.000 Besucher waren es bei den Generalaudienzen, fast 102.000 bei Sonderaudienzen, 846.000 bei Gottesdiensten. Als Teilnehmer am sonn- und festtäglichen Mittagsgebet (Angelus) des Papstes zählte der Vatikan 1.206.000 Menschen. (apic/rv) (NL Radio Vatikan, 04.01.2012). 
  
02.01.2012:  Die Sternsinger und die Frohe Botschaft
Alle Christen im deutschen Sprachraum kennen sie, und sogar die meisten, die sonst nichts mit der Kirche zu tun haben: Die Sternsinger. 700.000 Mädchen und Jungen sind in diesen Tagen als die biblischen Heiligen Drei Könige in Städten und Dörfern Europas unterwegs. Sie gehen von Haus zu Haus, singen und verkünden die Frohe Botschaft, schreiben den Segen Gottes mit geweihter Kreide an die Haustüren und sammeln Geld für eine gerechtere Welt, 2012 für Nicaragua. Der Brauch des Sternsingens ist schon seit dem 16. Jahrhundert belegt. Heute sind die Sternsinger die größte Solidaritätsinitiative von Kindern in der Welt. (pm) (NL Radio Vatikan, 02.01.2012). 
  
31.10.2011 Der katholische Fernsehsender EWTN (Eternal Word Television Network) startet am 6. November einen neuen deutschen Fernsehkanal. Nach Jahren kontinuierlichen Aufbaus sende er unter dem neuen Namen „EWTN katholisches TV“ auf der neuen Frequenz 12.460 MHz über den Satelliten Astra rund um die Uhr deutsches Programm, teilte der Sender in Bonn mit. „Dadurch sind wir für Millionen von Menschen leichter zu empfangen und zu entdecken“, so Martin Rothweiler, Geschäftsführer von EWTN in Deutschland. Allein über Satellit erreiche EWTN damit mehr als 35 Millionen Menschen im deutschsprachigen Europa. Der Sender übernimmt u.a. auch die Direktübertragungen mit deutschem Kommentar von Radio Vatikan. Wer bislang „EWTN Europe“ geschaut habe, müsse spätestens bis 14. Dezember sein Empfangsgerät auf den neuen EWTN-Kanal umstellen. EWTN besteht seit 1980. (pm/kna) (NL Radio Vatikan, 31.10.2011). 
      
06.09.2011  Vietnam:
Vor einer möglichen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Vietnam besucht der Vatikandiplomat Erzbischof Leopoldo Girelli das Land bereits zum dritten Mal. Girelli ist seit Beginn des Jahres der erste offizielle Gesandte des Papstes für Vietnam und damit beauftragt, die beiderseitigen Beziehungen zu stärken. Bei seiner aktuellen Visite bis zum 18. September besucht der italienische Erzbischof verschiedene katholische Einrichtungen. Für die Zukunft Vietnams wünscht er sich einen in Vietnam ansässigen Repräsentanten des Heiligen Stuhles, mehr priesterliche Berufungen sowie eine Versöhnung unter den Menschen. Außerdem regt Girelli eine engere Zusammenarbeit zwischen den Kirchen in dem asiatischen Land und Behörden an. (asianews) (NL Radio Vatikan, 06.09.2011). 
  
06.04.2011  Vatikan:
Die sterblichen Überreste von Papst Johannes Paul II. werden nach seiner Seligsprechung in die Sebastianuskapelle des Petersdoms umgebettet. Das hat der Vatikan jetzt bestätigt. Die Vorbereitungen in der Kapelle, die nahe am Eingang zum Petersdom liegt, sind demnach abgeschlossen. Der Vatikan präzisiert, dass der Sarg Johannes Pauls am 1. Mai, dem Tag seiner Seligsprechung, in den Petersdom vor den Hauptaltar überführt wird. In den Stunden davor ist er in den Grotten unter St. Peter unweit der jetzigen Grabstätte des polnischen Papstes zu sehen. Am Tag der Seligsprechung können die Gläubigen in St. Peter am Sarg des neuen Seligen beten; später findet der Sarg dann in der Sebastianuskapelle seinen endgültigen Platz. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.04.2011). 

06.04.2011  Deutschland: Beinahe 180.000 Katholiken haben 2010 die katholische Kirche verlassen. Das entspricht einem Anstieg um fast 40 Prozent oder gut 50.000 Austritte mehr als noch 2009. Das geht aus einem Bericht der Wochenzeitung „Christ und Welt“ hervor. Für die Untersuchungen startete die Wochenzeitung eine Umfrage unter den 27 deutschen Bistümern. 24 von ihnen gaben endgültige Zahlen und Schätzungen bekannt. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik könnte damit die Zahl der Austritte von Katholiken über der Zahl der ausgetretenen Protestanten liegen. Mit Berufung auf Schätzungen der Evangelischen Kirche in Deutschland lägen diese leicht unter 150.000, so das Blatt. Der Kölner Generalvikar Dominik Schwaderlapp sieht vor allem die Missbrauchsskandale als Ursache für die erhöhte Zahl an Kirchenaustritten. „Das ist schmerzlich für uns, weil offenbar viele Menschen den Kirchenaustritt als ihre persönliche Form des Protestes und des Abscheus vor diesem Skandal gewählt haben“, so Schwaderlapp. (kna) (NL Radio VAtikan, 06.04.2011). 
   
15.01.2011  Der Vatikan hat, wie angekündigt, für konvertierte Anglikaner eigene kirchliche Strukturen innerhalb der katholischen Kirche errichtet. Am Samstag hat die vatikanische Glaubenskongregation auf dem Gebiet der Bischofskonferenz von England und Wales ein so genanntes „Personalordinariat“ errichtet. Es soll Anglikanern, die zur katholischen Kirche übertreten, dabei helfen, weiterhin vertraute kirchliche Traditionen zu bewahren. Den Weg dazu hatte Papst Benedikt vor über einem Jahr mit einer so genannten „Apostolischen Verfügung“ freigemacht.
Das Personalordinariat "Unserer Lieben Frau von Walshingham“ (benannt nach einem traditionellen Wallfahrtsort in Südengland) erhält als ersten Leiter Keith Newton: Das ist einer von den drei früher anglikanischen Bischöfen, die zum ersten Januar in die katholische Kirche aufgenommen worden sind. Newton und die zwei anderen Übergetretenen haben an diesem Samstag in London die katholische Priesterweihe empfangen. Der Feier in der „Westminster Cathedral“ stand der Londoner Erzbischof Vincent Nichols vor, der auch die Bischofskonferenz von England und Wales leitet. Alle drei früheren anglikanischen Bischöfe sind verheiratet und haben Kinder. (rv)
(NL Radio Vatikan, 15.01.2011). 

14.01.2011  Vatikan: Johannes Paul II. wird am 1. Mai seliggesprochen
Papst Benedikt XVI. wird selbst die Feier im Vatikan leiten. Das kündigte der Vatikan heute (Freitag) an. Das Dekret bestätigt die medizinisch unerklärliche Heilung einer Ordensfrau. Prozess nach allen kirchenrechtlichen Normen

Mit seiner Unterschrift unter das "Wunder-Dekret" beendete Papst Benedikt XVI. am Freitagmittag das kürzeste Seligsprechungsverfahren der neueren Kirchengeschichte. Es bestätigte die medizinisch unerklärliche Heilung einer französischen Ordensfrau auf Fürsprache des polnischen Papstes.
Johannes Paul II. war am 2. April 2005 nach über 26-jährigem Pontifikat gestorben, dem zweitlängsten der Kirchengeschichte.
Mit dem Dekret bestätigte der Vatikan die medizinisch unerklärliche Heilung der Französin Sr. Marie Simon-Pierre. Die seit 2001 an Parkinson erkrankte Ordensfrau hatte nach dem Tod des Wojtyla-Papstes gemeinsam mit ihren Mitschwestern um dessen Fürsprache für eine Heilung gebetet. In der Nacht vom 2. auf den 3. Juni 2005 verschwanden plötzlich die Schmerzen und die Symptome. Der Prozess wegen des Wunders war von der zuständigen Mediziner-Kommission zweimal aufgerollt worden.
Papst Benedikt XVI. selbst wird die Seligsprechung seines Vorgängers am 1. Mai im Vatikan vornehmen, bestätigte Vatikansprecher P. Federico Lombardi. Die Feier findet am "Sonntag der Barmherzigkeit" statt. -
Bei einer Audienz für den Präfekten der Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, unterzeichnete Benedikt XVI. am Freitag insgesamt neun Dekrete. In drei Fällen bestätigte er ein Heilungswunder, in fünf weiteren erkannte er den Heroischen Tugendgrad an, darunter ist der Gründer des Salvatorianer-Ordens, Johann Baptist Jordan (1848-1918). Zudem bestätigte der Papst das Martyrium von fünf im Dezember 1941 in Bosnien ermordeten Ordensfrauen. -
Prozess nach allen kirchenrechtlichen Normen
Der "Barmherzigkeitssonntag" war von Johannes Paul II. selbst eingeführt worden. Am Vorabend dieses Festtags war Papst Wojtyla 2005 gestorben; damals war dieses vom Kalender her "bewegliche" Fest auf den 3. April gefallen. Polnische Kirchenvertreter hatten
daher den 1. Mai 2011 als Termin favorisiert. -
In einer am Freitag veröffentlichten Note betonte die Heiligsprechungskongregation, dass das Verfahren für Johannes Paul II. nach den üblichen strengen kirchlichen Normen erfolgt sei. Zwar habe Benedikt XVI. die vorgesehene fünfjährige Wartefrist zu Prozessbeginn verkürzt, weil Johannes Paul II. "zu Lebzeiten, bei und nach seinem Tod in hohem Ruf der Heiligkeit" stand. Ansonsten seien die kanonischen Vorschriften aber "vollständig beachtet" worden. -
Von Juni 2005 bis Anfang 2007 war das Seligsprechungsverfahren parallel auf Diözesanebene in Rom und in Krakau geführt worden. Im Mai 2007 nahm die Heiligsprechungskongregation der Römischen Kurie den Prozess auf. Im Juni 2009 wurde die "Positio" mit dem Untersuchungs- und Zeugenmaterial von der zuständigen Theologenkommission und im November 2009 von der Kardinalskommission akzeptiert. Am 19. Dezember 2009 hatte Benedikt XVI. seinem Vorgänger den heroischen Tugendgrad zuerkannt. -
Grabstätte in den Petersdom verlegt
Die Grabstätte von Johannes Paul II. wird von den Grotten des Petersdoms in die Basilika selbst verlegt. Dies teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Freitag nach der Bekanntgabe der Seligsprechung des Papstes aus Polen mit. Johannes Paul II. werde seine künftige Ruhestätte unter dem Altar der St.-Sebastianus-Kapelle, der zweiten Kapelle rechts im Petersdom, erhalten.
Der Sarg Wojtylas werde jedoch nicht geöffnet, eine Exhumierung werde es nicht geben, hob Lombardi hervor. Der Leichnam des Papstes werde in einem geschlossenen Sarg aus einfachem Marmor aufbewahrt werden und nicht ausgestellt. Der Sarg werde die Aufschrift "Beatus Ioannes Paulus II" tragen. Die sterblichen Überreste von Papst Innozenz XI. (1676-1689), die bisher in der Kapelle aufbewahrt werden, sollen nach vatikanischen Angaben in die Transfigurationskapelle umgebettet werden. (KAP; katholisch.at, 14.01.2011). 
  
02.01.2011  Großbritannien:
Drei bisher anglikanische Bischöfe der Kirche von England haben am Neujahrstag in der Londoner Westminster-Kathedrale die Kommunion empfangen und sind in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen worden. Auch die Ehefrauen der drei Geistlichen sowie drei anglikanische Ordensfrauen vollzogen den Schritt in die katholische Kirche. Es ist die erste Gruppe von anglikanischen Bischöfen, die sich nach einem Papstdokument vom November 2009 von ihrer bisherigen Gemeinschaft trennten und ihren Übertritt zur römisch-katholischen Kirche ankündigten. (kipa) (NL Radio Vatikan, 02.01.2011. 

23.12.2010  Vatikan: Neuer Streaming-Dienst
Eine Pressemitteilung von Radio Vatikan: Ab dem 24. Dezember sind die liturgischen Feiern des Heiligen Vaters auf den Internetseiten von Radio Vatikan (evtl. Ladezeit!) und den Seiten des Päpstlichen Rates für soziale
Kommunikationsmittel verfügbar.
Der Streaming-Dienst ist dank einer Vereinbarung mit Telecom Italia möglich, die die technologische Plattform für die Versorgung mit Inhalten ausgestattet hat, was den Gläubigen erlaubt, die Heiligen Messen von jedem Punkt der Welt aus mit einer garantiert erhöhten Geschwindigkeit und einem perfekten Bild zu verfolgen.
Rom, 22. Dezember 2010:
Anlässlich der weihnachtlichen Festtage bieten die Internetseiten von Radio Vatikan (www.radiovaticana.org), des Päpstlichen Rates für Soziale Kommunikationsmittel, in enger Zusammenarbeit mit CTV (Vatikanisches Fernsehzentrum) und dank einer Vereinbarung mit der Telecom Italia, einen neuen Dienst für Internetnutzer an.
Die liturgischen Feiern unter Vorsitz des Heiligen Vaters Benedikt XVI.: die Christmette, am Freitag, 24. Dezember, ab 22:00 Uhr, die Weihnachtsbotschaft mit dem Segen „Urbi et Orbi“, am 25. Dezember um 12:00 Uhr, und die Heilige Messe für den Weltfriedenstag, am 1. Januar um 10:00 Uhr, werden als Video- und als Audio-Stream live im Internet (evtl. Ladezeit beachten!) übertragen. Die Kommentare der Live-Übertragungen werden in sechs Sprachen verfügbar sein: Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch. Für die Christmette am 24. Dezember wird es außerdem einen Kommentar in chinesischer Sprache und für die Feierlichkeiten am 1. Januar einen Kommentar in arabischer Sprache geben. Darüber hinaus wird es einen Audio-Kanal ohne Kommentar geben, nur mit dem Ton der Live-Aufnahme.
Der Dienst funktioniert mit der technologischen Plattform Content Delivery Network von Telecom Italia, die eine schnelle und effiziente Versorgung mit multimedialen Inhalten für den Abruf im Internet und auf dem iPhone möglich macht. Die Benutzung der Plattform beinhaltet außerdem die optimale Verbreitung der multimedialen Inhalte an eine erhöhte Anzahl von Personen, auch zeitgleich. Dies garantiert neben optimaler Bildqualität die Kontinuität des Dienstes. -
Eine weitere Neuheit, die durch den neuen Player hinzukommt, ist die Technologie des „Smooth Streaming“, die dazu dient, Video-Events im Internet zu verbreiten. Das Smooth Streaming erlaubt Zuschauern, die Zeremonien live anschauen, die Video-Übertragung in bestmöglicher Qualität (abhängig von Faktoren wie Internetzugang, Geschwindigkeit des Computers etc.) zu sehen. Dieselbe Technologie erlaubt die Versorgung mit flüssigen Videos bis hin zu höchsten Auflösung (High Definition).
Der Player, der mit Silverlight entwickelt wurde, macht das Hören der Audio-Kanäle von Radio Vatikan und, mithilfe eines On-Demand-Angebots, die Visualisierung von Video-News möglich, die man aus einer Zeittafel auswählen oder mit einer internen Suchmaschine nachhören kann. (rv 22.12.2010 idt) (NL Radio Vatikan, 23.12.2010). 

Zum Interview (Buch) von Peter Seewald mit Papst Benedikt XVI.:
[1] 21.11.2010  Vatikan: Lockert der Papst das Kondom-Verbot?
Hohe Wellen schlagen Meldungen, dass der Papst die Benutzung von Kondomen erlaubt haben soll. Tatsache ist: An diesem Sonntag zitieren L’Osservatore Romano und andere Medien aus dem Interviewbuch „Licht der Welt“, das offiziell erst am Dienstag vorgestellt wird. Darin sagt Benedikt XVI., „Es mag begründete Einzelfälle geben, etwa wenn ein Prostituierter ein Kondom verwendet, wo dies ein erster Schritt zu einer Moralisierung sein kann, ein erstes Stück Verantwortung, um wieder ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass nicht alles gestattet ist und man nicht alles tun kann (gemeint ist: tun darf), was man will“, so zitiert der „Osservatore“ aus dem Interview-Buch. Dies sei aber nicht die „eigentliche Art, das Übel der HIV-Infektion zu besiegen“, so der Papst. Sich auf Kondome zu konzentrieren, bedeute eine Banalisierung der Sexualität. Diese Banalisierung sei genau die gefährliche Ursache für viele Personen, die Sexualität nicht mehr als Ausdruck ihrer Liebe zu sehen, sondern nur noch als eine Art Droge, die sie sich selbst verabreichen. Der Kampf gegen die Banalisierung der Sexualität sei Teil der großen Bemühungen, damit Sexualität positiv gewertet werde und eine positive Auswirkung auf die Gesamtheit des Menschseins ausüben könne. (diverse)

[2] P. Lombardi: „Keine Revolution, sondern mutiger Schritt“
In einer ersten Reaktion würdigte Vatikansprecher P. Federico Lombardi die Äußerungen als klärenden Beitrag in der Frage der Nutzung von Kondomen. Die Überlegungen seien nicht neu und könnten keineswegs als „revolutionär“ bezeichnet werden. Gleichwohl habe erstmals ein Papst diese Überlegungen auch öffentlich geäußert:
„Zahlreiche Theologen und angesehene kirchliche Würdenträger vertraten und vertreten weiterhin ähnliche Positionen. Es ist allerdings wahr, dass wir das noch nie mit solcher Klarheit aus dem Mund eines Papstes gehört haben, auch wenn es in einer Unterhaltung geschah und nicht in einer lehramtlichen Äußerung.“
Benedikt XVI. schenke also mutig einen wichtigen und klärenden Beitrag in einer Frage, die schon lange diskutiert werde.
„Es ist ein ganz besonderer Beitrag, denn auf der einen Seite bleibt er den Moralprinzipien treu und verwirft hellsichtig einen illusorischen Weg wie allein auf das Präservativ zu vertrauen. Auf der anderen Seite zeigt er Weitsicht und Verständnis, und ist aufmerksam für die kleinen Schritte – auch wenn sie noch anfanghaft sind und konfus – einer spirituell und kulturell armen Menschheit hin zu einer menschlicheren und verantwortungsbewussteren Ausübung der Sexualität.“ (rv)

[3] Sexualität und Verantwortung: ein Kommentar von Pater Bernd Hagenkord SJ
Dass es ausgerechnet der Osservatore Romano ist, der noch vor der Buchvorstellung lange Passagen aus dem neuen Interviewbuch mit Benedikt XVI. veröffentlicht, ist überraschend. Weniger überraschend ist aber vielleicht, dass der Papst seine Überlegungen wieder in den Zusammenhang von Sexualität und Verantwortung stellt. Denn da gehören sie hin.
Neu ist jetzt allerdings, dass der Papst das Kondom in seinen Aussagen nicht mit einem absoluten und strikten „Nein“ belegt. Es kann Mittel sein, zu einem ganz bestimmten Ziel. Damit leistet Benedikt XVI. seinen Beitrag, damit wieder mehr über Menschlichkeit und Hilfe, und weniger über verhärtete Positionen gesprochen werden kann. Was das moraltheologisch bedeutet und was das für die innerkirchliche Diskussion bedeutet, dazu werden wir mit Sicherheit in den nächsten Tagen und Wochen noch viel hören. (rv)
 
 
Papstbuch: Williamson, Missbrauchsfälle und ein Drittes Vaticanum
In den Auszügen des Interviewbuches „Licht der Welt“ mit Papst Benedikt XVI., die an diesem Sonntag der Osservatore Romano und das Magazin Focus in ihren Vorabdrucken zitieren, geht der Papst auf eine ganze Reihe von Themen ein. Offiziell wird das Buch am Dienstag im Vatikan vorgestellt. Hier das Wichtigste auf den Punkt gebracht:

[4] Die Affäre Williamson
Wenn Benedikt XVI. gewusst hätte, dass Richard Williamson – Bischof der Piusbruderschaft – die Existenz von Gaskammern in den Vernichtungslagern leugne, hätte er ihn nicht von der Exkommunikation befreit. Sein Fall hätte getrennt behandelt werden müssen. Die Leugnung oder Verharmlosung der Shoa sei unakzeptabel. In dem Konflikt um die Affäre Williamson sei Bundeskanzlerin Merkel offenbar nicht vollständig darüber informiert gewesen, was die katholische Kirche sage und tue. Merkel hatte öffentlich eine Klarstellung zum katholisch-jüdischen Verhältnis gefordert.

[5] Der Schock der Missbrauchsfälle
Durch die Behandlung der Missbrauchsfälle in den USA und in Irland war Benedikt XVI. vorbereitet, aber die Ausmaße waren ein Schock. Bereits 2006 habe er von den Bischöfen Irlands gefordert, dass die Wahrheit ans Licht müsse, dass Prävention geschaffen werden müsse und vor allem dass den Opfern zu helfen sei. Gleichzeitig dürfe man nicht den Blick dafür verlieren, dass es in der Kirche auch das Gute gibt. -
Die Medien und die Missbrauchsfälle
Es sei nicht zu übersehen gewesen, dass es in den Medien auch Freude darüber gab, die Kirche bloßzustellen und sie zu diskreditieren. Gleichzeitig sei Benedikt XVI. aber auch dankbar für jede Hilfe bei der Aufklärung. Schließlich sei das Böse, das gegen die Kirche ausgespielt wurde, Teil der Kirche gewesen.

[6] Papst Pius XII. und die Juden
Pius XII. habe sehr viele Menschen gerettet, aber auch die Konsequenzen eines öffentlichen Protestes gekannt. Er selbst habe sprechen wollen, aber die Situation habe es verboten.

[7] Die Verantwortung der westlichen Welt
Sextourismus und Drogenanbau und –missbrauch: das seien zwei Übel, für die die westliche Welt erhebliche Mitverantwortung trage. Die Zerstörungen, die etwa durch den Sextourismus angerichtet würden, seien aus dem Überdruss und der falschen Freiheit des Westens geboren. Es sei eine Gier des Glücks entstanden, die sich mit dem Bestehenden nicht begnügen könne.

[8] Die Priesterweihe von Frauen
Benedikt XVI. betont, dass der Kirche nicht die Vollmacht gegeben sei, Frauen zu Priestern zu weihen. Dies sei keine willkürliche Entscheidung der Kirche, sondern Konsequenz der unverrückbaren Gestalt, die Christus der Kirche gegeben habe.

[9] Religionsunterricht in Deutschland
Der Papst übt Kritik an der Art des Unterrichts. Die Bischöfe müssten sich Gedanken machen, wie sie die Katechese neu und besser ausrichten könnten. Er selber wundere sich [nicht(?)], dass bei den Kindern wenig hängen bliebe.

[10] Das Dritte Vatikanische Konzil
Voraussetzungen für ein solches Konzil sieht der Papst derzeit nicht. Stattdessen sei es das Instrument der Synoden, durch das die Kirche geführt werde. Was das Zweite Vatikanische Konzil angehe, so müssten die Ergebnisse erst noch umgesetzt werden. In der Öffentlichkeit existiere eine sehr einseitige Interpretation, die Texte selbst würden kaum gelesen. (or) (1-10: NL Radio Vatikan, 21.11.2010).  --

21.11.2010  Deutschland:
Dem unerlaubt geweihten Bischof und Holocaust-Leugner Richard Williamson droht der Rauswurf aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. Das gab der Leiter der Lefèbvre-Organisation, Bernard Fellay, in einer Pressemeldung bekannt. Man habe durch die Presse erfahren, dass Williamson für den Prozess gegen ihn in Regensburg den Anwalt gewechselt habe und sich nun durch jemanden vertreten lasse, der offen Verbindungen zur Neonazi-Szene in Deutschland habe. Fellay hat Williamson befohlen, diese Entscheidung zurückzunehmen, so die Pressemitteilung. „Sollte er diesem Befehl nicht gehorchen, muss er mit dem Ausschluss aus der Priesterbruderschaft St. Pius X. rechnen.“ (pm) (NL Radio Vatikan, 21.11.2010). 

20.11.2010  Großbritannien:
Fünf anglikanische Bischöfe werden Anfang Januar in einem eigens für sie eingerichteten Ordinariat in die volle Gemeinschaft mit der römisch-katholischen Kirche eintreten. Das hat die katholische Bischofskonferenz von England und Wales am Freitag bei einer Pressekonferenz mitgeteilt. Die Bischöfe waren unzufrieden mit einigen Entwicklungen in der anglikanischen Kirche, wie zum Beispiel der Weihe von Frauen und Homosexuellen. Unterdessen hat der bekennend homosexuelle Bischof von New Hampshire in den USA, Gene Robinson, den Führungsstil des Erzbischofs von Canterbury, Rowan Williams, kritisiert. Es sei dem anglikanischen Primas nicht gelungen, den Streit über Homosexuelle in seiner Kirche zu lösen, so der Bischof im Interview mit der britischen Zeitung „The Times“. (rv/times-online) (NL Radio Vatikan, 20.11.2010). 

15.11.2010  Polen:
Der Erzbischof von Wroclaw (Breslau), Kardinal Henryk Gulbinowicz, weiht am Christkönig-Sonntag die im schlesischen Swiebodzin [deutsch: Schwiebus] errichtete größte Christusstatue der Welt.

Dies teilte Bischof Stefan Regmunt von Zielona Gora-Gorzow in einem Hirtenbrief mit. Regmunt dankt darin dem Bauherrn der 36 Meter hohen Jesusfigur, Pfarrer Sylwester Zawadzki. Das Denkmal war am 6. November fertig gestellt worden. Die Jesusfigur steht auf einem außerhalb der Kleinstadt eigens aufgeschütteten 16 Meter hohen Hügel. Der Bau wurde durch Spenden finanziert. Swiebodzin liegt knapp 70 Kilometer östlich der deutschen Grenze an der Schnellstraße zwischen Berlin und Warschau. (kap) (NL Radio Vatikan, 15.11.2010). [Die gerade renovierte Christusstatue von Rio de Janeiro misst 30 m, ohne Sockel, und steht eindrucksvoll auf dem Corcovado-Berg. GH]. 

08.11.2010  Vatikan:  Fünf Bischöfe der anglikanischen Kirche wollen tatsächlich zur katholischen Kirche übertreten. Das bestätigte jetzt die katholische Bischofskonferenz von England und Wales. Genau ein Jahr nach einer entsprechenden Entscheidung des Papstes setzen die Bischöfe Andrew Burnham, Keith Newton, John Broadhurst, Edwin Barnes und David Silk darauf, dass die katholische Kirche eigene Strukturen für frühere Anglikaner einrichten will. Diese erlauben es ihnen, auch innerhalb der katholischen Kirche bisherige anglikanische Traditionen zu behalten. Die katholischen Bischöfe wollen nächste Woche über die Schaffung eigener Strukturen für übergetretene Anglikaner beraten; auch Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte von Rom aus entsprechende Überlegungen. Drei der fünf übertrittswilligen Bischöfe leiten anglikanische Bistümer; zwei von ihnen, nämlich Burnham und Newton, sind so genannte „fliegende Bischöfe“, die sich um Pfarreien kümmern, welche keine Priesterinnen anerkennen. Zwei weitere der übertrittswilligen Bischöfe sind bereits emeritiert. (rv) (NL Radio Vatikan, 08.11.2010). 
  
20.10.2010  Vatikan: Papst kündigt Konsistorium an
Am Ende seiner heutigen Mittwochs
ausdienz hat Papst Benedikt XVI. das schon länger erwartete Konsistorium zur Kreierung 24 neuer Kardinäle aus der ganzen Welt angekündigt, darunter viele Mitarbeiter der Kurie, aber auch der Münchener Erzbischof Reinhard Marx und die anderen in der Meldung vom 14.10.2010 bereits erwähnten Geistlichen. 20 von ihnen sind papstwahlberechtigt.  Das Konsistorium findet am 20.November statt (Gerd Hagedorn, 20.10.2010).  

14.10.2010 
(vorläufig noch ein Gerücht aus dem Vatikan):
Walter Brandmüller, Kurt Koch und Reinhard Marx unter den neuen Kardinälen – ebenso die Erzbischöfe Ranjith und Burke

Am kommenden Mittwoch (20.10.10) soll ein Konsistorium zur Ernennung neuer Kardinäle bekanntgegeben werden. Wie Katholisches – das Magazin für Kultur und Kirche bereits berichtete, dürfte das Konsistorium am 20. November stattfinden. Papst Benedikt XVI. plant die Kreierung von mehr als 20 neuen Kardinälen, die das 80. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und daher in einem möglichen Konklave wahlberechtigt sein werden. Darüber hinaus beabsichtigt das Oberhaupt der Katholischen Kirche drei verdiente, über achtzigjährige Priester in den Kardinalsstand zu erheben und sie damit persönlich auf besondere Weise zu ehren.                                           Der Vatikanist Paolo Rodari gab unter Berufung auf “glaubwürdige Quellen” bekannt, dass es sich um den ehemaligen Chormeister der Sixtinischen Kapelle, Msgr. Domenico Bartolucci, um Bischof Elio Sgreccia und um den bekannten deutschen Kirchenhistoriker Prälat Professor Dr. Walter Brandmüller handeln soll. Die Namen der drei müssen erst noch offiziell bestätigt werden.                                                                             Msgr. Domenico Bartolucci, ab 1956 Leiter des für die Kirchenmusik bedeutenden Chors der Sixtinischen Kapelle, war 1997 abgelöst worden, obwohl die Ernennung durch Papst Pius XII. ad vitam erfolgt war. Dieser Vorgang missfiel dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger. Die Erhebung in den Kardinalsstand wäre eine späte Rehabilitierung des “geistigen Sohns” von Giovanni Pierluigi Palestrina, einem der ersten Chormeister und damit Vorgänger Bartoluccis an der Sixtinischen Kapelle.                                                                       Der Theologe und Bioethiker Bischof Elio Sgreccia war von Papst Johannes Paul II. zum ersten Präsidenten der damals neuerrichteten Akademie für das Leben ernannt worden, die er mehrere Jahre hindurch leitete. Seine Auszeichnung mit dem Kardinalspupur wäre eine Bekräftigung der katholischen Positionen im Bereich des Lebensschutzes.                                                               Prälat Walter Brandmüller, ein Bayer wie Papst Benedikt XVI., war von 1998 bis 2009 Präsident des Päpstlichen Komitees für Geschichtswissenschaft und damit der ranghöchste Kirchenhistoriker der katholischen Kirche. Prälat Brandmüller ist Priester der Erzdiözese Bamberg und Domkapitular am Petersdom in Rom. Er erwarb sich besondere Verdienste in einer profunden Aufarbeitung des Falls Galileo Galilei und der Richtigstellung damit verbundener haltloser Vorwürfe gegen die katholische Kirche.                                   Unter den neuen Kardinälen, die hingegen auch Wähler im Konklave sein werden, sollen sich der Erzbischof von München und Freising, Msgr. Reinhard Marx, und der frühere Bischof von Basel und nunmehrige Präsident des Päpstlichen Rats für die Einheit der Christen, Msgr. Kurt Koch, befinden.                                                            Zu weiteren Kardinälen sollen folgende katholische Persönlichkeiten ernannt werden: Erzbischof Malcolm Ranjith Patabendige von Colombo (Sri Lanka), der Präfekt der Apostolischen Signatur, Msgr. Raymond Leo Burke, Erzbischof Donald William Wuerl von Washington (USA), Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya von Kinshasa (Kongo), der “Kulturminister” des Heiligen Stuhls, Msgr. Gianfranco Ravasi (Italien), Erzbischof Kaszimierz Nycz von Warschau (Polen), der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Msgr. Angelo Amato, der Präfekt der Kleruskongregation, Msgr. Mauro Piacenza, der Leiter der Präfektur für die Ökonomischen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls, Msgr. Velasio De Polis sowie die Erzbischöfe von Florenz und Palermo Msgr. Giuseppe Betori und Msgr. Paolo Romeo.        Anzeichen sprechen dafür, dass in diesem Konsistorium die Regel angewandt wird, derzufolge kein regierender Erzbischof den Kardinalshut erhält, wenn in dem betreffenden Erzbistum noch ein emeritierter Vorgänger im Kardinalsrang lebt. Sollte dem so sein, würden die Erzbischöfe von Brüssel-Malines, von Prag, New York, Rio de Janeiro, Bogota und Turin nicht berücksichtigt, obwohl die Erzbischofsstühle traditionell mit dem Kardinalspurpur verbunden sind. (Il Foglio/Giuseppe Nardi, Bild: ratzingerbenedettoxvi) (Katholisches, 14.10.2010).   

01.10.2010 Deutschland: Die Deutsche Bischofskonferenz stellt sich gegen die Anweisung des Papstes
Die deutschen Bischöfe wollen die Falschübersetzung der Wandlungsworte auch gegen den Willen des Papstes beibehalten. So berichtet die KNA unter der Überschrift „Bischöfe gegen fundamentale Änderungen am Messbuch“: „Die neuen deutschsprachigen Messbuchtexte sollen sich nach dem Willen der deutschen Bischöfe nicht wesentlich von den bisher geltenden Texten unterscheiden. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, erklärte am Freitag in Fulda, die bisherigen Texte genügten bereits den römischen Anforderungen nach einer authentischen Übersetzung der lateinischen Texte. Die Bischöfe seien dagegen, die bei den Priestern und Gläubigen bewährten liturgischen Texte ohne Not durch fundamental neue Übersetzungen zu verändern und ihre Akzeptanz in den Gemeinden zu gefährden. Dies gelte auch für die Einsetzungsworte bei der Wandlung. Hier seien die deutschen Bischöfe dafür, die theologisch korrekte Aussage ‚für alle’ beizubehalten und sie nicht durch die enger am lateinischen Text liegende Variante ‚für viele’ zu ersetzen. Eine unter Leitung des Kölner Kardinals Joachim Meisner erarbeitete behutsame Neufassung der Messtexte werde nun Rom zur Genehmigung vorgelegt, so Zollitsch.“
Rom hatte im Oktober 2006 die Richtigstellung der falschen Übersetzung „für alle“ verlangt, die auf die inzwischen eindeutig widerlegte Behauptung des protestantischen Exegeten Joachim Jeremias zurückgeht, „für viele“ bedeute in Wirklichkeit „für alle“, da es im Hebräischen bzw. Aramäischen kein Wort für „alle“ gebe.
Christus ist zwar für alle Menschen gestorben, insofern als alle Menschen die Möglichkeit haben, das Heil zu erlangen. In der Heiligen Messe geht es aber um den Neuen Bund („Dies ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut ...“), und zu diesem Bund gehören nach dem Urtext nun einmal nicht "alle", sondern nur "viele", nämlich diejenigen, die das Heil annehmen. In der Heiligen Messe geht es also nicht um das Heilsangebot, sondern um die wirksame Heilsvermittlung.
Nach unseren Informationen hatte die unter der Leitung von Kardinal Meisner arbeitende Kommission die von Rom gewünschte Verbesserung tatsächlich vorgesehen. Das scheint aber von der Mehrheit der deutschen Bischöfe abgelehnt worden zu sein. Bedeutsam ist nun, dass Erzbischof Zollitsch die Zurückweisung der Korrektur damit begründet, man wolle Priestern und Gemeinden keine fundamental neue Übersetzung zumuten. Damit gibt er zu, dass durch das „für alle“ tatsächlich etwas anderes ausgedrückt wird als durch das „für viele“. Der tiefere Grund für die falsche Übersetzung liegt nämlich in der modernen Annahme der All-Erlösung, also in dem Glauben, dass alle in den Himmel kommen und kein Mensch verlorengeht. Nun befürchtet man, dass Priester und Laien die korrekte Übersetzung „für viele“ nicht akzeptieren  . . .
Es bleibt abzuwarten, ob Rom der Deutschen Bischofskonferenz nachgibt, wie es so oft seit dem Konzil geschehen ist, oder fest bleibt. (Priesterbruderschaft St. Pius X., aktuell/4581).        [GH: Wo die Pius-Bruderschaft Recht hat, hat sie Recht. "Viele" sind nun einmal nicht "alle", und sie waren es nicht durch alle Jahrhunderte, übrigens in Ost und West! Nur um dieses Wort geht es hier. Der lateinische Text der Wandlungsworte geht zurück auf den griechischen Urtext der Evangelien und auf die ursprüngliche Liturgie der Kirche und ist richtig übersetzt. Ein angebliches aramäisches Evangelium gibt es nicht bzw. ist nicht auf uns gekommen. Wenn, dann könnte es höchstens das nach Matthäus sein, aber dort steht im griechischen Text ganz eindeutig wegen "vieler" (Mt 26,28). Wegen dieses Befundes kann auch die Übersetzung "für alle", entgegen der obigen sprachwissenschaftlichen Behauptung, theologisch nicht korrekt sein, auch wenn wir uns nun schon seit Jahrzehnten daran "gewöhnt" haben. Gewohnheiten sind nur dann gut, wenn sie gute Gewohnheiten sind.].
   
09.07.2010  Deutschland/Österreich:

Das neue katholische Gebet- und Gesangbuch „Gotteslob II“ wird nach Angaben des Münchner Liturgiewissenschaftlers Winfried Haunerland nicht vor 2013 erscheinen. Zur Begründung verwies er in der Zeitschrift „Stimmen der Zeit“ (Juli) auf die ausstehenden kirchlichen Genehmigungen sowie auf den notwendigen Vorlauf bei der Herstellung. Das vorgesehene Spezialpapier könne nicht lange gelagert und erst bestellt werden, wenn der konkrete Drucktermin feststehe. So sei „noch manche Hürde zu nehmen“. Haunerland leitet eine der im Jahr 2004 errichteten Arbeitsgruppen der Unterkommission „Gemeinsames Gebet- und Gesangbuch“, die die 2001 begründete Liturgiekommission der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzt hatte. Wie er erläuterte, soll das „Gotteslob II“ auch ein Modell für selbstständige Wort-Gottes-Feiern beinhalten. Sie seien heute vielfach eine Notlösung, wenn an einem Sonntag in einer Kirche keine Eucharistiefeier möglich sei. – Das „Gotteslob II“ für die deutschsprachigen Katholiken in Deutschland, Österreich, Ostbelgien und Südtirol [nicht für Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg?? GH] soll das 1975 eingeführte Einheitsgesangsbuch "Gotteslob" ersetzen. Nach 2001 war zunächst davon die Rede, dass die Neuerarbeitung des Buches mehrere Jahre in Anspruch nehmen werde. Der Liturgiewissenschaftler führte als Grund für die lange Dauer der Erarbeitung die gleichfalls im Jahr 2001 vom Vatikan angekündigte Revision des Messbuchs sowie die Überarbeitung der sogenannten Einheitsübersetzung der Bibel an. (kap) (NL Radio Vatikan,09.07.2010).   

08.07.2010  Bischof Dr. Konrad Zdarsa folgt auf Bischof Walter Mixa
Von Michaela Koller
AUGSBURG/ROM, 8. Juli 2010 (ZENIT.org).- Augsburg hat einen neuen Bischof: Wie das zuständige Ordinariat gleichzeitig mit dem Vatikan am Donnerstagmittag bekanntgab, hat Papst Benedikt XVI. den Görlitzer Bischof Konrad Zdarsa zum Nachfolger von Bischof Walter Mixa ernannt.

Der Stuhl des heiligen Ulrich war nur kurz vakant. Am 21. April 2010 war Bischof Walter Mixa zurückgetreten, nachdem seit dem 30. März fortlaufend über die Medien aus verschiedenen Quellen unterschiedliche Vorwürfe gegen ihn erhoben worden waren, von denen sich einige widerlegen ließen, andere noch der detaillierten Aufklärung harren und wieder andere wohl nie mehr eindeutig geklärt werden können. Verwirrung stifteten auch kirchenrechtliche Fragen rund um die Gültigkeit von Mixas Rücktritt. Erst eine gemeinsame Erklärung der Augsburger Bistumsleitung und des ehemaligen Hirten Bischof Mixa sowie eine Audienz am 1. Juli bei Papst Benedikt XVI. brachten Ruhe in die Situation.
Der 66-jährige Bischof Konrad Zdarsa dürfte mit Unvoreingenommenheit an die Probleme im Augsburger Bistum herangehen: In der ehemaligen DDR mit sechs Geschwistern aufgewachsen, wo er zunächst das Handwerk des Drehers erlernte. Sein Vater stammt aus der Steiermark, seine Mutter aus Sachsen. Im thüringischen Erfurt studierte er Theologie und Philosophie. Am 16. März 1974 wurde Zdarsa in Dresden zum Priester geweiht.
Seine weiteren Stationen: 1974 Kaplan in Dresden-Neustadt, 1976 Domvikar, Bischöflicher Sekretär und Ordinariatsassessor. Von 1977 bis 1982 ging er nach Rom, studierte im Campo Santo Teutonico in den Mauern des Vatikans und promovierte in Kirchenrecht über das Firmungsalter. Nach seiner Rückkehr war er zunächst wieder als Ordinariatsassessor tätig, zugleich betreute Konrad Zdarsa die Pfarrvikarie Dresden-Pillnitz. Dann folgte 1983 die Ernennung zum Ordinariatsrat und die Tätigkeit als Kanzler im Bischöflichen Ordinariat.
Ab 1985 sammelte Zdarsa wieder intensivere pastorale Erfahrungen als Pfarrer in Freital. Ab dem Jahr der Wiedervereinigung war er zugleich Vorsitzender des Caritasverbandes. Ein Jahr später wurde er Propst in Chemnitz, 1993 zugleich Pfarradministrator der Chemnitzer Pfarrei Maria Hilf. Dann ging es wieder zurück in die Verwaltung: Ab 2001 war Zdarsa Leiter der Personalabteilung des Bischöflichen Ordinariats und zugleich Beauftragter für den Ständigen Diakonat.
Von 2001 bis 2003 war er zusätzlich als Diözesandirektor des Päpstlichen Werks für Geistliche Berufe tätig. Im Februar 2004 begann er als Generalvikar des Bistums Dresden-Meißen, während er gleichzeitig die Personalabteilung weiter leitete. Zdarsa wurde am 23. Juni 2007 zum Bischof des Bistums Görlitz geweiht und in sein Amt eingeführt. Sein Wahlspruch lautet: Ipse est enim pax nostra („Denn Er ist unser Friede"). Seine Amtseinführung als Diözesanbischof von Augsburg wird am 23. Oktober stattfinden. [ZG100708 Meldung vom 08.07.2010; Foto: Gerd Hagedorn, 2010].
--  Voll Freude füge ich noch etwas Persönliches hinzu: Dr. Konrad Zdarsa ist ein alter Freund von mir noch aus DDR-Zeiten (70-er Jahre). Erst im März 2010 haben wir uns in Rom getroffen. Dabei entstand auch das Foto in Subiaco. Aus ganzem Herzen wünsche ich ihm Gottes Segen für sein neues Amt "auf viele Jahre". AXIOS AXIOS AXIOS !  

03.07.2010  Vatikan:  NEUER PÄPSTLICHER RAT für die Neu-Evangelisierung errichtet -
„Aus dieser Perspektive heraus habe ich entschieden, ein neues Organ in der Form eines Päpstlichen Rates ins Leben zu rufen, der die Aufgabe hat, eine erneuerte Evangelisation in den Ländern zu fördern, in denen die erste Verkündigung des Evangeliums schon erklungen ist und die Kirchen von alter Gründung sind, aber unter einer fortgeschrittenen Säkularisierung der Gesellschaft und einer Art von Verdunkelung des Sinnes für Gott leiden. Das ist die Herausforderung, angemessene Mittel zu finden, um die ewige Wahrheit des Evangeliums Jesu Christi neu zu verkünden.“ -
Mit diesen Worten kündigte Benedikt XVI. am Fest Peter und Paul den neuen Päpstlichen Rat an, der sich um das Projekt der erneuerten Evangelisierung kümmern wird. Die Idee dieser Institution ist nicht neu, sie hat sich in den letzten Jahrzehnten Schritt für Schritt entwickelt. (NL Radio Vatikan, 03.07.2010).

06.06.2010  Polen: Der Priester Popieluszko heute seliggesprochen
Fast 26 Jahre nach seiner Ermordung durch den kommunistischen Geheimdienst ist der polnische Priester Jerzy Popieluszko seliggesprochen worden. Die Zeremonie nahm am Sonntag, den 6. Juni, in Warschau der Präfekt der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Erzbischof Angelo Amato, vor. Rund 250.000 Gläubige nahmen bei strahlendem Sonnenschein an dem feierlichen Gottesdienst auf dem Pilsudski-Platz im Stadtzentrum teil. Unter ihnen war die hundertjährige Mutter Popieluszkos, aber auch rund 100 Bischöfe und die höchsten Politiker des Landes.
In dem von Kardinal Amato verlesenen Seligsprechungsdekret von Papst Benedikt XVI. heißt es, Popieluszko habe „beharrlich und unermüdlich Zeugnis von Christus“ abgelegt. Zum kirchlichen Gedenktag des neuen Seligen bestimmte Benedikt XVI. den 19. Oktober, den Todestag Popieluszkos. Er gilt als Symbolfigur des kirchlichen Widerstands gegen die einstigen kommunistischen Machthaber in Warschau. In seinen Predigten prangerte er die Menschenrechtsverletzungen des Regimes an und unterstützte die verbotene Gewerkschaft und Freiheitsbewegung Solidarnosc. Besondere Aufmerksamkeit bei der Feier fand die Mutter des neuen Seligen, Marianna Popieluszko. Amato hieß sie eigens willkommen und sprach mehrere Minuten mit ihr. Das Altarpodium war mit Popieluszkos Leitspruch „Besiege das Böse durch das Gute“ geschmückt. Nach dem Gottesdienst wurde eine Reliquie Popieluszkos in einer zwölf Kilometer langen Prozession zur Nationalkirche „Tempel der Göttlichen Vorsehung“ im Außenbezirk Wilanow überführt. (kipa) (NL Radio Vatikan, 06.06.2010). 

27.04.2010  Vatikan: 
Papst Benedikt XVI. schafft neues Dikasterium an der Kurie für die Neuevangelisierung 
Benedikt XVI. wird in den nächsten Wochen mit einem Apostolischen Schreiben die Errichtung eines neues Dikasteriums für die Neuevangelsieriung bekanntgeben. Dies berichtet die italienischen Tageszeitung Il Giornale in seiner heutigen Ausgabe. Das neue „Ministerium“ des Heiligen Stuhls soll als Päpstlicher Rat errichtet werden. Mit der Leitung soll Kurienerzbischof Rino Fisichella beauftragt werden. Msgr. Fisichella ist Rektor der Lateranuniversität und Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben.
Der Päpstliche Rat wird sich der Missionierung der Ersten und der Zweiten Welt widmen, also jenen Ländern, in denen die Evangelisierung bereits vor vielen Jahrhunderten erfolgte, doch der Glaube heute verloren zu gehen scheint. Europa, die Vereinigten Staaten von Amerika und Lateinamerika werden im Zentrum der Neuevangelisierung stehen.
Die Errichtung des neuen Ministeriums ist der bisher tiefgreifendste Eingriff in die römische Kurie im Pontifikat Benedikts XVI. Das Verhältnis zwischen dem inzwischen sich entchristlichenden Westen und dem Glauben steht in besonderer Weise im Zentrum der Aufmerksamkeit Joseph Ratzingers. „Die Kirche evangelisiert immer und hat ihren Weg der Evangelisierung nie unterbrochen, dennoch beobachten wir einen fortschreitenden Prozeß der Entchristlichung und des Verlusts der grundlegendsten menschlichen Werte, und das ist beunruhigend“, zitiert Il Giornale den damaligen Kardinal Ratzinger bei der Tagung im Jahr 2000. Deshalb suchen wir jenseits der kontinuierlichen, nie unterbrochenen und nie zu unterbrechenden Evangelisierung eine neue Evangelisierung, die imstande ist, sich jener Welt hörbar zu machen, die keinen Zugang zur ‚klassischen‘ Evangelisierung findet. Alle brauchen das Evangelium; das Evangelium ist für alle bestimmt und nicht nur für einen bestimmten Kreis und deshalb sind wir verpflichtet, neue Wege zu suchen, um das Evangelium allen zu bringen.“
Das neue Dikasterium entspringt dem genuinen Denken Papst Benedikts XVI.. Erzbischof Fisichella wird seine beiden bisherigen Aufgaben abgeben, um den neuen Rat zu leiten. Als Rektor an der berühmten Lateranuniversität wird ihm der Salesianerpater Enrico Dal Covolo nachfolgen. (
http://www.katholisches.info/?p=8204)

13.01.2010  Vatikan:
Papst Benedikt hat sich mit seiner Angreiferin getroffen.
Wie der Vatikanische Pressesaal berichtet, unterhielt er sich nach seiner Generalaudienz mit der Italo-Schweizerin Susanna Maiolo. Die Frau war zu Beginn der Christmette im Petersdom über die Absperrung auf ihn zugesprungen und hatte ihn zu Boden gerissen. Jetzt drückte sie dem Papst laut Vatikan-Statement „ihr Bedauern über das Vorgefallene“ aus; Benedikt wiederum habe ihr vergeben und sich nach ihrer Gesundheit erkundigt. Maiolo war eine Weile in einer Klinik in Subiaco bei Rom auf ihren Geisteszustand untersucht worden. Beim Gespräch mit dem Papst sei sie von zwei Angehörigen begleitet worden. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.01.2010).

 

24.12.2009 Angriff auf Papst Benedikt XVI.: HEILIGABEND im  Petersdom: Die Christmette des Papstes beginnt dieses Jahr mit Rücksicht auf sein Alter schon um 22:00 Uhr statt um Mitternacht. Pünktlich setzt sich die Prozession zum Einzug in St. Peter in Bewegung.

Nach wenigen Metern ein tausendstimmiger, entsetzter Aufschrei: Eine angeblich geistig verwirrte Frau aus der Schweiz, die das im Vorjahr schon einmal versucht hatte,  springt plötzlich über die Abtrennung des Gangs, stürzt sich auf den Papst und reißt ihn zu Boden. Er bleibt unverletzt. Kardinal Etchegaray erleidet bei dem Überfall einen Oberschenkelhalsbruch. Dann beginnt die Christmette . . .

Wie wäre es denn mit der Reaktivierung der Sedia Gestatoria? Dann wäre der Papst zwar nicht ganz so nahe bei den Menschen, aber er wäre sicherer und alle könnten ihn sehr viel besser sehen [GH, aus eigener Erfahrung]. 

An Weihnachten feiern wir die Geburt des Gottmenschen Jesus Christus, sein Kommen in die Welt, als den Anfang unserer Erlösung. Aber, wie schon die Umstände der Geburt in einem Stall zeigen, war er nicht willkommen. Gott ist in der Welt - seiner eigenen Welt - nicht willkommen! Das erleben wir heute wieder mehr denn je. Die konkrete, hasserfüllte Ablehnung wird auf seine Diener, auf seine Gläubigen, auf die katholische Kirche übertragen. "Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf", heißt es schon bei Johannes (1,11). Am Ende hängten sie ihn in Jerusalem ans Kreuz und waschen bis heute ihre Hände in Unschuld [GH].

Bericht und Video: Rheinische Post, 25.12.2009

    
30.11.2009  Rom: Zum Fest des orthodoxen Kirchenpatrons Andreas hat Papst Benedikt XVI. eine Grußbotschaft an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel gerichtet.            In einem von Walter Kardinal Kasper persönlich überbrachten Brief an Bartholomaios I. würdigte der Papst die Fortschritte im Dialog beider Kirchen. Dabei hob er besonders die Bemühungen der internationalen katholisch-orthodoxen Theologenkommission hervor. Angesichts der gegenwärtigen globalen Herausforderungen sei es wichtig, dass beide Kirchen das ökumenische Gespräch weiter förderten. „Unsere Kirchen haben sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten aufrichtig bemüht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine vollständige Gemeinschaft anzustreben“, schreibt der Papst weiter. In Bezug auf seinen eigenen Leitungsanspruch rief der Papst dazu auf, das Petrusamt nicht „unter dem Aspekt der Macht“, sondern als „Dienst für die Einheit“ in der Gemeinschaft zu verstehen. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 30.11.2009).

09.11.2009  Vatikanstadt:  Vatikan veröffentlicht Dokument zu Anglikanern "Anglicanorum Coetibus"                                                                 Am 4. November hat Papst Benedikt XVI. die angekündigte Apostolische Konstitution unterschrieben, die es Anglikanern unter Beibehaltung ihrer Tradition ermöglicht, katholisch zu werden. An diesem Montag wurde diese Konstitution mit dem Titel „Anglicanorum Coetibus“ der Öffentlichkeit vorgestellt.-
Gemeinsam mit der Apostolischen Konstitution hat Papst Benedikt die ergänzenden Normen in Kraft gesetzt, die die Umsetzung des Dokuments festlegen. Damit ergibt sich ein rechtlicher Rahmen für die Entstehung der geplanten Personalordinariate für ehemalige Anglikaner. Die Regeln legen fest, dass die (noch zu gründenden) Ordinariate zwar direkt der Glaubenskongregation unterstehen. Doch in ihren Aktivitäten und Zulassungen zu den Weihen sollten und müssen sie eng mit den Ortsbistümern zusammenarbeiten. Die ehemaligen Anglikaner sind auch in ihrer pastoralen Arbeit den katholischen Ortsbischöfen unterstellt. Ebenso können auch katholische Geistliche oder Ordensangehörige in den Ordinariaten pastoral arbeiten, aber ebenfalls unter der Leitung des Ortsbischofs. Mit allen diesen Regelungen wird gewährleistet, dass keine Sonderbistümer neben den katholischen Bistümern entstehen.
„Keine parallelen Bistümer“:          
Ähnliche Absichten haben die Regelungen über die Kleriker, die in den Ordinariaten geweiht werden. Die Normen schließen aus, dass in der katholischen Kirche geweihte Priester das Priesteramt in den neuen Ordinariaten ausüben. Diese Regelung betrifft unter anderem den Primas der so genannten „Traditional Anglican Communion“, Erzbischof John Hepworth. Er war 1968 in der katholischen Kirche zum Priester geweiht worden, bevor er 1976 zur anglikanischen Kirche übertrat. Hepworth hatte die Ankündigung der Konstitution begrüßt und seinen Willen bekundet, [wieder] katholisch zu werden. Doch er wird in den zu gründenden Ordinariaten nicht als Priester wirken können.
Ebenso wird katholisch getauften Christen, wenn sie nicht in eine anglikanische Familie eingeheiratet haben, die Mitgliedschaft in den Ordinariaten verwehrt. Auch hier soll so vermieden werden, dass eine Parallelkirche zur katholischen Kirche entsteht.-
Die anglikanischen Traditionen sollen erhalten bleiben. Auch wenn die Priesterkandidaten im Ordinariat gemeinsam mit den katholischen Seminaristen ausgebildet werden, so sollen sie eine eigene Zusatzausbildung bekommen. Ziel der Initiative des Papstes ist es, den geistlichen, liturgischen und pastoralen Reichtum der anglikanischen Tradition zu erhalten und gleichzeitig eine sichtbare Einheit mit der katholischen Kirche zu schaffen. So werden weiterhin Eucharistie, Stundengebet und andere liturgische Feiern nach dem anglikanischen Ritus möglich sein.-
Zölibatsregel bleibt bestehen:
Komplizierter werden die Regelungen, wenn es um verheiratete anglikanische Bischöfe und Priester geht. Alle anglikanischen Priester müssen sich weihen lassen, wenn sie das Amt auch in den Ordinariaten ausüben wollen [GH: Nach einer schon vor langer Zeit durchgeführten Untersuchung steht nicht fest, dass die anglikanischen Weihen durch die Jahrhunderte der Trennung hindurch in der apostolischen Sukzession erteilt wurden. Deshalb kann die katholische Kirche diese Weihen nicht anerkennen. Vorsichtshalber müssen sich deshalb die betreffenden Priester und Bischöfe in der kath. Kirche neu weihen lassen, falls sie in der kath. Kirche ein Amt ausüben wollen und dem keine anderen Hindernisse entgegenstehen]. Verheiratete Priester dürfen grundsätzlich Mitglied der Ordinariate werden. Auch verheiratete anglikanische Bischöfe dürfen katholisch werden; aber wollen sie innerhalb des anglikanischen Ordinariats ein Leitungsamt ausüben, so ist ihnen das nur als Priester und nicht als Bischof gestattet [weil nach den Kanones der Alten Kirche ein Bischof unverheiratet sein muss. GH]. Obwohl ihre Weihe offiziell nicht anerkannt wird, können ehemalige anglikanische Bischöfe vom Papst die Erlaubnis erbitten, weiterhin die Zeichen der Bischofswürde [wohl im Sinne der Epikie! GH] tragen zu dürfen, also Brustkreuz, Mitra, Ring und Krummstab. Grundsätzlich solle es aber möglich sein, im Einzelfall auch als verheirateter Mann in den Ordinariaten Priester werden zu können, auch wenn die katholischen Zölibatsbestimmungen in Zukunft auch für die ehemaligen Anglikaner die Regel sein sollen. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 09.11.2009).

16.07.2009  Rumänien:
Über 4.000 Menschen haben in Bukarest für die Erhaltung der lateinischen Kathedrale St. Joseph demonstriert. Die Grundmauern des katholischen Gotteshauses sind durch den Bau eines nur 75 Meter entfernten Hochhauses gefährdet. Da sich die Kathedrale in einem Erdbebengebiet befindet, droht sie einzustürzen, wenn die Bauarbeiten weitergehen. Seit zehn Jahren ist das Hochhaus Objekt eines Streits zwischen dem Erzbischof von Bukarest und der Baufirma. Zunächst hatte das Erzbistum einen einstweiligen Baustopp erlangt, vor kurzem aber gaben die Stadtbehörden dann doch den Forderungen des Bauunternehmens nach. Die rumänischen Katholiken haben angekündigt, in der kommenden Woche mit ihren Protestaktionen fortzufahren. (apic) (NL Radio Vatikan, 16.07.2009).

17.04.2009  Vatikan: Belgien überreicht Protestnote
Belgiens Botschafter beim Heiligen Stuhl hat den Protest des belgischen Parlaments gegen die Aussagen Papst Benedikts über Kondome offiziell im Vatikan überreicht. Das Treffen auf rein diplomatischer Ebene fand bereits am Mittwoch statt, teilte das Staatssekretariat an diesem Freitag mit. Der belgische Botschafter, Frank de Coninck, übergab das Protestschreiben dem vatikanischen „Außenminister“, Erzbischof Dominique Mamberti.
Das belgische Parlament bezeichnet in einer offiziellen Entschließung die Äußerungen Papst Benedikts über Kondome bei seiner Afrikareise als „inakzeptabel“.          Das Staatssekretariat nehme den Protest des belgischen Abgeordnetenhauses „mit Bedauern zur Kenntnis“, heißt es in der Mitteilung aus dem Vatikan. Insbesondere sei schade, dass ein Parlament es für angemessen halte, „auf der Grundlage eines isolierten und aus dem Zusammenhang gerissenen Interviewausschnitts“ den Papst zu kritisieren. Einige Gruppen hätten dieses Zitat „mit der klaren Absicht zur Einschüchterung benutzt, quasi um den Papst davon abhalten, sich über gewisse Themen von moralischer Tragweite zu äußern“, so das Kommunique in ungewöhnlich scharfen Worten.
Benedikt XVI. hatte bei seiner Afrikareise gesagt, das Aids-Problem lasse sich nicht durch die Verteilung von Kondomen regeln, vielmehr verschlimmere ihre Benutzung das Problem. Die Lösung für Aids sei in zwei Richtungen zu suchen, einerseits in der Humanisierung der Sexualität, andererseits in einer wahren Freundschaft zu den Betroffenen. „Ohne diese moralische und erzieherische Dimension wird der Kampf gegen Aids nicht gelingen“, hält das Schreiben aus dem Staatssekretariat fest.
In einigen Ländern hätten die Aussagen des Papstes „eine beispiellose Medienkampagne entfesselt“, die sich fast ausschließlich auf das Präservativ bezog. Tröstlicherweise hätten aber die Afrikaner, die „wahren Freunde Afrikas“ und „einige Angehörige der wissenschaftlichen Gemeinde“ die Aussagen des Papstes verstanden und geschätzt. Ausdrücklich würdigt das Staatssekretariat die regionale Bischofskonferenz von Westafrika (CERAO). Diese hatte dem Papst für seine „Botschaft der Hoffnung“ gedankt. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.04.2009). --  Da fehlen einem die Worte [GH]!

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Zum Vergleich hier der offizielle Text der Stellungnahme des Staatssekretariats Seiner Heiligkeit:

17.04.2009  COMUNICATO DELLA SEGRETERIA DI STATO:

CITTA' DEL VATICANO, 17 APR. 2009 (VIS). Di seguito riportiamo un Comunicato della Segreteria di Stato, diffuso nella tarda mattinata di oggi:

"L'Ambasciatore del Regno del Belgio, dietro istruzioni del Ministro degli Affari Esteri, ha fatto parte all'Eccellentissimo Monsignor Segretario per i Rapporti con gli Stati della Risoluzione con cui la Camera dei Rappresentanti del proprio Paese ha chiesto al governo belga di 'condannare le dichiarazioni inaccettabili del Papa in occasione del suo viaggio in Africa e di protestare ufficialmente presso la Santa Sede'. L'incontro si è svolto il 15 aprile c.m".

"La Segretaria di Stato prende atto con rammarico di tale passo, inconsueto nelle relazioni diplomatiche tra la Santa Sede e il Regno del Belgio. Deplora che una Assemblea Parlamentare abbia creduto opportuno di criticare il Santo Padre, sulla base di un estratto d'intervista troncato e isolato dal contesto, che è stato usato da alcuni gruppi con un chiaro intento intimidatorio, quasi a dissuadere il Papa dall'esprimersi in merito ad alcuni temi, la cui rilevanza morale è ovvia, e di insegnare la dottrina della Chiesa".

"Come si sa, il Santo Padre, rispondendo ad una domanda circa l'efficacia e il carattere realista delle posizioni della Chiesa in materia di lotta all'AIDS, ha dichiarato che la soluzione è da ricercare in due direzioni: da una parte nell'umanizzazione della sessualità e, dall'altra, in una autentica amicizia e disponibilità nei confronti delle persone sofferenti, sottolineando anche l'impegno della Chiesa in ambedue gli ambiti. Senza tale dimensione morale ed educativa la battaglia contro l'AIDS non sarà vinta".

"Mentre, in alcuni Paesi d'Europa, si scatenava una campagna mediatica senza precedenti sul valore preponderante, per non dire esclusivo, del profilattico nella lotta contro l'AIDS, è confortante costatare che le considerazioni di ordine morale sviluppate dal Santo Padre sono state capite e apprezzate, in particolare dagli africani e dai veri amici dell'Africa, nonché da alcuni membri della comunità scientifica. Come si può leggere in una recente dichiarazione della Conferenza Episcopale Regionale dell'Africa dell'Ovest (CERAO): 'Siamo grati per il messaggio di speranza che [il Santo Padre] è venuto ad affidarci in Camerun e in Angola. E' venuto ad incoraggiarci a vivere uniti, riconciliati nella giustizia e la pace, affinché la Chiesa in Africa sia lei stessa una fiamma ardente di speranza per la vita di tutto il continente. E lo ringraziamo per aver riproposto a tutti, con sfumatura, chiarezza e acume, l'insegnamento comune della Chiesa in materia di pastorale dei malati di AIDS".
SS/…/... VIS 090417 (430) (Vatican Information Service, 17.04.2009).

07.04.2009  Russland:
Der jetzige Leiter des Außenamts des Moskauer Patriarchats, Bischof Hilarion (Alfejew), unterstützt den Papst in der Kondomdebatte. Der frühere Wiener russisch-orthodoxe Bischof ist erfreut, dass sich Benedikt XVI. in seinen öffentlichen Äußerungen nicht an der „political correctness“ orientiert. In einem Interview im russischen Fernsehen sagte Bischof Hilarion auf die Frage, was er von der westlichen Aufregung über die Kondom-Äußerung des Papstes auf dem Flug nach Afrika halte: „Die Leute sind offensichtlich nicht gewöhnt, dass das Oberhaupt der Kirche den traditionellen kirchlichen Standpunkt vertritt“. Weil der Papst sich nicht von der „political correctness“ leiten lasse, würden manche seiner Statements einen „Schockeffekt“ für die westliche Gesellschaft hervorrufen. Diese Haltung sei positiv zu bewerten, so Hilarion. Denn gerade das Oberhaupt der größten christlichen Kirche sollte sich nicht der „politisch korrekten“ Sprache anpassen, sondern den Menschen sagen, was seine Kirche lehrt. (kap) (NL Radio Vatikan, 07.04.2009).
 

25.03.2009  Rom:  Eine Solidaritätsaktion für den Papst planen die afrikanischen Studenten in Rom. Sie richten sich gegen eine „Instrumentalisierung der Papstbotschaft für Afrika“. Der Kontinent sei nicht der Hauptabsatzmarkt für Kondome, heißt es in einem an diesem Mittwoch verbreiteten Aufruf. Die internationale Gemeinschaft solle vielmehr die Hauptprobleme Afrikas wahrnehmen: Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung, Grundeinkommen für Familien, ein Wirtschaftssystem, das Afrika nicht ausbeutet. Benedikt XVI. habe während seiner Pastoralreise zahlreiche Wege und Lösungen aufgezeigt, damit die Afrikaner selbst ihre Entwicklung in die Hand nehmen könnten. Die Kundgebung der afrikanischen Studenten ist für kommenden Sonntag vor dem Angelusgebet auf dem Petersplatz geplant. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.03.2009).


25,03.2009  Kamerun: „Medien verdunkeln Papst-Botschaft für Afrika“
Die Debatte über die Afrikareise des Papstes und die ablehnende Haltung des Vatikans zu Kondomen als scheinbar allein erfolgreiche Methode im Kampf gegen die Ausbreitung von Aids hält an. Jetzt haben die Bischöfe Kameruns die westliche Berichterstattung über die Afrikareise des Papstes kritisiert. Der Umgang bestimmter Pressevertreter mit den Aussagen des Papstes über den Kampf gegen Aids und den Gebrauch von Kondomen sei „unverantwortlich“ und habe versucht, die Mission der Reise in den Schatten zu stellen, heißt es in einer an diesem Mittwoch verbreiteten Erklärung der Bischofskonferenz. Gleichzeitig rufen die Oberhirten Kameruns die Christen zu einem verantwortlichen Umgang mit der Sexualität und die Kirche zum vielfältigen Einsatz im Kampf gegen Aids auf.
Die westlichen Medien hätten die wesentlichen Aspekte der Reise Benedikts XVI. nach Afrika nicht beachtet, kritisieren die Bischöfe und benennen Papstworte zu Armut, Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden. Das fehlende Medienecho in diesen Fragen sei umso tragischer, da bekannt sei, wie viele Menschen Opfer von Bürgerkriegen und Hungersnöten oder Krankheiten würden; diese Dramen würden in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Mit ihrer verkürzten Berichterstattung hätten die Medien überdies das Engagement der Kirche für die Kranken auf die Kondomfrage reduziert und die Worte des Papstes in ein falsches Licht gestellt, so die Bischöfe weiter.
Der Papst stelle „den Menschen in den Mittelpunkt seiner Sorge“ und erinnere „an die Lehre Christi und der Kirche“. Diese Lehre spreche von der Würde eines jeden Menschen als Adoptivkind Gottes. Die katholische Kirche kämpfe daher täglich und auf vielfältige Weise gegen die Ausbreitung von Aids, versorge die Kranken, begleite sie und ihre Familien. Das sei die erste Botschaft des Papstes gewesen.
Der zweite Aspekt: Die Kirche könne sich nicht aus ihrer Pflicht stehlen, als moralische Kraft zu ehelicher Treue und zu Abstinenz aufzurufen. Jeder außereheliche Geschlechtsverkehr sei gefährlich und unterstütze die Ausbreitung des HI-Virus, so die Bischöfe weiter. Die Menschen in Kamerun hätten die Botschaften des Papstes - anders als die westlichen Medien - sehr wohl verstanden und das Kirchenoberhaupt mit Freude und Enthusiasmus aufgenommen. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.03.2009).

24.03.2009  Wien:  Scharfe Kritik an der Berichterstattung der westlichen Medien über die Afrikareise des Papstes hat Kardinal Christoph Schönborn am Montag am Rand einer Pressekonferenz in Wien geübt. Wie die Nachrichtenagentur „Kathpress“ berichtet, nannte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz die Berichterstattung vieler Medien über den Pastoralbesuch des Papstes in Kamerun und Angola „schlichtweg inakzeptabel“. „Es grenzt an einen Skandal“, so Kardinal Schönborn wörtlich, „wie extrem selektiv die Wahrnehmung dieser Reise war. In Europa habe man oft nur das hören und lesen können was, laut Schönborn, „verfälscht herausgefiltert wurde“. Dies habe nichts mit seriöser Informationsvermittlung zu tun. Die Botschaften des Papstes seien „essenziell“ gewesen und „eine große Ermahnung an die wohlhabenden Länder“, unterstrich der Kardinal. Man müsse sich die Mühe machen, diese Botschaften genau zu lesen. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.03.2009).

16.03.2009  Die offizielle Webseite des Heiligen Stuhls gibt es in Kürze auch auf Chinesisch. Das teilte der Vatikanische Pressesaal am Montag mit. Ab Donnerstag wird der Heilige Stuhl auch in der meistgesprochenen Sprache der Welt online gehen. Durch den neuen Service können Nutzer aus aller Welt die Texte von Papst Benedikt XVI. auch in klassischem und vereinfachtem Chinesisch abrufen. Nach Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Portugiesisch und Latein ist die Seite www.vatican.va damit in insgesamt acht Sprachen verfügbar. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.03.2009).

21.02.2009  Vatikan:
Der aus Belgien stammende „Apostel der Lepra-Kranken", P. Damian de Veuster (1840-1889), wird am 11. Oktober von Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz heiliggesprochen.

Das gab der Vatikan am Samstag nach einem Konsistorium im Apostolischen Palast bekannt. Bei der       Kardinalsversammlung erließ der Papst Dekrete für insgesamt zehn Selige, die er im Laufe dieses Jahres zur höchsten Ehre der Altäre erheben will. Über die Heiligsprechung de Veusters, des Apostels der Aussätzigen, der später selbst aussätzig wurde, freut sich insbesondere die Ordensgemeinschaft „von den Heiligsten Herzen Jesu und Mariens“, dem der bald Heiliggesprochene angehörte. Auch die deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe begrüßte die Nachricht aus dem Vatikan.                                    Die künftigen Heiligen sind fast ausnahmslos Ordensgründer und Ordensgründerinnen aus verschiedenen Nationen. Die anderen fünf Seligen sollen bereits am 26. April heiliggesprochen werden. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 21.02.2009).

05.02.2009  Papst-Kritik: Merkel erfährt Würdigung Kanzlerin Merkel bekommt für ihre klaren Worte im Streit um den Holocaust-Leugner Williamson auch Zuspruch. Der Zentralrat der Juden und Auschwitz-Überlebende dankten ihr.

"Wir empfinden ihre eindeutige Stellungnahme auch als menschliche Zuwendung den Opfern gegenüber“, hieß es in einer Erklärung des Internationalen Auschwitz Komitees vom Donnerstag. Die Stellungnahme habe darüber hinaus für die Auschwitz-Überlebenden „von deutschem Boden aus und von einer deutschen Bundeskanzlerin ausgesprochen“ einen hohen symbolischen Wert. Zugleich stellte die Organisation klar, dass für einen bekennenden Holocaust-Leugner kein Platz am Tisch der katholischen Kirche sein dürfe. „Die begonnene klare Distanzierung durch Worte muss durch Handeln verdeutlicht werden“, hieß es.

Dieter Graumann, Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, erklärte im NDR, Angela Merkel gebühre Respekt „für ihre sagenhafte Erklärung“. Als Kanzlerin und CDU-Vorsitzende habe sie „kolossale Courage gezeigt und einen sagenhaften Mut“. Merkel habe gezeigt, „dass ihre Einstellung zu Fragen von Juden und Holocaust wirklich moralisch begründet ist“. Auch der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering habe sich sehr klar geäußert. „Das tut uns schon mal sehr gut“, sagte Graumann.

Merkel hatte Papst Benedikt XVI. am Dienstag ungewöhnlich scharf kritisiert und ihn zu einer Klarstellung in der Debatte über die Rehabilitierung des Holocaust-Leugners Richard Williamson aufgefordert. Der Papst müsse „sehr eindeutig“ erklären, dass es keine Leugnung des Holocaust geben dürfe, sagte sie. „Diese Klarstellungen sind aus meiner Sicht noch nicht ausreichend erfolgt." (FOCUS Online, 05.02.2009).

Kommentar [GH]: Der Beifall von bestimmter und interessierten Seite ist signifikativ und zeigt zugleich auf traurige Weise, worum es dem Zentralkomitee und der Presse wirklich geht: Die katholische Kirche weiter zu diffamieren und zu inkriminieren, nachdem ihr dies schon bei dem großen Papst Pius XII. so prächtig zu gelingen scheint.                          Der mündige Christ sollte dies zum Anlass nehmen, die Methoden der Medien zu durchschauen, ihre Äußerungen schon rein logisch zu prüfen und sich dann erst ein Urteil zu bilden. Die Methoden der Propaganda sind immer dieselben: Chronologisch und sachlich falsche Zusammenhänge herstellen, von persönlichen Vorurteilen gefärbte Kommentare abgeben, diffamierende Schuldzuweisungen nach Gutdünken diktieren und in die gewünschte Richtung lenken, Vorverurteilung ohne Rücksicht auf die Wahrheit, "moralische" Entrüstung, gewissenlose Äußerungen mit der Absicht zu schaden und zu mobben, Verdummung der Massen, Mitläufertum und Selbstüberschätzung wie zuletzt bei Frau Merkel. Wer das auch noch unterstützt, zeigt, wes Geistes Kind er in Wirklichkeit ist.              Der Papst, der jetzt so furios demoralisiert wird, kann einem leid tun, selbst wenn da der Kurie zurechenbare Fehler gemacht wurden. Das einzig Positive ist, dass die meisten Medien mal wieder zeigen, wozu sie fähig sind, wenn sie ihre Macht missbrauchen. Deshalb gibt es in Wahrheit keinen Grund, als Katholik nicht mit Papst Benedikt XVI. solidarisch zu sein.

28.01.2009  Papst: „Traditionalisten müssen Konzil anerkennen“
Papst Benedikt XVI. hat die Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft Sankt Pius X. dazu ermahnt, die Lehren des II. Vatikanischen Konzils anzuerkennen.
Er tat dies in einem ungewöhnlichen Schritt, nämlich mit der Verlesung einer kurzen öffentlichen Erklärung gegen Ende der Generalaudienz:
„Ich habe vor einigen Tagen über die Aufhebung der Exkommunikation für die vier Bischöfe entschieden, die 1988 von Erzbischof Lefebvre ohne päpstlichen Auftrag geweiht worden waren. Ich habe diesen Akt der väterlichen Barmherzigkeit gesetzt, weil diese Bischöfe mir wiederholt ihr tiefes Leiden an der Situation bekundeten, in der sie sich befanden. Ich wünsche, dass auf diese meine Geste das umgehende Bemühen von ihrer Seite folgt, die weiteren notwendigen Schritte zu tun, um die volle Einheit mit der Kirche herzustellen. So sollen sie echte Treue und wahrhafte Anerkennung des Lehramtes und der Autorität des Papstes und des II. Vatikanischen Konzils bezeugen.“ (rv) (Nach NL Radio Vatikan, 289.01.2009).

24.01.2009  Vatikan: Exkommunikation aufgehoben
Papst Benedikt XVI. hat die Exkommunikation der vier Bischöfe der traditionalistischen Priesterbruderschaft St. Pius X. aufgehoben.         
Ein entsprechendes Dekret des Präfekten der Bischofskongregation, Kardinal Giovanni Battista Re, hat der Vatikan an diesem Samstag bekanntgegeben. Der Papst reagiere damit auf ein entsprechendes Gesuch des Generalsuperiors der Gemeinschaft, heißt es darin.
Bischof Bernard Fellay hatte sich am 15. Dezember 2008 neuerlich an die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei” gewandt, die für die Aussöhnung mit traditionsorientierten Gruppen zuständig ist. In diesem Schreiben versicherte der Prälat auch im Namen der übrigen drei Bischöfe der Gemeinschaft, Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta, „alle unsere Kräfte in den Dienst der Kirche Unseres Herrn Jesus Christus zu stellen, die die katholische Kirche ist”, ihre Lehren zu akzeptieren und an den Primat Petri und seine Vorrechte zu glauben.
Die [wegen der unerlaubten Weihe von selbst eingetretene] Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft bestand seit 21 Jahren. Die vatikanische Bischofskongregation hatte sie am 1. Juli 1988 festgestellt, einen Tag nach der unerlaubten Weihe der Bischöfe durch den Gründer der Bruderschaft, Erzbischof Marcel Lefebvre. Dieser argumentierte in der Folge, er habe aus einer Notlage heraus gehandelt, um den Glauben der Kirche zu bewahren.
Benedikt XVI. habe beschlossen, die kirchenrechtliche Situation der Bischöfe zu überdenken, weil er ihrem „spirituellen Unbehagen” infolge der Strafe der Exkommunikation mit „väterlicher Einfühlsamkeit” begegne, heißt es in dem Dekret. Auch glaube er ihren schriftlichen Versicherungen, mit den Autoritäten des Heiligen Stuhles ernsthaft über die bestehenden Differenzen reden zu wollen, um „bald zu einer vollen und zufrieden stellenden Lösung des zugrunde liegenden Problems” gelangen zu können.
Mit der Aufhebung der Exkommunikation wolle man den Beziehungen zu der Bruderschaft „Stabilität geben”. Dieses „Geschenk des Friedens” zum Ende der Weihnachtszeit solle auch ein Zeichen sein, die „Einheit in der Barmherzigkeit der Universalkirche” zu fördern und „den Skandal der Spaltung” zu überwinden, heißt es in dem Dokument. (NL Radio Vatikan, 24.01.2009). [Weder die Exkommunikation noch deren Aufhebung hat irgendetwas mit den umstrittenen Äußerungen des englischen Bischofs Richard Williamson zu tun, die erst nach der Unterzeichnung des päpstlichen Dekrets bekannt wurden - auch wenn jüdische und andere Medien dies anders darstellen. GH].

19.01.2009  Vatikan:  Der Heilige Stuhl plant seine Teilnahme an einem „kirchlichen und bürgerlichen Großereignis von ökumenischem und interreligiösem Charakter“. Es soll im Jahr 2013 in Mailand den 1700. Jahrestag des so genannten „Edikts von Mailand“ [besser: Mailänder Toleranzreskript (GH)] markieren und ein Fest der Religionsfreiheit sein. Das erklärte der Präsident des vatikanischen Familienrates, Kardinal Ennio Antonelli, jetzt vor Journalisten. Das von Kaiser Konstantin d.Gr. erlassene „Edikt von Mailand“ aus dem Jahr 313 beendete die Christenverfolgungen im Alten Rom und proklamierte die Neutralität des Römischen Reiches in Glaubensfragen. (ansa) (nach NL Radio Vatikan, 19.01.2009).

22.12.2008  China:
Die Bischöfe in der Volksrepublik brauchen die Ermutigung von Papst Benedikt XVI.
Das hat der Erzbischof von Hongkong, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, betont. Nach 50 Jahren der Religionsunterdrückung leisteten sie einen heroischen Dienst, brauchten allerdings die Unterstützung aus Rom und klare Vorgaben für ihre Arbeit. Im April dieses Jahres hatte der Vatikan 90 chinesische Bischöfe in ihrem Amt bestätigt, nachdem Unklarheiten über die Gültigkeit einiger nicht von Rom erteilten Weihen aufgetreten waren. Das Schreiben hatte die kirchlichen Prinzipien und die Verbundenheit mit dem Papst ins Zentrum des bischöflichen Hirtenamtes gestellt. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 22.12.2008).

19.12.2008  Rom/Münster/Essen/Trier:
„Münster bekommt einen sehr guten Bischof“
Der Bischof von Essen und frühere Trierer Weihbischof Felix Genn wird Bischof von Münster und Nachfolger von Reinhard Lettmann (1980-2008).
                                                           Der ehemalige Trierer Weihbischof Dr. Felix Genn (58) ist von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Münster ernannt worden. Das wurde am 19. Dezember in Rom und Münster bekanntgegeben. Felix Genn war seit 2003 Bischof von Essen. Der Trierer Diözesanadministrator Bischof Robert Brahm hat Felix Genn und dem Bistum Münster gratuliert: „Das Bistum Münster kann sich freuen: Es bekommt einen sehr guten Bischof."
Bischof Brahm: „Schon als Weihbischof im Bistum Trier hat Felix Genn schnell die Herzen und den Respekt der Menschen gewonnen. Das lag vor allem an seiner Fähigkeit des aufmerksamen Wahrnehmens. Felix Genn besitzt eine sensible Beobachtungsgabe und eine gute Menschen- und Weltkenntnis. Ihm geht es immer um eins: Leben aus und in der Verbundenheit mit Gott und den Menschen. Ich wünsche Felix Genn, auch im Namen aller Gläubigen im Bistum Trier, für seine neue Aufgabe alles Gute und Gottes Segen."

Felix Genn wurde 1950 in Burgbrohl, einer rund 3000 Einwohner zählenden Gemeinde 30 Kilometer nordwestlich von Koblenz geboren. Aufgewachsen ist er im benachbarten Wassenach. 1976 wurde er in Trier zum Priester geweiht. Als Subregens – Stellvertretender Leiter – des Trierer Priesterseminars war er ab 1978 für die Ausbildung des Priesternachwuchses zuständig. Als Lehrbeauftragter für christliche Spiritualität an der Theologischen Fakultät vermittelte er ab 1994 das Wissen der alten Meister und die Erkenntnisse und Methoden der Gottesbegegnung. Im Bistum Trier und darüber hinaus bekannt wurde Felix Genn als Leiter der großen Christuswallfahrt zum Heiligen Rock 1996. Dabei war ihm wichtig: die Wallfahrt sollte kein internationaler „Event" werden, sondern die Menschen zur Begegnung mit Christus führen.
Nach der Wallfahrt übernahm er die Leitung des Studienhauses St. Lambert in Lantershofen, einem Institut für spätberufene Priesteramtskandidaten. Nur anderthalb Jahre später wurde Felix Genn am 16. April 1999 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof für das Bistum Trier ernannt. Unter großer Beteiligung der Gläubigen aus dem gesamten Bistum wurde er sechs Wochen später am 30. Mai 1999 im Hohen Dom zu Trier zum Bischof geweiht. Als Weihbischof war er für den Visitationsbezirk Saar mit etwa 650.000 Katholiken zuständig. Hier ging er stets mit großer Offenheit auf die Menschen zu. Schnell spürten die Saarländerinnen und Saarländer: hier kommt ein Weihbischof, der wissen will, was die Menschen alltäglich bewegt, bevor er zu ihnen spricht.
Vier Jahre nach seiner Bischofsweihe wurde Felix Genn am 4. April 2003 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Essen ernannt. Am 6. Juli 2003 wurde er in sein Amt als „Ruhrbischof" eingeführt. Ein Jahr später wurde er zum Ehrenkapitular an der Hohen Domkirche in Trier ernannt.
Weitere Informationen, auch eine Glückwunschseite, gibt es im Internet unter www.bistum-trier.de (Bistums-Newsletter Pressedienst 19.12.2008).

21.11.2008  UNO/Vatikan:   Vatikan weist Kritik zurück. Der Vatikan wehrt sich gegen „scharfe Kritik“ auf internationaler Bühne. Sie war laut geworden, weil der Heilige Stuhl nicht die französische Homosexuellen-Initiative bei der UNO unterstützt und nicht die Behinderten-konvention unterzeichnet. In einem Leitartikel seiner Zeitung „L’Osservatore Romano“ vom Dienstag geht der Vatikan nun auf die Kritik ein.
Vorab betont die Autorin Lucetta Scaraffia: Die Kirche hat sich in einem Gutteil ihrer Geschichte als Institution der Nächstenliebe bewährt, die die Rechte der Schwächsten schützt. Wer das übersehe, zeichne ein Zerrbild. Der Heilige Stuhl leugne auch gar nicht, dass sowohl die französische Initiative für Homosexuelle als auch die Behindertenkonvention 'viele positive Elemente' enthielten. Warum also trotzdem das Nein aus dem Vatikan? Weil die Homosexuellen-Initiative durch die Hintertür (sprich: durch eine „zweideutige Formulierung“) eine „Ehe zwischen Homosexuellen“ einführe – „und damit auch das Recht auf Adoption von Kindern durch solche Paare und auf künstliche Befruchtung für sie“.                                                   Und weil die Behindertenkonvention „die Möglichkeit zur Abtreibung für Behinderte“ festschreibe.
Dagegen stelle sich die Kirche, auch wenn sie im Gegenzug wüst beschimpft und ihr Bild in der Öffentlichkeit „manipuliert“ [verzerrt] und „schwer beschädigt“ werde.                                                        Der Artikel wörtlich: „Das ist der Preis, den die katholische Kirche dafür zahlt, dass sie weltweit die einzige wichtige Institution ist, die sich in vernünftiger Weise gegen Praktiken wendet, die der Würde des Menschen widersprechen“. Die Kirche sei auch die einzige, die „stets und ohne Furcht die wahren Opfer benennt“: „Nicht nur die Homosexuellen, sondern auch die Kinder, die diese zu haben wünschen; nicht nur die Frauen, die abtreiben oder dazu gezwungen werden, sondern auch die Föten, denen das Recht verwehrt wird, zur Welt zu kommen; nicht nur die Kranken, sondern auch die Embryonen, denen man die Entfaltung ihres Lebens verweigert.“     
Nach dem Zusammenbruch der Ideologien sei der Glaube an die Zukunft mittlerweile von einer „ohnmächtigen Tyrannei des richtigen Fühlens“ abgelöst worden, analysiert der Aufsatz in Anlehnung an den französischen Philosophen Marcel Gauchet. Gesucht werde heute nicht mehr nach Gerechtigkeit und Wahrheit, sondern nach der „Fähigkeit, sich als Opfer zu sehen“. Der „Wettlauf um das Opfersein“ aber – so das Vatikan-Urteil, das dem Essay seinen Titel gibt – „verdunkelt die Realität.“ (or) (NL Radio Vatikan, 10.12.2008).

Papst Benedikt wird in den Tagen von Weihnachten und Neujahr allen großen Feiern im Vatikan selbst vorstehen.                                       Das bestätigte das liturgische Büro des Vatikans an diesem Freitag. Zum ersten Advent wird der Papst in St. Peter die Erste Vesper halten, am Sonntag außerdem eine hl. Messe in der römischen Basilika San Lorenzo fuori le Mura. Höhepunkte in seinem Terminkalender sind die Mitternachtsmesse am 24. Dezember und der Segen Urbi et Orbi am Ersten Weihnachtstag. Bestätigt wurden auch die traditionellen Termine wie der Besuch an der Mariensäule bei der Spanischen Treppe am 8. Dezember, die Papstmesse mit Taufe in der Sixtinischen Kapelle am 11. Januar und der Vespergottesdienst zum Abschluss der Gebetswoche der Einheit der Christen in Sankt Paul vor den Mauern am Fest der Bekehrung des Apostels Paulus (25. Januar). (rv) (NL Radio Vatikan, 21.11.2008).

24.10.2008  Römische Synode:                                 Abschlussbotschaft gegen biblischen                       Fundamentalismus                                   Erkenntnisse der Bibelwissenschaft und spirituelle wie theologische Tradition müssen „unauflösbar verbunden sein“. Das haben die Teilnehmer der 12., nach drei Wochen jetzt zu Ende gehenden Weltbischofssynode im Vatikan unterstrichen und gleichzeitig jede Form des Fundamentalismus zurückgewiesen. Die Bibel erfordere eine historische und literarische Analyse. Um den vollen Sinn der Texte zu verstehen, brauche es jedoch die Überlieferung der Gesamtkirche und den Glauben, heißt es in der an diesem Freitag veröffentlichten „Botschaft an das Volk Gottes“ zum Abschluss der 12. Ordentlichen Vollversammlung der Bischofssynode. (NL Radio Vatikan, 24.10.2008).

09.10.2008:  Pius  XII.,  Papst  in  schwerer  Zeit


Vor fünfzig Jahren, am 9. Oktober 1958, starb Pius XII. Als „Pastor Angelicus” steuerte Papst Eugenio Pacelli die Kirche mit Gottvertrauen und Diplomatie durch schwierige Zeiten. Der italienische und deutsche Faschismus, die Tragödie des Zweiten Weltkriegs und der Ost - West - Konflikt nach 1945 waren die dramatischen Ereignisse, die sein neunzehnjähriges Pontifikat prägten. Dennoch veranlasste Pius Reformen, deren Erfolg noch heute sichtbar ist. Die Kirche würdigt ihn an diesem Donnerstag als fürsorglichen Oberhirten und Intellektuellen, der im Rahmen der Tradition auch für moderne Entwicklungen offen war... (rv) (nach NL Radio Vatikan, 08.10.2008).

20.07.2007  Sydney:                                              Großes Finale des Weltjugendtags

   









Mit dem größten Gottesdienst in der Geschichte Australiens ist in Sydney der katholische Weltjugendtag zu Ende gegangen. Vor rund 400.000 Menschen rief Papst Benedikt XVI. am Sonntagmorgen (Ortszeit) zu einer Erneuerung von Gesellschaft und Kirche auf. Dabei prangerte er die neuen „geistlichen Wüsten” des Materialismus an, die sich überall ausbreiteten. Stattdessen forderte er eine „neue Ära”, in der Egoismus, Habgier und Oberflächlichkeit durch Solidarität, Respekt und Hoffnung ersetzt werden sollten. Dazu brauche es eine innere Erneuerung der Christen durch die Kraft des Heiligen Geistes. Während des Gottesdienstes spendete das Kirchenoberhaupt 24 jungen Katholiken aus allen Kontinenten das Firmsakrament. – Zu dem fünftägigen Treffen waren auf Einladung des Papstes katholische Jugendliche aus 170 Nationen nach Australien gekommen. Der nächste Weltjugendtag soll 2011 in der spanischen Hauptstadt Madrid stattfinden, wie Benedikt XVI. am Ende der Messe ankündigte.
Papst Benedikt XVI verabschiedet sich am Montagmorgen (Ortszeit) aus Sydney. Nach 20-stündigem Flug und technischem Zwischenstopp in Darwin im Norden Australiens wird er gegen 23.00 Uhr in Rom-Ciampino zurückerwartet. Von dort fährt er zurück in die päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo. (rv/kna) (Nach Radio Vatikan, 20.07.2008).

30.06.2008  Frankreich
Keine Einigung mit den Traditionalisten.
                Die von dem exkommunizierten Schweizer Bischof Bernard Fellay geführte weltweite Priesterbruderschaft Pius X. geht nicht auf die Vorschläge des Vatikans ein, die es erlauben sollten, die Traditionalisten wieder in die Kirche zu integrieren. Bevor die Fragen der Glaubenslehre, die sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stellten, nicht geklärt seien, werde es keinerlei praktische oder kirchenrechtliche Abmachungen mit dem Vatikan geben können, bekräftigte Abbé Alain Lorans, Sprecher der Priesterbruderschaft Pius X. in Ecône, am 27. Juni gegenüber der französischen Nachrichtenagentur afp. - Der zuständige Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos hatte die Priesterbruderschaft am 4. Juni aufgefordert, bis zum 28. Juni eine fünf Punkte umfassende Erklärung zu unterzeichnen. Darin fordert der Vatikan die Traditionalisten unter anderem zur Anerkennung auf, dass es keine über dem Papst stehende Lehrautorität gibt; auch sollten sie sich nicht öffentlich in Gegensatz zum Papst stellen. Erst dann könne man über das Ende der Exkommunikation reden. (kipa) (NL Radio Vatikan, 30.06.2008).

28.06.2008  Italien:
Die „Pius-Bruderschaft” lehnt eine Vereinigung mit Rom kategorisch ab.
„Die Geste des Papstes, dessen guten Willen wir anerkennen, hat uns gefallen, aber sie reicht nicht aus.” Das sagte Richard Williamson gegenüber der italienischen Online-Zeitung „Petrus”. Williamson ist einer der vier Weihbischöfe der „Pius-Bruderschaft”. Sie wird weltweit vom exkommunizierten Schweizer Bischof Bernard Fellay geführt. Weiter sagte Williamson wörtlich, in der Kirche herrsche „ein Krieg zwischen dem gesunden Traditionalismus und dem nachkonziliaren Modernismus”. Niemals werde die Bruderschaft das Zweite Vatikanische Konzil anerkennen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 28.06.2008).

27.06.2008  Vatikan:                                                Papst Benedikt XVI. hat Agostino Vallini zum neuen römischen Kardinalvikar ernannt.        Dieser vertritt den Papst in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom. Der 68-jährige tritt die Nachfolge von Kardinal Camillo Ruini an, der auch lange Jahre Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz war. Vallini leitete bisher die Apostolische Signatur, den obersten Gerichtshof der katholischen Kirche. Neuer Präfekt der Signatur wird der US-Amerikaner Raymond Leo Burke, bislang Erzbischof von Saint Louis. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2008).

24.06.2008  Vatikan/Schweiz:
Keine Bestätigung gibt es im Vatikan bisher für ein angebliches „Ultimatum” an die Traditionalisten des früheren Erzbischofs Marcel Lefebvre.
Laut der italienischen Tageszeitung „Il Giornale” soll der zuständige Kurienkardinal Dario Castrillon Hoyos die traditionalistische Priesterbruderschaft „Pius X.” aufgefordert haben, bis zum 28. Juni 2008 eine fünf Punkte umfassende Erklärung zu unterzeichnen. Die Priesterbruderschaft hat den Kontakt gegenüber Kipa bestätigt. Mit dieser Erklärung soll die Bewegung, die die letzte Liturgiereform wie auch andere Kirchenreformen der vergangenen 50 Jahr ablehnt, das Zwewite Vatikanische Konzil anerkennen und die Gültigkeit des neuen Messritus bestätigen, schreibt die Zeitung. Für den Fall einer Einigung könnte die Priesterbruderschaft in der Kirche den Status einer Personalprälatur, analog zum „Opus Dei” erhalten, so das in Mailand erscheinende Blatt. Abbé Alain-Marc Nély von der traditionalistischen Priesterbruderschaft Pius X. mit Sitz im schweizerischen Menzingen (Kanton Zug) hat an diesem Montag gegenüber der Presseagentur Kipa bestätigt, dass der Vatikan Anfang Juni mit entsprechenden Vorschlägen an die Priesterbruderschaft herangetreten ist. Man werde dem Vatikan bis zum 28. Juni eine Antwort zukommen lassen und diese auch öffentlich zugänglich machen. Wie diese inhaltlich ausfallen wird, wollte Nély nicht sagen. Alain-Marc Nély ist zweiter Assistent von Bischof Bernard Fellay, dem Leiter der Priesterbruderschaft. Im Frühjahr 1988 war eine vom damaligen Kurienkardinal Joseph Ratzinger in mehreren Gesprächen mit Erzbischof Lefebvre geplante Einigung im letzten Moment geplatzt. Lefebvre weihte daraufhin vier Priester ohne die Zustimmung und gegen die Warnung von Papst Johannes Paul II. zu Bischöfen. Dieser selbst und die vier Geweihten wurden daraufhin exkommuniziert. Bernard Fellay, einer dieser vier Bischöfe und Leiter der Priesterbruderschaft, hatte den Vatikan wiederholt um Rücknahme der Exkommunikation gebeten. In den vergangenen Jahren wandte er sich mehrfach an Kardinal Castrillon Hoyos, den Präsidenten der Kommission „Ecclesia Dei”, die der letzte Papst 1988 für den Kontakt zu den Traditionalisten eingesetzt hatte. (kipa) (NL Radio Vatikan, 24.06.2008).

21.06.2008  Weißrussland:
Weißrussland will seine Beziehungen zum Vatikan verbessern.
Präsident Alexander Lukaschenko hat deshalb Papst Benedikt XVI. zu einem Besuch eingeladen. Auch äußerte er die Bereitschaft zu einem Konkordat mit dem Heiligen Stuhl. Lukaschenko traf am Freitag in Minsk mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zusammen. Bertone hatte sich für ein Konkordat mit der ehemaligen Sowjetrepublik ausgesprochen. Beobachter glauben, dass der autoritär regierende Lukaschenko vor der Parlamentswahl im September verstärktes Interesse daran hat, sein Image im Westen zu verbessern. Die Gesetze zur Religion in Weißrussland zählen zu den repressivsten in Europa. 80 Prozent der Bewohner bekennen sich zum orthodoxen Glauben, 15 Prozent sind Katholiken. (ap) (NL Radio Vatikan, 21.06.2008).

20.06.2008  Vatikan/Weißrussland
Der Heilige Stuhl ist an engerer Zusammenarbeit mit Weißrussland interessiert.
Das sagte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone bei einer Begegnung mit dem weißrussischen Außenminister Sergei Martyno. Man wolle der Regierung sowohl bilaterale Beziehungen als auch gemeinsames internationales Engagement für den Frieden und den Fortschritt der Menschheit vorschlagen. Staat und Kirche müssten auch innerhalb des Landes mit Respekt und Achtung der jeweiligen Kompetenz eng zusammenarbeiten, so Bertone, der sich bis Sonntag in dem ehemaligen Sowjetstaat aufhält. Er besucht die Diözesen Minsk, Pinsk und das Priesterseminar in Grodno. An der staatlichen Universität von Weißrussland wird Bertone einen Vortrag zum Thema „Glaube und Vernunft: Wege der Gottesrede für den modernen Menschen“ halten. - Der weißrussische Regierungsbevollmächtigte für religiöse Angelegenheit en, Leonid Gulaka, hatte einen Monat vor der Reise bestätigt, dass der Abschluss eines Konkordats mit dem Vatikan in Vorbereitung sei. Gulaka hat die Initiative für das Konkordat nach eigenen Angaben mit dem Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz vereinbart. (rv/zenit) (NL Radio Vatikan, 20.06.2008).

08.06.2008  Vatikan:
Die Vatikanische Gendarmerie wird nächstens eine „Schnelle Eingreiftruppe“ aufstellen.
Auch erhalten die Vatikan-Polizisten demnächst eine neue Uniform. Das gab der vatikanische Polizeidienst jetzt in „L`Osservatore Romano“ vom Sonntag bekannt. Die neuen Einsatztruppen sollen die Sicherheitsmaßnahmen gegen terroristische Anschläge im kleinsten Staat der Welt verstärken. Die Gendarmerie habe hierzu zwei Sondereinheiten eingerichtet. Neben der „Schnellen Eingreifgruppe“ soll zusätzlich eine „Anti-Sabotage-Abteilung“ eingerichtet werden. Das erklärte der Kommandant des Wach-Corps, Domenico Giani, in dem Interview der Vatikan-Zeitung. Die Gendarmerie besteht heute aus rund 150 Italienern. Zurzeit gebe es aber keine akute Gefahr, hieß es im Vatikan. Beide Abteilungen verfügten über die notwendige technische Ausstattung, ihre Mitglieder seien speziell ausgebildet und könnten in einem Ernstfall sofort eingreifen, so Giani. Zudem verfügten sie über die Einbindung in Informations- systeme und -kanäle, auch von Interpol, um Gefahrenmomente analysieren zu können. Die Abteilungen seien im Zuge der wachsenden weltweiten terroristischen Bedrohungen eingerichtet worden. (or) (NL Radio Vatikan, 08.06.2008).

05.06.2008  Kardinal Tarcisio Bertone reist nach Weißrussland.
Der vatikanische Kardinalstaatssekretär wird sich vom 18. bis 22. Juni in dem Land aufhalten und dort auch mit Regierungsmitgliedern sprechen. Das gab der Vatikan am Donnerstag bekannt. Bertone plane Gottesdienste im Erzbistum Minsk sowie den Bistümern Pinsk und Grodno; auch eine Begegnung mit den weißrussischen Bischöfen stehe auf seinem Programm. Die Details sind noch nicht sicher. Wie die meisten Staaten des früheren Ostblocks gilt Weißrussland als mehrheitlich atheistisch; die Kirchen, vor allem die orthodoxe, aber auch die katholische, gewinnen dort jedoch an Boden. (ansa) (NL Radio Vatikan, 05.06.2008).

01.06.2008  Vatikan:
Der vatikanische Fernsehdienst „Vatican Service News“ stellt sein Programm jetzt auch ins Internet. Auf der Seite www.vaticanservicenews.org sind zunächst die 30-minütigen Wochenschauen mit Nachrichten über den Papst und die Kurie auf Italienisch zu sehen. Die Beiträge werden jeden Freitag aktualisiert. In Zukunft soll das Angebot auch Aufzeichnungen aus dem Archiv umfassen und in mehreren Sprachen angeboten werden. Bislang verbreitete „Vatican Service News“ seine Produktionen über verschiedene Lokalsender. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.06.2008).

10.05.2008  Deutschland:
Kirchliche Trauungen sind ab 2009 ausnahms- weise auch ohne vorherige standesamtliche Eheschließung möglich. 
Möglich wird das durch ein neues Personenstandsrecht, das der Bundestag im vergangenen Jahr verabschiedet hatte. Die Deutsche Bischofskonferenz arbeitet dazu derzeit eine kirchenrechtliche Regelung aus. Danach sollen kirchliche Heiraten ohne staatlichen Trauschein nur mit Ausnahmegenehmigung des Bischofs möglich sein. Gedacht sei vor allem an die sogenannte Rentnerehe, bei der zwei Hinterbliebene den kirchlichen Segen wünschen, ohne ihre Witwenrente zu verlieren. Bei der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe im Februar in Würzburg hatte Kardinal Karl Lehmann bereits darauf hingewiesen, dass die seelsorgerischen und gesellschaftlichen Folgen der Neuregelung genau zu bedenken seien. Grundsätzlich sei die Freigabe der kirchlichen Trauung eine alte Forderung der katholischen K irche. - Die rund 120 Jahre alte bestehende Regelung entstammt dem Kulturkampf zwischen Preußen und der katholischen Kirche. Iin anderen EU-Staaten wie Österreich gibt es keine solche Koppelung. Diese schreibt für Deutschland aber auch das Reichskonkordat von 1933 fest. Es gestattet die kirchliche Einsegnung der Ehe vor der Ziviltrauung nur „im Falle einer lebensgefährlichen, einen Aufschub nicht gestattenden Erkrankung eines Verlobten“ sowie „im Falle schweren sittlichen Notstandes“. Der Pfarrer ist in solchen Fällen verpflichtet, dem Standesamt „unverzüglich Anzeige zu erstatten“. Abgesehen davon gilt im alten Personenstandsgesetz eine kirchliche Vorabtrauung als Ordnungswidrigkeit. (pm/kna/rv) (NL Radio Vatikan, 10.05.2008).

08.05.2008  Rom:
Die römische Kirche „Santa Maria dei Pellegrini” wird Personalpfarrei der Priesterbruderschaft Sankt Petrus, die die Liturgie im außer- ordentlichen Ritus feiert. Die Einführung des ersten Pfarrers Joseph Kramer findet am 8. Juni statt. Die Kirche soll nach Angaben der Priesterbruderschaft nicht nur Anlaufstelle für die römische Bevölkerung sein, sondern auch für Pilger aus der ganzen Welt. Es handelt sich um die erste Personalpfarrei dieser Art in Europa. Das Motu Proprio „Summorum Pontificum” Benedikts XVI. sieht ausdrücklich die Einrichtung solcher Pfarreien vor. Weltweit führt die Priesterbruderschaft nunmehr zehn Personalpfarreien. (apic) (NL Radio Vatikan, 08.05.2008).

Endlich einmal eine notwendige Klarstellung:
04.04.2008 Schweiz:
Die Kirche ist hierarchisch, aber nicht monarchisch [im absolutistischen Sinne, GH]; und sie ist synodal, aber nicht demokratisch. Das sagte der Basler Bischof Koch am Mittwoch bei einem Vortrag in Luzern. Er betonte die Schwierigkeit, die katholische Kirche in diese [weltlichen] Kategorien einzuordnen: Es gebe keine passende Analogie aus dem Staat oder anderen weltlichen Institutionen. In dem Vortrag – im Rahmen einer Ringvorlesung der Theologischen Fakultät in Luzern – ging es um das Spannungsfeld zwischen staatskirchenrechtlichen Systemen und dem Selbstverständnis der katholischen Kirche. (kipa) (NL Radio Vatikan, 04.04.2008).

30.03.2008 Erstmals gibt es auf der Welt mehr Moslems als Katholiken. Das geht aus neuen Zahlen des statistischen Büros im Vatikan hervor. Sie wurden jetzt in der Vatikan-Zeitung „L'Osservatore Romano“ veröffentlicht. Während die Katholiken 17,4 Prozent der Weltbevölkerung stellen, kommen die Moslems auf 19,2 Prozent. Alle Christen zusammen machen hingegen ca. 33 Prozent der Weltbevölkerung aus. Der Vatikan macht darauf aufmerksam, dass die Zahlen aus der islamischen Welt allerdings auf Schätzungen beruhen. - Aus den neuen Statistiken geht auch hervor, dass mittlerweile fast die Hälfte aller Katholiken der Welt in Amerika lebt. Die Zahl der Priester weltweit ist nach den neuen Berechnungen um siebenhundert gestiegen. Damit verstärkt sich der Trend einer langsamen Steigerung der Priesterzahlen, der 1998 begonnen hat. Zu verdanken ist dies vor allem der asiatischen Kirche. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 30.03.2008).

06.03.2008 Vatikan:
Zum dritten Mal sind sich an diesem Freitag Papst Benedikt XVI. und das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christen begegnet, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel. Bartholomaios ist in Rom, um an den Feiern zum 90. Geburtstag des Päpstlichen Ostkircheninstituts „Orientale” teilzunehmen, an dem er vor etwa 40 Jahren ein Zusatzstudium absolviert hatte. Papst und Patriarch haben sich Ende 2006 zum ersten Mal in Istanbul getroffen; letztes Jahr im Oktober kam es zu einer Begegnung der beiden in Neapel. Nach ihrem Gespräch im Apostolischen Palast haben Benedikt und Bartholomaios in einer Kapelle des Gebäudes zusammen gebetet. Näheres zu der Begegnung wurde nicht bekannt. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.03.2008).

01.03.2008 Benedikt XVI.: „Entsetzen über verabscheuungswürdigen Akt“
Noch am selben Freitagabend veröffentlichte der vatikanische Pressesaal ein Kommuniqué:
Papst Benedikt XVI. habe „mit Bitterkeit“ die Nachricht von der Entführung des chaldäischen Erzbischofs von Mossul, aufgenommen. Die Entführung sei ein „verabscheuungswürdiger Akt“, der die gesamte Kirche und besonders die chaldäische zutiefst treffe. Die Umstände der Entführung lassen – so die Mitteilung – vermuten, dass der kriminelle Akt von langer Hand vorbereitet worden ist.
Benedikt XVI. versichert dem chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly, allen leidgeprüften Christen im Irak sowie den Familienangehörigen seine Nähe. Zugleich fordert der Papst die Weltkirche zum Gebet auf, damit bei den Entführern Vernunft und Menschlichkeit siegen und der Erzbischof wieder freigelassen wird. Er hoffe auf Wege der Versöhnung und des Friedens für das irakische Volk.
Erzbischof Rahho war am Freitag von Unbekannten entführt worden. Er hatte in einer Kirche mit Gläubigen den Kreuzweg gebetet, einer für zahlreiche Gläubigen im Irak wichtigen Andachtsform, so die Pressemitteilung weiter. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.03.2008).

29.02.2008 Osnabrück:
Countdown zum Weltjugendtag in Sydney läuft
"Die Vorbereitung beginnt jetzt!" Mit diesen Worten eröffnete der deutsche Jugendbichof Dr. Franz-Josef Bode die offizielle deutschsprachige Website zum XXIII. Weltjugendtag in Sydney/Australien. Rund 6000 Jugendliche aus Deutschland werden der Einladung von Papst Benedikt XVI. folgen und vom 15. bis 20. Juli in Sydney sein.
Ab sofort bietet das neue Internetportal zum Weltjugendtag allen Teilnehmern neben praktischen Informationen rund um das Glaubensfest Anregungen zur spirituellen Vorbereitung. Bischof Bode ermutigt alle zu einer geistlichen Pilgerreise. (nach Zenit.org und Pax-Korrespondenz Nr. 1/2008, 11).

29.02.2008 Vatikan: Die Zahl der Katholiken ist zwischen 2005 und 2006 weltweit um 1,4 Prozent gestiegen. Das geht aus dem neuen Päpstlichen Jahrbuch (Annuario Pontificio) hervor. Fast die Hälfte der gut 1,1 Milliarden Katholiken (49,8 Prozent) lebt in Amerika, ein Viertel in Europa. Asien stellt zwar 61 Prozent der Weltbevölkerung, jedoch nur 10,5 Prozent der Katholiken. Die Gewichtung der verschiedenen Kontinente sei im Vergleich zu den Vorjahren unverändert, so die päpstlichen Statistiken. Bei den Priesterzahlen hält demnach der im Jahr 2000 begonnene Aufwärtstrend an: Weltweit gab es im Berichtsjahr 407.262 Diözesan- und Ordenspriester, 851 mehr als im Vorjahr. Mehr Berufungen gibt es vor allem in Afrika und Asien. Die erste Druckausgabe des mehrere tausend Seiten starken roten „Annuario Pontificio 2008“ wurde an diesem Freitag Papst Benedikt XVI. überreicht. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.02.2008).

27.02.2008 Osnabrück:
Das Programm des 97. Deutschen Katholikentags vom 21. bis 25. Mai in Osnabrück steht jetzt im Internet bereit. Hier sind alle mehr als 1.000 Veranstaltungen als pdf-Dokumente abrufbar, wie die Pressestelle des Katholikentags am Mittwoch in Osnabrück bekanntgab. Viele Prominente aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft hätten ihre Mitwirkung am Katholikentag bereits zugesagt, erklärte die Pressestelle. Unter ihnen sind Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Mitglieder des Bundeskabinetts, mehrere Ministerpräsidenten, EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und SPD-Chef Kurt Beck. (pm/kna) (NL Radio Vatikan, 27.02.2008).

22.02.2008 China
China und der Heilige Stuhl sind bemüht, ihre Differenzen beizulegen. Es habe Kontakte mit dem Vatikan gegeben, bestätigte der chinesische Außenamtssprecher Liu Jianchao am Donnerstag in Peking. Einzelheiten nannte er nicht. China hoffe, dass sich der Vatikan „bewegen” werde. Der Heilige Stuhl unterhält nach wie vor – wenn auch auf „herabgestufter Ebene” – diplomatische Beziehungen zu Taiwan („Republik China”), was Peking verurteilt. Nach wie vor gibt es auch Auseinandersetzungen über Bischofsernennungen. Die katholische Kirche in der Volksrepublik China präsentiert sich in zwei „Strömungen”, deren Grenzen aber fließend sind: die Gruppe der bedingungslos papsttreuen Katholiken steht der staatlichen „Patriotischen Vereinigung Chinesischer Katholiken” gegenüber. In den vergangenen Jahren hat es sich eingebürgert, dass bei der Ernennung von Bischöfen zwar der „patriotische” Wahlmodus ein- gehalten, aber zugleich auch die Zustimmung des Heiligen Stuhls eingeholt wird. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.02.2008).

21.02.2008 Vatikan: Seit einigen Tagen spekulieren internationale Medien über die aktuellen Beziehungen zwischen dem Vatikan und China. Wichtige Mitglieder der Pekinger Führung sollen nach diesen Angaben zu dem Schluss gekommen sein, dass es einen wichtigen außenpolitischen Erfolg Chinas bedeuten würde, wenn sich das Regime mit dem Vatikan einigte. Die Nachrichtenagentur „imedia” gibt an diesem Donnerstag hingegen an, substanziell sei zwischen beiden Staaten „alles wie immer”. Der Nuntius in den USA, Erzbischof Pietro Sambi, hat sich in Washington mit dem Leiter des staatlichen chinesischen Religionsbüros, Ye Xiaowen, getroffen. Letzterer [?? GH] erklärte anschließend, der Vatikan sei bereit, mit Taiwan zu brechen, wenn er dafür diplomatische Beziehungen zu China aufnehmen könne. Zuletzt war im November eine Vatikan-Delegation zu Gesprächen in Peking gewesen. (apic) (NL Radio Vatikan, 21.02.2008).

21.02.2008 Münster:
Papst Benedikt XVI. hat das Rücktrittsgesuch des Münsteraner Bischofs Reinhard Lettmann angenommen. Das bestätigte der Bischof dem Online-Portal der Diözese „kirchensite.de“ am Donnerstag. Er hatte dem Papst Ende 2007 gemäß dem Kirchenrecht seinen Amtsverzicht zum 75. Geburtstag am 9. März angeboten. Der Rücktritt wird kurz nach Ostern erwartet. Lettmann wünsche sich das Festwochenende zum Geburtstag zugleich als Abschiedsfeier nach 28 Jahren im Bischofsamt, hieß es. Lettmann war seit 1980 Bischof von Münster. Von vatikanischer Seite ist die Annahme des Rücktrittsgesuchs noch nicht bestätigt. (pm) (Nl Radio Vatiklan, 21.02.2008).

31.01.2008 Vatikan:
Der Direktor des „Osservatore Romano” setzt neue Schwerpunkte. Er wünsche sich eine größere Präsenz weiblicher Autoren und wolle den Ostkirchen – auch den nicht-katholischen - mehr Aufmerksamkeit widmen, sagte der kürzlich ernannte neue Leiter der Vatikanzeitung, Giovanni Maria Vian, vor Journalisten. Der Osservatore solle übersichtlicher und schlanker werden. Es würden aber weiterhin alle Texte des Papstes vollständig und unverzüglich publiziert, Ansprachen und Aktivitäten des Papstes würden journalistisch dokumentiert, so Vian. (sir) (NL Radio Vatikan, 31.01.2008).

19.01.2008 Trier:
Erzbischof Reinhard Marx zur Audienz beim Papst
Der ernannte Münchener Erzbischof Reinhard Marx wird wenige Tage vor seinem Amtsantritt zu einer Papstaudienz nach Rom reisen. Das wurde heute aus Trierer Kirchenkreisen bekannt. Als mögliche Daten für die Begegnung mit Papst Benedikt XVI. werden der 28. und der 29. Januar genannt. Der Amtsantritt in München ist für den früheren Bischof von Trier am 2. Februar vorgesehen, dem Fest der Darstellung des Herrn. Beobachter vermuten, dass bei dem Gespräch im Vatikan die Lage des Erzbistums München und Freising ebenso zur Sprache kommt wie die Entwicklung der Deutschen Bischofskonferenz nach dem angekündigten Rücktritt des Mainzer Kardinals Karl Lehmann vom Amt des Vorsitzenden. Die deutschen Bischöfe werden ihren neuen Vorsitzenden Mitte Februar bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Würzburg wählen. (kna)
(NL Radio Vatikan, 19.01.2008).
[GH: Kardinal Karl Lehmann hatte vor kurzem frühzeitig, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt doch unerwartet, seinen Rücktritt als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz erklärt. Als Nachfolger wird u.a. Erzbischof Marx von München gehandelt, aber man sollte doch lieber die Wahl bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe abwarten. --
Ein mögliches Motiv für den jetzigen Rücktritt von Kardinal Lehmann, seines Stellvertreters und des Sekretärs der Bischofskonferenz dürften die im Frühjahr anstehenden heiklen Entscheidungen über die vom Papst verfügte Wiederzulassung des alten römischen Ritus der Heiligen Messe sein. Kardinal Lehmann wird ein zwiespältiges Verhältnis dazu nachgesagt.].

19.01.2008 Rom:
Jesuiten wählten einen spirituellen General- minister
Die Jesuiten haben eine neuen Generaloberen: Pater Adolfo Nicolás. Der gebürtige Spanier wurde heute in Rom gewählt und leitet künftig den mit 19.200 Mitgliedern größten katholischen Männerorden weltweit. P. Nicolas studierte Theologie in Tokio und Rom. Seit 1964 lebte er in Japan und auf den Philippinen, lehrte an der Sophia University in Tokio und ist Präsident der Vereinigung der Jesuiten-Hochschulen in Ostasien und Ozeanien. Seit 2004 leitete Nicolas die Jesuitenkonferenz Asiens und Ozeaniens. Künftig steht der 71-Jährige an der Spitze des größten katholischen Männerordens der Welt. Der bisherige Generalobere, der Niederländer Peter-Hans Kolvenbach, hat sein Amt nach 24 Jahren abgegeben, ein in der Geschichte der Jesuiten einmaliges Ereignis.
Im Vorfeld der Generalkongregation hatte Nicolas sich Realitätssinn, Transparenz und Effizienz erwartet. Die Gesellschaft Jesu brauche eine Neuentwicklung, müsse ihr Zeugnis für Kirche und Welt neu für diese Zeit ausrichten, schrieb Nicolas in einem Beitrag für die australische Jesuitenzeitung. Er hoffe, dass die Jesuitenversammlung in Rom damit beginne, „dynamisch und offen” über das religiöse Leben nachzudenken.
Beobachter hatten mit einem raschen Ausgang der Wahl gerechnet, die nach Art eines Papst-Konklaves streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfindet. Die Wahl abzulehnen, verbietet dem Gewählten der Ordensgehorsam. Als erster wurde der Papst über den Ausgang der geheimen Abstimmung unterrichtet. Erst dann wurde der Name des neuen Generals auch der Öffentlichkeit bekannt gegeben und die Wahlaula geöffnet.
Am Sonntag feiert der neue Generalobere Nicolas in der römischen Kirche Il Gesu zusammen mit allen Delegierten der Generalkongregation eine Dankmesse. Nächste Woche setzt die Versammlung der Jesuiten ihre Arbeiten fort. (rv/pm) (NL Radio Vatikan, 19.01.2008).

02.01.2008 Vatikan:
Der Vatikan wird demnächst ein Folgedokument zum Schreiben „Summorum Pontificum” veröffentlichen. Das kündigte Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone in einem Interview mit der italienischen Wochenzeitschrift „Famiglia Cristiana” an. Die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei” werde im neuen Dokument die Kriterien zur Anwendung des Motu Proprio zur Alten Messe klarstellen, so Bertone. Das Folgedokument sei notwendig, weil es nach der Veröffentlichung des Motu Proprio „Summorum Pontificum” einige Unklarheiten gegeben habe, sagte Bertone. So sei etwa die Behauptung falsch, Papst Benedikt XVI. wolle die nachkonziliare Messordnung abschaffen und die außerordentliche Form des Römischen Ritus als einzig gültigen Ritus erlauben. (kath.net) (NL Radio Vatikan, 02.01.2008).

19.11.2007 Vatikan / Speyer: Wiesemann wird Bischof von Speyer
Papst Benedikt hat den Paderborner Weihbischof Karl-Heinz Wiesemann zum Bischof von Speyer ernannt. Das wurde an diesem Mittwoch Mittag zeitgleich in Rom, Speyer und Paderborn bekannt gegeben. Wiesemann ist Jahrgang 1960 und wird mit seinen 47 Jahren der jüngste deutsche Diözesanbischof.

30.11.2007 Vatikan: Papst Benedikt XVI. veröffentlichte heute seine neue Enzyklika "Spe salvi" - "Auf Hoffnung hin gerettet". Es handelt sich um eine größere philosophisch-theologische Abhandlung über die atheistischen "Heils"-Systeme der Neuzeit seit der Franzö- sischen Revolution, denen der vertiefte Glaube der Kirche in der heutigen Zeit - und für die Zukunft - gegenübergestellt wird. Zum deutschen Text geht es hier.

30.11.2007 Vatikan und München: Nun ist es amtlich: Der bisherige Bischof von Trier, der ältesten Diözese Deutschlands, Dr. Reinhard Marx, wurde heute zum neuen Erzbischof von München und Freising mit dem Sitz in München ernannt. Damit ist er einer der Nachfolger des jetzigen Papstes Benedikt XVI., der als Kardinal Joseph Ratzinger selbst eine Zeitlang Erzbischof von München war. Trier lässt ihn nach nur sechs Jahren ungern ziehen, aber man muss, wie der Kölner sagt, auch "gönnen können". AD MULTOS ANNOS! (GH 30.11.2007).

29.11.2007 Dahnen/Trier: Reinhard Marx neuer Erzbischof von München-Freising
Wie man hört, soll der seit 2002 amtierende Bischof von Trier, Reinhard Marx, Nachfolger von Friedrich Kardinal Wetter in München werden. Der Trierische Volksfreund schreibt in seiner heutigen Ausgabe, dass die Ernennung zum Erzbischof von München und Freising bereits morgen, am 30. November 2007, bekanntgegeben werden soll. (GH). -- Die Veröfffentlichung erfolgt zeitgleich um 12:00 Uhr im Vatikan und im Ordinariat München. (Newsletter Radio Vatikan, 29.11.2007). - Im Bild: Kardinal Wetter.

28.11.2007: Papst ernennt neuen Limburger Bischof: Franz-Peter Tebartz van Elst
Franz-Peter Tebartz-van Elst ist von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Limburg ernannt worden. Tebartz-van Elst folgt auf Bischof Franz Kamphaus. Er ist mit 48 Jahren der jüngste deutsche Diözesanbischof. Tebartz-van Elst war zuvor Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Passau und ab 2004 Weihbischof in Münster.
Die Amtseinführung im Dom zu Limburg findet am 20. Januar statt und wird vom Metropoliten der Kölner Kirchenprovinz, Kardinal Joachim Meisner, vorgenommen. (Newsletter Radio Vatikan, 28.11.2007).

23.11.2007 Vatikan:
Das öffentliche Konsistorium zur Kardinalserhebung beginnt am Samstag um 10.30 Uhr in der Petersbasilika. Papst Benedikt XVI. überreicht 23 neuen Kardinälen, darunter dem deutschen Kurienerzbischof Paul Josef Cordes, das rote Seidenbirett. Am Nachmittag kann man den Purpurträgern an verschiedenen Orten Roms und des Vatikans die so genannten Höflichkeitsbesuche abstatten. Am Sonntag, dem Christkönigsfest, wird der Papst gemeinsam mit den neuen Kardinälen auf dem Petersplatz die heilige Messe feiern und ihnen dabei ihre Kardinalsringe überreichen. Radio Vatikan überträgt sowohl das Konsistorium als auch den Gottesdienst live mit deutschem Kommentar.
Beide Übertragungen beginnen jeweils um 10.20 Uhr und sind im Internet auf Audio-Kanal 3 (Rete Gialla) zu hören, außerdem auf KW 7.250 kHz und im Sendebereich Rom auf MW 1.611 kHz. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 23.11.2007). - Das Bayerische Fernsehen überträgt das Konsistorium live am Samstag, 24.11.2007, von 10 bis 12 Uhr.

17.11.2007 Vatikan und Israel:
Vatikan: "Nur die Privatmeinung"
Es ist der Herbst des Missvergnügens in den Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel: Gestern war ein Interview bekannt geworden, in dem der frühere Nuntius des Papstes in Tel Aviv sein Herz ausschüttete. Nur Stunden danach rückte der Vatikan zurecht, dass es sich dabei nur um die Privatmeinung des Erzbischofs handle - eine Privatmeinung, die aber - so die Vatikan-Diplomaten - "von seiner persönlichen
Erfahrung vor Ort" gedeckt sei.
Erklärung des Vatikanischen Pressesaals von Freitag Abend 19 Uhr: "Das Interview mit Erzbischof Piero Sambi auf einer Homepage gibt seine Privatmeinung wieder und seine persönliche Erfahrung vor Ort, im Lauf seines Dienstes an der Apostolischen Delegation von Jerusalem sowie als Nuntius in Israel. Der Heilige Stuhl bekräftigt - wie schon vor kurzem beim Besuch des Präsidenten Shimon Peres beim Heiligen Vater - seinen Wunsch "nach einem schnellen Abschluss der wichtigen Verhandlungen, die immer noch andauern, und nach einer gemeinsamen Lösung der noch existierenden Probleme. Gezeichnet: Pater Federico Lombardi, Vatikanischer Pressesaal." Das Statement aus dem Palazzo Apostolico gibt den Link an, auf dem das entsprechende Interview zu finden ist. Und tatsächlich, in dem Text findet Nuntius Sambi, mittlerweile Vertreter des Papstes in Washington, sehr deutliche Worte in Richtung Tel Aviv. Die Beziehungen seien früher, als es noch keine diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und dem Vatikan gab, "besser gewesen"; Israel halte sich nicht an das Grundlagenabkommen, das es 1993 mit dem Heiligen Stuhl geschlossen habe. Der Nuntius wörtlich: "Es liegt doch vor aller Augen zutage, wie wenig man auf die Zusagen Israels geben kann." So habe die Knesset das Grundlagenabkommen und eine juridische Vereinbarung immer noch nicht ratifiziert. Das führe zu dem Paradox, so Sambi, "dass die Verträge international gültig sind - aber nicht in Israel." Bei der israelischen Delegation, die mit dem Vatikan über Eigentumsfragen der Kirche im Heiligen Land verhandelt, kann der Erzbischof "keinen politischen Willen" zu einer Einigung erkennen. Sambi wörtlich: "Vertrauen kann man nun mal nicht auf dem Markt kaufen." So richtig distanziert hat sich das Vatikan-Statement von dieser Einschätzung des langjährigen Nuntius in Israel nicht. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 1.11.2007).

06.11.2007 Vatikan / Saudi-Arabien: Papst empfängt König von Saudi-Arabien
Papst Benedikt XVI. hat heute Mittag König Abdullah von Saudi-Arabien in Audienz empfangen. Es war der erste Besuch des saudischen Monarchen und Hüters der heiligen Stätten des Islam beim Papst. Hauptthema des Gesprächs war der interreligiöse und interkulturelle Dialog für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Völkern. Das teilte der vatikanische Pressesaal im Anschluss mit. Die Zusammenarbeit zwischen Christen, Moslems und Juden haben für die Ausbreitung von Frieden, Gerechtigkeit und moralischer Werte große Bedeutung. Bei dem Treffen, an dem auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone und der vatikanische Außenminister Dominique Mamberti teilnahmen, habe man sich auch über die Konflikte im Nahen Osten ausgetauscht, heißt es in der Mitteilung des Pressesaals weiter. In dem wahhabitischen Königtum ist die öffentliche Ausübung nichtislamischer Religionen verboten. In den arabischen Medien nimmt der Besuch seit Tagen breiten Raum ein. Die Tageszeitung „Al-Hayat” erhofft sich von der Visite Impulse für den Dialog zwischen Moslems und Christen. Die Reise habe „historische Bedeutung” und stehe in einer Linie mit dem Moscheebesuch Johannes Pauls II. in Damaskus im Jahr 2001. Rom ist die dritte Station der Europareise des 83-jährigen Abdullah nach London und Genf. Morgen wird der König in Berlin erwartet, anschließend ist ein Aufenthalt in der Türkei geplant. (Newsletter Radio Vatikan, 06.11.2007).

05.11.2007: Die vatikanische Liturgie- kongregation lädt Seelsorger in aller Welt dazu ein, das Motu Proprio des Papstes zur alten Form der Messe wortgetreu umzusetzen. Im Gespräch mit einer Online-Zeitung sprach der Sekretär der Kongregation, Albert Malcolm Ranjith, von einer gewissen „Entfernung und sogar Rebellion” bei einigen Kardinälen und Bischöfen gegenüber Papst Benedikt XVI., was die alte Form der Messfeier betrifft. Er lade die Bischöfe, die dem Papst ja Gehorsam versprochen hätten, dazu ein, „konsequent zu sein und ihre Aufgabe wahrzunehmen”. Ranjith kritisierte auch, dass manche Bistümer in Ausführungsbestimmungen zum Motu Proprio versuchten, die Anordnungen des Papstes einzuschränken. Die Bischöfe sollten sich an den Text Benedikts halten „und ihren Stolz und ihre Vorurteile beiseite schieben”. (ansa) (Newsletter Radio Vatikan, 05.11.2007).

07.09.2007 Wien:
Papst Benedikt XVI. hat bei seinem Besuch in Österreich in der Wiener Hofburg eine bedeutende Grundsatzrede über Europa und die Menschenrechte gehalten.

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26.07.2007: Der Privatsekretär des Papstes, Msgr. Georg Gänswein, hat der Süddeutschen Zeitung ein ungewöhnliches und ausführliches Interview gegeben, das international Aufsehen erregt. Darin spricht er über Papst Benedikt XVI., über Privates und sich selbst. Es erschien im Magazin Nr. 30 der SZ vom 26.7.2007. Den Originaltext finden Sie hier.

06.06.2007 Vatikan:
Papst Benedikt XVI. empfängt am 16. Juni das Oberhaupt der zyprischen orthodoxen Kirche, Erzbischof Chrysostomos II., in Audienz. Dabei steht auch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung auf dem Programm, wie der Vatikan heute bekannt gab. Außerdem wird sich der Erzbischof u.a. mit dem Präsidenten der italienischen Bischofskonferenz, Erzbischof Angelo Bagnasco, und Kardinal Renato Raffaele Martino, dem Präsidenten des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, treffen. Chrysostomos war vergangenen November an die Spitze der zyprischen orthodoxen Kirche gewählt worden. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 06.06.2007).
31.05.2007 Vatikanstadt: Diplomatische Beziehungen zu den Arabischen Emiraten
Der Heilige Stuhl hat diplomatische Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten aufgenommen. In Abu Dhabi wird ein Apostolischer Nuntius seinen Sitz haben, und der Ölstaat entsendet einen Botschafter nach Rom. Das gaben der Vatikan und der arabische Staat heute bekannt. Was dieser Schritt für die christlichen Gemeinden im Land bedeutet erklärt uns Bischof Paul Hinder, der Apostolische Vikar für Arabien in Abu Dhabi: „Für mich als Bischof ist das auch insofern wichtig, weil bis jetzt nicht immer ganz klar war, wie überhaupt die Stellung des Apostolischen Vikars in Bezug auf die Regierung hier im Lande zu definieren ist. Das hat natürlich sehr praktische Konsequenzen für die Fragen des Kirchenbaus, für gewisse vermögensrechtliche Fragen bezüglich der Schulen und so weiter. Ich hoffe nun, dass gerade mit der Eröffnung diplomatischer Beziehungen die Rechtsgrundlagen auch geklärt werden können für das Wirken der katholischen Kirche hier in den Vereinigten Arabischen Emiraten.”
Mehr als eine Million Christen leben und arbeiten in den Emiraten, die meisten sind katholische Gastarbeiter aus aller Herren Länder. Die Leitung der Seelsorge liegt bei dem gebürtigen Schweizer Paul Hinder. Der aus dem Bistum Basel stammende Kapuziner übernahm seine Aufgabe mit Dienstsitz in Abu Dhabi im März 2005. Er ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten auch für Katar, Oman, Saudi-Arabien und den Jemen zuständig. Die Stellung der katholischen Kirche in den arabischen Ländern gilt als schwierig. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 31.05.2007).

09.02.2006  Papst Benedikt XVI. besucht Konstantinopel und die Türkei. Wie zu erwarten war, nach dem "Wunsch" der Türkei und nicht des Ökumenischen Patriarchen, noch weniger dem des Papstes: "Papst Benedikt XVI. wird Ende November 2006 in die Türkei reisen. Das hat Vatikan-Sprecher Joaquìn Navarro-Valls heute bestätigt. In einer knappen Mitteilung des Vatikanischen Pressesaals heißt es, der türkische Präsident Ahmet Necdet Sezer habe Benedikt vom 28. bis zum 30. November zu einem Staatsbesuch in sein Land eingeladen. Der Papst habe die Einladung angenommen; die Modalitäten des Besuches würden jetzt abgeklärt. Das ganze Statement hat gerade mal drei Zeilen, und doch ist es ein Durchbruch. Eigentlich hatte Benedikt XVI. nämlich schon letzten Herbst am orthodoxen Andreasfest teilnehmen wollen, am Sitz des orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. Dem Papst liegt viel an einer Türkeireise - es geht ihm darum, die einheimischen Christen zu stärken, denen die Regierung das Leben immer noch schwer macht. Dass letzten Sonntag erstmals seit Jahrzehnten ein katholischer Priester in der Türkei erschossen wurde, macht eine päpstliche Visite jetzt noch dringender. Erst gestern hatte Benedikt bei seiner Generalaudienz enthüllt, dass ihn der mittlerweile ermordete Priester zu einem Besuch in seiner türkischen Pfarrei eingeladen hatte. (rv)" (Newsletter Radio Vatikan, 09.02.2006).

15.12.2005: Vatikan Neue Phase im katholisch-orthodoxen Dialog.
Papst Benedikt XVI. hat die Beziehungen zwischen der katholischen und den orthodoxen Kirchen gewürdigt. Nach fünfjähriger Pause (!) traf sich erstmals wieder eine Gruppe der so genannten Gemischten Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen und der Gesamtheit der orthodoxen Kirchen. Papst Benedikt XVI. hat heute die Mitglieder der Kommission in Audienz empfangen. Im Jahr 2006 sollen die gemeinsamen Beratungen wieder neu beginnen.

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