GERD HAGEDORN


                     I S L A M

    


siehe auch das  Menü "Christenverfolgung" aller Jahre!

      

17.11.2017  Saudi-Arabien:
Die saudischen Behörden wollen offenbar die Einrichtung eines internationalen Zentrums für interreligiösen Dialog genehmigen.
Das berichtet die Vatikan-Nachrichtenagentur „Fides“. Das Zentrum soll sich über den Ruinen einer antiken Kirche erheben; es wäre eine interreligiöse Premiere in einem Land, in dem es keine Religionsfreiheit für Nichtmuslime gibt. Fides stützt sich bei seinen Angaben auf ungenannte libanesische Quellen. Der libanesische Patriarch Kardinal Boutros Béchara Rai konnte in den letzten Tagen Saudi-Arabien besuchen, er wurde auch von König Salman empfangen. Schon seit Jahrzehnten hatte es keinen vergleichbaren Besuch eines Christenführers in dem Land gegeben, das sich selbst wegen der Präsenz der heiligen Stätten des Islam auf seinem Boden als „Große Moschee“ bezeichnet. (fides) (NL Radio Vaikan, 17.11.2017).

02.11.2017  Pakistan: Pakistans Religionsminister Sardar Muhammad Yousaf sieht keinen Anlass zur Abschaffung des umstrittenen Blasphemiegesetzes in seinem Land. Pakistan könne „niemals“ ein säkularer Staat sein, zitierten Medien am Dienstag aus einer Rede des Ministers vor dem pakistanisch-amerikanischen Presseverein in Washington. Yousaf wies Vorwürfe zurück, wonach das Gesetz oft zur Unterdrückung religiöser Minderheiten führe. Die Vorschriften verfolgten vielmehr das „noble Ziel“, nicht nur den Islam, sondern „alle Religionen“ zu schützen, betonte der Minister. Schlupflöcher zum Missbrauch des Gesetzes seien inzwischen geschlossen. (kna) (NL Radio Vatikan, 02.11.2017).

04.09.2017  Deutschland/Österreich:
Einem Proteststurm in mehreren europäischen Ländern sieht sich derzeit die deutsche Supermarkt-Kette Lidl gegenüber.
Weil das Unternehmen auf Fotos für Verpackungen die Kreuze orthodoxer Kirchen wegretuschiert hatte, hagelt es Kritik in den Social Media. Es sei Bestandteil der eigenen Handelspolitik, „die religiöse und politische Neutralität einzuhalten“, betonte die Supermarkt-Kette in einer Stellungnahme zunächst nach ersten kritischen Reaktionen aus Belgien. Mittlerweile hat sich der Discounter in den Sozialen Medien, wo es zahlreiche wütende Kommentare und Boykott-Aufrufe gibt, entschuldigt. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.09.2017).

24.07.2017  Pakistan:
Nach schweren Misshandlungen durch seinen Arbeitgeber ist ein Christ in Faisalabad seinen Verletzungen erlegen.
Wie die Nachrichtenagentur asianews berichtet, arbeitete der 32-jährige Javed Masih in sklavenähnlichen Verhältnissen, um Schulden abzuarbeiten, die seine Familie bei einem muslimischen Pakistani gemacht hatte. Nach Anschuldigungen, Masih habe ein Fahrzeug des Mannes gestohlen, sei er wiederholt verprügelt worden, woraufhin er im Krankenhaus an den Folgen der Misshandlung verstarb. Die Eltern des Getöteten hätten den Fall bei den lokalen Behörden erfolglos zur Anzeige gebracht. (asianews) (NL Radio Vatikan, 24.07.2017).

04.07.2017  Vatikan/Ägypten: Erste Schritte im wiederaufgenommenen Dialog
Der Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und dem al-Azhar-Zentrum kommt langsam wieder in Gang. Am Montag traf eine Delegation des Päpstlichen Dialogrates in Kairo al-Azhar-Vertreter; Ort der Zusammenkunft war die Apostolische Nuntiatur in Ägypten, heißt es in einer Mitteilung des Vatikan. Beide Seiten hätten ihren Willen bekundet, auf der Linie von Papst Franziskus und Großimam al-Tayyeb weiter gemeinsam über einen guten interreligiösen Dialog nachzudenken. Ziel sei die Förderung des Friedens und die Errichtung einer gerechteren Welt. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.07.2017).
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28.05.2017 Ägypten/Deutschland:
Der Großscheich der islamischen Al-Azhar-Universität in Kairo, Ahmad al-Tayyeb, hält zwar das „islamische Denken“ für reformierbar, nicht aber den Islam.
„Dieser Unterschied gilt auch für die anderen Religionen“, sagte al-Tayyeb im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunk, das am Sonntag ausgestrahlt wird. Man könne mit Blick auf den Islam von „Erneuerung“, aber nicht von einer „Reform“ sprechen. Es seien „kriminelle Abweichler“, die man reformieren solle, „und nicht die religiösen Texte“. Ahmad al-Tayyeb hat ebenfalls eine mögliche Unterstützung des geplanten Instituts für Islamische Theologie an der Humboldt-Universität (HU) in Berlin in Aussicht gestellt. Dies hänge jedoch davon ab, ob die Universität das wünsche. (kap/kna) (NL Radio Vatikan, 28.05.2017).

02.05.2017  Bangladesch:
Die Regierung will mit Geldern aus Saudi-Arabien 560 neue Moscheen bauen, eine in jeder Stadt des Landes.
Bei Minderheiten, etwa den Katholiken, führt das zu der Sorge, dass damit neuer Nährboden für islamischen Radikalismus entsteht. Ein Minister versicherte gegenüber der Nachrichtenagentur ucanews, die Regierung achte schon in den bisher bestehenden Moscheen streng darauf, dass dort kein Extremismus gesät werde. Dieselbe Aufsicht werde auch in den neuen Moscheen geübt werden. Bischof Garvaz Rozario von Rajshahi äußerte sich hingegen besorgt. „Wir haben doch noch nie erlebt, dass Saudi-Arabien einfach so Gelder hergibt“, sagte er zu ucanews. Auch im Fall der neuen Moscheen sei doch davon auszugehen, dass die Saudis ihre radikale Version des Islam verbreiten wollten. In Bangladesh gibt es ungefähr 300.000 Moscheen. (ucanews) (NL Radio Vatikan, 02.05.2017).

27.04.2017  Malaysia:
Entsetzen in Malaysia: Nach dem Tod eines elf Jahre alten Jungen in Folge einer Prügelstrafe fordern immer mehr die Schließung privater Islamschulen.
„Diese Religionsschulen schießen wie Pilze aus dem Boden und werden auf archaische, barbarische Weise geführt“, beklagt der ehemalige Informationsminister Zainuddin Maidin in seinem Blog. Der 11-jährige Mohamad Gaddafi war am Mittwoch an den Folgen der extremen Verletzungen gestorben, die ihm ein prügelnder Lehrer zugefügt hatte. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.04.2017).

24.12.2016  Ägypten:
Das islamische Fatwa-Amt ermuntert Muslime dazu, Christen zum Weihnachtsfest zu gratulieren.
Das Zentrum für islamische Rechtsfragen urteilt, der Respekt vor Festen und Feierlichkeiten anderer Religionen gehöre zum friedlichen Zusammenleben einer Gesellschaft dazu. Das Zentrum reagierte mit seinem Urteil auf die Predigten von Salafisten. Diese hatten es Muslimen verboten, Christen zu Weihnachten zu gratulieren, und eine solche Gratulation sogar als „schwere Sünde“ bezeichnet. (fides) (NL Radio Vatikan, 24.12.2016).

21.10.2016  Vatikan und al-Azhar planen Annäherung
Die Wiederannäherung zwischen Heiligem Stuhl und der ägyptischen al-Azhar-Universität wird konkret. Der päpstliche Dialograt veröffentlichte am Freitag eine Art Fahrplan. Daraus geht hervor, dass der im Jahr 2011 ausgesetzte Dialog voraussichtlich Ende April 2017 in Rom wieder aufgenommen wird. Zur Vorbereitung führt der Sekretär des Dialogrates in den nächsten Tagen Gespräche in Kairo. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.10.2016).
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20.08.2016  Pakistan:
Im Stadtgefängnis von Karachi ist eine Kapelle für christliche Häftlinge eröffnet worden.
Dies gilt als Seltenheit im mehrheitlich islamischen Pakistan, wie der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Freitag berichtete. Obwohl die pakistanische Verfassung offiziell die Religionsfreiheit garantiert, wird der Bau nicht-muslimischer Gotteshäuser auf öffentlichem Land üblicherweise nicht erlaubt. Im aktuellen Fall sei eine Ausnahme gemacht worden. Die Kapelle wurde mit finanzieller Hilfe der Nichtregierungsorganisation Angel Patient Care Services nur wenige Meter neben der Moschee des Gefängnisses erbaut. Etwa 100 der 4.500 Häftlinge seien Christen, hieß es. (ucan/kna) (NL Radio Vatikan, 20.08.2016).

03.08.2016  Vatikanischer Islamexperte warnt dringend vor weiterer Verharmlosung des Islam
Klartext von Prof. Dr. Samir Khalil Samir SJ
Der Jesuitenpater und ägyptische Theologe Prof. Dr. Dr. Khalil Samir Khalil ist einer der führenden Orientalisten und Islamwissenschaftler in der katholischen Kirche.
Der Vatikanexperte hat sich in zahlreichen Veröffentlichungen mit dem Islam und dem Christentum im Nahen und Mittleren Osten befaßt. Er ist Professor am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom.
Nun hat er am 26. Juli 2016 in der katholischen Nachrichtenseite „Asia-News“ dazu aufgerufen, die kriegerischen und feindseligen Verse im Koran nicht weiter zu verdrängen und den Islam insgesamt realistischer zu beurteilen.
Der Autor schreibt, dass der radikale Islam sich der westlichen Werteordnung niemals assimilieren  werde: „Es gibt keinen anderen Weg außer Integration.“ – Er fügt aber hinzu: „Leider ist der Islam schwer zu integrieren, weil die islamische Kultur vielfach im direkten Gegensatz zu westlichen Ideen steht.“ – Zudem habe der „radikal-islamistische Einfluss“ die Integration von Muslimen noch mehr erschwert.
„Der große Konflikt unserer Zeit“
Nur wenn Muslime offen und lernbereit seien, könnten sie friedlich mit der westlichen Welt klarkommen. Allerdings würden viele von ihnen die westliche Gesellschaft ablehnen – und genau das sei „der große Konflikt unserer Zeit“.
Prof. Samir erklärt weiter: „Aber wir müssen den Mut zur Wahrheit haben: Der Koran sowie das Leben von Mohammed enthält Elemente von Krieg und Gewalt.“ – Das eigentliche Problem sei darin zu sehen, dass diese Religion in sich selbst ein politisches System entwickelt habe.
Zugleich stellt der Priester kritisch fest: „Westliche Politiker leiden an Ignoranz und einem Verlust der moralischen Sinne.“ – Nicht das Volk verharmlose den Islam, sondern „europäische politische Führer“. – Diese Kombination von Ignoranz und Werteverlust sei „explosiv“, schreibt Prof. Samir.
Er stellt die naheliegende Frage: „Warum tun sie das?“ – Seine Antwort: „Um die Stimmen der muslimischen Gemeinschaften zu bekommen.“ – Der Autor erinnert an die großzügige staatliche Unterstützung der französischen Regierung für den Bau von Moscheen.
Quelle für die Zitate (englischsprachig): http://www.asianews.it/news-en/Fr-Samir:-Islamic-terror-in-France-and-Germany-a-crisis-of-integration,-but-above-all-of-politics-38144.html (Christliches Forum, 03.08.2016).

28.07.2016  Mindestens 2.000 ursprünglich muslimische Flüchtlinge sind seit 2014 einer evangelischen Kirche oder einer evangelikalen Gemeinde in Deutschland beigetreten. Die meisten seien Schiiten aus dem Iran gewesen, berichtet die Zeitung „Die Welt” in ihrer Freitagsausgabe. Die Präses des westfälischen Landeskirche, Annette Kurschus, sagte, es handle sich vor allem um „Christen aus dem Iran, die dort nicht ohne Lebensgefahr getauft werden konnten und dies nun in Deutschland nachholen wollten”. Für die katholische Kirche liegen keine Daten über Konvertiten aus dem Islam vor. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.07.2016).

14.07.2016  Deutschland:
Das in Berlin geplante Institut für Islamische Theologie soll an der Humboldt-Universität (HU) angesiedelt werden.
Dort solle es im Sommersemester 2017 eingerichtet werden, kündigten Universität und Senat am Donnerstag in Berlin an. Der Studienbetrieb soll im Wintersemester 2018/19 aufgenommen werden. Die Lehrveranstaltungen sollten wissenschaftliche Grundlagen in islamischer Theologie zur Ausbildung von Imamen vermitteln sowie Studierende für den Schulunterricht qualifizieren. Berlin wird damit der bundesweit siebte Hochschulstandort für Islamische Studien. (kna) (NL Radio Vatikan, 14.07.2016).

12.07.2016  Vorbereitungen für neuen Vatikandialog mit al-Azhar
Die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Vatikan und der Kairoer Al-Azhar-Universität rückt näher. Am Mittwoch reist der Sekretär des päpstlichen Dialogrates nach Kairo; er wird dort „auf ausdrücklichen Wunsch“ des Papstes die Modalitäten für ein Wiederanknüpfen des Dialogs prüfen. Die Al-Azhar-Universität gilt als höchste Lehrautorität im sunnitischen Islam; sie hatte einen früheren Dialog mit dem Vatikan 2011 ausgesetzt. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.07.2016).
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05.06.2016  Saudi-Arabien vs. Iran: Hintergründe eines Bruderkriegs
In diesem Jahr wird es keine iranischen Pilger beim „Hadsch“, der islamischen Wallfahrt nach Mekka, geben. Die Regierung in Teheran begründet diese Entscheidung mit [fehlender? GH] „Würde und Sicherheit. Sie verweist auf das furchtbare Unglück bei der Mekka-Wallfahrt im letzten Jahr. In Mina, nicht weit von Mekka entfernt, waren bei einer Massenpanik über 700 Pilger ums Leben gekommen, davon mehr als 400 Iraner. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Hinter dem iranischen Nein zum „Hadsch“ steckt noch viel mehr, erklärt der ägyptische Islamwissenschaftler und Jesuit Samir Khalil Samir. (rv) (NL Radio Vatikan, 05.06.2016).
Hier erfahren Sie mehr. [Mit der Gabe der Unterscheidung zu lesen! Wieso sollte zum Beispiel die Einheit der Muslime ein Vorteil sein und für wen? GH].

28.05.2016  Saudi-Arabien:
Saudi-Arabien hat seit dem Beginn der Krise in Syrien nach eigenen Angaben zwei Millionen Syrer aufgenommen.
Von ihnen lebten noch 700.000 in Saudi-Arabien, sagte der Außenminister des Landes, Adel al-Jubeir, am Samstag in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Saudi-Arabien unterstütze außerdem Schutzsuchende und Flüchtlingslager in der Türkei, in Jordanien und im Libanon mit mehr als einer Milliarde US-Dollar. Kein anderes Land, ausgenommen Deutschland, habe mehr für die syrischen Flüchtlinge getan, sagte al-Jubeir. Im Kampf gegen den religiösen Extremismus forderte er, gegen Prediger vorzugehen, die zu Intoleranz aufrufen. Auch Saudi-Arabien prüfe, was in den Moscheen des Landes gepredigt werde. „Wenn wir das in Saudi-Arabien tun können, kann Deutschland es auch tun“, so Adel al-Jubeir. (kna) (NL Radio Vatikan, 28.05.2016).

24.05.2016  Großimam: „Religionsführer tragen eine große Verantwortung“
Es war ein Treffen ohne Tam-Tam und mit einer Umarmung am Ende: Nach Jahren der Unterbrechung trafen sich die höchsten geistlichen Autoritäten des sunnitischen Islams und der katholischen Kirche im Vatikan. Er sei dem Papst sehr dankbar für dieses Treffen, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan Großimam Scheich Ahmad Al-Tayyib von der Al-Azhar-Universität in Kairo. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.05.2016).
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23.05.2016  Großimam aus Kairo beim Papst: Schutz der Christen in Nahost
Papst Franziskus und der ägyptische Großimam Ahmed Mohammed al-Tayyib haben ein neues Kapitel im interreligiösen Dialog aufgeschlagen. Am Montag begegneten sich der Papst und der führende Geistliche der Al-Azhar-Universität aus Kairo erstmals zu einem persönlichen Gespräch im Vatikan; seit fünf Jahren herrschte Funkstille zwischen Heiligem Stuhl und der Al-Azhar. Eine Mitteilung des Heiligen Stuhls sprach von einer „sehr herzlichen“ Atmosphäre des Treffens. Hauptthemen waren der Schutz von Christen in Nahost, das Nein zu Terror und der Beitrag zum Frieden, den die Angehörigen der großen Religionen leisten können. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 23.05.2016).
Hier dazu mehr in Text und Ton.

22.05.2016  Vatikan/Ägypten: Vor der Wiederaufnahme des Dialogs?
Die islamische Welt erlebt heute ihre vielleicht tiefste Krise der vergangenen Jahrzehnte. Vor diesem Hintergrund ist das Treffen am Montag zwischen Papst Franziskus und dem ägyptischen Großscheich und Imam der Kairoer Al-Azhar-Universität von großer Bedeutung. Das sagte im Gespräch mit Radio Vatikan der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir, Dozent für Islamwissenschaft am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom. Die Ideologie des „Islamischen Staates“ sei „inakzeptabel“, genau deshalb müsse die katholische Kirche heute die muslimische Welt unterstützen. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.05.2016).
Hier dazu mehr in Text und Ton

19.05.2016  Papst Franziskus empfängt am Montag den Großimam der Al-Azhar-Universität. Das bestätigte der Vatikan an diesem Donnerstag. Die Universität in Kairo, das wichtigste theologisch-akademische Institut im sunnitischen Islam, hatte 2011 den Dialog mit dem Heiligen Stuhl abgebrochen, weil Papst Benedikt XVI. einen Terrorakt auf eine koptische Kirche in Alexandria verurteilt hatte. Seither gab es eine schrittweise Annäherung. Im Februar besuchte eine Delegation des päpstlichen Dialogrates die Al-Azhar-Universität und überbrachte dem Imam eine Einladung in den Vatikan. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.05.2016).

12.05.2016  Indonesien:
Für die internationale Verbreitung eines moderaten Islams und eine korrekte Auslegung des Korans haben sich islamische Vertreter bei einem Gipfeltreffen in der indonesischen Hauptstadt Jakarta ausgesprochen.
Indonesien müsse als größtes islamisches Land der Welt beispielhaft vorangehen in der Befriedung von Konflikten, die sich aufgrund einer falschen Auslegung des Koran entzündeten, so die Teilnehmer. Beim „International Summit of Moderate Islam Leaders“ (ISOMIL) nahmen rund 500 islamische Vertreter aus rund 70 Ländern teil. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.05.2016).

11.03.2016  Bangladesch: Bald ein säkularer Staat?
Keine leichte Entscheidung: Das Oberste Gericht in Bangladesch berät zur Zeit, einen Artikel aus der Verfassung zu streichen, der den Islam zur „Staatsreligion“ erklärt. Bangladesch würde dadurch zu einem, zumindest nominell, säkularen Staat, und das bei einem muslimischen Bevölkerungsanteil von stolzen neunzig Prozent und auf dem Hintergrund immer wiederkehrender Gewalt gegen religiöse Minderheiten. Allerdings wäre die Streichung des Islam-Artikels eine Rückkehr zu den Anfängen, erklärt uns Pater Bernardo Cervellera, Asien-Kenner und Direktor der Nachrichtenagentur asianews. (rv) (NL Radio Vatikan, 11.03.2016).

16.02.2016  Vatikan/Ägypten:
Der Vatikan lädt den Großimam der Al-Azhar-Moschee, Ahmad Al-Tayyib, aus Kairo ein.
Dort solle er auch von Papst Franziskus empfangen werden. An diesem Dienstag hat der Sekretär des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Pater Miguel Àngel Ayuso Guixot, die Al-Azhar-Universität in Kairo besucht. Er befand sich dabei in Begleitung des Apostolischen Nuntius in Ägypten, Erzbischof Bruno Musarò und wurde durch Abbas Shuman, den Stellvertreter des Großimams Ahmad Al-Tayyib, empfangen. Bei diesem Besuch überreichte man die Einladung des Präsidenten des Päpstlichen Rates fü den Interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran, an den Großimam. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.02.2016).

13.02.2016  Schweden:
In Kopenhagen ist am Freitag die erste Frauenmoschee Skandinaviens eröffnet worden.
In der Mariam-Moschee sind alle Imame weiblich. Auch zum Freitagsgebet dürfen nur Frauen kommen. Zu allen anderen Aktivitäten sind aber auch Männer willkommen. Das Ziel sei, die „patriarchalischen Strukturen“ zu überwinden, die es nicht nur im Islam, sondern auch im Christentum und im Judentum gebe, sagte die Initiatorin Sherin Khankan. Sie ist in Dänemark eine bekannte Autorin. Es gehe aber nicht darum, irgendjemanden auszuschließen. Sie sei bereit, mit „allen“ Muslimen der Stadt zusammenzuarbeiten. Der Imam Waseem Hussein, der Vorsitzender einer der größten Moscheen in Kopenhagen ist, stellte jedoch den Sinn einer Frauenmoschee in Frage. (afp) (NL Radio Vatikan, 13.02.2016).

15.01.2016:  Iran
Der inhaftierte Christ Farshid Fathi ist an Weihnachten 2015 nach fünfjähriger Haft frühzeitig aus dem Rajai Shahr-Gefängnis in Karaj entlassen worden.
Das wurde erst jetzt öffentlich bekannt. Der schon mit 17 Jahren vom Islam zum Christentum übergetretene Gläubige war beschuldigt worden, unter Muslimen evangelisiert zu haben. Beim Abfall vom Islam droht im Iran die Todesstrafe, beim Vorwurf der Evangelisierung eine mehrjährige Haftstrafe. So war er im Zuge einer Verhaftungswelle von 69 Christen am 26. Dezember 2010 in Teheran festgenommen und ins berüchtigte Evin-Gefängnis gebracht worden. (pm) (NL Radio Vatikan, 15.01.2016).

06.01.2016  Kirche \ Weltkirche:
Patriarch Raï sieht "andere Interessen“ in Nahost-Krise

Die diplomatische Krise zwischen dem vorwiegend sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran zieht weitere Kreise. Nach den 47 Hinrichtungen, unter ihnen die des iranischen Geistlichen Al-Nimr, und dem darauffolgenden Angriff auf die saudische Botschaft in Teheran herrscht nun diplomatisch Eiszeit. Gleichzeitig werden die internationalen Stimmen lauter, man fordert eine Deeskalation, man bittet um Dialog, denn der diplomatische Stillstand könnte die Friedensbemühungen für Syrien schädigen. Der UN-Sicherheitsrat schaltete sich bereits ein, verurteilte den Angriff auf die saudische Botschaft in Teheran. Saudi-Arabien verteidigt sich unterdessen bei den UN für die 47 Hinrichtungen. Der amerikanische Außenminister John Kerry habe bereits Telefonate in die jeweiligen Staaten getätigt. Es geht nicht nur um den religiösen Konflikt, das betont auch der maronitische Patriarch von Antiochien, Béchara Boutros Raï, im Gespräch mit Radio Vatikan. „Seit mehr als 1.300 Jahren gibt es diesen Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten. Es gibt leider regionale aber auch internationale Interessen. Die regionalen Interessen sind Saudi-Arabien und der Iran, zwei Mächte die ihre eigene politische und wirtschaftliche Strategie durchziehen wollen, um das Mittelmeer zu erreichen. Der politische Kontrast hat sich in einen Krieg verwandelt.“
Wegen der Krise zwischen Saudi-Arabien und dem Iran wird befürchtet, dass die jüngsten Friedensbemühungen für Syrien und den Jemen zum Stillstand kommen könnten. Auch der libanesische Patriarch sieht hier andere Interessen. „Ich kann sagen, dass in diesen Kriegen in Syrien, im Iran, im Jemen – und Gott bewahre jetzt auch noch in Saudi Arabien – andere internationale und lokale Interessen eine große Rolle spielen: Wirtschaftliche, politische und strategische. Leider ist die Quelle all dieser Konflikte der unlösbare Konflikt von Israel und Palästina. Solange die internationale Gemeinschaft nicht diesen Konflikt löst, wird es nie Frieden im Nahen Osten geben“.
Patriarch Raï stellt im Gespräch klar, dass das gemeinsame Miteinander von Muslimen und Christen im Nahen Osten eine Notwendigkeit ist. Die Konflikte würden nun zu einer „Zerstörung der Kultur, der Identität und der Menschen führen.“ Die Wahrheit sei, dass alle terroristischen und fundamentalistischen Organisationen von Ländern unterstützt werden – mit Geld und mit Waffen – nur um ihre Interessen zu fördern.
„Der Heilige Vater Franziskus sagte von Anfang an, es handle sich hier um Waffenhandel. Es stimmt! All diese Kriege …. die Stimme des UN-Sicherheitsrates muss lauter werden und diesen Kriegen ein Ende setzen. Es ist unnötig, der Krieg löst nichts. Krieg führt nur zu weiteren Kriegen, weiterem Hass in der Welt. Und das ist es worum wir bitten: Wir müssen unsere Stimmen erheben. Leider hören wir nur eine Stimme – und das ist die Papstes. Kein Land spricht von Frieden, kein Land spricht davon, den Krieg zu beenden.“ (rv 05.01.2016 no) (NL Radio Vatikan, 06.01.2016).

08.01.2016  Irak:
Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hat in der von ihr beherrschten Provinz Ninive mehr als 30 Lehrer festgenommen.
Sie hatten sich offenbar geweigert, die neuen, vom IS entworfenen Lehrpläne zu befolgen. Das berichten kurdische Medien. Jetzt droht den Lehrern ein Prozess vor dem islamischen Gericht, das der IS in Mossul eingerichtet hat. Nach der Einnahme der nordirakischen Millionenstadt Mossul im Juni 2014 hatten die Islamisten die Schulfächer Philosophie, Mathematik, Biologie und Chemie vom Lehrplan gestrichen. Stattdessen führten sie Unterricht über die Scharia und den Dschihad ein. Schulen in Mossul oder der Ninive-Ebene, die christliche Namen führten, mussten diese ändern. Auch christlicher Religionsunterricht wurde verboten. Beobachter deuten die Lehrer-Rebellion als einen Hinweis auf wachsenden Widerstand gegen die IS-Herrschaft in der Bevölkerung. (cath.ch) (NL Radio Vatikan, 08.01.2016).

14.11.2015  Kairo: Azhar-Imam ruft zum „Kampf gegen das Monstrum“ IS
Der Groß-Imam der al-Azhar-Moschee in Kairo, Ahmed al-Tayeb, nennt die Anschläge in Paris ein „verhasstes Verbrechen“. Die angesehene sunnitische Autorität ruft „die ganze Welt zum Kampf gegen dieses Monstrum“ auf – gemeint ist die Terrorgruppe Islamischer Staat. (rv/afp) (NL Radio Vatikan, 14.11.2015).

14.11.2015  Teheran: Der iranische Präsident Hassan Rohani verurteilt die Anschläge in Paris und sagt seine Reise durch Europa ab. Rohani bezeichnete den Terror in der französischen Hauptstadt als „unmenschliches Verbrechen“. Im Namen aller Iraner, die auch schon Opfer von Terror geworden seien, drückte der Präsident den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Im Rahmen seiner Reise hätte er an diesem Samstag Papst Franziskus treffen sollen und wäre am Montag zum Staatsbesuch in Paris gewesen. (cath.ch) (NL Radio Vatikan, 14.11.2015).

16.10.2015  Pakistan:
In Pakistan wurden im vergangenen Jahr 1.400 Fälle von Beleidigungen gegen den Islam, mehr als je zuvor, registriert
. In 800 Fällen seien dabei die Muslime selbst die Beschuldigten. Der Jurist Sayed Mumtaz Shah meint, es sei selbst für Rechtsanwälte gefährlich geworden, Angeklagte im Blasphemieprozess zu vertreten.
Nach pakistanischem Strafrecht droht für vorsätzliche Beleidigung religiöser Gefühle eine Geld- oder Gefängnisstrafe, für Koranschändung lebenslange Haft und nach neuester Erweiterung des Paragraphen für die Verunglimpfung des Propheten Mohammed die Todesstrafe. Seit einer Novellierung im Jahr 1986 kamen bis 2013 rund 1.300 Menschen aufgrund der Religionsbeleidigung vor Gericht; ihr Todesurteil wurde bisher noch nicht vollstreckt. Allerdings kam es zu zahlreichen Fällen von Lynchjustiz. (kap) (NL Radio Vatikan, 16.10.2015).

28.09.2015  Linz: Ein lebendig gelebtes Christentum muss die erste und wichtigste Antwort auf den in Europa stärker werdenden Islam sein. Das hat der Linzer Bischof Ludwig Schwarz gefordert. Der Referatsbischof für Mission und Entwicklungshilfe eröffnete am Montag die Jahrestagung der „Initiative Christlicher Orient“ (ICO) in Salzburg. Die Begegnung mit dem Islam sei eine Herausforderung, der sich die Christen nicht verweigern dürften, so Schwarz. Er forderte echten gegenseitigen Respekt ein und mahntee die Muslime zur Absage an Verhaltensmuster und Einstellungen, die die eigene Religion anderen gegenüber als überlegen ansehen. Der Islam zeige sich vielfach in einer „beängstigenden Weise“, räumte der Bischof unter Verweis auf islamistische und terroristische Strömungen ein. Bischof Schwarz appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, sich endlich im Nahen Osten stärker für den Frieden einzusetzen. Nur so könnten die Flüchtlingsbewegungen endlich gestoppt werden. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.09.2015).

21.07.2015  Vereinigte Arabische Emirate
Das Land stellt religiöse Diskriminierung und Beleidigung von Glaubensbekenntnissen unter Strafe.
Ein entsprechendes Dekret erließ Präsident Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan am Montag, wie die staatliche Nachrichtenagentur WAM meldete. Verboten ist demnach jede Diskriminierung auf Grundlage von Religion, Glaubenszugehörigkeit, Kaste, Rasse, Hautfarbe oder Ethnie. Ebenso werden Aufstachelung zu religiösem Hass und die Beleidigung von Glaubensrichtungen in Schrift und Wort rechtlich verfolgt. Den Angaben zufolge macht sich bereits strafbar, wer andere als Ungläubige bezeichnet. Übertretern drohen Haftstrafen von sechs Monaten bis zehn Jahren und hohe Geldstrafen. Besonders geschützt werden durch das neue Gesetz auch religiöse Stätten, Zeremonien und Symbole. In den größtenteils sunnitisch dominierten Emiraten leben Hunderttausende christlicher Gastarbeiter, vor allem aus den Philippinen. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.07.2015).

02.07.2015  Passau: Aus der Union kommt Widerspruch zur jüngsten Islam-Äußerung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie hatte am Dienstagabend [zum wiederholten Mal! GH] betont, der Islam gehöre inzwischen unzweifelhaft zu Deutschland. „Wer dieser geschichtlichen Interpretation nicht zustimmt, darf nicht in die Nähe von Islamophobie gedrängt werden“, sagte Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) der „Passauer Neuen Presse“ vom Donnerstag. „Richtig ist: Muslimische Mitbürger gehören seit einer Reihe von Jahren zu Deutschland.“ Natürlich gehörten Muslime, die hier lebten, zu Deutschland, so der CSU-Außenexperte Hans-Peter Uhl. „Aber die Religion Islam ist kein Teil unseres Landes.“ Deutschland sei vom Christentum und vom Judentum [?? GH] geprägt worden und gerade nicht vom Islam: „Es verwirrt die Menschen, diesen Satz immer wieder so in den Vordergrund zu stellen.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 02.07.2015).

19.04.2015  Irak:
Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat mit ihrem Vormarsch in der irakischen Provinz Anbar erneut mehr als 90.000 Menschen in die Flucht getrieben.
In der vergangenen Woche seien allein aus der Provinzhauptstadt Ramadi Tausende Familien geflohen, teilte die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe, Lise Grande, am Sonntag in Bagdad mit. Die Zivilisten suchten unter anderem in den zentralirakischen Städten Khalidiya, Falludscha und Bagdad Schutz. Viele seien zu Fuß unterwegs. Vorrang habe jetzt die Versorgung der Fliehenden mit Lebensmitteln, Wasser und Unterkünften, sagte Grande. Allerdings sei die humanitäre Hilfe im Irak „schwer unterfinanziert“. Ohne weitere Mittel müssten in den kommenden Wochen und Monaten 60 Prozent der Hilfsprogramme gekürzt oder eingestellt werden. Dies werde „katastrophale“ Folgen für die Vertriebenen haben, so die UN-Koordinatorin. Nach UN-Angaben wurden seit Januar 2014 mindestens 2,7 Millionen Menschen im Irak vertrieben, unter ihnen 400.000 aus der westlichen Provinz Anbar. Die Irak-Krise ist nach Darstellung der Vereinten Nationen „eine der komplexesten humanitären Notlagen der Welt“. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.04.2015).

11.01.2015  Islamexperte: Gewalt hat doch mit dem Islam zu tun
Der renommierte Islamexperte Samir Khalil Samir widerspricht der Ansicht, dass die Ereignisse in Paris nichts mit dem Islam zu tun hätten. In einem Interview gegenüber Radio Vatikan sagte der an der Universität Saint-Joseph in Beirut (Libanon) lehrende Jesuit, es gebe nun einmal im Koran Verse, die zur Gewalt aufriefen und auf die sich die Extremisten berufen. Mit dieser Begründung richteten sich beispielsweise die Gewaltakte der sunnitischen Terrorgruppe Islamischer Staat gegen die Schiiten, die als „Ungläubige“ betrachtet werden. Es sei also Augenwischerei, wenn nach jedem neuen Attentat behauptet werde, das habe nichts mit dem Islam zu tun. Nach Meinung von Khalil sei – neben dem Dialog und der Bildung – eine „Selbstkritik“ der Muslime notwendig und die Fähigkeit, den Koran kritisch in seinem Zeitkontext zu interpretieren. (rv) (NL Radio Vatikan, 11.01.2015).

25.12.2014  Muslimische Kinder stören Krippenfeier in Rheydter Kirche und schimpfen “Scheiß-Christen”!
Pfarrer sucht Gespräch mit Eltern und Lehrern der Störenfriede

Offenbar muslimische Kinder und ein Jugendlicher haben die Krippenfeier für Kinder in der katholischen Rheydter Marienkirche gestört und Gemeindemitglieder beschimpft. Nach dem Zwischenfall sucht der Pfarrer nun das Gespräch mit den Eltern der Störenfriede, um den Ernst des Vorfalls deutlich zu machen.
Die Gruppe randalierte nach Augenzeugenberichten in der Kirche und rief “Scheiß-Christen“. Der Küster konnte zwei der insgesamt fünf Störer festhalten. Gegen 15.20 Uhr wurde die Polizei wegen des Vorfalls informiert. Am Parkplatz eines McDonalds-Restaurants übernahm eine Polizeistreife die beiden festgehaltenen Kinder und übergab sie den Eltern. Im Gespräch mit den Eltern der beiden Kinder konnten die Beamten die Identität der drei anderen Unruhestifter ermitteln. Dabei handelte es sich um zwei Kinder und einen 14-Jährigen. Über die Religionszugehörigkeit der Störer machte die Polizei öffentlich keine Angaben.[!!] Ob es sich bei dem Vorfall um eine gezielte Aktion zur Störung der Religionsausübung an Heiligabend oder einen unbedachten [??] Kinderstreich handelte, wollte ein Polizeisprecher nicht kommentieren. [!!]
Die Pfarre stellte Strafanzeige wegen der Störung der Gottesdienstausübung. Diese Anzeige trifft in erster Linie den 14-Jährigen, da alle anderen Mitglieder der fünfköpfigen Gruppe noch nicht strafmündig sind. Pfarrer Manfred Riethdorf sagte unserer Redaktion, dass er das Gespräch mit der Familie der beiden von der Polizei gestellten Kinder suchen wolle. Zudem plane er, mit den Lehrern an der Schule der Ruhestörer in Kontakt zu treten. Die Beschimpfung von Christen solle seiner Ansicht nach sofort unterbunden werden. Mit der Anzeige und dem Gesprächsangebot will Riethdorf ein Signal setzen, um den Ernst des Vorfalls klar zu machen.
{Quelle Rheinische Post: http://www.rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/rheydter-marienkirche-kinder-beleidigen-christen-aid-1.4761618} (Kopten ohne Grenzen, 26.12.2014). -  Genügt das immer noch nicht um klarzumachen, wie "nahe" uns der Islam ist? (GH).

12.12.2014  Kuala Lumpur: Sultanat Selangor verbietet Bibeln in Landessprache mit dem Wort Allah. Die Christen Malaysias befinden sich in großem Aufruhr. Grund ist der seit Jahren andauernde Streit, um den Gebrauch der Bezeichnung „Allah“. Die malaiischen Behörden beschlagnahmten Hunderte von Bibeln. Sie wurden nun freigegeben, allerdings mit der eingedruckten „Warnung“. Die Bibeln dürfen in Malaysia unter Strafe nicht verbreitet werden, weil sie für
den christlichen Gott den Namen „Allah“ gebrauchen und damit die Moslems des Landes beleidigen. Die Christen bereiten eine Protestnote vor (Katholisches.info, 12.12.2014). Mehr dazu hier.

27.10.2014  Türkei/Albanien:
Die Türkei lässt in Albanien die größte Moschee auf dem Balkan errichten.
Wie der Direktor der Stiftung des staatlichen türkischen Religionsamtes, Ismail Palakoglu, am Montag der Nachrichtenagentur „Anadolu“ sagte, soll das Gotteshaus in Tirana vier Minarette erhalten und 4.500 Gläubigen Platz bieten. Bisher fasse die einzige Moschee im Zentrum von Tirana nur 60 Betende, obwohl die Bevölkerung der albanischen Hauptstadt zu 70 Prozent muslimisch sei. Die Bauzeit des Gebäudes auf einer Fläche von zehn Hektar soll laut Palakoglu zwei bis drei Jahre betragen. Der Moschee-Komplex soll nach seinen Worten unter anderem einen Konferenzsaal, Ausstellungsräume und ein Museum erhalten. (kna) (NL Radio Vatikan, 27.10.2014).

26.09.2014  Vereinigte Staaten:
Mehr als 120 Islamgelehrte aus aller Welt haben die Terrormiliz ‚Islamischer Staat’ (IS) verurteilt.
In einem 18-seitigen Schreiben legen sie dar, dass die Gruppe in eklatantem Widerspruch zum Koran stehe. Zu den Unterzeichnern zählen der ägyptische Großmufti Schawki Ibrahim Allam und hohe Vertreter der Al-Azhar-Universität in Kairo, der Jerusalemer Mufti Muhammad Ahmad Hussein sowie Gelehrte und Geistliche aus Arabien, Nordafrika, Asien, Europa und den USA. Das namentlich an den IS-Führer Abu Bakr Al-Baghdadi gerichtete Schreiben spricht den Islamisten die Kompetenz für Religionsurteile ab. Die Ausrufung eines Kalifats sei unzulässig. Unter den 24 Punkten des Dokuments bekräftigen die Gelehrten den vom Koran geforderten Schutz von Christen und anderen religiösen Minderheiten. Akte wie Folter und Leichenschändung, Versklavung, Zwangsbekehrungen und Unterdrückung von Frauen seien im Islam verboten. (kna) (NL Radio Vatikan, 26.9.2014).

23.06.2014  Malaysia:
Das Oberste Gericht hat in dritter Instanz ein Verbot für die katholische Wochenzeitung „Herald“ bestätigt: Sie darf Gott nicht „Allah“ nennen.
Der Berufungsantrag war vom Erzbistum Kuala Lumpur eingereicht worden. Man ist dort jetzt sehr enttäuscht. Der Rechtsstreit begann 2009, nachdem das Innenministerium ein entsprechendes Verbot ausgesprochen hatte und die Wochenzeitung dagegen Berufung einlegte. In erster Instanz wurde das Berufungsverfahren Ende 2009 zugunsten der Katholiken entschieden. Das Berufungsgericht widerrief das erste Urteil jedoch im Oktober 2013. Nun lehnten sieben Richter des Obersten Gerichts den Antrag mit vier gegen drei Stimmen endgültig ab. Doch die Anwälte der katholischen Kirche ziehen die Möglichkeit eines Antrags auf Revision in Betracht. Der Vorsitzende der Malaysischen Bischofskonferenz, Bischof Paul Tan von Melaka-Johor, beklagt die „mangelnde Unparteilichkeit der Richter“. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.06.2014).

21.04.2014  Indonesien:
Prominente islamische Geistliche in Indonesien fordern das sofortige Verbot der Lehre der Schiiten.
Die Regierung solle zudem sämtliche Genehmigungen für schiitische Stiftungen, Organisationen und Institutionen widerrufen, zitierte die Tageszeitung „Jakarta Globe“ am Montag aus der Resolution einer „Nationalen Allianz gegen Schiiten“. Die Resolution sei von rund tausend Anhängern des sunnitischen Islam unterzeichnet und am Sonntag vor einer Moschee in Bandung verkündet worden. Indonesien ist weltweit die Nation mit dem größten muslimischen Bevölkerungsanteil; die Mehrheit der Muslime sind Sunniten. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.04.2014).

09.01.2014  Nigeria:
Sollte das Land in die Hände der Islamisten fallen, „ist ganz Afrika in Gefahr“.
Dies sagte der Leiter des Apostolischen Vikariats Bomadi im Nigerdelta, Bischof Hyacinth Egbebo im Gespräch mit „Kirche in Not“. Kämpfer der islamistischen Boko-Haram-Sekte massakrierten Ende des vergangenen Jahres 70 Christen im Norden Nigerias; praktisch jede Woche komme es zu weiteren Angriffen. Der Bischof ruft deshalb den Westen zum Eingreifen auf, denn Nigeria in den Händen der Islamisten wäre „ein unvorstellbares humanitäres Desaster.“ Sollte Bokom Haram im Norden des Landes Erfolg haben, werde sich ihr Blick in Richtung Süden wenden und von da aus in angrenzende kleinere Länder. (pm) (NL Radio Vatikan, 09.01.2014).

23.12.2013 “Ziel des arabischen Frühlings: Auslöschung des Christentums”
Der „arabische Frühling“ dient in Wirklichkeit dazu, den Islamismus zu beleben. Diese Ansicht vertrat Dr. Ashraf Ramelah, ein ägyptischer christlicher Aktivist und Gründer von “Voice of the Copts- Stimme der Kopten“. Der Zeitung Arab Daily News sagte Ramelah, dass es den Christen im Nahen Osten heute viel schlechter gehe als in der Zeit vor dem Arabischen Frühling. Für die neue ägyptische Verfassung würden spezielle Klauseln bezüglich der Christen erwogen. „Kopten (in Ägypten geborene Christen) sind Bürger Ägyptens. Sie benötigen keine Sonderrechte. In einem demokratischen Land sind alle Menschen unter dem Gesetz gleich“, unterstrich Ramelah. Doch das ist genau der Punkt, den Ramelah und seine Mitstreiter versuchen zu verdeutlichen. Amerika und seine westlichen Freunde seien zu Anhängern des „arabischen Frühlings“ geworden. Doch die angeblich „pro-demokratischen“ Aufstände seien in Wahrheit das Gegenteil: „’Arabischer Frühling’ ist ein irreführender Begriff von Linken aus dem Westen, der als Fehlbezeichnung für die islamische Wiedererweckung in arabischen Ländern kreiert wurde“, sagte Ramelah.
Der arabische Frühling ist ein gewaltiges Projekt, eingeleitet von der Muslimbruderschaft in einer Vielzahl von Ländern, mit dem einzigen Ziel, ein islamisches Kalifat zu errichten. Die größten Opfer seien dabei die Christen in dieser Region. „Nun soll jedes Land von den Christen gereinigt werden, wie zuvor schon von den Juden“, betonte Ramelah und erinnerte an die berüchtigten muslimischen Gesänge: „Erst die Menschen des Samstags [= Juden], dann die Menschen des Sonntags [= Christen]“. Tatsächlich haben Angriffe auf Christen in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Nicht nur in Ägypten, sondern sogar noch mehr in Syrien und im Irak. Im syrischen Bürgerkrieg sind die Christen zu Angriffszielen der Islamisten geworden, die die Kontrolle übernehmen wollen. {Quelle: www.israelheute.com} (Kopten ohne Grenzen, 23.12.2013).

07.12.2013  Pakistan
Das Scharia-Gericht des Landes hat verfügt, dass gegen Personen, die der Blasphemie für schuldig befunden wurden, zwingend die Todesstrafe zu verhängen ist.
Damit akzeptierte es eine Petition [!!] von Juristen. Die Richter nannten eine Verfügung im pakistanischen Strafrecht ungültig, die bislang für Blasphemie lebenslange Haft vorsieht. Beobachter sprechen von einem weiteren Zeichen für die fortschreitende Islamisierung Pakistans. Der Blasphemieparagraph im pakistanischen Recht wird häufig gegen Christen eingesetzt. (asianews) (NL Radio Vatikan, 07.12.2013).

28.11.2013  Kairo: Salafistische Antwort auf Papst Franziskus: „Jesus ist ein Moslem
Papst Franziskus klärte die Moslems im neuen Apostolischen Schreiben "Evangelii Gaudium" auf, dass sie „mit uns den einen Gott anbeten“ und Jesus Christus Gegenstand ihrer „tiefen Verehrung“ sei. Sheikh Yusuf Burhami nahm die päpstliche Aussage ganz wörtlich, allerdings auf seine Art. Der einflussreiche salafistische Anführer erließ eine Fatwa und ließ mehrere Transparente anbringen, auf denen zu lesen ist: „Jesus ist ein Moslem“.
Laut der neuen Fatwa war Jesus ein Moslem, der die Scharia wollte und, dass sich die Christen den Moslems unterwerfen. Sheikh Yusuf Burhami ist die zweithöchste Autorität der Salafistenbewegung in Ägypten.
Koran und Staat
Die Fatwa behandelt die Frage nach dem Verhältnis zwischen Staat und Religion. Der salafistische Religionsführer geht in seiner Argumentation von einem Bibelvers aus: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist“ (Matth 22,21). Laut Sheikh Yusuf Burhami behaupte diese Stelle keineswegs eine Trennung von Staat und Religion”, denn „die Trennung von Staat und Religion widerspricht dem Koran“.
Der Islam leugnet wie das Judentum die Gottheit Christi und damit auch, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Der Islam erkennt Jesus jedoch als großen Propheten an, der viele Wunder wirkte und an Rang noch vor Mohammed kommt. Zumindest der Theorie nach.
„Jesus will die Scharia“
Jesus ist nach dieser Vorstellung natürlich nicht ein Prophet des Christentums, sondern ein Prophet des Koran und Allahs. Es ist daher unmöglich, dass er sich für die Trennung von Staat und Religion ausspricht: „Es ist unmöglich, dass der Messias, Friede sei mit ihm, die Trennung gefordert habe, als würde er sagen, dass die Politik ohne die Scharia Allahs zu gestalten sei.“ Der „wahre Jesus“, so Sheikh Yusuf Burhami ist hingegen ein „Unterstützer der Scharia“, der die genannte Stelle aussprach, um zu bekräftigen, dass die Leute des Buchs, Juden und Christen, den Moslems die Dschizya, die demütigende Kopfsteuer bezahlen müssen, um im Gegenzug den Schutz des islamischen Herrschers zu erlangen und um ihren Glauben behalten zu dürfen.
Salafistische Macht
Die Salafisten erringen in Ägypten immer mehr Macht. Als noch radikalere Variante des Islams mit starken Querverbindung zum Dschihad als offenem oder terroristischem Kampf gegen die „Ungläubigen“, wurden sie im Windschatten der Muslimbruderschaft groß. Bei den Parlamentswahlen 2011/2012 konnten sie als Al-Nur-Partei 27,8 Prozent der Stimmen erringen und 123 Parlamentssitze. Seit dem Militärputsch, dem Verbot und der Verfolgung der Muslimbrüder, füllen die Salafisten immer mehr die durch die Muslimbrüder freigewordenen Räume aus. Im Gegensatz zur Muslimbruderschaft legten sich die Salafisten bisher nicht mit dem saudischen Wahabismus an, was ihnen einen immer größeren Einfluß in Ägypten sichert.
Die Salafisten sind eine internationale Bewegung, die heute in fast allen Ländern, mit einem Bogen um Saudi-Arabien vertreten ist, wo es Moslems gibt. Salafistische Milizen kämpfen in Syrien und der Zentralafrikanischen Republik, salafistische Verbände kontrollieren Teile Libyens und Malis, salafistische Bewegung sind zahlenmäßig stark in Tunesien und breiten sich im gesamten Maghreb aus. Salafisten betreiben in allen europäischen Staaten mit moslemischer Einwanderung starke Propaganda, so auch im deutschsprachigen Raum.
Die Militärregierung Ägyptens akzeptierte einige zentrale Forderungen der Salafisten, um sich deren Unterstützung zu sichern. Dazu gehört die Festschreibung der Scharia im Entwurf für die neue Verfassung. Ebenso die Tilgung des Ausdrucks „zivil“ im Zusammenhang mit dem Staat. Die Salafisten wollen die Aufhebung der Trennung von Staat und Religion, denn ihr Ziel ist die islamische Theokratie, die ihre höchste Ausprägung im Kalifat findet.
Text: Giuseppe Nardi, Bild: Tempi (Katholisches.info, 28.11.2013). 

25.11.2013  Genf: Die Vereinten Nationen drängen die Regierung Malaysias, das Verbot der Benutzung des Wortes „Allah“ für die katholische Wochenzeitschrift „Herald“ aufzuheben. Der Fall könnte weitreichende Auswirkungen auf andere religiöse Minderheiten in Malaysia haben, warnte der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, am Montag in Genf. „Ein Staat hat nicht das Recht, religiöse Traditionen zu formen oder zu verändern“, betonte Bielefeldt. Auch könne er „nicht für sich in Anspruch nehmen, die verbindliche Autorität bei der Auslegung religiöser Quellen oder der Definition von Glaubensgrundsätzen zu sein“. Ein Berufungsgericht in Kuala Lumpur hatte im Oktober das „Allah-Verbot“ des Innenministeriums für die malaiische Ausgabe des „Herald“ bestätigt. Die malaiischen Christen benutzen seit der vor mehr als 400 Jahren veröffentlichten malaiischen Bibelübersetzung „Allah“ als das arabische Wort für Gott. (kna) (NL Radio Vatikan, 25.11.2013).  

19.10.2013  Islamabad: Tötung von Christen laut pakistanischen Schulbüchern „legitim“ 
In pakistanischen Schulbüchern steht, dass das Töten von Christen legitim ist. Laut einem Bericht des Middle East Media Research Institute vom vergangenen September sind Schulbücher mit dieser Botschaft im ganzen Land an öffentlichen Grundschulen in Gebrauch. Das Gesetz verlangt, dass auch die Christen mit diesen Schulbüchern lernen müssen, in denen indirekt zu ihrer Ermordung aufgerufen wird.
Laut dem Middle East Media Research Institute gehört die Ermordung von Christen in Pakistan zu den „Bildungszielen”. Den Angehörigen der christlichen Minderheit soll durch die Schultexte „geholfen“ werden, das Martyrium zu suchen. [!!]
Die Autoren der Schulbücher haben auf Anweisung islamischer Religionsführer auch die Bedeutung des Begriffs „Minderheit“ geändert, so dass er nun negativ besetzt ist und die Ablehnung religiöser und ethnischer Minderheiten fördert. Betroffen sind davon vor allem die drei Prozent Christen im Land.
Seit 2011 hat sich das Phänomen dieser neuen Art von Schulbüchern verstärkt. Die Regierung förderte nun Studien zur Erhebung der Bildungsstandards, aber auch des Umgangs mit religiösen und ethnischen Minderheiten im Land. Dabei kam heraus, dass Tausende von nicht-moslemischen Schülern gezwungen sind den Islam zu studieren.
2012 veröffentlichte die pakistanische Kommission Iustitia et Pax der katholischen Kirche eine Studie, in der sie kritisierte, dass das Parlament der Provinz Punjab ein Gesetz verabschiedet hatte, mit dem das Studium des Korans für alle Schüler verpflichtend ist.
Bereits 2011 sagte Msgr. Lawrence John Saldanha, der emeritierte Erzbischof von Lahore in einem Interview von Asianews, dass die Provinz Punjab ein Staat „nur für Moslems“ geworden sei. Die Nicht-Moslems genießen dort nicht die gleichen Rechte wie die Moslems.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Bild: Asianews (Katholisches.info, 19.10.2013).

12.09.2013  Kuala Lumpur: Malaysisches Gericht vertagt Verhandlung über „Allah“ auf Oktober
Vor dem Berufungsgericht von Kuala Lumpur wurde am 10. September die Verhandlung in dem Streit eröffnet, ob auch Christen in Malaysia den Ausdruck „Allah“ für Gott gebrauchen dürfen, wie dies nachweislich seit dem 16. Jahrhundert der Fall ist. Nach islamistischen Protesten hatte die Regierung den Gebrauch verboten. Nach Anhörung der beiden Streitparteien, des Innenministeriums und der katholischen Erzdiözese Kuala Lumpur, vertagte das Gericht die Verhandlung auf Oktober. Die Regierung argumentierte, dass es sich um eine „religiöse“ Frage handle und daher die Rechte der Moslems berühre, während die Erzdiözese Kuala Lumpur von der Verteidigung des „verfassungsmäßigen Rechts auf Religionsfreiheit“ sprach. Der Direktor des katholischen Herald, durch den der Konflikt entstanden war, ist „optimistisch“. Andere katholische Kreise befürchten eine „Politisierung“ des Falls durch den moslemischen Premierminister, um mit Blick auf die anstehenden Wahlen unter der moslemischen Bevölkerungsmehrheit den Wählerkonsens zu erhöhen.
Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 12.09.2013).

10.09.2013  Kairo: Islamisches Dhimmi-Sytem im 21. Jahrhundert: 15.000 Christen Ägyptens müssen Muslimbrüdern Kopfsteuer zahlen 
Im Süden von al-Minya in Mittel-Ägypten müssen 15.000 Christen der Muslimbruderschaft der Region eine Kopfsteuer zahlen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Aina. Die Dschizya ist der vom Koran und der Scharia vorgesehene Tribut, den ein islamischer Herrscher von Dhimmis verlangen kann. Dhimmis sind die nichtmuslimischen „Schutzbefohlenen“. Gemeint sind damit Christen und Juden. Sie gelten als Bürger zweiter Klasse und müssen eine Reihe von Einschränkungen in Kauf nehmen. Das islamische Dhimmi-System funktioniert auch im 21. Jahrhundert unter den Augen der Weltöffentlichkeit.
Die Muslimbrüder haben den Christen von Dalga südlich von al-Minya gewaltsam die Zahlung der Dschizya aufgezwungen. In der Gegend waren Mitte August mehrere Kirchen in Flammen aufgegangen und koptische Familien angegriffen worden.
Demütigende Kopfsteuer
Die Dschizya wird direkt vom Koran, Sure 9, Vers 29 hergeleitet. Sie darf den Dhimmis aufgezwungen werden, die als Untertanen der Moslems gelten. Sie müssen „mit Demütigung“ Geldzahlungen an die islamischen Herrscher leisten und sich damit deren „Schutz“ erkaufen und das Recht, den christlichen Glauben behalten zu dürfen. Das System erinnert an Schutzgelderpressungen der italienischen Mafia. Den „Untertanen“ bleibt keine andere Wahl.
Diese Methode brachte dem Islam, durch die Eroberung christlicher Staaten, hohe Steuereinnahmen und Konvertiten. Ärmere Bevölkerungsschichten, die die Kopfsteuer nicht bezahlen konnten, wurden zwangsislamisiert. Um sich des Steuerdrucks zu entledigen traten im Lauf der Zeit auch wohlhabendere Christen zum Islam über. Das eröffnete zudem Möglichkeiten des sozialen und politischen Aufstiegs.
50 Euro Kopfgeld am Tag
Pater Yunis Shawqi, der in Dalga lebt, berichtet, dass alle 15.000 koptischen Christen „ohne Ausnahmen“ gezwungen sind, die Dschizya zu entrichten. „Wir müssen die Kopfsteuer genau wie vor 1300 Jahren zahlen“, so Pater Yunis. „Die Höhe des Kopfgeldes und die Zahlungsmethode ist von Gegend zu Gegend verschieden. Einige Christen werden gezwungen, für ihre Familien täglich bis zu 200 Ägyptische Lire zu zahlen, andere bis zu 500“. Das sind 20-50 Euro am Tag. „Wer nicht zahlt oder zahlen kann, wird Opfer von Gewalt. In einigen Fällen wurden Frauen und Kinder von Christen entführt“, so Pater Yunis. Mehr als 40 koptische Familien sind aus diesem Grund bereits geflohen.
Niedergebrannte Kirchen
Nach dem blutigen Zusammenstoß zwischen der Armee und Muslimbrüdern, die die Absetzung von Mohammed Mursi nicht akzeptiert haben, waren von der Muslimbruderschaft mehr als 80 Kirchen in Brand gesteckt worden. Die Christen von Dalga hätten dieser Einschüchterung nicht mehr bedurft. Sie erleiden am Beginn des 21. Jahrhunderts was Koran und Scharia als Schicksal für Christen vorsehen. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 10.09.2013).   

31.08.2013  Malaysia:
Einen Tag vor Malaysias Nationalfeiertag hat die Islambehörde des Landes die Muslime vor den Christen sowie dem Internet als „Feinde des Islam“ gewarnt.
„Beleidigungen der Muslime wie zum Beispiel die Verspottung der Rechte der muslimischen Gemeinschaft durch die Benutzung des Wortes Allah (durch Christen, Anm. d. Red.) dauern an“, zitiert das Onlinemagazin „Malaysia Insider“ aus dem offiziellen Text der Behörde für die Freitagspredigt. Dort heißt es, die „Feinde des Islam“ würden über „Massenmedien, das Internet, Facebook, e-Mail und SMS Lügen verbreiten und den Glauben vergiften“. Die Behörde für islamische Entwicklung in Malaysia Jakim ist eine Abteilung im Amt des Ministerpräsidenten. Ihre offiziellen Freitagspredigten werden in allen Moscheen Malaysias verlesen. Das Land begeht seinen Nationalfeiertag am 31. August. (kna) (NL Radio Vatikan, 31.08.2013).

19.07.2013  Iran:
Ein Moslem darf bei „extremem Durst“ während des Fastenmonats Ramadan trinken.
Das besagt ein Dekret des islamischen religiösen Würdenträgers, des Großayatollahs Assadolah Bayat Zanjani, wie iranische Medien am Donnerstag berichteten. Die Debatte war während des Ramadan innerhalb der islamischen Geistlichkeit entfacht worden. Das Dekret des Großayatollahs besagt, dass ein Moslem gerade so viel trinken dürfe, dass sein Durst gestillt sei. Das breche nicht das Fasten. Der Großayatollah Nasser Makarem Shirazi kritisierte das Dekret umgehend. Man könne nicht zur gleichen Zeit Fasten und Trinken. Er erinnerte daran, dass jedes Brechen des Fastens an einem anderen Tag im Jahr wieder ausgeglichen werden müsse. Während des Ramadans verzichten Muslime auf Speisen und Getränke zwischen Sonnenauf- und -untergang. (afp) (NL Radio Vatikan, 19.07.2013).

14.07.2013  Malaysia: Radikale Muslime verschärfen Kampagne gegen Nuntiatur
Radikale islamische Organisationen haben Malaysias Premierminister ein Ultimatum zur Schließung der erst Ende Mai eröffneten Botschaft des Vatikans in Kuala Lumpur gestellt. Der Nuntius, Erzbischof Joseph Marino, müsse binnen einer Woche seine Äußerungen zum Verbot der Verwendung des Wortes "Allah" durch Christen zurückziehen, forderten die Organisationen „Perkasa“ und „Jati“ am Samstag, wie das unabhängige Onlinemagazin „Malaysiakini“ berichtete. Sollte Marino an seiner Stellungnahme festhalten, müsse Premierminister Najib Razak umgehend die Botschaft schließen und den Nuntius ausweisen. Auf Druck ultrakonservativer malaiisch-muslimischer Organisationen will Malaysias Regierung ein Allah-Verbot für Christen durchsetzen. Erzbischof Marino hatte am vergangenen Donnerstag im Gespräch mit „Malaysiakini“ das Recht der malaysischen Christen verteidigt, in ihren Schriften in der Landessprache Gott mit der arabischen Bezeichnung Allah zu übersetzen. (kna) (NL Radio Vatikan, 14.07.2013). 

12.07.2013  Ägypten:
Die Kairoer Al Azhar-Universität ruft zu gleichen Rechten für Muslime und Christen in dem Land auf.
„Wir wollen keinen islamischen Staat, sondern eine demokratische, moderne und konstitutionelle Republik“, sagte Mahmoud Azab von der einflussreichen Lehreinrichtung des sunnitischen Islam im Gespräch mit dem internationalen Hilfswerk „Kirche in Not“. Eine strikte Trennung von Staat und Religion wie etwa in Frankreich schließt der Berater von Großimam Ahmed Al-Tayyeb als Modell für Ägypten jedoch ebenso aus wie jede „fundamentalistische Interpretation des Korans“. Auch der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak sieht einen strikten Säkularismus auf Ägypten nicht anwendbar. In Kairo gehen unterdessen an diesem Freitag Anhänger und Gegner des gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi zu zehntausenden auf die Straßen. (pm/rv) (NL Radio Vatikan, 12.07.2013).

06.07.2013  Islamistische Organisationen drohen nach dem Sturz von Präsident Mohammed Mursi mit weiterer Gewalt. Gemäß der Nachrichtenagentur Reuters kündigten Anhänger der Gruppe Ansar al-Shariah an, ihre Mitglieder gezielt auf den Einsatz von Waffen in Ägypten vorzubereiten. Der militärische Sturz und der Tod von zahlreichen islamistischen Demonstranten seien als eine Kriegserklärung gegen den Islam in Ägypten zu verstehen, so die Gruppe weiter. Seit Mursi am Mittwoch durch das Militär abgesetzt wurde, ist es bereits mehrfach zu Gewaltausschreitungen zwischen Anhängern und Gegnern des gestürzten Präsidenten gekommen. (reuters/agi) (NL Radio Vatikan, 06.07.2013).

04.07.2013  Sinai: Drama der Flüchtlinge nimmt kein Ende
Schon seit Jahren werden im Sinai hauptsächlich aus Eritrea stammende Flüchtlinge brutal gefoltert. Sie wollen nach Israel, und auf dem Weg dorthin gelangen viele von ihnen über den Sudan in den Sinai, wo sie in den Händen einiger skrupelloser Beduinen Höllenqualen erleiden. Um den Opfern zu helfen, ist auch eine Eritreerin selbst im Einsatz: Seit sechs Jahren versucht Alganesh Fessaha von der Nichtregierungsorganisation Ghandi ihre Landsleute aus dem Sinai zu befreien. An diesem Montag war Fessaha in der Redaktion von Radio Vatikan zu Besuch. Im Gepäck hatte sie eine „Horror-Powerpointpräsentation“, die dokumentiert, wie schlimm die von ihrer Organisation Befreiten oft zugerichtet sind. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.07.2013).

25.06.2013  Ägypten: Institut für islamisch-christlichen Dialog feiert 60. Jahrestag
Eine der ältesten und wichtigsten Dialog-Institutionen der katholischen Kirche, das „Institut Dominicain d'Etudes Orientales“ (IDEO) in Kairo, feiert dieses Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Am Auftakt der Festfeiern in der ägyptischen Metropole Mitte Juni nahmen der koptische Papst-Patriarch Tawadros II., der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed Al-Tayeb, die katholischen Bischöfe Ägyptens und Vertreter des Dominikanerordens teil. Das 1953 von den Dominikanern eröffnete Institut gilt allgemein als einer der Knotenpunkte des christlich-islamischen Dialogs. Der Direktor des Instituts, Pater Jean Jacques Pérennès, erklärt im Interview mit Radio Vatikan:
„Das Dominikanische Institut für orientalische Studien ist offiziell im Jahr 1953 gegründet worden. Doch einige Dominikanerpatres haben bereits seit den 1940er Jahren den Islam studiert. Gegen Ende der 40er Jahre hat der Heilige Stuhl dann die Notwendigkeit gesehen, ein kulturelles Studienzentrum zu schaffen, denn der religiöse Dialog gestaltete sich sehr schwierig. Da man jedoch auf kultureller Ebene vieles gemeinsam hatte, hat der Dominikanerorden den Vorschlag des Heiligen Stuhls angenommen, so dass wir vor 60 Jahren dieses Studienzentrum für den Islam geschaffen haben.“ (rv/afp/kap) (NL Radio Vatikan, 25.06.2013).

08.06.2013  Riad: Saudi-Arabien hat Mangel an Scharfrichtern – Notfalls Erschießung statt Enthauptung erlaubt
Saudi-Arabien hat Mangel an Scharfrichtern, um die vielen Todesurteile ausführen zu können. Das Justizministerium erlaubt notfalls statt der Enthauptung die öffentliche Erschießung. Im saudischen Königreich werden zum Tode Verurteilte mit dem Säbel enthauptet, wie es das islamische Gesetz, die Scharia, vorschreibt. Wegen der großen Zahl der Todesurteile fehlen dem Wahabitenstaat aber ausreichend Scharfrichter. Das Justizministerium lässt daher neue Hinrichtungsformen prüfen. Die Beamten tendieren dazu, die Enthauptung durch Erschießung zu ersetzen. Den Überlegungen im Ministerium liegt weder ein Anflug von Mitleid noch Überlegungen zu einer „Humanisierung“ der Hinrichtung zugrunde. Es geht darum, den Mangel an „Henkern“ auszugleichen und das Hinrichtungssystem effizienter zu gestalten. Seit Jahresbeginn wurden bereits mindestens 40 Hinrichtungen durchgeführt, die letzte bekannte am 14. Mai. 2012.
Das Justizministerium beklagt in einem Rundschreiben, dass unter den Saudis nur mehr wenige Männer mit dem traditionellen Säbel umzugehen wissen. Die Ausbildung im Umgang mit dem Krummschwert ist hart und zudem braucht es noch die nötige Kaltblütigkeit. Dadurch sei die Rekrutierung von Scharfrichtern stark eingeschränkt.
Die wenigen Scharfrichter müssen durch das ganze Land reisen, um die öffentlichen Enthauptungen durchzuführen. Das Ritual müsse wegen des öffentlichen Schauspiels mit Präzision durchgeführt werden. Die geringe Zahl der amtierenden „Henker“ blockiere das Justizsystem, wie das Justizministerium beklagt. Im selben Rundschreiben wird den Gerichten daher die Erlaubnis erteilt, vorerst provisorisch, notfalls Erschießungen durchzuführen. Diese Hinrichtungsmethode, so das Ministerium, stehe nicht im Widerspruch zu den islamischen Vorschriften, wie eine Überprüfung ergeben habe.
Der Mangel an Scharfrichtern scheint den Hinrichtungsbetrieb allerdings nicht wirklich zu blockieren, wie die bereits 40 Hinrichtungen im Jahr 2013 belegen. Die jüngste bekannte Enthauptung fand am 14. Mai in Najran im Südwesten des Staates statt. Enthauptet wurde Maneh al-Daen. Er wurde für schuldig befunden, ein anderes Mitglied seines Stammes erdolcht zu haben.
Seit Jahren setzen sich führende Menschenrechtsorganisationen, unterstützt von westlichen Regierungen, für gerechtere Gerichtsverfahren und weniger brutale Hinrichtungsformen in Saudi-Arabien ein. Der reiche arabische Staat mit seinem sunnitischen Islam wahabitischer Prägung ist das einzige Land der Welt, in dem Todesurteile durch Enthauptung auf einem öffentlichen Platz exekutiert werden. Die Todesstrafe wird verhängt bei Delikten wie Mord, bewaffnetem Raub, Vergewaltigung, Drogenhandel, Hexerei und homosexuellen Handlungen.
Die Strafen für geringere Delikte wie Diebstahl und Meinungsdelikte sind nicht weniger brutal. Neben einer Gefängnisstrafe sehen sie zusätzlich das Abhacken einer Hand oder eines Fußes oder die öffentliche Auspeitschung vor. Erst vor kurzem wurden ein libanesischer Christ und ein Saudi zur öffentlichen Auspeitschung verurteilt, weil sie einer saudischen Frau, die sich zum Christentum bekehrt hatte, zur Flucht aus dem Land verholfen hatten. Die Richter erklärten, die Männer hätten die Frau gezwungen, den Islam zu verleugnen und sich taufen zu lassen. Der Libanese muss für sechs Jahre ins Gefängnis und 300 Peitschenhiebe erdulden, die an einem öffentlichen Platz vor Schaulustigen exekutiert werden. Es half den Männern nichts, dass die junge Frau, die in Schweden Zuflucht gefunden hat, mehrfach beteuerte, aus freien Stücken das Christentum angenommen zu haben. Asianews/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 08.06.2013)

02.06.2013  Irak:
Angesichts der Gewaltwelle im Irak fordert der chaldäische Weihbischof von Bagdad einen Stopp der Waffenlieferungen in den Irak.
Im Interview mit Radio Vatikan sagte Shlemon Warduni, der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten sei weniger ein religiöser als vielmehr ein politischer Interessenkonflikt vor dem Hintergrund der Wahlen. Die Folgen seien desaströs, viele Menschen hätten Angst, auf die Straße zu gehen. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr für die Versöhnung tun und sich für einen Verbleib der Menschen einsetzen, die das Land verlassen wollten. – Im vergangenen Monat waren über 1000 Menschen bei Anschlägen in dem Land ums Leben gekommen. Der neue chaldäische Patriarch Raphael Sako hatte eine Versöhnungskonferenz ins Leben gerufen, um die verfeindeten schiitischen und sunnitischen Gruppen an einen Tisch zu holen. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.06.2013).

14.04.2013  Islam: Die Grundlagen des islamischen Kampfes und Krieges in aller Welt gegen die "Ungläubigen", auch in den eigenen Reihen 
Von Dr. Thomas Tartsch:                                        Das Video der salafistischen “Helfer der Einheit, Einzigartigkeit und Einheitlichkeit Allahs” bestätigt wieder einmal meine seit Jahren vorgebrachten Ausführungen über die Legitimation des gewaltsamen Dschihad als Fard al-Ayn. Als individuelle und nicht delegierbare Pflicht für jeden Muslim, das Dar ul-Islam (Gebiet des Krieges) von den Kuffār (Ungläubigen) zu befreien, da die in Syrien herrschenden Nuṣairiyūn (im Westen besser bekannt als Alawīyūn) in der Regel von den Sunniten nicht als Muslime anerkannt werden. Wer als Muğāhid (der den Dschihad Ausübende) im gewaltsamen Dschihad getötet wird, hat als einziger die Gewissheit zum sofortigen Eintritt ins Paradies, da er als šahīd Märtyrer (im Sinne eines Blutzeugen) im Diessets und im Jenseits wird, während selbst der ritentreueste Muslim nur Märtyrer im Jenseits werden kann. Hat er mit Allah doch einen Pakt geschlossen, um Leben und Gut in der Anstrengung auf dem Weg Allahs (al-dschihādu fī sabīl illāh / ‏الجهاد في سبيل الله‎) einzusetzen, womit er im Diesseits mit der Kriegsbeute und im Jenseits mit dem Eintritt ins Paradies belohnt wird. So im Koran sūrah at-tawbah: 111/ 9:111 - Solange man [im Westen, GH] weiterhin nicht bereit ist, sich mit den Lehren des klassischen islamischen Kriegs-, Fremden- und Völkerrechts (Siyar) zu beschäftigen, wird man auch weiterhin auf der Verliererseite stehen, da schon die Legitimationsressourcen des gewaltsamen Dschihadismus nicht verstanden werden. (Kopten ohne Grenzen, 14.04.2013). - Es wird höchste Zeit, diese und weitere tiefe islamische Zusammenhänge zur Kenntnis zu nehmen und danach zu handeln. Aus der Geschichte wissen wir, dass der Islam sich fast nur mit Gewalt verbreitet hat und seinerseits ebenfalls nur der Gegengewalt gewichen ist. Gewalt ist eigentlich nicht mehr unsere Option, sollte man meinen, obwohl die jüngste Geschichte das (vergebliche) Gegenteil lehrt. Auf Einsicht ist nicht zu hoffen, deshalb ist Widerstand im Glauben und persönliche Courage angesagt. GH.

06.04.2013  Kairo:
Islamisten und Moslembrüder wollen Al-Azhar-Universität unter ihre Kontrolle bringen


Der Großmufti von Ägypten kritisierte die Angriffe der Islamisten gegen die Führung der al-Azhar-Universität, der bedeutendsten sunnitischen Bildungseinrichtung. Gegen den Großimam Ahmad al-Tayyeb und den Rektor der Universität, Osama al-Abd, wird wegen des Verdachts auf Vergiftung von 550 Studenten ermittelt. Laut Informationen von AsiaNews soll es sich dabei nur um einen Vorwand der Moslembruderschaft handeln, um die religiöse Bildungseinrichtung unter ihre Kontrolle zu bringen
„Die Angriffe gegen die islamische Universität Al-Azhar gefährden die Sicherheit des ganzen Landes“, erklärte Shawky Abdel-Karim Allam, der Großmufti von Ägypten, in einem Interview mit der Tageszeitung Ahram. Der religiöse Führer kritisierte das gespannte Klima zwischen der einflussreichen sunnitischen Universität und der von den Moslembrüdern geführten ägyptischen Regierung. „Al-Azhar ist und bleibt unabhängig. Sie hat immer dem Land gedient und wird das weiterhin tun, ohne auf die politische Fraktionen zu schauen“, so der Großmufti.
Der Konflikt zwischen der islamistischen Regierungsmehrheit und der Universität brach am 2. April aus, als 550 Studenten eine Lebensmittelvergiftung erlitten. Die Moslembrüder beschuldigen seither die Universitätsleitung, vor allem Rektor Osama al-Abd und den Großimam der Universität Ahmad al-Tayyeb, die Studenten vergiftet haben zu wollen und fordern deren Rücktritt.
Die eingeleiteten Ermittlungen gegen die beiden führenden Persönlichkeiten eines moderaten Islams in Ägypten führt der neue Leitende Staatsanwalt von Kairo Talaat Abdallah, der den Islamisten nahesteht. Er stand in den vergangenen Monaten im Mittelpunkt einer Reihe von Prozessen gegen Menschenrechtsaktivisten und Personen des öffentlichen Lebens, denen vorgeworfen wurde, den Islam beleidigt zu haben.
Inzwischen tagte der Universitätsrat in außerordentlicher Sitzung, um die Möglichkeit zu prüfen, intern einen neuen Rektor zu wählen. Damit würde Al-Azhar der Gepflogenheit zuvorkommen, die dem Staatspräsidenten die Ernennung des Rektors überlässt. Seit 2012 ist mit Mohammed Mursi ein Moslembruder Ägyptens Staatsoberhaupt. Es ist allgemein bekannt, dass die Moslembruderschaft nur auf eine Gelegenheit wartet, durch Staatspräsident Mursi einen islamistischen Rektor an die Spitze der renommierten Einrichtung zu setzen.
Zahlreiche führende Vertreter der Universität haben in diesen Tagen öffentlich Großimam Al-Tayyeb, Rektor al-Abd und die Unabhängigkeit von Al-Azhar verteidigt. Einer von ihnen, Scheich Ahmed Karim, einer der religiösen Führer der Universität, erklärte gegenüber dem saudischen Sender Al-Arabiya seine Empörung gegen die „Demütigungen und Beleidigungen“ der islamischen Institution durch die Islamisten und deren Medien. „Al-Azhar hat noch nie eine so respektlose und gewalttätige Behandlung erlebt. Nicht einmal die Franzosen, die Engländer oder die Türken haben so etwas gewagt“, so Scheich Karim.
Ziel der Moslembrüder und deren Verbündeter sei es „die Universität zu erobern“, so Karim: „Die Islamisten vergiften nicht das Essen der Studenten, aber deren Köpfe.“
Hintergrund des Konfliktes sind mehrfache Erklärungen des Großimams und des Rektors von Al-Azhar in den vergangenen Monaten, dass der von Moslembrüdern und Salafisten vertretene Islam „nicht der wahre Islam“ sei. (Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews) (Katholisches.info, 06.04.2013).

31.03.2013  Saudi-Arabien:
Ein 24-jähriger Mann soll in Saudi-Arabien mit einer Querschnittslähmung bestraft werden.
Er selber soll vor zehn Jahren [d.h. mit 14 ?, GH] einem Freund Stichverletzungen mit Lähmungsfolgen zugefügt haben. Der Angeklagte Ali Al-Khawahir kann dieser Strafe nur entgehen, wenn er dem Opfer umgerechnet 208.000 Euro Schadensersatz zahlt. Das berichtet die Zeitung „Saudi Gazette“. Der Freund des Angeklagten ist seit besagtem Vorfall am Rückenmark vollständig gelähmt. Der Angeklagte sitzt, nach Zeitungsberichten, seit 14 Jahren [d.h. vier Jahre vor der Tat? GH] in Haft. (kna) (NL Radio Vatikan, 31.03.2013).

21.03.2013  Kairo: Der Groß-Imam der Kairoer al-Azhar-Universität hat an Papst Franziskus geschrieben. In der Botschaft bietet Ahmed al-Tayyeb dem Papst „volle Zusammenarbeit und Liebe“ an, „um gemeinsame Werte zu sichern und der Kultur des Hasses und der Ungleichheit ein Ende zu setzen“. Er hoffe, dass das neue Pontifikat „in einer sich ständig ändernden Welt eine positive Epoche für alle Völker einleitet“. Der Text des Imams ist ein erster Hinweis auf ein Tauwetter zwischen Kairo und Rom: Al-Azhar, eine der wichtigsten Autoritäten im sunnitischen Islam, hatte Anfang 2011 den Dialog mit dem Vatikan auf Eis gelegt. Grund dafür war der Ärger der Islamgelehrten über eine Rede, in der der damalige Papst Benedikt Religionsfreiheit auch in mehrheitlich islamischen Ländern gefordert hatte. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.03.2013).

02.01.2013 Syrian rebels beheaded a Christian man and fed his body to dogs, according to a nun who says the West is ignoring atrocities committed by Islamic extremists.
The nun said taxi driver Andrei Arbashe, 38, was kidnapped after his brother was heard complaining that fighters against the ruling regime behaved like bandits.
She said his headless corpse was found by the side of the road, surrounded by hungry dogs. He had recently married and was soon to be a father.
Sister Agnes-Mariam de la Croix said: ‘His only crime was his brother criticised the rebels, accused them of acting like bandits, which is what they are.’
There have been a growing number of accounts of atrocities carried out by rogue elements of the Syrian Free Army, which opposes dictator Bashar al-Assad and is recognised by Britain and the West as the legitimate leadership.
Sister Agnes-Miriam, mother superior of the Monastery of St James the Mutilated, has condemned Britain and the west for supporting the rebels despite growing evidence of human rights abuses. Murder, kidnapping, rape and robbery are becoming commonplace, she says.
‘The free and democratic world is supporting extremists,’ Sister Agnes-Miriam said from her sanctuary in Lebanon. ‘They want to impose Sharia Law and create an Islamic state in Syria.’
The 60-year-old Carmelite nun claims the west has turned a blind eye to growing evidence of a ‘fifth column’ of fanatics within the rag-tag ranks that make up the Free Syrian Army that they back to oust Assad.
One of the most effective fighting forces is the Jabat Al-Nusra, which has an ideology similar to Al Qaeda.
‘The uprising has been hijacked by Islamist mercenaries who are more interested in fighting a holy war than in changing the government,’ she said.
‘It has turned into a sectarian conflict. One in which Christians are paying a high price.’
The rebel attacked the northern town of Ras Al-Ayn, on the Turkish border, last month. The fighters entered the Christian quarter, ordering civilians to leave and leaving their homes.
‘More than 200 families were driven out in the night,’ Sister Agnes-Miriam says. ‘People are afraid. Everywhere the deaths squads stop civilians, abduct them and ask for ransom, sometimes they kill them.’
Militants wearing black bandanas of Al Qaeda recently laid siege to the Monastery of St James the Mutilated, located between Damascus and Homs, for two days in an attempt to prevent Christmas celebrations, the nun claims.
An estimated 300,000 Christians have been displaced in the conflict, with 80,000 forced out of the Homs region alone, she claims.
Many have fled abroad raising fears that Syria’s Christian community may vanish – like others across Middle East, the birthplace of Christianity.
Al Assad, a member of the Alawite Muslim sect, claims only his regime can protect Syria’s minorities from domination from the Sunni Muslims majority.
Meanwhile the fighting continues to rage with government forces retaking control of a key district in the city of Homs yesterday.
The latest violence comes after United Nations peace envoy Lakhdar Brahimi warned of ‘hell’ for Syria if no political solution could be found.
Russia has stated the conflict is becoming increasingly militarised and sectarian and risks bringing chaos to the whole region.
Some 44,000 people have been killed since the uprising against the Al Assad regime began in March 2011. (Theorthodoxchurch.info, 02.01.2013).

15.12.2012  Baghdad: „Bekehrung zum Islam oder Tod“ – Irakischer Großayatollah erläßt Fatwa gegen Christen
Schiitischer Großayatollah des Irak erlässt vor Weihnachten Fatwa gegen Christen. Entweder sie bekehren sich zum Islam oder sie sind des Todes. Am selben Tag, an dem in Bagdad die wiederaufgebaute syrisch-katholische Kathedrale feierlich neu eingeweiht wurde, erließ ein schiitischer Großayatollah gegen die Christen des Irak eine Fatwa. Die Christen hätten sich zum Islam zu bekehren oder seien todeswürdig. Die katholische Kathedrale war am 31. Oktober 2010 Schauplatz eines blutigen Attentats geworden. Ein Al-Kaida-Kommando griff die Kirche an, als die Christen dort eine Heilige Messe feierten. 58 Katholiken kamen bei dem Angriff ums Leben, darunter zwei Priester.
Der schiitisch-irakische Großayatollah Sayyid Ahmad al Hassani al Baghdadi gab seinen Mordaufruf gegen Christen in einem Interview mit dem ägyptischen Fernsehsender Al Baghdadia bekannt. Al Baghdadi, der zu den radikalsten Vertretern des islamischen Dschihad gehört, beschimpfte die Christen als Polytheisten und Freunde der Zionisten. Die Forderung Al Baghdadis an die christliche Minderheit des Irak lautet: „Bekehrung zum Islam oder Tod“. Die Frauen und Mädchen der Christen „können rechtmäßig als Frauen der Moslem betrachtet werden“, so der Großayatollah. Al Baghdadi, der aus Nadschaf im Irak stammt, einer der „heiligen Städte“ des schiitischen Islam, lebt heute in Syrien und unterstützt dort den bewaffneten Kampf der Islamisten.

Die Katholiken Bagdads bezeichnen die Fatwa als „äußerst schwerwiegend“. Welche Auswirkung sie haben wird, lässt sich nicht abschätzen. Kardinal Leonardo Sandri, der Präfekt der Römischen Kongregation für die Orientalischen Kirchen, nahm die Neuweihe der Kathedrale vor. In seiner Predigt sagte er über die 2010 in der Kathedrale ermordeten Christen, dass die Tränen und das Blut der Märtyrer der Samen sei, der neue Früchte bringen werde. Kardinal Sandri hielt sich zu einem fünftägigen Besuch im Irak auf, um im Jahr des Glaubens die Christen des Landes zu stärken.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews (katholisches.info, 15.12.2012).

09.12.2012  Deutschland:
Kardinal Joachim Meisner kritisiert die Christenverfolgung in islamischen Ländern und die Religionspolitik des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. „Religionsfreiheit gilt für alle oder sie gilt nicht“, betonte der Kölner Erzbischof in einem Interview mit dem „Sonntag-Express“. Die Situation in vielen islamischen Ländern sei „erschütternd“. Viele Gläubige dort seien „inzwischen schon zufrieden, wenn sie leben dürfen - auch als Bürger zweiter Klasse“. Als Beispiel nannte Meisner die Paulus-Kirche im türkischen Tarsus, für die er sich schon länger einsetze. Ähnlich äußerte sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick. Er fordert Politiker auf, mehr gegen die weltweite Christenverfolgung zu unternehmen. Der sogenannte „Arabische Frühling“ sei für die Christen vielerorts zu einem Winter neuer Verfolgungen geworden, sagte der Vorsitzende der Weltkirchekommission der Deutschen Bischofskonferenz zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. (kna) (NL Radio Vatikan, 09.12.2012).

23.11.2012  Riad: Neue islamische „Sicherheitsstandards“ in Saudi-Arabien – SMS-Benachrichtigung für Mann, wenn Frau Land verlassen will

Saudi-Arabien hat einen neuen Dienstleistungsservice  eingeführt. Ehemänner und Vormünder (Vater, Bruder der Frau) erhalten automatisch eine SMS, wenn ihre Frauen versuchen, aus dem Land auszureisen. Der neue Service dient der Überwachung der Auslandsreisen von moslemischen Ehefrauen. Frauen müssen in Saudi-Arabien grundsätzlich auf Auslandsreisen von einem Mann begleitet werden. Menschenrechtsaktivistinnen beklagen die Lebensbedingungen von Frauen, die Gefangene im eigenen Land sind.

Der seit wenigen Tagen eingerichtete SMS-Dienst gilt als neue „Sicherheitsmaßnahme“ und betrifft nur Reisebewegungen von Frauen. Der Service ist so effizient, daß er den Ehemann, Vater, Bruder oder gerichtlich bestimmten Vormund, den jede Frau haben muß, auch dann benachrichtigt, wenn dieser selbst die Frau auf der Auslandsreise begleitet. Das neue Programm und die Software wurden ohne Kenntnis der Öffentlichkeit von der Auswanderungsbehörde in Riad in Auftrag gegeben.
Den Fall machte ein Ehemann bekannt, der nichts ahnend, als er mit seiner Frau auf den Abflug wartete, auf sein Mobiltelefon die Nachricht erhielt: „Achtung. Ihre Frau versucht vom Internationalen Flughafen das Land zu verlassen“. Er benachrichtigte die Menschenrechtsaktivistin Manal al-Sharif, von der die neue „Sicherheitsmaßnahme“ öffentlich gemacht wurde.
„Die Regierung gebraucht die moderne Technik zur Überwachung der Frauen“, beklagt die Schriftstellerin Badriya al-Bishr, die davon spricht, daß die „saudischen Frauen im Zustand der Sklaverei leben, unabhängig davon, ob sie Ehefrauen, Mütter, Witwen, arm oder reich“ sind. Nach dem islamischen Recht darf keine Frau ohne schriftliche Einwilligung ihres Vormundes, sei es ihr Ehemann, wenn sie verheiratet ist, oder ihr Vater, oder Bruder oder ein gerichtlich eingesetzter Vormund, das Land verlassen. „Diese Technologie will uns wie Gefangene behandeln“, so al-Bishr.
Die neue Technologie kommt zum Einsatz, nachdem die Flucht einer saudischen Frau, die zum Christentum konvertierte und geheim das Land verließ, für Aufsehen sorgte. Deren Fall wurde im vergangenen August bekannt. Nach der Anzeige des Vaters wurden drei Männer wegen Fluchthilfe und Förderung der Apostasie verhaftet. Am 13. November forderte die Familie der Frau die saudische Regierung auf, die Tochter aus dem Ausland zurückzuholen.
In Saudi-Arabien leben Frauen unter restriktiven Bestimmungen der Scharia. Sie sind gezwungen in der Öffentlichkeit Ganzkörperverschleierung zu tragen, dürfen das Haus nur in Begleitung eines Mannes verlassen, sie dürfen keinen Führerschein machen und nicht wählen. Text: Asianews/Giuseppe Nardi
Bild: Asianews (Katholisches.info, 23.11.2012). 

15.10.2012 Beirut:  Fatih 1453 – islamische Überlegenheit, christliche Karikatur? Kampf der Kulturenaufder Leinwand                                         

Der türkische Film Fatih 1453 erzählt von der dramatischen und für die Christenheit traumatischen Eroberung Konstantinopels durch die moslemischen Osmanen im Jahr 1453. Konstantinopel, mehr als 1100 Jahre Hauptstadt des Römischen Reiches war mit Rom die bedeutendste Stadt des Christentums. Der in der Türkei begeistert aufgenommene 17-Millionen-Dollar-Film stößt hingegen auf harte Kritik der Christen im Orient. Der Film enthalte zahlreiche historische Irrtümer und stachle zum Hass gegen Christen auf.
Der Film soll in den Kinos von Beirut gezeigt werden. Die christlichen Gemeinschaften des Zedernlandes rufen jedoch zum Boykott auf. Sie sprechen von einem „Propagandafilm“. Die 160-Minuten-Produktion des türkischen Regisseurs Faruk Aksoy beginnt mit einer Rückblende, in der Mohammed im Exil von Medina seinen Anhängern „ewiges Glück“ verheißt, wenn sie die byzantinische Hauptstadt erobern. Der osmanische Sultan greift Jahrhunderte später diese Verheißung Mohammeds symbolisch auf, so die Darstellung im Film, und beginnt seinen Feldzug gegen Konstantinopel, die Stadt, die seit 800 Jahren dem Islam trotzte.
Politisch-religiöser Propagandafilm fernab der historischen Wahrheit
Die Kombination aus religiöser Verheißung und osmanischer Eroberung im Film spricht offensichtlich den türkischen Nationalstolz an, wie die ausverkauften Kinosäle seit Februar zeigen.
Einer historischen Bestandsaufnahme hält der Film, so Kritiker, aber nicht stand. Die darin dargestellten historischen Fehler sollen die Geschichte im Sinne einer Verherrlichung des Islam und des Sultans als politisch-religiöser Führerfigur zurechtbiegen. Damit hat der Film nicht nur eine historische, sondern auch eine aktuelle politische Dimension. Eine politische Dimension, die an die stattfindende Reislamisierung der Türkei und das Anfang des 20. Jahrhunderts untergegangene Osmanische Reich anknüpft und die Türkei als orientalische Großmacht zeigt.
Rodrigue Khoury, der Gründer der christlichen libanesischen Partei Al-Machreq gehörte zu den Ersten, die den Film vorab in einer Vorführung sehen konnte. Der libanesische Christ zeigte sich schockiert. Er übermittelte eine ausführliche Filmkritik mit detaillierten Angaben zu historischen Fehlern an General Surete, den Zensurbeauftragten der libanesischen Regierung. Khoury zog sich damit die Kritik zahlreicher Journalisten zu, die im Namen der Freiheit von Meinung und Kunst die Ausstrahlung des Film vertreten.
Film zeigt den Kampf zwischen christlicher und moslemischer Kultur – Christentum als groteske Karikatur
„Der Film“, so Khoury, „erzählt nicht den Kampf zweier Reiche, wie der Untertitel behauptet, sondern den Kampf zweier Kulturen, der christlichen und der moslemischen. Die christliche Kultur wird dabei in einer grotesken Form verzerrt und als Ursprung allen Übels, die islamische Kultur hingegen als perfekte, einwandfreie und damit überlegene Kultur dargestellt.“ Die jungen Christen des Libanon lehnen den Film daher ab, weil er „offen zum Haß gegen Christen aufruft“, so Khoury.
Derselben Meinung ist Pater Abdo Abou Kassem, der Pressebeauftragte der katholischen Kirche im Libanon. „Die christliche Religion wird durch die zahlreichen und plumpen historischen Irrtümer herabgewürdigt und als korrupt und unwürdig dargestellt.“ Eine Szene zeige, so der katholische Priester, wie Sultan Mehmed (Mohammed) II. nach der Eroberung der Stadt die Basilika Hagia Sophia betritt, indem er sich Platz unter Tausenden Gläubigen verschafft, die terrorisiert die Flucht ergreifen. Der Sultan umarmt und beruhigt dann ein Kind und erklärt, daß der Eroberer es schützen werde. „Wie wir durch die Chronisten und die Geschichtswissenschaft wissen, ist das alles absolut erfunden. Als der Sultan die größte Kirche der Stadt betrat, gab er Befehl, alle dort anwesenden Christen zu ermorden, mehr als 3000, und ließ durch seine Soldaten als Zeichen der Besitzergreifung die christlichen Frauen vergewaltigen. Die Basilika wandelte er in eine Moschee um“, so Pater Abdo.
„Fetih 1453“ gelangt wenige Wochen nach den Protesten gegen einen privaten Kurzfilm über Mohammed in die arabischen Länder. Wegen einer „blasphemischen“ Verunglimpfung Mohammeds und des Islams gingen Hunderttausende Moslems in zahlreichen Staaten auf die Straße. Die teils gewaltsamen Proteste kosteten mehr als 50 Menschenleben, darunter das des amerikanischen Botschafters in Libyen und Hunderte Verletzte. [Text: Giuseppe Nardi,    Bild: Asianews] (Katholisches.info, 15.10.2012).  

25.09.2012 Irak:
Eine territoriale Aufsplitterung mehrerer arabischer Staaten befürchtet der chaldäisch-katholische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, für den Irak. Dies betreffe nicht nur dieses Land, sondern auch Syrien und Libyen, sagte Sako am Dienstag am Rande der Jahrestagung der Initiative Christlicher Orient. Der Irak werde wohl in einen kurdischen, schiitischen und sunnitischen Teil zerfallen, prognostizierte der Geistliche. Die politischen Gruppierungen im Irak, basierend auf religiösen und nationalen Identitäten, seien dermaßen gespalten, dass eine gemeinsame politische Zukunft kaum möglich scheine. Armee und Polizei seien schwach, jede Gruppierung verfüge auch über eigene Milizen, sagte Sako. Der Konflikt in Syrien habe ebenfalls negative Auswirkungen auf den Irak und spalte das Land. Während die irakischen Schiiten mehrheitlich zum alawitischen Assad-Regime halten, unterstützten Kurden und Sunniten die Opposition. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.09.2012).                                                                 

03.08.2012  Palästina: Drei Jahre Zwangsarbeit für sechs Kopten wegen Öffnung eines Cafés im Ramadan. Richter ignoriert Videoaufnahme,
die die Polizeigewalt dokumentiert!
Port Said – Frankfurt am Main: Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) jetzt erfuhr, sind sechs koptische Brüder am 22. Januar zu drei Jahren Haft mit Zwangsarbeit verurteilt worden, weil sie im islamischen Fastenmonat Ramadan ihr Café tagsüber geöffnet hatten. Die sechs ägyptischen Christen waren im September 2008 von der Polizei mit Stöcken verprügelt und verhaftet worden. Die Beamten verwüsteten das Café in Port Said und warfen den Verhafteten “Angriff auf Behördenvertreter” vor. “Nach ägyptischem Recht ist es nicht vorgeschrieben, im islamischen Fastenmonat Ramadan tagsüber Cafés und Restaurants zu schließen, zumal die religiöse Vorschrift zum Fasten nur für Muslime gilt und nicht für die große christliche Minderheit”, kritisiert Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM in Frankfurt. Die Eigentümer des von der Polizei verwüsteten Cafés, die Familie Ghatas, gehören alle zur koptischen Minderheit, der größten christlichen Bevölkerungsgruppe im Nahen Osten. {Quelle: www.openpr.de – 3. Februar 2009}
Am 8. September 2008 drangen 13 Polizisten in das Café ein, schlugen die Inhaber mit Stöcken, warfen Tische um, zerstörten Stühle, Gläser und Wasserpfeifen. Zwei der Brüder erlitten Knochenbrüche an den Armen, ein weiterer erlitt eine Kopfverletzung, die mit elf Stichen genäht werden mußte. Erst nach 30 Tagen wurden die verhafteten Kopten gegen eine Kaution von 12.000 ägyptischen Pfund (rund 1.680 Euro) freigelassen – das entspricht in etwa zwei mittleren Jahresgehältern. Ein Passant hatte den gewalttätigen Übergriff der ägyptischen Polizei gefilmt. Richter, Mohammed Hassan El-Mahmody ließ das Video für sein Urteil jedoch völlig unberücksichtigt. Nach Einschätzung der IGFM ist straflose Willkür der in Ägypten omnipräsenten Polizei an der Tagesordnung. Der Fall der jetzt zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilten Kopten habe jedoch eine neue Qualität. Der Anwalt der Verurteilten, Ramses el-Nagar, hat eine Frist von 30 Tagen, um Berufung gegen das Urteil einzulegen. Dies muß auch vor dem Hintergrund bewertet werden, daß die Polizei sehr oft Druck ausübt, um Kopten dazu zu zwingen, unfaire Situationen zu akzeptieren, kritisiert die IGFM. So haben Polizeiopfer Angst davor, die Polizei vor Gericht anzuklagen. {Quelle: www.katholisches.info}
Algerien: Christlichen Fastenbrechern
droht mehrjährige Haftstrafe
Weil sie im islamischen Fastenmonat Ramadan tagsüber Wasser tranken, müssen zwei Christen aus Nordalgerien sich vor Gericht verantworten. Das Oberhaupt der protestantischen Kirche bezeichnete die Vorwürfe als lächerlich – den beiden Angeklagten drohen bis zu drei Jahren Haft. Die Polizei hatte die beiden Algerier am 13. August in dem Ort Ain El-Hammam festgenommen. Sie arbeiteten dort auf einer Baustelle und waren während der Fastenzeit beim Trinken beobachtet worden. Die Justiz leitete ein Verfahren wegen Schädigung der Staatsreligion ein. Vor dem zuständigen Gericht in der Region Tizi Ouzou forderte der Staatsanwalt nun am Dienstag 36 Monate Gefängnis für die Angeklagten. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. “Ich bin optimistisch, was den Ausgang des Verfahrens betrifft”, sagte einer der Angeklagten, Hocine Hocini, der Nachrichtenagentur AFP. “Ich bereue nichts, ich bin Christ und ich stehe dazu”. Gemeinsam mit seinem Kollegen Salem Fellak (34) war der 44-jährige  Tagelöhner festgenommen worden. Bereits am Dienstag protestierten zahlreiche Ortsbewohner und Menschenrechtler gegen das Vorgehen der Justiz. Das Oberhaupt der protestantischen Kirche in Algerien, Mustafa Krim, hatte die Angeklagten gegen die seiner Meinung nach “lächerlichen” Anschuldigungen in Schutz genommen. Das Urteil in dem Prozess wird für den 5. Oktober erwartet. {Quelle: Spiegel Online}
Dick durch Fressorgie im Ramadan
Mit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan verzichten weltweit rund 1,2 Milliarden Gläubige von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Essen und Trinken. Doch trotz der Entbehrungen, die damit verbunden sind, freuen sich viele Muslime bereits Wochen zuvor auf den Ramadan. Nur wenige Gläubige machen sich dabei Gedanken darüber, ob die Essgewohnheiten während dieser Zeit ihrem Körper vielleicht schaden könnten.
Doch die Frage ist nach Ansicht von Ärzten berechtigt. Denn was vom Propheten Mohammed als Fastenmonat eingeführt wurde, in dem man die Entbehrungen der Armen nachvollziehen soll, gefährdet nach Meinung der Mediziner in modernen islamischen Gesellschaften die Gesundheit der Fastenden. “Entweder schlagen die Muslime beim Essen am Abend über die Stränge oder sie nehmen das Fasten so ernst, dass sie sogar auf wichtige Medikamente verzichten”, sagt der pensionierte ägyptische Allgemeinarzt Mustafa Darwisch. Dass falsche Ernährung während des Ramadans zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann, davon wollen die meisten Muslime nichts hören, weil sie das als indirekte Kritik an der Religion auffassen. Die Ärzte wissen aber, dass viele den stundenlangen Verzicht auf Speisen und Getränke mit übertriebenen Abendtafeln kompensieren und ihre Teller mehrmals beladen. “Das Problem ist nicht das Fasten selbst, sondern, dass die Menschen nach dem allabendlichen Fastenbrechen ihre Mägen mit zu vielen und zu fettigen Speisen strapazieren”, erklärt Ärztin Mona Abu Zekri. Die Wartezimmer der Ärzte seien im Fastenmonat besonders voll. “Viele klagen über starke Magenschmerzen, Bluthochdruck oder Durchfall”. Die Essenszeiten verschieben sich bis in die Nacht hinein. Vor Sonnenaufgang würden dann oft noch ungesunde Snacks verzehrt, damit die Stunden bis zum nächsten Abend nicht so lang erscheinen.
Hielten sich die Gläubigen an die Regeln des Korans und würden sie sich vorher über ihren Gesundheitszustand informieren, hätte das Fasten nach Ansicht von Abu Zekri keine schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit. “Es ist einfach lächerlich, dass die Menschen während des Fastenmonats in den meisten Fällen zunehmen”, sagt sie. Rechne man zusammen, was die Muslime jeden Abend beim Fastenbrechen, dem so genannten Iftar, zu sich nehmen, sei es viel mehr als die normale Tagesration. Wegen der schlechten Essgewohnheiten könne man nicht behaupten, dass der Ramadan gesund sei, betont der christliche Arzt Antoine Wanis. Der Allgemeinmediziner Darwisch fände es gut, wenn beim Fasten wenigstens das Wassertrinken erlaubt wäre. “Wenn der Organismus an Wassermangel leidet, trocknet er mit der Zeit aus, und die Nieren können nicht richtig funktionieren”. Statt fettiger  kalorienreicher Speisen und Süßigkeiten empfehlen muslimische Ärzte, das allabendliche Fastenbrechen langsam anzugehen. “Man sollte mit ein wenig Suppe oder Obst anfangen”, rät Abu Zekri. Es sei gesünder, öfter kleine Mengen zu sich zu nehmen, und den Magen zuerst mit etwas Tee auf die Nahrungsaufnahme vorzubereiten. Der Ramadan gehört zu den fünf Säulen des Islam und ist für alle Muslime Pflicht. Mit dem Beginn, der sich jedes Jahr um wenige Tage verschiebt, verzichten die Menschen tagsüber auf leibliche Genüsse wie Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr. “Wenn man es mit dem Essen nicht übertreibt, ist der Ramadan gesund”, meint die 19-jährige Studentin Alia Hassanein. Sie habe bereits mit sieben Jahren mit dem Fasten angefangen, obwohl man damit eigentlich bis zur Pubertät warten sollte. Auch die Journalistin Schirin Hamdi genießt den Ramadan: “In dieser Zeit bin ich Gott näher, und er macht mich stark, damit ich keinen Hunger empfinde”. Während viele im Ramadan die spirituelle Bereicherung suchen, hat Parkwächter Mohammed Sus eine andere Methode, um sich von seinem Magenknurren abzulenken: “Ich kann den Hunger nur vergessen, weil ich den ganzen Tag arbeiten muss”. {Quelle: www.n-tv.de – von Daria Polasik, dpa} (Kopten ohne Grenzen, 03.08.2012).

17.07.2012  Nahost:
In Gaza sind offenbar junge Christen von Zwangskonvertierungen bedroht. „In Gaza sind Gruppen aktiv, die versuchen, junge Christen davon zu überzeugen, zum Islam zu konvertieren. Sie trennen sie von den Eltern und Familien und drohen ihnen“, berichtete laut Angaben der palästinensischen Presseagentur „Maan“ der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Gaza, Alexios. Der Bischof habe aus Protest am Montag eine Kundgebung vor der eigenen Kirche organisiert. Daran hätten Dutzende Christen teilgenommen. Anlass der Protestaktion war das Verschwinden zweier Christen, die nach Ansicht der christlichen Gemeinschaft zwangskonvertiert wurden. (ansa/ap)(NL Radio Vatikan, 17.07.2012). 

11.07.2012  Christians “will not know peace again” if they do not accept Islam – the Boko Haram                                                                  
by OCP on July 11, 2012; in Featured News,News
Ahmed Saka (11/7/2012)                                    
A radical militant sect has claimed responsibility for weekend attacks that have killed at least 58 people including two lawmakers in central Nigeria.
Christians “will not know peace again” if they do not accept Islam, said a statement from the Boko Haram sect obtained by the Associated Press on Tuesday, which added a new dimension to a security crisis in a region that has seen years of religious violence.
The north-based group claimed responsibility for weekend attacks in Plateau state, though some suggested they had acted with local communities.
“[Boko Haram] wants to inform the world of its delight over the success of the attacks we launched on Barkin Ladi and Riyom in Plateau state on Christians and security operatives, including members of the national assembly,” the statement said.
Hundreds of assailants armed with guns and machetes stormed a dozen Christian villages on Saturday, the army said. Some attackers wore police uniforms and bullet-proof vests, said Captain Mustapha Saliu, a spokesperson for a special unit of police and soldiers deployed to halt long-running violence in the area.
The following day, as dignitaries attended a mass burial for the victims, assailants attacked again, killing a federal senator and a state lawmaker.
The Nigerian Red Cross said late on Sunday that aid workers had counted 58 bodies as they continued to search for more.
An updated death toll was not immediately available on Tuesday.
Quick blame                                                                
Initial blame quickly fell on Muslim herdsmen who often clash with Christian farmers from a different tribe.
Plateau state has been torn apart in recent years by violence pitting its different ethnic groups and major religions – Christianity and Islam – against each other. Politics and economics also fuel fighting in this region of farmlands that supply basics like potatoes, corn and tomatoes to the rest of the nation.
Nigeria, a multiethnic nation of more than 160-million people, is largely divided into a mainly Christian south and a mostly Muslim north. Violence-torn Plateau state is in the “middle belt” where the two meet. Human Rights Watch says at least 1 000 people were killed in communal clashes around the state capital, Jos, in 2010.
Pam Ayuba, spokesperson for the Christian-led Plateau state government, had said he “knew” that Muslim herdsmen were responsible for the attacks, before the Islamist sect’s claim of responsibility Tuesday.
Saliu had declined to say whom the security forces suspected, only that “no tribe has claimed responsibility”.
Mark Lipdo, who runs the Christian advocacy Stefanos Foundation, also had blamed the Muslim herdsmen.
Usual propaganda                                                    
But Nurudeen Abdullahi, Plateau state chairperson of Miyetti Allah Fulani Herdsmen Association, had denied any involvement by his members.
“This is the usual propaganda used on our people but we are not the ones that attacked the villages in the area,” he said.
He had then accused Christian farmers of attacking Muslim settlements and stealing cows.
Even after Boko Haram’s claim, however, state spokesperson Ayuba still accused the herdsmen of being involved.
Boko Haram has fanned festering religious tensions in this flashpoint area over the last two years.
A bomb was defused on Friday in a populated neighbourhood of Jos, authorities said. They declined to say who they suspected, but Boko Haram has claimed responsibility for bomb attacks in Jos in the past.
All previously reported Jos bomb attacks have targeted churches. All sparked reprisals.
Boko Haram’s first reported attack in Plateau State was multiple blasts on Christmas Day of 2010 that killed at least 32 people in Jos. – Sapa-AP (theorthodoxchurch.info, 11.07.2012). 

04.05.2012  Kuwait: Todesstrafe für Mohammed-Beleidigung
Das Parlament will die Todessstrafe für Beleidigung des Propheten Mohammed und des Koran einführen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf billigten die Abgeordneten an diesem Donnerstag, wie die staatliche Kuwait News Agency meldete. Für Nichtmuslime soll die Strafe geringer sein; sie würden für das Delikt der Beleidigung Mohammends, Allahs oder des Koran eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren erhalten, aber kein Todesurteil. (kna) (NL Radio Vatikan, 04.05.2012)

23.04.2012  Türkei:
Die katholische Kirche hat die Rückgabe staatlich beschlagnahmten Eigentums gefordert.            Ihre Ansprüche brachte sie laut vatikanischem Fides-Dienst bei einer Anhörung vor der parlamentarischen Kommission zur Formulierung der neuen türkischen Verfassung vor. Zudem verlange die Kirche die eigene juridische Anerkennung sowie Schadensersatz für über 200 Immobilien. Dabei beziehe sich die Kirche auf Vereinbarungen von 1913 zwischen dem damaligen Großvisier und dem Außenminister des Osmanischen Reiches auf der einen und dem französischen Botschafter auf der anderen Seite. In diesem Abkommen werden über 200 Immobilien erwähnt, die als Besitz der katholischen Kirche zu betrachten seien. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.04.2012).

24.03.2012  Österreich: Empörung über christenfeindliche Fatwa                                       
Österreichs Bischöfe haben das christenfeindliche Rechtsgutachten des Großmuftis von Saudi-Arabien scharf kritisiert. Man erwarte von der muslimischen Welt eine klare Zurückweisung der Fatwa, hieß es in einer Erklärung der österreichischen Bischofskonferenz, die bei der eben beendeten Vollversammlung in Tainach verabschiedet wurde. Großmufti Scheich Abdul Aziz bin Abdullah hatte auf eine Anfrage kuwaitischer Abgeordneten erklärt, es sei verboten, weitere Kirchen auf der Arabischen Halbinsel - also auch in den Golfstaaten - zu bauen. Der Mufti forderte überdies die Vernichtung sämtlicher Kirchen auf der Arabischen Halbinsel. Die Fatwa stelle die Ernsthaftigkeit eines interreligiösen Dialogs grundsätzlich in Frage, heißt es in der Erklärung der österreichischen Bischöfe weiter: König Abdullah hatte im Jahr 2011 als Mitinitiator des Interreligiösen Dialogzentrums in Wien noch ein anderes Zeichen gesetzt. Hier gebe es offenbar einen „Widerspruch“ zwischen den Dialogbestrebungen des Königs und den Bestrebungen seines obersten Muftis, schreiben die katholischen Bischöfe. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.03.2012).   

19.03.2012  Riad/Saudi-Arabien: 70 Prozent der christlichen Hausangestellten erleiden physische und psychische Gewalt
Sie kommen von den Philippinen und sind katholisch, sie sind unterbezahlt, werden ausgenützt und oft von ihren Arbeitgebern vergewaltigt. Die Rede ist von den zahlreichen Hausangestellten, die zur gefährdetsten Gruppe in den arabischen Staaten gehören, besonders in Saudi-Arabien. Laut einer Untersuchung des Committee on Overseas Workers Affair erleiden 70 Prozent von ihnen fortlaufend physische und psychische Mißhandlungen.
Trotz Appellen von Menschenrechtsorganisationen kein Schutz für Heer geringqualifizierter Arbeitskräfte
Ungeachtet der ständigen Appelle von Menschenrechtsorganisationen, änderte sich an der Situation nichts. Der philippinischen Regierung ist es bisher lediglich gelungen, die Interessen der besser qualifizierten Arbeitskräfte wie Ingenieure, Ärzte und Krankenschwestern in den arabischen Staaten zu schützen. Sie sind auf dem arabischen Arbeitsmarkt dringend gesucht und daher die einzigen, die über reguläre, abgesicherte Arbeitsverträge verfügen. Die um ein Vielfaches größere Zahl weniger oder nur gering qualifizierter Arbeitskräfte, die als Hausangestellte arbeiten, erhält keine Absicherung, weder was ihre Arbeitsbedingungen noch ihr Gehalt oder ihren Schutz anbelangt.
Vergewaltigung christlicher Hausangestellter (von Frauen und auch Männern) an der Tagesordnung
Mit mehr als zehn Millionen Arbeitskräfte sind die Philippinen nach der Volksrepublik China und Indien das Land, aus dem weltweit die drittmeisten Arbeitsmigranten kommen. Allein 2008 entschieden sich mehr als 600.000 Philippiner aus finanzieller Not für die Staaten der arabischen Halbinsel, obwohl die schlechten Arbeitsbedingungen und die zahlreichen Fälle von Mißhandlungen seit langem bekannt sind. Die Einwanderer dieser großen Gruppe sind vor allem Frauen. Sie arbeiten als Köchinnen, Hausmädchen, Kindermädchen und betreuen alte Menschen in den arabischen Haushalten. Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Arabische, vor allem saudische Arbeitgeber betrachten Hausangestellte, vor allem christliche nicht selten als verfügbaren Besitz. Die meisten Frauen haben nicht einmal Möglichkeit, ihre Vergewaltigung zur Anzeige zu bringen, weil ihnen viele Arbeitgeber bei ihrem Arbeitsantritt die Dokumente abnehmen und sie damit gewissermaßen zu Geiseln machen. Von der Mißachtung der Religionsfreiheit und der religiösen Gefühle der christlichen Arbeiter und Angestellten ganz zu schweigen.
Fünf Mal vergewaltigt, wie ein Tier behandelt, von Polizei befreit und dennoch in Geiselhaft
Lorena, eine junge Philippinerin, 27 Jahre alt, kam Anfang 2010 nach Saudi-Arabien, um als Hausmädchen bei einer saudischen Familie in Dschidda zu arbeiten. Wie die Frau berichtet, begannen die Mißhandlungen bereits wenige Tage nach ihrer Ankunft. „Als mein Arbeitgeber mich am Flughafen abholte, versuchte er mich sofort zu betätscheln. Ich tat das irgendwie als mißverständliche Landessitte ab, schließlich wollte ich ja nicht gleich meine Arbeit verlieren. In Wirklichkeit wollte er meine Willigkeit testen. In den folgenden Wochen versuchte er sich ständig mir zu nähern. Mit jeder Zurückweisung wurde er energischer und schließlich aggressiv.“ Neun Monate arbeitete Lorena bei der Familie und wurde fünf Mal vergewaltigt. „Es wurde immer schlimmer. Schließlich wurde ich nur mehr wie ein Tier festgehalten und behandelt.“ Zu den Vergewaltigungen mußte die junge Frau zahlreiche andere Mißhandlungen erdulden. „Ich mußte auch 20 Stunden am Tag arbeiten ohne Unterbrechung. Die Frau des Hausherrn beleidigte und schlug mich. Die Anlässe waren nichtig. Zu essen gab man mir nach einiger Zeit nur mehr ein Stück Brot und die Reste vom Essen der Familienmitglieder“.
Am 30. Dezember 2010 gelang es der jungen Christin endlich, sich mit dem Philippines Overseas Labour Office (POLO) in Verbindung zu setzen, die den Fall der Polizei bekanntmachte. Nach Monaten der Ermittlungen wurde der Arbeitgeber verhaftet. Die junge Frau lebt seither beim POLO. Die Behörden verweigern ihr die Ausreise. Bis zum Ende des Prozesses gegen ihren Mißhandler muss sie in Saudi-Arabien bleiben. Ihre Geiselhaft setzt sich damit in anderer Form fort.
In den vergangenen Jahren dokumentierten POLO und philippinische Botschaft Hunderte von Fällen junger Frauen und Männer, die an ihrem Arbeitsplatz gequält und sexuell mißbraucht wurden. Unter ihnen finden sich auch vergewaltige Männer. Auch bekannte und große Unternehmen gehören zu den Tatorten. Am 24. Februar 2012 appellierten 89 philippinische Angestellte der Al Swayaeh Company, einem Kosmetikunternehmen, an den philippinischen Staatspräsidenten Benigno Aquino, sie so schnell als möglich aus Saudi-Arabien herauszuholen. Sie würden alle nur erdenklichen Mißhandlungen erleiden, seit fünf Monaten kein Gehalt mehr erhalten und sogar Hunger leiden, weil man ihnen die Nahrung verweigert.
Im Oktober 2011 kam es zu Protesten der philippinischen Arbeiter einer Firma wegen unerträglicher Arbeitsbedingungen. Die saudischen Eigentümer ließen den Protest von der Polizei niederschlagen.
Statt Menschenrechte und Schutz Tür zugeknallt
Seit dem 3. November des Vorjahres drängt Manila auf ein bilaterales Abkommen mit dem saudischen Arbeitsministerium, um den Arbeitsmigranten Mindestlöhne und Schutz vor physischer und psychologischer Gewalt zu sichern. Riad zeigte bisher jedoch keine Bereitschaft, den Forderungen entgegenzukommen. Statt dessen verweigert es weniger oder gering qualifiziertem Personal von den Philippinen die Einreise nach Saudi-Arabien. Vor wenigen Tagen bezeichnete der saudische Arbeitsminister die philippinischen Wünsche nach Lohnerhöhungen und mehr Schutz für die Arbeitskräfte für „absurd“ und teilte mit, er habe bereits mit den Regierungen anderer Staaten Kontakt aufgenommen, die keine solchen Forderungen erheben. Auf den Philippinen spricht man von “Erpressung”, weil die wirtschaftliche Not ausgenützt und die Menschenwürde mißachtet werde. Text: Asianews/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 19.03.2012). 

13.03.2012 Rom/Beirut: Amin Gemayel: „Arabischer Frühling kein Frühling für die    Christen“                                                                  Der Vorsitzende der Kataib-Partei und ehemalige Staatspräsident des Libanon, Amin Gemayel, sprach bei einer Podiumsdiskussion in Rom über die Lage im Libanon und dem Nahen Osten und fand dabei deutliche Worte zum „Arabischen Frühling“. „Die UN-Blauhelme im Libanon (UNIFIL) werden so lange im Süden des Landes stationiert bleiben, bis es ein glaubwürdiges Abkommen mit den Israelis geben wird, das heißt, sehr lange. Der Frieden ist noch fern. Israel ist nicht zu einem Kompromiss bereit.“ Der führende maronitische Politiker betonte die „Anstrengungen, die von der arabischen Welt in den vergangenen Jahren unternommen wurden, zum Beispiel der Friedensvorschlag der Saudis von 2002“. - Der ehemalige Staatspräsident (1982–1988) hob die „neue Rolle“ hervor, die Beirut nach dem „Arabischen Frühling“ im Nahen Osten spielen“ könnte. „Staaten wie der Jemen und Syrien können viel von unseren demokratischen Traditionen lernen. Wir sind gerne bereit, ihnen dabei zu helfen“, so Gemayel.         Gemayel hat 1982 seinen älteren Bruder, Baschir Gemayel (libanesischer Staatspräsident 1982), und 2006 einen Sohn, Pierre Gemayel (Industrieminister 2005/2006), durch islamische Attentate verloren. „Es ist wichtig, dass die Hisbollah nicht in den syrischen Bürgerkrieg eingreift. In diesem Augenblick ist es wichtig, das friedliche Zusammenleben der Libanesen zu schützen und die nationale Einheit zu bewahren, die dadurch gefährdet würde.“                                         Die schiitische Miliz, so Gemayel, „ist ein Verbündeter des Assad-Regimes und der in Syrien regierenden Baath-Partei und gleichzeitig des Irans“. Aus diesem Grund unterstütze die Hisbollah das Regime in Damaskus und helfe Bashar al-Assad, sich gegen seine Gegner durchzusetzen. „Unsere Hoffnung ist es, dass die Hisbollah auch die Interessen des Libanon im Blick behält. Wir wollen nicht, obwohl wir die syrischen Demokraten unterstützen, dass unser Land in die blutige Auseinandersetzung hineingezogen wird.“ Gemayel erinnerte daran, dass der Libanon in der Vergangenheit mehrfach schwere Situationen durchlebte, die mit den aktuellen Ereignissen in Syrien vergleichbar seien. Obwohl der syrische Bürgerkrieg nicht wenig Auswirkungen auch auf den Libanon hat, versuchen wir die Ereignisse gleich zu behandeln, wie bereits zuvor jene in Tunesien, Ägypten und im Jemen: mit Klugheit, um nicht jene Stabilität unseres Landes zu untergraben, nach der sich in dieser Phase die Menschen aller Staaten des Nahen Ostens sehnen.“ - Die Verhältnisse in den arabischen Staaten sind in Bewegung und verändern sich täglich. In dieser Situation „ist der Libanon ein wichtiges Beispiel für das friedliche Zusammenleben zwischen verschiedenen Religionen und Konfessionen. Wir wissen, dass die maronitischen Christen fester und tragender Bestandteil der libanesischen Gesellschaft sind, wie es die koptischen Christen in Ägypten sind. Es ist wichtig, diese Realität zu betonen, anzuerkennen und zu verteidigen. Es war genau die Anerkennung dieser Realität, die es dem Libanon erlaubte, einen friedlichen Modus vivendi zu finden und damit jenen Auftrag zu erfüllen, den Papst Johannes Paul II. eingefordert hatte.                              Aus derselben Liebe zur Wahrheit und aus Respekt vor der Realität dürfe man nicht verschweigen, dass im Zuge des „Arabischen Frühlings“ die Christenverfolgung stark zugenommen hat. Es sind die arabischen Christen, die unter den Augen eines völlig gleichgültigen Westens verfolgt werden, so Gemayel. Gerade auch deshalb hoffen viele, nicht nur die Christen, dass die Ankündigung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Fouad Kardinal Twal, über einen möglichen Besuch Papst Benedikts XVI. im Libanon im September, Bestätigung findet. „Das wäre ein Ereignis von großer Bedeutung für alle Christen des Nahen Ostens“, so der ehemalige libanesische Staatspräsident Amin Gemayel. Text: BQ/Giuseppe Nardi; Bild: Bussola Quotidiana. (Katholisches.info, 13.03.2012). 

21.02.2012  Malaysia:
Islamische Religionsgelehrte schlagen offizielle Richtlinien vor, die die Beziehungen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen regeln sollen.
Danach sollen Muslime beispielsweise nicht an Feiern anderer Konfessionen teilnehmen. Die christlichen Kirchen sind besorgt über den Vorstoß der Ulemas. Zwar könnten die Richtlinien einem harmonischen Zusammenleben dienen, so der Präsident der Evangelischen Gemeinschaft, Eu Hong Seng. In den falschen Händen sei eine diskriminierende Auslegung der Regeln aber nicht ausgeschlossen. Der muslimische Religionsführer Arsi Zainul Abidin hält die Einführung des Regelwerks für notwendig, da somit auch auf politischer Ebene für klare Umgangsformen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen gesorgt werde. (rv) (NL Radio Vatikan, 21.02.2012).

08.02.2012  Damaskus: Die andere Wahrheit über Syrien: „Revolution“ wird islamistischer, Christenverfolgung nimmt zu                                   
In Homs gehen die Kämpfe zwischen der syrischen Armee und den Rebellenverbänden weiter. Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow sagte Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad zu, sich für eine Waffenruhe und einen nationalen Dialog einzusetzen. Lawrow erklärte nach seinen Gesprächen in Damaskus: Das Schicksal Assads „muß von den Syrern entschieden werden“, während er die Abberufung der Botschafter durch verschiedene Länder als „unlogisch“ bezeichnete. Am 4. Februar verhinderten die USA und die Volksrepublik China mit ihrem Veto eine Verurteilung Syriens durch den Weltsicherheitsrat. Seither suchen Diplomaten nach neue Wege, um die syrischen Krise zu beenden. Gleichzeitig überschlagen sich Nachrichten und Dementi und Widerrufe, wonach die USA die Möglichkeit einer Militäraktion prüfen würden.

Berichterstattung über Syrien im Westen verzerrt

Die Lage in Syrien gibt unterdessen Anlaß zur Sorge. Es mehren sich die Signale einer zunehmenden religiösen Radikalisierung, wie AsiaNews berichtet. Die von AsiaNews kontaktierten Quellen zeichnen ein Bild, das sich deutlich von der allgemeinen Medien-berichterstattung unterscheidet. Die Gewalt gegen die Bevölkerung geht demnach keineswegs nur vom Assad-Regime aus, sondern von beiden Konfliktparteien.
„In Homs wurden zwei junge Männer von Azer ermordet. Beide Familienväter. Und zwar nicht von der Armee. Ihre einzige Schuld bestand darin, daß sie sich nicht an dem von den Rebellen verhängten Totalboykott beteiligten. Was taten sie? Sie gingen zur Bäckerei, um Brot für sich und auch für jene zu holen, die nicht den Mut dazu hatten. Andere wurden von den Rebellen erschossen, weil sie zur Arbeit gingen.“ Die Opposition und Staaten der arabischen Liga fordern den Rückzug der Armee. Die von AsiaNews zitierten Quellen versichern hingegen, daß es nur dem Schutz der Armee zu danken sei, daß sich die Menschen noch einigermaßen frei bewegen könnten. Ohne daß damit bestritten würde, daß es auch durch das Militär zur Gewaltakten komme.

Hinter politischem Kampf verbirgt sich religiöser Konflikt

In Homs, dem antiken Emesa, einst christlicher Bischofssitz, sind die Christen längst in das Visier der sunnitischen Rebellen geraten. Deren Gewalt richtet sich ebenso gegen die Alawiten. Die Familie Assad gehört den Alawiten an. Die Alawiten werden den Schiiten zugerechnet. Aufgrund ihrer Herkunft und zahlreichen Berührungspunkten mit dem Christentum, wird das Alawitentum als auch islamisiertes Christentum angesehen. Die Alawiten haben ihr Zentrum in Syrien, wo sie etwa 20 Prozent der Bevölkerung stellen. Der im Westen als Konflikt zwischen Regime und Opposition dargestellte Kampf in Syrien ist in Wirklichkeit auch ein religiöser Konflikt zwischen Sunniten und Alawiten. Die christliche Minderheit gerät im Nahen Osten einmal mehr zwischen die Fronten. Sunniten haben Angst, alawitische Dörfer zu betreten und Alawiten haben Angst, sunnitische Dörfer zu betreten. Es gibt Regionen Syriens, in denen sich die beiden Gruppen nach Kämpfen in der Kontrolle der Gegend abwechseln. Dabei kommt es jedes Mal zu zahlreichen Morden an der jeweils unterlegenen Seite. Die Menschen dort leben in ständiger Angst.

Christen und Alawiten im Visier islamistischer Sunniten

AsiaNews zitiert nicht regimenahe Quellen: „Die Sicht der Dinge klärt sich schrittweise und sie entspricht nicht dem Bild der internationalen Presse, wenn man es schafft, die dicke Mauer der Desinformation zu durchstoßen. Die Realität ist nicht so schwarz-weiß, wie sie uns serviert wird. Sie ist komplex. Wird es in einem destabilisierten Syrien noch Platz für die Christen geben? Wird die Zukunft Syriens die des Irak sein?“, heißt es auf der Internetseite des Klosters von Saint Jacques le Mutilé in Syrien.
Die Ordensschwestern des Klosters, die aufmerksam die Ereignisse beobachten, beschreiben die christliche Minderheit von Homs, Hama (das antike Epiphaneia) und Yabrud (mit der griechisch-orthodoxen Konstantin und Helena-Kirche) als „bestens in die Gesellschaft integriert“. Seit Ausbruch des Konflikts sei jedoch eine grundlegende Veränderung im Gange. „Der Konflikt wandelte sich von einer Volksbewegung für Freiheit und Demokratie am Anfang zu einer islamistischen Revolution.“ Der Umbruch wurde am 20. Januar 2012 deutlich sichtbar, als die Revolutions-Koordinierungskomitees zum Freitagsgebet die Parole ausgaben: „Das Volk erklärt den Dschihad!“

„Revolution“ nimmt islamistische Züge an und ist zur Christenverfolgung übergegangen

Bisher wurden die Christen in Syrien nicht „direkt“ verfolgt. Die Christen wurden Opfer der Gewalt, die die gesamte Gesellschaft traf. „Heute ist es anders. Eine im Untergrund vorhandene Tendenz wurde zur offenen Realität. Die Gewalt, über die wir berichten, ist heute offen antichristlich“, so die Ordensschwestern auf ihrer Internetseite.
Am 25. Januar wurde Pater Basilios Nassar, griechisch-orthodoxer Kurat von Kafarbohom, in der Provinz Hama von Rebellen ermordet, als er einem von ihnen angegriffenen Mann in der Jarajima-Straße von Hama helfen wollte.
Am 24. Januar wurde der christliche Major Zafer Karam Issa, 30 Jahre alt, seit einem Jahr verheiratet, vor seinem Haus ermordet. Sein Mörder ist der Sohn des islamistischen Emirs von Yabroud, Khadra, der dem Christen mit anderen Islamisten auflauerte, dessen Leiche mit mehr als 100 Einschüssen geborgen wurde.
Vergangene Woche wurde der junge Christ Khairo Kassouha, 24 Jahre alt, vor seinem Haus im Bezirk Al-Qusair ermordet.

Frauenkloster dokumentiert Christenverfolgung

Pater Mayas Abboud, Rektor des kleinen, griechisch-orthodoxen Seminars von Damaskus berichtete den Schwestern, daß er gestern von der Witwe des christlichen Märtyrers Nidal Arbache kontaktiert wurde. Arbache war vor kurzem von den Aufständischen ermordet worden. Am Telefon berichtete die Witwe Pater Abboud, daß die Christen von Al-Qusair verzweifelt seien. Sie seien „schutzlos der Willkür der Aufständischen ausgeliefert. Es schützt uns niemand. Das ist mein Testament: Sollte mir etwas zustoßen, vertraue ich Ihnen meinen Sohn an. Kümmern Sie sich bitte um ihn. Wir sind alle von den Milizionären bedroht. Vielleicht überlebt niemand.“
Der Christ André Arbache, der Ehemann von Virginie Louis Arbache wurde vergangene Woche von den Rebellen entführt. Die Familie rechnet mit dem schlimmsten.
Aus Al-Qusair berichtet der Cousin von Pater Louka, des Kuraten von Nebek, daß die Rebellen sich als Gerichtsbehörde aufspielen. Sie kontrollieren auf offener Straße Personen. Befindet sich der Name auf von den Revolutionskomitees erstellten Listen, werde man sofort erschossen.
In der Provinz Homs wurden bereits mehr als 230 Christen getötet und die Liste wird immer länger. Viele Christen wurden entführt. Die Aufständischen verlangen meist 20.000-40.000 Dollar Lösegeld je Person.

80 Prozent der Christen aus moslemischen und gemischten Stadtvierteln geflüchtet

Aus einigen moslemisch-christlich gemischten Wohnvierteln Homs, wie Bab Sbah oder Hamidiyeh, sind gut 80 Prozent aller Christen geflüchtet. Sie haben in anderen Regionen bei Verwandten oder Freunden Zuflucht gesucht oder im Tal der Christen. Die Christen der Stadt und Provinz von Hama machen es genauso. Die Unruhe unter den Christen wird mit Fortdauer der Rebellion immer stärker. Die Fluchtbewegung der Christen schwillt immer mehr an.
Die Ordensobere Mutter Agnès-Mariam de la Croix unterstützte mit Zustimmung des Konvents den Dialog zwischen den beiden Konfliktparteien, anfangs sogar die Aufständischen, als die Gegend vom Militär besetzt wurde. Sie erreichte vom Militär die Respektierung der Bewegungsfreiheit für die Zivilbevölkerung, die Freilassung von Gefangenen, die ohne Gerichtsverfahren vom Militär festgehalten wurden, daß Oppositionelle im Kloster sichere Zuflucht haben und dort eine Oppositionsversammlung abhalten können. Bei dieser Versammlung wurde ein Manifest für den nationalen Dialog verabschiedet, das von Staatspräsident Assad später anerkannt wurde. Das Kloster machte die Weltöffentlichkeit als erstes aufmerksam, daß die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung nicht nur vom Militär ausgeht, sondern auch von den Aufständischen. Seither befindet sich Mutter Agnès-Mariam und ihr Konvent im Visier militanter Moslems. Das Kloster bekräftigte auf der Internetseite jedoch seine Position. Man sei stolz darauf, einen Beitrag zu leisten, die Wahrheit ans Licht zu bringen, auch Licht in die dunklen Zeiten des Krieges. Das Kloster veröffentlicht die wahren Listen der Toten und nicht die geschönten, wie sie sowohl von der Regierungsseite als auch von der Internationalen Stelle zur Beobachtung der Menschenrechte in Syrien verbreitet werden, die jeweils eine Konfliktpartei begünstigen.

Mutter Agnès-Mariam und ihr Konvent leben in Todesgefahr

Mutter Agnès-Mariam besuchte unter Lebensgefahr die Oppositionsviertel von Homs und in Al-Qusair. Das Kloster startete eine Hilfsaktion für notleidende Familien von Homs und Al-Qusair. Im Kloster beherbergt die Schwestergemeinschaft eine große Zahl von Obdachlosen und Schutzsuchenden Familien, Frauen und Kindern, die allein aufgefunden wurden oder ausgesetzt worden sind.
Text: Asianews/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 08.02.2012).

08.02.2012  Jakarta: 1000 katholische Kinder seit zehn Jahren entführt und zwangsislamisiert          
Tausend katholische Kinder aus Ost-Timor, die vor zehn Jahren ihren Familien entrissen wurden, werden nach wie vor in Indonesien festgehalten. Sie mussten den Islam annehmen, wurden in islamischen Schulen erzogen und offiziell eingebürgert. Dies berichtet der vatikanischen Informationsdienst Fides. Der Großteil der Kinder befindet sich heute auf West-Java in den Händen islamischer „Erzieher“, die sich weigern, die Kinder ihren Eltern zurückzugeben. Die Informationen stammen aus der katholischen Kirche Indonesiens und werden von Mitarbeitern katholischer Hilfsorganisationen bestätigt, die erfolglose Versuche unternahmen, die Kinder zurückzubringen.
Der Massenfall von Kindesentführung geht auf die Zeit zurück, als das katholische Ost-Timor sich 1999 vom mehrheitlich moslemischen Indonesien lossagte und seine Unabhängigkeit als souveräner Staat erlangte. Während der Unabhängigkeitskämpfe flüchteten rund 250.0000 Ost-Timoresen vor der Gewalt der indonesischen Milizen nach West-Timor, darunter befanden sich auch mindestens 4000 Kinder. Um sie in Sicherheit zu bringen und versorgt zu wissen, wurden viele von ihnen humanitären Organisationen übergeben und dem Militär. Mehr als 1000 Kinder kehrten nie mehr zu ihren Familien zurück. Nach Ausrufung der Unabhängigkeit Ost-Timors wurden sie in Indonesien zurückbehalten und im Sinne einer Strafaktion zum Islam „bekehrt“ und in islamischen Einrichtungen, den Pesantren, islamisch erzogen. Einige Hilfsorganisationen und Vertreter des Flüchtlingshochkommissars der Vereinten Nationen bemühten sich, die Kinder zu befreien und nach Ost-Timor zurückzuführen. Bisher erfolglos. Eltern suchten auf eigene Faust ihre Kinder und fanden sie in islamischen Einrichtungen. Die Verantwortlichen der Einrichtungen weigern sich jedoch, die Kinder freizulassen.
Pater Benny Susetyo, der Sekretär der Kommission für den interreligiösen Dialog der indonesischen Bischofskonferenz sagt zu Fides: „Es handelt sich um einen sehr traurigen Fall, um einen schwerwiegenden Fall von Missbrauch. Als Kommission haben wir die Angelegenheit aufgeworfen und mit anderen Organisationen vorangebracht. Wir haben bei der indonesischen Regierung interveniert, bei den Vereinten Nationen, bei den islamischen Organisationen des Landes. Die Frage betrifft die Menschenrechte, den Schutz der Kinderrechte und die Religionsfreiheit.“ -
„Fälle wie dieser zeigen, dass das Verhältnis zwischen Politik und Religion ernste Auswirkungen auf die Freiheit der Bürger hat, vor allem der Minderheiten. Es ist dringend notwendig, der Instrumentalisierung der Religion durch die Politik Einhalt zu gebieten. Die Gegend von West-Java ist ein Beispiel für diese Notwendigkeit: moslemische Gruppen wollen ihre von der Scharia beeinflussten Vorstellungen allen aufzwingen.“ Text: Fides/Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 08.02.2012). 

05.02.2012  Algerien/Libanon:
Der algerische Erzbischof Ghaleb Bader befürchtet einen wachsenden religiösen Fundamentalismus in der islamischen Welt. Dieser stehe dem Christentum in muslimischen Ländern oft schroff feindselig gegenüber und beunruhige die Christen vor Ort, sagte der Erzbischof von Algier am Wochenende bei einer Veranstaltung des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in Köln. Er gab zu bedenken, dass etwa in Ägypten in den vergangenen zehn Monaten während des „arabischen Frühlings“ mehr Christen ermordet worden seien als in dreißig Jahren unter dem Regime von Präsident Hosni Mubarak. Der libanesische maronitische Bischof Samir Mazloum erklärte bei der Veranstaltung, dass sich die Christen im Nahen Osten und insbesondere in seinem Nachbarland Syrien unsicher fühlten. Auch andere religiöse und gesellschaftliche Minderheiten fürchteten „das, was das bisherige Regime unter Assad ersetzen könnte“, so der emeritierte Kurienbischof. Im Falle eines Sturzes von Präsident Bashar al-Assad sei nicht klar, ob die Rechte der Bürger bestärkt oder islamistische Strömungen die Freiheit unter einer neuen Diktatur beschneiden würden. Die zwei Geistlichen äußerten sich auf einer Podiumsdiskussion zur Lage der Christen im Nahen Osten nach dem 'Arabischen Frühling'“. (kna) (Nl Radio Vatikan, 05.02.2012).                                                    

20.01.2012  Mali:
Trotz heftiger Proteste von Menschenrechts-organisationen hat Präsident Amadou Toumani Touré das neue Familiengesetz unterzeichnet. In dem vom Parlament im.02.2012 Dezember verabschiedeten Text heißt es u.a., die Frau schulde dem Ehemann Gehorsam. Ursprünglich war geplant, die Frauenrechte mit dem neuen Gesetz zu stärken. Massiver Druck muslimischer Organisationen führte aber zu einer deutlich anderen Grundtendenz des Textes. Er setzt das Heiratsalter von Frauen auf 16 Jahren herunter, Männer sind erst ab 18 Jahren ehefähig. Außerdem wird der Mann als das einzige Oberhaupt der Familie bezeichnet. Vergangenes Wochenende hatten 50.000 Muslime für ein Inkrafttreten des Gesetzes demonstriert. (misna) (NL Radio Vatikan, 20.01.2012).

19.91.2012  Ägypten:
Der Großimam der Al-Azhar-Universität von Kairo wird künftig von der Regierung unabhängiger sein.
Das ergibt sich aus einem Gesetzesentwurf, den die Kairoer Regierung am Donnerstag gebilligt hat. Künftig soll die leitende Persönlichkeit der islamischen Universität nicht mehr vom ägyptischen Präsidenten ernannt werden, wie das seit den fünfziger Jahren der Fall war. Stattdessen dürfen die Dozenten den Großimam künftig in geheimer Abstimmung wählen. Die Al-Azhar-Universität gilt als eine der wichtigsten Autoritäten im sunnitischen Islam weltweit. (ap) (NL Radio Vatikan, 19.01.2012). 

08.01.2012  Malaysia:                                               
Der Islamminister eines malaysischen Bundesstaates ist aus der islamischen Partei PAS ausgeschlossen worden, weil er gegen Christen hetzte. Das melden malaysische Medien am Sonntag. Beobachter gehen davon aus, dass Hasan Ali jetzt auch sein Amt als Islamminister verliert. Ministerposten könnten nur von Mitgliedern der Regierungsparteien besetzt werden. Hasan Ali ist in Malaysia einer der Anführer einer Hetzkampagne gegen Christen, die von islamischen Organisationen mit engen Verbindungen zur Regierung betrieben wird. Erst vor wenigen Tagen hatte er den Christen vorgeworfen, sie planten eine Untergrundeinheit zur Bekehrung von Muslimen. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.01.2012).

14.12.2011  Politikwissenschaftler: „Islamismus und Demokratie vertragen sich nicht“                     
Sehr skeptisch zur politischen Entwicklung im Nahen Osten hat sich der deutsche Politikwissenschaftler Bassam Tibi geäußert. Bei einem Vortrag am Dienstagabend warnte er in Wien die westlichen Staaten davor, die Scharia in ihre jeweilige Politik einfließen zu lassen. Das wäre das Ende Europas, so Tibi.
„Die Muslimbrüder und die Organisation „Milli Görüs“ haben im Westen bereits gut ausgebildete Netzwerke und sind mit den gesetzlichen Gegebenheiten bestens vertraut. Mit Islamisten gibt es keinen Dialog. Islamismus und Demokratie vertragen sich nicht.“
Die Aufstände in der arabischen Welt seien anfangs nicht islamistisch geprägt gewesen. Es seien auch Kräfte am Werk gewesen, „die wirklich Demokratie und Freiheit wollten“. Doch, sehe es jetzt so aus, dass der Arabische Frühling „keine Demokratie“, und der folgende Scharia-Staat „nichts Positives hervorbringen“ werde. Der auf den Arabischen Frühling folgende Winter werde „sehr frostig“ werden.
„Es fehlen im Nahen Osten schlicht die geschichtlich gewachsenen Voraussetzungen für eine demokratische Gesellschaft. Demokratisches Bewusstsein bedeutet u.a., dass man bereit sein müsse, mit anderen die eigene Macht zu teilen und zugleich auch Minderheiten entsprechend zu schützen. Demokratie heißt nicht: Herrschaft der Mehrheit.“
Der Politikwissenschaftler syrischer Herkunft hatte erst vor wenigen Monaten eine ernüchternde Bilanz seines Bemühens gezogen, einen modernen europäischen Islam zu schaffen. Er habe für sein Anliegen Anhänger gefunden, und sie hätten voriges Jahr in Deutschland eine Bewegung gegründet: den Verband europäisch-demokratischer Muslime, sagte Tibi in einem Interview der „Kleinen Zeitung“:
„Aber ich muss offen sagen, dass Islamisten in Europa, auch hier bei Ihnen in Österreich, stärker sind als wir.“  
(kap 14.12.2011 mg) (NL Radio Vatikan, 14.12.2011).   


08.11.2011 Neu Delhi: Islamische Fatwa verbietet, den Geburtstag zu feiern
Die bekannteste Koranschule Indiens, eine der bedeutendsten der Welt, verurteilte das Feiern des Geburtstages. Es handle sich um eine „Tradition des Westens“, die der Scharia widerspreche. Die Islamschule Darul Uloom Deoband im indischen Bundesstaat Uttar Pradesch verurteilte mit einer Fatwa den Geburtstag zu feiern und rief damit eine entsprechende islamische Vorschrift in Erinnerung.
Die Koranschule gilt als wichtigster Bezugspunkt der indischen Moslems. Die Fatwa bekräftigt, dass der Islam den Moslems verbietet, Traditionen des Westens zu übernehmen.
Die Fatwa wurde auf die Frage eines Studenten erlassen. Dieser hatte gefragt, ob der Geburtstags von Sayed Ahmed Khan, des Gründers der islamischen Universität von Aligarh, begangen werden könne. Die zuständige Fatwa-Abteilung der Koranschule antwortete mit einer Fatwa und erklärte, dass das Feiern eines Geburtstages gegen das islamische Gesetz, die Scharia verstoße.
Maulana Abul Kasim Naumani, der Vize- Kanzler von Darul Uloom Deoband, gab die Fatwa bekannt. Naumani teilte zudem mit, dass die Koran-Schule nicht einmal das Geburtsfest des Propheten Mohammed feiert. Die Deoband haben als Schule und damit Richtung im Islam vor allem auf dem gesamten indischen Subkontinent und in Afghanistan großen Einfluß. Sie gehören der Rechtsschule (Madhhab) des Imam Abu Hanifa an. Das wichtigste Zentrum ist die Koranschule von Deoband, rund 140 Kilometer nordöstlich von Neu Delhi. Sie wurde 1865 von Hājjī Muhammad ‘Abīd Husayn gegründet. Sie wurde weltweit zu einer der bedeutendsten Ausbildungsstätten des Islam. An der Einrichtung studieren 1500 angehende Imame.
Das Geburtstagsverbot untersagt es Moslems auch, Weihnachten als nichtreligiöses Fest zu feiern, da es das Geburtsfest von Jesus Christus ist. Die Internetseite Islamweb.net nennt acht Gründe, weshalb es Moslems verboten ist, Geburtstage, und deshalb auch Weihnachten, zu feiern. Unter Achtens: Geburtstage (also auch Weihnachten, das Ursprung des Brauches ist, den Geburtstag zu begehen) „zu feiern widerspricht der Sunna unseres Propheten. Der Prophet war bemüht, der Lebensweise der Juden und Christen zuwiderzuhandeln (…). Aus diesem Grunde bat er Allah darum, die Gebetsrichtung zu ändern (…) Deshalb ist es nicht erlaubt, christliche Feste zu feiern, ihnen beizuwohnen, oder sich in irgend einer Weise daran zu beteiligen, wie etwa durch gegenseitiges Beschenken, Beglückwünschen oder den Handel mit Waren, die zu solchen Festen benötigt werden, sowie Werbung.“
Unter Sechstens heißt es: „Das Feiern solcher Feste bedeutet, die Christen in ihren unislamischen Riten nachzuahmen, dies gehört zu den schlimmsten im Islam verbotenen Sünden, und wer dies tut, ist zu tadeln. In diesem Zusammenhang sagte der Prophet: ‚Wer Leute nachahmt, der gehört zu ihnen.‘ Deshalb unterbindet der Islam alles, was den Muslim dazu verführen kann, ihre Religion anzunehmen und zu ihnen überzulaufen.“
(Text: Asianews/Giuseppe Nardi; Bild: Asianews) (Katholisches.info, 08.11.2011). 
  
05.11.2011
  Vatikan: Der Pressesprecher des Heiligen Stuhls, Federico Lombardi, bestätigt nicht die Presseberichte über eine Glückwunschnachricht Papst Benedikts an den Präsidenten der ägyptischen al-Azhar-Universität, Scheich al Tayyeb. Die ägyptische Tageszeitung al-Ahram hatte berichtet, dass der Scheich die Glückwünsche des Papstes zum islamischen Opferfest abgelehnt habe. „Es ist nicht bekannt, dass der Papst eine Nachricht an den Scheich geschickt hat. Daher ist nicht klar, auf was sich die ägyptische Presse bezieht“, sagte Lombardi gegenüber der Presseagentur Adnkronos. Stattdessen bestätigte Lombardi die Presseberichte über den Besuch des Apostolischen Nuntius, Erzbischof Michael Fitzgerald, bei Scheich al Tayyebh. Dieser habe seine persönlichen Glückwünsche überbracht, jedoch nicht die des Papstes. Der Päpstliche Rat für den interreligiösen Dialog schickt jedes Jahr zum Fastenmonat Ramadan eine Grußbotschaft an Muslime in aller Welt. Die Beziehungen zwischen dem Vatikan und der al-Azhar-Universität von Kairo sind derzeit gestört. Auslöser war die Forderung des Papstes vom Januar, Ägypten solle Religionsfreiheit gewährleisten. (adnkronos) (NL Radio Vatikan, 05.11.2011). 
  

10.09.2011  Der Hamburger Weihbischof ist für den Bau neuer Moscheen in Deutschland. Zugleich rief Weihbischof Hans-Jochen Jaschke die Christen dazu auf, die Eröffnung solcher Bauten symbolisch zu unterstützen. Er halte es für vorstellbar, dass Christen den Muslimen zur Eröffnung einer neuen Moschee als Zeichen der religiösen [!! GH] Verbundenheit ein Geschenk machten, sagte der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für den interreligiösen Dialog der Tageszeitung „Die Welt“. Die Menschen müssten spüren, dass Glaube etwas mit Schönheit und Kultur zu tun habe, so Jaschke. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.09.2011). - Unglaublich! Der Herr Bischof hat offenbar weder eine Ahnung vom Islam noch von der Kirche Jesu Christi und ihrem Verhältnis zu anderen Religionen. Schade drum! [GH].

01.09.2011  Libyen:
Das neu entstehende Libyen droht einen fundamentalistischen Kurs einzuschlagen. Davor warnen Beobachter, auf die sich die katholische Presseagentur „Asianews“ stützt. So bezeichne der Verfassungsentwurf des Übergangsrates Libyen als einen islamischen Staat unter dem Gesetz der Scharia. Dazu komme die Weigerung der Übergangsregierung, internationale Kräfte wie die UNO-Blauhelme auf libyschem Boden zuzulassen. Beobachtern zufolge gehören überdies viele Rebellen islamistischen Gruppen an, deren Hauptziel die Schaffung eines islamischen Staates und nicht Demokratie und Menschenrechte seien. (asianews) (NL Radio Vatikan, 01.09.2011).

23.04.2011  Österreich:
Der Leiter des ökumenischen Institutes „Pro Oriente“, Hans Marte, ist skeptisch gegenüber den Chancen eines Religionsdialoges zwischen Christen und Muslimen. „Alle unsere Partnerkirchen im Nahen Osten halten einen Religionsdialog mit dem Islam für sinnlos“, sagte Marte. Dabei gehe es den Christen ausschließlich um gleiche Bürgerrechte und Religionsfreiheit“, berichtete Marte der „Wiener Zeitung“ über schlechte Erfahrungen der Minderheitskirchen in muslimisch dominierten Ländern. Die koptischen Christen in Ägypten würden mitteilen, „man könne mit den Muslimen ebenso wenig reden wie mit den Kommunisten. Es fehle eine eigentliche Theologie, sie zitierten nur, was im Koran stehe“. Eine Ausnahme bilde die islamische Akademie in Ankara, wo seit etwa drei Jahren eine wissenschaftliche Herangehensweise „vorsichtig gestattet“ werde. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.04.2011).   

14.04.2011  Ägypten/Vatikan:
Ein Vatikanvertreter und der Groß-Imam der Kairoer Al-Azhar-Universität, Scheich Ahmad al-Tayyeb, haben sich am vergangenen Dienstagmorgen offenbar zu Gesprächen getroffen. Das berichtet die Agentur „Adnkronos“ unter Berufung auf lokale Quellen. Al-Tayyeb habe die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen der Kairoer Universität und dem Heiligen Stuhl an eine offizielle Entschuldigung des Papstes geknüpft und damit dem Wunsch des Kairoer sunnitischen Klerus Ausdruck verliehen, heißt es auf der islamischen Internetseite „al-Youm al-Sabaa“ nach Angaben von Adnkronos. Der Groß-Imam habe weiter präzisiert, die Beziehungen zwischen Katholiken und Muslimen blieben gut; nur der Dialog mit dem katholischen Kirchenoberhaupt sei eingefroren. Die Al-Azhar-Universität hatte ihre Gespräche mit dem Heiligen Stuhl Ende Januar 2011 abgebrochen. Anlass waren Papst Benedikts Rufe nach mehr Schutz für Kopten in Ägypten, die er nach dem blutigen Anschlag von Alexandria vorbrachte, sowie eine grundsätzliche Skepsis der Universität gegenüber Benedikts Haltung zum Islam. Andere Beobachter werten den Abbruch des Dialogs als Gefälligkeit der sunnitischen Gelehrten gegenüber dem damaligen Machthaber Hosni Mubarak. (adnkronos) (NL Radio Vatikan, 13.04.2011).  

Und hier noch einmal die gleiche Meldung des Magazins "Katholisches" zum Vergleich mit der von Radio Vatikan. Bilden Sie sich bitte selbst ein Urteil [GH]!

13.04.2011  Kairo: “Moderater” Islam verweigert weiter Gespräche mit Vatikan
Bei einem Treffen mit dem Apostolischen Nuntius wiederholte der Großiman El-Tayeb die Vorwürfe gegen den Vatikan. Er kritisierte den Heiligen Stuhl, weil Papst Benedikt XVI. an die Regierung appellierte, die Christen besser vor Verfolgung und Diskriminierung zu schützen.
Die Al-Azhar-Universität von Kairo, deren Großimam El-Tayeb ist, präsentiere sich gerne, so Asianews, als “moderates Gesicht des Islam”. Doch in Wirklichkeit verfolge sie die “harte Linie” gegen den Vatikan. --
El-Tayeb wiederholte gegenüber dem Nuntius diese harte Linie. Al-Azhar werde an den interreligiösen Gesprächen mit dem Vatikan erst wieder teilnehmen, wenn der Papst sich für seine “Kritik” am Islam entschuldigt. Den Zorn des ägyptischen Islam löste der Appell Benedikts XVI. nach dem Attentat auf die koptische Kathedrale von Alexandria aus.
Das Gespräch zwischen dem Botschafter des Heiligen Stuhls, Michael Girard, und dem Großimam fand gestern in Kairo statt. Der Großimam bezeichnete die Beziehungen zum Vatikan als “normal”. Gleichzeitig verlangte er aber erneut eine “offizielle Entschuldigung” des Papstes. Erst dann könne über die Wiederaufnahme von Gesprächen nachgedacht werden.
Die katholische Kirche lehnt eine Entschuldigung ab, “da der Papst in keiner Weise den Islam beleidigt” habe. Benedikt XVI. habe “den Schutz der Christen gefordert, wie es seine Pflicht” sei. Ägyptens Christen unterstützen den Standpunkt des Vatikans. Aus koptischen Kreisen sei zu hören, dass “die islamische Forderung nach einer Entschuldigung ein Skandal” sei. Sie entspreche der “Unterwerfungslogik, die der Islam für Nicht-Moslems” vorsehe.
Der Botschafter des Vatikans habe von seinem Gesprächspartner eine Erklärung darüber verlangt, “weshalb die Gewalt gegen Christen in Ägypten” fortgesetzt werde.
In ägyptischen Kirchenkreisen, so Asianews, bewerte man das Verhalten von Al-Aszhar als “zwiespältig”. Einerseits präsentiere sich die Universität als “moderates Gesicht des Islam”, das sich vom “radikalen Gesicht” unterscheide. Die bisherigen Interreligiösen Gespräche seien jedoch vor allem eine “Fassade der Höflichkeiten” gewesen, da die islamische Seite alle “heißen Eisen” vermied und über Freundlichkeiten nicht hinausging. Der Vatikan habe “daraus gelernt” und weiche nicht von seinen “klaren Positionen ab”.
Der Sturz Mubaraks habe gezeigt, wie instabil die politischen Verhältnisse Ägyptens seien. Die ohnehin prekäre Lage der Christen stehe auf des Messers Schneide, da die islamistischen Kräfte gestärkt worden seien. Dies erkläre, so Asianews, zum Teil das Verhalten von Al-Azhar, schließlich gehe es darum, wer morgen die Macht am Nil innehaben werde.
(Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 13.04.2011).  

23.03.2011  Pakistan/Vereinigte Staaten:

Die Organisation der Islamischen Konferenz hat vor dem UNO-Menschenrechtsrat eine Verurteilung der Koranverbrennung durch einen evangelikalen Pastor in den USA verlangt. Die Vereinigten Staaten sollten gegen derartige „Aktionen von religiösem Hass und Gewalt“ vorgehen. Das forderte der pakistanische Diplomat Zamir Akram für die islamische Organisation mit 57 Mitgliedsstaaten am Dienstag in Genf. Zehn Jahre nach der Weltrassismuskonferenz von Durban seien noch immer viele Schritte gegen religiöse Intoleranz zu tun. Am Sonntag hatte der Prediger Wayne Sapps in seiner Kirche im US-Bundesstaat Florida eine Koranausgabe verbrannt. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.03.2011).  

GH: Trotz aller Vorbehalte, die man haben kann: eine völlig idiotische, unnötige und unchristliche Aktion fanatischer Protestanten in USA:               21.03.2011  Vereinigte Staaten:                       
Eine christliche [?] Gemeinschaft hat am Sonntag in einer Kirche [?] eine Koran-Ausgabe verbrannt. An der Aktion nahm auch der Geistliche Terry Jones teil, der schon einmal mit einer Koran-Verbrennung gedroht hatte. Auf starke Proteste hin hatte Terry im letzten Herbst dann doch davon Abstand genommen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur „Afp“ machten Gemeindemitglieder in der Kirche von Gainsville im US-Bundesstaat Florida zunächst dem Heiligen Buch der Moslems den Prozess. Nach acht Minuten Beratung hätten sie den Koran dann zum „Tod durch Verbrennen“ verurteilt, ihn mit Benzin übergossen und verbrannt. An der Aktion nahmen etwa dreißig Menschen teil. Jones erklärte, das sei ein „einmaliges Ereignis“ gewesen. Ursprünglich hatte er eine Koran-Ausgabe am vergangenen 11. September verbrennen wollen, dem Jahrestag der islamistischen Attentate von 2001. (afp) (NL Radio Vatikan, 21.03.2011). 

12.03.2011  Deutschland
Gegenüber dem Islam herrschen in zahlreichen europäischen Ländern große Vorbehalte. Laut einer am Freitag in Berlin vorgestellten Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erklärte rund die Hälfte der Befragten in acht europäischen Ländern pauschal, der Islam sei „eine Religion der Intoleranz“ [und zwar in jeder Beziehung! GH]. Knapp 80 Prozent stimmten der Aussage zu: „Die muslimischen Ansichten über Frauen widersprechen unseren Werten“. Nach Angaben der Autoren ist eine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" in Europa weit verbreitet. Das betreffe neben islamfeindlichen Einstellungen auch rassistische, antisemitische, sexistische und homophobe Haltungen. Für die Studie „Die Abwertung der Anderen - Eine europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung“ von Wissenschaftlern der Universitäten Bielefeld wurden 2008 in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Italien, Portugal, Polen und Ungarn jeweils rund 1.000 Personen ab 16 Jahren befragt. (kna/online agenturen) (NL Radio Vatikan, 12.03.2011). 

02.03.2011  Pakistan: Blasphemie-Streit: Der pakistanische Minister für Minderheiten, Shahbaz Bhatti, ist ermordet worden.

In Pakistan ist der Minister für religiöse Minderheiten bei einem Anschlag ums Leben gekommen. Er ist bereits der zweite ranghohe Politiker, der in diesem Jahr im Zuge des Streits um ein pro-islamisches Blasphemie-Gesetz getötet wurde.
Unbekannte eröffneten am Mittwoch in Islamabad das Feuer auf den Christen Shahbaz Bhatti. Der Minister war zum Zeitpunkt des Attentats in seinem Auto in einem wohlhabenden Viertel der Hauptstadt unterwegs. Ein Krankenhaussprecher sagte, Bhatti sei bei seiner Ankunft im Krankenhaus bereits tot gewesen. Der Polizeichef der pakistanischen Hauptstadt, Kalim Imam, sagte, Bhatti sei von zehn Kugeln getroffen worden. Der Minister hatte sich für Änderungen am umstrittenen Blasphemie-Gesetz seines Landes eingesetzt. Islamisten hatten ihn deswegen mit dem Tode bedroht.
Bhatti gehörte der regierenden Volkspartei PPP an. Er hatte noch im vergangenen Monat Änderungen am Blasphemie-Gesetz gefordert, um den weit verbreiteten Missbrauch zu stoppen. Der Christ hatte gesagt, wegen seiner Kritik an dem Gesetz erhalte er Todesdrohungen. Er sei aber bereit, notfalls für seine Haltung zu sterben.
Taliban bekennen sich zur Tat
Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen hinterließen die Attentäter ein Flugblatt am Tatort, bevor sie die Flucht ergriffen. Darauf habe sich eine Taliban-Gruppe aus der Provinz Punjab („Tehrik Taliban Fidayan Mohammad Punjab“) zu der Tat bekannt, sagte ein Geheimdienstmitarbeiter, der anonym bleiben wollte. Weiter habe es auf dem Flugblatt geheißen, all jene, die Änderungen am Blasphemiegesetz forderten, würden getötet werden.
it/dpa/AFP (Focus Online, 2.3.2011).
    

29.01.2011 Ägypten/Vatikan: Nicht nur eine „Kommunikationspanne“
Unterdessen gab es im diplomatischen Konflikt zwischen der Kairoer Al-Azhar-Akademie und dem Vatikan eine neue Wendung: Die Aussetzung des Dialogs mit dem Vatikan von Seiten der Kairoer Al-Azhar-Akademie beruht auf einem „Kommunikationsproblem“ – verfälschende arabische Presseberichte sind schuld. So interpretiert jedenfalls der koptisch-katholische Patriarch Kardinal Antonios Naguib die Situation. Die islamische Theologenhochschule habe nicht auf die Originaltexte zurückgegriffen und die Entscheidung allein auf Grundlage von arabischen Presseberichten gefällt, so Naguib am Donnerstag im Interview mit dem katholischen Pressedienst Sir. Die Al-Azhar-Universität hatte den seit 1998 bestehenden offiziellen Dialog mit dem Vatikan in der vergangenen Woche ausgesetzt. Als Grund wurden Äußerungen des Papstes über den Islam genannt. Also alles nur ein Missverständnis? (rv/kipa/adnkronos) (NL Radio Vatikan, 29.01.2011). 

22.01.2011  Rom: Al-Azhar bricht Dialog mit Vatikan ab – Die wahren Hintergründe
Die Entscheidung der islamischen Al-Azhar-Universität von Kairo, den Dialog mit dem Vatikan einzustellen, scheint viele überrascht zu haben. Es besteht die Gefahr, dass sie einen Konflikt zwischen den Christen und den Moslems zur Folge hat. Der vom Vatikan stets bemüht geführte Dialog mit dieser führenden Einrichtung des sunnitischen Islam setzte bereits in den 1990er Jahren ein. Auf moslemischer Seite wurde er von Imam Muhammad Sayyed Tantawi unterstützt, der am 10. März 2010 verstarb.


Seit dem 19. März ist Mohammed Ahmed al-Tayyeb [Bild] Imam der Universität, der am 1. Januar Papst Benedikt XVI. kritisierte, als dieser nach dem Massaker an koptischen Christen mehr Schutz für die Christen forderte. Al-Tayyeb wies dies als “Einmischung” in innerägyptische Angelegenheiten zurück.
Die Krise reicht jedoch vor Januar zurück. Kurz vor einem Treffen hatte die islamische Universität verlangt, dass ein Mitglied der vatikanischen Delegation aus dieser entfernt würde. Es handelte sich um Msgr. Khaled Boutros Akasheh (Jahrgang 1954, Priesterweihe 1978), einen Jordanier und Islamexperten, seit 1994 Mitglied des Päpstlichen Rats für den interreligiösen Dialog. Er war bisher für die Beziehungen zur islamischen Universität zuständig.
Wahre Gründe werden verschleiert
Msgr. Akasheh zählt zu den qualifiziertesten Islamkennern. Er gehörte dem katholisch-islamischen Forum von 2008 an, das nach dem Brief von 138 Islam-Vertretern als Reaktion auf die berühmte Regensburger Rede von Papst Benedikt XVI. folgte. Er bemüht sich auch um Kontakte und Gespräche mit islamischen und kulturellen Organisationen im Iran.
Der Vatikan stellte fest, dass in den schriftlichen Abkommen, die die Grundlage des Dialogs bilden, ausdrücklich festgehalten wurde, dass jede Delegation das Recht hat, in völliger Freiheit ihre Mitglieder zu bestimmen. Die Al-Azhar-Universität beharrte jedoch auf der Entfernung von Msgr. Akasheh aus der Delegation, andernfalls – so die Drohung – würde der Dialog abgebrochen.
Die Spannungen und die Drohungen, die Beziehungen einzufrieren oder abzubrechen sind also wesentlich älter als es nun scheinen mag. “Ein Grund für die Ablehnung von Msgr. Akasheh wurde nie genannt”, schreibt Pater Bernardo Cervellera, der Direktor von Asianews. Im Vatikan geht man davon aus, dass die islamische Seite niemanden sich gegenüber haben will, der perfekt Arabisch versteht, der selber Araber ist und der den Islam sehr gut kennt. Msgr. Akasheh ist ein profunder Korankenner.
Die Kritik am Papst wegen dessen Solidarität mit der koptischen Gemeinschaft Ägyptens wirkt vorgeschoben. “Dahinter scheint man andere Gründe zu verstecken, niederträchtigere Gründe”, wie Cervellera für Asianews analysiert.
Enge Verbindung von Al-Azhar zur politischen Macht
Zu beachten sei vor allem auch die enge Verbindung von Al-Azhar mit der politischen Macht in Ägypten. Die Universität unterstütze traditionell die Machthaber, so Pater Cervellera. Ägyptens mächtiger Mann, Hosni Mubarak, gilt als moderater islamischer Führer, der bemüht ist, sein Land einer Entflechtung von Staat und Religion zuzuführen. Eine Forderung, die auch die koptischen Christen erheben, die auf sozialer und rechtlicher Ebene diskriminiert werden. Aus diesem Grund betreibt Mubarak seit einiger Zeit die politische Ausgrenzung der Islamisten, vor allem der Moslembruderschaft. Mit Blick auf die nächsten Präsidentenwahlen bemüht sich Mubarak jedoch, die Moslems nicht vor den Kopf zu stoßen und Signale in deren Richtung auszusenden, die auf wohlwollende Aufnahme rechnen dürfen. Die Kritik am Vatikan erfüllt genau diesen Zweck: den christlichen Papst angreifen und damit auch den Westen meinen; die Frustrationen der Moslems gegen den (sogenannten) "christlichen" Westen bedienen. Die Al-Azhar-Universität scheint in ihrer Treue zur Macht auf diesen Zug aufgesprungen zu sein.
“Welche Folgen kann die Entscheidung von Al-Azhar haben?”, fragt sich Pater Cervellera. “Die Universität wird fast vollständig von Saudi-Arabien finanziert. Sie vertritt einen sehr traditionellen Islam und wird von vielen islamischen Institutionen als ‘zu verstaubt’ und wenig aktuell gesehen. Während in den Straßen Tunesiens und in der arabischen Welt um die Zukunft der Gesellschaft im Nahen Osten gekämpft und gelitten wird, wobei man sich mit den Fragen der Menschenrechte, der Demokratie, des Despotismus, der Wirtschaft und der Armut befasst, zog es Al-Azhar vor, lediglich festzustellen, dass der Islam gegen Selbstmord sei. Damit wurden indirekt jene Unglückseligen verurteilt, die sich in Tunis in ihrer von Armut und Ungerechtigkeit verursachten Verzweiflung selbst verbrannt hatten. Gerade diese Vorfälle führten jedoch zu einem Sturm des Protestes, der Staatspräsident Ben Ali zu Fall brachte und den Nahen Osten erschüttert.” (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 22.01.2011). 

21.01.2011  Vatikan. Hintergrund: Was steckt hinter der Absage aus Ägypten?
Einen Tag nach der Absage aus Kairo ist das Schweigen im Vatikan geradezu ohrenbetäubend. Niemand will sich beim Heiligen Stuhl zu der Entscheidung der Kairoer Al-Azhar-Universität äußern. Die wichtigste Lehrautorität im sunnitischen Islam hatte am Donnerstag ihren Dialog mit dem Vatikan „auf Eis gelegt“. Ein Mitglied des Al-Azhar-Rates äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur „Adnkronos“ zu den Gründen der Krise. Aus Abdel Muti al-Bayoumis Äußerungen wird deutlich, dass Al-Azhar nicht nur über die Rufe Benedikts XVI. nach mehr Schutz für koptische Christen aufgebracht ist. Diese wiederholten Appelle des Papstes hatten in den letzten Tagen auch schon den Zorn der ägyptischen Regierung auf sich gezogen, die deswegen ihre Vatikanbotschafterin „zu Konsultationen“ nach Kairo zurückrief. Einige Beobachter sehen im Schritt von Al-Azhar denn auch einfach einen Gefallen, den die Uni dem Regime von Hosni Mubarak macht. (rv/adnkronos) (NL Radio Vatikan, 21.01.2011).  

20.01.2011  Ägypten: Dialog wird „eingefroren“
Die islamische Universität al-Azhar in Kairo hat ihren Dialog mit dem Vatikan „eingefroren“. Das teilt ein Statement der Universität an diesem Donnerstag mit. Der Generalsekretär der wichtigsten Lehrautorität im sunnitischen Islam, Ali Abdel Dayem, erklärt, die Maßnahme habe etwas „mit den islamkritischen Äußerungen von Papst Benedikt XVI. in jüngster Zeit“ zu tun. Al-Azhar wehrt sich gegen den Eindruck, als ob Moslems im Nahen Osten die Gläubigen anderer Religionen unterdrückten. Papst Benedikt XVI. hatte nach dem blutigen Anschlag auf christliche Kopten in Alexandria zu Jahresbeginn wiederholt deutlich zu Religionsfreiheit aufgerufen. Das hatte al-Azhar und die ägyptische Regierung verstimmt; die Führung in Kairo rief ihre Vatikanbotschafterin kürzlich „zu Konsultationen“ zurück. (ansa/rv) (NL Radio Vatikan, 20.01.2011). 

13.01.2011  „Der Papst hat die Pflicht, für den Schutz der Gläubigen einzutreten"
Interview zu den Protesten Kairos gegen den Papstappell zugunsten der Christen
ROM/ LAWRENCEVILLE, New Jersey (ZENIT.org).- Im Kairoer Außenministerium sind die Diplomaten anhaltend über die Äußerungen des Papstes zum Anschlag auf Christen im ägyptischen Alexandria verstimmt. Die Worte des katholischen Oberhauptes werden dort als „nicht hinnehmbare" Einmischung in die inneren Angelegenheiten Ägyptens betrachtet. Der Heilige Stuhl nehme nach dem Anschlag auf die Kopten Anteil an den Empfindungen ganz Ägyptens, hieß es daraufhin in einer Stellungnahme des Vatikans. Der Heilige Stuhl teile die Befürchtungen einer möglichen Eskalation und begrüße die Bemühungen der Regierung, die genau diese vermeiden wolle. -
Michaela Koller fragte den deutsch-amerikanischen Mittelost-Historiker Professor Wolfgang G. Schwanitz von der Rider University in Lawrenceville, New Jersey, nach den Hintergründen der Entrüstung. Schwanitz ist international gefragter Experte für ägyptische Außenpolitik und Islampolitik westlicher Staaten. Die Aufregung in Kairo hält er für unangebracht. -
ZENIT: Nachdem der Papst erneut an die Regierungen islamischer Staaten, insbesondere des Irak, Pakistans und Ägyptens appelliert hatte , "sich dafür einzusetzen, dass ihre christlichen Mitbürger in Frieden leben können", zeigt sich die ägyptische Diplomatie nun entrüstet und wertet die Stellungnahme als Einmischung in innere Angelegenheiten. Können Sie das nachvollziehen?
--Prof. Schwanitz: Die Entrüstung ist nachvollziehbar, aber unangebracht. Sie ist durchaus keine Einmischung in innere Angelegenheiten. In der globalen Gesellschaft hat jeder das Recht, seine Meinung zu unhaltbaren Verhältnissen zu sagen, die zur Ermordung von Kopten in Alexandria geführt haben. Heute sind wir alle miteinander verbunden. Und der Papst hat die Pflicht, für den Schutz und das Wohlbefinden der Gläubigen einzutreten, insbesondere auch der christlichen Minoritäten in islamischen Ländern. Leben und Alltag von Kopten sind am Nil speziell seit den 1970er Jahren unerträglich geworden.
Ägyptens Christen dienen seither immer öfter als Blitzableiter für ungelöste Probleme. Viele wandern nun aus, darunter nach Amerika. Andere Minderheiten, etwa Juden, sind bereits seit den 1950er Jahren vertrieben worden oder emigriert. Das sind die Trends in islamischen Ländern. Einst blühende Gemeinden mit ihren schönen Synagogen sind untergegangen, abgesehen von Marokko. Das spricht nicht gerade für die oft bemühte Toleranz. Sollen wir etwa mundtot zusehen, wie Christen das gleiche Schicksal ereilt?
ZENIT: Ist die Rückberufung der Botschafterin zu "Beratungszwecken" nicht ein überzogenes Signal des Protests? Immerhin ist dies ja bei weitem kein singulärer Appell gewesen.
--Prof. Schwanitz: Kairo versucht, im Vatikan einen Sündenbock für das eigene Unvermögen zu finden. Eine typische Reaktion. Genau wie Pakistans Islamisten, die des Papstes völlig berechtigte Kritik am umstrittenen Blasphemie-Gesetz, das „Gotteslästerung" unter Strafe stellt, als Teil einer „päpstlichen Verschwörung" hinstellen wollen, „um die Weltreligionen gegeneinander auszuspielen." So die Worte des Abgeordneten Sahibzada Fazal Karimt von der Pakistanischen Muslimliga in Islamabad. Eine Christin seines Landes, Mutter von fünf Kindern, ist zum Tode durch den Strang verurteilt worden, weil sie sich angeblich negativ über den Islam geäußert habe. Ein Kritiker des diesbezüglichen Blasphemiegesetzes, der Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, ist durch seinen islamistischen Leibwächter ermordet worden.
Und der Papst, der am Montag die Abschaffung des Blasphemie-Gesetzes forderte, wird nun als globaler Verschwörer porträtiert? Er spricht genau das aus, was viele zum Verzweifeln bringt: immer neue Vorwände zu schaffen, Ungerechtigkeit und Gewalt gegen die religiösen Minderheiten zu provozieren. Regieren durch den Mob ist unakzeptabel. Der Vatikan setzt ein mutiges Zeichen, sich ungerechten Praktiken zu widersetzen. Alle Gesellschaften ringen heute mit ähnlichen Problemen. Aber es gibt keine Entschuldigung mehr dafür, diese auf dem Rücken von Minderheiten auszutragen.
ZENIT: Wie ist eigentlich die Behauptung des Großscheichs der Universität Al Azhar einzustufen, der sagte, hinter dem Anschlag steckten fremde Mächte, wobei er ausdrücklich Israel nannte. Scheut er sich, die Salafiten zu benennen?
--Prof. Schwanitz: Ich würde es nicht auf Salafiten oder andere Fundamentalisten reduzieren. Es geht allgemeiner um militante Islamisten. Soll der Großmufti etwa Leute aus den eigenen radikalen Reihen anpranger; wäre das nicht zu viel verlangt? Leider führen die Hinnahme von vermehrten Übergriffen auf Kopten, ein uraltes Element in Ägyptens Mosaik, neue Generationen in veränderten Umständen an. Früher pflegte die einheimische Elite solche Angriffe lautstark zurücku weisen und zu stoppen. Aber Ägyptens liberale Garden, die ihre koptischen Brüder und Schwestern zu achten und die Religion aus der Politik zu halten suchten, sind kaum mehr am Ruder. Und Präsident Mubarak vermag es nicht allein. Seit vier Jahrzehnten, seit dem massiven Aufkommen von radikalen Intoleranten, droht der einst führende ägyptische Liberalismus völlig unterzugehen.
Ägyptens Kopten haben immer eine herausragende Rolle in der Landes- und Weltpolitik gespielt. Denken sie zum Beispiel an Boutros Ghali, vor dem Ersten Weltkrieg Premier in Kairo. Oder an seinen gleichnamigen Enkel, über ein Dutzend Jahre Staatsminister für Auswärtiges in Ägypten und Co-Architekt des Friedensabkommens von Camp David - dann in der ersten Hälfte der 1990er-Jahre UN-Generalsekretär. Doch wenn es so weitergeht, gibt es im Land der Pyramiden bald keine Christen mehr. Wer möchte schon in ständiger Angst in die Kirche gehen und seine Kinder ohne gesicherte Zukunft aufwachsen lassen? (Zenit.org, 13.01.2011). 

06.01.2011  Ägypten: Groß-Imam für Religionsfreiheit
Der Groß-Imam der Al-Azhar-Moschee in Kairo, Ahmad Al-Tayyeb, hat sich angesichts des jüngsten Anschlags gegen koptische Christen nachdrücklich zur Religionsfreiheit bekannt. „Ich glaube fest, dass die religiöse, ethische und kulturelle Freiheit ein heiliges Gesetz ist”, sagte Al-Tayyeb in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera” (Donnerstagsausgabe). Gott habe dem Menschen die Freiheit gegeben, nach seinem Gewissen zu entscheiden. Auch die Menschen dürften daher anderen Menschen nicht eine Religion oder eine Lebensweise vorschreiben, sagte Al-Tayyeb. Er nahm auch zu dem von ihm erhobenen Vorwurf Stellung, Papst Benedikt XVI. habe in seiner Verurteilung des Anschlags von Alexandria muslimische Opfer von Terror und Gewalt ignoriert. Er befürchte, dass die Worte des Papstes in Ägypten und im Nahen Osten insgesamt “eine negative politische Reaktion” hervorrufen könnten, sagte er. (kipa) (NL Radio Vatikan, 06.01.2011). 

23.12.2010  Blinder islamischer Hass gegen  Christen: Blasphemie des Weihnachtsfestes (zur Kenntnisnahme und zum Nachdenken!!):
Großbritannien: "Weihnachten ist ein Fest der Sünde." Das behauptet eine Organisation radikaler Muslime in London. Wie die Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, listen die Organisatoren in einer Plakataktion „die zwölf Sünden von Weihnachten“ auf. Das Fest sei mitverantwortlich für Alkoholmissbrauch, Promiskuität, Vergewaltigung, häusliche Gewalt, Pädophilie und Vandalismus. Eine weitere Beleidigung sei die „behauptete Botschaft“ von Weihnachten, dass „Gott einen Sohn hat". Weiter heißt es: „Der Islam schützt uns vor all diesen Sünden. Wir haben Ehe, Familie, Ehre, Würde, Sicherheit, Rechte für Männer, Frauen und Kinder.“ Der Initiator der Kampagne, Abu Rumaysah, sagte der „Daily Mail", ihm mache es nichts aus, wenn er Christen dadurch beleidige: „Weihnachten ist eine Lüge, und als Muslime ist es unsere Pflicht, dies anzuprangern", so der 27-Jährige. Er hoffe, dass die Posteraktion die Menschen erkennen lasse, dass der Islam die einzige Möglichkeit sei, solche Missstände zu vermeiden, und sie zur Bekehrung bringe. In Teilen Londons waren die Plakate  bereits am Donnerstag zu sehen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 23.12.2010). 

23.12.2010  Kairo/Frankfurt:  Religionsminister bestätigt Todesstrafe für Abfall vom Islam
Der Konvertit Mohammed Ahmed Hegazy und die Anwälte, die ihn vertreten, können jederzeit Opfer eines Anschlags werden, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Hegazy wurde am 25. August mit einem Scheich der Al-Azahr Universität, Youssef al-Badri, im Fernsehen interviewt. Al-Badri forderte darin erneut die Todesstrafe Hegazys. Auch die ehemalige Dekanin der Hochschule für Frauen der Al-Azhar Universität, Souad Saleh, verlangte die Enthauptung des Konvertiten. Selbst der ägyptische Minister für religiöse Angelegenheiten, Dr. Mahmoud Hamdi Zakzouk, beteiligt sich an der Eskalation und beharrt öffentlich auf der Legalität der Todesstrafe für Konvertiten. Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM appelliert an Präsident Mubarak, sich „unverzüglich einzuschalten und den Schutz des Konvertiten und seiner Anwälte sicherzustellen“.--
In den arabischen Medien forderten zwei Al-Azhar- Religionswissenschaftler, Scheich Youssef al-Badri, sowie Souad Saleh, die Todesstrafe für den Konvertiten Mohammed Ahmed Hegazy. Der 25jährige Journalist konvertierte vor vier Jahren zum koptischen Christentum und wollte Anfang August 2007 in seinen Ausweispapieren den Religionseintrag ändern lassen. Seinen Religionswechsel fühlte Hegazy durch den Großmufti Ägyptens Dr. Ali Goma’a gestützt, der sich zu Konvertiten relativ tolerant äußerte. Sie würden von Gott selbst im Jenseits bestraft werden, so Goma’a, aber eine weltliche Strafe sei, auch durch den Koran, unzulässig.
Diese Äußerungen wurden von Religionswissenschaftlern der Al-Azhar-Universität heftig kritisiert. Saleh erklärte in der Zeitung al-Quds al-arabi die Fatwa Goma’as für wertlos. Hegazy hätte es nicht bei seiner Apostasie belassen, sondern mit seinem Bekenntnis den Islam verspottet und verleugnet. Dies verdiene, so Saleh, den Tod. Im gleichen Artikel befanden die Religionswissenschaftler Scheich Gad Mawli Ibrahim sowie Scheich Youssef al-Badri die Auslegungen des Muftis für ungültig und ohne inneren Gehalt. Der Konvertit hätte mit seinem öffentlichen Bekenntnis zum Christentum dem Islam den Krieg erklärt, erklärte al-Badri.
Minister schließt sich Religionsgelehrten an: Ägyptens Minister für religiöse Angelegenheiten, Dr. Mahmoud Hamdi Zakzouk, insistierte in einem Interview mit der Tageszeitung "Egypt Today" auf der Legalität der Todesstrafe für Konvertiten. Mit der Bekanntgabe ihrer Konversion seien sie eine Gefahr für die öffentliche Ordnung. Dies sei, so Zakzouk, dem Hochverrat gleichzusetzen, welcher mit dem Tod bestraft werde. Folglich müsse man die Konversion mit der gleichen Strafe belegen. (PM/ LS) (Katholisches.info, 23.12.2010). 

21.12.2010  Niederlande:
In Rotterdam ist am Wochenende die größte Moschee Westeuropas eingeweiht worden. Die Es-Salam-Moschee wurde von Scheich Hamdan Bin Rashid Al Maktoum aus Dubai finanziert. Je zwei 50 Meter hohe Minarette flankieren die Moschee. Im rund 2.000 Quadratmeter großen Gebetsraum, der von einer 25 Meter hohen Kuppel überspannt wird, haben 3.000 Männer Platz. Durch einen separaten Eingang haben auch Frauen Zutritt. Sie können in einem anderen Stockwerk durch ein Loch in der Wand die Gebete des Imam hören. Muslime untereinander, aber auch Muslime und Nicht-Muslime hätten während der 14-jährigen Bauzeit über das Bauwerk gestritten. Der Vorstand der Moschee sei nicht demokratisch gewählt worden oder es seien Günstlinge des Scheichs. Einige Muslime möchten wieder in ihrer alten Moschee beten; diese wurde jedoch nach der Eröffnung der neuen gemäß den Vereinbarungen mit der Stadtverwaltung geschlossen. (kipa) (NL Radio Vatikan, 21.12.2010). 

01.12.2010  Bagdad:  Nein zu einem Christen-Reservat im Irak – Schiiten bieten verfolgten Christen Hilfe an
Der Heilige Stuhl versuchte alles, um 2003 den Ausbruch des Zweiten Irakkrieges zu verhindern. Das Land an Euphrat und Tigris wurde dennoch zum Kriegsschauplatz und ist seither ein Tummelplatz für jede Form des Terrorismus. Die kleine, noch vorhandene christliche Minderheit in diesem Land, in dem einmal das Christentum blühte, wurde halbiert. Al-Kaida erklärte den letzten Christen offen den Krieg. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht Nachrichten über Attentate, Morde und Verfolgungen aus dem Irak eintreffen. Die Christen sind inzwischen das Hauptziel eines islamischen Extremismus, der mit Terroraktionen den Irak “christenfrei” bomben will.
Die USA hatten nach der Besetzung des Landes den Plan vorgelegt, für die Christen im Norden des Irak eine christliche Enklave zu schaffen, eine Art von Reservat. Die Christen, allen voran der Heilige Stuhl und die mit Rom unierten Kirchen des Orients, lehnten das Projekt entschieden ab. “Wir leben seit 2000 Jahren in diesem Land”, erklärte dazu ein Bischof der Chaldäer. “Und wir haben eine jahrhundertelange Erfahrung im Zusammenleben mit dem Islam. Wir geben unser Land nicht auf.”
Nach den jüngsten Attentaten von Al-Kaida kamen Hilfsangebote für die bedrängten Christen von den Schiiten. Die Behörden von Najaf, einer heiligen Stadt der Schiiten 160 Kilometer südlich von Bagdad, boten den Christen ihre Hilfe an und riefen sie auf, den Irak nicht zu verlassen. “Wir haben die Christen gebeten, nicht ins Ausland abzuwandern.” Mit diesen Worten zitiert der Journalist Roberto Fabbri in der Tageszeitung Il Giornale Sheich Faid al-Shamri, den Präsidenten des Provinzparlaments von Najaf. “Wir haben ein Rundschreiben an alle Provinzen verschickt und sie aufgefordert, es allen christlichen Staatsbürgern zu ermöglichen, bei uns Wohnung und Arbeit zu finden. Es handelt sich um Initiativen, die weder im Widerspruch zur Verfassung noch zur islamischen Lehre stehen, die uns verpflichten, für die Sicherheit der Christen zu arbeiten und sie vor Angriffen zu schützen.” -
Najaf ist damit die erste Provinz des Irak, die offiziell zugunsten der vom islamischen Terrorismus verfolgten irakischen Christen Stellung nimmt und ihnen im Namen der Einheit des Staates Hilfe anbietet. Der Al-Kaida-Terrorismus entstammt dem sunnitischen Islam, der auch im schiitischen Islam einen Feind sieht. Die Schiiten, die rund 60 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind die stärkste Religionsgemeinschaft des Irak und daher an der Aufrechterhaltung der Einheit des Staates interessiert.
Auch der Rektor der Universität von Kufa, einer anderen heiligen Stadt der Schiiten in der Provinz Najaf, richtete ein Hilfsangebot an die verfolgten Christen. “Wir sind bereit”, sagte Abdel Razzaq al-Isa, “für die christlichen Dozenten eine Arbeit zu suchen und die christlichen Studenten an unserer Universität aufzunehmen”. Die Universität von Kufa unterstütze damit die Initiative der Provinzverwaltung von Najaf, erklärte Al-Isa, “denn es ist unsere Absicht, die Einheit des Irak zu bewahren.” Deshalb werde die Universität den “christlichen Studenten, die auf der Flucht vor dem Terrorismus zu uns kommen, alle öffentlichen Dienste zur Verfügung stellen.” (Sacri Palazzi/Giuseppe Nardi) (katholisches.info, 01.12.2010). 

20.11.2010  Pakistan:
Bei der nächsten Parlamentssitzung soll ein Gesetzesvorschlag für eine Revision des umstrittenen Blasphemie-Paragraphen vorgelegt werden. Das gab die muslimische Abgeordnete Sherry Rehman in einer Mitteilung bekannt, die dem vatikanischen Fidesdienst vorliegt. Die Gesetzesinitiative soll nach verschiedenen gescheiterten Anläufen ein erneuter Versuch sein, das Gesetz zu überarbeiten, das für eine Beleidung von Mohammed oder dem Koran die Todesstrafe vorsieht. Das Gesetz wird in Pakistan häufig gegen Angehörige von Minderheiten instrumentalisiert, aber auch im Streit von Moslems untereinander. Derzeit steht der Blasphemie-Paragraph wegen des Todesurteils gegen die Christin Asia Bibi wieder im Zentrum der nationalen und internationalen öffentlichen Debatte. Für eine Freilassung der Verurteilten hat sich auch Papst Benedikt XVI. öffentlich eingesetzt. (fides) (NL Radio Vatikan, 20.11.2010). 

12.11.2010  Türkei:
Das Religionsamt in Ankara hat einen neuen Leiter. Die Stelle Ali Bardakoglus übernahm an diesem Donnerstag dessen bisheriger Stellvertreter Mehmet Görmez. Die Amtszeit des Leiters dieser Behörde ist auf fünf Jahre begrenzt. Spekulationen über andere Gründe für den Wechsel wurden dementiert. Das Religionsamt verwaltet alle Moscheen in der Türkei und beschäftigt rund 100.000 Geistliche. In dem laizistischen Land ist das Amt formal für den sunnitischen Islam zuständig. (kipa) NL Radio Vatikan, 12.11.2010).  

06.10.2010  Europäische Union:
Zunehmende Christenverfolgung bzw. Schikanen gegen Christen in mehreren Erdteilen beklagen Experten und Repräsentanten christlicher Kirchen und Gemeinschaften. Es bestehe die Gefahr, dass das Christentum in seiner Ursprungsregion ausgelöscht werde, sagte der irakische Erzbischof Louis Sako von Kirkuk am Dienstag im Europaparlament in Brüssel. Deshalb sei nicht nur Unterstützung für die verbleibenden Christen nötig, sondern vor allem auch eine klare politische Vision, um den Irak zu Versöhnung, Menschenrechten und friedlicher Koexistenz zu bringen, so der Erzbischof weiter. Die internationale Gemeinschaft müsse dafür die Verantwortung übernehmen. Sako und die weiteren Redner äußerten sich bei einer Veranstaltung, die von den Fraktionen der Konservativen und der Christdemokraten im Europaparlament sowie der EU-Bischofskommission COMECE gemeinsam organisiert worden war. (kipa) (NL Radio Vatikan, 06.10.2010). 

05.10.2010  Indonesien: Nur 27,6 Prozent akzeptieren Nicht-Moslems als Lehrer – 57,8 Prozent sind gegen den Neubau von Kirchen


(Jakarta) Die Moslems Indonesiens werden immer intoleranter gegenüber anderen Religionen. Dies geht aus einer Untersuchung der Islamic National University (UIN) von Jakarta hervor, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Zu den Zeichen für diese Intoleranz gehört die Ablehnung nicht-islamischer Professoren durch islamische Studenten an staatlichen Schulen und der Widerstand gegen den Neubau von Kirchen und nicht-islamischen Gebetsstätten.
Die Untersuchung vergleicht Erhebungsdaten des Zeitraums 2001 bis 2010. Sie wurde vom Zentrum für das Studium des Islam und der Gesellschaft der UIN durchgeführt. Das Zentrum befragte alljährlich 1200 moslemische Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr.
Laut den von Jajat Burhanudin, dem Direktor des Studienzentrums, vorgestellten Daten sprachen sich 57,8 Prozent gegen den Neubau von Kirchen und anderen nicht-islamischen-Gebetsstätten aus. 2001 lag dieser Anteil erst bei 40,5 Prozent.
2010 akzeptierten nur 27,6 Prozent der Befragten nicht-islamische Lehrpersonen für ihre Kinder. 2007 lag der Anteil bei 33,5 Prozent.
Für Burhanudin ist die Zunahme der moslemischen Intoleranz eng mit dem islamischen Fundamentalismus verknüpft. Die Ausbreitung des Fundamentalismus in mehreren Regionen des Landes führt er auf das Fehlen einer entschiedenen Politik zurück, diesem Vormarsch Einhalt zu gebieten durch Stärkung der moderaten Kräfte. Zudem nehme die Zahl der islamischen Schulen zu, an denen die Lehrer „emotionale Aufrufe“ gegen die Nicht-Moslems des Landes verbreiten. Diese Lehrkräfte würden, so der Direktor des Studienzentrum der Nationalen Islamischen Universität, außerhalb der bekannten islamischen Organisationen handeln und seien daher für Schul- und Regierungsbehörden nur schwer kontrollierbar. (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (http://www.katholisches.info/?p=9678 05.10.2010).  [Bedenklich ist die Tendenz, die sich auch weltweit zeigt, zu immer größerer und aggressiverer Intoleranz gegen Christen! Und das in einem Land, das vor wenigen Jahren noch als besonders tolerant galt! GH]. 

28.09.2010  Iran: Bücherverbrennung! Öffentlichkeit misst mit zweierlei Maß
Aufschrei gegen angekündigte Koran-verbrennung, aber Schweigen zu tatsächlicher Bibelverbrennung
LAKE FOREST, USA, 27. September 2010 (ZENIT.org/idea).- Bei Verbrennungen religiöser Bücher misst die Weltöffentlichkeit offenbar mit zweierlei Maß. Während eine angedrohte Koranverbrennung durch eine absolut nicht repräsentative kleine christliche Gemeinschaft in den USA weltweit Empörung auslöste, blieb das Verbrennen von Hunderten von Bibeln
im Iran ohne Reaktion aus Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften. Darauf machte der Informationsdienst Assist (Lake Forest/US-Bundesstaat Kalifornien) am vorigen Donnerstag aufmerksam.
Anfang Juni hatte der Informationsdienst Farsi Christian News Network (FCNN) gemeldet, dass
Sicherheitskräfte der Islamischen Republik Iran Ende Mai in der westiranischen Grenzstadt Sardasht (Provinz
West-Aserbaidschan) Hunderte Alte und Neue Testamente beschlagnahmt und verbrannt hätten. Dies gehe aus Internetveröffentlichungen der paramilitärischen Revolutionsgarden und von Morteza Talalei, Mitglied des Stadtrats von Teheran, hervor. Hunderte Bibeln seien von Aserbaidschan aus eingeschmuggelt worden. Sie sollten im Land verteilt werden, doch seien diese „pervertierten Torahs und Evangelien" beschlagnahmt und verbrannt worden.
Im Unterschied zu der für den 11. September geplanten, aber kurz vorher abgesagten Koranverbrennung durch Pastor Terry Jones aus Gainesville im US-Bundesstaat Florida, nahm die Weltöffentlichkeit kaum Notiz von der
iranischen Bibelverbrennung. Es gab keine wahrnehmbare Reaktion aus Politik, Kirchen und
Religionsgemeinschaften. Gegen die geplante Koranverbrennung hatten hingegen Staatslenker wie US-Präsident Barack Obama und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ebenso protestiert wie muslimische Verbände und christliche Vertreter. (communication & presse - revue de presse, Luxembourg, 28.09.2010).  

28.09.2010  Nahost-Synode: Hoffnung auf mehr Raum für Christen
Einen neuen Aufbruch für das Christentum im Nahen Osten erhofft sich der ägyptische Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir von der anstehenden Nahost-Synode in Rom. Für die Christen im Nahen Osten gehe es um „Sein oder Nichtsein“, sagte der Jesuit bei einer Tagung in Salzburg.
„Werden in dieser Gegend in fünfzig oder hundert Jahren noch Christen da sein? Die Frage ist nicht hypothetisch, sondern eine Realität - aus verschiedenen Gründen: demografischen, politischen, kulturellen Gründen. Wir sehen, dass der Prozentsatz der Christen überall im Nahen Osten geringer wird. In der Türkei beispielsweise gab es zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund zwanzig Prozent Christen – heute sind es nur noch 0,2 Prozent. Das ist hundertmal weniger! Dieselbe Situation sehen wir in Palästina und im Irak durch den Krieg.“
Seit Mitte der siebziger Jahre beobachtet Pater Samir eine deutliche Radikalisierung des Islam. Deshalb seien Christen vielfältigen Diskriminierungen bis hin zu Verfolgungen ausgesetzt. Vor allem die Jugend habe keinerlei Perspektiven im eigenen Land. Da die Christen in der Regel ein höheres Bildungsniveau als die Muslime hätten und vielfach auch Verwandte im Westen, sei die Auswanderung ein logischer Schritt. - Auf Einladung von Papst Benedikt XVI. werden in Rom von 10. bis 24. Oktober Delegierte der sieben katholischen Kirchen des Orients zu einer Synode zusammenkommen. Darüber hinaus nehmen Beobachter der nicht-katholischen Kirchen des Nahen Ostens sowie auch einige Vertreter von Islam und Judentum an den Beratungen teil. (kap) (NL Radio Vatikan, 28.09.2010).
Hier lesen und hören Sie mehr
Hier ein ausführlicher Korrespondentenbericht dazu. 

27.09.2010  Ägypten:
Das geistliche Oberhaupt der koptischen Christen Ägyptens, Papst Schenuda III., hat sich bei den Moslems des Landes entschuldigt.


Der koptische Papst und Patriarch Amba Shenuda III.

In einem Fernsehinterview bedauerte er Äußerungen des koptischen Bischofs Bishoy, die zu Unmut bei  Moslems geführt hatten. Bishoy (Bild links) hatte geäußert, dass einige Verse des Korans erst nach dem Tod Mohammeds in diesen eingefügt worden seien. In den fraglichen Versen wird die göttliche Natur Jesu bestritten. Nach islamischer Überzeugung empfing Mohammed alle Verse des heutigen Korans in Visionen durch den Erzengel Gabriel. „Ich bedaure, wenn die Gefühle unserer islamischen Brüder verletzt worden sind“, so Papst Schenuda wörtlich. Immer wieder kommt es zwischen Moslems und den christlichen Kopten, die bis zu zehn Prozent der ägyptischen Bevölkerung ausmachen, zu Schwierigkeiten. Bischof Bishoy hatte letzte Woche auch heftigen Widerspruch ausgelöst, als er der Zeitung „Al-Masri el-jom“ angeblich sagte, Muslime seien „nur Gäste“ in Ägypten. Dazu meinte Schenuda, die Presse habe seinen Mitbruder wohl falsch zitiert: „Wir sind die Gäste, weil Moslems hier in der Mehrheit sind.“ Die Kopten sehen sich als direkte Nachfahren der ägyptischen Urbevölkerung aus der Zeit der Pharaonen. (ap) (NL Radio Vatikan, 27.09.2010).                   Kommentar von GH: Nach der bei uns herrschenden "political correctness" (einer "correctness", die mit der tatsächlichen Wahrheit nichts zu tun hat!!), dürfen nur die Muslime weltweit behaupten, die Christen hätten die Bibel, also das Wort Gottes, gefälscht! Dies ist natürlich Unsinn. Gemeint ist wahrscheinlich der legale Prozess der Kanonbildung der Heiligen Schrift, wobei apokryphe und andere Schriften nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen wurden. Das war lange vor Mohammed! - Im Übrigen hat Amba Bishoy Recht, und Papst Shenuda bestreitet das auch nicht, denn der heutige Koran ist keineswegs vom Himmel gefallen, sondern geht in seinem verbindlichen Text allein auf die Redaktion des Kalifen Uthmann (Othmann, 644-656) zurück. Nur sagen darf man das nicht! 
 

01.09.2010  Vatikan: Stellungnahme des Vatikans zu dem skandalösen Aufruf von Ghaddafi in Rom, Europa solle sich zum Islam bekehren, in der italienischen "Repubblica" von heute durch den Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker (Pressedienst des Bistums Luxembourg "communication & presse", hier leider nur in Französisch). Bitte Geduld beim Herunterladen!

31.08.2010  Rom: Gaddafis Islam-Predigt in Rom: “Europa wird islamisch” – Eine Lehre für den Westen                                                                         Im Jahr 2007 durfte Papst Benedikt XVI. nicht an der römischen Universität La Sapienza sprechen, obwohl er eingeladen war, weil einige Studenten und Dozenten im Namen des Laizismus gegen seine Anwesenheit protestierten. In diesen Tagen nun erhob sich nicht der geringste Protest derselben Studenten und Dozenten gegen die Verletzung der damals propagierten Laizität, als der libysche Staatschef und Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi dem nichtmuslimischen Westen Nachhilfeunterricht in Sachen Islam und Koran erteilte. Dies geschah nicht etwa bei einem Privatbesuch, sondern im Rahmen eines offiziellen Staatsbesuchs in Italien, und nicht irgendwo, sondern in Rom, dem Zentrum der katholischen Christenheit mit den Gräbern der Apostelfürsten.

Die Tageszeitung L'Avvenire der italienischen Bischofskonferenz nahm mit eindeutigen Worten Stellung gegen Gaddafis “Show”. Der Chefredakteur der Tageszeitung schrieb in seinem Leitartikel:
“Man möchte sich fragen, welchem Staatsvertreter eines christlichen Staates erlaubt würde, in einem mehrheitlich muslimischen Land zu predigen und zu taufen. Die Frage ist natürlich unsinnig. Vor allem, weil es keinen christlichen Politiker gibt, dem es in den Sinn käme, so etwas zu tun. Solches ist nicht einmal christlichen Missionaren und Priestern erlaubt, während es einfachen Christen – mit Ausnahmen – sogar verboten ist, sich überhaupt als Christen erkennen zu geben oder zu bekennen.
Im toleranten Italien mit seiner tiefverwurzelten christlichen Tradition und der Fähigkeit zu einer positiven Laizität war es Gaddafi hingegen möglich, der “Pflicht” eines jeden Moslems zur “Bekehrung der Ungläubigen" nachzukommen. Der Auftritt Gaddafis erbrachte jedenfalls den Beweis, wie sehr selbst in einem als moderat eingestuften Islam die politische und religiöse Ebene miteinander verwoben sind. Das allerdings ist wirklich eine Lehre für den Westen.”
Giuseppe Nardi (http://www.katholisches.info/?p=9369; Bild: flickr. com/rogimmi).

Ein Interview als Kommentar dazu:

31.08.2010  Rom: Europa 2050 islamisch? – Professor P. Samir: “Wir müssen aufwachen!” – “Welches Europa wollen wir?”
(Rom) Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi predigte in Rom den Islam und sagte Europa eine islamische Zukunft voraus. Der italienische Journalist Luigi Geninazzi (Avvenire) führte dazu ein Interview mit dem international renommierten Islamexperten Professor P. Dr. Khalil Samir. Der Jesuit ägyptischer Herkunft ist Dozent am Päpstlichen Orientinstitut in Rom, an der Katholischen Universität von Mailand und an der Universität von Beirut sowie Berater des Vatikans.

Frage: Gaddafi kommt nach Rom und sagt, dass der Islam früher oder später die Religion Europas sein wird. Wenn einer nach Tripolis ginge und die libyschen Bürger einladen würde, sich taufen zu lassen, was würde geschehen?

Es gäbe einen fürchterlichen Aufstand und der arme Prediger würde sofort verhaftet und wegen des Verbrechens des Proselytismus verurteilt. Libyen, wie jedes andere islamische Land, darf man nicht einmal betreten, wenn auch nur der Verdacht besteht, man wolle missionieren. Aber das, was den Christen dort verboten ist, ist die Pflicht der Moslems. Nicht nur für jeden einzelnen Gläubigen, sondern auch für die Staaten. …

Frage: Manche halten den Auftritt Gaddafis für einen lächerlichen Blödsinn, andere für eine Provokation. Wie sehen Sie den Fall?

Erinnern wir zunächst daran, dass Gaddafi es gewohnt ist, solche Reden zu halten. Das letzte Mal tat er dies vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 23. September des vergangenen Jahres. Die islamischen Völker bewundern ihn, weil er auf der ganzen Welt den Islam predigt. Bei seinem römischen Auftritt behauptete er, daß der Islam die letzte Offenbarungsreligion ist und daher das Judentum und das Christentum ersetzt habe. Kein Moslem kann dem widersprechen.

Frage: Er fügte aber auch hinzu, dass Europa dazu bestimmt ist, islamisch zu werden. Ist das ernst zu nehmen?

Sagen wir so, es handelt sich keineswegs um eine aus der Luft gegriffene Vorhersage. Ich wäre vorsichtig, dies einfach als einen hingeworfenen Satz abzutun. Die Europäer haben eine sehr niedrige Geburtenrate, mit einem Schnitt von 1,38 Geburten. Das entspricht der Hälfte der Geburtenrate der Einwanderer aus Nicht-EU-Staaten, und das sind zu einem großen Teil Moslems.
Die Demographen sagen voraus, dass bis 2050 ein Viertel der Bevölkerung Europas Moslems sein werden. Wenn der Trend sich nicht ändert, wird Europa in absehbarer Zeit mehrheitlich von Moslems bewohnt sein. Sollte die Türkei Mitglied der EU werden, würde dies bedeuten, dass ein erheblicher Teil der islamischen Welt, zumindest soziologisch betrachtet, Teil Europas wäre.
Und dann ist da noch der kulturelle Faktor: In Europa nimmt das praktizierte Christentum ab, während religiöse Gleichgültigkeit um sich greift. Das Christentum wird häufig belächelt oder behindert, während der Islam in Europa immer lautstärker und intoleranter auftritt,

Frage:  . . . während wir einen schönen Beweis unserer Toleranz geliefert haben, indem wir Gaddafi in Rom seine Reden halten ließen …

So ist es, und ich sage das ohne jede Ironie. Auch wenn ich mir erlaube hinzuzufügen, dass Rom nicht der Hyde Park ist, sondern das Zentrum der katholischen Christenheit. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir uns den von Gaddafi ausgesprochenen Provokationen werden stellen müssen. Wir müssen aufwachen! Die Frage muss lauten: Welches Europa wollen wir? Hat Europa nur wirtschaftlich betrachtet Wert und Einfluss?
 
Frage: Vielleicht kann Gaddafi gerade deshalb in Rom über den Islam sagen, was er will: Libyen ist ein wichtiger Wirtschaftspartner, da ist es besser, sich nicht querzulegen …

Ich verstehe solche Überlegungen. Wir müssen aber konsequent handeln. (…) Wenn Gaddafi zu uns kommt, dann spricht er nicht nur von Geschäften, sondern tritt auch mit der Haltung eines islamischen Predigers auf. Jemand sollte ihm zu verstehen geben, dass Geschäfte
für uns nicht alles  sind.
(Avvenire/GN; http://www.katholisches.info/?p=9371).

27.08.2010  Vatikan an Moslems: „Lasst uns gemeinsam Gewalt stoppen“:
Der Vatikan ruft die Muslime dazu auf, gemeinsam mit den Christen die interreligiöse Gewalt zu überwinden. Grund für solche Gewalt seien nicht selten Diskriminierungen aufgrund der Religionszugehörigkeit, heißt es in einer Botschaft zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Das Schreiben ist von Kardinal Jean-Louis Tauran unterzeichnet, dem Verantwortlichen des Papstes für den interreligiösen Dialog. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.08.2010). 

20.08.2010  Nigeria:
Im islamischen Norden des Landes greifen in Zukunft striktere Maßnahmen zur Geschlechtertrennung. In dem halb-autonomen Bundsstaat Yobe müssen verheiratete Männer und Frauen zukünftig in getrennten Transportmitteln fahren. Dazu werden spezielle Dreiräder in Umlauf gebracht, die von den Frauen zu nutzen sind. Diese Praxis sei in islamischen Staaten durchaus verbreitet, sagte eine Regierungssprecherin. Die Scharia verbiete es, dass verheiratete Frauen der Öffentlichkeit „vorgeführt“ werden, hieß es zur Begründung. Es widerspreche auch den Prinzipien des Islam, wenn eine Frau neben einem Mann sitze, der nicht der eigene Ehemann sei. (apic) (NL Radio Vatikan, 20.08.010). 

13.08.2010  Malaysia:  Im Bundesstaat Kelantan gibt es seit Donnerstag zwei Währungen. Dort ist nämlich jetzt der islamische Dinar als Parallelwährung zur Landeswährung Ringgit anerkannt worden. Außer einer Goldmünze sollen laut Medienberichten auch Silberlinge in Umlauf gebracht werden. Die Einführung der islamischen Nebenwährung bedeutet eine Weltpremiere. Die beiden Münzen stehen vor allem bei konservativen Muslimen hoch im Kurs, weil sie durch ihren Materialwert gedeckt sind und damit angeblich unabhängig vom westlichen Zinssystem verwendet werden können, das nach islamischem Sharia-Recht als unislamisch gilt. Bislang kam der Dinar nur bei Transaktionen im Internet zum Einsatz oder wurde als Medaille gehandelt. Streng gläubige Muslime in Malaysia bezeichnen die Einführung der neuen Währung als „historischen Moment, der den Beginn des Aufstiegs des Islam und des Niedergangs des Kapitalismus“ markiere. (kipa/ap) (NL Radio Vatikan, 13.08.2010). 

10.08.2010  Ägypten:
Ein Bissen und ein Schluck in der Öffentlichkeit können vom Beginn des Ramadan am Mittwoch bis zum 8. September jetzt auch in Ägypten zur Bestrafung führen. Darauf weist die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ hin. Sie empfiehlt Touristen Zurückhaltung bei der Nahrungsaufnahme oder beim Rauchen in der Öffentlichkeit vor Sonnenuntergang. Im Sommer 2009 hatte das ägyptische Innenministerium erstmals eine Kampagne zur Einhaltung der Abstinenz von Essen, Trinken und Rauchen während des Ramadan durchgeführt. In Südägypten war es Ende August 2009 zu hunderten Verhaftungen von öffentlichen „Ramadan-Brechern“ durch die Polizei, z.B. von auf Straßen rauchenden Jugendlichen, gekommen. Der Verband appelliert an Staatspräsident Hosni Mubarak, Inhaftierungen und anschließende Bestrafungen als Angriff auf die verfassungsmäßig garantierte persönliche Freiheit zu unterbinden. Schließlich sei Ägypten kein homogener islamischer Staat, da mindestens 12% der Bevölkerung Kopten seien. (pm) (NL Radio Vatikan, 10.08.2010). 

30.12.2009  Großbritannien
Der Westen muss dem radikalen Islam wenn nötig auch militärisch die Stirn bieten.
Das meint der ehemalige anglikanische Bischof Michael Nazir-Ali zur aktuellen Afghanistan-Debatte. Man dürfe die zerstörerischen Fähigkeiten des Islam ebenso wenig unterschätzen wie dessen Wunsch, die Welt nach eigenem religiösen Bild neu zu schaffen, schreibt der gebürtige Pakistani in einem Beitrag für das englische Magazin „Standpoint“ (Standpunkt). Ausdrücklich befürwortet Nazir-Ali die von US-Präsident Barack Obama geplante Aufstockung amerikanischer Streitkräfte in Afghanistan. Menschen dürften in einer globalisierten und hoch mobilen Welt eigene Interessen nicht nur an der „Türschwelle“ verteidigen, so Nazir Ali wörtlich. - Der 59-Jährige hat am 1. September 2009 sein Bischofsamt aufgegeben, um sich verfolgten Christen und der Auseinandersetzung mit dem Islam zu widmen. Nazir-Ali musste als 35-Jähriger aus Pakistan fliehen, weil ihm muslimische Extremisten nach dem Leben trachteten. (idea/kath.net) (NL Radio Vatikan, 30.12.2009). --    Ich denke, dass Nazir-Ali weiß, wovon er spricht und wofür er mit seiner Entscheidung einsteht. Hut ab! Meine eigenen und historische Erkenntnisse decken sich damit. Zwischen "einfachen" Muslimen und Islamisten zu unterscheiden, kann als Selbstbetrug sehr gefährlich werden. Der streitbare Islam, der sich dafür bestens auf den Koran berufen kann, versteht seinerseits nur die Sprache militärischer und politischer Gewalt [GH].

11.12.2009  Deutschland:
Der Islam macht mehr als drei Vierteln der Deutschen Sorge.
Nur 22 Prozent der Bundesbürger sehen kein Problem mit dem muslimischen Glauben und glauben auch nicht, dass er sich zu stark in unserer Gesellschaft ausbreitet. Das ist das Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Dimap-Umfrage für das ARD-Morgenmagazin. Danach äußerten 39 Prozent der Befragten ein wenig Sorge, 36 Prozent machen sich große Sorgen um eine Expansion des Islam. Unterdessen ergab eine Umfrage der „Berliner Morgenpost“, dass eine knappe Mehrheit der Berliner ein Minarettverbot nach Schweizer Vorbild ablehnt. Danach sind 53 Prozent der Hauptstadtbewohner dagegen, Muslimen generell zu untersagen, ihre Gotteshäuser mit Turmbauten zu schmücken. 40 Prozent teilen hingegen die Meinung der Mehrheit der Schweizer und wären für ein Verbot. Wie im Nachbarland ist die Ablehnung solcher Bauten der Muslime dort am größten, wo wenige Menschen muslimischen Glaubens leben. Waren das in der Schweiz die ländlichen Kantone, sind es in Berlin die östlichen Bezirke. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.12.2009). 

22.01.2009  Italien:
Innenminister Roberto Maroni will islamische Massengebete vor Kirchen verhindern.
Der Politiker der rechten Regierungspartei Lega Nord hat die Behörden angewiesen, Demonstrationen und Gebete an Plätzen „von besonderer sozialer, symbolischer oder religiöser Bedeutung” künftig zu verbieten. Ob und wie die Regelung im Einzelfall angewendet wird, liegt nach Aussage Maronis im Ermessen von Präfekten und Bürgermeistern. Hintergrund der Initiative waren die kürzlichen Unterstützungsdemonstrationen für den Gazastreifen. Ein Massengebet von 5.000 Muslimen vor dem Mailänder Dom hatte Anfang Januar in ganz Italien für Proteste gesorgt. Eine Abordnung von muslimischen Autoritäten hatte sich hinterher beim Mailänder Kardinal Dionigi Tettamanzi entschuldigt. (pm)(NL Radio Vatikan, 22.01.2009).

05.01.2009  Vatikan/Bahrain:
Der König von Bahrain hat der katholischen Kirche ein Grundstück geschenkt, um in dem Golfstaat ein weiteres Gotteshaus zu errichten.
Erst am 18. Dezember hatte Papst Benedikt XVI. gegenüber dem neuen – und ersten - bahrainischen Botschafter beim Heiligen Stuhl den Wunsch nach der Errichtung einer Kirche geäußert. Im Königreich Bahrein leben rund 80.000 Katholiken, vor allem aus Asien eingewanderte Arbeiter. Bahrain war der erste Golfstaat, der 1939 den Bau einer katholischen Kirche erlaubte. Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und dem arabischen Königreich haben im Jahr 2008 bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Neben dem Amtsantritt des bahrainischen Botschafters am Vatikan kam es im Juli 2008 auch zu einem Treffen mit dem König, Hamad bin Isa Al Khalifa. Dabei lud dieser den Papst offiziell nach Bahrain ein. (asianews) (NL Radio Vatikan, 05.01.2009).

17.12.2008  Vatikan:
Christentum und Islam müssen in gesellschaftlichen Fragen zusammenarbeiten und können voneinander lernen.
Das bekräftigt der Abschlussbericht des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog und der „World Islamic Call Society“. Das interreligiöse Treffen ging nach dreitägigen Beratungen in Rom an diesem Mittwoch zu Ende. Das Schlussdokument fordert die religiösen Führer beider Seiten auf, Jugendliche vor religiösem Fanatismus zu warnen. Weiter sollten sie fundamentale Werte, wie Gerechtigkeit und Solidarität, vermitteln und bewahren helfen, so der Text. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.12.2008).

05.12.2008  Saudi-Arabien:
Zum islamischen Hadsch, der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka, werden diesmal zwei Millionen Muslime erwartet.
Das stellt die saudischen Organisatoren auch dieses Jahr wieder vor immense logistische Herausforderungen. Besonders schwierig gestaltet sich die Unterbringung der Pilger. Viele islamische Gläubige bemängeln den Charakter der Massenveranstaltung als zu unandächtig. - Jeder Muslim sollte mindestens einmal im Leben als Pilger in die Geburtsstadt des Propheten Mohammed reisen. (misna) (NL Radio Vatikan, 05.12.2008).-- Ich dachte immer zum Heiligtum der Kaaba? [GH].

27.11.2008  Marokko: Theologischer Dialog „sehr schwierig“
Der Dialog zwischen Christen und Moslems in Nordafrika tritt auf der Stelle. Das beobachtet der Erzbischof von Rabat, Vincent Landel, der gleichzeitig Vorsitzender der marokkanischen Bischofskonferenz ist. In Tanger treffen sich in diesen Tagen die Oberhirten des Maghreb zum Meinungsaustausch.
„Unsere Länder sind islamisch, und die christlichen Gemeinden winzig klein – sie setzen sich durchwegs aus Fremden zusammen. Viele schwarzafrikanische Flüchtlinge sind darunter oder Europäer, die für zwei, drei Jahre ins Land kommen, um hier zu arbeiten. Der Dialog mit den Moslems ist in den vergangenen Jahren weder gewachsen noch geschrumpft. Man kennt sich zu wenig. Wir können den Dialog im Alltag führen, das ist die Basis jeder Freundschaft. Erst nachher kann ein spiritueller Dialog entstehen.“
Viel schwieriger, sagt der marokkanische Erzbischof, sei ein Dialog über grundlegende Glaubensfragen zwischen Christen und Moslems – ein theologischer Dialog.
„Das haben wir auch neulich beim interreligiösen Gipfel im Vatikan gesehen. Wir Christen debattieren ja über unseren Glauben, über theologische Fragen – die arabische Welt hat das nie getan. Die Medien unserer Länder haben dieses Treffen nicht im Mindesten thematisiert. Weder in den Zeitungen, noch im Fernsehen, noch im Radio: Nirgendwo! Dieser Dialoggipfel wurde bei uns als eine Frage der Kirche gesehen mit ein paar theologischen Gelehrten, eine Angelegenheit von Spezialisten, sonst nichts.“ (rv) (NL Rasdio Vatikan, 27.11.2008).

22.11.2008  Deutschland:
Muslime müssten die historisch gewachsene Trennung von Kirche und Staat in Europa akzeptieren.
Das sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) am Samstag bei der Verleihung des Eugen-Biser-Preises in München. Wörtlich sagte Schäuble, der Islam in Europa müsse sich „ein Stück weit europäisieren”. Das bedeute auch den Verzicht auf einen sozialen oder politischen Absolutheitsanspruch. Doch auch die Deutschen seien dazu aufgefordert, Muslimen beim „Heimisch-Werden” zu helfen, meinte Schäuble. Der Islam müsse in Deutschland als Teil der Lebenswirklichkeit anerkannt werden. –                         Die christliche Eugen-Biser-Stiftung hat drei muslimische Würdenträger ausgezeichnet. Der Großmufti von Bosnien-Herzegowina, Mustafa Ceric (54), der jordanische Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal (42) und Scheich Al-Habib Ali Zain Al-Abidin Al-Jifri (37) erhielten am Samstag in der Hofkirche der Münchner Residenz den Eugen-Biser-Preis. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt ihren Beitrag zur Verständigung zwischen Muslimen und Christen. (kna)(NL Radio Vatikan, 22.11.2008).

01.11.2008  Vatikan:
Hinter verschlossenen Türen tritt am kommenden Dienstag das „Katholisch-Islamische Forum“ zu seiner ersten Sitzung zusammen.
Die Tagung an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ist die Antwort auf die Erklärung von 138 islamischen Theologen und Rechtsgelehrten vom letzten Jahr. Die Planungen im Päpstlichen Dialograt laufen auf Hochtouren und unter strikter Diskretion. Bislang wurden weder Tagesordnung noch Teilnehmerliste publik. Bekannt ist nur das Thema: „Gottesliebe - Nächstenliebe". In den bis Donnerstag dauernden Beratungen soll es um theologische und spirituelle Grundfragen, aber auch um Themen wie Menschenrechte und gegenseitigen Respekt gehen. Es handelt sich um den ersten wissenschaftlichen Dialog-Anlauf der beiden Religionen nach der „Regensburger Rede“ von Papst Benedikt. Die Vorlesung vom September 2006 hatte in der islamischen Welt zunächst zu Aufruhr und Polemik geführt, dann aber auch ernsthafte Reflexionen und neue Perspektiven eingeleitet. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.11.2008).

18.10.2008  Saudi Arabien:
Die Imame sind nicht in der Lage, die Jugend vom Extremismus fernzuhalten.
Das beklagte der Innenminister des Emirats, Prinz Naif, während eines Treffens mit Universitätsdozenten in Mekka. Die über 15.000 Moscheen des Landes seien zwar die besten Orte, um die Jugend auf die richtige Bahn zu leiten. Doch hätten die Imame – mit Ausnahme der Geistlichen der beiden heiligen Moscheen in Mekka und Medina - in ihrer Aufgabe versagt. Saudi Arabien kämpft schon seit einiger Zeit auch mit öffentlichen Kampagnen gegen den Fundamentalismus. (asianews)(NL Radio Vatikan, 18.-10.2008).

08.10.2008  Sudan:
Ein neues islamisches Rechtsgutachten (Fatwa) verbietet Muslimen, bei der Wahl im kommenden Jahr einen Christen zu wählen.
Das berichtet die Zeitschrift „Memri”. Dabei sei zu beachten, dass die sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) ihren christlichen Parteivorsitzenden und Vizepräsidenten des Sudans, Salva Kiir Mayardit, für die Präsidentschafts-wahlen ins Rennen schickt. Die im Südsudan verbreitete SPLA ist nichtarabisch und nichtmuslimisch, im Gegensatz zum überwiegend muslimisch-arabischen Nordsudan. 2005 schloss die SPLA einen Friedensvertrag mit der sudanesischen Regierung ab. Die Fatwa stehe im Widerspruch zum Abkommen von 2005, heißt es in der Zeitschrift. Sie sei ein Versuch der Partei des sudanesischen Präsidenten, Umar Hasan Ahmad al-Baschir, „die Religion für politische Zwecke auszunutzen”. (L'Osservatore Romano) (NL Radio Vatikan, 08.10.2008).

26.09.2008  Iran:
Die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte” fordert deutsche Proteste gegen ein neues Gesetz im Iran. Dieses sieht für den Abfall vom Islam, „Ketzerei” und „Zauberei” die Todesstrafe vor. Das Gesetzgebungsverfahren ist weit vorangeschritten, aber noch nicht abgeschlossen. Der Gesetzentwurf war in einer ersten Lesung am 9. September im iranischen Parlament mit großer Mehrheit gebilligt worden. Rechtskräftig kann das Gesetz aber erst werden, wenn auch der islamische Wächterrat ihm zugestimmt hat. Der im deutschen Göttingen ansässige Menschenrechtsverband befürchtet, dass sich durch das Gesetz die Verfolgung von christlichen Konvertiten und islamischen Reformern noch weiter verschärfen wird. (pm) (NL Radio vatikan, 26.09.2008).

26.09.2008  Ägypten:
Der bekannteste Konvertit des Landes, Mohammed Ahmed Hegazy, schwebt offenbar in akuter Lebensgefahr. Darauf weist die „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte” hin. Hegazy und seine Familie würden von islamistischen Fundamentalisten, die seinen Glaubenswechsel zum Christentum als Verrat am Islam betrachten, bedroht und verfolgt. Nachdem er am 29. Januar dieses Jahres einen Gerichtsprozess verlor, in dem er dafür kämpfte, dass er offiziell als Christ anerkannt würde, beantragt Hegazy nun ein Berufungsverfahren. Mohammed Ahmed Hegazy hatte sich im Alter von 16 Jahren dazu entschieden, vom Islam zum Christentum zu wechseln. Als er und seine Frau acht Jahre später ein Kind erwarteten, beantragte er im August 2007 die staatliche Anerkennung seines Religionswechsels, damit sein Kind christlich getauft werden kann. Nach der Scharia, dem islamischen Recht, gilt jedes Kind eines muslimischen Vaters automatisch auch als Muslim. Als Hegazy das Recht auf Religionswechsel verweigert wurde, klagte er im Oktober 2007 gegen diese Entscheidung. Der Fall erregte viel Aufsehen – Hegazys Gesicht wurde durch die Medien in ganz Ägypten bekannt. Am 29. Januar 2008 entschied das Gericht in Kairo, dass es für einen Muslim gegen das Gesetz sei, den Islam zu verlassen. Nur der Wechsel von anderen Religionen in den Islam sei zulässig. Seit er für sein Recht auf Religionsfreiheit öffentlich eintritt, muss Hegazy mit seiner Frau und seiner Tochter offenbar im Untergrund leben, da islamische Fundamentalisten versuchen, sie zu töten. In den letzten acht Monaten musste die Familie nach Angaben des Menschenrechtsverbands fünfmal umziehen. Im Oktober 2007 es einer Gruppe von Fundamentalisten fast gelungen, Hegazy aufzuspüren. Einer seiner Anwälte habe seine Adresse weitergegeben. (pm) (NL Radio Vatikan, 26.09.2008).

Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in Midyat

29.08.2008  Türkei:
Mit Strafprozessen wegen rechtswidriger Ansiedelung wollen drei kurdische Dörfer gegen eines der ältesten christlichen Klöster der Welt vorgehen.
Wie die liberale türkische Zeitung „Radikal” berichtete, zeigten die Ortsvorsteher im Bezirk Midyat das syrisch-orthodoxe Mor Gabriel wegen Aneignung fremden Bodens an. Das Kloster stehe auf ihrem Weideland. Der Gemeindevorstand von Mor Gabriel wies laut Bericht darauf hin, dass das Kloster schon seit dem Jahr 397 dort steht, also Hunderte von Jahren vor Gründung des ersten kurdischen oder türkischen Dorfes. (kna) (NL Rdio Vatikan, 29.08.2008). --  Man beachte die Mentalität !! [GH].

15.08.2008  Saudi-Arabien:
Eine junge Frau ist von ihrem Vater mit dem Tod bestraft worden, weil sie sich zum Christentum bekehrt hat.
Die Tochter hatte außerdem Artikel mit christlichen Inhalten im Internet veröffentlicht. Der Vater ist Mitglied der sogenannten „Kommission zur Förderung der Tugend und gegen das Laster“, einer Art Sittenpolizei in Saudi-Arabien. Seine Tat wird als „Ehrverbrechen“ mit einer Gefängnisstrafe von maximal drei Jahren geahndet. Der Vorfall ist nach Meinung von Beobachtern Ausdruck für die noch immer sehr konservative Mentalität in einem Land, das in letzter Zeit erste Schritte der Öffnung gegenüber anderen Religionen unternommen hatte. Im November letzten Jahres hatte sich der König Abdallah Bon Abdelaziz mit Papst Benedikt getroffen. (ansa/rv) (NL Radio Vatikan, 15.08.2008).

12.08.2008  Philippinen:
Tausende von Einwohnern der Insel Mindanao sind nach Kämpfen zwischen Armee und islamischen Rebellen auf der Flucht.
Nach Angaben der Behörden haben in dem Krisengebiet im Süden der Philippinen etwa 130.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Armee hatte in den letzten Tagen eine Offensive gestartet, nachdem sich islamische Separatisten geweigert hatten, mehrere vor allem von Christen bewohnte Dörfer zu räumen. Zu wie vielen Toten und Verletzten es bei der Offensive gekommen ist, ist noch unklar. Eigentlich hatte vor genau einer Woche ein Friedensabkommen für den blutigen Konflikt zwischen Regierung und islamischen Separatisten unterzeichnet werden sollen. Der Text hatte Moslems auf Mindanao mehr Rechte in Aussicht gestellt. Daraufhin hatten christliche Politiker aber das Oberste Gericht in Manila angerufen und Recht bekommen. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.08.2008).

01.08.2008  Syrien:
Der syrische Großmufti hat Papst Benedikt XVI. nach Damaskus eingeladen. „Ich wäre sehr glücklich, wenn der Heilige Vater die Einladung zum Besuch Syriens im Paulus-Jahr annehmen würde“, sagte Ahmad Badr-ed-din Hassoun bei einer Begegnung mit Journalisten im Rahmen einer Reise des Römischen Pilgerwerks. Damaskus sei die Hauptstadt des Paulus-Jahres, erinnerte der Großmufti im Hinblick auf das Bekehrungserlebnis des Völkerapostels. Er würde sich sehr freuen, dem Papst persönlich darlegen zu können, was er vor dem Europa-Parlament zu Beginn des Jahres über die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs gesagt habe, betonte der Großmufti. Der Heilige Stuhl müsse mitwirken, wenn es darum gehe, „die Blume des Friedens“ im Nahen Osten zu pflanzen. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.08.2008).

30.07.2008  Frankreich:
Zum 54. Mal hat in einem kleinen Dorf in der Bretagne eine christlich-islamische Prozession stattgefunden, die auf der Welt einzigartig ist. Die „procession de Vieux-Marché“ wurde von dem französischen Orientalisten Louis Massignon ins Leben gerufen. Dem römisch-katholischen Konvertiten, der 1949 mit Erlaubnis von Papst Pius XII. zur griechisch-katholischen melkitischen Kirche übertrat und dort die Priesterweihe erhielt, waren Ähnlichkeiten zwischen einem Volkslied aus der Bretagne und der 18. Sure des Korans aufgefallen. Darin geht es um die Legende der heiligen „Siebenschläfer von Ephesus“. (apic u.a.)(NL Radio Vatikan, 30.07.2008).

21.06.2008  Libanon:
Der syrisch-katholische Bischof Flavien-Joseph Melki – er ist Patriarchalvikar für den Libanon mit Sitz in Beirut – hat den Westen zu einem stärkeren Engagement für die Christen in seinem Land aufgerufen.
Er wünsche sich, dass Europa die Christen im Libanon unterstütze, sagte Melki am Donnerstag in Hamburg. Die Kirche im Westen dürfe ihre Wurzeln im Orient nicht vergessen. „Die Wiege des Christentums darf nicht zu einem Ort ohne Christen werden”, mahnte der Bischof. Die Lage der Kirchen im Libanon bezeichnete der Bischof als schwierig. Sie seien durch die aktuelle politische Situation in Bedrängnis. Das lange Zeit friedliche Miteinander der Religionen sei inzwischen stark gestört. Schuld daran sei auch die schiitische Hizbollah, sie sei ein „Staat im Staate” und von der Regierung des Landes nicht zu kontrollieren. Der Bischof beklagte darüber hinaus eine generelle Benachteiligung der Christen in der arabischen Welt. Bei der rechtlichen Stellung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gebe es in den Ländern des Orients eine „extreme Schieflage”. Christen hätten nicht die gleichen Rechte wie Muslime. Umso unverständlicher sei es, wie großzügig Europa den Muslimen alle Rechte einräume. Melki hatte sich zuvor auch in Österreich aufgehalten und war u.a. in Wien und in Heiligenkreuz an die Öffentlichkeit getreten. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.06.2008).

31.05.2008  Deutschland:
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) will Muslimen im Umgang mit Finanzprodukten helfen.
Dazu hat er ein Konzept zur Begutachtung islamischer Finanzprodukte entwickelt, wie der ZMD am Freitag in Köln mitteilte. Das Zertifikat solle Muslimen helfen, mit ihrem Vermögen „auf islamische Weise umzugehen“. Zugleich könne es Banken und anderen Institutionen helfen, ihre Finanzierungs- und Anlageangebote auf Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Islam zu überprüfen. Der Zentralrat wolle dazu beitragen, dass auch Muslime in Deutschland „islamkonform in die Finanzwelt integriert werden“. Trotz eines geschätzten Vermögens von 20 Milliarden Euro unter den 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland gebe es bisher kaum Angebote von Banken für diese Klientel, hieß es. Mit dem Angebot einer Zertifizierung sollten die deutschen Finanzinstitute ermuntert werden, dies zu ändern, unterstrich ZMD-Vorsitzender Ayyub Axel Köhler. (kna) (NL Radio Vatikan, 31.05.2008) --
Hintergrund: Den Muslimen ist das Zinsnehmen verboten. (GH)

20.05.2008  Pakistan:

Die sofortige Freilassung aller ohne Beweise wegen Blasphemie angeklagten Christen hat die Allianz für Minderheiten in Pakistan gefordert.
Das Blasphemiegesetz werde in vielen Fällen missbraucht, um Gegner aus der Welt zu schaffen, sagte der katholische Abgeordnete Shahbaz Bhatti, Präsident der „All Pakistan Minorities Alliance”, gegenüber dem Pressedienst Asianews. Laut dem betreffenden Artikel im Strafgesetzbuch wird für die „Entweihung” des Islam, Mohammeds oder des Koran lebenslange Haft oder die Todesstrafe verhängt. Ausreichende Beweise würden jedoch so gut wie nie erhoben, so der Politiker. Das Blasphemiegesetz schwebe „wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Minderheiten”. (asianews) (NL Radio Vatikan, 20.05.2008).

16.05.2008  Katar:
In der Hauptstadt des Emirats Katar, Doha, ist eine Dialog-Konferenz der Religionen zu Ende gegangen.
An ihr hatten hochrangige Katholiken, Kopten, Evangelikale, Moslems und auch Juden teilgenommen. Katholischer Vertreter war Kardinal Jean-Louis Tauran vom Päpstlichen Dialograt. Ein US-Professor erklärte gegenüber „Al Jazeera”, er sei vor allem dankbar für die vielen kleinen, aufschlussreichen Gespräche am Rand der Konferenz. Der Sender betonte, die Teilnahme zahlreicher jüdischer Rabbiner an dem Treffen sei für ein arabisches Land ohne Beispiel. Von schiitischer Seite seien hingegen nur wenige gekommen. Die siebte „Konferenz der Religionen” von Doha soll im Mai nächsten Jahres stattfinden. Erst vor kurzem konnte in der Hauptstadt Katars die erste katholische Kirche des Landes eingeweiht werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 16.05.2008).

14.05.2008  Türkei:
Der Vorsitzende der katholischen Bischofs- konferenz in der Türkei, Bischof Luigi Padovese, hat erneut auf das Problem des fehlenden kirchlichen Rechtsstatus in der Türkei hingewiesen.
Der Agentur „kathpress” sagte er wörtlich: „Wir existieren de facto, aber nicht de jure”. Das Fehlen jeglicher rechtlicher Anerkennung sei das „zentrale Problem und das Hemmnis für jede weitere Stärkung des Christentums in der Türkei”. Greifbar werde dies vor allem im alltäglichen religiösen Leben, wie etwa bei der Anstellung von Seelsorgepersonal. Derzeit müssen Priester und Ordensleute ihr Visum jährlich erneuern lassen. Auch spiele der Rechtsstatus bei der Rückgabe von Kirchengütern eine Rolle. „Wem sollte der Staat die Güter auch zurückgeben, wenn wir offiziell nicht existieren?”, erklärt der Bischof. Zudem sei die Kirche nicht in das kulturelle Leben integriert. Da man allein auf ausländische Priester angewiesen sei, werde die Kirche von vielen als Fremdkörper im Land betrachtet. Vom Gelingen der Integration werde der Fortbestand des Christentums in der Türkei abhängen, glaubt Padovese. (kap) (NL Radio Vatikan, 14.05.2008).

05.04.2008  Saudi-Arabien:
Mit großer Mehrheit hat die Nationale Ratsversammlung Saudi-Arabiens einen Antrag abgelehnt, der die Achtung nicht-islamischer Religionen und Symbole zum Inhalt hatte. Die vom König eingesetzte Volksvertretung wies den Antrag Ende März mit 77 gegen 33 zurück. So heißt es in einem Kommentar der in Riad erscheinenden englisch- sprachigen Zeitung „Arab News“. Die Nachteile über- wögen die Vorteile, hieß es zur Begründung. Die Anerkennung nicht-monotheistischer [!!] Religionen stehe nicht im Einklang mit dem Islam, der in Saudi-Arabien Staatsreligion ist. Außerdem hätte der Antrag den Bau von Gotteshäusern für solche Religionen erlaubt. Saudi-Arabien gilt als das strengste islamische Land. Jedes christliche Symbol, der Kirchenbau sowie die Ausübung des christlichen Glaubens sind selbst in Privaträumen verboten. Allerdings hat sich König Abdullah, der als „Hüter der Heiligen Stätten“ von Mekka und Medina fungiert, Ende März öffentlich für einen Dialog des Islam, des Judentum und des Christentums ausgesprochen. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen kommt es in Saudi- Arabien immer wieder zu schweren Ausschreitungen der Religionspolizei und anderer Sicherheitskräfte gegen religiöse Minderheiten. Diskriminierung oder Verfolgung drohe allen, die nicht dem sunnitischen Islam wahhabitischer Prägung folgen. Besonders betroffen sind die acht Millionen Gastarbeiter in dem 27 Millionen Einwohner zählenden Land. Darunter sind mehr als eine Million katholische Filipinos. Sie müssen unter anderem den islamischen Fastenmonat Ramadan einhalten, dürfen aber hohe christliche Feste wie Weihnachten und Ostern nicht feiern. Wiederholt hat die Religionspolizei Gottesdienste in Privaträumen gestürmt, Christen verhaftet und ausgewiesen. (idea) (NL Radio Vatikan, 05.04.2008).

05.04.2008  Pakistan:
Ein christlicher Parlamentsabgeordneter hat die Gleichbehandlung von Minderheiten in dem überwiegend muslimischen Land gefordert.
„Wir wollen ein modernes und demokratisches Pakistan, in dem jeder Bürger gleich behandelt wird“, erklärte der Vorsitzende der Pakistanischen Minderheiten-Allianz, Shahbaz Bhatti, am 29. März im Parlament in Islamabad. Nicht-Muslime fühlten sich oft wie Bürger zweiter Klasse. Von den 156 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 Prozent Muslime, 3 Prozent Christen und 1,8 Prozent Hindus. Bhatti regte unter anderem an, dass religiöse Feste der Minderheiten offiziell anerkannt und beachtet werden. Außerdem trat er für die Abschaffung diskriminierender Rechtsvorschriften ein. Seit 1986 ist in Pakistan ein so genanntes Blasphemiegesetz in Kraft, das die Beleidigung des Islam mit der Todesstrafe bedroht. Seither wurden mindestens 23 Menschen aus diesem Grund hingerichtet. Menschenrechtsorganisationen beklagen, dass oft falsche Vorwürfe zur Anklage von Christen führen. (idea) (NL Radio Vatikan, 05.04.2008).

02.04.2008  Libanon:

Christentum und Islam sind nicht miteinander zu kombinieren, sondern zwei unterschiedliche und in einigen Punkten sogar entgegengesetzte Religionen. Das betont der Jesuitenpater Samir Khalil Samir. Er wäre „sehr gerne gleichzeitig Moslem und Christ – aber das geht nicht”, so Islam-Experte Samir. Die Moslems leugneten „die essentiellen Dogmen des Christentums”, was „ihr gutes Recht” sei. Man solle aber nicht versuchen, Unvereinbares zu vermischen; stattdessen solle die eine Religion die andere in ihrer Verschiedenheit respektieren. In einem Aufsatz für die Nachrichtenagentur Asianews antwortet der in Beirut lebende Priester auf Äußerungen eines saudischen Moslemvertreters. Anwar Ashiqi vom Riader Zentrum für strategische Nahost-Studien hatte geäußert, der Islam erkenne das Christentum und Jesus an. Das Christentum müsse aber auch den Propheten Mohammed anerkennen – „erst dann können wir offizielle Verhandlungen über den Bau einer Kirche in Saudi-Arabien aufnehmen”. Pater Samir sieht dahinter ein „Missverständnis”, in gewisser Weise sogar eine Art „Erpressung”. Er rät dazu, Moslems und Christen sollten „als gute Freunde oder sogar Brüder zusammenleben, die anderen als anders anerkennen und sich über diese Vielfalt sogar freuen”. (asianews) (NL Radio Vatikan, 02.04.2008).

01.04.2008:  Die friedlichen Demonstrationen von Christen in Mossul und Umgebung werden seit der Ermordung ihres Erzbischofs jeden Abend in den Kleinstädten durchgeführt, obwohl sich dort immer wieder islamistische Milizionäre in provokanter Weise blicken lassen. Sie verlangen Aufklärung über die Mörder und die Hintergründe. Bei den Umzügen werden Bilder der kirchlichen Märtyrer der letzten Jahre mitgeführt. Unter den Christen, die in den vergangenen Jahren ermordet wurden, sind viele, die sich gegen eine Entführung zur Wehr gesetzt hatten bzw. nicht zum Islam konvertieren wollten. In den letzten zwei bis drei Jahren haben die islamistischen Extremisten im Bereich von Mossul viele Methoden der Einschüchterung von Christen entwickelt. Neben den Schildern „Kauft nicht bei Christen” bedienen sich die jugendlichen Handlanger der Extremisten vor allem der SMS. Immer wieder erhalten Christen auf ihren Handys Botschaften mit dem Text: „Verschwindet oder wir schneiden euch die Gurgel durch”.
Zehntausende von Christen haben in den letzten Jahren nach Drohungen den Irak verlassen; oft sind sie in Nachbarländer geflüchtet. Ein Arzt aus Bagdad ist mit seiner Frau in das jordanische Amman geflohen, nachdem er einen Drohbrief von Islamisten an seiner Haustür fand.
„Viele Familien bekommen solche Drohbriefe. Darin steht: Wenn ihr nicht Moslems werdet, töten wir euch. Das Bagdader Stadtviertel Dora war von assyrischen Christen besiedelt. Wenn Sie heute dahin gehen, werden Sie kaum noch einen Christen finden. Die meisten wurden einfach vor die Wahl gestellt: Werdet Moslems oder sterbt. Viele sind deshalb geflohen; einige landeten hier, andere gingen in den Norden des Irak, wo es sicherer ist. Einige sind in Bagdad geblieben, aber in andere Viertel umgezogen, die etwas sicherer scheinen. Dora ist jetzt leer von Christen. Und auch viele Kirchen wurden angegriffen.”
- Zwischenfrage: Wer sind diese Leute, die die Christen bedrohen?
„Terroristen. Die haben es speziell auf die Christen abgesehen.”
- Aber woher kommen die Terroristen? Sind es Schiiten, sind es Ausländer?
„Die Leute sagen: Die kommen von draußen. Aber wir kennen ihre Nationalität nicht: ob Saudi-Arabien, Syrien oder Sudan... Die Amerikaner haben einige der Terroristen geschnappt und festgestellt: Die kommen ja von überall her. Saudis zum Beispiel.” (rv/kap) (nach NL Radio Vatikan, 01.04.2008).

Die Muslime kommen ihrem schon vor Jahren erklärten Ziel immer näher, den Nahen Osten christenfrei zu machen! Amerika bietet mit seinem Krieg im Irak dazu die Gelegenheit. Und Europa faselt von Integration und Verständigung und Wiederaufbau. Da müssten erst einmal ein paar heikle, aber ganz grundsätzliche Fragen zum Islam geklärt werden! Der islamistische Terror hat seinen Ursprung und findet seine Nahrung in der Religion, leider! Das muss man klar sehen und darf den Verbrechern nicht das Feld überlassen. [GH].

29.03.2008  Italien:
Ex-Muslim wehrt sich gegen Instrumentalisierung

Der in der Osternacht im Vatikan getaufte Ex-Muslim hat sich gegen Gewalt im Namen der Religion ausgesprochen. „Ich war nie für Religionskriege”, betont der ägyptischstämmige italienische Journalist Magdi Allam in einem offenen Brief in der Tageszeitung „Corriere della Sera”. Man könne und müsse den Dialog mit allen Moslems führen, die „ohne wenn und aber die fundamentalen Menschenrechte teilen” und sich für das Zusammenleben aller Menschen einsetzen. Sein Übertritt zum katholischen Glauben sei instrumen- talisiert worden, kritisiert Allam. Man habe ihm schaden und den Papst beschuldigen wollen. Sich selbst bezeichnete der ehemals moderate Muslim als „Freigeist”, der er auch als Katholik bleiben wolle. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi habe Recht, wenn er sage, die früheren Äußerungen seien die Privatmeinung Allams gewesen. Keinesfalls wolle er die Haltung des Vatikans beeinflussen, schreibt der stellvertretende Direktor des Corriere. Unterschrieben ist der Brief mit Magdi Cristiano Allam. (pm) (NL Radio Vatikan, 29.03.2008).

26.03.2008  Saudi-Arabien
Jüdische Vertreter begrüßen den Vorstoß König Abdallahs von Saudi-Arabien zu einem Dialog der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam.
Der ashkenasische Großrabbiner von Jerusalem, Jona Metzger, sagte am Mittwoch, er gebe seinen Segen zu allen Initiativen, die „Blutvergießen vermeiden wollten”. Der sephardische Großrabbiner, Shlomo Amar, sagte, die Idee eines interreligiösen Dialogs sei zu begrüßen, wenn denn ein ehrlicher Wille dazu vorhanden sei. - König Abdallah von Saudi-Arabien hat nach Angaben der saudischen Zeitung Al-Sharq al-Awsat jedenfalls „grünes Licht” von den Ulemas seines Landes, also den islamischen Religionsgelehrten, erhalten. Beobachter bewerten den Aufruf zum Dialog als Signal für eine mögliche Wende in der restriktiven Religionspolitik des Landes. - Allerdings macht die katholische Nachrichtenagentur Asianews auch auf Widersprüche in der saudischen Religionspolitik aufmerksam. So habe erst vergangene Woche ein Beratungsgremium mit Zweidrittelmehrheit sich gegen eine UNO-Resolution zum Schutz der Religionsfreiheit ausgesprochen. - Abdallah, der auch als „Hüter der Heiligen Stätten” von Mekka und Medina in dem streng islamischen Land fungiert, hatte den Vorstoß in einer Rede bei einem Empfang für Teilnehmer eines japanisch-islamischen Kulturforums am 24. März in Riad formuliert. (apic/afp) (NL Radio Vatikan, 26.03.2008).

25.03.2008  Vatikan:
Reaktionen auf Taufe eines Moslems
Dass der Papst in der Osternacht einen früheren Moslem getauft hat, führt zu Reaktionen in der islamischen Welt. Benedikt XVI. hatte im Petersdom den italienischen Journalisten Magdi Allam getauft; der Vize-Direktor der Tageszeitung „Corriere della Sera”, dessen Familie aus Ägypten stammt, ist schon seit längerem ein offener Kritiker von islamischem Fundamentalismus.
„Al Quds al-arabi”, eine extreme arabische Tageszeitung, die in London verlegt wird, nimmt das Ereignis auf die Seite eins. Ihre Schlagzeile lautet: „Der Papst ruft bei Moslems Befremden hervor, weil er einen Ex-Moslem tauft, der Israel stützt und für seine Aversion gegen den Islam bekannt ist.” Die in Kairo erscheinende „Al-Masri al-jaum” behauptet, Allam sei für den italienischen Geheimdienst tätig und beleidige die Araber und Moslems immer wieder. Der Fernsehsender „al-Arabiya” nennt Magdi Allam „einen der umstrittensten Journalisten Italiens”, während auf der Internetseite der Tageszeitung „Al Shark Al-Awsat” die Formulierung steht, das Wasser, das Papst Benedikt auf Allams Kopf gegossen habe, sei „wie Benzin auf das Feuer des Zusammenstoßes der Zivilisationen”.
Nun sind allerdings empörte Kommentare in der arabischen Presse nicht immer zum Nennwert zu nehmen: Ressentiments, die durch jahrhundertelange Demütigungen genährt werden, machen sich traditionell in scharfen Worten Luft. Mit dem Sturm nach der Regensburger Rede des Papstes sind diese Kommentare überhaupt nicht zu vergleichen. Hinzu kommt, dass Allam sich tatsächlich oft mit eigenwilligen Meinungen exponiert hat; so gehörte er vor fünf Jahren zu den eifrigsten Befürwortern des Irak-Kriegs. Seinen Übertritt zum Christentum schildert der Journalist als persönliche Angelegenheit, als „langen inneren Weg”. Die Reaktionen in der islamischen Gemeinschaft Italiens sind denn auch verhalten: „Eine freie Wahl, die wir respektieren”, sagt der bekannte Moslem-Vertreter Mario Scialoja.
Derweil hat der vatikanische „Dialog-Minister” Kardinal Jean-Louis Tauran die Taufe Allams während der Osternacht verteidigt. „Die Gewissensfreiheit ist ein Grundrecht”, sagte der Präsident des Päpstlichen Dialogrates einer Tageszeitung. Zudem mache der Papst bei der Auswahl der Täuflinge während des Ostergottesdienstes keinen Unterschied. (repubblica/rv) (NL Radio Vtikan, 25.03.2008).

14.03.2008  Senegal:
Der alarmierende Anstieg von Islamfeindlichkeit gerade in Europa und den USA bedroht den Weltfrieden und die Sicherheit in der Welt. Zu diesem Ergebnis kamen die Vertreter von 57 mehrheitlich islamischen Staaten auf ihrer Konferenz im Senegal. Für einen erfolgreichen Kampf gegen den Terrorismus könne man nicht an ihnen vorbei-agieren. Die Konferenz rief den Westen dazu auf, Schritte gegen Islamfeindlichkeit zu unternehmen. Gleichzeitig drängt sie die islamische Welt, sich als zuverlässiger, toleranter und friedlicher Partner zu zeigen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 14.03.2008).

28.02.2008  Katar:
Kurz vor Ostern wird in dem Land auf der Arabischen Halbinsel die erste katholische Kirche eingeweiht. Die der Gottesmutter Maria gewidmete
Kirche soll als Gotteshaus den etwa 140.000 Gläubigen zur Verfügung stehen, die sich als Gastarbeiter in dem muslimischen Land aufhalten. Die Kirchweihe wird am 14. März 2008 von Kardinal Ivan Dias vorgenommen, dem Präfekten der vatikanischen Missionskongregation. Unter den Konzelebranten ist Bischof Paul Hinder von Arabien. Die Kirche steht am Stadtrand von Doha auf einem großen Grundstück, das Scheich Abdullah ibn Khalifa al-Thani zur Verfügung gestellt hatte. Der Fürst hatte sich in den vergangenen Jahren einer Politik des Dialogs zugewendet und war für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Katar und dem Heiligen Stuhl mitverantwortlich. Auf dem Grundstück sollen fünf weitere christliche Kirchen entstehen. (ansa) (nach NL Radio Vatikan, 28.02.2008).  --  Wie man sieht, ist die Kirche kaum als solche zu erkennen, ein Zugeständnis an die islamischen Behörden. Dies könnte auch eine Anregung sein für einen zurückhaltenderen Bau von Moscheen in Deutschland und Europa. Ebenso das Verbot eines Kreuzes und der Glocken! [GH].

23.02.2008  Vatikan/Deutschland:
Kurienkardinal Walter Kasper beurteilt den christlich-islamischen Dialog weiterhin als schwierig.
Man solle sich in dieser Hinsicht keine Illusionen machen, sagte der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates am Freitag bei einer Veranstaltung der Akademie der Wissenschaften in Mainz. Muslime hätten vom Koran her ein anderes Verständnis vom Menschen. Er betonte, die katholische Kirche wolle den Dialog und die Zusammenarbeit mit den gemäßigten Muslimen. Mit den Radikalen sei dies allerdings nicht möglich. Man dürfe keine falsche „Harmonie-Idee“ entwickeln, so Kasper. Auch dürfe man den Islam und das Judentum nicht auf eine Stufe stellen. Das Christentum sei ohne die jüdische Religion nicht denkbar, der Islam hingegen sei eine nachchristliche Religion. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.02.2008).

18.12.2008  Ägypten:
Die TV- und Radioprogramme in der Arabischen Liga sollen „Islamischen Werten“ entsprechen.
In den Mitgliedsstaaten wurden jetzt „ethische Richtlinien“ für Satellitenprogramme eingeführt. Diese sollen die traditionellen Werte der arabischen Gesellschaft bestärken. Es seien Sendungen verboten, die im Widerspruch zu monotheistischen Religionen stehen oder Staatsführer beleidigen. Außerdem sei es untersagt, zum Rauchen oder zum Alkoholkonsum zu animieren sowie „obszönes oder erotisches Material“ zu senden. Bei Verstößen können die 22 Länder, die der Liga angehören, den Medien die Lizenz entziehen. (faz) (NL Radio Vatikan, 18.02.2008).

05.02.2008  Großbritannien:
Ein Bischof der anglikanischen Kirche von England hat Todesdrohungen erhalten.
Der Bischof von Rochester, Michael Nazir-Ali, hatte davor gewarnt, dass sich einige überwiegend von Muslimen bewohnte Stadtviertel zu „Tabu-Zonen” für Bürger anderen Glaubens entwickelten. Er wurde jetzt unter Polizeischutz gestellt, berichtet die Londoner Zeitung „The Times”. Der gebürtige Pakistani hatte in der Londoner Zeitung Sunday Telegraph vom 6. Januar Kritik an den Folgen einer „Multi-Kulti-Gesellschaft” geübt. Er beklagte den Verlust der christlichen Identität Großbritanniens. Man habe es den eingewanderten Bürgern erleichtert, in abgegrenzten Gemeinschaften zu leben, nur ihre eigenen Sprachen zu sprechen und ohne Beziehungen zur Bevölkerungsmehrheit zu existieren. Das Christentum als öffentlicher Glaube sei auf dem Rückzug. (idea) (NL Radio Vatikan, 05.02.2008).

16.01.2008  Zypern:
Die griechisch-orthodoxe Kirche von Zypern will die türkische Regierung vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof verklagen

Das bestätigte der zypriotische Primas, Erzbischof Chrysostomos II., im Gespräch mit Journalisten. Er befürchte die Profanierung mehrerer hundert Kirchen im türkisch besetzten Norden der Insel. Auch wolle man gegen die Auflage der dortigen Behörden klagen, orthodoxen Gläubigen den Zutritt zu den Kirchen zu verweigern. Nach Angaben der orthodoxen Kirche wurden im Zuge des 1963 offen ausgebrochenen Zypern-Konflikts und der türkischen Besetzung des Nordteils der Insel 1974 insgesamt 133 der 520 christlichen Kultstätten entweiht. 78 Kirchen habe man zu Moscheen umgewidmet, andere würden als Militärdepots, Krankenhäuser oder Ställe genutzt. Dabei seien an die 15.000 Ikonen entwendet und illegal auf den Kunstmarkt gebracht worden. Bei einem Besuch im Vatikan bat Chrysostomos II. im vergangenen Jahr auch Papst Benedikt XVI. um Unterstützung. Ferner appellierte er an die EU, bei der Türkei auf Einhaltung der Menschenrechte und der Religionsfreiheit zu drängen. Im April und im August 2007 verweigerten die türkischen Behörden Chrysostomos II. wiederholt die Einreise. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 16.01.2008).

30.12.2007  Vatikan:  Religionsgespräche
Das Jahr 2008 hält eine Menge wichtiger Termine für das Gespräch der Religionen bereit. Das sagt der Präsident des Päpstlichen Rates für den Dialog, Kardinal Jean-Louis Tauran. Im Gespräch mit der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano” nennt Tauran als erstes das sich abzeichnende Treffen von Papst Benedikt mit einer Delegation der 138 Moslem-Persönlichkeiten, die dieses Jahr einen Brief an den Papst und andere christliche Führer geschrieben hatten. Der Kardinal bestätigt, dass erste Gespräche zur Planung dieses Treffens wohl im Februar oder März stattfinden werden. Im Lauf des Jahres seien außerdem Gespräche von Vatikan- Vertretern mit der Kairoer Al-Azhar-Universität geplant sowie mit dem „Königlichen Institut für interreligiöse Studien“ in Amman und einem islamischen Dachverband in Libyen. Tauran erklärte, er wolle auch nach Asien reisen, „um die großen religiösen Traditionen dieses Kontinents aus der Nähe kennen zu lernen“. (rv)

28.12.2007  Vatikan:
Islamgelehrte nehmen Einladung an
Führende Islamvertreter nehmen die Gesprächs- einladung des Papstes in den Vatikan an. Das geht aus einem Schreiben an Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone hervor. Als Antwort auf das schriftliche Dialogangebot der 138 islamischen Gelehrten vergangenen Oktober hatte der Vatikan eine Begegnung mit führenden Vertretern vorgeschlagen.
„Wir sind gerne zu einem solchen Treffen bereit”, schreibt Prinz Ghazi bin Muhammad bin Talal mit Datum vom 12. Dezember. Der Leiter des Aal al Bayt-Instituts für islamisches Denken in Amman war der Initiator des ersten Briefes an die christlichen Kirchen. Bertone hatte im Namen des Papstes darauf geantwortet und zu einer Begegnung im Vatikan eingeladen. Zur Organisation und der Absprache einzelner Schritte werde eine islamische Delegation nach Rom reisen; ob im Februar oder März 2008 könnten Bertone und sein Stab entscheiden, so Talal.
Im Namen aller 138 Gelehrten danke er dem Papst für das Mut machende Antwortschreiben. Die jüngste Audienz für den König von Saudi-Arabien werte die islamische Welt als weiteren Beitrag zum Dialog. Talal zitiert Papst Benedikt, wenn er die drei Hauptthemen des christlich-islamischen Gesprächs nennt: Achtung der Menschenwürde, Kenntnis der jeweils anderen Religion und gemeinsamer Einsatz, diesen Geist an die nachwachsenden Generationen weiter zu geben. Allgemeine Grundlage des Dialogs seien die Zehn Gebote; Interpretationsunterschiede seien Anlass zum gegenseitigen Respekt, nicht zum „trennenden Disput”.
In einer bisher einmaligen Geste hatten die Islamvertreter ihren „christlichen Nachbarn” auch Weihnachts- und Neujahrswünsche übersandt.
„Historisch” nannte auch Kardinal Jean-Louis Tauran, päpstlicher Verantwortlicher für den Dialog zwischen den Religionen, das bevorstehende Treffen in Rom.
„Wir erwarten drei Vertreter aus dem Kreis jener, die den Brief unterschrieben haben, um gemeinsam mit ihnen die Begegnung mit dem Papst vorzubereiten. Gleich nach den Feiertagen beginnen wir mit der Zusammenarbeit, um dieses Treffen zu konkretisieren, einen genauen Termin zu finden, je nach den Zeitplänen beider Gesprächsparteien. Auf beiden Seiten gibt es guten Willen. Ich bin wirklich sehr zuversichtlich, was dieses Treffen angeht.” (rv) (NL Radio Vatikan, 28.12.2007).

12.12.2007  Europa/Schweiz:
Die Kirchen wollen stärker mit Moslems in Europa zusammenarbeiten.
Das schreiben die Konferenz Europäischer Kirchen, Genf, und der Rat Europäischer Bischofskonferenzen, St. Gallen, in einem gemeinsamen Statement nach einer gemeinsamen Konferenz in Berlin. Christliche Gruppen in ganz Europa sollten noch stärker den Kontakt zu Moslems aus ihrer Umgebung suchen. Der jüngste Dialog-Brief von 138 islamischen Intellektuellen sei ein guter Ausgangspunkt, um zu Klarheit über Differenzen und zu gemeinsamen Standpunkten in der Gesellschaft zu finden. (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2007). -- Was wird das geben?? Was wird es nützen? (GH)
 

09.12.2007:  Sat-7 startet ersten christlichen Kinderkanal für den arabischen Raum


(kath.net) - Am Montag, dem 10. Dezember, startet der christliche Fernsehsender SAT-7 den ersten christlichen TV-Kanal für arabisch-sprechende Kinder im Nahen Osten und in Nordafrika. Das teilte das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“, das SAT-7 nach eigenen Angaben seit Jahren finanziell unterstützt, in München mit.
Der neue Sender, der wie sein Muttersender über Satellit verbreitet wird, werde im Dezember zum Beispiel viele Zeichentrickfilme mit christlichem Inhalt, den „Jesus-Film“ für Kinder und Interviews mit Kindern senden, die dazu befragt werden, worin sie die wahre Bedeutung von Weihnachten sehen.
In der arabischen Welt leben den Angaben zufolge hundert Millionen Kinder, von denen die Hälfte Zugang zum Satellitenfernsehen hat. Diese Kinder würden sich oft dem Fernsehen als Fluchtmöglichkeit aus ihrem konfliktgeladenen Alltag zuwenden.
Der christliche Kinderkanal könne Hoffnung und neue Ideen verbreiten und ein Ort sein, an dem junge Zuschauer ihr Herz für die christliche Botschaft öffnen. „Unser Ziel ist es, einen sicheren Platz für Kinder anzubieten, an dem sie innerlich wachsen können“ zitiert „Kirche in Not“ die Programmdirektorin von SAT-7, Rita El Mounayer, „ein Ort, wo sie die fröhliche und helle Zukunft erfahren, die Gott für sie bereithält“.

Arabische Kinderkanäle zeigen anti-christliche Gewalt
Bisher gebe es laut Frau El Mounayer mindestens sechs arabische Kinderprogramme, von denen viele anti-christliche und Gewalt verherrlichende Sendungen zeigten, das Märtyrertum im radikal-islamischen Sinn glorifizierten, und es sogar für die Kinder selbst als richtigen Weg darstellten. Demgegenüber solle der neue christliche Kinderkanal die Botschaft der Liebe und der Vergebung verbreiten.
SAT-7 ist ein christlicher Satelliten-Fernsehsender, der seit 1996 von Christen verschiedener Konfession aus dem Nahen Osten und Nordafrika gemacht wird. Er will die christliche Botschaft nach eigenen Angaben in jedes Haus im Nahen Osten bringen. Die Zentrale von SAT-7 befindet sich auf Zypern, die Redaktion in Ägypten und die Produktionsfirmen unter anderem im Libanon. (jesus.de, 09.12.2997).


03.12.2007  Vatikan:                                           „Den Worten müssen Taten folgen”

Vergangenen Donnerstag hat Papst Benedikt XVI. auf den Brief der 138 islamischen Gelehrten geantwortet und sie zum Dialog eingeladen. Der Brief war sowohl im Westen, wie auch in der islamischen Welt auf positive Resonanz gestoßen.
Peter Hünseler ist Leiter der Islam-Arbeitsstelle der Deutschen Bischöfe in Frankfurt (Cibedo); er sieht die Initiative auf dem derzeitigen politischen Hintergrund im Nahen Osten. Dem Papst gehe es vor allem um die Sicherung des Friedens.
„Ich glaube, die Sorge um den Frieden ist der tiefe Beweggrund der 138 islamischen Gelehrten, denn sie fürchten um den Frieden im Nahen Osten, und sie kennen das große moralische Gewicht des Papstes in diesen Fragen. Sie haben das ja 2003 vor dem Ausbruch des Irakkriegs erlebt, wie der Papst sich mit aller Kraft für den Frieden eingesetzt hat. Das ist sehr positiv angekommen im Nahen Osten, und nun befinden wir uns ja in einer ähnlichen Situation, zumindest sehen das die arabischen Staaten dies so.”
Im Nahen Osten wird derzeit vor allem ein Schlag gegen den Iran befürchtet.
„Die sehr starke Betonung des Friedens hat mich darauf gebracht, dass hier jetzt versucht wird, mit den Christen ins Reine zu kommen und eine gemeinsame Basis bezüglich des Friedens zu finden, um möglicherweise gewappnet zu sein, wenn es zu Feindseligkeiten um Iran herum kommt.”
Allerdings müssen den Worten der islamischen Gelehrten auch Taten folgen, so Hünseler.

„Ich meine, dass die 138 islamischen Gelehrten diesen Appell an die Christen zur Zusammenarbeit, auch nach Innen gesagt haben. Da müssen die islamischen Gelehrten aufstehen und widersprechen, wenn Osama Bin Laden von Kreuzfahrern und dem Krieg gegen den Westen spricht. 'Der Westen ist nicht unser Feind, Christen sind nicht unsere Feinde, und wir haben eine gemeinsame Aufgabe.' Erst dann wird das, was sie dort geschrieben haben auch ehrlich.”
Mehr Informationen zum islamisch-christlichen Dialog finden Sie unter
www.cibedo.de (rv) (Newsletter Radio Vatikan, 03.12.2007).

   

Der Leiter des Amts für Religionsangelegenheiten in der Türkei, Ali Bardakoglu, erhofft sich vom Besuch (2006) Papst Benedikts XVI. einen Beitrag dazu, "dass Menschen in verschiedenen Kulturkreisen Verständnis füreinander entwickeln”. Die islamische Welt sei offen für Kritik, erklärte Bardakoglu in einem Interview des "Spiegel”: “Wir sind bereit zu einer intellektuellen Diskussion über das Verhältnis von Glauben und Vernunft, von Religion und Gewalt.” Zugleich bekräftigte er seine Kritik an der Regensburger Vorlesung des Papstes, die ein "stark von Vorurteilen behafteter Angriff auf die drei Grundpfeiler des Islam” gewesen sei. (kna)
  

Papst-Attentäter Ali Agca hat seine Entlassung aus der Haft beantragt. Wie der türkische Nachrichtensender NTV gestern meldete, legte sein Anwalt damit Beschwerde gegen eine Entscheidung des Obersten Berufungsgerichts ein. Es hatte Agcas vorzeitige Entlassung im Januar bereits nach einer Woche rückgängig gemacht. Sein Mandant sei bereits viel zu lange im Gefängnis, argumentierte Anwalt Mustafa Demirbag. Agca wolle dabei sein, wenn Papst Benedikt XVI. bei seiner Visite Ende November in Istanbul die Hagia Sophia besucht. Agca hatte 1981 auf dem Petersplatz in Rom auf Johannes Paul II. geschossen und den polnischen Papst schwer verletzt. Für das Attentat saß er 19 Jahre lang in italienischen Gefängnissen, bevor er im Jahr 2000 in die Türkei abgeschoben wurde. Dort hatte er noch eine lebenslange Haftstrafe wegen der Ermordung des Journalisten Abdi Ipekci im Jahr 1979 abzusitzen. Im Januar wurde er freigelassen, weil die Justiz seine Haft in Italien auf die türkische Strafe anrechnete. Das Berufungsgericht hob diese Entscheidung kurz darauf aber auf: Agca müsse noch bis 2010 hinter Gittern bleiben. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 18.1.2006).

 

Einige Unionspolitiker halten die Türkei für nicht europatauglich. Jüngster Beleg für diesen Eindruck ist in ihren Augen der Verzicht auf einen offziellen Empfang in der Türkei für Papst Benedikt XVI. Mit dieser Verweigerung wolle die türkische Regierung den Papst ganz bewusst brüskieren. Das äußerte heute in Berlin der Kardinal-Höffner-Kreis, ein Forum engagierter Christen innerhalb der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 07.11.2006).

 

Hier geht's zu einem interessanten Artikel (Die Presse, 14.11.2006) über die andauernde Diskriminierung der Christen in der Türkei aus der Sicht des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios' I. von Konstantinopel: Klick !

   

17.11.2006: Während Islamisten versuchen, die Vatikanwebsite zu hacken (Paranews, 13.11.2006), um den Papst für seine Regensburger Rede zu strafen, wird der Dialogversuch im Islam diskutiert.                 Auf der einen  Seite  erschien ein Artikel über christliche Missionierung in der Türkei, in dem das Christentum scharf angegriffen wird. Unter anderem beklagt der Autor, dass die Christen den Islam nicht als einzig wahre Religion anerkennen. Darum, und weil Christen auch nicht an den Koran glauben, sei das Christentum keine Religion. Ein Dialog sei nicht möglich, weil Muslime nur mit anderen Religionen reden könnten. (kath.de Wochenrückblick).

 

[GH] Hier zeigt sich deutlich das wahre Dilemma: Christen und Muslime funken auf ganz verschiedenen Wellenlängen. Was soll da "Toleranz" ausrichten, wenn es aus Sicht des Islam nicht um ein Miteinander, sondern um Entweder/Oder geht? Da die Muslime sich nicht auf die christliche Dialog-Kultur des 21. Jahrhunderts einlassen wollen und können, bleibt uns nur, in aller Deutlichkeit die Wahrheitsfrage zu stellen, die Reihen zu schliessen und den Rest Gott zu überlassen.                                                                                                                                          Unsere Politiker und die Journalisten aller Medien, soweit sie uns ihre ungläubigen, antichristlichen und antikirchlichen Positionen der Voreingenommenheit verkünden, sollten  vorher genau diese im Lichte der objektiven  Wahrheit und ihrer eigenen subjektiven  Motive hinterfragen. Und die selbsternannten  weich- gespült-katholischen "Vordenker" sollten sich klar machen, dass sie nicht die Gedanken Gottes denken, sondern Gedanken des Profits (z.B. Öl, EU-Eintritt der Türkei, der von der Mehrheit der Türken konsequenterweise selbst abgelehnt wird!!), Gedanken des Vorteils, der Anpassung und des Klüngels ("Diplomatie"!). Sie schaden nicht nur dem Christentum (worüber sich übrigens nicht nur die Muslime freuen), sondern auch Europa, und führen uns mit größter Wahrscheinlichkeit in schreckliche Zeiten. Der Balkan ist eine Warnung, ebenso die prekäre Situation der Christen in allen islamischen Ländern, mit Ausnahme vielleicht von Syrien.                                                              Warum hört man nicht auf die Stimme derjenigen, die sich wirklich auskennen? Nur, weil es der Papst ist oder die Kurie oder Bischöfe, die warnen? Wir Christen sind Teil der Gesellschaft und haben gerade in diesem Punkt einiges aus der langen Erfahrung mit dem Islam zu sagen. Hier läge auch genau die Zielrichtung des Konzilsauftrags zu stärkerer Mitarbeit der Laien, nicht aber darin, sich innerhalb der Kirche inkompetent in alles einzumischen, auf penetrante Weise unerfüllbare Forderungen immer wieder zu erheben und un-heilsame Unruhe zu stiften nach der Art des teuflischen Durcheinanderwerfers, des diabolos.                       Papst Benedikt XVI. hat gerade erst wieder, wenn auch mit nicht so drastischen Worten wie ich, darauf hingewiesen. - Und dann das heute vielfach beklatschte Argument, das man leider immer wieder hört, obwohl es kein unsinnigeres gibt: Die Türkei sei die Brücke Europas zum Islam!" Davon kann keine Rede sein, wenn man an die Geschichte, die religiösen Überzeugungen des Islam, die jahrhundertealten  Aspirationen der Türkei und die eindeutigen heutigen Bestrebungen denkt! Genau umgekehrt wird es kommen! Das wäre zwar nicht im Sinne Europas, aber es gibt ja nun einmal nur die doppelte Funktion bei einer Brücke: das Hinüber und das Herüber. Die Türkei soll die Brücke für den Islam in Europa werden! Der Gegenverkehr  wäre leicht zu stoppen!  (18.11.2006).                            

                                      ***

            MUSLIME AUF DEN BARRIKADEN !!

18.12.2006: Die Regensburger Vorlesung des Papstes ist von der Universität Tübingen zur “Rede des Jahres 2006” gewählt worden.           Mit der Auszeichnung wolle das “Seminar für Allgemeine Rhetorik” eine Rede würdigen, die ein ungewohntes Maß an weltweiter Aufmerksamkeit errungen und eine Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit religiösen Fundamentalismen formuliert habe – jenseits tagespolitischer Meinungen und Rücksichten. Thema dieser gezielt missverstandenen Rede sei das Verhältnis von Vernunft und Glauben im Christentum gewesen und die Bekräftigung christlicher Überzeugung, dass vernünftig zu handeln dem Wesen Gottes entspreche. Im Zeitalter religiöser Fundamentalismen, aber auch eines esoterischen Religionsverständnisses, bedeute die meisterhaft gebaute Rede des Papstes eine “höchst engagierte, argumentativ präzise und historisch gesättigte Ortsbestimmung christlichen Glaubens aus griechischem Geist“, hieß es in der Begründung. Benedikt beeindrucke durch einen ungewohnt persönlichen und zugleich reflektierten Redegestus, der darauf aus sei, andere mit Mitteln der Vernunft zu überzeugen. Das sei in einer für die akademische Redegattung ‚Vorlesung’ vorbildlichen, gedanklich konzentrierten, dabei immer historisch anschaulichen und argumentativ überzeugenden Weise geschehen, in der sich eben jene “Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken” äußert, die einst der vom Papst zitierte Kaiser Manuel von einem Gläubigen erwartete. Dabei zeige sich der Papst auch darin griechischem Denken mit seiner Kraftquelle, der agonalen Streitkultur, verpflichtet, dass er seine Thesen mutig und entschieden, also ohne die oft als Dialog getarnte Bereitschaft zu Beschwichtigung und Anpassung vorgetragen habe. Die Auszeichnung "Rede des Jahres" wird seit 1998 vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen vergeben und ging seitdem unter anderem an Martin Walser, Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit. Mit diesem Preis würdigt das Seminar für Allgemeine Rhetorik jährlich eine Rede, die die politische, soziale oder kulturelle Diskussion entscheidend beeinflusst hat. (pm) (Newsletter Radio Vatikan, 18.12.2006).
                                                                                  


Eine solche weltweite Reaktion auf seine akademische Vorlesung an der Universität Regensburg hatte Papst Benedikt XVI. sicher nicht erwartet - und sicher auch nicht beabsichtigt.

[GH] Man darf, was für die abendländische Kultur eigentlich selbstverständlich ist , einzelne Worte nicht aus dem Zusammenhang reißen. Es ist erst recht unredlich, ein einleitend angeführtes historisches Zitat als die eigene Meinung des Vortragenden auszugeben. Der Papst hat ja mehr als deutlich gemacht, dass Gewalt und Religion sich nicht vertragen.
                                                                              Diese Erfahrung hat auch die Kirche selbst machen müssen. Deshalb hat der damalige Papst Johannes Paul II. bei einer ganz besonderen Gelegenheit, nämlich im Heiligen Jahr 2000 seit der Geburt Christi, ein Schuldbekenntnis für die katholische Kirche abgelegt, das historische Fehlverhalten ihrer Mitglieder bedauert und bereut und die Betroffenen aller Jahrhunderte um Vergebung gebeten. Kam darauf eine Antwort??                                                                                Wenn also heute immer noch der Kirche die Vertreibung der Muslime aus Spanien oder die Kreuzzüge vorgeworfen werden, als wäre sie an allem schuld, dann ist die Heuchelei der Betreffenden nicht zu überbieten und macht unendlich traurig. Denn sie zeigt, dass der Akt der Kirche, der einmalig war und ist, überhaupt keine Wirkung unter den Menschen hat. Da bleibt nur die Hoffnung auf Gott. Es gibt keine Religion auf der Welt, die sich je zu einem vergleichbaren Akt durchgerungen hätte, auch keinen Staat oder eine ähnliche Organisation! Auf die katholische Kirche aber wird blind vor Wut eingeprügelt, als sei sie die Ausgeburt des Bösen. Für den, der die Geister zu unterscheiden weiß, wirft dies vor allem ein bestimmtes Licht auf die Betreffenden selbst. So hier auf die ewig pubertierenden, angeblich katholischen Kritiker(innen), die jedes Maß vermissen lassen, und auf jene Muslime, die gerade durch ihr Verhalten zeigen, dass ihre Religion eben doch auf Gewalt setzt. Frieden kennt der Islam nur für Muslime!                                                  
                                                                                  
So war es immer und ist es bis heute. Bevor die Muslime aus Spanien vertrieben werden konnten, wie waren sie denn dorthin gekommen? Sie hatten doch zunächst das ganze blühende christliche Nordafrika zerstört und das Christentum ausgerottet und dann von dort aus das christliche Spanien mit kriegerischer Gewalt erobert auf ihrem Weg nach Europa und hatten die Christen, die sie nicht umgebracht hatten oder die nicht hatten fliehen können, zum Islam zwangsbekehrt. Die Reconquistà war also nur eine Reaktion der Gewalt auf Gewalt, und zwar in erster Linie des spanishen Königs, nicht der Kirche. Unter diesem Gesetz von der endlosen Spirale der Gewalt sind auch die Kreuzzüge zu sehen. Ein Krieg ist immer grausam und unmenschlich und unverantwortlich, wie uns erst in diesen Tagen wieder von Israel schrecklich vor Augen geführt worden ist.
                                                                                 Die Stätten des Heiligen Landes und schließlich das ganze tausendjährige christliche oströmische Kaiserreich (Byzanz) wurden von den fanatisierten Scharen des Islam, die das Schwert des Propheten auf ihrer Fahne trugen, in jahrhundertelangen Kämpfen nach und nach erobert und unterjocht, und zwar grausam und blutig.   D a s  war die Voraussetzung der Kreuzzüge! Noch heute, nach mehr als 500 Jahren, haben Christen in islamischen Ländern keine volle Freiheit, werden sogar oft unterdrückt! Man muss die Geschichte von ihren Anfängen her und in ihrem Verlauf sehen und darf nicht nach Belieben nur die eine oder andere Begebenheit herausgreifen. Selbst Christen sind auf dem historischen Auge heute so blind, dass sie der Propaganda der Opfer, die in Wirklichkeit Täter waren, erliegen. Es würde genügen, den Koran zu lesen und die historische Entwicklung des Islam von Mohammed an zur Kenntnis zu nehmen - bis zu den Schulbüchern von heute!
                                                                                    Nun hat der Papst, sozusagen als "Aufhänger" für seine Vorlesung als Professor in Regensburg vor einem hochkarätigen akademischen Publikum, eine Bemerkung des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos (1391-1420) aus dessen Werk "Gespräche mit einem Perser" zitiert, wonach der Kaiser feststellt, dass der Islam seinen Glauben mit Gewalt verbreite. Zu dieser Einschätzung kam Manuel II. auf Grund seiner eigenen leidvollen Erfahrung mit den Muslimen. Und wenn man auf die ganze bisherige Geschichte schaut, muss man ihm leider zustimmen. Das hören Muslime, die von Kindheit an anders indoktriniert werden, natürlich nicht gerne, aber auch der Islam muss sich der Geschichte, seiner Vergangenheit und seiner Gegenwart, stellen und sie aufarbeiten. FÜR DIE FEHLER DER VERGANGENHEIT KANN KEIN HEUTE LEBENDER HAFTBAR GEMACHT WERDEN, AUCH NICHT DER PAPST UND NICHT DIE HEUTIGE KATHOLISCHE KIRCHE UND AUCH NICHT DIE MUSLIME, es sei denn, sie wollten die Verbrechen der Vergangenheit in Wort und Tat fortführen. Und danach sieht es auf islamischer Seite leider aus.
                                                                                        In den Medien zeigen sich wieder einmal die völlig unzulänglichen aber leider üblichen Muster blinder Voreingenommenheit gegenüber der katholischen Kirche: Gewisse Kreise freuen sich, besonders nach dem so harmonisch und erfolgreich verlaufenen Besuch Benedikts XVI. in Bayern, dem Papst gleich wieder eins auswischen zu können, oder aber die Partei der ach so unterdrückten Muslime ergreifen zu können, um sich bei denen anzubiedern, die einen Vorwand gesucht und gefunden haben, derzeit am lautesten zu schreien. In beiden Fällen spielt die Wahrheit leider keine Rolle.  

Gewiss, man hätte von dem eigentlich so sensiblen Papst vielleicht erwarten können, dass er wegen einer möglichen, gewollten Fehlinterpretation seiner Absichten auf das an sich harmlose Zitat verzichtet hätte. Wer ihm aber aus dieser Falle, in die er getappt ist, einen Strick drehen will, muss Form und Inhalt seines Vortrags böswillig uminterpretieren. Das derzeitige Verhalten der meisten Muslime und vieler islamischer Staaten zeigt ja gerade, dass die Bemerkung des byzantinischen Kaisers Manuel II. immer noch aktuell ist. Und das aus dem Zusammenhang gerissene Zitat des Papstes kommt den Fanatikern in ihren eigenen (schlechten) Absichten mehr als gelegen. Die "Rechtleitung" ist weiter entfernt denn je. GOTT siegt nicht durch Gewalt und Hass!                  

Zusatz vom 16.09.2006 [GH]: Man kann es ja verstehen, wenn der Papst um des lieben Friedens willen mit seiner Erklärung vom heutigen Tage und weiteren Äußerungen eingelenkt hat. Der Sache wäre aber wohl besser gedient gewesen, wenn der Papst auch deutlich darauf hingewiesen hätte, dass die ganze Aufregung, genau wie bei den Mohammed-Karikaturen, nur inszeniert war, und zwar zu seinem Nachteil, um die muslimischen Massen gegen den Westen, sprich: die Christenheit, zu mobilisieren. Einer solchen unver- schämten Erpressung, die beliebig wiederholbar ist und bereits auf einem anderen Gebiet zu Lasten des deutschen Volkes praktiziert wird, hätte er nicht nachgeben dürfen, erst recht nicht, wenn die echten Muslime wirklich friedfertig sein sollten. Nicht der Papst hat die Muslime beleidigt, sondern durch ihre böswilligen Unterstellungen haben die Muslime den Papst und die Christen und die Wahrheit beleidigt. Warum sagt das keiner?

In diesem Zusammenhang sei noch empfehlend hingewiesen auf einen bemerkenswert objektiven und ungewohnt hämefreien Beitrag von Claus Christian Malzahn: Carrell, Rushdie, Ratzinger - wer kommt als nächstes?, in SPIEGEL Online vom 16.09.2006.

Kardinal Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, hat sich am 19.09.2006 zu einer deutlicheren Stellungnahme durchgerungen (FOCUS Online)

Hier noch der Link zu einem interessanten Beitrag von FOCUS-Online-Redakteur Ingo Thor über die Papstvorlesung in Regensburg und die übertriebenen Reaktionen darauf im Islam.

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Mahner für eine »Leitkultur«: Bassam Tibi verlässt Deutsch- lan

(jesus.de / kep) - Der Politologe und Islamforscher Bassam Tibi hat eine vernichtende Bilanz der deutschen Integrationspolitik gezogen. Bei der Debatte um Integration werde das Thema Werte ausgeblendet. Diese bildeten aber den Kern der Leitkulturdebatte, sagte Tibi bei einer Podiumsdiskussion in Berlin.

Wie die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) weiter berichtet, kündigte der Wissenschaftler zudem an, Deutschland zu verlassen und in die USA überzusiedeln. "Ich habe es aufgegeben", sagte Tibi. Der in Damaskus geborene 62-jährige Islamforscher lebt seit 1962 in Deutschland. Er erhielt vor mehr als 30 Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit und legte die syrische ab.


"Leisetreterei auch unter Christen"

Bassam Tibi hat in den vergangenen Jahren immer wieder eine "Leitkultur für Deutschland" gefordert und den Westen aufgerufen, dem radikalen Islam mit deutlichen Worten entgegenzutreten. Zum fünften Jahrestag der Attentate in New York am 11. September kritisierte Tibi in einem Interview im                           "Deutschlandradio", es gebe eine Leisetreterei sowohl von christlicher als auch von säkularer Seite in Europa.

Die Europäer müssten lernen, zu ihren Werten zu stehen. Der Professor an der Universität Göttingen betonte weiter, weltweit würden die Religionen an Einfluss und Macht gewinnen. Dies gelte nicht nur für den Islam. Hierzulande werde das jedoch nicht wahrgenommen.

"Leitkultur": Von Tibi gefordert, von Merz angestoßen

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hatte vor sechs Jahren in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzender der Union die Debatte um eine "Leitkultur" entfacht und dabei die Forderung des Islamwissenschaftlers Tibi nach einer "Leitkultur für Deutschland" aufgegriffen. Der Göttinger Wissenschaftler Tibi hatte gesagt: "Unsere Gesellschaft braucht wie jede andere Gesellschaft auch einen Wertekanon... Für Deutschland ist eine Leitkultur dringend geboten."

Der Unionspolitiker Merz hatte im Rahmen der Zuwanderungsdebatte gefordert, dass sich Zuwanderer der "deutschen Leitkultur" anpassen müssten. Damit sei zum Beispiel unvereinbar, Islam-Schulen außerhalb der deutschen Schulaufsicht zu unterhalten oder Mädchen zwangsweise zu verheiraten.

Quelle: jesus.de / Christliches Medienmagazin Pro   (25.09.2006)


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Al Qaida                                                                                                     Die Nummer Zwei des Terrornetzwerks "Al Qaida", Ajman al-Zawahiri, hat sich erneut mit einer Videobotschaft zu Wort gemeldet. In dem via Internet veröffentlichten Band beschimpft der Stellvertreter des Terroristenchefs Osama bin Laden Papst Benedikt XVI. wegen dessen Äußerungen zum Islam als Scharlatan. Der Papst habe absichtlich den Islam attackiert, als er behauptete, dieser habe nichts mit der Vernunft zu tun. Weiter forderte er den Papst und alle Christen auf, sich zum Islam zu bekehren. (dw/afp) (Newsletter Radio Vatikan, 30.09.2006)


Irak:

Die Anschläge auf die christliche Minderheit im Land nehmen zu. Grund hierfür sind der Beginn des islamischen Fastenmonat Ramadan und die weiterhin angespannte Situation nach der Vorlesung des Papstes in Regensburg. Nach Angaben des Hilfswerks "Open Doors" seien in wenigen Tagen mehrere Christen getötet, andere entführt und misshandelt worden. In Mossul erzwangen Extremisten von Christen die Verurteilung des Papstzitates. Auch in anderen Großstädten kam es zu Anschlägen auf Kirchen und Geistliche. Im Irak leben rund 650.000 Christen; 95 Prozent der Einwohner sind Muslime. (idea) (Newsletter Radio Vatikan, 30.09.2006)  -  mehr dazu unter  Christenverfolgung!


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Ein vernünftiger Vorschlag aus Ägypten:              Der Großscheich der Al-Azhar-Universität in Kairo hat zur Lösung des Karikaturen-Streits ein weltweit gültiges Verbot von Beleidigungen religiöser Empfindungen vorgeschlagen. Führende Vertreter der Weltreligionen, darunter er selbst und Papst Benedikt XVI., sollten einen entsprechenden Text verfassen, sagte Groß-Imam Mohammed Sayyed Tantawi bei einem Treffen mit dem dänischen lutherischen Bischof Karsten Nissen. Die Al-Azhar-Universität in Kairo ist die höchste Autorität des sunnitischen Islams. (kp) (Newsletter Radio Vatikan, 09.02.2006).                                          


25.10.2007  Europäische Union:
Die EU verlangt von der Türkei, die Religions- freiheit zu garantieren.
Diese Forderung sprach EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn im Europaparlament aus.                                      
Auch müsse den Kirchen gestattet sein, Eigentum zu besitzen und ihren Klerus auszubilden. Die Europaabgeordneten kritisierten außerdem ein Urteil des türkischen Höchstgerichts, nach dem der Patriarch Bartholomäus I. nicht den Titel „Ökumenisch”                
führen darf. Die Europaparlamentarier lehnten aber einen Antrag mehrheitlich ab, in dem von der Türkei die Anerkennung des Völkermordes an den Armeniern geforderte wurde. (kap) (Newsletter Radio Vatikan, 25.10.2007


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