GERD HAGEDORN

  

B I B E L

    

09.08.2017  Archäologische Sensation: Betsaida wiedergefunden?
Es wäre eine der großen Entdeckungen für die biblische Archäologie: Sind Ausgräber auf die Reste von Betsaida gestoßen? Das Fischerdörfchen am Nordufer des Sees Genesareth im heutigen Israel ist nach Angaben des Neuen Testaments der Geburtsort der Apostel Petrus, Andreas und Philippus. Nach Angaben von Nachrichtenagenturen haben jüdische Experten vom archäologischen Galiläa-Institut nun Reste des Ortes wiedergefunden. (ansa) (NL Radio Vatikan, 09.08.2017).
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10.07.2017  Weltweit sind im Jahr 2016 34,3 Millionen Bibeln verteilt oder verkauft worden. Diese Zahl veröffentlichte die evangelisch-deutsche Bibelgesellschaft am Montag unter Bezugnahme auf den „Global Scripture Distribution Report“ des Weltverbandes der Bibelgesellschaften. Zwar ist die Verbreitung der Bibel damit im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen, seit 2010 lässt sich aber insgesamt ein Zuwachs von rund 15 Prozent feststellen. Dabei hat sich die Zahl digitaler Bibelausgaben sich mehr als verdoppelt: 2015 wurden 1,3 Millionen Ausgaben über digitale Medien verbreitet, 2016 waren es über 3 Millionen. Dies sei auf den weltweit wachsenden Zugang zum Internet und die zunehmende Verbreitung von Smartphones zurückzuführen. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.07.2017).

16.11.2016  Deutschland:
Rund 2.200 Theologen, Seelsorger und Ordensleute fordern freien Zugriff auf die neue katholische Bibelübersetzung.
Sie unterstützen eine Online-Petition, nach der die sogenannte Einheitsübersetzung der Bibel in den modernen Medien kostenfrei zur Verfügung gestellt werden soll. Der Initiator, der Salesianerpaters Hatto von Hatzfeld, will am Donnerstag in Köln die Unterschriftenliste an einen Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz übergeben. Die Urheberrechte der Einheitsübersetzung werden von der Katholischen Bibelanstalt Stuttgart wahrgenommen. „Urheberrechte an der Übersetzung dürfen einer möglichst weiten Verbreitung der Heiligen Schrift des Christentums im deutschen Sprachraum nicht entgegenstehen,“ heißt es in der Petition. (kna) (NL Radio Vatikan, 16.11.2016).


 


Codex Sinaiticus jetzt im Internet

   

26.09.2016  Qumran: Eine Ziege, Manuskripte und ständig neue Debatten
Immer noch Überraschungen, neue Fragmente, neue Debatten: Auch siebzig Jahre nach den ersten Funden erregen die Manuskripte von Qumran immer neues Interesse. Es war eine Ziege gewesen, mit der 1947 in der Judäischen Wüste alles angefangen hatte; auf der Suche nach ihr machte ein Hirte in einer Berghöhle nicht weit von Jericho die spektakulärste archäologische Entdeckung des 20. Jahrhunderts. Für die in Bologna wiederaufgetauchte Pentateuch-Rolle soll jetzt ein eigenes Museum an der Uni Bologna entstehen. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.09.2016).
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26.04.2016  Deutschland: Neue Einheitsübersetzung der Bibel im Herbst
Nach Abschluss eines zehnjährigen Arbeitsprozesses ist es nun soweit: Im Herbst erscheint die revidierte Einheitsübersetzung der Bibel. Das gab die Deutsche Bischofskonferenz an diesem Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt. Theologen, Bibel- und Sprachwissenschaftler sowie weitere Fachleute waren an der Überarbeitung und behutsamen Modernisierung des Bibeltextes beteiligt. Es gab mehrere Gründe für die Überarbeitung der 1979 erschienenen Einheitsübersetzung: Zum einen gab es neue Erkenntnisse zu frühen Textzeugen, zum anderen sollten Änderungen im aktuellen Sprachgebrauch berücksichtigt werden. Außerdem soll sich die Revision enger am Urtext orientieren. (pm/kna) (NL Radio Vatikan, 26.04.2016).

10.02.2016  Israel:
Der sogenannte Aleppo-Kodex, die vermutlich älteste hebräische Bibel-Handschrift, soll in das digitale Unesco-Weltregister „Memory of the World“ aufgenommen werden.
Das berichtet die israelische Zeitung „Haaretz“ in ihrer Onlineausgabe vom Dienstagabend. Die Handschrift entstand um 920 [n. Chr. !! GH] in Tiberias und wurde über Jahrhunderte von der jüdischen Gemeinde im syrischen Aleppo aufbewahrt. Nach der Plünderung und Brandschatzung der Synagoge 1947 gelangte der Kodex nach Israel. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.02.2016).

19.10.2012  Hamburg: Papyrus zu Jesus-Ehefrau unter Fälschungsverdacht: Verräterischer Schreibfehler


[Von Markus Becker und Angelika Franz]
Hatte Jesus eine Ehefrau? Auf einem Papyrusfetzen ist von einer Gefährtin des Heilands die Rede. Doch immer mehr Indizien deuten daraufhin, dass es sich um eine Fälschung handeln könnte. Jetzt wollen Experten einen verräterischen Schreibfehler entdeckt haben.
Wohl selten hat ein so kurzes Satzfragment so große Aufregung ausgelöst: "Jesus sagte zu ihnen: 'Meine Ehefrau…'". Diese Worte stehen auf einem Papyrusfetzen, den die US-Theologin Karen King Ende September 2012 auf einem Kongress für koptische Studien in Rom vorstellte. Das acht mal vier Zentimeter kleine Schriftstück, sagte King, stamme aus dem 4. Jahrhundert. An seiner Echtheit hegte die Theologin von der Harvard Divinity School offenbar keine größeren Zweifel.
Doch die sind inzwischen ziemlich groß. Schon in den Tagen nach Kings Vortrag äußerten Experten Argwohn über das Schriftbild des Textes und die Farbe der Tinte. Jetzt aber ist Fachleuten ein Indiz aufgefallen, das die Zweifel an der Echtheit des Papyrus weiter steigert.
Andrew Bernhard von der Oxford University stellte nach eigenen Angaben fest, dass sich der Text im Patchwork-Verfahren aus Wörtern und Phrasen des Thomas-Evangeliums bedient - und zwar exakt aus der interlinearen Koptisch-Englisch-Übersetzung von Michael Grondin.
Verräterischer Fehler
Alle grammatikalischen Anomalien auf dem visitenkartengroßen Fragment deuteten daraufhin, dass Koptisch nicht die Muttersprache des Verfassers gewesen und er es nicht einmal gut beherrscht habe - sondern sich die Phrasen aus der Übersetzung von Grondin zusammengesucht habe, meint Bernhard. Das auffälligste Indiz sei ein Schreibfehler auf dem Papyrus. Es handelt sich nur um einen kleinen typografischen Fehler: Bei einem Buchstaben fehlt ein Strich. Und genau derselbe Fehler findet sich in der PDF-Version von Grondins Übersetzung des Thomas-Evangeliums.
Wie Mark Goodacre von der Duke University in seinem Blog schreibt, hat Grondin selbst die merkwürdige Übereinstimmung entdeckt. Goodacre hatte zuvor schon Zweifel an der Echtheit des Papyrusfragments geäußert. Nach der Entdeckung des Schreibfehlers kontaktierte er Bernhard. Die beiden Forscher haben anschließend ihre Erkenntnisse zusammengetragen, Bernhard hat inzwischen einen Fachaufsatz darüber verfasst.
Tests an der Harvard University
Allerdings betont das Duo, dass erst die chemische Untersuchung des Papyrus und der Tinte mit letzter Sicherheit klären könne, ob das Dokument authentisch ist. Die Tests sollen demnächst an der Harvard University stattfinden. Und es gibt durchaus auch Erkenntnisse, die nach wie vor gegen eine Fälschung sprechen.
So hat Theologin King in ihrem Vortrag Hinweise dafür vorgelegt, dass Berliner Wissenschaftler den Papyrus schon 1982 untersucht und den Hinweis auf eine mögliche Ehefrau Jesu entdeckt hatten. Grondin wiederum erklärte in einem Kommentar in Goodacres Blog, dass der Fehler in der Übersetzung des Thomas-Evangeliums erst seit 2002 auf seiner Website stehe. Sollte beides stimmen, wäre die Übereinstimmung der Fehler in der Übersetzung und auf dem Papyrus bloßer Zufall.
Sollte es sich aber um eine Fälschung handeln, wäre es nach Meinung von Bernhard und Goodacre das erste Mal, dass ein Amateur derartiges mit wenig mehr als einer Internet-Übersetzung geschafft hätte. "Er hätte den Wortgebrauch und die Grammatik des Koptischen so überzeugend nachahmen können, dass einige der fähigsten Gelehrten der Welt darauf hereingefallen wären", sagte Bernhard der Website TechNewsDaily.com.
Zugleich aber hätte das Internet es auch ermöglicht, dass Fachleute unterschiedlicher Disziplinen sich blitzschnell austauschten. Vor 20 Jahren, meint Bernhard, wäre es kaum denkbar gewesen, so schnell alle führenden Koptisch-Experten der Welt zu mobilisieren. (SPIEGEL Online, 19.10.2012).

12.02.2012  „Anhand von Texten gnadenlos fragen“: Klaus Berger über die Weise, sich heute Jesus zu nähern
Professor Klaus Berger ist einer der kantigsten Exegeten deutscher Zunge. Berühmt ist sein „Jesus“-Buch, das er als Ergebnis eines Lebens voller Forschung für Jesus-Sucher geschrieben hat, berühmt ist auch seine Sammlung von Evangelientexten und anderen frühchristlichen Schriften in neuer Übersetzung und neuer zeitlicher Ordnung. Er war und ist nie um Meinung und Aussage verlegen: „Die [sc. protestantischen und selbsternannten GH] Theologen selber haben alles getan, um Jesus verschwinden zu lassen“, meinte er jetzt im Gespräch mit unserem Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord SJ in Rom. „Sie haben ihn bestenfalls einen Sozialrevolutionär sein lassen oder einen Bauernführer – da sind die abenteuerlichsten Jesusbilder entstanden. Die Flut der Jesusliteratur war kein Segen, sondern hat die Menschen tiefgreifend verwirrt.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 12.02.2012). 

27.08.2011  Japan:
Nach 55 Jahren Arbeit hat Japan bald die erste Bibelübersetzung in der Volkssprache. Das meldet die Nachrichtenagentur Fides. Erstellt vom Institut Studium Biblicum der Franziskaner wurde der Text vor einigen Tagen in Tokyo dem Präfekten der Vatikanbibliothek, Kardinal Raffael Farina, übergeben. Es ist das erste Mal, dass eine japanische Übersetzung von den Originalsprachen und der Vulgata ausgeht. Seit 1950 – dem Beginn der Initiative – stand das Projekt unter Leitung des Franziskanerpaters Bernardin Schneider. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.08.2011). 

27.07.2011  Österreich:
In der Forschung über die so genannte „Logienquelle Q“ steht ein Paradigmenwechsel an. Das sagte der Grazer Neutestamentler Christoph Heil im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Kathpress“. Eine internationale Tagung am Wochenende in Graz habe eine neue Ära in der Forschung zu dieser rund 240 Verse umfassenden Quelle eingeleitet. Die „Quelle Q“ spielt in der historisch-kritischen Bibelforschung eine besondere Rolle. Sie ist einer von zwei Quelltexten des Neuen Testaments, in denen man den originären Aussagen Jesu besonders nahe zu kommen glaubt. Die Befassung mit der „Quelle Q“ gehört mittlerweile zu den exegetischen Standards im Theologiestudium. Zu den Kritikern der Rekonstruktion gehört unter anderen Papst Benedikt XVI.. Er zählt die Q-Forschung jener Form der historisch-kritischen Bibelforschung zu, die Texte seziert, ohne sie in einem theologischen Gesamthorizont der Bibel zu reflektieren. (kap) (NL Radio Vatikan, 27.07.2011).   

21.07.2008  Leipzig:                                              Die älteste erhalten gebliebene Bibel-Handschrift der Welt ist bald online. Der erste Teil des Mitte des 4. Jahrhunderts in Ägypten entstandenen Codex Sinaiticus kann ab Donnerstag im Internet gelesen werden. Das teilte die Leipziger Universitäts

 

Katharinenkloster (Sinai), ursprünglicher Ort des Codex 

bibliothek mit. Die Bibliothek verwahrt 43 Pergamentblätter der Bibel. Weitere Originalseiten liegen in der British Library in London, im Katharinen-kloster auf dem Sinai und in der Russischen National-bibliothek St. Petersburg. Bis 2009 sollen alle rund 390 erhaltenen Blätter - das vollständige Neue Testament und die Hälfte des Alten Testaments - online sein. Geplant sind auch eine Textausgabe und ein gedrucktes Faksimile. Die digitale Fassung geht über die reine Abbildung des Textes, der ausschließlich in Grossbuchstaben, ohne Worttrennung und Bilder gesetzt ist, hinaus. Internetnutzer und Forscher können die Seiten wie einen digitalen Film verschieben, Textstellen vergrößern und sich die griechische Transkription sowie die deutsche Übersetzung anzeigen lassen. (ap) (NL Radio Vatikan, 22.07.2008).

12.12.2006:  Der Codex  Sinaiticus,  eine  der ältesten Bibelhandschriften,  soll  im  Internet  wieder zusammengefügt werden. Dazu kommen in Leipzig Vertreter derjenigen  Klöster und Bibliotheken zusam- men, die die Teile des so genannten "Codex Sinaïticus" aufbewahren. Diese sind: Das Sankt-Katharinen-Kloster auf dem Sinai in Ägypten, wo der Codex herstammt, die Russische Nationalbibliothek in Sankt Petersburg, die British Library in London und die Universitätsbibliothek Leipzig. Auf dem Wege der Digitalisierung wollen die Projektpartner den Codex Sinaïticus nach wissen- schaftlicher Bearbeitung in einer Internet-Datenbank wieder zusammenfügen, um ihn auf diese Weise Wissenschaft und Öffentlichkeit zugänglich zu machen. (kna) (Newsletter Radio Vatikan, 12.12.2006)

                          

Die Abbildung gibt den griechischen Text von Mk 6,3 wieder, geschrieben in Majuskeln, ohne Akzente und ohne Worttrennung:
"Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder von Jakobus, Joseph (statt Joses), Judas und Simon? Und leben nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm. Und er sagte zu ihnen ..."

13.07.2008  Israel/Jordanien
Eine vom Toten Meer stammende Steintafel mit einem messianischen Text ist zum Thema einer Debatte im Bereich der Bibelwissenschaft geworden. Der Text eines Autors, der zwei Generationen vor Jesus von Nazareth gelebt hat, besagt, dass der Messias drei Tage nach seinem Tod auferweckt wird. Der Text wird als das fehlende Glied zwischen Judentum und Christentum interpretiert, weil es den Glauben an die Auferstehung des Messias in jüdischer Tradition verwurzelt. Außerdem gilt er als Hinweis auf die Authentizität des Auferstehungs-zeugnisses der Evangelien – im Gegensatz zu jenen Theologen, die den Auferstehungsglauben nur als Interpretation der frühen Kirche betrachten.
Die Tafel vom Toten Meer war vor zehn Jahren von dem israelischen Sammler David Jeselsohn in Jordanien erworben worden. Jeselsohn und die Forscherin Ada Yardeni fertigten eine Transkription und eine Interpretation der 87-zeiligen hebräischen Inschrift an, die sie in der Fachzeitschrift „Cathedra“ publizierten. (kap) (NL Radio Vatikan, 13.07.2008) - Einige Worte des Textes scheinen aber noch nicht eindeutig entziffert zu sein! [GH].

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