GERD HAGEDORN

 

EUROPA  [EU]

   

20.10.2017  Über die Zukunft Europas wird Ende Oktober unter der Überschrift „(Re)thinking Europe“ in Rom diskutiert. Zu der Dialogveranstaltung der ComECE, der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union, werden etwa 350 Teilnehmer aus allen 28 EU-Mitgliedsstaaten erwartet. Unter ihnen sind Politiker, Kardinäle und Bischöfe, Priester, Botschafter, Wissenschaftler sowie Vertreter verschiedener kirchlicher – nicht nur katholischer – Organisationen und Bewegungen. Dabei stehen das Gemeinwohl und die Würde des Menschen im Mittelpunkt der Diskussionen über eine gute gemeinsame Politik in Europa. Am Samstag wird Papst Franziskus zu den Teilnehmern sprechen und das „Bekenntnis der Kirche zu diesem Friedensprojekt“ erneuern. (pm) (NL Radio Vatikan, 20.10.2017).

19.10.2017  Großbritannien:
Die katholische Kirche im Vereinigten Königreich wird auch nach dem Brexit weiter mit den europäischen Bischofskonferenzen zusammenarbeiten.
„Unabhängig vom Status des Vereinigten Königreichs zur EU wird die katholische Kirche in England und Wales immer Teil der europäischen Kirche sein“, heißt es in einer Meldung nach Gesprächen in Brüssel. Demnach sollen die Beziehungen zwischen der englischen Bischofskonferenz und der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (ComECE) beibehalten und verstärkt werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.10.2017).

19.10.2017  Ungarn:
In Budapest beraten am Mittwoch und Donnerstag führende Vertreter von mittel- und osteuropäischen Bischofskonferenzen über "„Das Christentum in der Zukunft Europas“."
Neben den Bischofskonferenzen der Visegrad-Staaten Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn sind bei den zweitägigen Beratungen auch Kroatien und Slowenien vertreten. Die Sitzungen befassen sich unter anderem mit christlicher Identität, religiösen Symbolen und dem Ort von Religion und Kirche im laizistischen Staat. Die Rolle der Kirchen bei der Gestaltung der Zukunft Europas stand Ende September auch im Fokus des Jahrestreffens des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE im weißrussischen Minsk. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.10.2017).

06.10.2017  Europäische Union:
Die EU-Kommission hat einen neuen Koordinator für den Dialog mit den Religionen.
Der französische Kommissionsbeamte Vincent Depaigne wurde zum „Koordinator für den Dialog mit Kirchen, religiösen Gemeinschaften sowie philosophischen und nichtkonfessionellen Organisationen“ ernannt. Depaigne folgt auf die Deutsche Katharina von Schnurbein, die diese Aufgabe seit 2012 wahrgenommen hat. Die katholische EU-Bischofskommission ComECE begrüßte am Donnerstag die Ernennung Depaignes. Man hoffe, dass der Dialog mit den EU-Institutionen „auf eine kreative Weise gestärkt werden kann“, hieß es in einer Pressemitteilung. (kap) (NL Radio Vatikan, 06.10.2017).

11.07.2017  Papst fordert via Twitter frischen Wind für Europa:
Papst Franziskus hat sich am Dienstag via Twitter an die Europäer gewandt. „Europa hat ein ideelles und geistiges Erbe, das einzigartig ist und mit Leidenschaft und neuer Frische wieder aufgegriffen werden muss“, forderte der Papst in einem Tweet zum Gedenktag des Heiligen Benedikt von Nursia (480-547), der Schutzpatron Europas ist. Kardinal Angelo Bagnasco, Vorsitzender des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), betonte, der Aufruf des Papstes sei angesichts der vielen aktuellen Schwierigkeiten innerhalb der Europäischen Union von großer Bedeutung. Wenn die eigenen Ideale und Identitäten in Vergessenheit gerieten, öffne dies Ängsten die Tür, sagte Bagnasco zu Radio Vatikan. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 11.07.2017).

27.06.2017  Rom: Orthodoxe Parlamentarier tagen in Rom
Seit dem Ende der Sowjetunion haben sich weltweit christlich-orthodoxe Parlamentarier zu einer Vereinigung zusammengeschlossen. Nun sind 115 orthodoxe Politiker aus 46 Ländern in Rom zu ihrer 25. Vollversammlung zusammengekommen. Ziel der orthodoxen Parlamentarier ist es, den christlichen Glauben in ihren Ländern zu schützen und zu fördern. Europa stecke in einer tiefen Krise, die vor allem mit dem Verlust der christlichen Werte verbunden sei, so der Grundtenor unter den in Rom versammelten Parlamentariern, die aus Ländern wie Ungarn, Griechenland oder Zypern stammen, aber auch aus Russland, Georgien und Syrien. Am Donnerstag werden sie im Rahmen der Feier des Hochfestes von Peter Paul im Vatikan von Papst Franziskus empfangen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.06.2017 und GH).
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21.12.2016  Europäische Union/Italien:
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Unterstützung beim Wiederaufbau der Basilika San Benedetto im mittelitalienischen Norcia zugesagt.
Die Kirche, die bei dem Erdbeben am 30. Oktober einstürzte, habe einen „hohen symbolischen Wert“, weil sie mit dem Schutzheiligen Europas verknüpft sei, schrieb Juncker an die Präsidentin der Region Umbrien, Catiuscia Marini, die den Brief am Dienstag auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Die Kirche des Heiligen Benedikt solle „so schnell wie möglich" wiederhergestellt werden, so Juncker weiter. Die EU-Kommission stehe bereits mit italienischen Behörden in Kontakt, um die Maßnahmen zu erörtern. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.12.2016).

31.01.2016  Österreich:
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat Karl den Großen als außergewöhnliche Gestalt des christlichen Abendlandes gewürdigt.
Die Kirche und Europa verdankten ihm viel, sagte er am Sonntag bei einem Gottesdienst zum Karlsfest im Aachener Dom. „Sein Ringen um Eindeutigkeit durch Bildung und Glaube, sein Bemühen um Ordnung durch Gesetze und Vorschriften“ hätten von Aachen aus den Ausgang gefunden. Auch Salzburg fühle sich dem Kaiser verbunden; die Erzdiözese verdanke ihm ihre Verfassung als Metropolitansitz. (kap) (NL Radio Vatikan, 31.01.2016).

30.04.2015  Europäische Union:
Das EU-Parlament hat die Verfolgung der Christen weltweit verurteilt.
Die Resolution mit dem Titel „Verfolgung von Christen auf der ganzen Welt anlässlich der Ermordung von Studenten in Kenia durch die islamische Terrorgruppe al-Shabaab“ wurde am Donnerstag in Straßburg mit 578 Stimmen, 31 Gegenstimmen und 34 Enthaltungen angenommen. Darin verurteilten die Abgeordneten Angriffe gegen Christen und andere religiöse Gruppen; zudem forderten sie, die EU müsse Kenia beim Kampf gegen die Extremisten unterstützen. (kna) (NL Radio Vatikan, 30.04.2015).

19.05.2014  Vatikan / EU: Kurienerzbischof Georg Gänswein hat den Politikern Europas vorgeworfen, zu wenig gegen die immer zahlreicheren Angriffe auf christliche Werte und Symbole in Europa zu unternehmen. Der Präfekt des Päpstlichen Hauses äußerte sich am Sonntag bei der jährlichen Wallfahrt des katholischen Hilfswerks Kirche in Not in Einsiedeln. Antisemitische und islamophobe Handlungen und Aussagen würden zu Recht von den Medien und politisch Verantwortlichen verurteilt, aber Europa müsse wachsamer werden gegenüber Intoleranz und Diskriminierung, die sich gegen Christen richteten, sagte Gänswein. Auf dem Gebiet der Europäischen Union entwickle sich ein „militanter Säkularismus“, klagte der 57-jährige Erzbischof. (kipa) (NL Radio Vatikan, 19.05.2014).

19.05.2014  EU: Der neue Streit um das Kruzifix:
Kreuze raus aus dem öffentlichen Raum?
Mit dieser Forderung hat EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ein paar Tage vor den Europawahlen viele Christen erschreckt. Und eine alte Debatte wiederbelebt. Der deutsche Staatskirchenrechtler Stefan Mückl widerspricht dem deutschen SPD-Politiker Schulz, der das Amt des EU-Kommissionspräsidenten anstrebt. Er halte diese Einlassung für „erstaunlich“, weil sie nicht in die Zukunft weise, sondern zurück. Europa lebe von der Vielfalt, hier werde aber das Modell eines Landes – nämlich Frankreichs – auf das ganze Europa ausgedehnt. (domradio) (NL Radio Vatikan, 19.05.2014).

25.06.2013:  Europäische Union
Die EU-Außenminister haben sich auf „Richtlinien zu Religions- und Gewissensfreiheit“ verständigt.
Bei ihrem Treffen in Luxemburg einigten sich die Vertreter der 27 EU-Mitgliedsstaaten erstmals auf eine gemeinsame Definition von Religions- und Gewissensfreiheit und darauf, dass diese Förderung und Schutz verdiene. Die Richtlinien waren in monatelanger Arbeit von Diplomaten vorbereitet worden. Es gibt schon ähnliche gegen die Todesstrafe, gegen Folter und für Kinderrechte. Mit dem Text soll Religions- und Gewissensfreiheit zum Anliegen der Außenministerien im EU-Raum, bei den Brüsseler Gemeinschaftsbehörden und in jedem einzelnen EU-Land werden. Bislang hatte es zu dem Thema außer Resolutionen und Erklärungen einzelner Minister oder des EU-Parlaments keinen gemeinsamen Aktionsrahmen gegeben. Ein Diplomat sagte der französischen katholischen Tageszeitung „La Croix“, Anschläge auf Christen in Bagdad und Alexandria sowie allgemein der arabische Frühling hätten „klargemacht, dass wir eine starke europäische Aktion auf diesem Gebiet brauchen“. (la croix) (NL Radio Vatikan, 25.06.2013).  

19.06.2013  Bratislava (Slowakei): Zwei Monate verspätet: Euro-Münze mit Kreuz kommt in Umlauf – „EU-Kommission nicht der Antichrist“
Mit zwei Monaten Verspätung darf die slowakische 2-Euro-Münze mit christlichen Symbolen in Umlauf. Die slowakische Euro-Münze im Gedenken an die Slawenapostel Kyrill und Method spaltete Europa.

Noch treffender müsste man sagen: Das Kreuz spaltet Europa. Ab 1. Juli darf sie nun mit zwei Monaten Verspätung doch offiziell in Umlauf gebracht werden. Der Bewilligung war ein langes Tauziehen vorausgegangen. Einige EU-Staaten hatten gegen ein Kreuz und christliche Symbole auf der Euro-Münze protestiert und die EU-Kommission aufgefordert, dagegen einzuschreiten. Was diese auch prompt tat.

Die Slowakei will mit der Münze an den 1150. Jahrestag der Ankunft der beiden byzantinischen Brüder im damaligen Mährischen Reich erinnern; im Europa des Jahres 2013 keine Selbstverständlichkeit. Die Euro-Münze der beiden Heiligen wurde zum Streitfall und damit zum Symbol für die fortschreitende Entchristlichung Europas. „Ich kann ihnen versichern, dass die EU-Kommission nicht der Antichrist ist“, erklärte Katharina von Schnurbein, die EU-Beauftragte für den Dialog zwischen laizistischen und religiösen Gruppen, der New York Times. Sie dementierte, dass die Brüsseler Bürokratie eine anti-christliche Agenda verfolge: „Die EU wird manchmal betrachtet, als wolle sie jeden Glauben auslöschen, aber dem ist nicht so. Wir verhandeln mit Menschen, die glauben und mit Menschen, die nicht glauben.“
Den stärksten Protest gegen die slowakische Münze brachte Frankreich vor, so Schnurbein. Paris lege größten Wert auf die Trennung von Staat und Kirche. Protest habe es jedoch auch von Griechenland gegeben, das die Brüder Kyrill und Method exklusiv für sich beanspruche.
Ende 2012 hatte die zuständige Abteilung der EU-Kommission die Slowakei aufgefordert, im „Interesse der religiösen Vielfalt“ das Motiv auf der Münze zu ändern. Es folgten monatelange Verhandlungen, doch die Slowakei blieb hart. Am Ende musste die EU-Kommission die Entscheidung Pressburgs akzeptieren und grünes Licht geben. Auch dies ein Signal dafür, wie man mit der EU umgehen kann. Text: Giuseppe Nardi; Bild: Cantuale Antonianum (Katholisches.info, 19.06.2013).

21.12.2012  Brüssel/Straßburg: Weihnachtskarten  des Europäischen Parlaments ohne Weihnachten – Wenn Neutralität zur Leere wird

Wenn Neutralität zur Leere wird, taucht irgendwann auch die Frage auf: „Wo ist Weihnachten geblieben?“ Diese Frage stellte nun Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Erst vor kurzem kritisierte der Kardinal die Halloween-Kürbisse, die man im Europäischen Parlament zeigte, dem gleichzeitig das Zeigen des Kreuzes verpönt ist. Nun geht es um die Weihnachtgrußkarten des Parlaments ohne jeden Bezug auf das Weihnachtsfest. Abgesehen von einem Engel findet sich auf den sechs gedruckten Versionen der Weihnachtskarte und weiteren zehn Internet-Versionen kein Hinweis oder ein Symbol, das auf das christliche Hochfest hinweist.
„Dann sollen Brüsseler Bürokraten und Abgeordnete am 25. Dezember arbeiten gehen“
„Wenn das so ist, dann sollen die Brüsseler Bürokraten und Abgeordneten am 25. Dezember auch arbeiten gehen“, sagte Lorenzo Fontana, der Gruppensprecher der italienischen Lega Nord im Europaparlament. „Trotz der Versuche den Namen Gottes aus der Geschichte zu streichen, erstrahlt das Licht weiterhin über der Menschheit durch Christus“, hatte Papst Benedikt XVI. zu den Vertretern der kleinen Gemeinde Pescopennataro aus dem italienischen Molise gesagt, aus der dieses Jahr der Christbaum auf dem Petersplatz kommt.
Statt der Aufschrift „Frohe Weihnachten“ nur die Jahreszahl „2013″
Schon im vergangenen Jahr hatten die Weihnachtsgrußkarten des Europäischen Parlaments Staunen unter nicht wenigen Abgeordneten ausgelöst. Vertreter verschiedener Fraktionen richteten eine Anfrage an Parlamentspräsident Jerzy Buzek, in der sie ihn aufforderten, die Weihnachtskarten künftig wieder mit „als christlich erkennbaren“ Symbolen zu drucken. Die Forderung fand offensichtlich kein Gehör. Die Weihnachtskarten 2012 zeigen stilisierte Weihnachtsbäume vor psychedelischem Hintergrund und verfremdeten Bildern des Europäischen Parlaments. Der Abgeordnete Fontana spricht von einem „weiteren Kapitel“ im „antichristlichen Feldzug“ Straßburgs, wo eine links-liberale Mehrheit den Ton angibt. Auf den „europäischen“ Weihnachtskarten findet sich nicht einmal der Aufdruck „Frohe Weihnachten“. Auf den Karten steht nur eine Zahl: „2013“. „Ein weiterer Versuch der Entchristlichung Europas durch die Zerstörung jedes Hinweises auf die Traditionen, Grundlagen und Wurzeln des Alten Kontinents“, so Fontana.
Islamisch-linke Stadtregierung Brüssels in der Kritik – 2011 kein Christbaum, 2012 ein Ärgernis
Neben den Weihnachtskarten ohne Weihnachten stößt auch ein futuristischer Baum auf der Brüsseler Grand-Place auf Ablehnung. Er soll einen Christbaum darstellen, ist aber dermaßen verfremdet, dass ihn viele Bürger als „antichristliches Ärgernis“ betrachten. 2011 hatte die linksregierte Stadt Brüssel mit der Tradition gebrochen, auf dem großen Stadtplatz einen Christbaum mit Tausenden Lichtern aufzustellen. Bürgermeister Freddy Thielemans stützt seine Entscheidung auf die 16 Gemeinderäte seiner Sozialistischen Partei, von denen zehn Moslems sind. Mit Online-Petitionen forderten zahlreiche Bürger die Stadtverwaltung auf, wieder einen Weihnachtsbaum aufzurichten. Das 2012 sichtbar gewordene Ergebnis fand dennoch nicht die Zustimmung der Menschen. Mit Internet-Petitionen wurde nun ausdrücklich die Aufrichtung eines traditionellen Nadelbaums gefordert.
Weihnachtsbaum aus Österreich ließ Parlamentsverwaltung verrotten
Einen solchen, dreieinhalb Meter hoch, hatte die christdemokratische Österreichische Volkspartei Ende November dem Europäischen Parlament geschenkt. Die Tanne wurde medienwirksam in Empfang genommen, dann ließ sie die Parlamentsverwaltung unbeachtet verrotten.
Europäische Institutionen „zeigen wenig Respekt für die Bürger und deren Identität“
Den Verlust jeglicher Bezüge auf das Christentum beklagt der Abgeordnete Fontana. „Es ist bezeichnend, dass das europäische Motto ‚Einheit in der Vielfalt‘ in Wirklichkeit nur leere Worte sind, wenn die Europäischen Institutionen nicht einmal bei einem so fest verankerten, gefühlsmäßig stark empfundenen und über die Religionsgrenzen hinaus anerkannten Fest wie Weihnachten imstande sind, etwas Sensibilität und Rücksicht gegenüber ihren Bürgern und deren Identität zu zeigen, die in ihrer großen Mehrheit Christen sind. Es scheint so, als sollten jene als negativ ‚anders‘ dargestellt und damit ausgegrenzt werden, die mit dem Weihnachtsfest eine tiefe religiöse Bedeutung verbinden“, so Fontana.
Pünktlich zur Weihnachtszeit setzt antichristlicher „Kreuzzug“ ein
Wie in Brüssel und Straßburg hat auch in verschiedenen europäischen Hauptstädten wieder pünktlich zur Weihnachtszeit der antichristliche „Kreuzzug“ eingesetzt. Ein Feldzug gegen die Weihnachtskrippe, den Christbaum, die Weihnachtslieder und traditionelle religiöse Darstellungen. In Frankreich, wenig südlich von Paris wurde in einem Kindergarten der Weihnachtsmann im Namen eines fiktiven und kalten Respekts vor Andersdenkenden und der Neutralität des Staates als „zu christlich“ verboten. In Caorso, einer Gemeinde nahe der italienischen Stadt Piacenza wurde in einer Schule jeglicher religiöse Bezug auf Weihnachten untersagt. Begründet wurde die Maßnahme damit, dass „alles, was sich auf eine einzige Religion bezieht und nicht alle Religionen berücksicht“ zu unterbleiben hätte.
Benedikt XVI.: Wenn die Menschen das Licht Gottes zu verdunkeln versuchen, herrscht „schreckliche Finsternis“
Jedes Mal, wenn der Mensch versuchte, das durch die Geburt Jesu in die Welt gekommene Licht auszulöschen, sei das Ergebnis eine schreckliche Dunkelheit gewesen, sagte Papst Benedikt XVI., als vor wenigen Tagen der Christbaum auf dem Petersplatz neben der Krippe erleuchtet wurde. In verschiedenen Epochen habe man versucht, so der Papst, das Licht Gottes durch irreführendes und verführerisches Blendwerk zu ersetzen. Was folgte, seien meist Zeiten schlimmster Gewalt gegen Menschen gewesen, in denen selbst die edelsten Begriffe ihrer wahren Bedeutung beraubt wurden. Begriffe wie Freiheit, Gemeinwohl, Gerechtigkeit wurden ihrer Herkunft aus Gott und dessen Liebe entkleidet und zum Spielball menschlicher Interessen ohne Bezug zur Wahrheit und zur Verantwortung gemacht.
Vor 2000 Jahren in die Welt gekommenes Licht strahlt ungebrochen über der Menschheit
Noch niemandem sei es gelungen, das vor mehr als 2000 Jahren in die Welt gekommene Licht, das im Stall von Bethlehem seinen Ausgang nahm, auszulöschen, so Benedikt XVI. Es habe vielmehr in diesen Jahrhunderten und Jahrtausenden nichts von seiner Strahlkraft und Anziehung verloren und „erstrahlt weiterhin über der Menschheit“. Text: Giuseppe Nardi; Bild: CherryX/Wikicommons (Katholisches.info, 21.12.2012).

28.11.2012  Pressburg: Slowakei hält an religiösen Symbolen auf Euro-Münzen fest – „EU-Kommission respektlos“
Die Slowakei will der Aufforderung, religiöse Symbole auf ihren neuen Zwei-Euro-Münzen zu streichen, nicht nachkommen. Vor wenigen Tagen ging die Nachricht durch Europa, dass die Slowakei auf ihre neuen Zwei-Euro-Münzen für die Landespatrone Kyrill und Methodius keine Heiligenscheine prägen darf. Religiöse Symbole auf den Münzen seien unerwünscht, hatten die Europäische Kommission und einige EU-Mitgliedsstaaten wissen lassen, nachdem die Entwürfe für die neuen Münzen bekannt wurden. Begründet wurde die antichristliche Forderung mit einem „Grundsatz religiöser Neutralität“, wie Jana Kovacova, die Sprecherin der slowakischen Zentralbank bekanntgab.-
Nach heftigen Protesten in der slowakischen Öffentlichkeit, allen voran durch die Kirchen, auch in anderen EU-Staaten, hält die slowakische Zentralbank an den Originalentwürfen samt Heiligenscheinen und kleinen Kreuzen fest. Die Zentralbank hatte zunächst mitgeteilt, den Forderungen der EU-Kommission nachkommen zu wollen.


Die slowakische Bischofskonferenz kritisierte die Einmischung durch die EU-Kommission als „mangelnden Respekt vor der slowakischen Bevölkerung und den christlichen Werten“. Gleichzeitig lobte sie den Entschluss der Zentralbank, an den „Originalentwürfen für die Gedenkmünze festzuhalten, auf denen die christlichen Wurzeln des Landes zum Ausdruck kommen“. Die neuen Zwei-Euro-Münzen werden zum 1150. Jahrestag der Ankunft der beiden thessalischen Heiligen in Großmähren geprägt, der im nächsten Jahr begangen wird.
„Die Eurokraten haben wenig Skrupel, die europäische Kultur und die Christen zu demütigen“ kommentierte der bekannte Historiker Roberto de Mattei, der auf das „paradoxe“ Denken Brüsseler Bürokraten hinwies. Diesen zufolge hätten die Heiligenscheine und kleinen Kreuze auf dem Omophorion als religiöse Symbole von den Münzen zu verschwinden, während das erzbischöfliche Kreuz bleiben könne, weil dieses Teil des slowakischen Staatswappens ist „und deshalb kein christliches Symbol darstellt?“, wie de Mattei provokant nachfragte.
Die beiden Brüder Kyrill und Methodios waren im 9. Jahrhundert als Missionare von Byzanz in das damalige Großmährische Reich geschickt worden. Von ihnen stammt die Übersetzung der Bibel und der Liturgie ins Altkirchenslawische. Sie entwickelten dafür mit der Glagolica ein eigenes Alphabet. Die Leistungen für Sprache und Kultur der beiden Slawenapostel sollen anerkannt werden, nicht aber die Evangelisierung, in deren Kontext sie erbracht wurden. „Eine solche rückwirkende Aufspaltung und Säuberung der europäischen Kultur vom Christentum ist ein unerhörter Kulturbruch“, so de Mattei. Text: Giuseppe Nardi, Bild: Cantuale Antonianum (Katholisches.imfo, 28.11.2012).

23.03.2012  Neuer Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) ist der Erzbischof von München und Freising. Vertreter der Bischofskonferenzen aus den EU-Staaten wählten Kardinal Reinhard Marx am Donnerstagabend in das Amt. Marx folgt damit Adrianus van Luyn nach. Der Erzbischof von München vertritt bereits seit 2006 die Deutsche Bischofskonferenz in der COMECE und war seit 2009 ihr Vizepräsident. Die COMECE ist die Struktur zur Zusammenarbeit der Bischofskonferenzen im Bereich der Mitgliederstaaten der Europäischen Union. Sie setzt sich aus den Delegierten von 26 katholischen Bischofskonferenzen zusammen. Ihr Sekretariat hat seinen Sitz in Brüssel. Seit 1980 wirkt die COMECE als Schnittstelle zwischen der katholischen Kirche und EU-Institutionen. (pm) (NL Radio Vatikan, 23.03.2012). 

15.02.2012  Ministerin Warsi: „Religiöse Identität garantiert Offenheit“
Europa sollte mehr Vertrauen in den christlichen Glauben haben. Dazu ermutigt die britische Politikerin und Muslima Baroness Sayeeda Warsi. Die Ministerin im Kabinett von Premier David Cameron ist mit einer britischen Regierungsdelegation zu einem zweitägigen Besuch in den Vatikan gekommen; dabei stand an diesem Mittwoch auch eine Begegnung mit Papst Benedikt XVI. auf dem Programm. Warsi, Tochter pakistanischer Einwanderer, setzt sich in dem säkular geprägten Land für die Anerkennung der identitätsstiftenden Rolle der Religion im öffentlichen Leben ein: Ihrer Ansicht nach kann die Religion grundlegend die Gerechtigkeit in Gesellschaften fördern. Unter diesem Motto stehe auch ihr Besuch im Vatikan, kündigte Warsi im Vorfeld ihrer Rom-Visite an. -
„Um sicherzustellen, dass der Glaube seinen eigenen Ort in der Öffentlichkeit hat und dass der Frieden in der Gesellschaft gefördert wird, müssen sich Menschen ihrer religiösen Identität sicherer werden, überzeugter in ihrem Glauben. Das bedeutet in der Praxis, dass Glauben nicht verwässert wird und Nationen ihr religiöses Erbe nicht verleugnen. Um diesen Gedanken zu Ende zu führen: Europa muss sich seines Christentums sicherer werden.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 15.02.2012).  

11.02.2012  Großbritannien:
Andachten, die vor den Sitzungen von Kommunalräten stattfinden, sind verfassungswidrig.
Das erklärte der oberste Gerichtshof in Großbritannien. Ein atheistisches Mitglied des Kommunalrates von Bidford hatte sich durch das gemeinsame Gebet vor den Beratungen indirekt diskriminiert gefühlt. Daraufhin erklärte die Nationale Säkulare Gesellschaft die Andachten als unvereinbar mit der europäischen Konvention der Menschenrechte und klagte erfolgreich gegen den Kommunalrat. In England und Wales sind gemeinsame Andachten vor kommunalen Sitzungen nicht unüblich. Auch das Britische Parlament beginnt jeden Konferenztag mit einem gemeinsamen Gebet. (apic) (NL Radio Vatikan, 11.02.2012). 

18.01.2012  Italien/Vatikan: „Europa braucht die Stimme der Kirche“
Die Europäische Union muss auf die Stimme der katholischen Kirche hören, denn die Kirche ist in Europa „Brückenbauerin“. Das hat der italienische Ministerpräsident Mario Monti im Interview mit Radio Vatikan unterstrichen: „Die katholische Kirche geht über die Mauern der Nationen hinaus. Gleichzeitig bekräftigt die Kirche die Bedeutung der Einheit, und das bedeutet vor allem Respekt, Verantwortung und Solidarität.“ Monti war am vergangenen Samstag von Papst Benedikt XVI. im Vatikan empfangen worden. Bei der für ihn persönlich „wichtigen“ Begegnung mit dem Heiligen Vater habe Benedikt XVI. noch einmal die notwendige Unterscheidung zwischen Politik und Religion unterstrichen, berichtete Monti. Diese diene dazu, „die Religionsfreiheit zu schützen und den Schutz des Staates gegenüber ihren Bürgern anzuerkennen“. Zur Bewältigung der Krise in Europa brauche es jetzt Zuversicht und das Bewusstsein um die eigenen Wurzeln, fügte der Nachfolger im Amt des ehemaligen Premierministers Silvio Berlusconi an. Die europäische Einheitswährung müsse in diesem Sinne stärker als Integrationsmittel und nicht als Gefahr für die europäische Einheit angesehen werden, so Monti. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.01.2012)  

04.02.2011  Vatikan: EU droht Glaubwürdigkeits-verlust
Der Heilige Stuhl hat am Mittwoch vor einem Glaubwürdigkeitsverlust der EU-Institutionen gewarnt.Anlass war die Weigerung der EU-Außenbeauftragten Lady Catherine Ashton und mehrerer Außenminister beim Brüsseler Außenministerrat am Montag, einen von Italien und Frankreich eingebrachten Textvorschlag zur Religionsfreiheit mit expliziter Erwähnung der Diskriminierung der Christen in einigen Ländern zu akzeptieren. Der Präsident des Päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung, Erzbischof Rino Fisichella, sagte am Mittwoch, durch eine beschwichtigende Handbewegung könne man Gefühle nicht wegwischen. „Die Kontrolle der Sprache ist unerträglich [? unerlässlich?], und ich kann einem Text keine Achtung entgegenbringen, der sich weigert, den christlichen Glauben anzuerkennen“, so der Kurienerzbischof. Die Gespräche in Brüssel endeten mit einem Eklat: Italiens Außenminister Franco Frattini warf Ashton vor, sie versteige sich „in exzessiver politischer Korrektheit“. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 04.02.2011). 

26.01.2011  Straßburg:
Ein Vertreter der europäischen Sicherheitsorganisation OSZE ist für einen europäischen Gedenktag für christliche Märtyrer unserer Zeit. Das sagte der italienische OSZE-Vertreter Massimo Introvigne am Dienstag bei einer Anhörung im Straßburger Europarat. Introvigne erinnerte daran, dass drei Viertel aller Fälle von religiöser Verfolgung weltweit Christen beträfen. Der 7. Mai scheine ihm ein geeigneter Tag für einen Märtyrer-Gedenktag. An einem 7. Mai hatte im Jahr 2000 der damalige Papst Johannes Paul II. im römischen Kolosseum bei einer ökumenischen Veranstaltung an die Märtyrer unserer Zeit erinnert. Introvigne ist OSZE-Beauftragter für den Einsatz gegen Christianophobie. An der Anhörung nahm auch der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo aus dem syrischen Aleppo teil. Derweil hat sich der italienische Außenminister Franco Frattini mit der römischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio über das Thema Christenverfolgung beraten. Bei einem Besuch bei Sant’Egidio im Stadtteil Trastevere unterzeichnete Frattini auch einen Text, der die Basisgemeinschaft als Vermittler auf internationaler Bühne empfiehlt. Die italienischen Bischöfe stellten sich bei Beratungen in Ancona hinter einen Vorschlag von Papst Benedikt, eine internationale Stelle zur Beobachtung von Christianophobie-Fällen einzurichten. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, rückte „Christianophobie“ in die Nähe von „ethnischer Säuberung“. (rv) NL Radio Vatikan, 26.01.2011). 

21.01.2011  EU: „Religionsfreiheit mehr in den Blick nehmen"
Das Europaparlament hat die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton und die EU-Institutionen aufgerufen, dem Thema Religionsfreiheit und dabei auch der Lage der Christen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Die EU-Außenminister sollen zu Monatsende konkrete Schritte beschließen, „um den bedrohten christlichen Glaubensgemeinschaften überall in der Welt Sicherheit und Schutz zu bieten“. Das verlangten die Europaabgeordneten in einer Erklärung, die an diesem Donnerstag in Straßburg mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.01.2011). 

14.01.2011  OSZE: „Bewusstsein für das Problem Intoleranz gegen Christen schaffen“
Ein katholischer Religionssoziologe wird sich in Zukunft für die OSZE um die Belange von Christen kümmern, die Benachteiligungen ausgesetzt sind. Massimo Introvigne ist neuer Repräsentant der Organisation für den Einsatz gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung. Die OSZE, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, sitzt in Wien und umfasst 56 Länder: alle europäischen Staaten, Russland und sämtliche Sowjet-Nachfolgestaaten sowie die USA und Kanada. Ein weites Feld. Seine Schwerpunkte erklärt der Religionssoziologe im Gespräch mit Radio Vatikan so:
„Erste Aufgabe wird der diplomatische Dialog mit den jungen Demokratien östlich von Wien sein. Sie haben noch Gesetze, die den Christen das Leben schwer machen, etwa wo es um Visa für Ordensleute geht oder den Bau religiöser Gebäude. Das zweite Problem ist eine Bewusstseinsbildung. Es muss das Bewusstsein entstehen, dass auch im Westen die wahren Grundlagen der Religionsfreiheit nicht im Relativismus liegen, wie erst vor kurzem Papst Benedikt XVI. kürzlich sagte. Und dass die Christen ein Recht haben, ihre Ansichten öffentlich zu machen, selbst zu Themen der Moral, des zivilen Lebens und der Politik.“
Als mögliche „Hauptstadt“ für dieses Anliegen hat Introvigne Rom ausgemacht. Die Papststadt könnte ein „Zentrum der Verbreitung dieses Bewusstseins“ werden, dass es innerhalb des OSZE-Gebiets Intoleranz und Diskriminierung von Christen gibt. (rv) (NL Radio Vatikan, 14.01.2011). 

19.04.2010  Deutschland: Roma dramatisch ausgegrenzt
Ob eine neue Wohnung, ein angemessener Job, der Schulbesuch oder einfach nur der Gang zum Arzt – in allen diesen Bereichen sind Roma in Europa dramatisch benachteiligt. Dieses Ergebnis hat die EU-Grundrechteagentur bekannt gegeben. Schätzungen zufolge leben in Europa etwa zehn bis zwölf Millionen Roma. Jeder Zweite von ihnen habe bereits Diskriminierung erfahren, heißt es laut der EU-Agentur. Im Domradio-Interview beschrieb Amnesty International-Mitglied Wolfgang Grenz die Situation der Roma aus seiner Sicht als Asylexperte:„Es ist nach wie vor so, dass die Roma, auch besonders hier in der Europäischen Union, nicht integriert sind. Ihre Lebenssituation ist sehr schlecht. Sie sind praktisch an den Rand gedrängt, marginalisiert.“ (domradio/rv) (NL Radio Vatikan, 19.04.2010)

27.01.2010 Europäische Union:
Die europäischen Bischöfe begrüßen die Entschließung des Europaparlamentes, die die jüngsten Angriffe auf christliche Gemeinschaften in Ägypten und Malaysia verurteilt.
Das teilt die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaften an diesem Mittwoch mit. Die Entschließung stellt fest, dass die Europäische Union weiterhin nachdrücklich für die Förderung und den Schutz der Religions- und Weltanschauungsfreiheit eintrete. In diesem Zusammenhang erinnert die COMECE daran, dass gegenwärtig 75 bis 85 Prozent der religiösen Verfolgungen weltweit Christen betreffen. (pm) (NL Radio Vatikan, 27.01.2010).

01.12.2009 Europäische Union: „Demokratischer und effizienter“
Nach zahlreichen politischen Rückschlägen ist der Reformvertrag der Europäischen Union an diesem Dienstag in Kraft getreten. Der so genannte Lissabon-Vertrag legt die Basis für eine EU, die künftig besser und demokratischer funktionieren soll. Die katholische Kirche begrüßt im Grundsatz den Vertrag, er trage der Erweiterung der Union von 15 auf 27 Mitgliedsstaaten Rechnung. Die EU „wird demokratischer, transparenter und effizienter“, heißt es in einer europaweit abgestimmten Erklärung der Bischöfe.
Nach acht Jahren Debatte könne die EU sich jetzt auf die inhaltlichen Herausforderungen konzentrieren und aufhören, „sich mit sich selbst zu beschäftigen“, sagte ein Sprecher der Kommission der Europäischen Bischofskonferenzen (COMECE) in Brüssel gegenüber Radio Vatikan. Neben der Reform der EU-Institutionen verankert der Vertrag auch den Dialog mit den Kirchen und Religionsgemeinschaften. Mit Artikel 17 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU erkennt die EU die Identität und den spezifischen Beitrag der Kirchen an und führt auf dieser Grundlage einen „offenen, transparenten und regelmäßigen“ Dialog mit ihnen, so die COMECE. Auf der Agenda stünden unter anderem der menschenwürdige Umgang mit Flüchtlingen, ein soziales und familienfreundliches Europa sowie Fragen der Bioethik und Forschungspolitik. (NL Radio Vatikan, 01.12.2009).

01.12.2009 Europa: Christliche Prinzipien bewahren
Zwar bedauerten die Kirchen, dass der neue Vertrag weder auf Gott noch auf die christlichen Wurzeln des Kontinents Bezug nehme. „Doch es gibt immerhin einen Verweis auf das geistig-religiöse Erbe Europas, und damit ist natürlich besonders das christliche Erbe gemeint.“
Mit Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags wird auch die so genannte Grundrechtscharta rechtsverbindlich. Grund- und Freiheitsrechte werden damit für jeden Bürger einklagbar. In der Charta und im gesamten Arbeiten der EU seien die Achtung der Menschenwürde und Prinzipien wie Solidarität und Subsidiarität der katholischen Soziallehre grundlegend, so COMECE-Referent Pickartz. Sein Appell: „Ich denke, dass die Kirchen auf die Einhaltung dieser Prinzipien drängen sollten und besondere Kompetenz haben, um über diese Prinzipien zu wachen.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 01.12.2009).

08.11.2009  Italien:
Die Regierung legt – wie angekündigt – Berufung ein gegen das Anti-Kruzifix-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte.
Das römische Kabinett forderte am Freitag, der Prozess müsse von einer höheren Kammer in Straßburg wieder aufgenommen werden. Dem Urteil entgegen, sollen in den öffentlichen Schulen Italiens die Kreuze hängen bleiben, meinte Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Wörtlich sagte er: „Das Urteil ist nicht zwingend“. Es werde im Übrigen auch der Realität des zutiefst christlichen Italien nicht gerecht. Der Menschenrechtsgerichtshof hatte am Dienstag einer italienischen Klägerin Recht gegeben, die im Kruzifix in öffentlichen Schulen eine Einschränkung des Erziehungsrechts der Eltern und der Religionsfreiheit sah. (Corriere della Sera) (NL Radio Vatikan, 08.11.2009). 

26.09.2009  Prag: Papst Benedikt XVI. über die Wurzeln und die Zukunft Europas
"Europa ist mehr als ein Kontinent. Es ist ein Zuhause! Und die Freiheit findet ihren tiefsten Sinn in einer geistigen Heimat. Bei voller Rücksicht auf die Unterscheidung zwischen dem politischen Bereich und dem Bereich der Religion – was ja die Freiheit der Bürger bewahrt, ihren Glauben zum Ausdruck zu bringen und danach zu leben –, möchte ich zugleich die unersetzliche Rolle des Christentums für die Bildung des Gewissens einer jeden Generation betonen, wie auch seine Rolle für die Förderung eines grundlegenden ethischen Konsenses, der allen Menschen zugute kommt, die diesen Kontinent ihr „Zuhause“ nennen! In diesem Geist weiß ich die Stimme all jener zu schätzen, die sich heute in diesem Land und auf diesem Kontinent darum bemühen, ihren Glauben respektvoll und dennoch entschieden ins öffentliche Leben einzubringen, in der Erwartung, daß die gesellschaftlichen Normen und die politischen Entscheidungen von dem Verlangen geprägt sein sollen, nach der Wahrheit zu leben, die jeden Menschen frei macht (vgl. Caritas in veritate, 9). . . . . 

Am gegenwärtigen Scheideweg der Zivilisation, die so oft von einer beunruhigenden Spaltung der Einheit des Guten, der Wahrheit und der Schönheit gekennzeichnet ist – ebenso wie von der sich daraus ergebenden Schwierigkeit, eine Akzeptanz gemeinsamer Werte zu finden –, muß sich jedes Bemühen um den Fortschritt des Menschen vom lebendigen Erbe inspirieren lassen. Europa hat in Treue zu seinen christlichen Wurzeln eine besondere Berufung, diese transzendente Vision in seinen Initiativen im Dienst des Gemeinwohls der einzelnen Menschen, der Gruppen und der Länder zu bewahren. Besonders wichtig ist die dringende Aufgabe, junge Europäer durch eine Bildung, die ihre gottgegebene Fähigkeit achtet und stärkt, zu ermutigen, gerade jene Grenzen zu überschreiten, die sie manchmal anscheinend gefangen halten. Im Sport, in den kreativen Künsten und im Streben nach Wissen ergreifen junge Menschen gerne die Gelegenheit, herausragende Leistungen zu erbringen. Ist es nicht ebenso wahr, daß sie auch nach moralischen Tugenden und nach einem solidarischen und guten Leben streben werden, wenn sie mit hohen Idealen konfrontiert werden? Meine aufrichtige Ermutigung gilt den Eltern und den Leitern von Gruppen, die von den Verantwortungsträgern erwarten, daß sie Werte fördern, die die intellektuellen, menschlichen und geistigen Dimensionen einer soliden Erziehung umfassen, die den Zielen unserer jungen Menschen angemessen ist."

(Aus der Ansprache Papst Benedikts XVI. bei der Begegnung mit den politischen Autoritäten und dem Diplomatischen Korps am 26.09.2009 im Spanischen Saal der Prager Burg). 
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18.12.2008  Europäische Union:                            Die EU-Bischofskommission (COMECE) kritisiert die Entscheidung des Europaparlaments, nicht über einen Antrag zum Sonntagsschutz abzustimmen. Erklärtes Reformziel bei der EU-Arbeitszeitrichtlinie sei es, die Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zu gewährleisten, sagte COMECE-Generalsekretär Piotr Mazurkiewicz am Mittwochabend in Brüssel. Daher sei es eine verpasste Gelegenheit, wenn der Sonntag in dem EU-Gesetz nicht als bevorzugter wöchentlicher Ruhetag erwähnt würde. Die EU-Bürger erwarteten ein soziales Europa, das die Arbeitnehmer und ihre Familien schütze. (kap) (NL Radio Vatikan, 18.12.2008).

Hierunter der wahre Grund für die Ablehnung des "Reform"-Vertrags der EU durch die Iren, der so manchen doppelzüngigen Politiker "verständnislos" gemacht hat.                   Anerkennen Sie endlich die historischen, kulturellen und christlichen Grundlagen Europas und Ihre Verantwortung vor Gott, dann wird die EU ein Erfolg auch für die Menschen! [GH]:

27.08.2008  Irland
Die Kirche beklagt die zunehmende Säkularisierung der Europäischen Union.             
Der Vorsitzende der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady, sagte während eines Kongresses in Ballin, die Enttäuschung der Iren über die EU sei auf einen Verlust des „christlichen Gedächtnisses” in ihren Institutionen zurückzuführen.                                       Die Kirche beobachte die innere Entwicklung der EU mit Sorge, weil den Christen die Teilnahme an der öffentlichen Diskussion verwehrt werde. Der irische Europaminister Dick Roche hatte am Dienstag vorgeschlagen, die Iren nach dem gescheiterten Referendum im Juni erneut über den EU-Reformvertrag abstimmen zu lassen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.08.2008).

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