GERD HAGEDORN


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 AUS DEN ALT-ORIENTALISCHEN KIRCHEN

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[Siehe auch: Ökumene]

   

22.10.2017  Berlin: Gebet mit altorientalischen Kirchenoberhäuptern
Drei Oberhäupter altorientalischer Kirchen haben am Samstagabend zusammen mit Vertretern der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen in einem Gottesdienst im Berliner Dom für die Christen und für den Frieden im Nahen Osten gebetet. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, betonte, es sei für ihn eine „große Freude und Ehre“, dass die Kirchenführer die Einladung der EKD zum ökumenischen Gebet und zu einer Konferenz über die Zukunft des Christentums im Nahen Osten angenommen hätten. Der katholische Ökumene-Bischof Gerhard Feige mahnte eine weltweite Religionsfreiheit an. Zu einer Störung des Gottesdienstes kam es während des syrisch-orthodoxen Weihrauchgebets. Eine Frau lief mit einem Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für alle politischen Gefangenen in Armenien“ vor den Altar. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.10.2017).
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22.10.2017  Deutschland: Koptischer Bischof wünscht sich orthodoxen Kirchentag
Einen orthodoxen Kirchentag in Deutschland hat der koptisch-orthodoxe Bischof Anba Damian vorgeschlagen. Er habe sich gefreut, dass im Lutherjahr 2017 in Berlin ein evangelischer Kirchentag stattgefunden habe. „Ich träume aber von einem orthodoxen Kirchentag in Deutschland“, sagte der Theologe am Samstagabend bei dem ökumenischen Gebet der Evangelischen Kirche in Deutschland mit orientalisch-orthodoxen Religionsführern im Berliner Dom. Bislang hat nur die syrisch-orthodoxe Kirche einen „Kirchentag“ in ihrem Kloster Mor Jakub in Warburg veranstaltet. Auf bundesweiter Ebene gibt es lediglich die im jährlichen Wechsel mit den Katholikentagen stattfindenden evangelischen Kirchentage. In unregelmäßigen Abständen finden zudem Ökumenische Kirchentage statt, der nächste ist für das Jahr 2021 in Frankfurt geplant. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.10.2017).

08.10.2017  Libyen:
In Libyen sind die Überreste der 21 koptischen Märtyrer gefunden worden, die 2015 durch die islamistischen Kämpfer des selbst ernannten Islamischen Staates vor laufenden Kameras enthauptet worden sind.
Das bestätigten libysche Autoritäten offiziell an diesem Freitag. Ein geständiger Islamist hatte den Behörden die Stelle des Massengrabes genannt und auch die Namen mehrerer beteiligter IS-Schergen verraten. Die verschleppten christlichen Bauarbeiter, die großteils aus der Provinz Minya in Ägypten stammten, waren 2015 an der Küste in der Nähe der ehemaligen IS-Hochburg Sirte getötet worden. Die Grausamkeit der Hinrichtung und die Tatsache, dass diese per Video verbreitet worden war, hatten weltweit für Entsetzen gesorgt. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.10.2017).

09.08.2017  Libanon:
„Die Jugend ist nicht nur die Zukunft der Kirche, sie ist die Kirche“.
Das betonte der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur „Kathpress“ beim Abschlusstreffen des Suryoyo-Weltjugendtreffens im libanesischen Fatqa. „Wir werden weiterhin unsere östliche, orientalische Kultur in der Kirche der Diaspora fördern“, versprach der Patriarch. Er ermunterte die jungen Gläubigen auch, ein Leben als Priester oder im Kloster in Betracht zu ziehen. Jugendliche aus 18 Nationen nahmen an dem Weltjugendtreffen teil. (kap) (NL Radio Vatikan, 09.08.2017).

14.02.2017  Ägypten:
Die Kirchen in Ägypten haben Warnungen erhalten, wonach es neue Anschläge gegen Versammlungen von Gläubigen vor Kirchen geben soll.
Die Drohungen wurden von mehreren offiziellen Vertretern der koptisch-orthodoxen Gemeinschaft bestätigt. Laut der katholische Nachrichtenagentur cath.ch hat der Patriarch der koptisch-orthodoxen Kirche Tawadros II. per offiziellem Dekret alle Versammlungen vor oder auf dem Gelände von Kirchen und Klöstern bis Ende Juli ausgesetzt. Junge Christen, die sich auf dem Kirchengelände aufhalten wollten, stünden unter der Verantwortung ihrer Eltern. Tawadros II. rief die Priester auf, sich an sein Dekret zu halten und auch in sozialen Netzwerken nicht zu Versammlungen aufzurufen. (cath.ch) (NL Radio Vatikan, 14.07.2017).

07.07.2017  Türkei:
Die türkische Regierung hat ihre Entscheidung zurückgenommen, die Eigentumsrechte an 50 Kirchen und Klöstern der syrischen Tradition im Gebiet von Mardin im Zusammenhang mit der Munizipalreform an das Diyanet zu übertragen.
Dies berichtete die assyrische Nachrichtenagentur „AINA“ unter Berufung auf das Büro des Gouverneurs von Mardin, Mustafa Yaman, am Freitag. Die Auskunft aus dem Büro lautete, die Frage der 50 Kirchen und Klöster müsse zunächst eindeutig rechtlich geklärt werden, bis dahin werde es keine Übertragung der Eigentumsrechte an das Diyanet geben. Allerdings bleibe die Eintragung der Grundstücke und Immobilien auf das Schatzamt aufrecht. In der Türkei sind die Kirchen nicht als juristische Personen anerkannt, nach islamischem Vorbild muss für jedes einzelne Gotteshaus und jedes Kloster eine eigene „geistliche Stiftung“ (vakif) gebildet werden, die dann Trägerin und Rechtsvertreterin der betreffenden kirchlichen Einrichtung ist. (kap) (NL Radio Vatikan,07.07.2017).

04.07.2017  Irak:
In Mossul ist die syrisch-orthodoxe Thomaskirche wie durch ein Wunder erhaltengeblieben.
Dies berichtet die Nachrichtenagentur „Asianews“. An den Außenmauern habe die Thomaskirche kaum einen Kratzer davongetragen, heißt es in dem Bericht. Innen allerdings herrschten Chaos und Zerstörung. Die IS-Terroristen hatten die Kirche zur Militärbasis profaniert. St. Thomas ist mutmaßlich die älteste Kirche von Mossul. Sie soll an der Stelle jenes Hauses stehen, in dem der heilige Thomas während seines Aufenthalts in Mesopotamien gelebt hatte. (asianews) (NL Radio Vatikan, 04.07.2017).

27.06.2017  Türkei:
Die Vertreter der südosttürkischen christlichen Diaspora in Deutschland sowie christdemokratische Politiker haben die Konfiszierung von Eigentum der syrisch-orthodoxen Minderheit in der Tur-Abdin-Region scharf kritisiert.
„Die momentanen Verstaatlichungen von jahrtausendealtem urchristlichen Kulturerbe sind absolut beispiellos“, so die christdemokratische EU-Abgeordnete Renate Sommer am Montag in Brüssel. Mehr als 50 Kirchen und Klöster inklusive ihrer Grabanlagen und Friedhöfe seien an die türkische Religionsbehörde Diyanet übertragen worden, so Sommer. Die Abgeordnete erklärte, dieses Kulturerbe könne nun leicht an Dritte veräußert, in Museen oder auch Moscheen umgewidmet werden. (kna/kap) (NL Radio Vatikan, 27.06.2017).

22.05.2017  Ägypten:
Nach den Anschlägen auf Kirchen der koptischen Minderheit in Ägypten, die in den vergangenen Monaten 75 Todesopfer gefordert hatten, müssen sich 48 radikale Islamisten vor Gericht verantworten.
Der Staatsanwalt hat gegen die mutmaßlichen Täter Anklage erhoben. Er wirft den Angeklagten, darunter womöglich auch Sympathisanten oder Mitglieder der Terrormiliz „Islamischer Staat“, Verbindungen zu drei Angriffen auf koptische Kirchen vor. 31 der mutmaßlichen Täter sitzen nach Angaben der Nachrichtenagentur „Asianews“ bereits in Untersuchungshaft, die anderen sind noch auf freien Fuß. An Palmsonntag im April diesen Jahres waren bei zwei Anschlägen auf Kopten in Alexandria und Tanta 45 Menschen ums Leben gekommen. Im Dezember hatte ein Selbstmordattentäter fast 30 Menschen vor der koptischen Markus-Kathedrale in der Hauptstadt Kairo getötet. (asianews/rv) (NL Radio Vatikan, 22.05.2017).

02.05.2017  Unmut unter Kopten wegen Tauf-Anerkennung
Die Gemeinsame Erklärung von Papst Franziskus und dem koptischen Patriarchen Papst Tawadros II. sorgt für Unruhe in der koptisch-orthodoxen Kirche von Ägypten. In dem Papier, das die Kirchenführer am Wochenende in Kairo unterzeichnet haben, anerkennen beide Seiten die Taufe der jeweils anderen Kirche als gültig. In den sozialen Netzwerken kritisieren viele Kopten diesen Passus. (fides) (NL Radio Vatikn, 02.05.2017).
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29.04.2017  Kopten und Katholiken wollen Taufe wechselseitig anerkennen
Die katholische und die koptisch-orthodoxe Kirche haben eine historische Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung der Taufe geschlossen. In Kairo unterzeichneten Papst Franziskus und Patriarch Tawadros II. am Freitagabend eine gemeinsame Erklärung, in der sie „in gleicher Gesinnung und einmütig“ ihre Absicht festhalten, „die Taufe nicht zu wiederholen, die in einer unserer Kirchen einer Person gespendet wurde und die sich der anderen anschließen möchte“. Beide Kirchenführer berufen sich dabei auf den „Gehorsam gegenüber den Heiligen Schriften und dem Glauben der drei Ökumenischen Konzilien in Nizäa, Konstantinopel und Ephesus“. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.04.2017).
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14.01.2017  Irak:
Einen „"Rat der Kirchen" im Irak“ regt der unierte chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako an.
Diese religiöse Einrichtung mit Sitz in Bagdad solle die katholischen, assyrischen, orthodoxen und evangelischen Kirchen, die im Irak vorhanden seien, beinhalten, so der Vorschlag des chaldäischen Patriarchen von Bagdad. In einem Schreiben des Patriarchen werden als Aufgaben des Rates genannt: Die Organisation von Gebetstreffen; das Vereinheitlichen der Positionen und Gespräche bei Themen von nationaler Bedeutung, vor allem bei Fragen der sozialen Gerechtigkeit sowie der Gleichheit und den Rechten von Christen; der Dialog mit den Muslimen und anderen Andersgläubigen im Land. Das Ziel der Arbeit sei „die Verbreitung einer Kultur des Friedens und des harmonischen Miteinanders“. (asianews) (NL Radio Vatikan, 14.01.2017).

11.12.2016  Papst bestürzt über Anschlag auf koptische Kirche St. Peter und Paul in Kairo
Papst Franziskus hat nach einem blutigen Terroranschlag auf die koptische Peter- und Paulskirche in Kairo dem koptischen Papst Tawadros II. und der ganzen koptisch-orthoxen Kirche von Ägypten sein besonderes Mitgefühl ausgedrückt. Am Sonntagmorgen war gegen Ende der Liturgiefeier in der der koptischen Markus-Kathedrale von Kairo, der Bischofskirche des koptischen Papstes, benachbarten Kirche der Apostelfürsten ein Sprengsatz detoniert, der mindestens 20 Menschen in den Tod riss. – Beim Angelusgebet am Sonntag rief der Papst zugleich auch zum Gebet für die Menschen von Aleppo auf und mahnte die Verantwortlichen, eine „Wahl des zivilen Anstands“ zu treffen: „Nein zur Zerstörung, Ja zum Frieden, Ja zu den Menschen von Aleppo und Syrien.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 11.12.2016, GH).
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15.10.2016  Ägypten:
Vier entführte koptische Christen, darunter ein neunjähriges Kind, sind wieder auf freiem Fuß.
Das meldet der vatikanische Fidesdienst. Die Kopten waren am vergangenen 3. Oktober in Manfalut in der Provinz Assiut von Muslimen gekidnappt worden. Ihre Familien hatten ägyptischen Medienberichten zufolge umgerechnet rund 50.000 Euro für die Freilassung ihrer Angehörigen bezahlt. Fides zufolge werden immer mehr Kopten in Assiut und Minya zur Zahlung von präventivem Lösegeld an Islamisten gezwungen, um nicht entführt zu werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 15.10.2016).

13.10.2016  Bahrain:
Der König von Bahrain schenkt der koptisch-orthodoxen Gemeinde ein Grundstück für den Bau einer Kirche.
Das neue christliche Gotteshaus wird in der Hauptstadt Manama entstehen und Mittelpunkt von liturgischen Feiern und pastoralen Aktivitäten für rund 1.500 koptische Familien in Bahrain und Saudi-Arabien sein. Die Schenkung war nach einer Begegnung zwischen dem König von Bahrain, Hamad bin Isa Al Chalifa, und dem koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II., beim Besuch des Monarchen in Ägypten Ende April angekündigt worden. Im Gespräch mit dem Patriarchen hatte der König an die „religiöse Toleranz” seines Königreichs erinnert, das von internationalen Organismen hingegen wegen der Diskriminierung der schiitischen Minderheit kritisiert wird. Bereits 2013 hat auch die katholische Kirche in Bahrain ein 9.000 Quadratmeter großes Grundstück in Awali geschenkt bekommen, wo im Frühjahr 2014 mit dem Bau der katholischen Kathedrale des Königreichs begonnen wurde. (fides) (NL Radio Vatikan, 13.10.2016).     

06.10.2016  Ägypten:
Unbekannte haben am Montag vier koptische Christen, darunter einen neunjährigen Jungen, in Manfalut in der Provinz Assiut rund 350 km südlich von Kairo entführt.
Sie fordern ein Lösegeld in Höhe von 500.000 ägyptischen Pfund (über 50.000 Euro). Wie das Netzwerk „Watani“ berichtet, riet die Polizei den Angehörigen der Opfer zur Zahlung des Lösegelds, weil in der Vergangenheit im Falle einer Nichtzahlung Entführte ermordet worden sind. Angehörige der koptischen Glaubensgemeinschaft werden in Ägypten immer wieder Opfer von Entführungen. Besonders viele Fälle gibt es in Oberägypten in den Provinzen Minya und Assiut, wo in mehreren Dörfern am Ufer des Nils Christen in der Vergangenheit auch ein „Schutzgeld“ bezahlen mussten. (fides) (NL Radio Vatikan, 06.10.2016).

15.09.2016  Ägypten:
Das neue Gesetz zum Kirchenbau in Ägypten diskriminiert nach Auffassung von Human Rights Watch die dortige christliche Minderheit.
Es enthalte diverse Einschränkungen für den Bau und die Renovierung von Kirchen, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Tunis. Das umstrittene Gesetz war vom Parlament am 30. August verabschiedet worden und gilt den Angaben zufolge nur für christliche Gotteshäuser. Es erlaube Gouverneuren die Ablehnung von Baugenehmigungen, ohne dass Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt werden könnten. (kna) (NL Radio Vatikan, 15.09.2016).

03.09.2016  Äthiopien nach der Dürre: Hoffnung - und neue Krise
In Äthiopien, wo es über ein Jahr lang eine schwere Dürre gegeben hat, regnet es wieder. Mitte des Jahres kam der Segen von Oben, nachdem rund 15 Monate kein Tropfen mehr gefallen war, Ernten ausfielen, Menschen verhungerten, und etwa 500.000 Nutztiere verendeten. Eine Delegation der Caritas der Diözese Bozen-Brixen ist gerade von einer Äthiopenreise zurückgekehrt. „Wenn der Regen weiter fällt und die nächsten Monate ein feuchtes Klima besteht, gibt es eine ganz große Chance, dass Äthiopien heuer eine sehr gute Ernte haben wird“, sagt Caritasleiter Franz Kripp. Aber dann braut sich schon ein neuer Konflikt im Land zusammen: Bei Protesten in Addis Abbeba und anderen Orten hat es mindestens 100 Tote gegeben. (rv) (NL Radio Vatikan, 03.09.2016).
Eine Frage: Hätte die Caritas hier nicht dem offensichtlichen Eingreifen des Schöpfers deutlicher danken können, dürfen - und müssen? Vgl. den Bericht vom 01.07.2016 [GH].

27.08.2016  Ägypten:
Die Synode der koptisch-orthodoxen Kirche hat dem Gesetzentwurf zum Bau von Kirchen, der seit langem in Ägypten geprüft, wird trotz einiger Vorbehalte zugestimmt
. In den christlichen Gemeinden in Ägypten mobilisieren sich unterdessen insbesondere die Jugendbewegungen, die eine Unterschriftenaktion auf den Weg bringen wollen, in der sie eine Neuformulierung des Entwurfs vor der Billigung durch das Parlament fordern. Als problematisch bezeichnen sie die jüngsten Änderungen des Gesetzes, die den gesetzlichen Rahmen komplizierter machen und all jenen eine Hintertür offen lassen, die eventuell den Status quo beibehalten und auch künftig den Bau neuer Kirchen verhindern wollen. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.08.2016).

14.08.2016  Äthiopien:
Der äthiopisch-orthodoxe Patriarch Mathias I. hat zu einer friedlichen Lösung der jüngsten Konflikte im Land aufgerufen, wie die Stiftung „Pro Oriente“ berichtet.
Er appellierte an „Regierende und Protestierende“ in Äthiopien, sich für den Frieden im Land einzusetzen, um die politische Krise mit ihren sozialen und regionalpolitischen Ursachen zu überwinden. Aufeinander zu schießen und öffentliches Eigentum zu zerstören oder zu beschädigen, sei jedenfalls keine Lösung. Die Welle von Protesten in Äthiopien gegen die Regierung ebbt nicht ab, wobei die Regierung gegen Demonstranten mit äußerster Härte vorgeht. Die Proteste hatten im vergangenen November in der Oromia-Region begonnen, da die Bewohner fürchteten, dass die geplante Ausweitung des Gebiets der Hauptstadt sie um ihr Ackerland bringen würde. (kap) (NL Radio Vatikan, 14.08.2016).

25.07.2016  Ägypten: Die religiösen Spannungen nehmen zu
Aus Ägypten werden in den vergangenen Wochen wieder einmal besorgniserregende Nachrichten gemeldet: Die Gewalt gegen religiöse Minderheiten, insbesondere gegenüber Christen, steige deutlich an. Das berichtet die Organisation „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW). Oft fänden die gewalttätigen Übergriffe in den ländlichen Regionen statt. Angebliche Gründe für die Aggressionen gibt es viele, berichtet CSW. Ob sich das Verhältnis von Muslimen und Christen generell verschlechtert, ist aber durchaus umstritten. Margret Ruep lebt in Ägypten und gehört der Kommission „Erziehung und Schule" der Deutschen Bischofskonferenz an. Sie kann in ihrem Alltag nicht sehen, dass sich das Verhältnis verschlechtert habe. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.07.2016).
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19.07.2016  Ägypten:
Die Debatte im ägyptischen Parlament über das neue Gesetz zum Bau von Kirchen und Kultstätten verzögert sich.
Sie wurde bereits im vergangenen Mai angekündigt, fand bisher jedoch noch nicht statt, weil immer wieder weitere Änderungen an dem Entwurf vorgenommen werden. Über diese Verzögerung zeigen sich insbesondere christliche Glaubensgemeinschaften in Ägypten besorgt. Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. hat in einem Interview vor kurzem betont, er bete oft dafür, dass das neue Gesetz bald verabschiedet werde. (fides) (NL Radio Vatikan, 19.07.2016).

10.07.2016  Ägypten:
Aufgebrachte Muslime haben in einem oberägyptischen Dorf vier Häuser von koptischen Christen in Brand gesteckt.
Anlass waren Gerüchte, dass in der Region eine neue Kirche gebaut werden solle. Die örtliche Polizei hat diese Gerüchte dementiert. Die Behörden haben ein Schlichtungsverfahren auf den Weg gebracht. Dies wird jedoch von der koptisch-orthodoxen Gemeinde kritisiert. Sie plädiert dafür, dass die Behörden lieber die Brandstiftungen auf der Grundlage der geltenden Gesetze ahnden sollten. (fides) (NL Radio Vatikan, 10.07.2016).

01.07.2016  Äthiopien:
Äthiopien ist von einer Hungersnot immensen Ausmaßes bedroht.
Darauf weist die Caritas Österreich hin. Insgesamt 18 Millionen Menschen seien in dem ostafrikanischen Staat in diesem Jahr auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Grund dafür ist eine seit Jahren andauernde Dürreperiode, die durch das Klimaphänomen El Niño ausgelöst wurde. Michael Zündler von der Caritas-Auslandshilfe weist darauf hin, dass es in den vergangenen Wochen zwar wieder geregnet habe – doch das Grün auf den Feldern sei trügerisch, denn noch sei nicht absehbar, ob die Ernte ertragreich sein werde. Die Caritas kritisiert gleichzeitig die äthiopische Regierung dafür, dass sie mit einem Hilfeersuchen bis Ende 2015 gewartet habe, obwohl die Dürre schon früher absehbar gewesen sei. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.07.2016).

27.06.2016  Papst zieht Fazit der Armenienreise: Vor allem ökumenisch
Franziskus im Kaukasus: Die Reise durch Armenien in den letzten drei Tagen war erst der ideelle Auftakt, im September will der Papst den Bogen mit einer Visite in Georgien und Aserbaidschan weiter spannen. Vatikansprecher Federico Lombardi betont, die Tage von Armenien seien vor allem ökumenisch von Bedeutung gewesen. „Auch der Tonfall der Ansprachen in Armenien war – vor allem von Seiten des Papstes – eine große Ermutigung zum ökumenischen Miteinander, zum Dialog und zum Weg auf eine auch eucharistische Einheit zu. Diese Reise war also aus meiner Sicht ein wichtiger Schritt auf dem ökumenischen Weg mit dieser Ostkirche, die sich praktisch gänzlich mit der armenischen Nation identifiziert“, so Lombardi. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2016).
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26.06.2016  Friedenstauben: Abschluss der Papstreise am Fuß des Ararat

Armenisches Kloster Chor Virap

Der Berg Ararat ist gewissermaßen das geistliche Zentrum der Christen in der Region, es ist der Berg, der als der Ort verehrt wird, an dem nach der Sintflut die Arche Noahs zuerst wieder den Boden der Erde berührte.
Am Fuße dieses in der Türkei liegenden Berges, direkt an der Grenze, steht das alte Kloster Chor Virap, es war die letzte Station der Reise von Papst Franziskus nach Armenien. Und wie die Taube, die Noah aus der Arche steigen ließ, zur Friedenstaube wurde, so ließen auch in einem weiteren ökumenischen Zeichen Katholikos Karekin II. und Papst Franziskus Friedenstauben zum Ararat steigen, unausgesprochene Bitten für Frieden in der Region, mit Aserbeidschan und mit der Türkei um die Frage des „Großen Übels“, des Völkermordes, wie die gemeinsame Erklärung der beiden Kirchenoberhäupter es noch einmal festhält.
Papst und Katholikos haben noch einmal eine kleine Liturgie mit Gebet und Gesang gefeiert, bevor es für den Papst dann zurück nach Jerewan und zum Flugzeug ging. Am Flughafen fand der Besuch dann mit der Verabschiedung ihr offizielles Ende, Präsident und Katholikos verabschiedeten den Papst mit militärischen Ehren. Um 16:48 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) hob der Papstflieger ab, in der Nacht wird Papst Franziskus in Rom zurückerwartet. (rv 26.06.2016 ord) (NL Radio Vatikan, 26.06.2016).

26.06.2016  Gemeinsame Erklärung: „Zeugen einer ungeheuren Tragödie“
„Freudig bekräftigen wir, dass wir deutlicher erkannt haben, dass das, was uns eint, mehr ist als das, was uns trennt.“ Zum Abschluss der Armenienreise unterzeichneten Papst Franziskus und der Katholikos der Armenisch-Apostolischen Kirche, Karekin II., eine gemeinsame Erklärung, in der sie eine tragfähige Basis für die Zusammenarbeit und das gemeinsame Zeugnis für die Einheit aller Christen feststellen. Die Freude über die guten gemeinsamen Beziehungen werde getrübt durch die Tatsache, dass man gemeinsam „Zeuge einer ungeheuren Tragödie“ werde, die sich vor aller Augen abspiele, heißt es in dem Dokument. Religiöse und ethnische Minderheiten würden verfolgt, unschuldige Menschen getötet, vertrieben oder ins Exil getrieben. Das Leiden für den eigenen Glauben sei zur täglichen Realität geworden. Das Dokument spricht von der „Ökumene des Blutes“, die Verfolgungen machten keine Unterschiede zwischen den historischen Trennungen unter den Christen. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.06.2016).
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26.06.2016  Lombardi: Papst ist Reisender des Friedens, nicht Kreuzfahrer
Der Papst ist kein Kreuzfahrer. Mit diesen Worten antwortete Papstsprecher Pater Federico Lombardi auf die Kritik der Türkei, nachdem Papst Franziskus die Verbrechen im Osmanischen Reich ‚Völkermord' genannt hatte. Die Türkei widersprach am Samstag der Aussage von Papst Franziskus, dass die Kämpfe der Türken im Jahre 1915 geplanter Völkermord an den Armeniern waren. Der stellvertretende Premierminister Nurettin Canikli nannte die Aussage des Papstes „sehr bedauerlich“ und sagte, dass sie die Handschrift der „Mentalität der Kreuzzüge“ trug. Die Türkei lehnt die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ ab. -
Die Reise von Papst Franziskus nach Armenien stand ganz im Zeichen des Friedens. Das betonte Lombardi im Interview mit Radio Vatikan. Gerade nach der Ansprache von Papst Franziskus am Samstag während dem Friedensgebet mit dem Katholikos Armeniens, Karekin II., mache deutlich, dass das Thema der Reise „Ökumene und Frieden“ war. -
In seiner Ansprache rief Franziskus das armenische Volk dazu auf, Friedensboten zu sein, mache das deutlich, gerade auch in den Tagen des Konflikts in Armenien. „Ich denke, dass das eine sehr wichtige Botschaft ist, auch weil die Probleme dort immer noch da sind: Probleme mit dem Frieden, für das armenische Volk und die gesamte Region. Denken wir an Nagorny-Karabach, das von Papst Franziskus mit äußerster Diskretion erwähnt wurde, vom Katholikos dahingegen sehr direkt. Die Region ist eine voller Spannungen oder sogar Konflikten, und dort ist Friede nicht nur ein Wort, sondern eine Haltung, die einen Weg finden muss, in die Praxis umgesetzt zu werden. Es erfordert Überzeugung und Bereitschaft. Der Papst hat einen erheblichen Beitrag geleistet, gerade mit seiner Rede am Samstagabend.“ -
Mit seiner Nähe zum armenischen Volk wolle Franziskus nicht die Welt in Täter und Opfer unterteilen. Das sei nicht die Art der christlichen Botschaft, betont Lombardi. Sie verstecke und verleugne Gewalt und Hass zwar nicht, sei aber zugleich die Grundlage zur Erneuerung und Versöhnung. Gesten der Versöhnung gab es in den Tagen der Papstreise zur Genüge. „Ja, da waren sehr viele schöne Gesten dabei, symbolische Gesten: diejenigen an der Gedenkstätte etwa waren sicher sehr effektiv, sehr klassisch möchte ich sagen, wie man einen Baum pflanzte und ihn bewässerte, damit er wachsen kann. Das ist ein charakteristisches Symbol für das Leben. Und dann diese Arche Noah, die der Papst geschenkt bekommen hat, und in die Kinder aus den benachbarten Völkern Erde aus ihren Ländern hineingelegt haben; gut bewässert, um Leben zu geben. Das ist auch ein großes Zeichen der Universalität, des Dialogs und der Brüderlichkeit zwischen den Familien der Menschheit gewesen.“
(rv 26.06.2016 pdy) (NL Radio Vatikan, 26.06.2016).

26.06.2016  Papst: Armenisch-Apostolische Kirche und katholische sind "Eins"
Die armenisch-apostolische und die katholische sind "eine einzige Kirche": Das betonte Papst Franziskus im Anschluss an die Göttliche Liturgie in Etschmiadsin. Es war einer der starken ökumenischen Höhepunkte seiner Armenienreise; der Papst selbst nannte diesen Gottesdienst, der im jahrhundertealten armenischen Ritus zelebriert wurde, den Höhepunkt seines Besuches. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.06.2016).
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Den vollständigen Text der Papstansprache lesen Sie hier

25.06.2016  Papst: Junge Armenier sollten Friedensboten sein
Papst Franziskus hat bei der ökumenischen Begegnung in Jerewan besonders die Jugend aufgerufen, nicht im Heute zu erstarren, sondern Friedensboten für die Zukunft zu sein. Franziskus und der Katholikos waren auf den Platz der Republik in Jerewan, der armenischen Hauptstadt, gekommen, um für den Frieden zu beten. Franziskus sagte zu der jungen Generation: „Diese Zukunft gehört euch. Macht euch die große Weisheit eurer alten Menschen zunutze und strebt danach, Friedenstifter zu werden.“ Karekin II. würdigte zuvor den Papst als Friedensbotschafter und hofft, dass die Türkei sich ihrer Vergangenheit stelle. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2016).

25.06.2016 Ansprache von Papst Franziskus bei der ökumenischen Begegnung und dem Friedensgebet in Eriwan

25.06.2016  Katholikos Karekin II.: Gjumri ist Beispiel für Ökumene
Vor der großen Messfeier auf dem Vartanans-Platz begrüßte der Katholikos aller Armenier, Karekin II., den Papst. In seiner Ansprache beklagte er die Leiden der Stadt Gjumri, die während des Völkermords einer „zerstörerischen und invasiven Politik des Osmanischen Reiches“ ausgesetzt gewesen sei. Diese Leiden seien jedoch noch nicht vorbei, denn auch heute noch sehe sich Gjumri „geschlossenen Grenzen“ gegenüber, die Zeugen des „Völkermordes von vor über 100 Jahren und einer fortwährenden negationistischen Politik“ seien. Er erinnerte in seiner Ansprache auch an die Zeit der Sowjetherrschaft, in der Kirchen zerstört und Glaubensgemeinschaften durch das atheistische Regime verfolgt wurden. Diese Zeit habe jedoch auf ökumenischer Ebene große Früchte getragen. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2016). Hier mehr dazu.

24.06.2016  Aus den Gräueln der Vergangenheit lernen
Aus den Gräueln der Vergangenheit lernen, wie Frieden zu gestalten wäre: Diesen Wunsch äußerte Papst Franziskus in seiner Ansprache an den Staatspräsidenten, die Diplomaten, Politiker und Vertreter des öffentlichen Lebens. Der Papst ging auf das nationale Trauma der Armenier ein, das von den Osmanen durchgeführte Massaker in den Jahren 1915/1916. „Diese Tragödie, dieser Völkermord“, wie der Papst sie nennt, habe „leider die traurige Liste der entsetzlichen Katastrophen des vergangenen Jahrhunderts” angeführt, die „von anormalen rassistischen, ideologischen oder religiösen Motivationen ermöglicht wurden.“ (rv) NL Radio Vatikan, 24.06.2015).
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24.06.2016  Die Papstansprache im Wortlaut

24.06.2016  Gemeinsames Zeugnis gegen Spaltungen
Papst Franziskus hat bei seiner ersten Ansprache seiner Armenienreise in der Apostolischen Kathedrale des heiligen Gregors des Erleuchters in Etschmiadsin die Bedeutung der Ökumene im Umgang mit Krisen und Konflikten in der Welt betont. Im Beisein des Apostolischen Katholikos Karekin II. sagte er, die Welt sei leider gezeichnet von Spaltungen und Konflikten, materieller und geistlicher Armut und Christen müssten ein Zeugnis der gegenseitigen Achtung und brüderlichen Zusammenarbeit geben. Hierfür sei wichtig, dass sie diesen Weg gemeinsam gingen. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.06.2016).
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24.06.2016 Ansprache von Papst Franziskus beim Gebetsbesuch in Etschmiadsin, in der Armenisch-Apostolischen Kathedrale:

Verehrter Bruder,
Oberster Patriarch und Katholikos aller Armenier,
liebe Brüder und Schwestern in Christus,
innerlich bewegt habe ich die Schwelle dieses heiligen Ortes überschritten, der ein Zeugnis der Geschichte eures Volkes und ein strahlendes Zentrum seiner Spiritualität ist, und ich betrachte es als ein kostbares Geschenk Gottes, dass ich zu diesem heiligen Altar treten darf, von dem aus das Licht Christi in Armenien aufleuchtete. Ich begrüße den Katholikos aller Armenier, Seine Heiligkeit Karekin II., dem ich von Herzen für die geschätzte Einladung danke, das heilige Etschmiadsin sowie die Erzbischöfe und die Bischöfe der Armenisch-Apostolischen Kirche zu besuchen. Und ich danke allen für den frohen, herzlichen Empfang, den ihr mir bereitet habt. Danke, Heiligkeit, dass Sie mich in Ihrem Haus empfangen haben; dieses Zeichen der Liebe bringt – viel mehr als Worte – in beredter Weise zum Ausdruck, was brüderliche Freundschaft und Liebe bedeuten.
Bei dieser feierlichen Gelegenheit sage ich dem Herrn Dank für das Licht des Glaubens, das in eurem Land entzündet wurde – eines Glaubens, der Armenien seine besondere Identität verliehen und es zum Boten Christi unter den Nationen gemacht hat. Christus ist eure Herrlichkeit, euer Licht, die Sonne, die euch erleuchtet und euch ein neues Leben geschenkt hat, die euch begleitet und unterstützt hat, speziell in den Momenten der größten Prüfung. Ich verneige mich vor der Barmherzigkeit des Herrn, dessen Wille es war, dass Armenien die erste Nation werden sollte, die – bereits im Jahr 301 – das Christentum als ihre Religion annahm: in einer Zeit, als im Römischen Reich noch die Verfolgungen wüteten.
Der Glaube an Christus war für Armenien nicht wie ein Gewand, das man je nach Umständen oder Vorteil an- oder ablegen kann, sondern er war eine konstitutive Wirklichkeit seiner eigentlichen Identität, ein Geschenk von unermesslicher Tragweite, das es freudig anzunehmen und engagiert und kraftvoll zu hüten galt, auch um den Preis des eigenen Lebens. So schrieb der heilige Johannes Paul II.: » Durch die „Taufe“ der armenischen Gemeinschaft [...] ist eine neue Volksidentität entstanden, die zu einer untrennbaren Komponente des Wesenskerns des Armeniers wird. Von da an ist es nicht mehr denkbar, dass der Glaube an Christus nicht als Wesensmerkmal zu dieser Identität gehört « (Apostolisches Schreiben zur 1700-Jahr-Feier der Taufe des armenischen Volkes [2. Februar 2001], 2: L’Osservatore Romano [dt.] Jg. 31, Nr. 10 [9. März 2001], S. 9). Möge der Herr euch segnen für dieses leuchtende Glaubenszeugnis, das in beispielhafter Weise die machtvolle Wirkkraft und Fruchtbarkeit der Taufe beweist. Ihr habt sie vor über tausendsiebenhundert Jahren mit dem beredten Zeichen des heiligen Martyriums empfangen, das ein ständiges Element der Geschichte eures Volkes geblieben ist.
Ich danke dem Herrn auch für den Weg, den die Katholische Kirche und die Armenisch-Apostolische Kirche durch einen ehrlichen und brüderlichen Dialog zurückgelegt haben, mit dem Ziel, zur vollen eucharistischen Mahlgemeinschaft zu gelangen. Möge der Heilige Geist uns helfen, jene Einheit zu verwirklichen, um die unser Herr betete, damit seine Jünger eins seien und die Welt glaube. Es liegt mir am Herzen, hier an den entscheidenden Impuls zur Intensivierung der Beziehungen und zur Stärkung des Dialogs zwischen unseren beiden Kirchen zu erinnern, den in jüngerer Zeit Ihre Heiligkeiten Vasken I. und Karekin I. sowie Johannes Paul II. und Benedikt XVI. gegeben haben. Unter den besonders bedeutenden Etappen dieses ökumenischen Engagements erwähne ich die Gedenkfeier zu Ehren der Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts im Zusammenhang des Großen Jubiläums des Jahres 2000; die Übergabe der Reliquie des Vaters des christlichen Armeniens, des heiligen Gregors des Erleuchters, an Eure Heiligkeit für die neue Kathedrale von Yerevan; die gemeinsame Erklärung Seiner Heiligkeit Johannes Pauls II. und Eurer Heiligkeit, die gerade hier im heiligen Etschmiadsin unterzeichnet wurde; und die Besuche Eurer Heiligkeit im Vatikan anlässlich wichtiger Begebenheiten und Gedenkfeiern.
Die Welt ist leider gezeichnet von Spaltungen und Konflikten wie auch von schweren Formen materieller und geistlicher Armut – einschließlich der Ausbeutung von Menschen, sogar von Kindern und älteren Menschen – und erwartet von den Christen ein Zeugnis gegenseitiger Achtung und brüderlicher Zusammenarbeit, das im Bewusstsein aller die Macht und die Wahrheit der Auferstehung Christi aufleuchten lässt. Das geduldige und immer neue Engagement auf die volle Einheit hin, die Intensivierung der gemeinsamen Initiativen und die Zusammenarbeit unter allen Jüngern des Herrn im Hinblick auf das Gemeinwohl sind wie ein helles Licht in dunkler Nacht und ein Appell, auch die Verschiedenheiten in Liebe und gegenseitigem Verständnis zu leben. Der ökumenische Geist gewinnt auch außerhalb der sichtbaren Grenzen der kirchlichen Gemeinschaft einen Vorbildcharakter und ist für alle ein starker Aufruf, die Divergenzen durch den Dialog und die Würdigung dessen, was eint, beizulegen. Darüber hinaus verhindert der ökumenische Geist die Instrumentalisierung und Manipulierung des Glaubens. Denn er verpflichtet dazu, die echten Wurzeln des Glaubens wiederzuentdecken und in der Achtung gegenüber der Würde eines jeden Menschen die Wahrheit zu verkünden, zu verteidigen und zu propagieren. Und dies sollte auf eine Art geschehen, die die Gegenwart jener Liebe und jenes Heiles durchscheinen lässt, die man verbreiten möchte. Auf diese Weise wird der Welt – die dessen dringend bedarf – ein überzeugendes Zeugnis dafür geboten, dass Christus lebt und wirkt und fähig ist, immer neue Wege der Versöhnung zwischen den Nationen, den Kulturen und den Religionen zu öffnen. So wird bestätigt und glaubwürdig gemacht, dass Gott Liebe und Barmherzigkeit ist.
Liebe Brüder, wenn unser Handeln von der Kraft der Liebe Christi inspiriert und bewegt ist, nehmen die gegenseitige Kenntnis und Achtung zu, werden bessere Bedingungen für einen fruchtbaren ökumenischen Weg geschaffen und wird zugleich allen Menschen guten Willens und der gesamten Gesellschaft ein konkreter gangbarer Weg aufgezeigt, um die Konflikte zu schlichten, die das bürgerliche Leben zerreißen und Spaltungen verursachen, die schwer zu heilen sind. Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, des heiligen Gregors des Erleuchters, der „Lichtsäule der heiligen Kirche der Armenier“, und des heiligen Kirchenlehrers Gregor von Narek segne der allmächtige Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, euch alle und die ganze armenische Nation und bewahre sie immer in dem Glauben, den sie von den Vätern empfangen und im Laufe der Jahrhunderte ruhmreich bezeugt hat.
(rv 24.06.2016 ord) (NL Radio Vatikan, 24.06.2016).

24.06.2016  Kardinal Koch zum Papstbesuch in Armenien:
Die Pastoralreise von Papst Franziskus nach Armenien ist eine Gelegenheit, die Beziehungen zwischen der Armenisch-Apostolischen und der katholischen Kirche noch weiter zu stärken. Das hofft der vatikanische Ökumenebeauftragte, Kurienkardinal Kurt Koch, in einem Beitrag für den L´Osservatore Romano, der im Vorfeld der Reise veröffentlicht wurde. Kardinal Koch betont in seinem Artikel die ökumenische Bedeutung des Papstbesuchs, die durch seinen Aufenthalt in der Residenz des Katholikos der Armenisch-Apostolischen Kirche, genau 15 Jahre nach dem Besuch des Heiligen Johannes Paul II., noch vertieft werde. (or) (NL Radio Vatikan, 24.06.2016)
Hier mehr dazu

23.06.2016  Videobotschaft: Franziskus ruft Armenier zur Versöhnung auf
Kurz vor seiner Kaukasusreise hat Papst Franziskus das armenische Volk zum Blick nach vorn ermutigt. In einer Videobotschaft, die am Mittwochabend im armenischen Fernsehen ausgestrahlt wurde, rief er zu Versöhnung für das Land auf und betonte den spirituellen Charakter seines Besuchs. Franziskus erinnerte in der Videobotschaft auch an den Besuch des armenisch-apostolischen Katholikos Karekin II. vergangenes Jahr in Rom anlässlich des Gedenkens an die Massaker am armenischen Volk vor einhundert Jahren. Jetzt komme er nach Armenien als „Bote des Friedens“, um „unsere Kirchengemeinschaft zu kräftigen, auf dem Weg der Versöhnung voranzuschreiten und uns von der Hoffnung beseelen zu lassen“. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 23.06.2016).
Hier mehr in Text und Ton

23.06.2016  Vatikan/Armenien:
Die armenischen Behörden wollen den Papst um die Erlaubnis bitten, im Vatikanischen Geheimarchiv nach Unterlagen zum Genozid an Armeniern und anderen christlichen Minderheiten vor hundert Jahren zu forschen.
Das bestätigte der Direktor des Armenischen Nationalarchivs, Amatuni Virabyan, am Mittwoch. Er verwies darauf, dass der Heilige Stuhl in der fraglichen Zeit diplomatische Vertreter beim untergehenden Osmanischen Reich hatte. Papst Franziskus wird von Freitag bis Sonntag Armenien besuchen; dabei ist auch eine Kranzniederlegung am Mahnmal Zizernakaberd in der Nähe der Hauptstadt Jerewan vorgesehen. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.06.2016).

13.06.2016  Ägypten:
Die ägyptische Regierung will das Blasphemiegesetz, das die Beleidigung der Religion bestraft, weder ändern noch abschaffen.
Der Berater und Vertreter des ägyptischen Justizministeriums, Ayman al Rafah, betonte gegenüber dem parlamentarischen Ausschuss, der einen Gesetzentwurf zur Abschaffung des umstrittenen Blasphemieparagraphen vorgelegt hat, dass das Gesetz Religionsgemeinschaften schütze. Der Gesetzentwurf wird derzeit von den zuständigen parlamentarischen Organen geprüft, die voraussichtlich auch die Meinung der al-Azhar-Universität und des koptisch-orthodoxen Patriarchats einholen werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 13.06.2016).

11.06.2016  Ägypten:
Im Zusammenhang mit Ausschreitungen gegen Christen in Ägypten Ende Mai sind drei weitere Menschen festgenommen worden.
Anlass für die jüngsten Angriffe auf Kopten in der oberägyptischen Provinz Minya war angeblich eine Beziehung zwischen einem Kopten und einer Muslima. Der Mob soll als Reaktion darauf sieben Häuser und Geschäfte von koptischen Christen geplündert und in Brand gesetzt haben. In einer Reaktion warnte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. vor einer neuen Spirale der Gewalt zwischen den Religionen in Ägypten. Insgesamt wurden bisher 14 Personen festgenommen. (fides) (NL Radio Vatikan, 11.06.2016).

28.05.2016  Syrien:
Bischöfe und Ordensleute in Syrien haben die Europäische Union dringend aufgefordert, die am 1. Juni auslaufenden EU-Sanktionen gegen die Regierung Assad nicht zu verlängern.
Denn es sei das Volk, das unter den Sanktionen zu leiden habe. Wörtlich heißt es in dem Appell der Bischöfe: „Die Sanktionen haben dazu beigetragen, die syrische Gesellschaft zu zerstören und sie dem Hunger, den Epidemien, dem Elend auszuliefern, gleichzeitig aber den Aktivismus der integralistischen Milizen zu steigern, die jetzt auch in Europa zuschlagen", zitiert die Stiftung „Pro Oriente" in einer Aussendung am Samstag. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.05.2016.

17.05.2016  Ägypten:
Im ägyptischen Parlament ist am Dienstag ein Gesetzentwurf zum Bau von Kultstätten eingebracht worden.
In den kommenden Wochen soll das Parlament über die neuen Bestimmungen debattieren. Der Gesetzentwurf hat 13 Artikel und enthält auch die Definition einer „Kirche“ und die Beschreibung von Prozeduren zum Kirchenbau. Der Entwurf sieht vor, dass Bischöfe beim Staatsrat klagen können, wenn es zur absichtlichen Verzögerung beim Bau neuer Kirchen kommt. Das neue Gesetz soll das bisher geltende Dekret ersetzen, das auf die osmanische Zeit zurückgeht und den Bau von Kirchen in Ägypten regelt. (fides) (NL Radio Vatikan, 17.05.2016).

10.05.2016  Vatikan:
Papst Franziskus an Tawadros II.: „Ich bete für die Christen in Nahost“

Anlässlich des „Tages der Freundschaft zwischen Kopten und Katholiken“ an diesem Dienstag würdigte Papst Franziskus die Fortschritte in den Beziehungen zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften. In einem Brief an das Oberhaupt der Kopten, Patriarch Tawadros II., hob der Papst den bisherigen positiven Verlauf des Dialogs hervor und lobte die Arbeit der Kommission, die sich um den theologischen Dialog zwischen Katholiken und altorientalischen orthodoxen Christen kümmert. Besonders betonte Papst Franziskus die gemeinsame Sorge um die „christlichen Brüder und Schwestern“ in Ägypten und dem Nahen Osten, die „tragische Situationen“ durchstehen müssten. Insbesondere in Syrien und im Irak seien Christen und andere Glaubensgemeinschaften beispielloser Gewalt ausgesetzt. Papst Franziskus versicherte die dortigen Christen seines täglichen Gebetes und drückte gleichzeitig seine Hoffnung aus, dass die internationale Gemeinschaft „weise und gerecht“ auf die herrschende Gewalt antworten möge.
Am 10. Mai 2013 hatten Papst Franziskus und der koptische Patriarch Tawadros II. sich persönlich im Vatikan getroffen. Bei dieser Gelegenheit gedachten die beiden Kirchenführer des „Gipfeltreffens“ zwischen Papst Paul VI. und dem damaligen Patriarchen Amba Shenouda III. am 10. Mai 1973, in dessen Verlauf eine historische Gemeinsame Erklärung zur Wiederaufnahme der gemeinsamen Beziehungen unterzeichnet worden war. (L'Osservatore Romano + NL Radio Vatikan, 10.05.2016).

10.05.2016  Ägypten:
Die muslimische Al-Azhar-Universität und das koptisch-orthodoxe Patriarchat haben eine Vereinbarung getroffen, in der sie Richtlinien für die gemeinsame Bekämpfung des Missbrauchs von Kindern in Ägypten festlegen.
Unter der Schirmherrschaft des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF wurde das gemeinsame Dokument am Montag vom koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. und vom Großimam der Universität, Scheich Ahmed al Tayyeb, unterzeichnet. Der Text bezeichnet den Schutz von Minderjährigen als gemeinsamen Wert der muslimischen und christlichen Glaubensgemeinschaft. Zu den Zielen der Kinderschutz-Kampagne gehört unter anderem die Bekämpfung von Genitalverstümmelungen und der Verheiratung von Minderjährigen. (fides) (NL Radio Vatikan, 10.05.2016).

21.04.2016  Armenien:
Armenier in aller Welt begehen am kommenden Sonntag, den 24. April, den 101. Jahrestag des Völkermordes im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkriegs.
Zudem bereitet sich Armenien auf den Papstbesuch von 24. bis 26. Juni vor. Franziskus hatte beim Armeniergedenken im Vatikan vor einem Jahr dem Katholikos-Patriarchen Karekin II. Nersissian einen Besuch in seinem Land versprochen. Die christlichen Armenier fordern seit Jahrzehnten die Anerkennung dieses Völkermordes durch die Türkei, dessen Historizität Ankara bis heute in Abrede stellt. Franziskus hatte beim Gottesdienst für die Armenier in Anlehnung an Papst Johannes Paul II. wörtlich von „Völkermord“ gesprochen. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.04.2016).

06.03.2016  Irak:
Der syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. ist bei seinem vielbeachteten ersten Pastoralbesuch in Bagdad mit dem irakischen Präsidenten Fuad Masum zusammengetroffen.
Mar Ignatius Aphrem II. appellierte an den Präsidenten, sich für die Gleichberechtigung der Christen des Irak sowohl im Wortlaut der Gesetze als auch in der Alltagspraxis der Verwaltung einzusetzen. Zugleich ersuchte der Patriarch Präsident Masum um dessen Hilfe im Fall der beiden im April 2014 entführten Metropoliten von Aleppo, Mar Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi. (kap) (NL Radio Vatikan, 06.03.2016).

01.03.2016  Irak/Syrien:
Der in Damaskus residierende syrisch-orthodoxe Patriarch Mar Ignatius Aphrem II. stattet derzeit dem Irak einen ersten Pastoralbesuch ab.
Am Montag traf der Kirchenführer mit dem Sprecher des irakischen Parlaments, Salim Abdullah al-Juburi, zusammen. Ignatius Aphrem sagte, die Christen seien entschlossen, in ihrer Heimat zu bleiben, wenn ihre Sicherheit und ihre Grundrechte garantiert würden. Al-Juburi versicherte seinerseits, dass er sein Bestes tun werde, um den Christen zu helfen, damit sie in ihrem Heimatland bleiben könnten, berichtet die Stiftung „Pro Oriente“ am Dienstag. Die Christen seien ein „essenzieller Bestandteil“ der irakischen Gesellschaft. Die syrisch-orthodoxe Kirche ist seit ihren Anfängen in Mesopotamien präsent. Durch den Vormarsch der IS-Terroristen ist die kirchliche Struktur schwer in Mitleidenschaft gezogen. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.03.2016).

01.03.2016  Irak:
Die Irakische Regierung will unrechtmäßige Enteignungen von christlichen Häusern und Grundstücken bestrafen.
Das kündigte der irakische Justizminister Haider Zamili laut der vatikanischen Presseagentur „Fides“ an. Demnach sollen Beamte, die für den Betrug beim Kauf und Verkauf sowie die unrechtmäßige Enteignung von Häusern und Grundstücken der christlichen Minderheit verantwortlich sind, suspendiert oder auch entlassen werden können. Des Weiteren soll der Immobilienhandel strenger kontrolliert werden, damit sichergestellt wird, dass alle Beteiligten mit dem Verkauf von Häusern oder Land einverstanden sind. Der christliche Politiker Imas Youkhana von der Assyrischen Demokratischen Bewegung hatte bereits 2014 einige Beamte der Provinz Niniveh des Betrugs im Immobilienbereich beschuldigt. (fides) (NL Radio Vatikan, 01.03.2016)

20.02.2016  Der Heidelberger Orientalist Werner Arnold hat eine geschlossene Ansiedlung aramäischer Syrien-Flüchtlinge in Deutschland gefordert. Der Staat müsse dafür sorgen, „dass Sprachen wie das Aramäische auch in Europa erhalten werden", sagte er in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Das gelingt am besten, wenn man die Aramäer nicht auseinanderreißt", betonte der Leiter des Lehrstuhls für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Heidelberg. Er habe Verständnis für die Strategie, andere Flüchtlinge zur besseren Integration im Land zu verteilen, betonte Arnold. Beim Aramäischen gehe es aber darum, eine gefährdete Sprache zu erhalten, die im Orient keine Überlebenschance mehr habe. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.02.2016).

19.02.2016  Armenien:
Papst Franziskus will nach Angaben der armenisch-apostolischen Kirche wahrscheinlich im Spätsommer Armenien besuchen.
Wie die Kirche auf ihrer Internetseite mitteilt, wird Franziskus im September in der einstigen Sowjetrepublik erwartet. Der genaue Zeitpunkt stehe noch nicht fest, zitiert die russische Nachrichtenagentur „Interfax“ am Freitag einen Sprecher der armenisch-apostolischen Kirche. Staatspräsident Sersch Sargsjan hatte den Papst nach eigenen Angaben 2014 bei einem Besuch im Vatikan in die Kaukasusrepublik eingeladen. Es wäre der erste Papstbesuch in Armenien seit 2001. Damals bereiste Johannes Paul II. das Land, zum Anlass der 1.700-jährigen Christianisierung Armeniens. Zwischen den beiden Kirchen besteht seit langem eine gute Beziehung. Der armenisch-apostolische Patriarch Karekin II. besuchte Franziskus im Mai 2014 im Vatikan. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.02.2016).

09.02.2016  Äthiopien:
Mehr als zehn Millionen Menschen droht derzeit in Äthiopien wegen anhaltender Dürre der Hungertod.
Örtliche Partner von „Missio München“ berichten über eine dramatische Zuspitzung der Lage. „Vor allem im Norden und Osten des Landes bekommen die Menschen die Folgen des Klimawandels und des Phänomens von El Niño extrem zu spüren“, beschreibt Missio-Auslandsreferentin Reinelde Fink die Lage in dem ostafrikanischen Land. Regenfälle bleiben in Äthiopien seit Monaten aus, Ernten fallen aus und Erosionen verursachen große Schäden. „Wo es noch Lebensmittel gibt, sind diese für die Bewohner oft unerschwinglich“, berichtet Fink weiter. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.02.2016).

08.01.2016  Ägypten:
Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat in der Markus-Kathedrale von Kairo als Gast am koptischen Weihnachtsgottesdienst teilgenommen.
Damit wiederholte der muslimische Staatschef eine Geste aus dem vergangenen Jahr, die damals eine Premiere bedeutet hatte. Der Gottesdienst wurde vom koptischen Patriarchen Tawadros II. zelebriert. In einer kurzen Ansprache nach der Messfeier setzte sich Sisi für religiöse Pluralität in Ägypten ein. Gott habe die Menschen unterschiedlich erschaffen, keiner könne sie darum „alle gleichmachen“, so der Präsident. Er bat auch ausdrücklich um Entschuldigung dafür, dass die Schäden an koptischen Kirchen nur nach und nach beseitigt würden. Diese Schäden entstanden bei Anschlägen auf etwa fünfzig kirchliche Stätten im Sommer 2013. (rv/fides/kna) (NL Radio Vatikan, 08.01.2016).

02.01.2016  Syrien:
Die Christen in Syrien sind zu Beginn des Jahres 2016 - es ist das sechste Kriegsjahr - durch eine neue islamistische Terrorwelle im kurdisch kontrollierten Qamischli in der Djazira zutiefst betroffen und erschüttert.
In einer Erklärung des syrisch-orthodoxen Patriarchats in Damaskus wurden die „Verbrechen der Terroristen in Qamischli“ scharf verurteilt und sofortiges Eingreifen der internationalen Gemeinschaft zum Schutz der Menschen vor Terror und Selbstmordattentaten gefordert. Die verbrecherischen Hintermänner müssten ausgemacht und gerechter Bestrafung zugeführt werden. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.01.2016).

08.12.2015  Ägypten:
Das koptische Kloster Baramous im Wadi Natrun wird von Dschihadisten bedroht.
Die Drohungen seien präzise und zeigten Ortskenntnis. Das historische Kloster, das der Jungfrau Maria geweiht ist, steht schon seit längerem unter besonderem Polizeischutz. Vor einem Monat wurde es, ebenso wie drei weitere koptische Klöster des Wadis, bei Überschwemmungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Wadi Natrun wird auch das Tal der Klöster genannte. Es gibt dort viele Klöster und Klosterruinen. Einst sollen dort an die fünfzig Klöster bewohnt gewesen sein. In frühchristlicher Zeit suchten viele Christen ein Leben als Mönch in der Wüste. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.12.2015).

05.12.2015  Ägypten:
Kopten haben bei den Parlamentswahlen in Ägypten Medienberichten zufolge einen nie dagewesenen Erfolg erzielt.
Insgesamt 37 koptische Kandidaten sind in das neue Parlament gewählt worden, davon 13 als unabhängige Kandidaten in ihren jeweiligen Wahlkreisen. Die übrigen Kopten, die es ins Parlament schafften, kandidierten auf den Listen des Bündnisses „"Aus Liebe zu Ägypten"“, in dem sich Anhänger des Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zusammengeschlossen hatten. Unter Präsident Mubarak saßen höchstens neun koptische Abgeordnete im Parlament. (fides) (NL Radio Vatikan, 05.12.2015).

07.11.2015  Ägypten:
Überschwemmungen im ägyptischen Wadi Natrun haben in den letzten Tagen schwere Schäden an vier koptischen Klöstern verursacht, die auf das vierte Jahrhundert nach Christus zurückgehen.
Wie der Sprecher der koptisch-orthodoxen Kirche mitteilt, stürzten wegen der heftigen Regenfälle Mauern ein; Umgebungsmauern wurden zerstört. Das Kloster Al Baramos, in dem die Reliquien des heiligen Mose von Abessinien aufbewahrt werden, wurde überflutet. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Schäden auf Beträge von mehreren Millionen Dollar. (fides) (NL Radio Vatikan, 07.11.2015).

22.10.2015  Ägypten: Nach ersten Hochrechnungen zu den Parlamentswahlen in Ägypten am Wochenende haben koptische Kandidaten gute Ergebnisse erzielt. Das berichtet der Fidesdienst am Donnerstag. Eine Ausnahme bilden diejenigen, die sich auf der Liste der salafistischen Al-Nour-Partei aufstellen ließen. Die Ergebnisse christlicher Kandidaten, so Beobachter aus koptischen Kreisen, waren insbesondere in der Provinz Minya sehr gut. Wie aus den Hochrechnungen der koptisch-orthodoxen Jugendbewegung Maspero hervorgeht, war auch die Wahlbeteiligung unter Christen größer als in anderen sozialen und religiösen Gruppen. (fides) (NL Radio Vatikan, 22.10.2015).

22.10.2015  Äthiopien:
Rund 8,2 Millionen Menschen sind in Äthiopien aufgrund einer Dürre von Hunger bedroht.
Darauf hat laut der Katholischen Nachrichtenagentur am Donnerstag die Stiftung „Menschen für Menschen“ verwiesen. Ohne schnelle Hilfe drohe eine Hungerkatastrophe. Besonders betroffen sei en dabei die östlichen Regionen des ostafrikanischen Landes. Die Hilfsorganisation kündigte an, zunächst rund 28.000 Menschen über zwei Monate gemäß den Empfehlungen des World Food Programms mit Getreide, Öl und Hülsenfrüchten zu versorgen. Zuletzt hatte auch der Zusammenschluss von Entwicklungsorganisationen „Gemeinsam für Afrika“ auf die Situation hingewiesen: durch die geringen Regenfälle könnten die Bauern ihre Felder nicht bewirtschaften. In Äthiopien leben 85 Prozent der Menschen von der Landwirtschaft. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.10.2015).

20.10.2015  Österreich/Syrien:
Die syrisch-orthodoxe Kirche hat Europa für die Flüchtlingsaufnahme gedankt.
Zugleich warnte der syrisch-orthodoxe Patriarch Moran Mor Ignatius Aphrem II. bei einem Besuch in Salzburg davor, dass sich auch Kämpfer des Islamischen Staates oder anderer radikaler Gruppen als Flüchtlinge tarnen könnten. Bereits 40 Prozent der Christen seien in Syrien geflüchtet, im Irak sogar 90 Prozent. Der Patriarch eröffnete an der Universität Salzburg den weltweit ersten Studiengang für syrische Theologie außerhalb Syriens. (kap) (NL Radio Vatikan, 20.10.2015).

28.09.2015  Äthiopien/Ägypten:
Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. hält sich derzeit zu einem fünftägigen Besuch in Äthiopien auf.
Die äthiopisch-orthodoxe Kirche ist mit 40 Millionen Mitgliedern die zweitgrößte Ostkirche weltweit. Unmittelbarer Anlass des ersten „apostolischen Besuchs“ von Tawadros II. ins Nachbarland ist das Fest der Kreuzerhöhung nach äthiopischem Kalender, eines der höchsten Kirchenfeste in dem ostafrikanischen Land. Der Besuch des koptischen Patriarchen hat sowohl kirchenpolitischen als auch staatspolitischen Charakter. Denn die Auseinandersetzungen um die Nutzung des Nil-Wassers belasten die Beziehungen zwischen Kairo und Addis Abeba. In Ägypten wird befürchtet, dass sich das äthiopische Bauprojekt negativ auf den Wasserstand des Nils auswirken könnte und damit die für die Wirtschaft und die Bevölkerung des Landes notwendige Wassermenge reduzieren würde. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.09.2015).

21.09.2015  Die Assyrische Kirche des Ostens hat ein neues Oberhaupt: Am 27. September feiert sie die Amtseinführung von Mar Gewargis Sliwa III in Erbil. Die Synode der Kirche hatte ihn zum Nachfolger des Patriarchen Mar Dinkha IV gewählt, nachdem dieser im März in den USA verstorben war. Gewargis Sliwa wurde 1941 im Irak geboren. Als Metropolit des Irak, Jordaniens und Russlands ist er nach Angaben von Fides der einzige Metropolit seiner Kirche, der noch im Irak lebt. Der Hauptsitz der Assyrischen Kirche des Ostens ist in Chicago, USA. Es gibt aber Pläne, den Sitz in die kurdische Hauptstadt Erbil zu verlegen. (fides) (NL Radio Vatikan, 21.09.2015).

21.07.2015  Ägypten:
Die koptische Kirche will laut einem Medienbericht die Möglichkeiten einer Scheidung weiter ausdehnen.
So soll der Tatbestand des Ehebruchs etwa auch durch obszöne oder intime Äußerungen in sozialen Netzwerken oder am Telefon als erfüllt gelten, berichtete die ägyptische Online-Zeitung „Egypt Independent“ unter Berufung auf Kirchenkreise. Ehebruch gehört zu den wenigen Gründen, die nach koptischem Kirchenrecht die Auflösung einer Ehe und eine Wiederheirat gestatten. Derzeit ist eine Neufassung des kirchlichen Personenstandsrechts in Arbeit. (kna) ( Radio Vatikan, 21.07.2015).

15.07.2015  Libanon:
Die assyrische Kirche des Orients hat einen „Vorschlag zur Einheit“ mit der Chaldäischen Kirche abgelehnt.
Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hatte am vergangenen 25. Juni angeboten, „die alte Kirche des Orients“ wiederherzustellen. Die assyrische Kirche lehnte angeblich das Angebot ab, „weil die chaldäische Kirche mit Rom uniert sei“, berichtet die französische Zeitung „La Croix“. Die assyrische Kirche des Orients ist eine Schwesterkirche der chaldäischen Kirche, beide gehörten zur „alten Kirche des Orients“, die sich 1968 trennte. (la croix/apic) (NL Radio Vatikan, 15.07.2015).

27.06.2015  Türkei:
Die Armenier in der Türkei wollen einen neuen Patriarchen wählen.
Wie die armenische Wochenzeitung „Agos“ meldet, hat der amtierende stellvertretende Patriarch Aram Atesyan bei den türkischen Behörden einen entsprechenden Antrag eingereicht. Eine Antwort aus Ankara lag zunächst noch nicht vor. Der armenische Patriarch Mesrob II. ist seit 2008 wegen einer Alzheimer-Erkrankung amtsunfähig; seit fünf Jahren ist Atesyan sein offizieller Stellvertreter. Medienberichten zufolge haben die Ärzte keine Hoffnung, dass sich Mesrobs Zustand noch einmal bessern könnte. Bislang haben die türkischen Behörden eine Neuwahl des Patriarchen abgelehnt, weil Mesrob II. noch lebt. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.06.2015).

22.05.2015  Ägypten:
Zum ersten Mal untersucht eine Konferenz über emigrierte koptische Christen die Herausforderungen für diese Gemeinden in aller Welt.
„Wir müssen auf die Wünsche und Fragen unseres Volkes eingehen”, zitierte der vatikanische Fidesdienst den koptischen Patriarchen Tawadros II., der die Konferenz einberufen hatte. Die Zahl der Kopten in der Diaspora wird auf zwei Millionen geschätzt. Auf der Tagesordnung des Treffens stehen insbesondere die Richtlinien für die Entwicklung der koptischen Gemeinden für die kommenden 25 Jahre. Die Konferenz findet im Paulus-Kloster unweit des Roten Meeres statt. (fides) (NL Radio Vatikan, 22.05.2015).

16.05.2015  Warburg: Der erste syrisch-orthodoxe Kirchentag in Deutschland zeigt nach den Worten des katholischen „Ökumenebischofs“ Gerhard Feige, „dass die Syrisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland angekommen ist und ihre Gläubigen hier Heimat gefunden haben“, berichtet die katholische Nachrichtenagentur KNA. Ein Zeichen dafür sei auch die Errichtung eines Denkmals, das an die Opfer des Völkermords zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Osmanischen Reich - darunter auch viele syrisch-orthodoxe Christen - erinnere, sagte der Magdeburger Bischof am Freitag im westfälischen Warburg in seinem Grußwort bei der Eröffnung des Kirchentags. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.05.2015).

28.04.2015  Türkei:
Der armenische Patriarch Aram I. hat am Dienstag einen Berufungsantrag beim türkischen Verfassungsgericht eingelegt.
Damit klagt er auf Rückgabe der Residenz und des Eigentums des Katholikats in der Stadt Sis, dem heutigen Kozan. Diesen Schritt hatte er bereits Herbst 2014 angekündigt. „Wir dürfen im Hinblick auf den Verstoß gegen die Rechte unserer Nation nicht untätig bleiben“, hatte Aram I. am 19. September in Jerewan bei der 5. Konferenz der armenischen Diasporagemeinden gesagt. Werde sein Berufungsantrag abgelehnt, so der Katholikos, werde er sich mit seinem Anliegen an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wenden. Der Sitz des armenisch apostolischen Katholikos befindet sich derzeit im libanesischen Antelias. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.05.2015).

25.04.2015  Türkei:
Syrische, assyrische und chaldäische Christen haben in Midyat in der türkischen Provinz Mardin einen Hungerstreik begonnen, mit dem sie auf den 100. Jahrestag der Massaker aufmerksam machen wollen.
Neben den armenischen wurden 1915 auch die syrischen, assyrischen und chaldäischen Gemeinden in Anatolien dezimiert. Mit dem Streik fordern die christlichen Ostkirchen die Anerkennung der Ermordung von Tausenden Gläubigen. Der Hungerstreik soll stellvertretend für die seit den tragischen Ereignissen vergangenen Jahre 100 Stunden dauern und Ende April enden. (fides) (NL Radio Vatikan, 25.04.2015).

24.04.2015  Armenien: Heiligsprechung von Völkermord-Opfern
In einer ergreifenden Zeremonie wurden am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in Etschmiadzin, dem Sitz des armenisch-apostolischen Katholikos-Patriarchen Karekin II., die Opfer des Völkermords vor 100 Jahren kollektiv heiliggesprochen. Die Feier - die erste Heiligsprechung in der armenisch-apostolischen Kirche seit 500 Jahren - fand am Vorabend des 24. April statt, der den 100. Jahrestag des Beginns des Völkermords durch eine großangelegte Verhaftungsaktion der osmanischen Geheimpolizei unter armenischen Politikern, Journalisten, Geistlichen, Industriellen, Ärzten, Wissenschaftlern, Künstlern in Konstantinopel markiert. An dem Gottesdienst nahmen die armenischen Bischöfe aus aller Welt sowie zehntausende Pilger - darunter viele ökumenische Gäste - teil. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.04.2015).

25.03.2015 Ägypten:
Präsident Abdel Fatah al-Sisi hat am Dienstag ein Dekret zur Wahl des koptisch-orthodoxen Patriarchen gebilligt.
Wie das koptische Patriarchat mitteilt, ratifiziert das Präsidentenamt die Bestimmungen, ohne weitere Änderungsvorschläge zu machen. Die Wahl des Patriarchen basiert auf den in der Verfassung festgeschriebenen gemeinschaftlichen Rechte der koptisch-orthodoxen Gläubigen. Dort wird garantiert, dass Christen das Recht auf die Wahl der Oberhäupter der jeweiligen kirchlichen Gemeinschaft haben. Es handelt sich demnach um ein zivilrechtlich garantiertes Verfahren, weshalb es auch der Zustimmung des Präsidentenamtes bedarf. (fides) (NL Radio Vatikan, 25.03.2015.

21.02.2015  Kairo: The New Martyrs of Libya added to the Coptic Synaxarium

His Holiness Pope Tawadros II announced the inclusion of the 21 Coptic New Martyrs of Libya in the Synaxarium of the Coptic Orthodox Church today. Every year, they will be commemorated on 8 Amshir in the Coptic calendar, which corresponds to 15 February in the Gregorian calendar, the same day as the Feast of the Presentation of our Lord in the Temple.
Axios, Axios, Axios!
This beautiful icon, which is featured on the front page, was drawn by Tony Rezk. May the Lord reward his talents. (Coptic Orthodox Diocese of Los Angeles, LA; 21.02.2015).

24.12.2014  Ägypten:
Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II., warnt vor einem Nahen Osten ohne Christen.
Die Christen in Europa sollten dazu beitragen, dass die bedrohten Glaubensbrüder in ihren Heimatländern bleiben könnten, sagte der Patriarch von Alexandria der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Ohne die Christen verliere der Nahe Osten an Vielfalt, was dann wieder neue Konflikte und Spannungen hervorrufen könne. An die westlichen Regierungen appellierte der koptische Papst, die Finanzierung von Gewalt und Terror zu verhindern. Zudem sollten sie Ägypten wirtschaftlich und im Bildungsbereich unterstützen. (kna/kap) (NL Radio Vatikan, 24.12.2014).

30.09.2014  Ägypten:
Staatspräsident Abdel Fattah al-Sisi ist für eine Ausweitung der Rechte von Christen.
Das Parlament in Kairo diskutiert derzeit über eine Aufhebung von Restriktionen gegenüber Christen in dem mehrheitlich muslimischen Land. Salafisten sprechen derweil von einem „koptischen Komplott“, das es zum Ziel habe, Ägypten in zwei Staaten zu spalten. Seit 1934 gelten in der ägyptischen Verfassung für Christen gewisse Einschränkungen, beispielsweise beim Bau von Kirchen. Diese Gebäude dürfen bisher nicht in der Nähe von Schulen oder Wohnhäusern liegen. (vaticaninsider) (NL Radio Vatikan, 30.09.014).

18.07.2014  Ägypten:
Ägypten will ein Gesetz verabschieden, um den Bau von Kirchen zu regeln.
Ein Ausschuss habe dazu seine Arbeit aufgenommen. Vertreter des Justizministeriums und der christlicher Kirchen werden an diesem Ausschuss teilnehmen, bestätigt der koptische Bischof von Minjy, Anba Botros Fahim Awad Hanna, der Agentur. Man plant, noch im August diesen Jahres konkrete Vorschläge vorzulegen. Ziel ist es, für Kirchen dieselben rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, die für den Bau privater Gebäude vorgesehen sind. Regelungen des Eigentumsrecht, Mindestabstände zu bestehenden Moscheen und die Größe der Gebäude sollen gesetzlich geregelt werden. (fides) (NL Radio Vatikan, 18.07.2014).

30.05.2014  Vatikan: Das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche in Kilikien (Türkei), Aram I., kommt in den Vatikan. Vom 3. bis 6. Juni wird sich der armenische Katholikos von Kilikien, Aram I. Keshishian, als Gast des Päpstlichen Einheitsrates in Rom aufhalten, mit dem Heiligen Stuhl Gespräche führen und am Grab des Apostels Petrus beten. Für den 5. Juni ist eine Audienz und ein Gebet mit Papst Franziskus geplant. Aram I. ist seit Juni 1995 armenischer Katholikos; er hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit den Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. getroffen. Zur Armenisch-Apostolischen Kirche gehören etwa sechs Millionen Gläubige weltweit; die Kirche nimmt auch am theologischen Dialog des Vatikans mit den Ostkirchen teil. (rv) (NL Radio Vatikan, 30.05.2014).

08.05.2014   Etschmiadzin: The Supreme Head of the Armenian Apostolic Church will meet Pope Francis on May 8.

His Holiness Karekin II, head of the of the Catholicate of Etchmiadzin of the Armenian Apostolic Church, will visit Rome from 7 to 9 May to meet and pray together with the Pope.
Pope Francis and Karekin II, elected the 132nd Supreme Patriarch and Catholicos of all Armenians in 1999, will visit the Pontifical Council for Promoting Christian Unity and various other dicasteries of the Roman Curia.
They will visit the tomb of St. Peter and pray before the statue of St. Gregory the Illuminator, which is located on the north courtyard of the Vatican basilica. -
The Armenian Church consists of two catholicates and two patriarchates, and around six million faithful. Independent from an administrative point of view, the two catholicates of Etchmiadzin and Antelias are in full communion. The Armenian Patriarchate of Jerusalem and the Armenian Patriarchate of Constantinople refer to Etchmiadzin for spiritual questions.
Following Vatican Council II, new relations have developed between the Catholic Church and the Armenian Church. Representatives of the two catholicates of Etchmiadzin and Antelias are members of the Mixed International Commission for theological dialogue between the Catholic Church and the Oriental Orthodox Churches.
During the Jubilee year 2000, the Catholicos Karekin II visited the Church of Rome. In 2001, Pope John Paul II paid a visit to the Catholicate of Etchmiadzin. The patriarch later headed the Armenian delegation during the funeral of John Paul II. Karekin II also met with Benedict XVI in 2008 and 2012, and was present during the inauguration of the Petrine ministry of Pope Francis. (zenit.org; 08.05.2014).

05.04.2014  Papst Franziskus hat dem neuen syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Afrem II. Karim zu seiner Wahl gratuliert. In dem am Freitag veröffentlichten Glückwunschtelegramm äußerte der Papst die Hoffnung, das neue altorientalische Kirchenoberhaupt könne zu Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten beitragen. Ignatius Afrem II., bislang Erzbischof in den USA, war am Montag von der Synode seiner Kirche im Libanon zum Nachfolger des im März verstorbenen Ignatius Zakka I. Iwas gewählt worden. Die syrisch-orthodoxe Kirche mit weltweit schätzungsweise 1,5 bis 3 Millionen Mitgliedern geht zurück auf das frühchristliche Patriarchat von Antiochien. Drei Viertel ihrer Mitglieder leben heute in Indien. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.04.2014).

31.03.2014  Nahost:
Mar Cyrill Afrem Karim ist zum neuen Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche gewählt worden.

Der Syrer wurde von der Heiligen Synode zum 123. Patriarchen von Antiochien und dem ganzen Orient gewählt. Er nennt sich ab sofort Mar Ignatius Afrem II. Bisher war Afrem Metropolit in den östlichen US-Staaten. Er wurde 1985 zum Priester geweiht. Im Januar 1996 erteilte ihm Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas die Bischofsweihe. Ignatius Zakka Iwas war am 21. März nach 34 Jähriger Amtszeit in Kiel gestorben. (kap) (NL Radio Vatikan, 31.03.2014).

30.03.2014  Libanon/Syrien:
Am kommenden Montag soll der neue syrisch-orthodoxe Patriarch von Antiochien gewählt werden.
Das gab die Stiftung „Pro Oriente“ am Samstag bekannt. Zuvor hatte die Heilige Synode bei seiner Sitzung in Atchaneh - der libanesischen Residenz des syrisch-orthodoxen Patriarchen - den Erzbischof von Bagdad und Basra, Mor Severius Jamil Hawa, zum „locumtenens“ gewählt, der laut Kirchenverfassung die Amtsgeschäfte des Patriarchats führen und die Wahl des neuen Patriarchen leiten wird. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen und in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus der Ökumene und unzähliger Christen aus Syrien fand am Freitag in der Patriarchengruft der Peter-Paul-Kirche in Sednaya unweit von Damaskus die Beisetzung des verstorbenen Patriarchen Ignatius Zakka I. Iwas statt. Zuvor hatte es bereits große Trauergottesdienste in Beirut und Damaskus gegeben, an dem auch Kardinal Kurt Koch teilnahm. (kap) (NL Radio Vatikan, 30.03.2014).

25.03.2014  Syrien:
Das Begräbnis des am Freitag verstorbenen syrisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, Ignatius Zakka I. Iwas, findet am kommenden Sonntag im Mar Ephrem-Kloster in Sednaya bei Damaskus statt.
Das berichten Medien in Nahost. Entsprechend seinem Testament wird der Patriarch liegend – „wie ein normaler Priester oder Laie“ - beigesetzt. Üblicherweise werden östliche Patriarchen und Katholikoi sitzend begraben. Am vergangenen Wochenende war die sterbliche Hülle des in Kiel verstorbenen Patriarchen im syrisch-orthodoxen Kloster Mar Yacoub im westfälischen Warburg aufgebahrt. An diesem Dienstag erfolgt der Transfer in das Mar Yacoub-Kloster in Atchaneh im Libanon. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.03.2014).

22.03.2014 Kiel/Damaskus: Das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas, ist am Freitagmorgen, 21. März, im 81. Lebensjahr in einem Krankenhaus in Kiel (Schleswig-Holstein) nach langer schwerer Krankheit gestorben. Als «Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient» wurde er von seiner Kirche als der 121. Nachfolger des Heiligen Petrus angesehen.
Ignatius Zakka I. Iwas stammte aus Mossul im Irak, wo er am 21. April 1933 geboren wurde. Er absolvierte seine theologischen Studien in Mossul und New York. 1962/63 nahm er als Beobachter seiner Kirche am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. 1963 wurde er – mit 30 Jahren – Erzbischof von Mossul, 1969 Erzbischof von Bagdad. Am 14. September 1980 wurde er zum Patriarchen gewählt. Residenz des Patriarchen war das Mor Ephrem Seminar in Ma’arrat Saydnaya bei Damaskus.

Der Patriarch, der in Deutschland wegen eines Nierenleidens behandelt worden war, erlag in Kiel einem Herzinfarkt. „Gerade vor dem Hintergrund der Ereignisse im Nahen Osten und des Bürgerkriegs in Syrien ist dies ein herber Verlust für die Gläubigen im gesamten Nahen Osten und in der ganzen Welt“, hieß es in einer Mitleitung der deutschen Kirchenleitung. Seenaherib war 1933 im irakischen Mossul zur Welt gekommen. Nach dem frühen Tod seiner Eltern entschied er sich für ein Leben im Kloster. 1980 wurde er zum Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche gewählt. Diese zählt im Nahen Osten, in der Türkei, in den USA und in Europa etwa eine halbe Million Gläubige. Als Folge von Auswanderung aus der Türkei leben viele von ihnen heute in Deutschland. (Kopten ohne Grenzen, 22.03.2014).  -  R.I.P.

11.03.2014  Syrien:
Die 13 orthodoxen Ordensfrauen aus Maalula und drei ihrer Mitarbeiterinnen sind im Austausch gegen 25 Häftlinge freigekommen.
Das sagte der syrische Informationsminister Omran al-Zoubi in Damaskus. Er dementierte damit Berichte, nach denen das syrische Regierung im Austausch für die Ordensfrauen etwa 150 Häftlinge freigelassen habe. Die Ordensfrauen und ihre Mitarbeiter waren am 2. Dezember aus dem Thekla-Kloster in der Nähe des Christendorfes Maalula verschleppt worden. Katar soll sich in direkten Verhandlungen mit Damaskus und den Rebellen für die Freilassung eingesetzt haben. Die Nonnen wollen nach Syrien zurückkehren (ansa/diverse) (NL Radio Vatikan, 11.03.2014).

09.03.2014  Ägypten:
Die koptisch-orthodoxe Kirche ruft ihre Gläubigen dazu auf, Libyen zu verlassen.
Damit reagiert sie auf das Massaker an sieben koptischen Arbeitern aus Ägypten in der libyschen Stadt Bengasi. Die Kirche bittet die libyschen Behörden, den Kopten in Libyen bei der Rückkehr nach Ägypten zu helfen. Der Sprecher des ägyptischen Außenministeriums erklärte, man stehe im Kontakt mit dem Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Tawadros II. Dessen Sekretariat erstelle derzeit eine Liste der Kopten, die sich in Libyen aufhielten und die nach Ägypten zurückkehren wollten. Am 23. Februar waren in Bengasi sieben Ägypter von Bewaffneten aus ihren Häusern entführt worden. Am nächsten Tag wurden ihre Leichen gefunden; die Männer waren erschossen worden. Die koptisch-ägyptische Jugendbewegung Maspéro hat die UNO aufgerufen, Sanktionen gegen die libysche Regierung zu verhängen, weil sie nicht die Sicherheit der Gastarbeiter gewährleiste. (apic) (NL Radio Vatikan, 09.03.2014).

28.02.2014  Türkei:
Die Grundstücke des uralten Klosters Mor Gabriel in der südosttürkischen Provinz Mardin befinden sich wieder in den Händen der syrisch-orthodoxen Kirche, zu der das Kloster gehört.
Ein entsprechender Beschluss des türkischen Stiftungsrates wurde jetzt bekannt. Bei dem Verfahren ging es um zwölf Grundstücke mit einer Ausdehnung von insgesamt 244.000 Quadratmetern. Die Rückgabe der Grundstücke an das Kloster war die umfangreichste Rückerstattung von kirchlichem Eigentum, die es bisher in der Türkei gegeben hat. Seit 2008 hatte es einen Rechtsstreit um die Rückgabe gegeben, nachdem die Grundstücke beschlagnahmt und in die staatlichen Grundbücher übertragen worden waren. (fides) (NL Radio Vatikan, 28.02.2014).

13.01.2014  Ägypten
Der koptisch-orthodoxe Papst Tawadros II. hat an die Ägypter appelliert, beim Referendum am 14./15. Januar mit „Ja“ für den Entwurf der neuen Verfassung zu stimmen.
Eine solche Entscheidung werde ein Segen für Ägypten und ein „wesentlicher Schritt in eine gute Zukunft des Landes“ sein, so der Patriarch laut der Stiftung „Pro Oriente“. Derweil werden weiterhin gewalttätige Zusammenstöße mit den Muslimbrüdern gemeldet. Am Freitag sollen in verschiedenen Städten mindesten drei Menschen getötet und acht verletzt worden sein, als sie gegen den neuen Verfassungsentwurf protestierten. Das Referendum am 14./15. Januar ist bereits das dritte Verfassungsreferendum seit dem Sturz von Hosni Mubarak. Im März 2011 wurde den Bürgern eine „Verfassungserklärung“ des damals herrschenden Militärrates vorgelegt, mit der der Übergang in die Demokratie geregelt werden sollte. Die darauffolgenden ersten freien Wahlen brachten 2012 die islamistische Muslimbruderschaft an die Macht. Der neue Präsident Mohammed Mursi setzte eine umstrittene neue Verfassung mit islamistischen Elementen durch. Die Zustimmung war begrenzt. Da bei der Volksabstimmung im Dezember 2012 keine Mindestbeteiligung vorgeschrieben war, reichten 64 Prozent Ja-Stimmen bei einer Wahlbeteiligung von nur 33 Prozent für die Annahme dieses Grundgesetzes. Im Juli des Vorjahres stürzte dann das Militär den zunehmend unpopulären Mursi nach großen Massenprotesten. Seitdem herrscht das Militär indirekt. Der Oberkommandierende und starke Mann im Land, Abd-el-Fattah al-Sisi, ernannte eine Übergangsregierung. Eine vom Militär abgesegnete Expertenkommission legte Ende des Vorjahres den Entwurf jener Verfassung vor, über den die Bürger nun abstimmen sollen. (kap) (NL Radio Vatikan, 13.01.2014).

12.12.2013  Ägypten:
Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II.
soll für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen werden. Das teilt die koptische Aulandsgemeinde in Österreich mit. Die Befürworter der Initiative sind der Ansicht, dass Papst Tawadros sich große Verdienste um die Vorbeugung von Konflikten und um den Erhalt des sozialen Friedens und der Einheit in Ägypten erworben habe. Die Auslandsgemeinde bittet um Unterstützung der Kandidatur und der bereits auf den Weg gebrachten Kampagne. (fides) (NL Radio VAtikan, 12.12.2013).

25.11.2013  Ägypten:
In der ägyptischen Verfassungskommission scheint sich der Grundsatzkonflikt zwischen Verfechtern eines säkularen und denen eines islamischen Staates zu wiederholen.
Die Christen drohen jetzt, die Kommission zu verlassen, wenn 2014 neuerlich, so wie 2012, die Scharia als „vorrangige Rechtsquelle“ in die Präambel der neuen Verfassung Eingang finden sollte. Die Islam-Vertreter in der Kommission sind Lehrer der Al-Azhar-Universität und Vertreter der salafistischen Al-Nour-Partei. Sie drohen ihrerseits mit Rückzug, sollte sich in der Präambel die Erwähnung finden, „Der ägyptische Staat hat einen zivilen Charakter“. Die Islam-Vertreter sehen darin einen Verweis auf die von ihnen abgelehnten „laizistischen und westlichen Werte“, wie die Schweizer katholische Nachrichtenagentur „Apic“ an diesem Montag berichtet. Nachdem die Vertreter der koptischen, katholischen und anglikanischen Kirchen in der Verfassungskonferenz Ägyptens aufgrund dieser Änderungen mit ihrem Ausscheiden aus dem Gremium gedroht hatten, wurde am Sonntag ein Unterausschuss gebildet, der die umstrittenen Paragrafen neu formulieren soll. (apic/kap) (NL Radio Vatikan, 25.11.2013).

20.08.2013  Ägypten: Kardinal Sandri verurteilt die Angriffe auf Kirchen
Die Angriffe auf Kirchen in Ägypten sind „inakzeptabel“. Das betonte der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kurienkardinal Leonardo Sandri, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er verurteilte die Anschläge auf christliche Einrichtungen und betonte, dass der Aufbau des Landes in Respekt vor den Menschen geschehen müsse, auch im Respekt der Religionen untereinander. In Ägypten sind nach kirchlichen Angaben bislang mehr als 80 Kirchen, christliche Schulen und Einrichtungen Ziel von Anschlägen radikaler Muslimbrüder und ihrer Unterstützer geworden. Weder Terrorismus noch Militärdiktatur seien Lösungen, so Sandri. Das Gebot der Nächstenliebe gelte für alle, für Christen wie auch für Muslime. Der für die katholischen Ostkirchen zuständige Kurienkardinal bekräftigte die Forderung nach einer friedlichen Beilegung des Konflikts. Papst Franziskus hatte am Sonntag wiederholt zum Gebet für den Frieden in Ägypten aufgerufen. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.08.2013).

16.08.2013  Türkei:
Im Südosten der Türkei - im Tur Abdin - wird in wenigen Tagen ein syrisch-orthodoxes Kloster „wiedereröffnet“.
Das Mor Yakub-Kloster stand viele Jahrzehnte leer, wurde in den vergangenen Jahren aber von der christlichen Bevölkerung vor Ort renoviert und soll am 25. August wieder eröffnet werden, wie die „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) berichtet. Mor Yakub ist nach Mor Augin das zweite reaktivierte Kloster am Berg Izlo im südlichen Tur Abdin. In Mor Augin, dessen Gründung ins 4. Jahrhundert zurückgeht, leben inzwischen zwei Mönche, die sich um die Seelsorge in der Region kümmern. Wie das spirituelle Leben in Mor Yakub gestaltet werden soll, dürfte derzeit aber noch nicht feststehen, da der dafür vorgesehene Mönch in seine Heimat Syrien zurückgekehrt ist. Heute leben noch ca. 2.000 Christen vor Ort im Tur Abdin; Tendenz leicht steigend, weil einige der geflohenen und ausgewanderten Menschen in den vergangenen zehn Jahren zurückgekehrt sind. (kap) (NL Radio Vatikan, 16.08.2013).

08.08.2013  Alexandria: Trotz aller Angriffe und der vereitelten Attentate: Seine Heiligkeit Papst tawadros II. beglückwünscht die Moslems Ägyptens und der islamischen Welt zum Fitr-Fest und wünscht ihnen und der ganzen Welt Frieden, Freude und alles Gute. 

In einer Moschee in Kairo wurde ein anonymer Drohbrief gefunden. Auf die Mauern der koptisch-orthodoxen Kathedrale in Alexandria hatten Unbekannte die drohende Parole: „Ägypten bliebt islamisch“ geschrieben. Auf der Todesliste, die am Dienstag entdeckt wurde, steht auch der Name des koptisch-orthodoxen Patriarchen Tawadros II. ganz oben, wie Fides berichtet. Das Kirchenoberhaupt der größten christlichen Gemeinschaft Ägyptens, zu der sich rund 15 Prozent der Bevölkerung bekennen, steht seit seiner Wahl im Visier der Islamisten. Die Morddrohungen der jüngsten Zeit und die nun aufgefundene Todesliste werden in der koptischen Gemeinschaft des Landes sehr ernst genommen. Neben dem Patriarchen sollen laut der Todesliste auch der provisorische Staatspräsident Adly Mansour und der allen Islamisten verhasste General Abdel Fattah al-Sisi, derzeit der starke Mann am Nil, ermordet werden. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen. Die anhaltenden Drohungen gegen Patriarch Tawadros II. sind ein Indikator für die schwierige Phase, die Ägypten durchmacht.
Das Land der Pyramiden steht nahe am Abgrund eines Bürgerkrieges, der jeden Augenblick in aller Härte ausbrechen kann. Woher die Urheber kommen und die Gefahr droht, macht die Schmierschrift an der Kathedralenmauer deutlich: „Ägypten bleibt islamisch.“ Die Autoren wissen, dass Ägypten einmal christlich war. Die Kopten bewahren das Erbe dieser vorislamischen Kulturblüte. Ihnen wird mit Auslöschung gedroht. Bereits in der Vorwoche musste das Patriarchat in Alexandrien Meldungen dementieren, wonach Tawadros II., von den orthodoxen Kopten auch als Papst (Vater) angesprochen, einem Attentat zum Opfer gefallen sei. In seiner Umgebung weiß man jedoch, dass die Gefahr ernst ist. Seit Anfang Juli wurden die traditionellen Mittwochskatechesen in der Kathedrale abgesagt, die der Patriarch wie auch das römisch-katholische Kirchenoberhaupt in Rom hält. Der Patriarch richtete gewohnheitsgemäß seine traditionellen Glückwünsche an die islamische Gemeinschaft zum Ende des Ramadan. Er wünschte allen „Freude und Frieden“. Frieden braucht das Land am Nil besonders. Die Islamisten halten derzeit den Schlüssel dazu in der Hand. {Quelle: www.katholisches.info – Text: Giuseppe Nardi} (Kopten ohne Grenzen, 08.08.2013).

07.08.2013  Türkei:
Die türkischen Behörden müssen laut einem Gerichtsurteil den Bau von Schulen und weitere Minderheitenrechte der syrisch-orthodoxen Kirche zugestehen.
Vor rund einem Jahr hatte demnach das Bildungsministerium in Ankara die Erlaubnis zum Schulbau noch mit der Begründung abgelehnt, die syrisch-orthodoxe Gemeinschaft zähle in der Türkei nicht zu den anerkannten Minderheiten. Dagegen hatte eine kirchliche Stiftung geklagt. Das Appellationsgericht entschied nun, dieser Status müsse auch für Syrisch-Orthodoxe gelten. (fides/kipa) (NL Radio Vatikan, 07.08.2013).

29.06.2013  Ägypten:
Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Tawadros II., hat die Ägypter dazu aufgerufen, bei Demonstrationen auf Gewalt zu verzichten.
„Ägypten hat es nötig, dass alle seine Bürger miteinander sprechen und sich ohne Gewalt und Blutvergießen äußern. Betet für Ägypten!“, schreibt Tawadros auf seinem Twitter-Account. Anlässlich des ersten Jahrestages von Mohammed Mursis Amtsantritt als Präsident sind an diesem Wochenende mehrere Großdemonstrationen seiner Anhänger und Gegner geplant. In den vergangenen Tagen kam es bereits zu gewalttätigen Demonstrationen. Insbesondere der Tahrir-Platz könnte zum Schauplatz von Zusammenstößen zwischen den beiden Gruppierungen werden. (ansa/rv) (NL Radio Vatikan, 29.06.2013).

08.06.2013 Ägypten:
Präsident Mohammed Mursi hat erstmals seit seinem Amtsantritt den Bau einer koptisch-orthodoxen Kirche genehmigt.
Dies berichtete der Fidesdienst an diesem Samstag. Ein entsprechendes Dekret ist am Donnerstag im Amtsblatt veröffentlicht worden. Die Kirche soll im Norden des Landes errichtet werden und den Aposteln Petrus und Paulus geweiht sein. Ägyptische Quellen bestätigten gegenüber dem Fidesdienst, dass der Antrag für den Bau des Gotteshauses bereits vor 17 Jahren gestellt worden war. Pater Makari Habib, der Sekretär des Koptischen Papstes Tawadros II. begrüßte die Genehmigung. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.06.2013).

20.05.2013  Ägypten:
Im koptischen Kloster Deir-es-Surian im ägyptischen Wadi Natrun wurde am Sonntag von Papst-Patriarch Tawadros II. die neue Bibliothek mit angeschlossener Restaurierwerkstatt feierlich eröffnet.

               Syrerkloster in der ägyptischen Wüste im Wadi Natrun          

Laut der in Wien ansässigen kirchlichen Stiftung „Pro Oriente“ stellen die Manuskripte von Deir-es-Surian – wörtlich „Syrer-Kloster“ – eine der kostbarsten Sammlungen christlicher Literatur des ersten Jahrtausends dar. Die Klosterbibliothek umfasst zahlreiche Werke in koptischer, syrischer, äthiopischer, arabischer und griechischer Sprache, darunter eine komplette Ausgabe der „Homilien des Jakob von Saruq“ aus den Jahren 956/957.

Sobald die Restaurierung dieses kostbaren Werks abgeschlossen ist, wird es den 200 Mönchen des Deir-el-Surian, das auch das Heimatkloster des verstorbenen Papst-Patriarchen Schenuda III. war, wieder zur Verfügung stehen. In Arbeit ist auch eine digitalisierte Version, die Wissenschaftlern aus aller Welt zugänglich sein wird. (kap) (NL Radio Vatikan, 20.05.2013).

08.05.2013  Türkei:
Das Außenministerium in Ankara zieht die Möglichkeit einer türkischen Staatsbürgerschaft für syrische Christen in Betracht,
wenn diese mit türkischen Staatbürgern verwandt sind oder waren und sich nun in Folge des Konflikts in einer Notsituation befinden. Von diesem möglichen „Plan“ der türkischen Regierung für die syrischen Christen des Patriarchats von Antiochien berichtet der Vorsitzende der Föderation syrischer Vereine in der Türkei, Evgil Türker. Nach den Vorstellungen Türkers könnte die Türkei eine neue Heimat für viele syrische Christen werden, die derzeit in Syrien und Europa leben und deren Vorfahren in der Türkei lebten. In jüngster Zeit scheinen politische Führungskräfte in der Türkei der Minderheit der syrischen Christen wachsende Aufmerksamkeit zu widmen. Auch Premierminister Erdogan hatte türkische Auswanderer dazu aufgefordert, in die Türkei zurückzukehren. (fides) (NL Radio Vatikan, 08.05.2013).

22.04.2013  Ägypten:
Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. wird Papst Franziskus am 10. Mai im Vatikan besuchen.
Nach seinem Amtsantritt wird das die erste Auslandsreise des koptischen Papstes sein, berichtet die österreichische Stiftung „Pro Oriente“. Die beiden wollten vor allem das Thema Christen im Nahen Osten besprechen, aber auch der ökumenische Dialog zwischen der katholischen Kirche und der orientalisch-orthodoxen sei ein wichtiges Thema. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.04.2013).

08.04.2013  Deutschland: Die in Deutschland lebenden alt-orientalischen Christen organisieren sich in einem neu gegründeten „Zentralrat der Orientalischen Christen in Deutschland“ (ZOCD) und verstärken ihre Zusammenarbeit. Dies berichtet die Katholische Nachrichtenagentur an diesem Montag. Der Verein konstituierte sich bereits am 18. März; am 27. Juli soll es eine öffentliche Gründungsveranstaltung geben. Im Zentralrat werden Vertreter der syrisch-orthodoxen Kirche, der koptisch-orthodoxen Kirche, der Apostolischen Kirche des Ostens, der eritreischen-orthodoxen Tewahedeo Kirche und der chaldäischen Kirche vertreten sein. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.04.2013).

04.04.2013  Ägypten:
Der koptisch-orthodoxe Patriarch von Alexandrien, Tawadros II., möchte Papst Franziskus in Rom besuchen.

Dies teilte das Oberhaupt der größten christlichen Glaubensgemeinschaft in der arabischen Welt am Mittwochabend mit, als er den neuernannten apostolischen Nuntius Jean-Paul Gobel empfing. Während des Treffens wurde über eine intensivere brüderliche Kooperation zwischen der koptisch-orthodoxen und der katholischen Kirche gesprochen. Aus Sicht der Ökumene wäre ein Besuch des koptisch-orthodoxen Patriarchen im Vatikan bei Papst Franziskus von großer Bedeutung. (fides) (NL Radio Vatikan, 04.04.2013).

01.03.2013  Abuna Mettias (Mathias) ist neuer Patriarch der äthiopischen orthodoxen Kirche.

Der bisherige äthiopisch-orthodoxe Erzbischof von Jerusalem wurde am Donnerstag von der großen Kirchenversammlung in Addis Abeba mit 500 von 806 Stimmen gewählt. Dies berichtet die in Wien ansässige Ostkirchen-Stiftung „Pro Oriente“ an diesem Freitag. Der neue Patriarch trägt den Titel eines Katholikos-Patriarchen von Äthiopien und des Erzbischofs von Aksum. Die feierliche Inthronisation soll am Sonntag in der Dreifaltigkeitskathedrale in Addis Abeba stattfinden. Der frühere Patriarch Abuna Paulos war im August 2012 gestorben. Der äthiopisch-orthodoxen Kirche gehören rund 43 Prozent der 90 Millionen Äthiopier an. Dazu kommen mehr als zehn Millionen in Diasporagemeinden in aller Welt. Damit ist die äthiopische Kirche die größte orientalisch-orthodoxe Kirchen und die zweitgrößte Ostkirche nach der russischen. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.03.2013).
  

23.02.2013  Ägypten:
Die Kopten protestieren gegen den Termin für die Parlamentswahlen.
Er fällt nämlich genau auf das koptische Osterfest. Der koptisch-katholische Weihbischof Boutros Fahim Awad Hanna von Alexandria hofft auf ein Umdenken bei Präsident Mohamed Mursi, dem die Entscheidung über den Wahltermin obliegt. Der Termin für die erste Runde der Parlamentswahlen fällt auf den Vorabend des koptischen Palmsonntags, der für die zweite Runde in einigen Wahlkreisen, darunter in Kairo, auf das koptische Osterfest. „Die Politiker haben diese Daten so festgelegt, weil sie keine Rücksicht auf christliche Feste nehmen“, so der koptisch-katholische Bischof. Es gebe unter ihnen „auch niemanden, der sie darauf hinweisen könnte: In diesem Bereich ist man blind.“ (fides) (NL Radio Vatikan, 23.02.2013). - PS: Wie die Rheinische Post in ihrem NL vom 23.02.2013 meldet, hat Präsident Mursi die Wahltermine wunschgemäß verschoben [GH].

30.12.2012  Egyptian Cleric Threatens Christian Copts with Genocide
by Raymond Ibrahim
Gatestone Institute
December 28, 2012
Islamic leaders continue to portray the popular protests against President Morsi and his recently passed Sharia-heavy constitution as products of Egypt's Christians. Recently, Muslim Brotherhood leader Safwat Hegazy said in an open rally, as captured on video:
A message to the church of Egypt, from an Egyptian Muslim: I tell the church — by Allah, and again, by Allah — if you conspire and unite with the remnants [opposition] to bring Morsi down, that will be another matter…. our red line is the legitimacy of Dr. Muhammad Morsi. Whoever splashes water on it, we will splash blood on him."
More recently, Dr. Wagdi Ghoneim — who earlier praised Allah for the death of the late Coptic Pope Shenouda, cursing him to hell and damnation on video — made another video, entitled, "A Notice and Warning to the Crusaders in Egypt," a reference to the nation's Copts, which he began by saying, "You are playing with fire in Egypt, I swear, the first people to be burned by the fire are you [Copts]." The video was made in the context of the Tahrir protests against Morsi: Islamic leaders, such as Hegazy and Ghoneim, seek to portray the Copts as dominant elements in those protests; according to them, no real Muslim would participate. Ghoneim even went on to say that most of the people at the protests were Copts, "and we know you hid your [wrist] crosses by lowering your sleeves."
The heart of Ghoneim's message was genocidal: "The day Egyptians — and I don't even mean the Muslim Brotherhood or Salafis, regular Egyptians — feel that you are against them, you will be wiped off the face of the earth. I'm warning you now: do not play with fire!"
Along with trying to incite Egypt's Muslims against the Copts, and threatening them with annihilation, Ghoneim made other telling assertions, including:
Addressing the Christians of Egypt as "Crusaders," once again showing Islam's simplistic, black-and-white vision, which clumps all Christians — of all nations, past and present, regardless of historical context and denomination — as one, in accordance with an Islamic tradition that states "All infidels are one religion."
Comparing Christian Copts to animals: "Respect yourselves and live with us and we will protect you… Why?… because Allah has forbidden me to be cruel to animals. I'm not trying to compare you to animals … but if I am not cruel to animals or plants, shall I be cruel to a soul created by Allah? You are an infidel in Allah's sight — and it is for him to judge you. However, when you live in my country, it is forbidden for me to be unjust to you — but that doesn't mean we are equal. No, oh no."
Telling Copts: "I want to remind you that Egypt is a Muslim country…. if you don't like the Muslim Sharia, you have eight countries that have a Cross on their flag [in Europe], so go to them. However, if you want to stay here in Egypt with us, know your place and be respectful. You already have all your rights — by Allah, even more than Muslims… No one investigates your homes, no one investigates your churches. In fact, in the past, the Islamic groups used to fake their IDs and put Christian names on them when they would go out for [jihadi] operations, so that when the police would catch them, they would see they are Christians and be left alone." Ghoneim misses the irony of what he says: Police know that Egyptian Christians are not going to engage in terror; Egyptian Muslims are suspect.
Saying, in mocking tones, towards the end: "What do you think — that America will protect you? Let's be very clear, America will not protect you. If so, it would have protected the Christians of Iraq when they were being butchered!" — a reference to the fact that, after the U.S. ousted Saddam Hussein, half of Iraq's Christian population has either been butchered or fled the nation, and all under U.S. auspices.
Claiming that the Copts are only four million while the Muslims are 85 million — even as Coptic Orthodox Church registries maintain that there are more than 15 million Copts, and most outside analysts say 10 million, in Egypt— and adding that Morsi was only being nice by saying, as he did during one of his speeches: "There are no minorities in Egypt." Ghoneim fails to explain, if Copts are so few — four million compared to 85 million — how could they be so influential, and flood the Tahrir protests with such large numbers?
Mocking new Coptic Pope Tawadros—not surprising considering his great hate for the former Pope—by claiming that the new Pope urged Copts to protest; that the new Pope wants to see Morsi and Sharia law fall, and by adding, "Is it not enough that you have all those monasteries?"
Raymond Ibrahim is a Shillman Fellow at the David Horowitz Freedom Center and an Associate Fellow at the Middle East Forum. (Middle East Forum, 28.12.2012). 

22.11.2012  Ägypten:
Ägyptens Präsident Mohammed Mursi hat dem neuen koptischen Patriarchen Tawadros II. gleiche Rechte für Christen zugesichert wie für andere Bürger. Er werde keine Diskriminierung dulden, sagte Mursi laut dem ägyptischen Nachrichtenportal „Waswat Masriya“ bei einer Begegnung mit dem Kirchenoberhaupt am Mittwoch in Kairo. Nach Angaben seines Sprechers habe der Präsident auch betont, es gehe darum, die nationale Einheit zu wahren und einen Konsens über die künftige Verfassung des Landes zu erreichen. Tawadros II. hatte sein Amt am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst angetreten. Am Mittwoch gratulierten auch der Großimam der sunnitischen Al-Azhar-Universität, Scheich Ahmed Al-Tayyeb, und Großmufti Ali Gomaa dem neuen Patriarchen mit einem Besuch zu dessen Amtsantritt. „Wir sind glücklich über diesen patriotischen Geist“, sagte Tawadros II. nach dem Treffen. Großmufti Al-Tayyeb bekräftigte dem Bericht zufolge seinen Willen zur Zusammenarbeit. (kna) (NL Radio Vatikan, 22.11.2012).

18.11.2012  Ägypten: Glückwünsche des Papstes zur Amtseinführung von Tawadros II.

Papst Benedikt XVI. hat dem neuen Oberhaupt der orthodoxen Kopten, Papst Tawadros II., spirituelle Kraft für die neuen Aufgaben und Heraus-forderungen gewünscht. Das päpstliche Glück-wunschschreiben zur Amtseinführung von Tawadros II. wurde am Sonntag von Kardinal Kurt Koch in Ägypten übergeben. Koch nahm zusammen mit hunderten Gläubigen und internationalen Würdenträgern an dem feierlichen Gottesdienst in der Markus-Kathedrale in Kairo teil. Die christlichen Vertreter in der ägyptischen Verfassungsversammlung kündigten am Vortag derweil offiziell ihre Mitarbeit in dem Gremium auf. Die Entwicklung in der Versammlung verhindert ihrer Ansicht nach das Finden eines nationalen Konsens und spiegelt Ägyptens Identität nicht wider. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.11.2012). 
  

04.11.2012  Ägypten: Neuer Papst gewählt, Zollitsch gratuliert
Bischof Tawadrous ist das neue Oberhaupt der Kirche Ägyptens, der neue koptische Papst. Der Weihbischof aus dem Bistum Beheira wurde an diesem Sonntag, seinem 60. Geburtstag, zum Nachfolger des am 17. März 2012 verstorbenen Papstes Shenouda III. gewählt. Ägyptische Medien betonen die theologische und kommunikative Kompetenz des neuen Patriarchen und seine Erfahrungen in der Jugendarbeit. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch gratulierte dem neuen Kirchenoberhaupt und würdigte in einer Grußbotschaft den Beitrag der koptischen Kirche zum Aufbau einer friedlichen Gesellschaft in Ägypten und für die Ökumene. Er sei froh, dass es gute Kontakte zwischen der koptisch-orthodoxen und der koptisch-katholischen Kirche unter Leitung des Patriarchen Kardinal Antonios Naguib gibt. Die Amtseinführung ist für den 18. November geplant.
(pm 04.11.2012 mc)


Zur Person:
Tawadrous II. wurde am 4. November 1952 im oberägyptischen Mansoura geboren, also an seinem 60. Geburtstag zum Patriarchen gewählt. Sein Geburtsname lautet Wajih Sobhi Baki Solayman. Er studierte in Alexandria Pharmazie und war Geschäftsführer der Staatlichen Pharmazeutischen Werke Damanhour. 1986 trat er in das Anba-Bischoj-Kloster ein, wo er 1988 die Ewigen Gelübde ablegte und die Mönchsweihe empfing. 1989 wurde er zum Priester geweiht und erhielt 1997 von Papst Schenuda III. die Bischofweihe. Als Generalbischof (Weihbischof) in Damanhour-Beheira im Nildelta stand Tawadrous seitdem Metropolit Pachomios (76) zur Seite.
Seit dem Tod Schenudas III. gehörte Tawadrous zum Mitarbeiterstab des Interims-Kirchenleiters Pachomios. Medienberichten zufolge steht er für eine positive Haltung gegenüber dem Islam, auch angesichts der derzeitigen Regierung der Muslimbruderschaft. Wie viele Ägypter wünscht er eine offene Gesellschaft mit Frieden zwischen den Religionen. (kna 04.11.2012 mc; Nachrichten Radio Vatikan, 04.11.2012).   

30.10.2012  Drei Kandidaten für das alexandrinische Papst-Amt
Zwei Bischöfe und ein Mönch sind die offiziellen Kandidaten für die Wahl des Oberhauptes der koptischen orthodoxen Kirche. Die Namen der drei Gewählten wurden an diesem Dienstag in Kairo bekanntgegeben. Einer von diesen drei Kandidaten wird am kommenden Sonntag per Losentscheid zum Nachfolger des Evangelisten Markus und 118. koptischen Papst bestimmt. Mehr als 2.400 ägyptische Wahlmänner sowie fünf Vertreter der koptischen Kirche Äthiopiens haben am Montag in der Markus-Kathedrale von Kairo ihre Stimme abgegeben. Dabei konnten sie aus einer Liste von fünf Namen wählen. Die letzte Wahl eines koptischen Papstes hatte 1971 stattgefunden; aus ihr war Schenuda III. an die Spitze der größten christlichen Kirche des Nahen Ostens gewählt worden. Schenuda, ein herausragender Patriarch, ist am 17. März dieses Jahres im Alter von 88 Jahren gestorben. (pm/faz/kna/rv) (NL Radio Vatikan, 30.10.2012). 

27.10.2012 Deutschland/Ägypten: Kopten wünschen sich „klare Sprache“ des Oberhaupts
Der neue Papst der koptisch-orthodoxen Kirche soll im Umgang mit der ägyptischen Regierung ein klares Profil zeigen. Das wünscht sich der koptische Bischof für Deutschland, Anba Damian. Er gehört zur Wahlversammlung, die am kommenden Montag in Kairo die drei Kandidaten für das koptische Papstamt wählt. Aus deren Mitte wird dann am 4. November der neue Patriarch bestimmt.Der Papst dürfe nicht ‚everybody’s darling’ sein und müsse eine klare Sprache sprechen, so Damian gegenüber dem Münchner Kirchenradio. Außerdem müsse er für die Kontinuität der Kirche sorgen. (NL Radio Vatikan, 27.10.2012). 

02.10.2012:  Ägypten:
Die koptische Kirche in Ägypten bereitet sich schon jetzt auf die Wahl des neuen koptisch-orthodoxen Kirchenoberhaupts vor, die am 2. Dezember stattfinden soll.
Deshalb riefen die koptisch-orthodoxe, die koptisch-katholische und die koptisch-evangelische Kirche am Montag zu dreitägigem Fasten und Gebet auf. Mit der Wahl im Dezember wird ein Nachfolger für den im März verstorbenen Papst und Patriarchen Schenuda III. gefunden. Zuvor wird an diesem Donnerstag eine erste Liste mit sieben Personen aufgestellt. Eine von der ägyptischen Kirche veröffentlichte vorläufige Wählerliste sieht rund 2.600 Wahlpersonen vor - Geistliche wie Laien. Diese wählen den Angaben zufolge am 24. November aus den Nominierten drei Kandidaten aus. Die Wahl selbst erfolgt durch ein Kind, das mit verbundenen Augen das Los mit dem Namen des neuen Kirchenoberhauptes zieht. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.10.2012). 

17.08.2012  Addis Abeba: Abune Paulos, Oberhaupt der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche ist tot                                                                               

In der vergangenen Nacht ist Abune Paulos, der Patriarch der Äthiopisch-Orthodoxen Kirche, verstorben. Äthiopien war das erste schwarzafrikanische Land, das christianisiert wurde. Die erste Bekehrung eines Äthiopiers ist bereits in der Heiligen Schrift verzeichnet. Vor allem ab dem 3. nachchristlichen Jahrhundert wurde das ostafrikanische Hochgebirgsland von Ägypten aus missioniert, weshalb sich zahlreiche Gemeinsamkeiten mit den ägyptischen Kopten feststellen lassen. Bis 1950 war die Äthiopisch-orthodoxe Kirche von der Koptisch-orthodoxen Kirche abhängig.
Als kommunistische Revolutionäre 1974 den letzten äthiopischen Kaiser Haile Selassie I. stürzten, kehrte Abune Paulos, der damals in den USA studierte, auf Wunsch des damaligen Patriarchen nach Äthiopien zurück und wurde zum Bischof geweiht. Die errichtete kommunistische Militärdiktatur bestand auf einer staatlichen Genehmigung von Bischofsernennungen. Da eine solche nicht erteilt worden war, wurde Abune Paulos mit vier anderen neugeweihten Bischöfen verhaftet. Patriarch Abune Thewophilos wurde 1979 hingerichtet. Die beiden Nachfolger wurden unter der Kontrolle des kommunistischen Militärregimes eingesetzt und von einem Großteil der Kirche nicht anerkannt. 1983 aus der Haft entlassen, ging Paulos ins Exil in die USA. 1986 ernannte ihn Patriarch Takla Haymanot zum Erzbischof.
1991 wurde der amtierende Patriarch Merkorios im Zuge des politischen Umbruchs nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft entthront. Merkorios ging ins Exil und erkannte die Absetzung nicht an. 1992 folgte ihm Abune Paulos als neuer erstmals wieder frei gewählter Patriarch nach.
Rund 45 Prozent der Bevölkerung Äthiopiens bekennen sich zur äthiopisch-orthodoxen Kirche. Mehr als 20 Prozent gehören anderen christlichen Konfessionen an. Rund ein Drittel der Bevölkerung sind Moslems. Abune Paulos war überzeugt, daß die alttestamentliche Bundeslade in Äthiopien aufbewahrt wird und die Äthiopisch-orthodoxe Kirche ihr Wächter ist. 
Text: Giuseppe Nardi; Bild: Wikicommons (Katholisches.info, 17.08.2012).  

28.07.2012  Ankara: Syrisch-Orthodoxes Kloster Mor Gabriel verliert im Landstreit gegen türkischen Staat
Das Berufungsgericht in Ankara entschied letztinstanzlich gegen das Kloster, wodurch jetzt 28 Hektar Klostergelände dem türkischen Staat zufallen und dem Kloster die wirtschaftliche Existenz entzogen wird. Damit ist zumindest auf nationaler Ebene der seit 2008 laufende Streit zuungunsten von Mor Gabriel entschieden worden. Wie so viele minderheitenfeindliche Urteile türkischer Gerichte kann auch dieses nur noch auf EU-Ebene, also vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, fortgesetzt bzw. angefochten werden.
Der gerichtliche Landstreit zermürbt die kleine syrisch-orthodoxe Gemeinschaft inner- und außerhalb der Türkei seit 2008, denn alles, was Mor Gabriel zustößt, trifft das letzte bedeutende spirituelle Zentrum dieser Glaubensgemeinschaft im nordmesopotamischen Ursprungsgebiet des Tur Abdin. Kläger gegen Mor Gabriel waren auch die anrainenden kurdischen Bewohner dreier Dörfer, was das Zusammenleben der letzten, rund 2000 aramäischsprachigen Christen und der überwältigen kurdisch-muslimischen Mehrheit in der Region zusätzlich schwer belastet.
Das jüngste und zunächst abschließende Urteil bildet aber auch einen direkten Affront gegen alle, die sich in der Türkei und im Ausland für den Erhalt der Besitzrechte von Mor Gabriel eingesetzt hatten: In der Türkei hatten sich im Juni 2012 rund 300 Intellektuelle öffentlich mit Mor Gabriel solidarisch erklärt. Etwa gleichzeitig hatte der Deutsche Bundestag auf Antrag der regierenden Fraktionen der CDU/CSU sowie FDP einen Beschluß zum Schutz des Klosters verabschiedet.
Text: AGA/Linus Schneider (Katholisches.info, 28.07.2012. 

06.07.2012  Deutschland/Syrien: Medienberichte über die Lage in Syrien sollten kritisch und mit großer Vorsicht aufgenommen werden. Das rät das internationale katholische Hilfswerk „Kirche in Not“. Manche westlichen Medienberichte lösten große Empörung in Syrien aus, viele Syrer fühlten darin ihre eigene Situation nicht exakt abgebildet und klagten, der Westen vertrete nur eigene Interessen. Man müsse verstehen, dass die Lage im Land „viel komplizierter und schwieriger zu beurteilen ist, als die Medien im Westen es darstellen“, schreibt das Hilfswerk am Freitag in einer Pressemitteilung. Kirche in Not gewährt Nothilfen für Syrien von insgesamt 130.000 Euro; davon gehen 50.000 Euro an eingekesselte Familien in der Altstadt von Homs. (pm) (NL Radio Vatikan, 06.07.2012). 

08.06.2012  Ägypten:
Ende Juni werden die Namen der sechs Bischöfe und elf Mönche bekanntgegeben, die bei der Wahl des neuen Papst-Patriarchen der koptisch-orthodoxen Kirche zur Auswahl stehen. Das berichtet die ökumenische Stiftung „Pro Oriente“. Die Kandidaten wurden vom Wahlkomitee bestimmt, das aus neun Bischöfen und neun Laienvertretern besteht. Erfordernisse für die Zulassung der Kandidaten waren die ägyptische Staatsbürgerschaft, ein Alter über 40 Jahren, mindestens 15 Jahre Leben im Kloster und Unterstützung durch sechs Bischöfe. Sobald das Wahlkomitee die Namen bekanntgegeben hat, kann jeder koptische Christ gegen einen oder mehrere Kandidaten begründeten Einspruch erheben. Das Wahlkomitee wird dann der Wahlversammlung eine Liste mit fünf bis sieben Namen vorlegen. Die Wahlversammlung wird voraussichtlich im September zusammentreten. (kap) (NL Radio Vatikan, 08.06.2012).

23.05.2012  Ägypten:
Vierzehn Bischöfe und Priester bewerben sich um das Amt des koptisch-orthodoxen Papst-Patriarchen von Alexandrien. Dies teilte der Rechtsvertreter der koptisch-orthodoxen Kirche in den Vereinigten Staaten, Maged Riyal, jetzt bei einer Pressekonferenz in Kairo mit. Die Wahlgänge würden im September stattfinden. Der derzeitige Statthalter des Patriarchats, Metropolit Pachomios von Beheira, stelle sich nicht der Wahl, obwohl viele für ihn seien, so Riyal. (kipa) (NL Radio Vatikan, 23.05.2012).

02.04.2012  Ägypten: Kopten ziehen sich aus Verfassungskommission zurück
Die koptischen Christen ziehen ihre Vertreter aus dem Gremium zurück, das eine neue Verfassung ausarbeiten soll. Das berichtet die staatliche Kairoer Nachrichtenagentur. Die Verfassungskommission werde von Islamisten dominiert und spiegele die Bevölkerungsvielfalt in Ägypten nicht angemessen wider, so die koptisch-orthodoxe Kirche am Sonntag Abend. Damit sei eine weitere Teilnahme an den Beratungen „sinnlos“. Die bisherige Verfassung ist im Februar letzten Jahres kurz nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak durch den Militärrat außer Kraft gesetzt worden. Dem Entschluss, die Verfassungskommission zu boykottieren, haben alle 20 koptischen Delegierten in der Kommission zugestimmt. Auch mehrere liberale Parteien und sogar die islamische Kairoer Al-Azhar-Universität, eine wichtige Autorität im sunnitischen Islam, hatten sich schon zuvor gleichfalls aus dem Gremium zurückgezogen. (rv/afp/kap) (NL Radio Vatikan, 02.04.2012). 

19.03.2012  Ägypten: Bis zu zwei Millionen Gläubige beim Begräbnis Papst Schenoudas erwartet


Nach koptischem Brauch wird der tote Patriarch zum letzten Mal auf den Stuhl des Hl. Markus gesetzt, und Klerus und Volk nehmen von ihm Abschied

Das Begräbnis wird am Dienstag um 11 Uhr Ortszeit im Wüstenkloster Amba Bishoi im Wadi Natrun beginnen und in alle Welt übertragen werden. Das koptische Kirchenoberhaupt hatte testamentarisch verfügt, dass er in Amba Bishoi begraben wird, wie Markos Askuf, der Sprecher der koptischen Kirche, mitteilte. Der Papst-Patriarch war am Samstag einem Nierenversagen in Folge langjähriger Zuckerkrankheit erlegen. Zehntausende koptische Christen haben seit Sonntagmorgen von Schenouda III. Abschied genommen. (kap) (NL Radio Vatikan, 19.03.2012). 

17.12.2013  (gloria.tv/ KNA): Koptischer Papst Schenuda III. gestorben
Der koptische Papst Schenuda III. ist tot. Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, wie das ägyptische Fernsehen am Abend in Kairo berichtete.
Der «Papst von Alexandrien und Patriarch des Stuhles des Heiligen Markus», so sein offizieller Titel, stand seit 1971 einer der ältesten und wichtigsten Kirchen mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern vor. Nach der Überlieferung war er der 117. Nachfolger des Evangelisten Markus.


Seine letzten Amtsjahre waren von wiederholten gewaltsamen Übergriffen auf die christliche Minderheit in Oberägypten überschattet. Unter anderem starben zu Silvester 2011 vor einer Kirche in Alexandria etwa 20 Menschen bei einem Bombenattentat. Nach dem Sturz von Staatspräsident Hosni Mubarak im «Arabischen Frühling» nahmen Anschläge auf Kirchen und christliche Einrichtungen zu. Im Oktober wurden in Kairo bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Kopten 26 Menschen getötet. Schenuda III. bemühte sich um einen gemäßigten Kurs der politischen Zurückhaltung und warnte vor allem die christliche Jugend vor einer Radikalisierung.
Schenuda III. wurde am 3. August 1923 als Nasir Gayid Rafail in Abnoub in der oberägyptischen Provinz Assiut geboren. Nach Studien der Theologie, Geschichte und Archäologie trat er 1954 ins Kloster ein. Der damalige Kopten-Papst Kyrillos VI. ernannte ihn zu seinem Privatsekretär. 1962 folgte die Bischofsweihe. Am 31. Oktober 1971 wurde er als Schenuda III. zum Oberhaupt der koptischen Kirche gewählt.
Seit der ägyptischen Revolution von 1952 sind fast zwei Millionen koptische Christen ausgewandert. Dadurch entstanden auch in Europa, Nordamerika und Australien koptische Gemeinden. Für sie entsandte der Patriarch Seelsorger und begann vor einigen Jahren, Diözesen zu errichten und Bischöfe zu bestellen. -
Auch in Ägypten hat  PatriarchSchenuda III. in seiner Amtszeit die pastorale Arbeit wesentlich ausgebaut. Schon als Student der Kunstgeschichte unterrichtete er Kinder in der Sonntagsschule. Von seinem Vorgänger wurde er zum Bischof mit der Verantwortung für die ganze Sonntagsschulbewegung bestellt - ein Engagement, das er auch nach seiner Patriarchenwahl 1971 weiterführte. Aus dieser Bewegung gingen viele Berufungen hervor, so dass die fast ausgestorbenen Klöster in Ägypten heute wieder Hunderte Mönche zählen. Zudem gibt es zahlreiche Priesteramtskandidaten.
Seit langem war Schenuda III. im ökumenischen Dialog der Kirchen engagiert. 2000 wurde er von der Weltkulturorganisation Unesco mit dem Madanjeet-Singh-Preis für Friedensförderung und Gewaltfreiheit ausgezeichnet. Noch im November wurde er in Abwesenheit für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in Ägypten mit dem Preis des Augsburger Hohen Friedensfests 2011 geehrt.
Aus Kirchenkreisen in Kairo hieß es, die Beisetzung des Kirchenoberhauptes werde bereits vorbereitet. Ein Termin wurde noch nicht genannt. (Gloria.tv, 17.3.2012 14:46:08). 

01.02.2012  Wien: Papst Shenouda III. bekommt den „Kardinal-König“-Preis 2012. Die Stiftung ehrt (Gloriadamit das unermüdliche Bemühen des Oberhauptes der koptisch-orthodoxen Kirche um ein „friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben von Kopten und Muslimen“. Als Vorsitzender des Rates der Kirchen im Nahen Osten habe Shenouda III. wichtige Impulse zu Religionsfrieden und christlicher Ökumene gesetzt. So heißt es in einer Begründung der „Kardinal König-Stiftung". Die Auszeichnung wird an Persönlichkeiten aus Kirche und Gesellschaft verliehen, die sich in besonderer Weise für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt einsetzten. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.02.2012). 

06.01.2012  Ägypten: Drohgebärden überschatten koptisches Weihnachtsfest
Im Zeichen der politischen Unsicherheit steht das Weihnachtsfest der koptischen Christen in Ägypten. So erklärt etwa der koptisch-orthodoxe Bischof von Nag Hammadi, Kyrillos Antonios, ihm seien erneut Anschläge auf Kirchen in Nag Hammadi angedroht worden. Außerdem wurde eine Einladung des koptischen Papstes und Patriarchen Shenouda III. an alle Minister und führenden Parteifunktionäre - auch die islamischen - zur Teilnahme an der Heilig-Abend-Liturgie in der Kairoer Markuskathedrale abschlägig beschieden. Es sei verboten, an christlichen Gottesdiensten teilzunehmen, jede Religion solle ihre Feste „allein feiern, ohne Vermischung der Religionen“, hieß es etwa in Presseerklärungen seitens der muslimischen Funktionäre. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 06.01.2012). 

06.01.2012  Deutschland:
Das Oberhaupt der Koptisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland, Bischof Anba Damian, hat vor einer Christenverfolgung durch Islamisten auch in Deutschland gewarnt. Diese versuchten, „die Welt zu erobern, sie wollen Dominanz erreichen», sagte Damian den Dortmunder „Ruhr Nachrichten”. Dabei sei ihnen jedes Mittel recht. Die Kopten hätten Verfolgung etwa bei den vergangenen Weihnachtsfeierlichkeiten in Düsseldorf erfahren. Parallel hätten dort Salafisten DVDs verteilt, in denen der Islam als die einzig wahre Religion dargestellt worden sei. In Deutschland leben rund 6.000 koptisch-orthodoxe Christen. (kna) (NL Radi9o Vatikan, 06.01.2012).  

14.12.2011  Ägypten:
Die Christen in Ägypten werden eine Sondersteuer ablehnen. Das hat der koptisch-katholische Kurienbischof Youhanna Golta in der populären TV-Sendung „Masr al-Jadida“, zu Deutsch „Das neue Ägypten“, betont. Über den Auftritt berichtete die österreichische Stiftung „Pro Oriente“ am Mittwoch. In den letzten Wochen hatten salafistische Politiker erklärt, die Christen müssten entweder die von der alten islamischen Ordnung vorgeschriebene Sondersteuer „Jizya“ zahlen oder das Land verlassen. Bischof Golta sagte dazu wörtlich: „Das werden wir bis zum Martyrium ablehnen.“ (kap) (NL Radio Vatikan, 14.12.2011). 

11.11.2011  Ägypten:
Vertreter der koptisch-orthodoxen Kirche und der islamischen Al-Azhar-Universität haben beschlossen, ein neues Gesetz für den Bau von religiösen Stätten zu entwerfen. Bislang hatten die bestehenden Gesetze den Bau bzw. die Reparatur koptischer Kirchen extrem erschwert. Mit dem neuen Gesetz sollen auch bisher als illegal geltende Kirchen anerkannt werden. Die Vertreter hatten in den vergangenen Tagen Gespräche geführt. Im Juni war vom ägyptischen Militärrat bereits ein Entwurf vorgelegt worden. Die koptische Kirche hatte diesen jedoch abgelehnt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 10.11.2011). 

02.11.2011  Ägypten:
Der koptisch-orthodoxe Papst, Patriarch Shenouda III., hat eine offizielle kirchliche Zählung der Christen in Ägypten angeordnet, um regierungsoffiziellen Darstellungen über die Christenzahl zu begegnen. Für die Zählung werden Komitees in den einzelnen koptischen Diözesen verantwortlich sein, wie die Wiener ökumenische Stiftung „Pro Oriente“ unter Berufung auf ägyptische kirchliche Kreise am Mittwoch berichtet. Demnach sollen nicht nur die koptisch-orthodoxen Christen, sondern auch die Gläubigen der anderen christlichen Kirchen in Ägypten gezählt werden. In der Ära Mubarak war regierungsoffiziell die Zahl der Christen mit nur 3,3 Millionen – also rund vier Prozent der Bevölkerung – angegeben worden. Shenouda III. hatte diese Zahl im Jahr 2008 zurückgewiesen und daran erinnert, dass nach kirchlichen Unterlagen allein die koptisch-orthodoxe Kirche mindestens zwölf Millionen Mitglieder habe. Im Jahr 2009 bezifferte eine US-Studie den Anteil der Christen in Ägypten mit fünf Prozent der 80 Millionen Menschen zählenden Bevölkerung. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.11.2011). 

31.10.2011  Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche hat den diesjährigen Augsburger Friedenspreis erhalten. Papst Shenouda III. von Alexandrien konnte aber an der Feier am Samstag nicht persönlich teilnehmen. Er wurde durch das Oberhaupt der Kopten in Deutschland, Bischof Anba Damian, vertreten. Die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung wird dem koptischen Papst-Patriarch für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in Ägypten verliehen. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, erinnerte als Laudator an die andauernden Konflikte zwischen Muslimen und Christen in Ägypten. Es sei an der Zeit, „unzweideutig für die Religionsfreiheit einzutreten“, erklärte Huber. (pm/kap) (NL Radio Vatikan, 31.10.2011). 

29.10.2011  Türkei:
Die aus dem 10. Jahrhundert stammende weltberühmte armenische Heilig-Kreuz-Kathedrale auf der Insel Akhtamar im ostanatolischen Van-See hat durch das Erdbeben von 23. Oktober einen Sprung in der Kuppel bekommen. Das berichten türkische und armenische Medien am Samstag. Wie die Zeitung „Zaman“ schreibt, sei außer dem Sprung kein weiterer Bauschaden aufgetreten. Allerdings gebe es weiterhin Nachbeben, und erst wenn diese vorbei seien, werde eine detaillierte Bestandsaufnahme möglich sein. Die armenisch-apostolische Kathedrale von Akhtamar genießt einen hervorragenden Platz innerhalb der mittelalterlichen armenischen Kunst und Architektur. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war sie einer der wichtigsten Pilgerorte der Armenier und Sitz eines eigenen Katholikos. Nach den Pogromen an den Armeniern in Ostanatolien war die Kathedrale dem Verfall preisgegeben. 2006/07 wurde sie auf Betreiben der Regierung in Ankara restauriert und dient seither als Museum. 2010 erteilte Kulturminister Ertugrul Günay dem armenisch-apostolischen Patriarchat Istanbul die Erlaubnis, einmal pro Jahr einen Gottesdienst in Akthamar zu feiern. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.10.2011). 

25.08.2011  Ungarn:
Papst Shenouda III. hat die erste koptische Kirche Budapests geweiht.
Das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche ist zu einem viertägigen Ungarn-Besuch in dem osteuropäischen Staat eingetroffen. Im Rahmen des Besuchs nahm Shenouda III. auch an der Festmesse zum ungarischen Nationalfeiertag teil und traf mit Staatspräsident Pal Schmitt zusammen. Die Katholische Peter-Pazmany-Universität zeichnete Papst Shenouda zudem mit einem Ehrendoktorat für sein Lebenswerk aus. Der Budapester koptischen Gemeinde gehören rund 90 Familien an. Unter ihnen gibt es nicht nur in Ungarn lebende Vatikan Ägypter, sondern auch Christen aus anderen arabischen Ländern, sowie gebürtige Ungarn. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.08.2011). 

11.08.2011  Ägypten:
Das regierende Militär zeigt kein Interesse am Schutz der christlichen Minderheit. Das beklagen deutsche Menschenrechtler. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) fordert deshalb die deutsche Bundesregierung dazu auf, die Lage der Kopten in Ägypten nicht aus dem Blick zu verlieren. Berlin müsse die Sicherheit der großen christlichen Minderheit „wirkungsvoll einfordern“, schreibt die IGFM nach Ausschreitungen gegen Kopten im oberägyptischen Gouvernement Minya in der Nacht des 8. August. (pm) (NL Radio Vatikan, 11.08.2011). 

09.08.2011  Ägypten: Augsburger Friedenspreis für den koptischen Papst Shenouda
Papst Shenouda III. von Alexandrien, Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, erhält den Preis des Augsburger Hohen Friedensfestes 2011.

Das gab Oberbürgermeister Kurt Gribl am Montag bekannt. Die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung wird dem koptischen Papst für seine Verdienste als Brückenbauer zwischen den christlichen Konfessionen sowie zwischen Christen und Muslimen in seiner Heimat Ägypten verliehen. Er soll sie im Oktober im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses entgegennehmen. Joachim Schroedel, Seelsorger der deutschsprachigen katholischen Gemeinde in Kairo, kommentiert die Entscheidung im Gespräch mit dem Münchner Kirchenradio. (muenchner kirchenradio/kna) (NL Rdio Vatikan, 09.08.2011). 

01.07.2011  Eriwan/Armenien:
Vatikan-Delegation besuchte Armenien, den ersten christlichen Staat der Welt
Eine katholische Delegation unter der Leitung von Kardinal Gianfranco Ravasi besucht Armenien. Der Kaukasusstaat war der erste christliche Staat, denn im Jahr 301 wurde das Christentum offiziell zur Staatsreligion erhoben. Dort befindet sich auch der Berg Ararat, auf dem laut biblischer Überlieferung die Arche Noah nach der Sintflut landete. Die Gespräche sollen der Vertiefung der Beziehungen und der Zusammenarbeit zwischen der Armenischen Apostolischen Orthodoxen Kirche und der römisch-katholischen Kirche dienen.
Die Armenisch-Apostolische Kirche trennte sich im Jahr 506 von der Gesamtkirche. Ausschlaggebend dafür waren historische Gegebenheiten, vor allem die Tatsache, dass das Königreich Armenien nicht [mehr] zum (ost)römischen Reich [Byzanz] gehörte und daher nicht 451 am Konzil von Chalkedon teilnahm. -
Kardinal Ravasi, Vorsitzender des Päpstlichen Kulturrats, traf mit Patriarch Garegin II., dem Katholikos aller Armenier, zusammen. „Die Begegnungen waren sehr herzlich, freundschaftlich, aber klar, was die Bewahrung des armenischen Kulturerbes und die Zusammenarbeit in dieser Frage anbelangt“, so Pater Theodore Mascarenhas, der den Kardinal begleitete. -
Gesprächsthema waren auch die christlichen Minderheiten in den angrenzenden, mehrheitlich islamischen Staaten, die dem Druck der jeweiligen Regierungen ausgesetzt sind. Es ging dabei um technische und rechtliche, aber auch um grundsätzliche Fragen. Ein wichtiger Punkt sind die Kirchen, die sich im Besitz der Armenisch-Apostolischen Kirche oder anderer christlicher Konfessionen befinden, aber nicht für den Gottesdienst genutzt werden dürfen. Kardinal Ravasi sicherte Unterstützung zu. Er werde die Frage dem Heiligen Stuhl zur Kenntnis zu bringen. -
Die vatikanische Delegation besuchte auch die Kathedrale von Etschmiadsin, der Mutter aller armenischen Kirchen und Sitz des Katholikos und betete dort mit dem armenischen Bischof Hovakim und Hunderten von Gläubigen, die zusammenströmten, um den Segen zu empfangen. -
Auch die politischen Gespräche verliefen „ermutigend“, so mit Kulturminister Hasmik Poghosyan über die Zusammenarbeit auf kultureller Ebene, und mit Ministerpräsident Tigran Sargsyan, der die Bedeutung des christlichen Glaubens und der christlichen Werte als „Herzstück der bilateralen Beziehungen“ zwischen dem Heiligen Stuhl und Armenien bezeichnete. Er zeigte sich „sehr interessiert“ am „Vorhof der Völker“, einer vom Päpstlichen Kulturrat initiierten Veranstaltung für den Dialog mit den Atheisten. Ministerpräsident Sargsyan zeigte Interesse, die Veranstaltung auch in Eriwan durchzuführen. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 01.07.2011). 

20.06.2011  Ägypten:
Die Militär-Regierung Ägyptens hat einen Gesetzesentwurf präsentiert, durch den die Baugenehmigung für Kirchen leichter erteilt werden soll. Bisher wird die Zustimmung vom Präsidenten der Republik benötigt. Der Entwurf sieht nur ein Urteil des Regionsgouverneurs vor, das innerhalb von drei Monaten erfolgen muss. Kirchenbauvorhaben konnten sich in Ägypten bisher über Jahrzehnte hinziehen. Der Bischof von Oberägypten, Kyrillos Kamal William Samaan, zeigte sich am Montag in einem Interview mit der Hilfsorganisation „Kirche in Not“ erfreut über die Entwicklung. Entscheidend für das Zusammenleben der Religionen in Ägypten sei die konstituierende Wahl des Parlaments im Herbst. Die Islamisten würde im Vorfeld erkennbar an Zustimmung in der Bevölkerung verlieren. (pm) (NL Radio Vatikan, 20.06.2011). 

09.06.2011  Türkei:
Im Südosten der Türkei, im Tur Abdin, ist vor wenigen Tagen ein Kloster der syrisch-orthodoxen Kirche wiedereröffnet worden. Das Kloster Mor Augin wurde im 4. Jahrhundert gegründet, in der Blütezeit lebten dort mehr als 350 Ordensmänner. Mor Augin war ein bedeutendes spirituelles Zentrum, von dem aus Klöster bis in den Irak hinein gegründet wurden. Vor hundert Jahren lebten dort noch zwölf Mönche, 1970 starb der letzte. Seither stand das Kloster leer, der Großteil des weitläufigen Gebäudekomplexes am Südhang des Berges Izlo verfiel. (kap) (NL Radio Vatikan, 09.06.2011). 

23.04.2011  Österreich/Armenien
Ökumenischer Aufruf zum Gedenken an die Armenier:
Vertreter der Armenisch-Apostolischen Kirche, der Syrisch-Orthodoxen Kirche und des Armenisch-Katholischen Mechitaristenordens haben alle Kirchen in Österreich dazu eingeladen, am Ostersonntag in besonderer Weise der Opfer des Völkermordes an den Armeniern zu gedenken und in den Gottesdiensten für sie zu beten. Das berichtet Kathpress. Zwischen 1915 und 1918 wurden im damaligen Osmanischen Reich rund 1,5 Millionen Armenier und Angehörige anderer christlicher Minderheiten ermordet. Der 24. April, der in diesem Jahr auf den Ostersonntag fällt, ist bei den Armeniern der Tag des Gedenkens an die Opfer der Massaker. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.04.2011).   

22.04.2011  Ägypten/Österreich:
Eine zerstörte Kirche der koptischen Christen wird zu Ostern wiedereröffnet. Das berichtet ein Sprecher der koptisch-orthodoxen Diözese in Wien am Karfreitag der Agentur Kathpress. Die Kirche der „Zwei Märtyrer“ im Süden der Hauptstadt Kairo ist bei gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Kopten und Muslimen Anfang März nieder gebrannt worden. Nach Protesten der koptischen Gemeinschaft hatte der Oberste Militärrat Ägyptens beschlossen, das Gotteshaus aus eigenen Mitteln wieder aufzubauen. Dass das Projekt innerhalb nur eines Monats verwirklicht wurde, werde in koptischen Kirchenkreisen als „eindrucksvoller Beweis des guten Willens“ gewertet. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.04.2011).   

16.04.2011  Ägypten:
Fast 100.00 Kopten haben an diesem Samstag in Kairo für Demokratie und Religionsfreiheit demonstriert.
Auch viele Muslime hätten sich dem Marsch angeschlossen, berichtet die Nachrichtenagentur Aina. „Wir wollen einen säkularen, demokratischen Staat und eine Verfassung ohne religiöse Klauseln. Und wir wollen Gesetze, die Diskriminierung verbieten“, sagte Pater Mettias Nasr, der die Demonstration mitorganisierte. „Wir wollen allen Menschen zeigen, dass die Kopten präsent sind und faire und gesetzliche Forderungen haben“, so der Geistliche weiter. Organisiert hat den Marsch die koptische Bewegung „Maspero“ anlässlich des 40. Todestages von neun Kopten, die am vergangenen 9. März von Muslimen bei Erstürmung eines Viertels in einem Kairoer Vorort ums Leben kamen. (aina) (NL Radio Vatikan, 16.04.2011).  

24.02.2011  Ägypten: Kopten drängen nicht auf Abschaffung der Scharia
Der koptische Papst Shenouda III. und die katholischen Bischöfe Ägyptens drängen nicht auf eine Abschaffung der Scharia. Das stellte der Bischof von Assiut, Kyrillos William, gegenüber dem vatikanischen Fidesdienst klar. Artikel 2 der derzeitigen ägyptischen Verfassung bezeichnet die Scharia als Hauptquelle der Rechtssprechung. Es sei „nicht der Moment“, an eine Überarbeitung zu denken, so Bischof William. Vergangene Woche habe die Spitze der koptisch-katholischen Kirche bei einem Treffen in Kairo vereinbart, dass die Bischöfe keine Abschaffung des betreffenden Artikels in der Verfassung fordern würden, „weil das die Gefühle der Moslems verletzten würde“. Später werde man allerdings fordern, Garantien für die nichtmuslimischen Minderheiten einzufügen, so William. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.02.2011). 

09.02.2011  Deutschland/Türkei:
"Mit Bestürzung“ haben die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland das Urteil gegen das Kloster Mor Gabriel aufgenommen. Mit dem Urteil des Kassationsgerichtshofes in Ankara seien Eigentumsrechte des Klosters annulliert und dem Staat große Teile des klösterlichen Grundbesitzes übertragen worden. Das schreiben die Kirchenvertreter in einer gemeinsamen Pressemeldung von diesem Mittwoch. „Nach unserer Auffassung ignoriert der Kassationsgerichtshof in seiner jüngsten Entscheidung, dass das Kloster seinen Grundbesitz durch gültige Urkunden nachweisen kann, die noch von der Vorinstanz als Eigentumsnachweise anerkannt worden waren“, heißt es darin weiter. Man begrüße die Absicht des Klosters, Einspruch gegen das Urteil zu erheben. „Wir erwarten von der türkischen Regierung eine Lösung, die den rechtsstaatlichen Standards entspricht, die von allen Kandidaten für einen Beitritt zur Europäischen Union erfüllt werden müssen“, so die Kirchenvertreter weiter. In der Erklärung bitten sie die deutsche Bundesregierung, bei der türkischen Regierung stärker Religionsfreiheit für Kirchen und Christen in dem Land anzumahnen. (pm) (NL Radio Vatikan, 09.02.2011).  

04.02.2011  Ägypten: Neues Massaker an Kopten
Erneut ist es in Ägypten zu einem Massaker an christlichen Kopten gekommen. Darauf macht die von Deutschland aus operierende „Gesellschaft für bedrohte Völker“ aufmerksam. Zwei koptische Familien seien von Anhängern radikal-islamischer Gruppen in einem Dorf der Provinz Minya 200 Kilometer südlich von Kairo ermordet worden. Die Bluttat habe sich bereits am 30. Januar ereignet; elf Menschen seien ums Leben gekommen, darunter ein dreijähriges Mädchen. Dass das Massaker erst jetzt bekannt wird, führt der Verband auf die derzeitigen „Informationssperren der ägyptischen Behörden“ zurück. Auch aus anderen Teilen Ägyptens würden Übergriffe auf Geschäfte von Kopten gemeldet. Angehörige der Minderheit berichteten, im Zuge der in mehreren ägyptischen Städten eskalierenden Gewalt würden besonders Geschäfte von Kopten geplündert. Präsident Hosni Mubarak treibt aus Sicht des Verbands „ein unwürdiges und gefährliches Spiel, wenn er die Gewalt gegen die christliche Minderheit eskalieren lässt, um sich dann als Retter vor dem wachsenden Einfluss der Muslimbrüder zu präsentieren“. Mubarak hatte am Donnerstagabend erklärt, nur sein Regime könne Chaos und Anarchie in Ägypten verhindern. (pm 04.02.2011 sk) (NL Radio Vatikan, 04.02.2011). 

04.02.2011 Vatikan: „Kircheneinheit war größer als angenommen“
Der ökumenische Dialog zwischen der katholischen und den orientalisch-orthodoxen Kirchen macht Fortschritte: Die Angehörigen der offiziellen Dialogkommission, die in der Vorwoche in Rom zu ihrem jährlichen Treffen zusammenkamen, konnten mit einem überraschenden Ergebnis ihres intensiven Austausches aufwarten. Die Kommunikation sowie die gelebte Einheit der einzelnen Kirchen in vorkonstantinischer Zeit waren – gerade in Krisenzeiten – größer als bisher angenommen. Das sagte der Salzburger Kirchenhistoriker und Berater des Päpstlichen Einheitsrates, Dietmar Winkler.
„Von diesem offiziellen Dialog der Kirchen geht eine Strahlkraft aus, die gerade auch den stockenden katholisch-orthodoxen Dialog positiv beeinflussen könnte. Bei der Dialog-Tagung der internationalen Kommission wurde die gelebte Kircheneinheit unter den Kirchen der ersten fünf Jahrhunderte bis zur Trennung nach dem Konzil von Chalkedon (451) diskutiert. Der Dialog hat nicht nur wegen der dort herrschenden vertrauensvollen Atmosphäre Vorbildcharakter, auch inhaltlich kann er den katholisch-orthodoxen Dialog, der zuletzt bei einer Dialog-Tagung in Wien zur Primatsfrage ins Stocken geriet, neu ausrichten.“ (kap) (NL Radio Vatikan, 02.02.2011). 

29.01.2011  Türkei:  Syrisch-orthodoxes Kloster Mor Gabriel unterliegt im Rechtsstreit
Der Oberste Gerichtshof der Türkei hat Ländereien des christlichen Klosters “Mor Gabriel” in Südostanatolien dem türkischen Staat zugesprochen. Die Unionsfraktion im Deutschen Bundestag sieht darin ein “Sinnbild für die Verdrängung des Christentums”.
Wie der Stiftungsvorsitzende des Klosters, Kuryakos Ergün am Donnerstag mitteilte, entschieden die Richter in Ankara in dem bereits seit Jahren andauernden Rechtsstreit um die Länderreien nun zugunsten des türkischen Schatzamtes. Details seien noch unklar, das Kloster warte auf den offiziellen Bescheid, meldet die Katholische Nachrichtenagentur (KNA).
Das Kloster “Mor Gabriel” war bereits im vierten Jahrhundert gegründet worden. Mit der Klage hatte das türkische Schatzamt seinen angeblichen Anspruch auf einige Felder in der Umgebung des Klosters durchsetzen wollen.
Die Klage wurde im Juni 2009 von einem Gericht in der südosttürkischen Stadt Midyat zurückgewiesen und ging daraufhin an das Berufungsgericht in Ankara. “Verdrängung des Christentums aus der Türkei”          Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag äußerte sich am Freitag besorgt über das Urteil. Ute Granold, Sprecherin des Stephanuskreises für Religionsfreiheit, bezeichnete die Gerichtsentscheidung als einen “schweren Schlag für das Kloster”.
Immer wieder habe sich das Kloster gegen Versuche wehren müssen, seinen Grundbesitz zu enteignen. Es sei zu befürchten, “dass es sich bei dem nun gesprochenen Urteil um den Beginn einer Entwicklung handelt, die das Kloster in seiner Existenz bedroht”, so Granold. Granold wies darauf hin, dass auch der aktuelle Fortschrittsbericht der EU-Kommission auf “eklatante Mängel im Bereich der Religionsfreiheit” hingewiesen hat.
Die Existenz der christlichen Gemeinschaft in der Türkei sei zum Beispiel auch dadurch bedroht, dass es nicht erlaubt sei, “ihren Nachwuchs an Geistlichen auszubilden oder Unterricht in der Sprache der Minderheiten zu erteilen”.
Die Sprecherin der Unionsfraktion für Menschenrechte, Erika Steinbach, sieht die Situation des Klosters als “geradezu symbolhaft für die schwierige Lage der Christen in der Türkei”. Auch wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig sei, so bedeute es einen “schweren Rückschlag für die Christen in der Türkei und lässt für die Zukunft wenig Gutes erwarten”. Steinbach weiter in einer Pressemeldung: “Sinnbildlich steht der Entzug von Grund und Boden des Klosters ‘Mor Gabriel’ für die Verdrängung des Christentums in der Türkei.” Die Streitigkeiten zwischen dem Kloster, seinen Nachbardörfern und türkischen Behörden um seine Grundstücksgrenzen begann vor drei Jahren im Zuge von Landvermessungsarbeiten zur Erstellung von Grundbüchern nach den Vorgaben der Europäischen Union. In einigen Verfahren wurde für, in anderen gegen das Kloster entschieden. (Katholisches.info, 27.01.2011). -  Siehe auch unten: 25.03.2009, 29.04.2009 und 19.12.2008!

23.01.2011  Beispiel für die Ökumene: Treffen der Dialogkommission in Rom
Im Zeichen der Ökumene steht das jährliche Treffen der offiziellen Dialogkommission zwischen der katholischen Kirche und den orientalisch-orthodoxen Kirchen; es wird in Rom am kommenden Montag eröffnet. Papst Benedikt wies am Sonntag beim Angelusgebet auf das Treffen hin. Im Mittelpunkt der einwöchigen Tagung steht die Frage nach der Kircheneinheit und der Kommunikation zwischen den Kirchen im 5. Jahrhundert. Zum anderen soll auch die Rolle des Mönchtums behandelt werden. Der orientalisch-orthodoxen Delegation gehören unter anderem Vertreter der koptisch-orthodoxen Kirche, der syrisch-orthodoxen Kirche und der armenisch-apostolischen Kirche an. Der katholischen Delegation gehören auch Vertreter der orientalischen unierten Kirchen an, so der koptisch-katholischen, der syrisch-katholischen, der armenisch-katholischen, der maronitischen, der syro-malabarischen, der syro-malankarischen und der äthiopisch-katholischen Kirche. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.01.2011). 

Der koptische Patriarch Ägyptens verzichtet auf öffentliche Zelebration am Hochfest der Epiphanie
19.01.2011  Kairo: Mit anderen Ostkirchen feiern die Kopten Ägyptens heute Epiphanie, das Fest der Erscheinung des Herrn. Der Patriarch der orthodoxen Kopten, Papst Shenouda III., entschloss sich wegen der anhaltenden Angriffe gegen die ägyptischen Christen, dieses Hochfest nicht wie gewohnt in Alexandria zu zelebrieren. Die Nachricht wurde von der Kairoer Tageszeitung Al Ahram bekanntgegeben. Begründet wurde dieser Schritt auch mit der Trauer, in der die Christen Alexandrias nach dem Terroranschlag zum Jahreswechsel leben.
Der Patriarch bleibt in Kairo, wird aber auch dort nicht öffentlich in der Kathedrale von Abbassiya zelebrieren. Patriarch Shenouda III. ist 87 Jahre alt. Er kehrte erst vor zwei Tagen aus den Vereinigten Staaten von Amerika zurück, wo er sich zu Kontrollen seines Gesundheitszustandes aufhielt. Er wird heute allerdings seine traditionelle Mittwochs-Audienz und -Predigt halten.
Shenouda hatte bereits früher angedroht, aus Protest gegen die sozialen und rechtlichen Diskriminierungen der Christen in Ägypten, keine Hochfeste und keine anderen bedeutenden Ereignisse mehr öffentlich zu zelebrieren. Derzeit sind Gespräche zwischen der Koptischen Kirche und dem Staat im Gange. Hauptthema sind die Genehmigungen neuer Kirchenbauten, die rechtlich schon sehr restriktiv bedhandelt werden und praktisch durch den Boykott und die Schikanen von Behörden unmöglich sind.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 19.01.2011).   

11.12.2010 Ägypten:
Das Oberhaupt der koptischen Christen, Papst Shenouda III., kritisiert die ägyptischen Sicherheitsbehörden.
Bei einer Katechese in der Kairoer Markus-Kathedrale äußerte er sich erstmals ausführlich zum Streit um den unterbrochenen Bau einer Kirche in einem Vorort von Kairo; bei Zusammenstößen zwischen Kopten und Sicherheitskräften waren dabei vor über zwei Wochen ein Kopte getötet und über 150 verhaftet worden. „Koptisches Blut ist nicht billig“, äußerte Shenouda. Und auf die Frage, was die Kirche für die Verhafteten tue, meinte er: „Wir tun in dieser Angelegenheit unser Bestes.“ Papst Shenouda zeigte sich verärgert über die Eskalation der Gewalt, an der die Sicherheitskräfte nicht unschuldig gewesen seien. (aina) (NL Radio Vatikan, 11.12.2010). 

27.10.2010  Ägypten:
Das geistliche Oberhaupt der koptischen Christen Ägyptens, Papst Schenuda III., hat sich bei den Moslems des Landes entschuldigt.

Der koptische Papst und Patriarch Amba Shenuda III.

In einem Fernsehinterview bedauerte er Äußerungen des koptischen Bischofs Bishoy, die zu Unmut bei  Moslems geführt hatten. Bishoy (Bild links) hatte geäußert, dass einige Verse des Korans erst nach dem Tod Mohammeds in diesen eingefügt worden seien. In den fraglichen Versen wird die göttliche Natur Jesu bestritten. Nach islamischer Überzeugung empfing Mohammed alle Verse des heutigen Korans in Visionen durch den Erzengel Gabriel. „Ich bedaure, wenn die Gefühle unserer islamischen Brüder verletzt worden sind“, so Papst Schenuda wörtlich. Immer wieder kommt es zwischen Moslems und den christlichen Kopten, die bis zu zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung ausmachen, zu Schwierigkeiten. Bischof Bishoy hatte letzte Woche auch heftigen Widerspruch ausgelöst, als er der Zeitung „Al-Masri el-jom“ angeblich sagte, Muslime seien „nur Gäste“ in Ägypten. Dazu meinte Schenuda, die Presse habe seinen Mitbruder wohl falsch zitiert: „Wir sind die Gäste, weil Moslems hier in der Mehrheit sind.“ Die Kopten sehen sich als direkte Nachfahren der ägyptischen Urbevölkerung aus der Zeit der Pharaonen. (ap) (NL Radio Vatikan, 27.09.2010). Kommentar von GH: Nach der bei uns herrschenden "political correctness" (einer "correctness", die mit der tatsächlichen Wahrheit nichts zu tun hat!!), dürfen nur die Muslime weltweit behaupten, die Christen hätten die Bibel, also das Wort Gottes, gefälscht! Dies ist natürlich Unsinn. Gemeint ist wahrscheinlich der legale Prozess der Kanonbildung der Heiligen Schrift, wobei apokryphe und andere Schriften nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen wurden. Das war lange vor Mohammed! - Im Übrigen hat Amba Bishoy Recht, und Papst Shenuda bestreitet das auch nicht, denn der heutige Koran ist keineswegs vom Himmel gefallen, sondern geht in seinem verbindlichen Text allein auf die Redaktion des Kalifen Uthmann (Othmann, 644-656) zurück. Nur sagen darf man das nicht!

20.09.2010  Türkei:
Tausende Armenier haben im ostanatolischen Van am Sonntag ihren ersten Gottesdienst in der Region seit fast einem Jahrhundert gefeiert. „Es war eine ganz wunderbare Feier“, sagte Bischof Aram Atesyan, der Vize-Patriarch und amtierendes Oberhaupt der armenischen Kirche in der Türkei, hinterher. An dem Gottesdienst in der rund 1.000 Jahre alten Heilig-Kreuz-Kirche auf der Insel Akdamar im Van-See nahmen rund 4.000 Menschen teil - überwiegend armenische Besucher aus Istanbul, Armenien, dem Nahen Osten, den USA und Europa. Auch kurdische und türkische Bewohner von Van sowie internationale Ehrengäste waren anwesend. Weil die rund 1.000 Jahre alte Kirche nur 50 Personen fasst, wurde die Feier nach außen übertragen. Die aus dem 10. Jahrhundert stammende Heilig-Kreuz-Kirche war in den vergangenen Jahren von der türkischen Regierung restauriert und 2007 fertiggestellt worden. Im historisch stark armenisch geprägten Van leben seit der Vertreibung der Armenier im Ersten Weltkrieg keine Angehörigen dieser Volksgruppe mehr. Bis 1915 machten die Armenier in der Stadt fast die Hälfte der Bevölkerung aus. Insgesamt fielen in Anatolien mehrere hunderttausend Menschen den Pogromen zum Opfer; Armenien und viele westlichen Staaten stufen dies als Völkermord ein. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.09.2010).

07.08.2010  Nach 30 Jahren Wiedereröffnung von zwei syrisch-orthodoxen Kirchen in der Türkei
(Ankara) Hunderte von syrischen Christen kamen aus aller Welt, um gestern an der Neuweihe zweier Kirchen teilzunehmen. Nach 30 Jahren wurden zwei syrisch-orthodoxe Kirchen in Midyat Yemisli im Bezirk Mardin in der südöstlichen Türkei wiedereröffnet. Die Kirchen von Mor Esayo und Mor Kuryakus waren Ende der 70er Jahre durch die türkischen Behörden geschlossen worden. 72 syrisch-orthodoxe Familien finanzierten die Restaurierung und führten sie nun durch.
Die Kirche Mor Esayo stammt aus dem 4. Jahrhundert, Mor Kuryakus aus dem 6. Jahrhundert. Die Weihe wurde durch Bischof Mor Timetheos Samule Aktas von Turabdin vorgenommen. Die syrisch-orthodoxe Kirche zählt heute in der Türkei nur mehr rund 5000 Gläubige.-
An der Zeremonie nahm Tuma Celik, der stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung der Syrer in Europa teil. In seiner Ansprache sagte er: „Die Syrer, die fern ihrer Heimat leben, sind in ihrem Geist und Denken anwesend. Sie wollen zurückkehren und in ihrer Heimat begraben werden.“ Gleichzeitig erinnerte er daran, daß die Syrer von der türkischen Verfassung nicht anerkannt sind, und forderte eine entsprechende Änderung. Celik zeigte sich überzeugt, daß die Syrer zurückkehren und an Zahl schnell wieder wachsen würden, wenn die Regierung in Ankara auch in ihrer Gegend Infrastrukturen schaffen würde. (Asianews/GN,
http://www.katholisches.info/?p=9180 vom 06.08.2010). 

31.05.2010  Ägypten:
Das Oberste Verwaltungsgericht in Kairo hat einem koptischen Gläubigen gegen seinen Patriarchen Recht gegeben.
Papst Shenouda III. wurde dazu verurteilt, die kirchliche Wiederverheiratung von Geschiedenen zu erlauben. „Laut Gesetz darf auch ein Christ sich neu verheiraten, und die Verfassung garantiert ihm das Recht auf Gründung einer Familie“, heißt es in der Urteilsbegründung. Gegen den Richterspruch ist keine Berufung mehr möglich. In Ägypten ist eine zivilrechtliche Heirat nur dann gültig, wenn sie auch religiös geschlossen wird. Patriarch Shenouda hat jetzt angekündigt, er werde sich dem Urteil nicht beugen. „Niemand kann uns zwingen“, argumentiert er: „Ein Zivilgericht kann nicht ins religiöse Recht eingreifen.“ Viele Kopten kritisieren die strengen Bedingungen, die ihre Kirche für eine kirchliche Wiederheirat von geschiedenen Personen stellt. Auch Bürgerrechtsverbände haben sich in letzter Zeit dieser Kritik angeschlossen. (afp) (NL Radio Vatikan, 31.05.2010). 

04.05.2010  Türkei:
Die armenische Kirche in der Türkei muss die für diesen Monat geplante Wahl eines neuen Patriarchen voraussichtlich verschieben.
        Grund dafür ist, dass der türkische Staat sie noch nicht genehmigt hat - obwohl schon seit Anfang des Jahres ein entsprechender Antrag der armenischen Kirche vorliegt. Wie der Wahlausschuss der Kirche in Istanbul jüngst weiter mitteilte, reagierte das türkische Innenministerium bisher nicht auf den Antrag, den die Kirche am 14. Januar 2010 gestellt hatte. Die Wahl eines Patriarchen-Koadjutors, der dem schwerkranken Amtsinhaber Mesrob II. zur Seite gestellt werden soll, war ursprünglich für den 12. Mai vorgesehen. Dieses Datum dürfte nun nicht mehr zu halten sein. (domradio) (NL Radio Vatikan, 04.05.2010).

08.01.2010  Vatikan: Betroffen über Morde in Ägypten
Nach dem blutigen Anschlag von Nag Hammadi hat der Vatikan Betroffenheit und Solidarität mit der koptischen Kirche in Ägypten bekundet.
Jedes ungerechte Leiden von Christen sei eine „Wunde am Leib Christi“, die allen Gläubigen gemeinsam sei. Das schreibt der für Ökumene zuständige Kurienkardinal Walter Kasper an das Oberhaupt der koptischen Kirche, Papst und Patriarch Schenuda III. Angesichts von Unterdrückung müssten Christen aller Konfessionen Einigkeit zeigen und „gemeinsam den Frieden suchen, den nur Christus geben kann“, so der Kardinal in seiner am Freitag veröffentlichten Botschaft. Bei dem Attentat nach der Weihnachtsmesse am späten Mittwochabend, mit der die Kopten am 7. Januar ihr Weihnachtsfest beginnen wollten, waren neun Menschen getötet worden; bis auf eine Ausnahme, einen islamischen Wachmann, waren sie alle koptische Christen. Behördlichen Quellen zufolge handelte es sich bei dem Angriff um einen Racheakt von Muslimen. (or/la croix/pm) (NL Radio Vatikan, 09.01.2009). 

19.10.2009  Ägypten:
Ein koptischer Christ ist wegen einer angeblichen Affäre seines Sohnes mit einer Muslima in Südägypten getötet worden.
Wie die Polizei mitteilte, sei er bei einem Spaziergang durch seinen Heimatort Attaleen von Unbekannten erschossen worden. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Hintergrund des Angriffs seien Gerüchte gewesen, der Sohn des Opfers habe Fotos von seiner Freundin im Internet veröffentlicht. (ap) (NL Radio Vatikan, 19.10.2009).
 
27.06.2009  Ägypten:
Die koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten ist gegen Pilgerreisen ihrer Mitglieder nach Israel. Nach Einschätzung des koptischen Papstes Schenuda III. könnten muslimische Ägypter mit Zorn reagieren, wenn sie in Pässen israelische Visa fänden, sagte der koptisch-orthodoxe Generalbischof für Deutschland, Anba Damian, am Donnerstagabend in Potsdam. Eine Reise nach Israel könnte in Ägypten immer noch als Provokation angesehen werden, erklärte Damian. In seinem Land seien die Kopten von Religionsfreiheit noch weit entfernt. Christen würden dort im Alltag häufig diskriminiert. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.06.2009).
 
23.05.2009  Türkei:
Das syrisch-orthodoxe Kloster St. Gabriel in der Südosttürkei hat einen Rechtstreit über dem Kloster zustehende Ländereien gewonnen.
St. Gabriel drohte die Enteignung der über 1.600 Jahre alten Ländereien, weil radikal-muslimische Kräfte das Land für sich beanspruchten. Ein türkisches Gericht hat am Freitag entschieden, dass das Kloster nicht enteignet werden könne, berichtet die Nachrichtenagentur „Reuters“. Der Fall habe in der Türkei eine Diskussion über die Rechte religiöser Minderheiten ausgelöst. Die Regierungspartei AKP erklärte, man habe insgesamt die Rechte religiöser Minderheiten gestärkt. Die EU und die USA fordern jedoch weitergehende Maßnahmen. (reuters) (NL Radio Vatikan, 23.05.2009).

29.04.2009  Türkei:
In den Streit um eines der ältesten christlichen Klöster der Welt hat sich jetzt der türkische Regierungschef eingeschaltet.
Recep Erdogan mahnt die Behörden, im Landstreit mit dem syrisch-orthodoxen Kloster Mor Gabriel im Südosten Anatoliens eine gütliche Einigung zu suchen. Das im Jahr 397 gegründete Kloster streitet mit den Bewohnern umliegender Dörfer sowie den Behörden um Landbesitz. Kritiker sagen, dieser Streit diene dem Staat nur als Vorwand, um das Kloster mit seiner langen Tradition weiter zu schwächen. Mor Gabriel ist das Zentrum der syrisch-orthodoxen Christen der Türkei; doch wegen jahrzehntelanger Schikanen und Übergriffe haben die meisten von ihnen die Region bereits verlassen. Viele von ihnen leben mittlerweile in Deutschland im Exil. (faz) (NL Radio Vatikan, 29.04.2009).

26.01.2009  Deutschland/Türkei:
In Berlin haben am Sonntag mehr als 4.500 Menschen für mehr Religionsfreiheit und Menschenrechte in der Türkei demonstriert.
An der Demonstration nahmen Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche sowie der amtierende Bischof der syrisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Mor Julius Hanna Aydin, teil. Aktueller Anlass der Demonstration ist die drohende Enteignung des syrisch-orthodoxen Klosters Mor Gabriel. Nach Angaben der vor allem von syrisch-orthodoxen und aramäischen Gruppen getragenen „Aktion Mor Gabriel“ fürchtet das Kloster um seine Existenz, weil drei Vorsteher benachbarter muslimisch-kurdischer Dörfer versuchten, sich Land aus dem Klosterbesitz anzueignen. Sie wollten Teile als Weideland nutzen. Die dortigen Christen würden in einem „absurden juristischen Kesseltreiben malträtiert“. Zahlreiche christliche Dörfer im Tur Abdin seien mit ähnlichen Prozessen konfrontiert“, sagte ein Sprecher der Aktion. Zweck dieser Prozesse könne nur die endgültige Vertreibung der syrisch-orthodoxen Christen in der Türkei sein. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.01.2009)

19.12.2008:  Die Türkei will ihre letzten Aramäer vertreiben. Das Kloster Mor Gabriel, geistliches Zentrum der syrischen Kirche, wird mit einer Prozessflut überzogen:
Lesen Sie dazu bitte das erhellende Interview in WELT ONLINE.

10.12.2008  Schweiz:
Mit der „Silbernen Rose des heiligen Nikolaus“ wird der armenische Patriarch Mesrob von Konstantinopel (Istanbul) geehrt.

Dies teilten das Ökumenische Institut der Universität Freiburg und das Ostkirchliche Institut Regensburg am Dienstag mit. Mesrob bezeuge in heraus-ragender Weise die Einheit von Glaube und Vernunft sowie  von wissenschaftlich-theologischer Arbeit und Verkündigung des Evangeliums, so die Begründung. Der Patriarch habe nicht zuletzt angesichts der politischen Spannungen zwischen Armeniern und Türken seit dem Ende des Osmanischen Reiches ein schwieriges Amt inne. - Preisträger der vergangenen Jahre waren Metropolit Kirill von Smolensk und Kaliningrad (2006), Äbtissin Iosefina des rumänischen orthodoxen Klosters Varatec (2007) und der Untersekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Eleuterio Fortino (2008). Die Silberne Rose will akademische und kirchliche Ehrung zugleich sein. (kipa) (NL Radio Vatikan, 10.12.2008).

08.12.2008  Libanon:
Das Oberhaupt der armenisch-orthodoxen Kirche von Kilikien, Aram I., hat Papst Benedikt XVI. vorgeschlagen, sich auf einen gemeinsamen Termin für das Osterfest zu einigen.
In einer Erklärung sprach er von kalendarischen, nicht aber lehrgebundenen Unterschieden. Ein gemeinsames Osterfest könne ein Zeichen für die Einheit der Christen darstellen und den ökumenischen Dialog voranbringen, so Aram I. – Die römisch-katholische Kirche feiert Ostern nach dem Gregorianischen Kalender. Die Mehrheit der orthodoxen Kirchen richtet das Osterfest am Julianischen Kalender aus. (apic) (NL Radio Vatikan, 08.12.2008).

22.11.2008  Vatikan:

Große Erwartungen an den Besuch des Armenischen Katholikos von Kilikien



Der armenisch-apostolische Katholikos Aram I. von Kilikien wird am kommenden Montag zu einem offiziellen Besuch bei Papst Benedikt XVI. erwartet. Auf dem Programm stehen unter anderem Gespräche mit dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper. Bei seiner am Sonntag beginnenden Visite wird Aram I. von sechs Erzbischöfen und zwei Bischöfen begleitet. Es sei ein wichtiger Besuch, der die Beziehungen der katholischen Kirche mit der armenisch-apostolischen Kirche verstärken wird, so Kardinal Kasper gegenüber Radio Vatikan.
„Der Besuch des Katholikos und Patriarchen Aram I. ist weit mehr als ein bloßer Höflichkeitsbesuch. Er kommt nicht zum ersten Mal nach Rom. Vielmehr ist sein Besuch ein guter Anlass, mit ihm über wichtige Fragen zu sprechen. Es geht um ökumenische Fragen und um interreligiöse Fragestellungen. So ist ja der Einfluss der Muslime im Libanon – wo die Kirchen des Nahen Ostens stark präsent ist – sehr groß geworden. Die Kirchenoberhäupter im Libanon haben dort traditionsgemäß einen wichtigen Einfluss. So ist auch Aram I. dort eine hoch angesehene Persönlichkeit.”
Die armenische Kirche sucht auch Unterstützung für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern. Im Zusammenhang mit den armenischen Unabhängig-keitsbestrebungen und dem Ersten Weltkrieg wurde eine große Zahl von Armeniern im Osmanischen Reich, aus dem die heutige Republik Türkei entstand, getötet. Die Türkei sagt aber, dass es sich nicht um einen Genozid gehandelt habe. Dazu Kardinal Kasper:
„Es kommt nicht auf die Definition des Terminus ,Genozid’ an. Es ist vielmehr von Bedeutung, dass viele Tausende von Menschen umgebracht wurden. Die katholische Kirche muss in erster Linie auf der Seite der Opfer stehen. Ob der Heilige Stuhl dazu beitragen kann, die Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien zu verbessern, das kann ich nicht beurteilen. Wir hoffen aber, dass man über alte Probleme und Feindschaften hinwegkommen kann. Das ist ein wichtiges Anliegen für den Frieden im Nahen und Mittleren Osten.”
Auf dem Programm steht ferner ein Besuch Arams I. in der Bartholomäus-Kirche in Rom. Am Dienstag wird dort der armenische Katholikos eine Reliquie in Erinnerung an die kilikischen Märtyrer niederlegen. Die Basilika auf der Tiber-Insel ist besonders dem Gedenken an Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts gewidmet. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 22.11.2008).


20.10.2008  Ägypten:
Papst Schenuda III. (85) ist wieder in Kairo. Nach über vier Monaten Behandlung in den USA kehrte das Oberhaupt der koptischen Christen an seinen Amtssitz zurück. Schenuda hatte sich einen Oberschenkelhals- bruch zugezogen, der in Cleveland (Ohio) behandelt wurde. – In Ägypten sind schätzungsweise sechs bis zehn Prozent der 80 Millionen Einwohner Kopten. (apic) (NL Radio Vatikan, 20.10.2008).

12.10.2008 Deutschland/Ägypten:                          Der deutsche Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche, Anba Damian, hat zur Solidarität mit den Christen in Ägpten aufgerufen. Die wichtigste Unterstützung seien dauerhafte Kontakte zu kirchlichen Gruppen. In Lörrach würdigte er Gemeindepartnerschaften und regelmäßige Besuche deutscher Jugendlicher in ägyptischen Klöstern und Kirchen als Zeichen der Solidarität mit der bedrängten Minderheit. In Ägypten sind etwa 90 Prozent der 79 Millionen Einwohner Muslime; der christliche Anteil wir auf acht bis zehn Prozent geschätzt. (idea ) (NL Radio Vatikan, 12.10.2008).

01.08.2008  Ägypten:
Der koptische Papst Schenuda III. wird am Sonntag 85 Jahre alt.
Als Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche mit weltweit rund zwölf Millionen Mitgliedern steht er seit 1971 einer der ältesten und wichtigsten christlichen Kirchen vor. Seit langem engagiert sich Schenuda III. im ökumenischen Dialog. Innerhalb der koptischen Kirche gibt es allerdings Stimmen, die ihm allzu enge Kontakte nach Rom und zu Protestanten vorwerfen. In Ägypten hat Schenuda in seiner Amtszeit die pastorale Arbeit wesentlich ausgebaut. Die fast ausgestorbenen koptischen Klöster zählen nun teils wieder Hunderte Mönche. In den vergangenen Jahren kam es in Oberägypten wiederholt zu gewaltsamen Übergriffen auf die christliche Minderheit. (kipa) (NL Rdio Vatikan, 01.08.2008).

18.06.2008  Ägypten:
Die Koptische Kirche hat an Präsident Hosni Mubarak appelliert, für die Sicherheit von Christen zu sorgen. Nach dem Mord an vier Christen in Kairo am 28. Mai 2008 haben sich die Spannungen zwischen Muslimen und Christen weiter verschärft. Bewaffnete Muslime griffen am 31. Mai ein Kloster in der rund 210 Kilometer südlich von Kairo gelegenen Ortschaft Deir Abu Fana in der Provinz Minya an. Drei Mönche wurden verschleppt, misshandelt und zum Teil schwer verletzt, bevor sie befreit werden konnten, teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen mit. Einen anschließenden friedlichen Protestmarsch von rund 300 Kopten habe die Polizei unter Einsatz von Schusswaffen aufgelöst. – Christen stellen schätzungsweise rund acht Prozent der etwa 79 Millionen ägyptischer Staatsbürger. In ihrer Mehrheit sind die Christen Kopten, vor allem orientalisch Orthodoxe. Es gibt aber auch koptische Katholiken. Die griechisch-orthodoxen, griechisch-katholischen und protestantisch-arabischen Christen bilden jeweils nur kleine Gemeinschaften. (idea) (NL Radio Vatikan, 18.06.2008).
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Absurde islamistische Unterstellungen und bewusste Fehlinterpretationen einer engagierten, erfolgreichen und funktionierenden Pastoral, Katechese und Diakonie zwecks Diskriminierung der relativ wenigen Ur-Christen Ägyptens, die mit Gottes Hilfe die islamische Eroberung und Zwangskonversion bis heute überlebt haben, und deren Bildung und monastisch geprägte Spiritualität die Aversion der Muslime hervorruft [GH]:                         

11.06.2008  Ägypten:
Die radikal-islamistische Gruppe „Gamaa Islamiya” beschuldigt die koptische Kirche, einen Parallelstaat in Ägypten aufgebaut zu haben.
In den dreißig Jahren des Pontifikats von Papst Schenuda III. hätten die sozialen Angebote der Kopten und die vielfältigen Kontakte ins Ausland zu einer Abspaltung vom Rest der Gesellschaft geführt, berichtet die Zeitung „Al Hayat”. - In letzter Zeit war es vermehrt zu Angriffen auf Kopten gekommen, zuletzt im Christenviertel von Kairo, mehrere Menschen starben bei dem Angriff auf einen christlichen Juwelier. (efe) (NL Radio Vatikan, 11.06.2008).

04.05.2008  Vatikan:
Armenischer Katholikos zu Besuch beim Papst
Der Patriarch und Katholikos aller Armenier, Karekin II., wird vom 6. bis 11. Mai 2008 den Vatikan besuchen. Das bestätigte der vatikanische Pressesaal an diesem Samstag. Karekin hat eine enge Verbindung mit Deutschland: Ende der 1970er-Jahre studierte er in Bonn und leitete die Armeniergemeinde in Köln. Seit 1999 ist er das Oberhaupt der Armenisch-Apostolischen Kirche mit Sitz in Etschmiadzin bei Eriwan. Karekin II. wird am 6. Mai in Rom eintreffen. Am Mittwoch wird er bei den Papstgräbern beten und für einen kurzen Gebetsmoment bei der Statue des Heiligen Gregor des Erleuchters innehalten. Bei der Generalaudienz wird er von Papst Benedikt XVI. empfangen. Karekin erhält dann an der Päpstlichen Universität der Salesianer die Ehrendoktorwürde im Bereich „Jugendseelsorge”. Außerdem wird er an mehreren Konferenzen in Rom teilnehmen. Am Freitag wird ihn Papst Benedikt zu einer Privataudienz empfangen. Auch ein gemeinsamer Wortgottesdienst der beiden Kirchenoberhäupter ist vorgesehen. Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sind die Beziehungen zwischen der Armenisch-Apostolischen und der katholischen Kirche intensiver geworden. Karekin hatte Johannes Paul II. mehrmals getroffen und sich positiv über die ökumenischen Gespräche geäußert. Karekin II. ist der 132. Katholikos der Armenisch- Apostolischen Kirche. Ein weiterer armenisch-aposto- lischer Katholikos leitet das Katholikat von Kilikien. Die Armenische Apostolische Orthodoxe Kirche ist eine altorientalische Kirche mit heute sechzehn Millionen Gläubigen in zwei Katholikaten in Etschmiadzin und Sis, zwei Patriarchaten in Jerusalem und Konstantinopel sowie rund 30 Diözesen, davon neun in Armenien. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 04.05.2008).

27.03.2008  Äthiopien:
Die mittelalterlichen Felsenkirchen von Lalibela bekommen Schutzdächer gegen Witterungs- schäden.
Die fünf so genannten „Shelters“ aus je einem Stahlgerüst mit Zeltdach für die am meisten gefährdeten Felsenkirchen von Lalibela sollen in zirka einem Monat fertiggestellt sein. Die Kosten in Höhe von neun Millionen Euro trägt zu einem großen Teil die EU. Die Felsenkirchen sind seit 1978 Weltkulturerbe. Lalibela gilt als das Jerusalem Afrikas. Der Namens- geber der Stadt, König Lalibela, der das „neue Jerusalem“ im Hochland Äthiopiens errichten wollte, regierte von 1190 bis 1220. Tausende von Steinmetzen meißelten während seiner Regierungszeit ein Weltwunder aus dem roten Basalt: elf Felsenkirchen, die bis heute der wichtigste Wallfahrtsort für die äthiopischen Christen sind. Die Kirchen, Krypten, Galerien und Grotten sind in tiefen Gräben verborgen wie geheime Schatzkammern. (kap) (NL Radio Vatikan, 27.03.2008)

26.03.2008  Ägypten

Der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, ist am Dienstag in Kairo mit dem koptischen Papst Shenouda III. zusammengetroffen. Man habe über die Situation der Christen in Ägypten und über den christlich-islamischen Dialog gesprochen, hieß es im Anschluss in einer Pressemitteilung. Die Atmosphäre bei der Begegnung sei „sehr herzlich” gewesen. Außerdem traf Scola mit dem katholischen Patriarchen Antonios Naguib zusammen. Er leitet die kleine mit Rom unierte koptisch-katholische Kirche. Scola befindet sich derzeit auf einer Pilgerreise auf den Spuren des Heiligen Markus. Die Tradition besagt, dass der Diözesanpatron von Venedig, der Evangelist Markus, auch Gründer der ägyptischen Kirche mit Sitz in Alexandrien ist. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.03.2008).

01.03.2008  Vatikan/Äthiopien
Papst Benedikt XVI. hat einen Kardinallegaten für die Feierlichkeiten zum neuen Jahrtausend in Äthiopien entsandt.
Er ernannte dazu den Präfekten der Missionskongregation, den indischen Kurienkardinal Ivan Dias. Vom 2. bis 4. Mai 2008 feiert die unierte äthiopische Kirche das „neue christliche Jahrtausend“ im Rahmen eines nationalen eucharistischen Kongresses in Addis Abeba. Äthiopien folgt dem diokletianischen Kalender. Deswegen war die Jahrtausendwende am 11. September des vergangenen Jahres, also knapp sieben Jahre später als im gregorianischen Kalender. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 01.03.2008).
Zur Jahrtausendwendfeier der Orthodoxen Äthiopischen Kirche am Meskel-Fest (Kreuzauffindung) im September 2007 das hier folgende Bild aus ONE, Dezember 2007, S. 5:


In der Bildmitte das Oberhaupt der Äthiopischen Orthodoxen Kirche, Patriarch Abune Paulos (mit Mitra), links im Bild der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel als ranghöchster Vertreter der getrennten byzantinischen Orthodoxie.

26.02.2008  Vatikan:
Kurienkardinal Tarcisio Bertone reist nach Armenien und Aserbaidschan.
Das wurde an diesem Dienstag im Vatikan bekannt gegeben. Der Kardinalstaatssekretär will am 2. März zu seiner Reise aufbrechen und zunächst in Armenien mit dem Oberhaupt der armenischen Kirche, Katholikos Karekin II., zusammentreffen. Am 6. März reist er nach Aserbaidschan weiter, um mit Religionsführern zu sprechen und in Baku eine neue Kirche einzuweihen. Am 9. März wird die Nummer Zwei des Vatikans in Rom zurückerwartet. Die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan sind gespannt; 1988 kam es im aserbaidschanischen Sumbait zu einem Pogrom an Armeniern. Derzeitige Streitpunkte sind die Regionen Nachitschewan (eine aserbaidschanische Enklave in Armenien) und Nagornij-Karabach (eine armenische Enklave in Aserbaidschan). (rv/kathpress) (NL Radio Vatikan, 26.02.2008).

22.02.2008  Vatikan:
Papst Benedikt XVI. hat einen Platz im Vatikan nach dem Begründer der armenischen Nationalkirche benannt.
Die Zeremonie zu Ehren des Heiligen Gregor „des Erleuchters” fand an diesem Freitag statt. Der Platz befindet sich in einem nördlich an den Petersdom angrenzenden Hof. Benedikt XVI. würdigte Gregor als Gründer der ersten Nationalkirche in der Geschichte des Christentums. Dieses Ereignis präge noch nach über 17 Jahrhunderten die Identität des armenischen Volkes. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.02.2008).

09.02.2008  Ägypten: 
Das Oberste Verwaltungsgericht erlaubt zwölf Moslems, offiziell zu ihrem ursprünglichen christlichen
Glauben und zur Gemeinschaft der koptischen Kirche Ägyptens zurückzukehren.        Als Kopten waren sie zeitweise zum Islam übergetreten, wollten dann aber wieder zum christlichen Glauben zurückkehren. Das Gericht erlaubte, dass die Religionszugehörigkeit in den Ausweisen der zwölf Männer wieder mit „christlich” angegeben wird. Das entsprechende Recht war kürzlich von einem anderen Gericht einem Moslem, der zum Christentum übergetreten war, verweigert worden. Der Verteidiger der zwölf Kopten sprach von einem „historischen Urteil”. Allerdings ordneten die Richter auch an, dass in den Ausweisen festgehalten wird, dass die Männer zeitweise Moslems gewesen seien. Im Gerichtssaal in Kairo kam es nach dem Urteilsspruch zu Applaus; Kopten riefen: „Es lebe die Justiz!” Die Regierung soll versucht haben, zu verhindern, dass sich das Verwaltungsgericht mit dem Fall der zwölf Religionswechsler befasst. In Ägypten soll es derzeit noch über vierhundert ähnlich gelagerte Fälle geben. (adnkronos) (nach NL Radio Vatikan, 09.02.2008).


13.11.2007  Ägypten:        Der koptisch-orthodoxe  Papst Schenuda III. von Alexandrien ist nach zwei Tagen aus dem Krankenhaus in Kairo entlassen worden.
Papst Schenuda musste sich wegen Gallensteinen und leichtem Fieber behandeln lassen, erklärten ein Bischof und das medizinische Personal. Damit widersprachen sie Angaben, wonach das 84-jährige Kirchenoberhaupt vergangenen Sonntag ins Koma gefallen sei. Papst Schenouda III. steht seit 1971 der koptisch-orthodoxen Kirche vor, die zwölf Millionen Mitglieder zählt. (ap) (Newsletter Radio  Vatikan, 13.11.2007). 

12.02.2007  Kairo:


    

Links der koptische Papst, Patriarch Schenuda III. von Alexandrien, mit  Gerd Hagedorn in seiner Residenz  in Kairo

                                                                                                           
Rechts der äthiopische
Patriarch, Abunä Paulos, von Addis Abeba

Zum ersten Mal seit ihrem Zerwürfnis sind Vertreter der koptischen und der äthiopischen Kirche zusammengetroffen. Im äthiopisch- orthodoxen Kirchenzentrum in Opfikon bei Zürich führten die Kirchenmänner mehrstündige Gespräche. Über deren Inhalte ist laut Nachrichtenagentur Kipa aber noch nichts bekannt. Zu einem völligen Bruch der Kirchengemeinschaft zwischen dem koptischen und dem äthiopischen Patriarchen kam es 1994. Der koptische Patriarch Schenuda III. hatte für das von Äthiopien unabhängig gewordene Eritrea eigene Bischöfe geweiht und einen Patriarchen für Asmara ernannt. Die Äthiopier brachen daraufhin alle Beziehungen zu Schenuda ab. (kipa) (nach Newsletter Radio Vatikan, 12.02.2007).

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Erstaunlich und erfreulich:
                                 Gemeinsame Kirche für Orthodoxe und Melkiten in Syrien von beiden ostkirchlichen Patriarchen eingeweiht:
Die neu errichtete Kirche der heiligen Apostel Petrus und Paulus in der Stadt Dummar bei Damaskus wurde vor kurzem von den beiden zuständigen Oberhäuptern ihrer Kirchen, Ignatios IV., dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, und von Gregorios III., dem griechisch-katholisch-melkitischen Patriarchen von Antiochien, gemeinsam geweiht. Eine solche Aktion orthodoxer und östlich-katholischer (unierter) Patriarchen ist bisher einmalig. Die Kirche dient beiden Pfarreien gleichzeitig, allerdings kann die Liturgie nicht gemeinsam gefeiert werden, solange die volle Kircheneinheit nicht wiederhergestellt ist. Trotzdem wird die ökumenische Einstellung der beiden Patriarchen, auf katholischer Seite im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils, hierdurch unter praktischen Beweis gestellt. Es geht also auch ganz anders als in Russland! Besonders Gregor III. ist in Deutschland und darüber hinaus sehr bekannt geworden als der langjährige Patriarchalvikar von Jerusalem Lutfi Laham. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass es sich hier nicht um eine "Simultankirche" handelt, wie wir sie auf Grund historischer Gegebenheiten in Deutschland kennen, denn diese neue Kirche wurde von Anfang an gemeinsam für beide Gemeinden errichtet und gemeinsam geweiht. So ist sie ein wirklicher Schritt auf dem Weg zur Einheit! (aus Katholiki, Athen, 07.02.2006).

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