GERD HAGEDORN


  

  Katholische ["unierte"] Ostkirchen

   

[Siehe auch: Ökumene]

   

12.11.2017  Schweden:
In Södertälje ist eine chaldäisch-katholische Marienkirche geweiht worden.
An dem Weihegottesdienst am 8. Dezember nahmen der chaldäisch-katholische Patriarch Mar Louis Raphael Sako und die Kardinäle Anders Arborelius aus Stockholm und Rainer Maria Woelki aus Köln teil. In dem skandinavischen Land leben zur Zeit rund 20.000 chaldäisch-katholische Christen, die vor allem aus dem Irak stammen. Schweden hat in den letzten Jahrzehnten bereitwilliger als andere europäische Länder christliche Immigranten aus dem Nahen Osten aufgenommen. (kap) (NL Radio Vatikan, 11.12.2017).

04.12.2017  Syrien:
Die griechisch-katholische Kathedrale der syrischen Großstadt Homs ist nach umfangreicher Restaurierung wieder geweiht worden.
Die melkitische Bischofskirche „Unserer Lieben Frau vom Frieden“ war im Syrien-Krieg von islamistischen Milizen als Kaserne missbraucht worden. Wie die in Wien ansässige Stiftung Pro Oriente an diesem Montag berichtet, sei die Kirchweihe in Homs als Volksfest gefeiert worden. Viele Bewohner der Stadt hätten unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit teilgenommen. (kap) (NL Radio Vaikan, 04.12.2017).

04.12.2017  Syrien:
Die griechisch-katholische Kathedrale der syrischen Großstadt Homs ist nach umfänglicher Restaurierung wieder geweiht worden.
Die melkitische Bischofskirche „Unserer Lieben Frau vom Frieden“ war im Syrien-Krieg von islamistischen Milizen als Kaserne missbraucht worden. Wie die in Wien ansässige Stiftung Pro Oriente an diesem Montag berichtet, sei die Kirchweihe in Homs als Volksfest gefeiert worden. Viele Bewohner der Stadt hätten unabhängig von ihrer konfessionellen Zugehörigkeit teilgenommen. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.12.2017).

27.11.2017  Die Aussöhnung der Ukraine mit Russland wird nach Angaben des Oberhaupts der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine dadurch verhindert, dass Moskau das Recht der Ukraine auf Eigenstaatlichkeit und nationale Souveränität weiterhin nicht anerkennt. Die ukrainische Gesellschaft sei im Moment nicht bereit, über Versöhnung zu sprechen. „Sie sieht keinen Ausweg, keinen Hoffnungsschimmer, dass dieser Schmerz - dieser Krieg – aufhört“, so Groß-Erzbischof Schewtschuk nach Angaben der katholischen Zeitung „The Tablet“ vom 23. November. (kap) (NL Radio Vatikan, 27.11.2017).

14.11.2017  Saudi-Arabien: Besuch eines Kardinals - mit Brustkreuz
Es ist eine beispiellose Visite: Der maronitische Patriarch des Libanons, Kardinal Bechara Boutros Rai, ist in Saudi-Arabien, und zwar auf offizielle Einladung der Führung in Riad. Der Besuch des Patriarchen und Kardinals ist nicht nur in interreligiöser, sondern auch in politischer Hinsicht historisch. In Saudi-Arabien mit seiner strengen islamischen Tradition steht das Tragen von Kreuzen oder der Besitz einer Bibel unter Strafe. Doch der Kardinal durfte mit seinem Brustkreuz zum König. (rv) (NL Radio Vatikan, 14.11.2017).
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05.11.017  Libanon: Der überraschende Rücktritt des libanesischen Ministerpräsidenten Saad Hariri hat Besorgnis bei der Kirche im Libanon ausgelöst. Die Erklärung und ihre Umstände wirkten „wie eine Kriegserklärung“, sagte der Landesleiter der Päpstlichen Missionswerke, Rouphael Zgheib, dem vatikanischen Pressedienst Fides am Samstag. Es sei zu hoffen, dass sich nicht erneut „die Pforten des Chaos und der institutionellen Lähmung“ öffneten, sagte Zgheib. Das politische Gleichgewicht, das nach einem zweieinhalbjährigen Machtvakuum mit der Wahl von Staatspräsident Michel Aoun geschaffen worden sei, stehe jetzt wieder infrage. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.11.2017).

03.11.2017  Libanon: Der maronitische Patriarch des Libanons, Kardinal Boutros Bechara Rai, wird in den kommenden Wochen auf Einladung der dortigen Behörden Saudi-Arabien besuchen. Dies bestätigt nun offiziell auch das maronitische Patriarchat, nachdem libanesische Medien entsprechende Nachrichten in Umlauf gebracht hatten. Der Besuch könnte, wie der Bischofsvikar für Süd-Arabien Camillo Ballin hofft, „der Beginn einer neuen Haltung von Saudi-Arabien gegenüber anderen Religionen sein”. Zu dem Besuch wurde Kardinal Rai vom Geschäftsträger der saudischen Botschaft im Libanon, Walid Bukhari, eingeladen. Er hatte das Oberhaupt der maronitischen Kirche am Allerheiligentag im Patriarchat in Bkerké bei Beirut besucht. Bei seinem Besuch in Saudi-Arabien soll Kardinal Rai nach Angaben von Bukhari auch König Salman und Kronprinz Mohamed bin Salman begegnen. Die Einladung von Patriarch Rai entspricht einer neuen Strategie der saudischen Regierung gegenüber dem Libanon. Sie soll ein Gegengewicht schaffen zu den besseren Beziehungen des Libanons zum Iran. (fides) (NL Radio Vatikan, 03.11.2017).

19.10.2017  Irak:
Für eine friedliche Lösung der Konflikte im Irak hat sich der Chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako ausgesprochen.
Er rief die Führer der verschiedenen Konfliktparteien zu gemeinsamer Arbeit auf, um drohende neue Konflikte besser lösen zu können. In erster Linie müssten Menschen geschützt werden und nicht Ölquellen, forderte Sako am Donnerstag in einem Brief an Präsident Fuad Masum. Ziel müsse ein irakischer Staat sein, in dem Reformen vorangebracht werden könnten, sowohl wirtschaftlich als auch sozial und kulturell. Nach dem kurdischen Unabhängigkeitsreferendum hat die irakische Armee neben der ölreichen Region um Kirkuk mittlerweile schon weite Teile der Ninive-Ebene und des Gouvernement Diyala eingenommen. (asianews) (NL Radio Vatikan, 19.10.2017).

12.10.2017  Vatikan: Papst feiert Heilige Messe zum Jubiläum der Ostkirchenkongregation
Hundert Jahre Ostkirchenkongregation: Ein Grund zur Feier. Zum Jubiläum des römischen Dikasteriums für die mit Rom unierten Kirchen byzantinischer und östlicher Traditionen und des Päpstlichen Ostkircheninstituts ["Orientale"] hat Papst Franziskus am Donnerstagmorgen das Päpstliche Orientalische Institut besucht und anschließend mit den Angehörigen dieses Instituts für Höhere ostkirchliche Studien, der Kongregation und eigens angereisten Gästen die Liturgie in der benachbarten Papstbasilika Santa Maria Maggiore gefeiert. Beide Einrichtungen, Kongregation und Institut, hatte im Jahr 1917 Papst Benedikt XV. ins Leben gerufen. „"Damals tobte der Erste Weltkrieg; heute, wie ich schon mehrfach sagte, erleben wir einen weiteren Weltkrieg, wenn auch in Stücken”," sagte Papst Franziskus in seiner Predigt. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.10.2017).
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09.10.2017  Papst Franziskus hat am Montagmittag die Patriarchen und Großerzbischöfe der katholischen Ostkirchen im Vatikan getroffen. Das war der Auftakt der Vollversammlung der Ostkirchenkongregation, die diese Woche im Vatikan tagt. Dieses vatikanische Dikasterium feiert in diesem Jahr sein 100jähriges Bestehen. Er wolle den Gläubigen der Ostkirchen seine Nähe bekunden, sagte der Papst. Er sprach vor allem jenen Gläubigen seine Solidarität aus, die um des Glaubens willen verfolgt oder unterdrückt werden. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.10.2017).

06.10.2017  Papst Franziskus feiert am kommenden Donnerstag eine Messfeier zum hundertjährigen Bestehen der vatikanischen Ostkirchenkongregation in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore. Zuvor wird Franziskus das Päpstliche Orientalische Institut aufsuchen, das direkt in der Nähe der Basilika auf dem Esquilin seinen Sitz hat. Auch die Patriarchen, Großerzbischöfe und Metropoliten der Ostkirchen, die ab Anfang der Woche im Rahmen der Vollversammlung der Ostkirchenkongregation in Rom tagen, werden bei diesem Termin anwesend sein. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.10.2017).

11.09.2017  Ukraine:
In der vom Krieg im Osten des Landes geprägten Ukraine herrscht trotz allem „ein friedliches Nebeneinander der Kirchen“.
Das sagt im Interview mit der KNA der griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk. Der Krieg im Osten des Landes sei kein Bürgerkrieg unter Anhängern verschiedener Konfessionen, sondern das Ergebnis eines Angriffskrieges von außen. „Wir lehren unsere Gläubige den Respekt vor anderen Glaubensgemeinschaften und predigen, dass sie ihren Feinden verzeihen müssen“, so Schewtschuk, der die mit Rom unierte byzantinische Kirche der Ukraine leitet. Dies bedeute allerdings nicht, dass man bereit sei, auf seine Rechte zu verzichten. (kna) (NL Radio Vatikan, 11.09.2017).

13.08.2017  Libanon:
Einen Hilferuf  haben die katholischen Patriarchen des Orients
an Papst Franziskus gerichtet. Sie hofften nun auf den Papst, um die Mächtigen der Welt auf die Situation der Christen im Nahen Osten aufmerksam zu machen, heißt es in dem Appell der Kirchenführer, der vom Osservatore Romano verbreitet wurde. Sie hatten sich dieser Tage im Libanon getroffen, um über die Situation ihrer Kirchen im Nahen Osten zu beraten. Auch der Apostolische Nuntius im Libanon, Erzbischof Gabriele Caccia, war bei den Beratungen anwesend. Die Patriarchen beklagen in ihrer Abschlusserklärung auch den stetigen Schwund der Christen aus den Regionen des Nahen Ostens, dem die Internationale Gemeinschaft tatenlos zusehe. Es handele sich dabei um einen planmäßigen „Genozid“ und einen „Affront gegen die Menschlichkeit“, unterstreichen die Patriarchen. (or/rv) (NL Radio Vatikan, 13.08.2017).

12.08.2017  Vatikan/Ukraine:
Mit der Sonderkollekte, zu der Papst Franziskus am 3. April 2016 europaweit aufgerufen hatte, wurden bisher 80 Projekte in der Ukraine finanziell unterstützt.
Das teilten die Organisatoren der Hilfsinitiative am Freitag mit. So wurden Sommercamps für Kinder aus dem kriegsgeplagten Donbass finanziert oder Direkthilfen für Menschen in der Ostukraine bereit gestellt, teilten die Helfer mit. Bisher hatte die vatikanische Nuntiatur in Kiew die Hilfsprojekte, die unterstützt werden, begutachtet, ab dem 31. August wird ein eigens vom Heiligen Stuhl einberufenes Sekretariat diese Aufgabe übernehmen. Ziel der Hilfe ist es, den Menschen in der Ostukraine, die vom Krieg betroffen sind, zu unterstützen. (rv) (NL Radio Vatikan, 12.08.2017).

27.07.2017  Irak:
Die Christen in Kurdistan sollen das Referendum zur Unabhängigkeit der autonomen Kurden-Region vom irakischen Staat unterstützen.
Wie die Nachrichtenagentur „Fides“ berichtet, habe der Bürochef des Präsidialbüros von Kurdistan, Fuad Hussein, am Dienstag ein Treffen einberufen, mit dem er christliche Führungspersönlichkeiten in die Vorbereitung des für den kommenden 25. September geplanten Referendums einbinden wollte. Doch die christlichen Vertreter zeigten sich den Angaben nach uneinig über das weitere Vorgehen, denn während einige Vertreter der Einladung Folge geleistet hätten, hätten andere entschieden, dem Treffen fern zu bleiben. In den vergangenen Wochen hatte der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako I. immer wieder auf die Notwendigkeit hingewiesen, als Christen beim Wiederaufbau des Landes „mit einer Stimme“ zu sprechen und dem Vorhaben des Referendums eine Absage erteilt. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.07.2017).

24.07.2017  Mossul: Aus Sicht des syrisch-katholischen Erzbischofs von Mossul, Yohanna Petros Mouche, ist eine schnelle Rückkehr der Christen nach Mossul nicht zu erwarten. „Momentan ist es unmöglich, dauerhaft hier zu leben. Denn Mossul ist vollständig zerstört“, sagte er dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ am Montag im Interview. Derzeit kämen die Christen, die vor der Eroberung der Stadt durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ hier gelebt hätten, stundenweise zurück, um nach ihren Häusern zu sehen. Für viele sei die Rückkehr in die Ninive-Ebene eine Alternative. Die christlichen Dörfer dort seien zwar auch zerstört worden, allerdings habe der Wiederaufbau hier bereits begonnen. (kna) (NL Radio Vatikan, 24.07.2017).

17.07.2017  Libanon:
Der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai fordert den libanesischen Präsidenten Michel Aoun auf, die Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat voranzutreiben.
Nach Angaben der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA macht er die Anwesenheit der vielen Flüchtlinge dafür verantwortlich, dass wirtschaftliche und soziale Lasten, Sicherheitsbedenken und Zukunftsangst unter den Libanesen wüchsen. „Sie nehmen den Libanesen das Brot weg und drängen sie in Armut und Entbehrung“, sagte der Patriarch. Dadurch würden junge Libanesen zur Abwanderung gezwungen. Trotz humanitärer Solidarität mit den Vertriebenen müsse daher nun eine endgültige Rückkehr der Flüchtlinge nach Syrien realisiert werden. (kna) (NL Radio Vatikan, 17.07.2017 + GH).

12.07.2017  Irak: Mossul vom IS befreit, Christen bleiben misstrauisch:
Klug handeln und sehr vorsichtig sein: Die aus Mossul in den Norden des Irak vertriebenen Christen möchten wieder zurück in ihre Stadt, die die US-geführte Koalition aus den Händen des sogenannten IS befreit hat. Einfach wird die Rückkehr allerdings nicht: Pater Benham Benoka, syrisch-katholischer Priester des Bistums Mossul, verweist im Interview mit Radio Vatikan auf die Keile, die der Krieg in das Verhältnis von Religionen und Nachbarn trieb. (rv/amnesty international) (NL Radio Vatikan, 12.07.2017).
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12.07.2017  Ukraine: Solidarität und Trost von Papst Franziskus
Reise von Kardinal Sandri vom 11. bis 17. Juli 2017
Kardinal Leonardi Sandri, Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, bereist vom 11. bis 17. Juli 2017 die Ukraine. Den leidenden Gläubigen wird der Kardinal auf seiner Reise die Tröstung und Solidarität von Papst Franziskus übermitteln.
Gegenüber der italienischen Ausgabe von Radio Vatikan bezeichnete Kardinal Sandri die Reise als Tröstung von Bruder zu Bruder, die die Freude der Hoffnung in ein von Konflikten gezeichnetes Land bringe. Der Präfekt wird Mitgliedern der griechisch-katholischen, der römisch-katholischen und der orthodoxen Glaubensgemeinschaft während seines Aufenthaltes begegnen. Die [GH: West-]Ukraine sei ein katholisches Land, man glaube an Gott, an Jesus Christus, an dessen Leid | das Leid der Teilung, der Kriege und Opfer, vor allem Unschuldiger, erinnere.
Auf Frieden und eine Lösung der Konflikte müsse sich die Hoffnung richten. Friede müsse von den Menschen geschaffen werden, er falle nicht vom Himmel. Dialog, Einvernehmen, Menschlichkeit und Liebe zählte der Kardinal als wichtige Verhaltensweisen auf und erinnerte an die Kollekte für die Ukraine, die im April 2016 von den Pfarreien in Europa begründet worden war. Mit der Kollekte werde ein Beitrag zur Bekämpfung der humanitären Krise geleistet und medizinische Einrichtungen, Wohnungen und Schulen errichtet. (Zenit, 12.07.2017, und GH).

11.07.2017  Irak:
Am Montag hat der Erzbischof der syrisch-katholischen Kirche für Mossul, Youhanna Boutos Mouche, die vor kurzem aus der Hand des IS befreite Stadt besucht.
Er traf sich dort auch mit dem irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi, wie die italienische Nachrichtenagentur „SIR“ berichtet. Bei dem Gespräch sei es auch um Rückkehrmöglichkeiten für die vertriebenen christlichen Bewohner der Gegend gegangen, sowie um Fragen der Sicherheit, der grundlegenden Versorgung und der Wiedereröffnung von Schulen. Die Befreiung Mossuls sei eine gute  Nachricht von höchstem Wert für die Zukunft des Landes“, sagte der Erzbischof. Eine Rückkehr der früheren Bewohner in die Stadt sei momentan wegen der großen Zerstörung für alle noch schwierig. Allerdings schreitet die Rückkehr vertriebener Christen in die Kleinstädte der Ninive-Ebene nach Mouches Aussage „zügig voran“. (kap) ((NL Radio Vatikan, 11.07.2017).

02.07.2017  Irak:
Patriarch Louis Raphael Sako hat in Erbil eine neue Kirche geweiht.
Das Gotteshaus fasst 1.000 Gläubige, angeschlossen sind drei Säle sowie Höfe und Gärten. Bei der Weihe am 29. Juni zum Fest Peter und Paul, denen die neue Kirche geweiht ist, bat der Patriarch die Gläubigen, den Irak nicht zu verlassen und ihre christliche Identität zu verteidigen, auch in den schwierigen Umständen, die das Land derzeit kennzeichneten. Besonders dankte der chaldäische Patriarch den Behörden der irakischen Kurdengebiete, die den Bau der neuen Kirche wirtschaftlich unterstützt hatten. Erbil ist Sitz der Regierung der autonomen Region Kurdistan im Irak; die Stadt gilt als älteste heute noch bewohnte Siedlung der Welt. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.07.2017).

24.06.2017  Ukraine: „Brotwaffenruhe“ in Kraft getreten
In der Ukraine gibt es neue Hoffnung: In der Nacht zum Samstag ist die sogenannte „Brotwaffenruhe“ in Kraft getreten. Der Waffenstillstand zwischen Regierungstruppen und Separatisten wurde von einer trilateralen Kontaktgruppe im weißrussischen Minsk ausgehandelt. Diese Waffenruhe ist besonders wichtig, betont Swjatoslaw Schewtschuk, Großerzbischof der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche von Halytsch-Kiew , im Gespräch mit Radio Vatikan. „Es ist gerade Erntezeit in der Ukraine. Dort sagt man: ein Tag kann Essen für das ganze Jahr liefern, besonders ein Tag der Ernte. Wenn die Menschen nicht ernten können, dann wird die Ernährung wirklich ein großes Problem.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 24.06.2017).
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24.06.2017  Vatikan/Australien/Irak:
Erzbischof Basil Georges Casmoussa wird neuer Leiter der syrisch-katholische Kirche in Australien.
Wie die Stiftung Pro Oriente berichtet, ordnet Papst Franziskus damit die Auslandsseelsorge des Patriachats neu. Auf Grund der Emigrationsbewegung der Christen aus dem Nahen Osten gibt es in Australien eine ständig wachsende syrisch-katholische Gemeinschaft. Casmoussa war von 1999 bis 2011 syrisch-katholischer Erzbischof von Mossul. Am 17. Januar 2005 wurde er vor seiner Kathedrale von bewaffneten "„Unbekannten" in ein Auto gezerrt und verschleppt. Nach 24 Stunden wurde der Erzbischof ohne Zahlung von Lösegeld wieder freigelassen. 2011 war aber die Situation Casmoussas in Mosul unhaltbar geworden, er ging deshalb in den Libanon. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.06.2017).

24.06.2017  USA:
Ein US-Richter hat die geplanten Abschiebungen von über 100 chaldäischen Christen in den Irak vorübergehend gestoppt.
Er setzte die Maßnahmen für die kommenden zwei Wochen aus, bis sein Gericht die Zuständigkeit für die Fälle erhalte. Das US-Justizministerium hatte zuvor nach einer Klage von Menschenrechtlern erklärt, ein Migrationsgericht sei dafür zuständig. Am 12. Juni hatten Beamte der US-Einwanderungsbehörde in der Großregion Detroit (Michigan) gezielt irakische Einwanderer ohne Aufenthaltspapiere festgenommen, darunter laut der Nachrichtenagentur Ansa 114 chaldäische Katholiken. Menschenrechtsgruppen und die chaldäische Kirche hatten daraufhin Widerstand gegen die Pläne der US-Behörden geleistet, die irakischen Christen in ihr Heimatland abzuschieben. (ansa) (NL Radio Vatikan, 24.06.2017).

21.06.217  Libanon/Syrien:
Der 71jährige Erzbischof Joseph Absi ist neuer Patriarch der melkitischen griechisch-katholischen Kirche.
Die seit Montag in Ain Traz südlich von Beirut tagende Synode hat den Patriarchalvikar der Erzdiözese Damaskus zum Nachfolger des im Mai zurückgetretenen Patriarchen Gregor III. Laham (84) gewählt. Absi, der am 20. Juni 1946 in Damaskus geboren wurde, ist Mitglied der Missionsgesellschaft des heiligen Paulus, der er von 1999 bis 2001 als Generaloberer vorstand. 1973 wurde er zum Priester geweiht und übernahm verschiedene Lehrtätigkeiten. Papst Franziskus hatte Anfang Mai den Rücktritt des seit 2000 als Oberhaupt der mit Rom unierten melkitischen Kirche amtierenden Syrers Gregor III. Laham angenommen. Gegen den Patriarchen hatte sich zuvor Widerstand innerhalb seiner Kirche formiert. Medienberichten zufolge ging es um den Umgang mit Kirchenfinanzen und um den Leitungsstil. Der melkitischen Kirche gehören rund 1,6 Millionen Christen an; etwa die Hälfte lebt in Auslandsgemeinden in Brasilien, Argentinien und Australien. (kap/kna) (NL Radio Vatikan, 21.06.2017).

19.06.2017  Libanon: Die Synode der griechisch-katholischen Kirche der Melkiten ist am Montag südöstlich von Beirut zur Wahl eines Nachfolgers des zurückgetretenen Patriarchen Gregor III. Laham (84) zusammengetreten. Die Wahl eines guten Kirchenoberhauptes sei angesichts der heiklen und gefährlichen gegenwärtigen Situation im Nahen Osten besonders wichtig, zitiert das christliche Nachrichtenportal „Abouna.org“ aus der Ansprache von Erzbischof Jean-Clement Jeanbart zum Auftakt. Der 74-jährige Erzbischof von Aleppo leitet seit dem Amtsverzicht Lahams im Mai die Amtsgeschäfte der Kirche. Die Synode im melkitischen Priesterseminar in Ain Traz dauert bis Freitag. Der erste Versammlungstag dient laut Jeanbart dem Gebet und der Meditation, bevor am Dienstag mit der eigentlichen Wahl begonnen werde. Der Erzbischof rief die Teilnehmer auf, sich nicht durch weltliche Belange bei der Wahl stören zu lassen. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.06.2017).

01.06.2017  Vatikan/Ukraine:
Papst Franziskus hat den verstorbenen ukrainischen Kardinal Lubomyr Husar gewürdigt. Das frühere Oberhaupt [Groß-Erzbischof] der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine sei, ungeachtet von Entbehrungen und Verfolgungen gegen die Kirche, im Glauben
stets treu gewesen und habe sich für die „Wiedergeburt der griechisch-katholischen Kirche“ in seinem Land eingesetzt, schreibt der Papst in einem Beileidstelegramm, das der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Besonders würdigte Franziskus Husars Engagement für die Nachkommen der aus der West-Ukraine vertriebenen griechisch-katholischen Gläubigen und für „neue Wege des Dialogs und der Zusammenarbeit mit den orthodoxen Kirchen“. Kardinal Husar verstarb am Mittwoch im Alter von 85 Jahren in Kiew. (rv/kap) (NL Radio Vatikan, 01.06.2017).

01.06.2017  Ungarn:
Der irakische Patriarch Louis Raphael Sako und Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban haben in Budapest vereinbart, den Wiederaufbau eines Christendorfes im Irak zu fördern.
Ungarn stellt zwei Millionen Euro für die Ortschaft Tell-Aszkuf zur Verfügung, berichteten örtliche kirchliche Medien am Donnerstag. Vor Journalisten in Budapest verwies Patriarch Sako auf die Entschlossenheit der irakischen Christen, dafür zu kämpfen, in ihrer Heimat bleiben oder dorthin zurückkehren zu dürfen. Es gehe um den Wiederaufbau der vom IS zerstörten Siedlungen. Ungarn setzt im Zug der Migrationskrise generell auf Unterstützung bedrohter Christen vor Ort und steht der Aufnahme von Flüchtlingen im eigenen Land ablehnend gegenüber. (kap) (NL Radio Vatikan, 01.06.2017).

06.05.2017 Syrien/Vatikan:
Als Mann des Friedens und der Versöhnung im Kontext des syrischen Bürgerkrieges hat Papst Franziskus den griechisch-katholisch-melkitischen Patriarchen von Antiochien gewürdigt.
Er nahm den Rücktritt von Gregorius III. Laham an diesem Samstag an. Lahams wiederholte Appelle zur Beendigung des Krieges in Syrien fanden international Beachtung, auch wenn ihm nachgesagt wird, er stehe politisch Syriens Präsident Baschar al-Assad nahe. In einem Brief an den Patriarchen und seine Kirche dankt der Papst Laham dafür, dass er die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf das Drama in Syrien gelenkt habe. – Bis zur Wahl eines neuen Patriarchen wird der griechisch-melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clément Jeanbart, die Amtsgeschäfte führen. (rv) (NL Radio Vatikan, 06.05.2017).

26.04.2017  Ägypten: „Der wahre Freund kommt in der Not“:
Dass der Papst ein Freund Ägyptens ist, merke man daran, dass er,– wie es bei Freunden üblich ist,– „in Notsituationen zu Besuch kommt“.
Das sagte der Patriarch der koptisch-katholischen Kirche Ägyptens, Ibrahim Isaak Sidrak, im Gespräch mit Radio Vatikan. Papst Franziskus wird am 28. und 29. April in Kairo erwartet, auch Patriarch Sidrak wird ihn dort persönlich begrüßen. Die Katholiken des Landes erwarteten den Gast aus Rom mit Freude, es sei ein wichtiger Moment, denn nach den jüngsten Anschlägen bräuchten alle Christen am Nil konkrete Unterstützung - die Solidarität des Papstes sei deshalb „sehr willkommen“, erklärt Sidrak. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.04.2017).
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22.04.2017  Ägypten:
Der Apostolische Nuntius in Ägypten erwartet sich von Papst Franziskus' Besuch vor allem „eine Ermutigung der kleinen katholischen Ostkirche  am Nil.
Das sagte Erzbischof Bruno Musaro’ dem Pressedienst der italienischen Bischofskonferenz. Zwar wird Franziskus in knapp einer Woche in Kairo auch Präsident Fatah al-Sisi, die islamischen Gelehrten der Azhar-Universität und den koptischen Patriarchen Tawadros II. treffen, doch aus der Sicht des Nuntius ist das Treffen mit den Katholiken „der wichtigste Aspekt der Reise“. „Es gibt in ganz Ägypten nur 250- bis 300.000 Katholiken“, so Musaro’. (agi) (NL Radio Vatikan,22.04.2017).

02.02.2017  Irak:
Die ersten Christen sind diese Woche in die Ninive-Ebene zurückgekehrt.
Das berichtet der chaldäische katholische Patriarch Louis Raphael Sako gegenüber der Nachrichtenagentur „Asianews“. Die Rückkehr sei ein „Zeichen der Hoffnung“ und mache anderen Christen Mut, so Sako. Christen waren seit 2014 vor der Gewalt der IS-Terroristen aus der Region geflohen. Nach der jüngsten Befreiung der Ninive-Ebene aus der Gewalt des Islamischen Staates können sie nun in ihre großteils zerstörten Häuser zurückkehren. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Christen im Irak von über 1,26 Millionen auf unter 500.000 gesunken. (asianews) (NL Radio Vatikan, 02.02.2017).

28.02.2017  Irak:
Der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche hat am Donnerstag zusammen mit einer Delegation die Niniveh-Ebene besucht.
Diese ist erst vor kurzem von der über dreijährigen Besatzung durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ befreit worden. In einer Kirche in der befreiten Stadt Telkeif betete Patriarch Louis Sako mit den Gemeindemitgliedern für den Frieden in der Region und die Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Häuser. Auch wenn das chaldäische Patriarchat weiterhin um Spenden für die befreiten Gebiete bittet, konnten bereits erste Gelder für den Wiederaufbau von Wohnungen und Kirchen bereitgestellt werden. Damit soll auch die Rückkehr derer ermöglicht werden, die im August 2014 nach dem Vormarsch des Islamischen Staates fliehen mussten. (fides) (NL Radio Vatikan, 28.01.2017).

03.01.2017  Nahost/Italien:
Hilarion Capucci, umstrittener ehemaliger griechisch-katholischer Erzbischof von Jerusalem, ist tot.
Er starb am Sonntag im Alter von 94 Jahren in Rom, wie italienische Medien am Montag berichteten. Der aus Syrien stammende Capucci, der früher Apostolischer Visitator für die mit Rom unierten Melkiten in Westeuropa war, lebte seit mehr als 40 Jahren in der italienischen Hauptstadt im Exil. Der in Aleppo geborene Capucci hatte im Laufe seiner Amtszeit (1965-1999) wie kein anderer Vertreter der katholischen Kirche im Heiligen Land immer wieder für Schlagzeilen gesorgt, weil er, anfangs in Jerusalem, nach Kräften seine Palästinenser unterstützte. Unter anderem wurde er gnadenlos durch ein israelisches Gericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt und erst auf Intervention des Vatikans vorzeitig freigelassen. (kap) NK Radio Vatikan, 03.01.2017 und GH).

02.01.2017  Ukraine:
Das ukrainische Außenministerium hat die Beschlagnahmung von kirchlichen Gebäuden in den besetzten Gebieten der Ostukraine und auf der Krim verurteilt.
Mehrere Gotteshäuser seien von den pro-russischen Separatisten geschlossen worden, zitierte der ukrainische Religionsnachrichtendienst RISU am Wochenende das Kiewer „Institut für Religiöse Freiheit“. Kurz vor Weihnachten seien derartige Verstöße gegen die Religionsfreiheit Thema eines Treffen des im Ministerium angesiedelten Rates für die Zusammenarbeit mit den religiösen Organisationen gewesen. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.01.2017).

11.12.2016  Ägypten:
Die katholische koptische Kirche in Ägypten verurteilt kategorisch das Attentat in der koptisch-orthodoxen Kirche Peter und Paul in Kairo, die der Markus-Kathedrale des koptischen Papstes Tawadros benachbart ist. Der Sprengsatz war am Sonntagmorgen in der Hauptstadt Ägyptens detoniert und hat mindestens 25 Menschen in den Tod gerissen. „Wir sind tief erschüttert und in Tränen über das, was unseren orthodoxen Geschwistern geschehen ist“, heißt es in einer Stellungnahme von Pater Rafic Greiche, dem Sprecher der katholischen Kirche in Ägypten. Auch die Universität Al-Azhar, die höchste Lehrautorität des sunnitischen Islams, verurteilte die Bluttat und setzte die Feiern zur Geburt des Propheten Mohammed aus, die am Sonntagabend stattfinden sollten. Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. unterbrach seine Griechenland-Reise und kehrte nach Kairo zurück. (asianews) (Newsletter Radio Vatikan, 11.12.2016).

08.12.2016  Libanon:
Der Patriarch der Maroniten im Libanon, Kardinal Bechara Rai, fordert die Bildung einer neuen Regierung bis Weihnachten.
Mit der Präsidentenwahl habe der Libanon eine schwierige Phase überstanden, sagte Rai laut einem Bericht der libanesischen Zeitung „Naharnet“. Die Wahl von Michel Aoun zum Präsidenten sei das Ergebnis „eines Abkommens, von dem wir nicht einmal zu träumen gewagt hätten“, so der Kardinal mit Blick auf Maroniten und Sunniten. Er äußerte die Hoffnung, dass dieser „nationale Konsens, die innermaronitische und die maronitisch-sunnitische Versöhnung“ nun auch zur Wahl einer Regierung führen könne. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.12.2016).

19.10.2016  Österreich:
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und der ukrainische griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew und Halytsch, Swjatoslaw Schewtschuk, werden am 12. November einen großen ukrainischen Festtag im Wiener Erzbischöflichen Palais und im Stephansdom feiern.
Anlass ist der 100. Jahrestag der Übertragung der Reliquien des Heiligen Josafat Kuncewytsch (1580-1623) nach Wien. Der Heilige Josafat war der große Märtyrer der „Brester Union“, in deren Rahmen viele orthodoxe Christen in der polnisch-litauischen Doppelrepublik, die damals auch große Teile der Ukraine und Weißrusslands umfasste, die volle Kirchengemeinschaft mit dem Papst in Rom wiederaufnahmen. (kap) (NL Radio Vatikan,19.10.2016).

22.09.2016  Chaldäischer Bischof an deutsche Bischöfe: Bitte um mehr Hilfe
Einen dramatischen Hilferuf für die bedrohten Christen im Nahen und Mittleren Osten hat der chaldäisch-katholische Erzbischof Bashar Warda aus Erbil an die deutsche Öffentlichkeit gerichtet. Der irakische Bischof sprach als Gast zu den deutschen Bischöfen bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda. „Die nächsten Monate entscheiden, ob das seit 2.000 Jahren im Irak heimische Christentum dort eine Zukunft hat oder bis auf kleine museale Reste ausgelöscht wird“, sagte der Erzbischof aus der Autonomen Region Kurdistan. (domradio/kna) (NL Radio Vatikan, 22.09.2016).

14.09.2016  Irak:
Mindestens 13 chaldäische Bischöfe aus dem Irak wollen Papst Franziskus während seiner Georgien-Reise Ende September/Anfang Oktober treffen.
Das hat der chaldäische Patriarch von Bagdad, Erzbischof Louis Sako, angekündigt. Auf dem offiziellen Programm des Papstbesuchs ist für den Nachmittag des 30. September eine Begegnung von Papst Franziskus mit der chaldäischen Gemeinde in der ehemaligen Sowjetrepublik vorgesehen. „In Georgien“, so der Patriarch, „leben rund 10.000 Mitglieder unserer Kirche. Aus diesem Anlass werden nicht nur die Bischöfe, sondern auch viele Priester und Gläubige aus dem Irak nach Tiflis reisen, um den Papst zu sehen.“ (fides) (NL Radio Vatikan, 14.09.2016).

06.09.2016  Ecumenists Out of the House. But Inside It’s a Melee.- [Große Probleme für katholische Ostkirchen in Italien]
Big smiles with Constantinople and Moscow. But a heavy hand with the Byzantine oases in the West. The emblematic cases of the Italo-Albanian dioceses and the monastery of Grottaferrata
by Sandro Magister
ROME, September 6, 2016 - “Ad extra” ecumenism is ever more on the crest of the wave, bolstered by gestures of respect from the pope for the Eastern Churches, from Constantinople to Moscow.
But at home ecumenism is not to be found. Blow after blow, the Vatican Congregation for Oriental Churches does nothing but dissipate what remains of important dioceses and institutions of the Byzantine Catholic rite, instead of reinforcing their identity.
The congregation is governed by Argentine cardinal Leonardo Sandri, who was trained in the secretariat of state and is assisted by the Jesuit Cyril Vasil, secretary, and by the Dominican Lorenzo Lorusso, undersecretary, both canonists and members of two religious orders that have nothing Eastern about them.
And the effects can be seen. This site has already given extensive coverage to the slap in the face inflicted by Rome on the Greek Orthodox Church last winter, by appointing as apostolic exarch of Athens Manuel Nin, a Catalan Benedictine monk who is therefore a Latin in Byzantine clothing, former rector of the Pontifical Greek College in Rome, which in the eyes of the Greeks is still the detested institution founded in 1577 to prepare Catholic missionaries to be sent to Hellas to convert the Orthodox:
And three months before there was the appointment, as president of the special commission for the liturgy at the congregation for Oriental Churches, of a liturgist who has never had any competence whatsoever on the Eastern rites: Piero Marini, former master of ceremonies for John Paul II and a disciple of that Annibale Bugnini whom all see - whether for him or against him - as the true architect of the postconciliar liturgical reforms of the Latin Church:
If the task of the commission is truly to preserve the Eastern rites from undue “Latinizations,” it is in fact difficult to imagine a Martini engaged in convincing Maronites, Syrians, Chaldeans, and Malabars to abandon the celebration of the Mass “versus populum,” which they improperly copied from the “novus ordo” of the Roman rite, and to return to their original celebration toward the East.
*
But now on this front and in the same direction there is much more on the way.
In recent months the apostolic nuncio in Italy, Adriano Bernardini, sent to the bishops in question a letter from the congregation for Oriental Churches aimed at gauging the feasibility of erecting a metropolitan Church “sui iuris” that would embrace all the faithful of the Byzantine rite living in Italy: Ukrainian, Romanian, Italo-Albanian, etc.
The plan stipulates the extension of the jurisdiction of the diocese of Piana degli Albanesi to the Byzantine faithful of all of Sicily; of the diocese of Lungro degli Albanesi to the Byzantine faithful of all of the southern peninsula of Italy; and of the monastery of Grottaferrata (see the photo) to the Byzantine faithful of south-central Italy.
This would give rise to a sort of unified “Catholic Church of the Byzantines in Italy,” which would bring together the faithful of Churches with their own traditions, with different calendars, some Gregorian and some Julian, and even with different rites, since in the eparchy of Piana degli Albanesi there are also Latin rite priests and parishes.
No one wants this unification. The Ukrainians aspire to a jurisdiction of their own, as in Germany, England, and France, and the Italo-Albanians don’t want to hear about anything that would destroy their identity. They descend from the emigration that came to Italy from Albania in the 15th century, and for the most part the language of their daily life and of the liturgy is Albanian, protected by the national law on linguistic minorities. But they are fewer in number than the Ukrainians of recent immigration Italy recently, and they are afraid that their future bishops, appointed by the pope by virtue of canons 155 and 168 of the code of the Eastern Churches, will be Ukrainians and not Italo-Albanians.
Curiously, however, the very bishop whom Pope Francis installed in 2015 in the diocese of Piana degli Albanesi, Giorgio Gallaro, is an active proponent of the metamorphosis.
Sicilian, a canonist, already of the Latin rite before temporarily emigrating to America, Gallaro does not speak Albanian, does not love Greek and is seeking to impose the use of Italian. Heedless of the liturgical prescriptions, he also goes to celebrate in the Latin churches of the eparchy, wearing Latin vestments. He has shortened the solemn Byzantine liturgies of Holy Week, perhaps too verbose for him, but to which the population is very much attached. He is gradually removing from the main town of the eparchy the priests of the Greek rite, some of them married with children, replacing them with Latin priests. Also in Martorana, Palermo, over which he has jurisdiction, he has interrupted the historical sequence of Italo-Albanian “papàs.”
Understandably, a protest is rising against him. The presbyteral council of the eparchy and the college of consultants has resigned almost en bloc.
And a popular lay conference is scheduled in Piana degli Albanesi for the second half of September, in defense of the Greek and Albanian languages in the liturgy and in public institutions, starting with the schools.
*
As for the abbey of Grottaferrata, its future is even more problematic.
After accepting on November 4, 2013 the resignation of the last archimandrite, the Basilian monk Emiliano Fabbricatore, Pope Francis divided the office, appointing as hegumen, or superior of the monastery, the Belgian Benedictine Michel Van Parys, former abbot of Chevetogne, and entrusting the diocesan jurisdiction to Marcello Semeraro, bishop of Albano, a close collaborator of the pope as secretary of the council of nine cardinals for the reform of the Roman curia and the governance of the universal Church.
On that occasion, the French Catholic newspaper “La Croix” revealed that the resignation had been imposed on the archimandrite by the Holy See, because of complaints about the “frequent nighttime comings and goings” at the abbey. Rome had also confirmed the invalidity of the priestly ordinations of some monks

Then all of a sudden, on May 30, 2016, a joint statement signed by Semeraro and Van Parys announced the appointment of the bishop of Albano as pontifical delegate of the Basilian order of Italy and as apostolic administrator of the monastery, and the cessation of Van Parys’s functions:
Comunicato
In substance, this was a matter of a full-fledged commissionership of a monastic community reduced to a few elderly elements and on this account destined gradually to change in nature, “in forms currently under study by the Holy See.”
But whom did the bishop of Albano then appoint as his point of reference on the life of the monastery? Archimandrite emeritus Emiliano Fabbricatore, the very one under whom there were the dubious ordinations to the priesthood and the “frequent nighttime comings and goings” denounced by “La Croix.”
Grottaferrata is not just any monastery. It was founded in 1004, half a century before the schism in 1054 between East and West, by Saint Nilus the Younger, on the land of an ancient Roman villa granted to the monks by the local feudal lord, Count Gregory I of Tusculum.
Situated about fifteen miles from Rome, on the slopes of the Alban hills, it is the last of the numerous Byzantine monasteries that existed in Italy until the middle of the 11th century. It withstood frequent attempts at Latinization and continues to be an ecumenical symbol of undoubted value.
But with the advent of the unified “Catholic Church of the Byzantines in Italy,” this identity would be definitively compromised.
It remains a mystery how such a significant Eastern reality, in the heart of the Roman Church, could have been allowed to decline to such a point, without anything being done to save it.
English translation by Matthew Sherry, Ballwin, Missouri, U.S.A. (www.chiesa.espressonline.it, 06.09.2016).

06.08.2016  Irak: Vorbild Jacques Hamel
Es sind genau zwei Jahre vergangen, seitdem der so genannte Islamische Staat (IS) die Christen aus der irakischen Ninive-Ebene vertrieben hat.
Über 100.000 Menschen waren damals davon betroffen. Es sei die Zeit gekommen, den Irak zu befreien, so der chaldäische Patriarch Louis Sako im Gespräch mit Radio Vatikan. Im Gegensatz zu seinen bisherigen Appellen richtet er diesmal seinen Aufruf nicht nur an die Christen im Westen, sondern vor allem
seien die muslimischen Iraker jetzt in der Pflicht, so der chaldäische Patriarch: „Dieses Land ist für alle da, alle sind Bürger dieses Staates, und die Religionszugehörigkeit ist eine persönliche Angelegenheit.“ (rv) (NL Radio Vatikan, 06.08.2016)
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04.08.2016  Irak:
Genau zwei Jahre ist es her, dass die Christen aus der irakischen Stadt Mossul und der Ninive-Ebene vertrieben worden sind.
Daran erinnert der chaldäische Patriarch Louis Sako in einer Nachricht von diesem Donnerstag. Das irakische Volk habe aber nicht die Hoffnung verloren, dass mit den militärischen Erfolgen gegen die Terroristen des Islamischen Staates auch die Befreiung der historischen christlichen Hochburgen erfolgen könnte. Unerlässlich für ein Gelingen einer friedlichen Transition in den heute noch besetzten Gebieten sei es, auf Racheakte zu verzichten und eine neue irakische Nation aufzubauen, die nicht eine Religion gegen die andere ausspiele, so der Patriarch in seiner Botschaft. (rv/pm) (NL Radio Vatikan, 04.08.2016).

24.07.2016  Irak:
Eine Volksbefragung soll über die künftige Unabhängigkeit der kurdischen Region im Irak entscheiden.
Dies erklärte der Präsident der autonomen kurdischen Region, Masud Barzani, bei einer kürzlichen Begegnung mit Vertretern christlicher Parteien und Bewegungen in der Hauptstadt Erbil. Wie die Wiener Stiftung Pro Oriente am Samstag berichtete, habe Barzani dabei die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den christlichen Politikern bei der Erarbeitung eines politischen Entwurfs für die Region bekundet. Demnach hätten die christlichen Politiker das Recht, über die Zukunft der Christen im neuen kurdischen Staat mitzubestimmen. (kap) (NL Radio Vatikan, 14.07.2016).

22.07.2016  Österreich:
Die Salzburger Festspiele
setzen zum Beginn ihres an diesem Freitag beginnenden sommerlichen Opern-, Konzert- und Theaterreigens im bereits fünften Folgejahr erneut einen religiösen Akzent: Die Disputationes im Rahmen der „Ouverture spirituelle“ stehen ab 23. Juli unter dem Leitthema „Ex Oriente Lux - Begegnung mit dem christlichen Osten“. Dazu gibt es auch geistliche Musik, wobei nach dem traditionellen Auftakt mit Haydns „Schöpfung“ ein Schwerpunkt besonders auf der Musik aus ostkirchlicher Tradition liegt: Konzerte sind unter anderem mit geistlicher Chormusik aus Russland und mit Marienhymnen aus dem Orient geplant. Die unter Mitwirkung des Salzburger Ostkirchenexperten Dietmar Winkler vorbereiteten Disputationes finden von 23. bis 27. Juli im Haus für Mozart statt; zu Wort kommen der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios von Österreich und der griechisch-katholische Patriarch Gregorios III. Laham aus Damaskus; tags darauf spricht Winkler selbst, wenn er die Vielfalt“ der Ostkirchen darlegt. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.07.2016).

09.07.2016  Irak:
Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat in Ankawa, einem Vorort von Erbil, eine große neue Marienkirche eingeweiht.
Der Vorort der kurdischen Provinzhauptstadt hat eine christliche Bevölkerungsmehrheit; hier haben viele Christen Zuflucht gefunden, die vor dem IS-Terror aus den Dörfern der Ninive-Ebene in den kurdischen Landesteil geflohen sind. Diesen Flüchtlingen aus der Ninive-Ebene soll die neue Kirche vor allem dienen. In seiner Predigt mahnte der Patriarch, die neue Kirche stehe für den Beharrungswillen der Christen im Irak. Der Bau der Kirche ist zu einem großen Teil mit Spenden irakischer Christen finanziert worden. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.07.2016).

03.07.2016  Libanon:
Die sehr große Zahl syrischer Flüchtlinge, die im Libanon Zuflucht gefunden haben, bedroht das interne Gleichgewicht und die Identität des Landes.
Das hat der maronitische Patriarch von Antiochien, Kardinal Bechara Boutros Rai, bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten betont. Im Rahmen einer Begegnung mit der Leitung der "Catholic Near East Welfare Association" (CNEWA) in New York erinnerte er daran, dass die meisten Flüchtlingen unter extrem schwierigen Lebensbedingungen leiden, weshalb die jungen Leute unter ihnen zur Zielgruppe islamistischer Terrororganisationen werden könnten. Eine dauerhafte Lösung des Flüchtlingsproblems im Nahen Osten setze eine dauerhafte Friedenslösung voraus, damit die Flüchtlinge in ihre ursprünglichen Heimatorte zurückkehren können. (kap) (NL Radio Vatikan, 03.07.2016).

25.06.2016  Papst Franziskus: Abgründe des Lebens und Gottes Barmherzigkeit
Strahlende Sonne in Gjumri am zweiten Reisetag des Papstes in Armenien: die armenisch-katholischen Gläubigen empfingen in der armenischen Stadt Papst Franziskus, der gemeinsam mit dem armenisch-apostolischen Katholikos Karekin II. gekommen war, um dort die Heilige Messe zu feiern. In seiner Predigt stellte der Papst die Frage, worauf es sich lohne, das Leben aufzubauen, um dann drei „tragfeste Fundamente“ vorzuschlagen. „Das erste Fundament sei das Gedächtnis“, so der Papst, das Gedächtnis des Einzelnen und des Volkes. Das zweite Fundament sei der Glaube und das dritte sei die barmherzige Liebe, führte der Papst aus. (rv) NL Radio Vatikan, 25.06.2016.
Hier mehr in Text und Ton

25.06.2016  Armenien:
Hier die Worte des Heiligen Vaters zum Abschluss der Eucharistiefeier in Gjumri, Vartanants-Platz, am 25. Juni 2016. (rv)
Zum Abschluss dieser Feier möchte ich dem Katholikos Karekin II. und Erzbischof Minassian meinen herzlichen Dank aussprechen für die freundlichen Worte, die sie an mich gerichtet haben, wie auch dem Patriarchen Ghabroyan und den hier anwesenden Bischöfen, den Priestern und den Vertretern des öffentlichen Lebens, die uns empfangen haben.
Ich danke euch allen, die ihr teilgenommen habt und sogar aus verschiedenen Regionen des benachbarten Georgien nach Gjumri gekommen seid. Im Besonderen möchte ich diejenigen grüßen, die mit viel Großmut und konkreter Liebe allen helfen, die in Not sind. Ich denke vor allem an das Krankenhaus von Ashotsk, das vor fünfundzwanzig Jahren eröffnet wurde und als das „Krankenhaus des Papstes“ bekannt ist: Aus dem Herzen des heiligen Johannes Paul II. geboren, ist es immer noch eine sehr wichtige Einrichtung, die den Leidenden nahe ist. Ich denke an die Werke, die von der örtlichen katholischen Gemeinschaft, von den Armenischen Schwestern der Unbefleckten Empfängnis und von den Missionarinnen der Liebe der seligen Mutter Theresa von Kalkutta vorangebracht werden. -
Die Jungfrau Maria, unsere Mutter, begleite euch immer und leite die Schritte aller auf dem Weg der Brüderlichkeit und des Friedens.
(rv 25.06.2016 mg) (NL Radio Vatikan, 25.06.2016).

22.06.2016  Syrien:
Der melkitische Patriarch Gregorios III. Laham hat die für diese Woche einberufene jährliche Bischofssynode verschoben.
Laut arabischen Medien begründete das Kirchenoberhaupt mit Amtssitz in Damaskus seine Entscheidung mit einem fehlenden Quorum. Das Fernbleiben etlicher Bischöfe bezeichnete der Patriarch als einen Akt des Ungehorsams. Lediglich 10 der 22 Bischöfe waren zur Synode erschienen. Hintergrund sind offenbar Versuche, den seit dem Jahr 2000 amtierenden Patriarchen zum Rücktritt zu bewegen. (kna)

21.06.2016 Irak:
Die chaldäisch-katholische Kirche hat in einer Klerusversammlung über die Neuausrichtung der Verkündigung des Evangeliums im Irak diskutiert.
Die Versammlung hat bis Dienstag unter dem Vorsitz von Patriarch Mar Louis Raphael Sako in Erbil, der Hauptstadt der kurdischen Region des Irak, getagt. Dort leben hunderttausende Christen, die 2014 vor dem „"Islamischen Staat"“ aus Mossul und der Ninive-Ebene geflohen sind. Patriarch Sako sagte, es gehe darum, angesichts der dramatischen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Irak in der letzten Dekade die Aufgabe des Priesters in der Gemeinde neu zu definieren. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.06.2016).

16.06.2016  Pope calls India’s Latin-rite and Eastern Catholics to greater ‘communion in witness’
Addressing participants in the assembly of the Reunion of Aid Agencies for the Oriental Churches (ROACO), Pope Francis compared restoration work on the Church of the Nativity in Bethlehem to the situation of the Eastern Catholic churches.
“Our work must unfailingly be guided by the certainty that, beneath material and moral incrustations, and the tears and bloodshed caused by war, violence and persecution, beneath this apparently impenetrable cover there is a radiant face like that of the angel in the mosaic,” he said on June 16. “All of you, with your projects and your activities, are part of a ‘restoration’ that will enable the face of the Church to reflect visibly the light of Christ the Word Incarnate.”
The Pope also called for greater “communion in witness” between the Latin-rite and Eastern Catholics in India:
It is a sign of hope that, following the indications set out by my Predecessors, progress can be made in respect for the proper rights of each, without a spirit of division, but rather fostering communion in witness to the one Savior, Jesus Christ. That communion, in all those parts of the world where Latin and Eastern Catholics live side by side, needs the spiritual riches of East and West as a source from which coming generations of priests, men and women religious, and pastoral workers can draw. (Sound Off! CatholicCulture.org, 16.06.2016).

31.05.2016  Österreich:
Die ökumenische Stiftung „Pro Oriente“ will eine gemeinsame katholisch-orthodoxe Sichtweise der „Lemberger Synode“ erarbeiten.
Bei der Synode von 1946 wurde die „Integration“ der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in das orthodoxe Moskauer Patriarchat beschlossen. Die „Lemberger Synode“ war im März 1946 unter massivem Druck der sowjetischen Staatsorgane in der Lemberger Georgskathedrale zusammengekommen. 216 Priester und 19 Laien mussten teilnehmen. Ziel der Synode war es, die „Rückkehr“ der griechisch-katholischen Kirche der westlichen Ukraine in das Moskauer Patriarchat zu beschließen. Alle ukrainischen griechisch-katholischen Bischöfe waren zu diesem Zeitpunkt bereits in Haft, drei zur Orthodoxie konvertierte Priester gaben den Ton an. Für die ukrainische griechisch-katholische Kirche bedeutete die „Lemberger Synode“ den Abstieg in die Katakomben. (kap) (NL Radio Vatikan, 31.05.2016).

23.05.2016  Irak:
Der syrisch-katholische Erzbischof Yohanna Boutros Moshe von Mossul appelliert an westliche Länder, mehr für verfolgte Christen zu tun.
Der Westen lasse die schwer bedrängten Christen im Irak im Stich, so der Erzbischof in einem Interview mit Kathpress: „Warum tun jene Länder, die angeblich die Menschenrechte so hoch halten, so wenig für uns?“ Früher lebten allein bis zu 55.000 syrisch-katholische Christen in Mossul und den Städten und Dörfern der Ninive-Ebene. Inzwischen leben fast alle in und rund um Erbil in verschiedenen Camps. (kap) (NL Radio Vatikan, 23.05.2016).

20.05.2016  Syrien:
Der Erzbischof von Hassakè-Nisibi, Jacques Behnan Hindo, kritisiert die geplanten Waffenlieferungen aus den USA an „christliche“ Milizen.
Der Gesetzentwurf liegt dem US-Kongress seit Donnerstag vor. Er umfasst die Finanzierung von Waffenlieferungen an so genannte „bewaffnete Einheiten” christlicher Ortschaften. „Wenn ein Christ am Kampf gegen den IS teilnehmen will, dann kann er zu den regulären Streitkräften gehen. Die Option von sektiererischen Milizen, die sich dann als „christlich” bezeichnen, widerspricht dem Evangelium und ist eine Taktik, die zum Selbstmord führt“, so Erzbischof Hindo. (fides) (NL Radio Vatikan, 20.05.2016).

15.04.2016  Vatikan/Armenien:
Raphael Minassian, Erzbischof der armenischen Katholiken in Osteuropa, hat den Besuch von Papst Franziskus in Armenien vom kommenden 24. bis 26. Juni als „Segen und eine Ermutigung“ bezeichnet.
Der Erzbischof erklärte der italienischen Agentur SIR, der Besuch habe angesichts der Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach eine hohe Bedeutung. „Die Bürger, die Gläubigen, die Gemeinschaft, alle erwarten begierig und mit Freude den Moment, Seiner Heiligkeit zu begegnen“, sagte Erzbischof Minassian. Die Kirche hoffe zudem, dass die Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan bald überwunden werden könnten. Ein Höhepunkt der Papstreise wird die Feier einer Heiligen Messe am 25. Juni in Gjumri sein, der zweitgrößten Stadt des Landes und Hochburg der Katholiken in Armenien. (zenit) (NL Radio Vatikan, 15.04.2016).

15.04.2016  Vatikan/Armenien:
Raphael Minassian, Erzbischof der armenischen Katholiken in Osteuropa, hat den Besuch von Papst Franziskus in Armenien vom kommenden 24. bis 26. Juni als „Segen und eine Ermutigung“ bezeichnet.
Der Erzbischof erklärte der italienischen Agentur SIR, der Besuch habe angesichts der Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach eine hohe Bedeutung. „Die Bürger, die Gläubigen, die Gemeinschaft, alle erwarten begierig und mit Freude den Moment, Seiner Heiligkeit zu begegnen“, sagte Erzbischof Minassian. Die Kirche hoffe zudem, dass die Spannungen zwischen Armenien und Aserbaidschan bald überwunden werden könnten. Ein Höhepunkt der Papstreise wird die Feier einer Messe am 25. Juni in Gjumri sein, der zweitgrößten Stadt des Landes und Hochburg der Katholiken in Armenien. (zenit) (NL Radio Vatikan, 15.04.2016).

21.03.2016  Irak:
Die chaldäisch-katholische Kirche distanziert sich neuerlich von bewaffneten Milizen, die sich als christlich bezeichnen, wie etwa den sogenannten „Babylon Brigades“.
Sie „unterhält keinerlei direkte oder indirekte Verbindungen“ zu Organisationen, die sich als „militärisch ausgebildete christliche Bürger“ darstellen, die „die christlichen Städte in Mesopotamien vor den kriminellen IS-Terroristen“ schützen. Dies betonte der chaldäisch-katholische Patriarch, Mar Louis Raphael Sako, in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. Zugleich distanzierte er sich von chaldäisch-katholischen Persönlichkeiten, die sich darauf berufen, die Kirche auf politischer Ebene zu vertreten, nicht aber in das Parlament gewählt worden sind. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.03.2016).

17.03.2016  Rom: Das von Jesuiten geleitete Päpstliche Russische Kolleg in Rom soll geschlossen werden. Es war 1929 von Papst Pius XI. gegründet worden, um nach der sowjetischen Revolution von 1917 russischen Seminaristen eine theologische Ausbildung in Rom zu ermöglichen, aber mehr noch, um den katholischen Glauben in der damaligen Sowjetunion lebendig zu erhalten. Das Gebäude soll dem direkt benachbarten Päpstlichen Orientalischen Institut zugeschlagen werden, das Platz für Erweiterungen braucht, um sich von einem bisher der Gregoriana angeschlossenen Institut zu einer eigenständigen Päpstlichen Universität zu entwickeln. (Blog "Settimo Cielo" von Sandro Magister, 17.03.2016; Übersetzung von Gerd Hagedorn).

06.03.2016  Vatikan:
Der Papst hat die griechisch-katholische Kirche der Ukraine gewürdigt.
In einer Botschaft an das Kirchenoberhaupt, Großerzbischof Svjatoslav Schevtschuk, schreibt Papst Franziskus am Sonntag, er neige mit tiefer Dankbarkeit sein Haupt gegenüber jenen, die bis hin zum Martyrium den Glauben bezeugt hätten in Treue zum Nachfolger des Heiligen Petrus. Anlass der Botschaft ist der 70. Jahrestag der sog. „Pseudosynode“ von Lemberg im März 1946. Damals war auf Druck der Sowjets die griechisch-katholische Kirche in dem Land verboten, alles Hab und Gut enteignet und der Orthodoxen Kirche des russischen Patriarchats zugeschlagen oder verstaatlicht worden. 40 Jahre lang lebte die Kirche im Untergrund, bis sie nach dem Fall der Mauer wiedererstand und seitdem eine der dynamischsten katholischen Ostkirchen überhaupt ist. -
Tags zuvor hatte die ständige Synode der ukrainisch-griechisch-katholischen Kirche in einer Pressemitteilung zum Abschluss ihrer Tagung in Rom ihre Einheit mit dem Papst bekräftigt und zugleich die „Invasion“ und den „hybriden Krieg“ verurteilt. Zahllose schuldlose Menschen hatten darunter in der Ukraine mit Entführungen, Einkerkerungen und Folterungen sowie im Donbas und auf der Krim zu leiden; nicht nur Christen sondern auch muslimische Tartaren. Ausdrücklich sprechen die Bischöfe von einer „russischen Invasion“, von der fünf Millionen Menschen betroffen gewesen seien, zwei Millionen Menschen hätten ihr Zuhause verloren, bereits 10.000 Menschen seien ums Leben gekommen. Schließlich würdigten die Bischöfe die moralische Autorität des Papstes. Ohne ausdrücklich die historische Begegnung Franziskus‘ mit dem russischen Patriarchen auf Kuba zu erwähnen, zitierten sie den Papst im Gespräch mit Großerzbischof Schevtschuk mit den Worten, „man könne ökumenische Probleme nicht auf Kosten einer ganzen katholischen Ostkirche lösen“. Hintergrund dieser Formulierung sind Verstimmungen auf Seiten der griechisch-katholischen Ukrainer im Anschluss an die Veröffentlichung einer gemeinsamen Erklärung von Papst Franziskus und Patriarch Kirill von Moskau. Die griechisch-katholischen Ukrainer hatten die Begegnung ausdrücklich begrüßt, aber Formulierungen bemängelt, die Zweifel an dem Existenzrecht ihrer Kirche hatten aufkommen lassen.
(rv 06.03.2015 mc) (NL Radio Vatikan, 06.03.2016; GH).

14.02.2016  Ukraine:
Viele ukrainische Katholiken des griechischen Ritus haben das Treffen zwischen Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill mit Unbehagen verfolgt.
Das sagt der Großerzbischof von Kiew, Sviatoslav Schewtschuk. Die Internetseite seiner Kirche zitiert ihn mit der Einschätzung, dass die gemeinsame Erklärung von Papst und Patriarch an der Stelle, wo sie sich auf die Ukraine bezieht, „tiefe Enttäuschung unter zahlreichen Gläubigen unserer Kirche und unter ukrainischen Bürgern hervorgerufen“ habe. Viele fühlten sich „verraten“. Die während des Kirchengipfels auf Kuba unterzeichnete Erklärung enthalte „Halbwahrheiten“ und „indirekte Unterstützung des Heiligen Stuhls für die Aggression gegen die Ukraine“. Der Text spreche lediglich von einem Konflikt, spreche aber nicht aus, dass die Ukraine von ihrem Nachbarland angegriffen worden sei. (afp) (NL Radio Vatikan, 14.02.2016).

09.02.2016  Ukraine:
Für den griechisch-katholischen Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk, ist das Treffen des Papstes mit dem Moskauer Patriarchen am 12. Februar auf Kuba ein bedeutendes Ereignis.
Wie die ukrainische katholische Nachrichtenagentur „Risu“ berichtet, sei das Oberhaupt der mit Rom unierten ukrainischen Kirche froh darüber, dass seine Kirche nicht länger als Hindernis für das Treffen betrachtet werde. Bisher hieß es in Moskau, ein Treffen des russisch-orthodoxen Patriarchen mit dem Papst sei wegen der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine nicht möglich. Dennoch erwartet Großerzbischof Schewtschuk keine großen Änderungen. Er sei froh darüber, dass es zu dem Treffen komme und dass das Moskauer Patriarchat es für notwendig erachte. (risu/kap) (NL Radio Vatikan, 09.02.2016).

04.02.2016  Deutschland: Ostkircheninstitut wird neu gegründet
In Regensburg soll das bereits seit dem Konzil tätige Ostkircheninstitut neu konzipiert werden. Pater Dietmar Schon (OP) ist Lehrbeauftragter für Ostkirchenkunde an der Universität Regensburg und Beauftragter des Regensburger Bischofs für Orthodoxie. Diese Aufgabe bringt auch die Neukonzeption und Neugründung des Regensburger Ostkircheninstituts zum Ausdruck, die im September dieses Jahres stattfinden soll. (rv) (NL Radio Vatikan, 04.02.2016).

19.01.2016  Libanon:
Im Libanon ist ein Ende des seit eineinhalb Jahren andauernden Ringens um die Besetzung des Präsidentenamts in Sicht.
Am Montagabend rief Samir Geagea, Vorsitzender der Partei „Forces Libanaises“, seine politischen Partner und Anhänger auf, seinen bisherigen Konkurrenten Michel Aoun zu unterstützen. Aoun, Gründer der „Freien Patriotischen Bewegung“, ist Wunschkandidat der schiitischen Amal-Bewegung und der Hisbollah. Geagea gehört dem Oppositionsbündnis im Parlament an, in dem die vorwiegend sunnitische Zukunftsbewegung stärkste Kraft ist. Aoun und Geagea sind beide maronitische Christen, waren aber Gegner im libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990). Der Libanon ist seit Mai 2014 ohne Staatsoberhaupt, weil sich das prowestliche Bündnis „Allianz des 14. März" und die zu Syrien hin orientierte „Allianz des 8. März“ nicht auf einen Nachfolger für den bisherigen Amtsinhaber Michel Suleiman einigen können. 35 Abstimmungen im Parlament scheiterten. Der Staatspräsident im Libanon ist jeweils ein maronitischer Christ, der Ministerpräsident ist Sunnit und der Parlamentspräsident ein Schiit. Im Parlament sind Muslime und Christen mit je 64 Sitzen vertreten. (kna) (NL Radio Vatikan, 19.01.2016).

28.12.2015  Libanon:
Der frühere melkitische Erzbischof von Beirut und Jibail (Byblos), Gregorios Haddad, ist tot.
Er war auch als "„roter" Bischof des Libanon“ bekannt. Der Geistliche starb in der Nacht zum Heiligen Abend im Alter von 91 Jahren. Unter den geistlichen Führern im Libanon galt der streitbare Haddad als kontroverse Persönlichkeit. 1975 wurde er wegen seiner religiös-gesellschaftlichen Ansichten von der melkitischen Synode des Libanon abgesetzt, obwohl der Vatikan keinen Anstoß an seinen Schriften nahm. An der Totenliturgie für Haddad nahmen am Sonntag hohe zivile und geistliche Autoritäten teil, so der amtierende melkitische Patriarch Gregorios III. Laham. (kna/cath.ch) (NL Radio Vatikan, 28.12.2015).

06.12.2015  Ukraine:
Die katholische Kirche der Ukraine setzt große Hoffnungen in die Jugend des krisengeschüttelten Landes.
Die jungen Leute seien eine „neue Generation“, die zielstrebig und fleißig an die Zukunftsaufgaben gehe, sagte der Bischof von Charkiv, Stanislav Szyrokoradiuk, am Wochenende in Freising. Sie seien echte Hoffnungsträger und hätten vor zwei Jahren mit ihrem Protest gegen die Korruption in der Ukraine auch den Anstoß zum Euro-Maidan gegeben. Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten gebe es viel Hoffnung im Land, ergänzte der Franziskaner. Zu seinem Bistum gehören auch die umkämpften Regionen von Donezk und Luhansk. Szyrokoradiuk äußerte sich beim Jahrestreffen deutscher Partnerschaftsgruppen, die wegen ihres Bezugs zu Mittel- und Osteuropa mit dem katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis verbunden sind. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.12.2015).

06.12.2015 Libanon:
Die maronitischen Bischöfe im Libanon
hoffen, dass mit der sich abzeichnenden Verständigung der politischen Lager auf einen Kandidaten die 18-monatige Krise um das Präsidentenamt beendet werden kann. Die Möglichkeit, dass der maronitische Christ Suleiman Franjieh von allen Seiten akzeptiert werde, sähen die mit Rom unierten Bischöfe unter Vorsitz ihres Patriarchen, Kardinal Bechara Rai, als eine „große Chance“, die innenpolitische Krise beizulegen, meldeten kirchliche Nachrichtenagenturen am Wochenende. Alle politischen Kräfte im Libanon sollten sich jetzt „einigen“ und für diese Kompromisslösung zusammenarbeiten«, denn der Präsident sei der „Eckstein des nationalen Gebäudes“, so Kardinal Rai und die weiteren 15 Bischöfe und Weihbischöfe, die sich zuvor am Sitz des Patriarchen in Bkerke versammelt hatten. Seit dem Ende der Amtszeit von Präsident Michel Sleiman (67) im Mai 2014 hatten sich die politischen Lager nicht auf einen Kandidaten für die Nachfolge einigen können. Jetzt, so heißt es in Beirut, könnte mit Franjieh noch vor Weihnachten wieder ein Staatsoberhaupt gewählt werden. (kna) (NL Radio Vatikan, 06.12.2015).

01.12.2015  Irak:
Im Advent sollen die chaldäisch-katholischen Christen im Irak besonders für die Befreiung Mossuls und der Ninive-Ebene, und für die Rechte der religiösen Minderheiten im Irak beten.
Dazu hat der chaldäische Patriarch Raphael Louis Sako die Gläubigen am ersten Adventsonntag aufgerufen. In einer Nachricht drückte Sako seine Hoffnung auf eine baldige Befreiung jener irakischen Gebiete aus, die vom Islamischen Staat besetzt sind, damit die vertriebenen Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Der Patriarch wünscht sich außerdem die definitive Änderung des Konversionsgesetzes im Irak. (fides) (NL Radio Vatikan, 01.12.2015).

24.11.2015  Irak/Österreich:
Der chaldäisch-katholische Patriarch Louis Raphael Sako
ruft einmal mehr die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, entschiedener gegen den IS vorzugehen und sich bei der Etablierung von rechtsstaatlichen Strukturen im Irak und in Syrien stärker zu engagieren. Zugleich warnte der Patriarch im Interview mit der österreichischen Nachrichtenagentur „Kathpress“ den Westen davor, allzu blauäugig die muslimischen Flüchtlinge aus dem Nahen Osten aufzunehmen. Wachsamkeit vor Terroristen wie vor der Bildung von islamischen Parallelgesellschaften sei geboten. Von den Terroranschlägen in Paris zeigte sich der Patriarch schockiert, aber nicht überrascht. „Das war klar, dass der IS-Terror früher oder später auch Europa erreicht.“ Der IS könnte militärisch relativ leicht besiegt werden, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft einig wäre, so der Patriarch. Freilich gehe dies nur mit Bodentruppen. Dabei müsse man endlich auch die arabischen Staaten in die Pflicht nehmen. Sako wörtlich: „Wer liefert dem IS Waffen, wer kauft ihm das Öl ab?“ Der Patriarch hält sich für einige Tage in Österreich auf. (kap) (NL Radio Vatikan, 24.11.2015).

18.11.2015  Syrien:
„Der Westen hat uns verraten,“ klagt der syrisch-katholische Patriarch von Antiochien an.
Für die „ewige Fortführung des Konflikts in Syrien“ kritisierte Ignatius Joseph III. Younan die westlichen Regierungen. Die Terroristen von ISIS hätten laut Younan bereits auch Europa „infiltriert“. Die Lage in Syrien sei außerdem vom Westen falsch eingeschätzt worden, so der Patriarch in einem Interview mit dem Magazin „Le Messager“. Die Schürung des Konflikts hätte die Bildung terroristischer Gruppen begünstigt. Heute seien laut Younan viele unschuldige Menschen, besonders Christen, ohne Unterstützung. (asianews) (NL Radio Vatikan, 18.11.2015).

18.11.2015  Irak:
„Große Genugtuung“ empfindet der chaldäische Patriarch im Irak, Mar Louis Raphael I. Sako, über die vom irakischen Parlament nun doch angestrebte Änderung des Konversionsgesetzes.
Sako nennt die am Dienstag gefasste Resolution des Parlaments gegenüber der Nachrichtenagentur „Asianews“ ein „klares Zeichen für die Demokratie“ und eine „wichtige Botschaft an die christliche Minderheit im Irak“. Ende Oktober war ein Gesetzesvorschlag der christlichen Minderheit zur Änderung des Gesetzes abgelehnt worden. Das von kirchlicher Seite kritisierte Konversionsgesetz legt fest, dass Kinder automatisch Muslime werden, sobald ein Elternteil zum Islam konvertiert. (asianews) (NL Radoio Vatikan, 18.11.2015).

05.11.2015  Syrien/Deutschland: Der melkitische griechisch-katholische Patriarch Gregorios III. Laham hat Vorbehalte gegen die hohe Aufnahmebereitschaft Deutschlands geäußert. Er sei „froh über die Aufnahme, aber traurig über die Einladung“, sagte das Oberhaupt der griechisch-katholischen (melkitischen) Kirche am Mittwoch in Frankfurt. Die Bereitwilligkeit der Bundesregierung, Kriegsflüchtlingen aus Syrien Schutz zu gewähren, werde dort „so verstanden, als wolle Deutschland soundsoviele Leute haben". Gewiss sei Angst ein Fluchtmotiv, aber diese Angst werde vom „Islamischen Staat“ bewusst geschürt, so der Geistliche. Andere Gründe für die Abwanderung aus Syrien seien „Hoffnung auf besseres Leben und eine bessere Zukunft" wie auch „Lust auf Abenteuer", so Gregorios III. Die Ausreisewelle verglich er mit einer „Epidemie“. Der Patriarch, der in Damaskus residiert, besuchte Frankfurt anlässlich der Weihe der byzantinischen Kapelle in der Jesuitenhochschule St. Georgen. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.11.2015).

27.10.2015  Der Präfekt der Kongregation für die orientalischen Kirchen, Kardinal Leonardo Sandri, nimmt von Mittwoch bis Donnerstag an einem interreligiösen Symposium in der marokkanischen Stadt Fes teil. Dort wird der argentinische Kurienkardinal mit Vertretern des marokkanischen Königshauses, muslimischen und jüdischen Religionsvertretern zusammentreffen. Auf dem Programm stehen auch ein Besuch beim Erzbischof von Rabat, Vincent Landel, sowie eine Messe in der Pfarrgemeinde von Fes. Am Freitag kehrt Sandri nach Rom zurück. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.10.2015).

08.09.2015  Vatikan: Extra-Motu-Proprio für katholische Ostkirchen
Das zweite Motu Proprio des Papstes, das an diesem Dienstag im Vatikan vorgestellt wurde, betrifft die katholischen Ostkirchen. Denn das katholische Kirchenrecht gibt es seit jeher in zwei Fassungen: eine für die lateinische Kirche und eine zweite für die mit Rom unierten Ostkirchen. Bei der Neuordnung der Ehenichtigkeitsprozesse hat Papst Franziskus diese historisch gewachsene Doppelung fortgeschrieben. Dies sei ein starkes ökumenisches Zeichen und stärke die katholische Kirche mit ihren zwei Lungen, erläutert der griechisch-katholische Bischof Exarch Dimitrios Salachas am Dienstag. „Ein orthodoxer Partner wartet doch bei einem Ehenichtigkeitsprozess nicht ab, bis die katholische Seite ihr Urteil abgibt, sondern geht gleich weg“, so der Bischof. (rv) (NL Radio Vatikan, 8.09.2015).

05.09.2015  Vatikan: Der kanadische Jesuit David Nazar, bisher Oberer seines Ordens in der Ukraine, ist von Papst Franziskus zum neuen Rektor des Päpstlichen Orientalischen Instituts ernannt worden. Das teilte der Pressedienst des Jesuitenordens am Samstag mit. Nazar, in Toronto als Sohn ukrainischer Einwanderer geboren, tritt die Nachfolge des Ägypters Samir Khalil Samir an, der nach Problemen an der Institutsspitze provisorisch dessen Leitung übernommen hatte. Am Orientale absolvieren rund 350 Studenten ein Aufbaustudium über Ostkirchenkunde, über die Orthodoxie und die katholischen Ostkirchen in Nahost, in Indien und im ostslawischen Raum. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.09.2015).

28.07.2015  Irak: Irakische Christen wünschen sich Besuch von Papst Franziskus
Die Christen im Irak erwarten einen Besuch von Papst Franziskus. Das sagt der Chaldäische Patriarch von Bagdad, Louis Raphaël I. Sako. Radio Vatikan interviewte ihn in der süditalienischen Stadt Jelsi, Region Molise, wo der irakische Patriarch am Montagabend einen internationalen Preis zur Verteidigung von Minderheiten entgegennahm. Papst Franziskus hatte im vergangenen Jahr angekündigt, er wäre dazu bereit, an die Ränder des „Islamischen Staates“ zu reisen, um mit den verfolgten Christen dort zu beten. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.07.2015).

25.07.2015  Papst Franziskus hat die „Ecclesiastica Communio“ ("kirchliche Gemeinschaft") mit Seiner Seligkeit Patriarch Grégoire Pierre XX. Ghabroyan anerkannt. Damit ist Ghabroyan offiziell Patriarch von Kilikien und Oberhaupt der armenisch-katholischen Kirche. Die Bischofssynode der armenisch-katholischen Kirche hatte ihn am 24. Juli gewählt. Die Wahl fand in Bzoummar im Libanon statt. Zuvor war Ghabroyan Eparchialbischof von St. Croix de Paris in Frankreich. In einem Telegramm beglückwünschte der Papst Ghabroyan. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.07.2015).

18.07.2015  Vatikan/Ukraine:
Die Seligsprechung des ukrainischen griechisch-katholischen Großerzbischofs Andrej Alexander Scheptyzkyj (1865-1944) rückt näher.
Wie der Vatikan am Freitag mitteilte, erkannte die Heiligsprechungskongregation mit Billigung des Papstes Erzbischof Graf Scheptyzkyj den sogenannten heroischen Tugendgrad zu. Scheptyzkyj hatte als Großerzbischof von Lemberg Juden vor dem Holocaust gerettet. Die Zuerkennung des heroischen Tugendgrads ist die letzte Etappe auf dem Weg zu einer Seligsprechung. (kna) (N Radio Vatikan, 18.07.2015).

25.06.2015  Vatikan/Libanon:
Im Libanon ist der armenisch-katholische Patriarch von Kilikien, Nerses Bedros XIX., verstorben.
Der aus Ägypten gebürtige Kirchenmann wurde 75 Jahre alt, Todesursache war ein Herzstillstand. Papst Franziskus schickte ein Beileidstelegramm, in dem er unter anderem an die enge Zusammenarbeit mit dem Patriarchen zur Erhebung von Gregor von Narek zum Kirchenlehrer erinnerte. Nerses Bedros war jener armenische Patriarch, der Papst Franziskus darum gebeten hatte, vor kurzem im Petersdom einen Gottesdienst zum 100jährigen Gedenken des Völkermords an den Armeniern zu feiern. Er wirkte ab 1990 als Bischof der katholischen Armenier in Kairo, ehe er 1999 zum Patriarch von Kilikien gewählt wurde. (rv) (NL Radio Vatikan, 25.06.2015).

09.06.2015  Syrien:
Der einzige Weg für ein Ende der Krise in Syrien ist eine „politische Lösung“.
Das schreiben die fünf Patriarchen von Antiochien in einer gemeinsamen Verlautbarung am Ende ihres Gipfeltreffens vom Montag im griechisch-orthodoxen Patriarchat von Damaskus. Die Lösung müsse von internationalen und regionalen Kräften im Kampf gegen die Dschihadisten des Islamischen Staates unterstützt werden. Zugleich müsse jede Art von Hilfe für die Extremisten unterbunden werde, so die Note weiter. An dem Treffen hatten der maronitische Patriarch Boutros Bechara Rai, der griechisch-orthodoxe Patriarch Yohanna X., der griechisch-katholisch-melkitische Patriarch Gregor III., der syrisch-orthodoxe Patriarch Aphrem II. und der syrisch-katholische Patriarch Ignace Youssef III. teilgenommen. In ihrer Erklärung unterstreichen die Patriarchen die dringende Notwendigkeit, jeder Art von fundamentalistischer Ideologie mit einer angemessenen Glaubensbildung entgegenzuwirken. Dies fordert laut Angaben der Patriarchen auch die Mehrheit der Muslime. (fides) (NL Radio Vatikan, 09.06.2015).

04.06.2015  Syrien:
Einen dringenden Appell an den Westen hat der melkitische Erzbischof von Aleppo, Jean-Clement Jeanbart, gerichtet:
Ein umfassendes Eingreifen in Syrien und im Irak sei dringend vonnöten, „um diese Abscheulichkeiten zu stoppen“, so Jeanbart am Mittwoch gegenüber dem Hilfswerk Kirche in Not. Er wundere sich, worauf der Westen nach all den Angriffen auf Maalula, Mossul, Idlib und Palmyra denn noch warte. Bereits vor einem Monat hatte Jeanbart bei einem USA-Besuch davor gewarnt, dass seine Kirche von der Auslöschung bedroht sei. Aleppo war in den vergangen Jahren Schauplatz einiger der bisher schlimmsten Kämpfe im syrischen Bürgerkrieg. (kap) (NL Radio Vatikan, 04.06.2015).

02.06.2015  Ostukraine geplagt von Folter und willkürlichen Tötungen
Laut einer UN-Veröffentlichung hat es seit April d.J. mehr als 6.500 Tote in der Ostukraine gegeben. In dem am Montag veröffentlichten UNO-Bericht wird auf die „unmenschliche Situation“ im Donbass hingewiesen. In den von Separatisten kontrollierten Gebieten gebe es Folter und „willkürliche Tötungen“. Aus Moskau kommen dazu neue Drohungen. Falls nötig, werde Russland auch mit Nuklearwaffen reagieren. Dies gelte insbesondere auf der Krim, so eine Kreml-Note. - -
Das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, GEB Swjatoslaw Schewtschuk, ruft deshalb zu einem gemeinsamen Weg zu einer Friedenslösung auf. Man müsse vor allem an die über zwei Millionen Flüchtlinge aus der Kriegsregion denken, so der Großerzbischof von Kiew im Gespräch mit Radio Vatikan. Im Donbass gebe es Zonen, die von russischen Truppen kontrolliert werden, und jeden Tag transportiere man dorthin schwere Waffen. In den vergangenen Monaten seien über 700 Panzer aus Russland dorthin verlegt worden, erklärt Schewtschuk. Er spricht von der schlimmsten humanitären Katastrophe in Osteuropa seit dem Zweiten Weltkrieg. (rv) (NL Radio Vatikan, 02.06.2015).

28.04.2015  Vatikan: Der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, wird vom 1. bis 5. Mai in den Irak reisen. Das gab die Kongregation am Dienstag bekannt. Der Kardinal wird die Hauptstadt Bagdad, Erbil und die Region Ankawa besuchen. In Erbil und in Bagdad will er jeweils Worte des Papstes verlesen. Es ist ein Besuch, der die leidenden Menschen ermutigen und die Solidarität der Christen zeigen soll. Geplant ist außerdem ein Gottesdienst in Bagdad. (rv) (NL Radio Vatikan, 28.04.2015).

09.04.2015  Vatikan:
Am Weißen Sonntag feiert Papst Franziskus eine Heilige Messe für die armenischen Gläubigen im Petersdom.
Offizieller Anlass ist die Verleihung des Titels „Kirchenlehrer“ an den armenischen Heiligen Gregor von Narek. Zugleich dürfte es aber auch um den Genozid an den Armeniern gehen, der sich am 24. April zum 100. Mal jährt.
Zwar ist die Erhebung des heiligen Narek, eines Mönchs, Schriftstellers und Mystikers des 10. Jahrhunderts, Höhepunkt der Feier, dennoch wird Franziskus sicher auch an den Völkermord an den Armeniern erinnern, dem 1915-1918 Hunderttausende christliche Armenier zum Opfer fielen. Bis heute ist der Genozid im damaligen Osmanischen Reich umstritten. Die Türken sprechen von maximal 300.000 Opfern; den Armeniern zufolge sollen es bis zu 1,7 Millionen gewesen sein. Im Juni 2013 hatte Papst Franziskus vom ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts gesprochen, was für Verstimmung gesorgt hatte. Die Türkei lehnt die Einstufung der Verbrechen als Völkermord ab und wirft Armenien vor, den Jahrestag für eine Kampagne zur internationalen Anerkennung des Genozids nutzen zu wollen.
Bei der Heiligen Messe, die von dem armenisch-katholischen Patriarch Nerses Bedros XIX. Tarmouni konzelebriert wird, werden zwei weitere Würdenträger der nicht mit Rom unierten armenisch-apostolischen Kirche erwartet: Katholikos-Patriarch Karekin II., der in Armenien residiert, sowie Aram I., der seinen Amtssitz im Libanon hat. 
Wir übertragen den Gottesdienst am Sonntag, 12. April, live und mit deutschem Kommentar ab 8.55 Uhr.
(rv/kap 08.04.2015 mc) (Radio Vatikan, 09.04.2015).

30.03.2015  Vatikan: Die Türkei [!!] hat laut einem Bericht der türkischen Zeitung Vatan einen Gottesdienst des Papstes in Armenien zum hundertsten Jahrestag der Massaker an den Armeniern im Ersten Weltkrieg verhindert. Statt des von Armenien vorgeschlagenen Gedenkgottesdienstes in Eriwan am 24. April sei nun eine Heilige Messe nach armenischem Ritus im Vatikan am 12. April geplant, meldete die Zeitung am Montag. An der Messe im Petersdom nehmen die zwei obersten Würdenträger der Armenisch-Apostolischen Kirche teil. Es handelt sich um den Patriarchen Karekin II. und Katholikos Aram I. Das erzwungene Nein des Heiligen Stuhls zu dem armenischen Vorschlag sei nach Einsprüchen des türkischen Botschafters beim Vatikan, Mehmet Pacaci, zustandegekommen, berichtet die Zeitung. Am 24. April jährt sich der Beginn der Massaker an den Armeniern im damaligen Osmanischen Reich zum hundertsten Mal. (kna/asianews) (NL Radio Vatikan, 30.03.2015).

20.03.2015  Ungarn:
Die griechisch-katholische Kirche in Ungarn wird künftig mehr Eigenständigkeit erhalten.
Papst Franziskus hat die mit Rom unierte Ostkirche Ungarns zu einer sogenannten Metropolitankirche „sui iuris“ ernannt, wie der Vatikan an diesem Freitag mitteilte. Bisher gab es einzig die Eparchie – also Diözese – Hajdudorog. Der bisherige Bischof Fülöp Kocsis dieser nun aufgewerteten Eparchie wurde zum ersten Metropoliten ernannt. Die neue griechisch-katholische Kirche Ungarns wurde gleichzeitig auch neu aufgeteilt, und zwar in mehrere Eparchien. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.03.2015).

22.12.2014  Irak:
Der irakische Patriarch Louis Raphael I. Sako hat die chaldäischen Katholiken zu einem strengen Fasten von 22. Dezember bis zum Heiligen Abend eingeladen.
Das Fasten soll von Gebet und Buße begleitet sein. „Wir fasten für die Befreiung von Mossul und der Dörfer und Städte der Ebene von Ninive, damit Frieden und Sicherheit wieder in diese Gebiete einkehren und alle in ihre Häuser und Schulen zurückkehren können“, schrieb Sako in seiner Weihnachtsbotschaft. Er bat die chaldäisch-katholischen Christen in aller Welt, in dieser bitteren Situation von allen weltlichen Feiern aus Anlass von Weihnachten und Neujahr abzusehen. Das sei ein Zeichen der Solidarität mit den vertriebenen Schwestern und Brüdern, die unbeschreibliches Leid erlebten. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.12.2014).

08.11.2014  Ukraine: Der römisch-katholische Bischof von Charkiw, Stanislaw Szyrokoradiuk, sieht die Religionsfreiheit in der Ostukraine bedroht. Den Aufständischen wirft er eine Diskriminierung der Minderheitenkirchen vor. Viele katholische Priester hätten in den vergangenen Monaten ihre Pfarreien aus Sicherheitsgründen verlassen müssen, sagte Szyrokoradiuk am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Einige seien von Separatisten verhaftet worden und nur nach Geldzahlungen freigekommen, so der Bischof von Charkiw-Saporischja. Zu seiner Diözese gehören auch Donezk und Lugansk. Szyrokoradiuk warf dem orthodoxen Moskauer Patriarchat eine Unterstützung der prorussischen Aufständischen in Donezk und Lugansk vor. Die örtlichen Geistlichen der orthodoxen Kirche stünden auf der Seite der Separatisten so wie das Moskauer Patriarchat früher zum Zaren gehalten habe, so der Bischof. Verantwortlich für die „aggressive Okkupation“ der Ostukraine sei jedoch der russische Staatspräsident Wladimir Putin. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.11.2014).

27.10.2014  Ukraine:
Trotz „der Schwierigkeiten und Hindernisse auf dem ökumenischen Weg“ halten 45 Bischöfe von mit Rom unierten Ostkirchen am Dialog mit der Orthodoxie fest.
Das teilten sie zum Abschluss eines dreitägigen Bischofstreffens in der westukrainischen Stadt Lviv (Lemberg) mit. Das Treffen ging am Sonntag zu Ende. Bei den Bischöfen handelte sich um griechisch-katholische Kirchenvertreter, die Mitglied des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) sind. In ihrer Abschlussmitteilung betonen sie ein Recht darauf, das Evangelium jenen zu verkünden, die es noch nicht kennen. Es herrsche ein schwieriges Verhältnis zu einigen orthodoxen Kirchen. Diese Passage gilt als Antwort auf Vorwürfe verschiedener orthodoxer Kirchen – allen voran das Moskauer Patriarchat –, in osteuropäischen Ländern zu missionieren und dabei „Proselytismus zu betreiben“. (apic) (NL Radio Vatikan, 27.10.2014).

27.10.2014  Irak:
Der unierte chaldäische Patriarch von Bagdad, Erzbischof Louis Sako, geht mit Härte gegen Priester vor, die ohne Erlaubnis ihrer Vorgesetzten das Land verlassen.
Nach Angaben der katholischen Nachrichtenagentur „CNA“ suspendierte er zwölf chaldäische Priester von ihrem Amt. Sie sollen aus Angst vor dem Vormarsch der Terrororganisation IS geflüchtet sein und sich derzeit in den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und Schweden aufhalten. Erzbischof Sako betonte, ein Priester müsse auch in kritischer Zeit unbedingt im Dienst der Ortskirche bleiben. (cna) (NL Radio Vatikan, 27.10.2014).

24.10.2014  Ukraine:
Papst Franziskus will die Rolle der Bischöfe katholischer Ostkirchen bestärken.
Das sagte der Apostolische Nuntius in der Ukraine, Thomas Edward Gullickson, zur Eröffnung des Jahrestreffens der katholischen Ostkirchen Europas, das in diesen Tagen in Lemberg stattfindet. Die griechisch-katholische Kirche richtet das Treffen aus, das noch bis Sonntag dauert. 45 Bischöfe sprechen dabei über die Rolle und die Sendung der mit Rom unierten Ostkirchen in Europa. Das Treffen wurde von Großerzbischof Sviatoslav Shevchuk eröffnet, dem Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. (pm) (NL Radio Vatikan, 24.10.2014).

18.10.2014  Ukraine:
Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat die russisch-orthodoxe Kirche zur Unterstützung des Friedensprozesses in der Ukraine aufgerufen.
Das Moskauer Patriarchat könne „viel mehr tun für die Deeskalation der Gewalt in der Ukraine und die Versöhnung“, sagte Schewtschuk nach Angaben der mit Rom verbundenen Kirche vom Freitag. Zugleich wies er die Anschuldigung des russisch-orthodoxen Metropoliten Hilarion zurück, die griechisch-katholische Kirche sei ein „Stolperstein“ in den katholisch-orthodoxen Beziehungen. Schwetschuk, der ebenfalls an der Bischofssynode teilnimmt, betonte, seine Kirche mische sich nicht in die inneren Angelegenheiten der orthodoxen Kirche ein. Diese solle alleine ihre Spaltung heilen. (kap) (NL Radio Vatikan, 18.10.2014).

08.10.2014  Vatikan: Papst Franziskus hat alle Kardinäle und Patriarchen der katholischen Ostkirchen zu Beratungen über die aktuelle Lage im Nahen Osten in den Vatikan einberufen. Das teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit. Das Treffen findet bei dem schon zuvor für den 20. Oktober angekündigten Konsistorium statt. Ursprünglich standen nur einige Heiligsprechungen auf der Tagesordnung des Kardinalstreffens. Zugleich kündigte Lombardi eine Solidaritätsbotschaft der gegenwärtig im Vatikan tagenden Bischofssynode für die bedrängten Familien im Nahen Osten an. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin werde vor den versammelten Kardinälen über die Lage im Nahen Osten referieren. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 08.10.2014).

22.09.2014  Russland:
Heftige Kritik an den mit Rom in voller Kirchengemeinschaft stehenden „unierten“ Ostkirchen übt der Moskauer Metropolit Hilarion (Alfejew).
Der „Uniatismus“ sei eine „nach wie vor offene Wunde am Leib der Christenheit“, so der Außenamts-Leiter des Moskauer Patriarchats in einem von der russischen Nachrichtenagentur Interfax verbreiteten Interview. Bestätigt sehe er dies in den jüngsten Ereignissen in der Ukraine und durch die „extrem politisierten Erklärungen ukrainischer griechisch-katholischer Führungspersönlichkeiten“, so Hilarion. Immer wieder war es im Zuge des Krieges in der Ostukraine in den vergangenen Monaten zu Auseinandersetzungen auch auf kirchlicher Ebene gekommen. Hilarion, die „Nummer Zwei“ im Moskauer Patriarchat, hatte dabei die in der Ukraine stark vertretene griechisch-katholische Kirche und ihre pro-westliche Haltung kritisiert und ihr eine Mitverantwortung für den militärischen Konflikt gegeben. (kap) (NL Radio Vatikan, 22.09.2014). - Das ist der Moskauer Beitrag zur derzeitigen ökumenischen Tagung der Katholisch-Orthodoxen Theologischen Kommission in Amman (Jordanien)!! [GH].

08.09.2014  Deutschland/Ukraine: Bischöfe fordern territoriale Integrität
Die deutschen Bischöfe fordern die Einheit und Integrität der Ukraine. Das versicherte der Trier Bischof Stephan Ackermann im ukrainischen Lemberg (Lviv) an diesem Montag. Ackermann sprach im Namen der Deutschen Bischofskonferenz bei der Eröffnung der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. In seinem Grußwort ging er auf die aktuelle politische Situation und den militärischen Konflikt in der Ukraine ein und erklärte: „Es erfüllt mich und die katholische Kirche in Deutschland mit Scham und Trauer, dieses Leid zu sehen und doch an Ursachen nichts ändern zu können.“ Die katholischen Bischöfe in Deutschland hätten die Annexion der Krim bereits als völkerrechtswidrig verurteilt, nun gelte es, an die Politiker zu appellieren, „die Garantiestaaten des Abkommens von 1994 an ihre Verantwortung zu erinnern“. Im „Budapester Memorandum“ hatten die USA, Großbritannien und Russland eine Garantie für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine ausgesprochen. (pm) (NL Radio Vatikan, 08.09.2014).

08.09.2014  Ukraine: Caritas-Bischof für schärfere Sanktionen
Besonders die Katholiken in der Ostukraine haben es schwer: sie gelten bei den Separatisten als „Ungläubige“ und werden gezielt angegriffen. Ihre Lage könnte nach dem Bruch der Waffenruhe am Wochenende noch schlimmer werden. Doch bereits davor sei die Situation der Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten im Donbass kritisch gewesen. Das sagte am Wochenende im Interview mit Kathpress der römisch-katholische Bischof Stanislaw Szyrokoradiuk. Er ist für die Katholiken des lateinischen Ritus in der gesamten Ostukraine zuständig und gleichzeitig auch Präsident der Caritas-Spes, die römisch-katholische Variante der Caritas in der Ukraine. Allein in Charkiw leben rund 20.000 Flüchtlinge. Deshalb spreche er sich für schärfere Sanktionen gegen Russland aus. (kap) (NL Radio Vatikan, 08.09.2014).

23.08.2014  Ukraine: Großerzbischof schreibt Bischöfen aus Europa
In einem ausführlichen Brief an die katholischen Bischöfe Europas weist das Oberhaupt der ukrainisch griechisch-katholischen Kirche Vorwürfe zurück, die ukrainische Kirche sei in den militärischen Konflikt der Ostukraine involviert. Kritisch äußert sich der Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk, in seinem Schreiben gegenüber der russisch-orthodoxen Kirche, die „einer Propaganda der russischen Politik immer ähnlicher“ werde. Bei den Kämpfen in der Ostukraine seien mehrere Geistliche ums Leben gekommen sowie Kirchen und Klöster zerstört worden, doch anstatt für Frieden zu sorgen, würde Moskau laut Schewtschuk reine „Diffamierung“ der griechisch-katholische Kirche und auch anderer Konfessionen betreiben. (rv) (NL Radio Vatikan, 23.08.2014).

20.08.2014  Ostukraine: Zeit des Martyriums für Katholiken
Die katholische Kirche in der Ostukraine erlebt „eine Zeit des Martyriums“. Das sagt das Oberhaupt der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche, Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Die Gläubigen in Donezk und Lugansk bedürfen der Hilfe und des Gebets, so der Kiewer Großerzbischof. Seit Monaten werden katholische Priester und Ordensleute von pro-russischen Separatisten verschleppt und Kircheneinrichtungen besetzt. Derweil hat ausgerechnet [?] der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. von Moskau die Vereinten Nationen um Hilfe für seine Kirche in der Ostukraine gebeten. Nach Angaben des russisch-orthodoxen Außenamtes von Dienstagabend schrieb das Kirchenoberhaupt der UNO, dem Europarat und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), sie sollten Gewalttaten gegen orthodoxe Priester „nicht gleichgültig“ gegenüberstehen. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.08.2014).

20.08.2014  Deutschland/Irak:
„Kirche in Not“ ruft dazu auf, „sich verstärkt um Christen und andere Minderheiten im Irak zu kümmern.“
Das schreibt der geschäftsführende Präsident des internationalen katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, Johannes Freiherr Heereman, in einer Medienmitteilung von diesem Mittwoch. „Wenn wir nicht stumme Zeugen der letzten Zeilen der Geschichte der Christenheit im Irak sein wollen, muss die internationale Gemeinschaft jetzt entschieden reagieren“, sagte er nach der Rückkehr von einer Reise in den Nordirak. Heereman war mit einer Delegation von „Kirche in Not“ in den Irak gereist, um sich auf Einladung des chaldäisch-katholischen Patriarchen von Babylon, Louis Rafael Sako, ein Bild von der Lage und den Nöten der mehr als 100 000 vertriebenen Christen zu machen, die in Ankawa, einem christlich geprägten Viertel der Großstadt Erbil, sowie in etlichen Dörfern Zuflucht gefunden haben. (pm) (NL Radio Vatikan, 20.08.2014).

20.08.2014  Irak
Mehrere Patriarchen der Ostkirchen haben gemeinsam die Übergriffe auf Christen in verschiedenen Ländern des Nahen Ostens verurteilt.
Bei einem Solidaritätsbesuch am Mittwoch im nordirakischen Erbil riefen sie laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA die Christen auf, in ihren Heimatländern zu bleiben. Der maronitische Patriarch Béchara Boutros Rai kritisierte bei seiner Abreise in Beirut zudem internationale Großmächte und die arabischen Staaten, sie hätten Christen im Irak, in Syrien und anderen Ländern der Region nicht unterstützt. Zu der Delegation gehören neben Patriarch Béchara Rai der melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, der syrisch-katholische Patriarch Ignatios Joseph III. Younan und der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Ephrem II. In Erbil wollten sie mit dem chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako aus Bagdad zusammenzutreffen. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.08.2014).

17.07.2014  Irak: Extremisten markieren Häuser von Christen in Mossul
Auch die letzten verbliebenen Christen in Mossul sind in ihren Häusern nicht mehr sicher, so der Apostolische Nuntius im Irak, Erzbischof Giorgio Lingua. Die dortigen Christen werden gezwungen, zum Islam zu konvertieren oder eine Sondersteuer für Nicht-Muslime zu zahlen. Die Bischöfe der chaldäischen, der syrisch-katholischen sowie der syrisch-orthodoxen Kirche in Mossul hätten die Gläubigen nunmehr gebeten, die Region zu verlassen.
Islamische Extremisten der Gruppe IS („Islamischer Staat“ – die frühere ISIS, Islamischer Staat im Irak und Syrien) markierten die Häuser von Christen in Mossul mit besonderen Zeichen. Auch die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) bestätigte dies am Donnerstag. Viele christliche Immobilien seien mit dem arabischen Buchstaben „N“ markiert worden, sagte der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido in Göttingen. „N“ stehe für „Nasara“ und heißt übersetzt „Christen“. An andere Häuser und Läden wurde ein „R“ für „Rafidha“ geschrieben. Das bedeutet die „Ablehnenden“, damit seien nicht-sunnitische Muslime (Schiiten und andere) gemeint. Die Angehörigen dieser Religionsgemeinschaften schweben jetzt in noch größerer Angst vor gezielten Angriffen der Islamisten.
Schwer ist es  aber auch für die Christen, die aus Mossul bereits geflüchtet sind. Sie leben provisorisch in Zelten in der Ninive-Ebene. Nuntius Lingua:
„Die Situation ist besorgniserregend, weil die Temperaturen sehr hoch sind. Hier sind es schon über 40 Grad. Es mangelt an Wasser und an Strom. Die Flüchtlinge leben also unter sehr prekären Umständen. Die größte Sorge ist, Wasser für sie zu organisieren.“
(rv/apic/pm 17.07.2014 mg) Text von GH nach http://de.radiovaticana.va/news/2014/07/17/irak:_extremisten_markieren_h%C3%A4user_von_christen_in_mossul/ted-813783 vom 17.07.2014).

15.07.2014  Ukraine:
Ein zwölf Tage lang von prorussischen Aufständischen in der Ostukraine festgehaltener Priester ist wieder frei.
Nach Angaben des ukrainischen Pressedienstes RISU vom Dienstag setzten die Geiselnehmer den griechisch-katholischen Pfarrer Tichon Kulbaka (42) am Montag dank der Bemühungen zahlreicher Personen wieder auf freien Fuß. Kulbaka war einer der Organisatoren der täglichen ökumenischen Friedensgebete auf einem zentralen Platz der ostukrainischen Stadt Donezk. Er hatte die Separatisten mehrfach kritisiert. Der Gesamtukrainische Rat der Kirchen und Religionsgemeinschaften hatte ebenso wie der Beauftragte der ukrainischen Regierung für religiöse Angelegenheiten, Wolodymir Juschkewitsch, seine Freilassung gefordert. Die Aufständischen, die die Unabhängigkeit der Ostukraine betreiben, sollen allein in der Region Donezk mehr als 100 Zivilisten gefangen halten. Nach Angaben des orthodoxen Kiewer Patriarchates ist ein Anfang der vergangenen Woche entführter Priester weiter in der Gewalt der Separatisten. (kna) (NL Radio Vatikan, 15.07.2014).

15.07.2014  Irak
Zwei entführte Ordensschwestern wurden zweieinhalb Wochen nach ihrer Entführung in der irakischen Stadt Mossul freigelassen.
Das berichtet die Nachrichtenagentur „Kap“ unter Berufung auf das assyrische Nachrichtenportal „Ankawa.com“. Der chaldäische Patriarch Louis Sako erklärte in einem Telefongespräch, dass sich die zwei Schwestern sowie drei andere Befreite nun in der nordirakischen Stadt Dohuk aufhielten und in guter Verfassung seien. Ein Lösegeld sei für sie nicht bezahlt worden. Die beiden chaldäisch-katholischen Ordensfrauen, Leiterinnen eines Waisenheimes für Mädchen in Mossul, waren am 28. Juni gemeinsam mit drei Mitarbeiterinnen von Unbekannten entführt worden. Nach der Einnahme der Stadt durch die Dschihadistengruppe ISIS hatten die Ordensfrauen ihre Schützlinge ins 80 Kilometer entfernte Dohuk in Sicherheit gebracht und waren am Tag ihrer Entführung nach Mossul zurückgekehrt, um sich über den Zustand ihres Klosters zu vergewissern. (kap) (NL Radio Vatikan, 15.07.2014).

08.07.2014  Ukraine:
Ein 42jähriger griechisch-katholischer Priester ist in der ostukrainischen Stadt Donezk entführt worden.
Tichon Kulbaka werde seit Freitag vermisst. In der Millionenstadt Donezk wird seit Tagen gekämpft, nachdem sich die Separatisten aus den umliegenden Gebieten in die Stadt geflüchtet sind. Griechisch-katholische Priester und Gläubige der mit Rom unierten Ostkirche gelten bei den Separatisten als „Verräter“, da ihre Kirche die Maidan-Proteste im Frühling unterstützt hatte. Kulbaka selber organisierte bisher täglich ökumenische Friedensgebete auf dem Verfassungsplatz von Donezk. Er hatte die Separatisten mehrfach kritisiert. (risu/kap) (NL Radio Vatikan, 08.07.2014). 

26.06.2014  Vatikan: Sitzung der Ostkirchenhilfswerke: Die Not in Syrien und im Irak
Papst Franziskus hat „den Brüdern und Schwestern in Syrien und dem Irak, ihren Bischöfen und Priestern“ seine Nähe ausgedrückt. Er äußerte sich bei der Audienz für die Angehörigen der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen (ROACO), die er an diesem Donnerstag empfing. Die Notlage der Menschen in Syrien und im Irak waren diesmal die Schwerpunkte der alljährlich stattfindenden Konferenz. Vertreter von 26 katholischen Hilfswerken kamen zusammen, um sich über aktuelle Brennpunkte zu beraten. Das Ziel: die Hilfe für die katholischen Ostkirchen bündeln und besser koordinieren. Wir haben mit dem Sekretär des Zusammenschlusses der katholischen Ostkirchenhilfswerke kurz vor Abschluss der Beratungen gesprochen, Pater Max Cappabianca. (rv) (NL Radio Vatikan, 26.06.2014). 

24.06.2014  Irak:
Aufgrund der angespannten Lage findet die Synode der chaldäischen Kirche nicht in Bagdad statt.
Das an diesem Dienstag startende Treffen wurde nach Ankawa nahe Arbil, der Hauptstadt der kurdischen Autonomiegebiete, verlegt. Die kurdischen Gebiete sind derzeit am wenigstens von Anschlägen betroffen und erleichtern somit die Teilnahme der Bischöfe aus Mossul und Kirkuk. Vier Tage lang wollen die Bischöfe über die ausufernde Gewalt und die Lage der Christen in ihrem Land sprechen. Nachdem die islamistische Terrorgruppe ISIS mehrere Gebiete im Irak in ihre Gewalt gebracht hatte, sei das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt worden, berichtete Pater Albert Hisham, Sprecher des Patriarchates, gegenüber dem Fides-Dienst. (rv/fides) (NL Radio Vatikan, 24.06.2014). 

23.06.2014  Ukraine: Fasten für den Frieden, dazu lädt die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine alle Gläubigen ein. Der Aufruf stammt vom Oberhaupt der mit Rom unierten Kirche, dem Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „Asianews“ sagte er, dass die 14 Bistümer in der Ukraine nacheinander für den Frieden beten und fasten werden, „bis der Frieden wiederkehrt“. Schewtschuk verteidigte auch die Haltung seiner Kirche bei Protesten auf dem Maidan vor drei Monaten. Damals unterstützte die griechisch-katholische Kirche der Ukraine die Oppositionsbewegung, die sich gegen den damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch positionierte. Das Moskauer orthodoxe Patriarchat kritisiert heute noch diese Haltung der mit Rom unierten Kirche. (asianews/kna) (NL Radio Vatikan, 23.06.2014).  

02.06.2014  Israel:
Erstmals seit 1967 hat ein maronitischer Patriarch Israel besucht.
Ziel von Patriarch Bechara Boutros Raï sei es, den in Israel lebenden Maroniten seinen Beistand zu bekunden. Diese werden sowohl von muslimischen, als auch von anderen christlichen Libanesen als Verräter bezeichnet, erklärte er in einem Interview mit dem libanesischen TV-Sender LBCI. Anlässlich seiner Israel-Reise kamen mehrere Tausend Gläubigen zu seinen Gottesdiensten zusammen. Der Besuch gilt als historisches Ereignis, weil aufgrund des Kriegszustands zwischen Israel und dem Libanon kein maronitischer Patriarch nach Israel reiste. Libanesische Medien hingegen kritisierten die Visite. Insbesondere die Medien, die der radikal-schiitischen Partei Hisbollah unterstünden, reagierten kritisch auf die Visite. (kap) (NL Radio Vatikan, 02.06.2014).

29.05.2014  Ägypten:
Die koptisch-katholische Kirche hat den Sieg von General Abdul Fattah al-Sisi bei den Präsidentenwahlen begrüßt.
Das Ergebnis der Abstimmung mache die Katholiken „glücklich“, sagte Bischofskonferenz-Sprecher Rafic Greiche am Donnerstag dem römischen Pressedienst „Asianews“. Der neue Präsident wisse, dass die Christen ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft seien und wolle das einvernehmliche Zusammenleben der Religionen verteidigen, so Greiche. Er wertete den Ausgang der Wahl zugleich als „klaren Aufschrei“ von Politik, Gesellschaft und zivilem Ägypten gegen den islamischen Fundamentalismus. Dieser habe die Muslimbrüder „verseucht“. Bei den dreitägigen Präsidentschaftswahlen, die am Mittwoch endeten, zeichnet sich ein deutlicher Sieg des früheren Armeechefs Al-Sisi ab, der als großer Favorit galt. (kap) (NL Radio Vatikan, 29.05.2014).

26.04.2014  Türkei/Armenien:
Der armenisch-katholische Patriarch Nerses Bedros XIX. Tarmouni
sieht die Beileidsbekundung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu Massakern an Armeniern vor hundert Jahren positiv. Sie reiche aber nicht aus. Das sagte der im Libanon residierende Patriarch in einem Gespräch mit dem Fidesdienst. Die Armenier erwarteten viel mehr. Man müsse verstehen, dass die Armenier seit jetzt 99 Jahren an diesen Völkermord denken, so der Patriarch. Zudem habe Erdogan in seiner Beileidsbekundung das Wort „Völkermord“ nicht benutzt und betont, dass die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Ende des Osmanischen Reiches stünden. (fides) (NL Radio Vatikan, 26.04.2014).

15.04.2014  Syrien:
Der griechisch-melkitische Patriarch Gregor III. Laham begrüßt die Befreiung der Stadt Maaloula.
Das sagte er in einem Interview mit dem Sender „al-Mayadin“. Die Rebellen hätten nichts als Zerstörung und Ruinen hinterlassen. So sei auch das orthodoxe Sankt-Thekla-Kloster stark bestätigt. Man wolle das Kloster so bald wie möglich restaurieren, so der Patriarch. Er selbst werde sich bald nach Maaloula begeben und sich ein Bild von der Lage machen. Die Regierungstruppen hatten die christliche Stadt vor wenigen Tagen zurückerobert. Die Bewohner Maaloulas sprechen noch Aramäisch, die Sprache Jesu. (apic) (NL Radio Vatikan, 15.04.2014).

09.04.2014  Vatikan/Irak:
Eine große Gestalt der irakischen Kirche ist tot.
Kardinal Emmanuel III. Delly, der frühere chaldäische Patriarch von Babylon, ist an diesem Mittwoch in einem kalifornischen Krankenhaus gestorben; er war 87 Jahre alt. Papst Franziskus würdigte den Verstorbenen in einem Telegramm als guten Hirten, der viel für gerechte und friedliche Beziehungen mit den Angehörigen anderer religiöser Traditionen getan habe. Emmanuel Delly war 1927 in der Nähe von Mossul im Irak geboren worden; er studierte in Rom und wurde dort auch 1952 zum Priester geweiht. Das Konzil erlebte er als theologischer Berater mit; 1963 wurde er Bischof im Irak. Das Patriarchat von Babylon der Chaldäer hat seinen Sitz im irakischen Bagdad. Angaben über die Zahl der Kirchenmitglieder schwanken zwischen 480.000 und einer Million. (rv) (NL Radio Vatikan, 09.04.2014).

09.04.2014  Ukraine:
Die Kirchen der Ukraine tragen wesentlich zum Aufbau einer „zivilen Gesellschaft“ bei.
Das betont der Lemberger Kirchenhistoriker Oleh Turiy im Interview mit „Kathpress“. Schon beim Zerfall der Sowjetunion und bei der Bildung der ukrainischen Demokratie seien die Kirchen engagiert aufgetreten. Ihre aktive Beteiligung an den Maidan-Protesten und ihr Eintreten „für Menschenwürde, demokratische Entwicklung und somit eine bessere Zukunft“ sei für die meisten Ukrainer eine „Selbstverständlichkeit“ gewesen, so der Vizerektor für Forschung der Ukrainischen Katholischen Universität Lemberg. Als wichtiges Verdienst der Kirche auf dem Maidan bezeichnete der Kirchenhistoriker den Gewaltverzicht von Seiten der Demonstranten: „Die Menschen waren nach den monatelangen Protesten und den blutigen Zwischenfällen äußerst ärgerlich. Die Kirchenvertreter haben dazu motiviert, dass der Friede gewahrt bleibt.“ (kap) (NL Radio Vatikan, 09.04.2014).

03.02.2014  Irak:
Die chaldäisch-katholische Kirche leidet an massiver Emigration
, Mangel an Einheit, ungelösten Liturgiefragen und Isolation, hat Patriarch Mar Louis Raphael I. Sako in einem Hirtenbrief betont. Sako äußerte sich aus Anlass des ersten Jahrestages seiner Wahl an die chaldäischen Gläubigen im Irak und in aller Welt. Der Patriarch war am 31. Jänner 2013 von einer in Rom versammelten Bischofssynode seiner Kirche gewählt worden. In seinem Hirtenbrief erinnerte er an die schwierige Situation der Christen nicht nur im Irak, sondern auch in Syrien und im Libanon. Sie seien mit Terror, Instabilität, Emigration, politischer und wirtschaftlicher Fragilität konfrontiert. (kap) (NL Radio Vatikan, 03.02.2014).

27.01.2014  Vatikan:
Papst Franziskus hat den Rücktritt des melkitischen Erzbischofs von Akko Elias Chacour angenommen.
Zugleich ernannte er den maronitischen Erzbischof von Haifa Moussa El-Hage zum Apostolischen Administrator. Der auch in Deutschland für seinen Einsatz für den Frieden bekannte Palästinenserbischof stand seit 2006 dem Erzbistum vor. Die Melkiten stellen mit etwa 76.000 Gläubigen die größte Gruppe katholischer Christen im Heiligen Land. (rv) (NL Radio Vatikan, 27-01-2014).

14.01.2014  Ukraine:
Das Kulturministerium hat der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine mit einer Klage gedroht.
Das teilte das Oberhaupt der Kirche, der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, mit. Er veröffentlichte am Montag ein Schreiben des ukrainischen Vizekulturministers Timofi Kokhan. Dieser wirft der griechisch-katholischen Kirche vor, ihre Seelsorgearbeit auf dem Kiewer Unabhängigkeitsplatz im Dezember für politische Zwecke „missbraucht“ zu haben. Damit hätte die Kirchengemeinschaft gegen das Religionsgesetz verstoßen, so der Vorwurf der Regierung. Großerzbischof Schewtschuk verteidigte hingegen die Abhaltung von Gottesdiensten bei Versammlungen der Opposition in Kiew. Seine Kirche sei nicht politisch aktiv und wolle hingegen allen Bürgern beistehen, die „eine geistliche Begleitung“ wünschen, so Schewtschuk in einer Pressemitteilung. (risu) (NL Radio Vatikan, 14.01.2014).

13.01.2014  Vatikan/Australien:
Papst Franziskus hat in Australien ein neues Bistum der syro-malabarischen Kirche errichtet.
Die Eparchie „Sankt Thomas, Apostel von Melbourne“ umfasst den gesamten australischen Kontinent mit rund 30.000 Gläubigen, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Zum ersten Bischof ernannte Papst Franziskus den 67-jährigen Inder Bosco Puthur. Sein Sitz ist Melbourne. Die mit Rom unierte syro-malabarische Kirche ist vor allem in Indien verbreitet. Sie führt ihre Entstehung auf den Apostel Thomas zurück, der in Indien missionierte. Die Thomaschristen gehören wie die Assyrer und die Chaldäer zur ostsyrischen Liturgiefamilie. Nach der Überlieferung hat der Apostel Thomas bereits im Jahr 53 Indien erreicht und dort die Kirche gegründet. Puthur wurde von Franziskus außerdem zum Apostolischen Visitator für die in Neuseeland lebenden Syro-Malabaren ernannt. Bislang amtierte er als Erzbischof des südwestindischen Groß-Erzbistums Ernakulam-Angamaly, dem Sitz der syro-malabarischen Kirche. (kipa) (NL Radio Vatikan, 13.01.2014; Korrekturen: GH).

13.01.2014  Vatikan/Irak:
Der Dominikaner P. Yousif Thomas Mirkis, O.P., (64) ist neuer chaldäischer Erzbischof von Kirkuk.
Am Samstag veröffentlichte der Vatikan die Zustimmung des Papstes zu der bereits im vergangenen Sommer erfolgten Wahl durch die chaldäische Synode. Der Prior der Dominikanerkommunität in Bagdad folgt damit Louis Sako nach, der vor einem Jahr zum Patriarchen gewählt worden war. Auch Basra hat einen neuen Erzbischof: den Priester Habib Al-Naufali (53). Er war bisher Leiter der chaldäischen Mission in London. Außerdem erklärte der Papst seine Zustimmung zur Wahl von Saad Sirop (41) zum Weihbischof in Bagdad. Eine weitere Personalie betrifft den Bischof Mar Bawai Soro. Der Vatikan teilte am Samstag mit, dass der Papst ihm das Titularbistum Foraziana zugewiesen habe. Soro war von der  orthodoxen assyrischen zur katholischen  chaldäischen Kirche übergetreten. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.01.2014).  

24.12.2013  Irak: Weihnachten wird nationaler Feiertag
Die Regierung in Bagdad hat den Wunsch des chaldäischen Patriarchats erfüllt und den 25. Dezember zum offiziellen nationalen Feiertag erklärt. Dies sei ein wichtiger Beitrag für den Frieden und die Anerkennung der christlichen Minderheit, hebt  der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako lobend gegenüber Radio Vatikan hervor. Die Regierung von Nouri al-Maliki hat als Zeichen des Respekts auch einen fünf Meter hohen Christbaum in Bagdad aufstellen lassen. (rv) (NL Radio Vatikan, 24.12.2013).

25.11.2013  Ukraine:
Der griechisch-katholische Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat sich hinter die proeuropäischen Demonstrationen in der Ukraine gestellt.
In einer Erklärung auf der Internetseite seiner Kirche bekundete er seine „Solidarität“ mit den Zehntausenden Kundgebungsteilnehmern in mehreren ukrainischen Städten und im Ausland. Zugleich mahnte der Großerzbischof Demonstranten und Regierung, keine Gewalt anzuwenden. Es dürfe „kein Tropfen Blut“ vergossen werden, „damit wir nicht unsere Zukunft zerstören“, so der Höchstrepräsentant der mit Rom verbundenen Kirche. Schewtschuk sagte, die Demonstranten zeigten, dass ihnen das Schicksal ihres Landes nicht gleichgültig sei. Er rief zu Gebeten für eine friedliche Fortsetzung der Kundgebungen auf. (kap) (NL Radio Vatikan, 25.11.2013).

23.11.2013  Ukraine:
Die Ukrainische Katholische Universität kritisiert die Regierung wegen der Ablehnung eines Assoziierungsabkommens mit der EU.
Die Entscheidung könne 46 Millionen Ukrainer „ihrer Zukunft berauben“, so das Rektorat am Freitag. „Wir rufen den Präsidenten und die Regierung der Ukraine auf, die Entscheidung zu überdenken und wieder mit europäischen Diplomaten zusammenzuarbeiten“, heißt es in der Erklärung. Es sei „nie zu spät, um eine weise Entscheidung zu treffen“. Die Regierung müsse zwar zu Recht auf die wirtschaftliche Stabilität des Landes achten. Aber nicht das Abkommen mit der EU sei die größte Bedrohung für die ukrainische Wirtschaft, sondern die Abweichung der aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen von europäischen Standards. Die Kiewer Regierung hatte am Donnerstag die geplante Unterzeichnung eines Assoziierungs- und Freihandelsabkommens mit der EU abgesagt. Ministerpräsident Mykola Asarow begründete dies im Parlament damit, ein Rückgang im Handel mit Russland gefährde die ukrainische Wirtschaft. Für ein Abkommen mit der EU hatten sich auch die Spitzenvertreter von zehn großen Glaubensgemeinschaften des Landes ausgesprochen. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.11.2013).

23.11.2013  Syrien:
Der griechisch-katholische melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, ist bestürzt über den Zusammenschluss von islamistischen Rebellengruppen in Syrien:
„Diese Gruppen verfolgen dieselbe Logik, auch wenn sie untereinander gespalten und zerstritten sind“, sagte der katholische Kirchenführer, der in Damaskus residiert, zum vatikanischen Fidesdienst. Und wörtlich fuhr er fort: „Diese Logik hat nichts mit Demokratie und Freiheit zu tun. Die ausländischen Kräfte sollten diese nicht länger unterstützen und mit Waffen versorgen“. Sieben Rebellenbewegungen, die islamistisch ausgerichtet sind, hatten am Freitag offiziell ihren Zusammenschluss in einer gemeinsamen Islamischen Front bekannt gegeben. Als Ziel geben sie die Gründung eines islamischen [Gottes-]Staates in Syrien an. Die Allianz findet in einer Phase statt, in der die Regierungsarmee unter Präsident Baschar al-Assad bei den Gefechten in der Umgebung von Damaskus und Aleppo offenbar wieder die Oberhand hat. (fides) (NL Radio Vatikan, 23.11.2013).

22.11.2013  Katholische Ostkirchen nach dem Konzil
An diesem Freitag ist im Vatikan die Vollversammlung der Ostkirchenkongregation zu Ende gegangen, also desjenigen Dikasteriums der Römischen Kurie, das für die Kirchen des Ostens zuständig ist, die zwar katholisch sind, aber nicht zum lateinischen Patriarchat des Abendlandes gehören. Sie haben eine weitgehend eigene Kirchenordnung, die das Zweite Vaticanum ausdrücklich anerkannt hat, und folgen darin, wie auch in ihrer Liturgie, der alten Tradition der Kirchen des Ostens, wie etwa die Melkiten, die Maroniten, die griechischen Katholiken in verschiedenen Ländern, die Syrer, die Chaldäer, die Malabaren, die Malankaren, die katholischen Kopten und die Äthiopier. Man beriet über die Situation der Kirchen vor Ort – mehr als die Hälfte der angereisten Patriarchen und Großerzbischöfe stammt aus dem Nahen Osten – und auch in der Diaspora, zu der aus ostkirchlicher Sicht die Länder des Westens in Europa, den beiden Amerikas und Australien, also Gebiete des alten Römischen Patriarchats, gehören. Mitglieder der Kongregation für die katholischen Ostkirchen sind aber auch Lateiner, z.B. einige römische Kardinäle, unter ihnen der Wiener Erzbischof, Kardinal Schönborn. (rv) (nach NL Radio Vatikan, 22.11.2013).

21.11.2013  Vatikan: Papsttreffen mit den Erst-Hierarchen der katholischen Ostkirchen
Die katholischen Ostkirchen treffen sich im Vatikan: Zur Vollversammlung der Kongregation für die Ostkirchen sind die in Einheit mit dem Papst stehenden ostkirchlichen Patriarchen und Großerzbischöfe nach Rom gekommen, um die Situation der Ostkirchen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil zu besprechen.
Am Vormittag empfing Papst Franziskus die Patriarchen und Großerzbischöfe der katholischen Ostkirchen gemeinsam, danach führte er mit jedem von ihnen ein kurzes Gespräch über die Situation der jeweiligen Kirche, sowohl wie es vor Ort als auch in der Diaspora aussieht. Um 12 Uhr empfing der Papst dann die Vollversammlung der Kongregation, zu der auch die römisch-katholischen Mitglieder hinzu kamen. In seiner Ansprache betonte der Papst die Bedeutung, die den Ostkirchen durch das Zweite Vatikanische Konzil gegeben wurde. In ihrer Theologie, Liturgie und Spiritualität „erstrahle eine Tradition, die auf die Apostel selbst zurück gehe“, zitierte der Papst das Konzil.
„Die wahre und legitime Verschiedenheit, vom Heiligen Geist inspiriert, schädigt die Einheit nicht, sondern dient ihr. Das Konzil sagt uns, dass diese Verschiedenheit für die Einheit notwendig ist. An diesem Morgen habe ich von den Patriarchen und Großerzbischöfen selbst die Situation der verschiedenen Ostkirchen geschildert bekommen: Das Wiederaufblühen nach langen Jahren kommunistischer Unterdrückung; die missionarische Dynamik derer, die sich auf den Apostel Thomas berufen; das Durchhalten derer, die im Nahen Osten leben, in einer Umwelt, die von Feindseligkeit, Konflikten und versteckten [?] Verfolgungen geprägt ist.“
Die Herausforderungen für die Kirchen seien so verschieden wie die Kirchen selbst, so der Papst. Gemeinsam sei ihnen, dass die jeweiligen Diasporagemeinden [sc. im Westen] wachsen. Es sei ihre Aufgabe, diese wachsenden Gemeinden zu stabilisieren, gleichzeitig aber auch die Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit mit den Gemeinschaften des lateinischen Ritus – den römisch-katholischen Ortskirchen – zu fördern. Hier seien die Beratungen zwischen den einzelnen Kirchen und dem Vatikan besonders von Nutzen, so der Papst.
„Mein erster Gedanke geht ganz besonders in das Gelobte Land, wo Christus gelebt hat, gestorben ist und auferstanden. Jeder Katholik schuldet den Kirchen, die dort leben, Dankbarkeit. Von ihnen können wir – unter anderem – die Schwierigkeiten des alltäglichen Mühens um die Ökumene und den interreligiösen Dialog lernen.“ Papst Franziskus betonte auch seine Sorge für die Christen, die unter den Folgen der Kriege und Konflikte litten, er erwähnte besonders Syrien, den Irak und Ägypten. Gemeinsam appelliere man an alle, die Rechte aller Menschen zu achten und ihr freies Bekenntnis zu schützen. Er wolle sich nicht damit abfinden, sich einen Nahen Osten ohne Christen vorzustellen.
„Ich wende mich deswegen an die ganze Kirche und ermahne zum Gebet, um vom erbarmenden Herzen Gottes Versöhnung und Frieden zu erbitten. Das Gebet entwaffnet die Dummheit und schafft Dialog, wo es offenen Konflikt gibt. Wenn es echt ist und ausdauernd, dann macht es unsere Stimmen sanft und fest und macht sie so auch bei den Verantwortlichen der Nationen hörbar.“
Bei der Audienz mit dem Papst anwesend waren unter anderen der maronitische Patriarch von Antiochien, Kardinal Béchara Boutros Raï, der chaldäische Patriarch von Babylon, Louis Raphaël Sako, Großerzbischof Kardinal George Alencherry von der syro-malabarischen Kirche Indiens und der ukrainisch griechisch-katholische Großerzbischof Svjatoslav Shevchuk von Kyiv-Halyč. [Eine sehr merkwürdige Aufzählung!GH]. (Radio Vatikan, 21.11.2013).

17.09.2013  Irak:
Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako strebt die Einheit mit der Assyrischen Kirche des Ostens an.
Louis Sako habe in einem Glückwunschtelegramm an seinen assyrischen Amtsbruder Mar Dinkha IV. den Beginn eines ökumenischen Dialogs vorgeschlagen. Angesichts der existenziellen Bedrohung der Christen im Nahen Osten sei es der „Wunsch Jesu“, die Einheit anzustreben, so Sako. Beide Kirchen teilen ein gemeinsames liturgisches und spirituelles Erbe. Die meisten Anhänger der Kirchen leben im Libanon, Irak, Iran, Syrien und dem Kaukasus. (kipa /fides) (NL Radio Vatikan, 17.09.2013).

27.08.2013  Irak:
„Verkauft eure Häuser nicht!“ Dazu ruft der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako die Christen im irakischen Kurdistan auf.
Sie sollen vor allen nicht die von ihren Vätern geerbten Grundstücke verkaufen. Dies sei wichtig, „um nicht als Ausländer in der Diaspora zu enden“, so Sako wörtlich. In dem Schreiben wendet sich der Patriarch an die Einwohner von vierzig christlichen Dörfern in der neuen Kirchenprovinz unter Leitung des Bischofs Rabban Al-Quas. Die Christen des irakischen Kurdistan bezeichnet der Patriarch in seinem Schreiben als „Ureinwohner mit tiefen Wurzeln, die nicht ausgerissen werden können und 2.000 Jahre in die Geschichte zurückreichen“. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.08.2013).

17.08.2013  Deutschland/Ukraine:
Bischof Gerhard Feige hat die Rolle der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche gewürdigt.
Der Magdeburger Bischof vertritt die deutschen Bischöfe bei der sogenannten Großen Synode in Kiew. Feige sei beeindruckt vom wiedererstarkenden Laienapostolat in der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche. Die Stärkung des Laienapostolats sei auch bei den deutschen Bischöfen ein wichtiges Thema. „So ist uns bewusst, welches große Potential gerade bei den Frauen vorhanden ist, wenn es um die Vermittlung unseres Glaubens geht“, sagte Feige. Er bezeichnete das Jubiläum der Taufe der Kiewer Rus vor 1.025 Jahren als Ereignis, das die griechisch-katholische Kirche in der Ukraine mit den orthodoxen Kirchen im Land verbinde. Auch wenn viele der ukrainischen Gläubigen „das schwere Los einer Märtyrerkirche persönlich erleiden mussten“, so feiere man heute „nicht das Ende des Christentums, sondern im Gegenteil das Ende der atheistischen Herrschaft“, so Feige. (pm) (NL Radio Vatikan, 17.08.2013).  

10.08.2013  Ukraine:
Die griechisch-katholische Kirche hat am Freitag einen eigenen Internet-TV-Sender in der Ukraine gestartet.
Der Kiewer Großerzbischof, Swjatoslaw Schewtschuk, weihte das Fernsehstudio in der Hauptstadt ein. Das Programm wird auf der Webseite zhyve.tv ausgestrahlt. Laut Schewtschuk richte sich das Programm vor allem an junge Leute; finanziert werden soll es durch Spenden. Geleitet wird der Sender „Zhyve“ vom Chef der Presseabteilung der Kirche, Igor Jatsiw. Zur griechisch-katholischen Kirche bekennen sich etwa fünf Millionen der 45 Millionen Ukrainer. (kna) (NL Radio Vatikan, 10.08.2013).

23.07.2013  Deutschland:
Der Kiewer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk hat die offizielle deutsche Übersetzung für die Liturgie der griechisch-katholischen Gemeinde im deutschen Sprachraum approbiert.
Das berichtet die Katholische Nachrichten-Agentur. Damit tritt die „Göttliche Liturgie“ für die aus der Ukraine stammenden griechisch-katholischen Christen im deutschen Sprachraum in Kraft. Von drei Liturgien liegen nun zwei in offizieller deutscher Übersetzung vor. Noch in diesem Jahr soll auch die "Liturgie der Vorgeweihten Gaben" in Übersetzung erscheinen, ein Gottesdienst für Werktage in der Großen Fastenzeit. (kna) (NL Radio Vatikan, 23.07.2013).  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -  -Kommentar:
Es wäre der Liturgie sicher zugute gekommen, wenn die Übersetzung noch ein bisschen mehr Sensibilität für deutsche Liturgiesprache und Singbarkeit entwickelt und - wo möglich - ökumenische Formulierungen gemeinsamer Gebete übernommen hätte. Für Übersetzungen gerade aus dem Bereich der griechisch-katholischen Kirche in Deutschland besteht ja schon eine lange Tradition. Sprachliche Schludrigkeiten, wie zum Beispiel die rein technisch-numerische Aufzählung der drei Göttlichen Personen bei Doxologien und der Erteilung des Segens im Namen der Allerheiligsten Dreieinigkeit sind strikt zu kritisieren. Nicht ohne Grund gilt in allen alten Liturgien des Ostens wie des Westens bis heute die Formulierung "Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist" und niemals: "Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist", wie man es heute leider immer öfter hört. Zum ersten Mal wird hier auch in einem offiziellen liturgischen Buch dem esoterischen Zeitgeist Rechnung getragen, wonach Ikonen nicht gemalt, sondern "geschrieben" werden, was kompletter Unsinn ist. -  Dagegen lässt allerdings die fast gleichzeitig erschienene erste offizielle Übersetzung der Göttlichen Liturgie im Auftrag der "Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland" noch weniger Sensibilität für deutsche Liturgiesprache und für ökumenische Formulierungen erkennen, was aber wohl beabsichtigt sein dürfte. Schade! [GH].

19.06.2013  Vatikan/Syrien: „Humanitäre Hilfen kommen kaum durch“
Der vatikanische Ostkirchen-Beauftragte, Kurienkardinal Leonardo Sandri, ist besorgt über die Behinderung der humanitären Hilfen in Syrien. Bereitgestellte Hilfsgüter könnten „immer häufiger nicht effektiv eingesetzt“ werden, weil die Konfliktparteien die Organisation erschwerten. Das sagte der Präfekt der Ostkirchenkongregation auf der Jahresversammlung der Union der Hilfswerke für die Orientalischen Kirchen (ROACO) im Vatikan. Die materielle Zerstörung in dem Land scheine mittlerweile irreparable Ausmaße angenommen zu haben. Dies gelte ebenso für die moralischen Schäden, so Sandri. Über 93.000 Menschen sind in Syrien in den vergangenen zwei Jahren dem bewaffneten Konflikt zum Opfer gefallen. Im Gespräch mit Radio Vatikan berichtet John Newton von „Kirche in Not“ über die dramatische Lage vor Ort. (or/rv/nzz) (NL Radio Vatikan, 19.06.2013).

17.06.2013  Syrien:
Der melkitische griechisch-katholische Patriarch Gregorius III. Laham fordert mehr Einheit der syrischen Kirchen.
Gerade jetzt, da sich die Situation zuspitze, müsse die syrische Ortskirche eine gemeinsame Stimme haben. Das sagte der Patriarch bei einem Besuch in Berlin. Es scheine ihm wichtig, dass die Menschen in Deutschland die Stimme der Ortskirche in Syrien hörten „und nicht nur die immer gleiche Medienberichterstattung“. Und weiter sagte er wörtlich: „Unsere Erfahrungen sind nicht aus den Fernsehprogrammen. Wir haben Kontakt mit unseren Leuten; wir sehen, was passiert. Entführungen, Ermordungen und Menschen, die flüchten müssen und alles zurücklassen.“ (kna) (NL Radio Vatikan, 17.06.2013).

08.06.2013  Irak:
Mit einem Tag der geistlichen Einkehr hat am Mittwoch die Synode der chaldäischen Kirche begonnen.
Der Einladung des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. Sako folgte auch der Apostolische Nuntius in Jordanien und im Irak, Erzbischof Giorgio Lingua. An diesem Donnerstag konnte die Tagung beginnen, nachdem auch der chaldäische Bischof von Aleppo, Antoine Audo, eintreffen konnte. Die Synodenteilnehmer kommen zur Ernennung von Bischöfen für derzeit unbesetzte Bischofssitze in der chaldäisch-katholischen Kirche zusammen. Außerdem wollen die Synodenteilnehmer über mögliche Maßnahmen beratschlagen, die Christen dazu bewegen können, ihre Heimat nicht zu verlassen oder sogar dorthin zurückzukehren. (fides) (NL Radio Vatikan, 07.06.2013).

14.05.2013 Ägypten:
Der koptisch-katholische Patriarch von Alexandrien erhofft sich eine gegenseitige Anerkennung der Taufe von Kopten und Katholiken. Das sagte Ibrahim Isaak Sidrak in Zusammenhang mit dem Treffen von Papst Franziskus und dem koptischen Patriarchen Tawadros II. im Vatikan. Eine gegenseitige Anerkennung sei „ein konkreter und verpflichtender Schritt“, so Patriarch Sidrak. Gegenwärtig müssen katholisch Getaufte, die in die koptische Kirche übertreten wollen, erneut getauft werden. Als Oberhaupt der mit Rom bereits unierten koptischen Christenheit beteuerte Sidrak weiter: „Als Christen müssen wir vereint sein, damit wir den anderen dienen können.“ (fides/kipa) (NL Radio Vatikan, 14.05.2013).

26.03.2013  Israel/Jordanien/Zypern:
Die meisten katholischen Gemeinden in Israel, den Palästinensergebieten, Jordanien und Zypern werden die Karwoche nicht in diesen Tagen begehen, sondern nach dem von den orthodoxen Gemeinden befolgten Julianischen Kalender in der ersten Maiwoche.
Dies geschieht auf der Grundlage eines im Oktober 2012 von der katholischen Bischofskonferenz des Heiligen Landes gefassten Beschlusses. Er legt fest, dass die Katholiken des lateinischen Ritus und die verschiedenen orientalischen Riten künftig Ostern gemeinsam mit den orthodoxen Kirchen nach dem Julianischen Kalender feiern. Die Festlegung des Datums für Ostern nach dem Julianischen Kalender (dieses Jahr am 5. Mai) soll bereits dieses Jahr „ad experimentum“ fast im ganzen Heiligen Land stattfinden. Ausnahmen sind Jerusalem und Bethlehem, wo weiterhin nach dem Gregorianischen Kalender gefeiert wird. (rv/zenit) (NL Radio Vatikan, 26.03.2013).

13.03.2013  Ägypten:
Als ein historisches Ereignis für die Ökumene werten Beobachter die Teilnahme des koptisch-orthodoxen Papstes Tawadros II. an der Amtseinführung des neuen koptisch-katholischen Patriarchen Ibrahim Isaac Sidrak am Dienstag in Kairo.
Diese Geste sei bisher einmalig, zitierte der vatikanische Missionspressedienst „Fides“ den Apostolischen Vikar von Alexandrien, Bischof Adel Zaki. Tawadros II. habe in einer kurzen Ansprache über die Aufgaben von Patriarch Sidrak gesagt, dazu zählten die Liebe und der Dienst gegenüber jedermann. Die Inthronisierung fand in der koptisch-katholischen Kathedrale im Kairoer Stadtteil Madinat Nasr statt. Die Bischöfe der mit Rom verbundenen koptisch-katholischen Kirche hatten Sidrak Anfang Januar zum Nachfolger des bisherigen Oberhaupts Patriarch Antonios Naguib gewählt. Naguib nimmt in diesen Tagen als Wähler am Konklave im Vatikan teil. (kap/rv) (NL Radio Vatikan, 13.03.2013).

03.02.2013  Rom / Bagdad:
Mit einer feierlichen Messe im Petersdom besiegelt der neue Chaldäische Patriarch Louis Raphael I. Sako am Montag öffentlich seine kirchliche Gemeinschaft mit dem Papst.

Sako ist von nun an der höchste katholische Würdenträger in der irakischen Hauptstadt Bagdad, in der er residieren wird. Im Auftrag von Benedikt XVI. leitet Kurienkardinal Leonardo Sandri, Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, den Gottesdienst vom Montag in Rom. Sako ist in der letzten Woche von seiner Bischofsynode zum „Patriarchen von Babylon der Chaldäer“ gewählt worden. In einem Brief, der am Sonntag veröffentlicht wurde, bat der Papst den Patriarchen, zu Versöhnung und Frieden für das ganze irakische Volk beizutragen. Angaben über die Zahl der chaldäischen Katholiken, die zum Patriarchat von Babylon gehören, schwanken zwischen 480.000 und - nach Vatikanangaben - einer Million. (kna/rv) (NL Radio Vatikan, 03.02.2013).
 

28.01.2013  Rom: Chaldäische Kirche wählt neuen Patriarchen von Babylon – „Konklave“ hat begonnen
Emmanuel III. Delly, 112. Patriarch von Babylon, ist im Dezember 2012 zurückgetreten, in Rom wählen die chaldäischen Bischöfe jetzt seinen Nachfolger                                    

In der Ewigen Stadt hat heute die Synode der mit Rom unierten chaldäisch-katholischen Kirche begonnen. Ihr kommt die Aufgabe zu, den Nachfolger für den 2012 im Alter von 85 Jahren zurückgetretenen Patriarchen Kardinal Emmanuel III. Delly zu wählen. Papst Benedikt XVI. rief die Synode in Rom zusammen, um den Bischöfen der Kirche von Babylon einen sicheren Ort für ihre Wahl zu bieten. Die 15 chaldäisch-katholischen Oberhirten versammeln sich im Exerzitienhaus von Santi Giovanni e Paolo am Celio-Hügel, das vom Passionistenorden geleitet wird.

Sieben der Bischöfe kommen aus dem Irak, zwei aus dem Iran, jeweils einer aus Syrien und dem Libanon und vier aus der Diaspora, zwei davon aus den USA und je ein Bischof aus Kanada und Australien. Den Vorsitz in der Synode führt Kardinal Leonardo Sandri, der Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, der in seiner Eröffnungsansprache die „große Verantwortung vor Gott, der Kirche und den Gläubigen“ in Erinnerung rief, die die Bischöfe bei ihrer Entscheidung haben.
„Es ist die chaldäische Kirche, die Euch einlädt die nötigen Opfer zu bringen, mit vom Glauben erleuchteten Augen und unter Hintanstellung aller persönlichen Interessen, zum Vorteil und Wohl Eurer Kirche und der Weltkirche. Möge das Licht des Heiligen Geistes Euch bei der Wahl Eures neuen Pater et Caput lenken“, so Kardinal Sandri.
Der erste Tag der Synode war geprägt von einer Lectio Divina von Bischof Enrico Dal Covolo, dem Rektor der Lateranuniversität und einem Referat von Kurienerzbischof Rino Fisichella, Vorsitzender des Päpstlichen Rats für die Neuevangelisierung. Am morgigen zweiten Tag werden die Bischöfe über die Lage und die wichtigsten Fragen der Chaldäischen Kirche sprechen. Am Mittwoch beginnen die Abstimmungen für die Wahl des 113. Patriarchen von Babylon und der Chaldäer. Seit dem 90. Patriarchen Shimun VIII. Yohannan Sulaqa, der 1553 im Petersdom geweiht wurde, trat ein Teil der Assyrischen Kirche des Ostens als chaldäisch-katholische Kirche in Union mit der römisch-katholischen Kirche und ist heute die größte Kirche im Irak. Text: Giuseppe Nardi (Katholisches.info, 28.01.2013).

27.01.2013  Libanon:
In den Klöstern und Wallfahrtsstätten sowie in den rund 1.000 Pfarreien der maronitischen Kirche wurde an diesem Sonntag eine Spendenaktion für Caritas Libanon durchgeführt.
Mit dem Geld sollen Hilfsprogramme für syrische Flüchtlinge unterstützt werden. Der Tag der Aktion und der Solidarität wurde vom maronitischen Patriarchen von Antiochien, Kardinal Bechara Boutros Rai, anberaumt. Er hatte sich in einem entsprechenden Appell an alle maronitischen Gläubigen gewandt. Auch in den Schulen und akademischen Einrichtungen, die sich in Trägerschaft des Patriarchats befinden, sollen Initiativen stattfinden, bei denen Spenden für alle syrischen Flüchtlinge gesammelt werden. Nach Angaben der Vereinten Nationen sollen sich rund 200.000 syrische Flüchtlinge im Libanon aufhalten. Für Christen, so der Patriarch, gehe es bei der Hilfe für die Mitmenschen nicht nur um edle humanitäre Gefühle, sondern auch um eine Aufforderung, die Jesus selbst ausgesprochen hat. (fides) (NL Radio Vatikan, 27.01.2013).

20.01.2013  Frankreich:
Papst Benedikt XVI. hat für die ukrainischen griechisch-katholischen Gläubigen in Frankreich ein eigenes Bistum errichtet.
Er erhob am Samstag das bisherige Exarchat mit rund 130.000 ukrainischen Katholiken des byzantinischen Ritus zur Eparchie [= Bistum]. Die neue Kirchenstruktur trägt den Namen „Saint Wladimir-Le-Grand de Paris des Byzantins-Ukrainiens“. Zu ihrem Bischof ernannte er Bischof Borys Gudziak (52), der die Zirkumskription bereits seit dem letzten Sommer geleitet hatte.                                      Auch in Deutschland besteht ein Exarchat mit Sitz in München, für das die ukrainische griechisch-katholische Kirche die Erhebung zur Eparchie anstrebt. Bereits am Freitag war das ukrainische Exarchat in Großbritannien zur Eparchie erhoben worden. Ein Exarchat entspricht in den katholischen Ostkirchen der letzten Vorstufe einer selbstständigen Diözese. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.01.2013; Verbesserungen von GH).

20.01.2013  Vatikan/Ägypten:
Benedikt XVI. hat am Samstag dem neugewählten koptisch-katholischen Patriarchen Isaac Ibrahim Sidrak die kirchliche Gemeinschaft gewährt und ihm Mut für seinen Dienst als „Vater und Haupt“ seiner Kirche zugesprochen.
In einem Apostolischen Schreiben zur Gewährung der sogenannten „Ecclesiastica Communio“ heißt es, er sei sich sicher, dass der Patriarch in der Kraft Christi, der das Böse durch seine Auferstehung besiegt habe, die Kraft finde, seine Kirche zu leiten. – Der Patriarch war am 15. Januar von der koptisch-katholischen Synode gewählt worden. Anders als in der lateinischen Kirche bedarf ein katholischer ostkirchlicher Patriarch keiner „Ernennung“ durch den Papst. Vielmehr werden gemäß der Tradition des ersten Jahrtausends Briefe ausgetauscht, die die Gemeinschaft des rechtmäßig gewählten Kirchenoberhaupts mit dem Bischof von Rom bestätigen. (rv) (NL Radio Vatikan, 20.01.2013; Ergänzungen von GH).

16.01.2013  Alexandria: Bischof Ibrahim Isaac Sidrak neuer koptisch-katholischer Patriarch

Schnell wurden sich die koptisch-katholischen Bischöfe einig über die Nachfolge des aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Patriarchen Antonios Kardinal Naguib. Neuer Patriarch der mit Rom unierten koptischen Kirche wird Bischof Ibrahim Isaac Sidrak. Die koptisch-katholische Synode einigte sich heute auf den 57jährigen Bischof von Minya. Der Bischof habe erst nach einigem Drängen die Wahl angenommen, wie es in katholischen Kreisen Ägyptens heißt.
Der neue Patriarch wurde am 19. August 1955 in Beni-Kliker in der koptisch-katholischen Eparchie von Assiut geboren. Er studierte Philosophie und Theologie am Priesterseminar Maadì in Kairo. 1980 wurde er zum Priester geweiht. Anschließend setzte er seine Studien an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom fort, wo er das Lizentiat in Dogmatik erwarb.
Nach Ägypten zurückgekehrt, unterrichtete Ibrahim Isaac Sidrak zunächst Dogmatik am Seminar Maadì, dessen Rektor er von 1990 bis 2001 war. 2002 wurde er Pfarrer an der koptischen Kathedrale von Kairo. Im Herbst desselben Jahres erfolgte seine Ernennung zum Eparchen [sc. Bischof, G.H.] der Diözese Minya als Nachfolger von Antonios Naguib, dem er nun ein zweites Mal im Amt nachfolgt, diesmal als Patriarch.
Der neue Patriarch zeichnete sich in der schwierigen Umbruchzeit in Ägypten durch eine zurückhaltende Sprache aus. Er bezeichnete die antichristlichen Attentate in Ägypten als Teil einer Strategie der Spannung, um Unruhe und Unordnung zu schaffen. Er sah darin ein Ablenkungsmanöver gegen berechtigte Forderungen des Volkes. „Das Regime organisiert oder lässt die Attentate zu. Die Salafisten und Moslembrüder profitieren davon“, so Bischof Ibrahim in einem Interview im Frühjahr 2012. Text: Giuseppe Nardi, Bild: Tracce.it (Katholisches.info, 16.01.2013).

16.01.2013 Alexandria:  Katholische Kopten ohne Patriarchen – Islamisierung Ägyptens überschattet Nachfolgefrage

Antonios Naguib, der Patriarch  der koptischen katholischen Kirche, ist aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Eine gemeinsame Linie mit den orthodoxen Kopten wird gesucht. Antonios Kardinal Naguib, das Oberhaupt der koptisch-katholischen Kirche, hatte vor einem Jahr eine Hirnblutung erlitten. Nun ist der 77jährige Patriarch aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Die Bischofssynode der koptischen Katholiken nahm das Rücktrittsgesuch ihres Patriarchen an. Die elf Bischöfe der mit Rom unierten orientalischen Kirche haben sich versammelt, um den Nachfolger zu bestimmen. Sollte Papst Benedikt XVI. die Wahl bestätigen, könnte der Name des neuen Patriarchen noch in dieser Woche bekanntgegeben werden.

Antonios Naguib war im Frühjahr 2006 zum Patriarchen gewählt worden. Im November 2010 erhob ihn Papst Benedikt XVI. in den Kardinalsstand. Während der revolutionären Ereignisse des „Arabischen Frühlings“, die zum Sturz des ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak führten, nahm der Patriarch eine pragmatische Position ein. Er vermied jede Form von Alarmismus und zeigte anschließend Sympathien für das Ende des alten Regimes. 2011 dankte er in einem Interview „den jungen Patrioten, die alle zur Ablehnung einer schon seit zu langer Zeit untragbaren Situation im Land geführt haben“. Er nahm die anfangs zurückhaltende Position der Moslembruderschaft zur Kenntnis und zollte dem Militär Anerkennung für den entscheidenden Beitrag zum Rücktritt Mubaraks.
Neuer Patriarch muss gemeinsame Linie mit orthodoxen Kopten suchen
Gegenüber den sich abzeichnenden neuen politischen Verhältnissen unter einem erstarkten Islamismus zeigte er sich skeptisch. Am 31. Dezember 2011 erlitt der Patriarch eine Hirnblutung. Er überlebte, konnte sich aber nicht mehr wirklich davon erholen.
Im Februar 2012 übernahm der 66jährige Bischof Kyrillos Kamal William Samaan von Assiut als Vikar die Funktionen des Patriarchen. Anba Kyrillos, der dem Franziskanerorden angehört, gehört zum Kreis der möglichen Nachfolger von Kardinal Naguib. Genannt werden auch der 51jährige Bischof Botros Fahim Awad Hanna, Weihbischof von Alexandria und der 57jährige Bischof Antonios Aziz Mina von Gizeh.
Vergangene Woche befand sich Leonardo Kardinal Sandri, der Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen, in Ägypten, um die Nachfolgefrage zu erörtern. Neben innerkirchlichen Fragen wird der neue Patriarch wegen der erfolgenden Islamisierung Ägyptens vor allem eine gemeinsame Linie mit den orthodoxen Kopten finden müsen. Die Zahl der koptischen Katholiken wird für Ägypten mit etwa 250.000 angegeben. Hinzu kommt noch eine Diaspora in Amerika, Europa und dem Nahen Osten. Text: Giuseppe Nardi, Bild: Orthocath (Katholisches.info, 16.01.2013).

19.12.2012  Vatikan/Irak:
Papst Benedikt XVI. hat den Rücktritt des chaldäischen Patriarchen Emmanuel III. Delly angenommen.

Kardinal Delly wurde am vergangenen 6. Oktober 85 Jahre alt. Für die Nachfolge Dellys hat Papst Benedikt XVI. eine Bischofssynode der chaldäischen Kirche einberufen (28. Januar 2013, Rom). Leiten wird diese Synode der Präfekt der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. In der Zwischenzeit ist der chaldäische Kurienbischof Jacques Ishaq als Administrator der chaldäischen Kirche ernannt worden. (rv) (NL Radio Vatikan, 19.12.2012).
  
29.03.2012  Vatikan/Ukraine:

„Mit lebhafter Unruhe“ hat der Vatikan zur Kenntnis genommen, dass vier griechisch-katholische Priester sich selbst zu Bischöfen proklamiert haben. Das Verhalten der vier Geistlichen, die zuvor aus ihrem Orden ausgeschlossen worden waren, „schadet moralisch und geistlich der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, dem Apostolischen Stuhl und der ganzen katholischen Kirche“. Das schreibt die vatikanische Glaubenskongregation in einer Erklärung von diesem Donnerstag. Leider sei es nicht gelungen, die vier Priester von ihrem Plan zur Gründung einer „Orthodoxen griechisch-katholischen Kirche der Ukraine“ abzubringen. Die Kongregation distanziert sich in aller Form von den vier „Bischöfen“ – das Wort wird in der Erklärung mehrmals in Anführungszeichen gesetzt – und stellt fest, dass ihre Weihe zu Bischöfen und alle von ihnen vorgenommenen Weihen nicht anerkannt werden könnten. Die vier Priester hätten sich die Exkommunikation zugezogen, ihre Gruppe dürfe keineswegs die Bezeichnung „katholisch“ tragen, die Gläubigen sollten sich von ihnen fernhalten. Die vier Geistlichen gehörten zuvor dem griechisch-katholischen Orden der Basilianer an. (rv) (NL Radio Vatikan, 29.03.2012). 

05.03.2012  Patriarch Sviatoslav: We Are Building Patriarchate:
In an interview to the newspaper “Day,” Patriarch Sviatoslav (Shevchuk) of the Ukrainian Greek Catholic Church told the correspondent about the status of affairs with regard to obtaining the status of a patriarchate by UGCC.
The hierarch stressed: “The subject of the patriarchate has not been removed from the agenda. It is just passing to the next stage. That is we are building the patriarchate.”
As he explained the importance of the status of a patriarchate for UGCC, the hierarch said: “Why did Patriarch Josef (Slipyj), whose 120th anniversary of birth we mark this year, stressed so much the necessity of the patriarchate for our Church? It was not a demand for any honour, for instance, personally for him. When he came to Rome after 18 years of exile, he learnt that there are many Greek Catholic bishops in Canada, USA, Brazil, Argentine, Australia… (Before that, he had no idea that UGCC has such structure abroad). And he began to look for a way to unite that body of bishops. (There was no canonical grounds to convene the bishops for synods. Each of them was part of the Latin Bishops’ Conference of the country where they served). Blessed Patriarch Josef (Slipyj) realized: if no possibility to gather together our Church scattered around the world it will be exposed to danger. Therefore, at the 2nd Vatican Council, he mentioned the Patriarchate as a necessary condition for the preservation of UGCC outside Ukraine. In order not to damage, to a certain extent, the rudiments of the ecumenical dialogue (Pope John Paul played a tremendous role then in the mediation between USA and USSR in the so-called Caribean Crises), Blessed Josef was granted the title of the Supreme Archbishop. (before that, he was a metropolitan). A Supreme Archbishop enjoys all the rights of a patriarchate except the title. Therefore, he laid the foundations for the preservation and development of Greek Catholics for the whole period of the stateless existence, for a hundred years in advance. It is a pity that he did not live another 5-6 years to the moment of our emergence from the underground. For there was an argument against granting him the title of the Patriarch: he did not stay in his canonical territory.
His successor, my predecessor, Myroslav Ivan (Lubachivskyi) returned to Ukraine. Therefore, we are present not only in our own canonical territory but also in the historic heart of our Church. Now, we have a structure which helps us to be a unified Church and at the same time to be present all over the world. In other words, UGCC de facto begins to function as a Patriarchate as it continues to complete the construction which was carried out for centuries, and Patriarch Josef Slipyj gave it a special sense. -
As all journalists you would like to know when the Patriarchate will exist de jure. I remember Pope John Paul II told us that we have a right to a Patriarchate. He sent letters to other Orthodox Patriarchates telling them about his intention to grant us one. He even set up a work team to study the issue. Then, difficulties arose regarding the mechanism of granting thereof. The thing is that even in the Orthodox world today, there is no clear understanding of who can grant the patriarchal dignity. An ecumenical council? A hierarch? Therefore, on one hand, the whole Catholic and Orthodox world think about these mechanisms. On the other hand, we continue to develop our structures. I hope one day, the two vectors will meet. Then, the Christian world will see that there is the Patriarchate of UGCC in Ukraine. There will remain one thing to do: to recognize it.” (RISU.org, 05.03.2012). 

04.03.2012  Syrien: Der griechisch-katholisch-melkitische Patriarch in Damaskus, Gregorios III. Laham, spricht sich nunmehr indirekt für einen Regimewechsel in Syrien aus. Die Bevölkerung sei von der Regierung Bashar al-Assads schwer enttäuscht, sagte der Patriarch in einem Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur am Samstag. Die einen machten Assad, der der alewitischen Minderheit angehört, für die Gewalt verantwortlich, die anderen sagten, seine Regierung helfe ihnen nicht gegen Gewalt von Kriminellen und bewaffneten Gruppen. Gregorios wörtlich: „Die Menschen können sich nicht mehr frei bewegen. Sogar Schulen seien geschlossen worden.“ Strom und Heizöl gingen mittlerweile aus, und es gebe verstärkt Forderungen, doch humanitäre Korridore zuzulassen, sagte Laham. Die Lage sei unberechenbar, denn „man weiß nicht, wer gegen wen kämpft, man weiß nicht, ob die Person, die einem gegenübertritt, wirklich die ist, die sie angibt zu sein“. Die Christen könnten derzeit keine Vermittlerrolle spielen: „Im Chaos bist du verloren“. Das Oberhaupt der mit Rom unierten byzantinischen Christen im Nahen Osten residiert in der syrischen Hauptstadt Damaskus. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 04.03.2012). 

01.3.2012  Der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation hat wieder zur Fastenkollekte für das Heilige Land eingeladen. In einem Brief an die Bischöfe der Weltkirche schrieb Kardinal Leonardo Sandri, für die Kirche im Nahen Osten zu spenden, sei ein seelsorgerlicher und sozialer Akt zugleich. Wie Sandri erinnerte, habe Papst Benedikt oftmals seine Sorge “besonders für Syrien und das Heilige Land” bekundet und erst bei einem seiner jüngsten Angelusgebete zu einem Ende der Gewalt für Syrien aufgerufen. Ausdrücklich würdigte der Präfekt den Einsatz der ansässigen Christen seit 2000 Jahren, die allen Widrigkeiten zum Trotz den Glauben in jener Region bewahren, in der Christus wirkte. Das bevorstehende Jahr des Glaubens sei im übrigen ein guter Anlass zu einer Wallfahrt an die Wirkungsstätten Jesu, suggerierte Sandri. Die Fastenkollekte für das Heilige Land findet in vielen Diözesen am Karfreitag statt, in den Bistümern deutscher Sprache überwiegend am Palmsonntag. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.03.2012). 

22.02.2012  Indien/Kerala: Neuer indischer Kardinal: Päpstliche Verbundenheit mit den Ostkirchen
Er ist, vereinfacht gesagt, einer der „Exoten“*) im Reigen der neuen 22 Kardinäle. Der indische Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly, Kardinal Mar George Alencherry, einer der beiden Kardinäle unter den neuen Purpurträgern, die aus Asien kommen. Alencherry, Oberhaupt von fast vier Millionen Gläubigen der katholischen syro-malabarischen Kirche, ist der erste Großerzbischof einer Kirche, der im Einklang mit dem Ostkirchenrecht nicht vom Papst, sondern von seiner Bischofssynode gewählt wurde. Der Papst hat die Wahl anerkannt durch die Gewährung der kirchlichen Gemeinschaft. Die Berufung des Großerzbischofs ins Kardinalskollegium ist Zeichen der Verbundenheit des Papstes mit einer der größten mit Rom unierten Ostkirchen. (rv) (NL Radio Vatikan, 22.02.2012).          *) Sollte man nicht endlich erkennen und anerkennen, dass zur katholischen Kirche
mehr gehört als nur der römische Ritus? [GH].  

18.02.2012  Kairo: Führungswechsel in Koptisch-Katholischer Kirche in schwieriger Zeit – Patriarch Naguib schwer erkrankt
Die Synode der Koptisch-Katholischen Kirche Ägyptens wählte in den vergangenen Tagen einen Stellvertreter mit vollkommener Entscheidungsbefugnis für die koptischen Katholiken. Die Entscheidung wurde notwendig wegen der schweren Krankheit, an der das Oberhaupt der ägyptischen Kirche, Antonios Kardinal Naguib, der Patriarch von Alexandria, leidet. Die mit Rom unierte Katholisch-Koptische Kirche gehört zu den bedeutendsten Ostkirchen und steht durch die Umbrüche und Islamisierungstendenzen in Ägypten besonders im Rampenlicht. Patriarch Naguib war stets eine entschlossene Stimme für die Christen am Nil, zuletzt vor allem seit Ausbruch der „arabischen Revolution“, die er zunächst begrüßte, aber wegen des Vormarsches radikaler und extremistischer islamischer Gruppen mit immer größerer Skepsis beobachtete. -
Die koptischen katholischen Bischöfe entschieden, dem Patriarchen einen Koadjutor zur Seite zu stellen, der ihn in seiner Arbeit voll unterstützen soll. Damit soll die Kirchenführung trotz der Krankheit des Kardinals ihre Handlungsfähigkeit bewahren. Zum Stellvertreter des Patriarchen wurde Bischof Kyrillos Kamal William Samaan, Bischof von Assiut bestimmt. Der 65jährige Kirchenführer gehört dem Franziskanerorden an.
Bischof Samaan übernimmt laut Kirchenrecht für die Ostkirchen in vollem Umfang die Leitung der koptischen katholischen Kirche, wenn auch nicht dem Titel nach. Kanon 132 des Kirchenrechts für die Ostkirchen überträgt dem Vikar sämtliche Rechte und Pflichten, nicht aber den Titel eines Patriarchen.


Die schwere Erkrankung von Patriarch Naguib stellt für die Christen Ägyptens einen schweren Schlag dar. Die koptischen Katholiken sind im Vergleich zu den zahlenmäßig um ein Vielfaches größeren koptischen Orthodoxen nur eine kleine Gemeinschaft von 0,25 Prozent der ägyptischen Bevölkerung. Auf internationaler Ebene ist sie jedoch ein wichtiges Sprachrohr für alle koptischen Christen Ägyptens. Durch die Universalität der katholischen Kirche kann sie auch den etwa zehn Millionen orthodoxen Kopten Gehör verschaffen.
Die Kopten Ägyptens, die sich als die Nachkommen der antiken Ägypter betrachten und Jahrhunderte vor dem Islam Ägypten zu einem blühenden Land der Christenheit gemacht hatten, erleben in jüngster Zeit wieder eine starke antichristliche Verfolgungswelle durch den dominierenden Islam, der vor vielen Jahrhunderten in Ägypten eingeführt wurde.  -
In einer ersten Stellungnahme rief Bischof Samaan die Kopten auf, für eine rasche Genesung von Kardinal Naguib zu beten und kündigte an, den vom Patriarchen eingeschlagenen Weg fortzusetzen und den „Dialog für unser geliebtes Ägypten“ zu suchen. „Wir sind bereit zum Dialog“, sagte der neue Vikar des Patriarchen in Richtung der anderen religiösen und politischen Kräfte Ägyptens.
Bischof Samaan wurde in Shanaynah in der Nähe von Assiut geboren. Er studierte Anfang der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts an päpstlichen Universitäten in Rom. 1990 zum Bischof geweiht, nahm er aktiv am christlich-moslemischen Dialog jener Jahre teil. Seit November 2011 gehört er dem Rat der Ostkirchen an.  -
Patriarch Naguib kann wegen seines angeschlagenen Gesundheitszustandes nicht am Konsistorium teilnehmen, das Papst Benedikt XVI. für dieses Wochenende einberufen hat. Der ägyptische Kardinal gilt als hochgeschätztes Mitglied des Kardinalskollegiums, dessen Stimme in Fragen der orientalischen Christen besonderes Gewicht hat. Der im 77. Lebensjahr stehende Kardinal war 2006 von der Synode der koptischen Bischöfe zum koptisch-katholischen Patriarchen von Alexandria gewählt worden. Im Oktober 2010 war er Generalberichterstatter auf der Synode für den Nahen Osten. Kurz darauf erhob ihn Papst Benedikt XVI. am 20. November 2010 in den Kardinalsstand, wo er bisher der einzige Vertreter der mit Rom unierten orientalischen Kirchen war. (Text: Vatican Insider/Giuseppe Nardi; Bild: Vatican Insider) (Katholisches.info, 18.2.2012). 

15.02.2012  Ukraine: „Wir können die Wahrheit sagen“
Als „exzellent" hat das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das Verhältnis zwischen katholischer und orthodoxer Kirche in der Ukraine bezeichnet. Während eines Besuchs in der internationalen Zentrale des katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ betonte er, noch nie seien die Beziehungen so gut gewesen wie heute. In einer Zeit der Unsicherheit, in der sich in der Gesellschaft Prozesse abspielten, von denen viele Menschen das Gefühl hätten, dass sie nicht mehr kontrollierbar seien, werde den christlichen Kirchen ein großes Vertrauen entgegengebracht, erläuterte der Großerzbischof. Da die Kirche nicht vom Staat abhängig sei, könne sie „die Wahrheit sagen und eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spielen“. (pm) (NL Radio Vatikan, 15.02.2012). 

11.02.2012  Libanon:
Die Heilige Synode der griechisch-melkitisch-katholischen Kirche hat einen „flehentlichen Appell“ an die syrische und die ägyptische Bevölkerung gerichtet. Darin erbitten die Mitglieder der Synode unter dem Vorsitz von Patriarch Gregorios III. Laham ein „Ende des Blutbades“ und „die Bereitschaft beider Parteien zum Dialog“. Dieser soll unter der „Schirmherrschaft der internationalen Gemeinschaft und der Arabischen Länder“ stattfinden. Die Mitglieder der griechisch-melkitisch-katholischen Synode hatten sich in der Stadt Raboué versammelt. Bei dem Treffen wurden auch neue Bischöfe für unbesetzte Eparchien ernannt. Die Liste der Neugewählten wird aber erst nach der Bestätigung durch den Heiligen Stuhl veröffentlicht. (apic) (NL Radio Vatikan, 11.02.2012). 

29.01.2012  Damaskus/Kairo: Der melkitisch-katholische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, sieht die Zukunft der Christen in Ägypten mit Sorge.

In seiner griechisch-melkitischen Gemeinschaft in Ägypten säßen jetzt viele auf gepackten Koffern bzw. hätten schon den Gang ins Exil angetreten, so der Patriarch. Wörtlich meinte er: „Zwanzig Familien etwa sind schon gegangen. Das ist eine Menge, wenn wir daran denken, dass unsere Gemeinschaft schon auf etwas mehr als 5.000 Personen geschrumpft ist.“ Gregorios III. residiert in der syrischen Hauptstadt Damaskus, hat aber unlängst die Weihnachtsfeiern in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geleitet. Auch die koptisch-katholischen und orthodoxen Gemeinden in Ägypten seien von einer „Exilswelle“ betroffen; er wisse sogar von Fällen bei muslimischen Familien. Über die Zukunft seiner Kirche in Ägypten wolle er sich nicht im Detail äußern, dazu sei „das Gefühl von Unsicherheit zu groß“. Gregorios kündigte an, dass die christlichen Kirchen Ägyptens am 21. Februar einen gemeinsamen Verband gründen wollen. Dieser neue Rat solle am 21. Februar erstmals zusammentreten. Der melkitische Patriarch hat sich in Kairo auch mit dem Scheich der muslimischen Universität al-Azhar, Ahmed el-Tayeb, getroffen. Dabei lobte er drei neue Veröffentlichungen der Uni, die als wichtigste Autorität im sunnitischen Islam gilt. In den Texten werde u.a. erwähnt, dass Ägypten ein muslimisches und christliches Land sei, sowie die Bedeutung von Glaubens- und Meinungsfreiheit betont. Ein weiteres Gespräch führte Patriarch Gregorios mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi. Dabei sprach er sich für einen regionalen islamisch-christlichen Gipfel aus. Seine Idee sei es, einen ständigen Rat von Vertretern beider Religionen einzurichten, der eng mit der Arabischen Liga zusammenarbeite. (apic) (NL Radio Vatikan, 29.01.2012). 

13.01.2012  Naher Osten: Bischofstreffen zu Ende gegangen
In Jerusalem ist am Donnerstag das 13. Internationale Bischofstreffen zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land zu Ende gegangen. Vom 8. bis 12. Januar haben Bischöfe und Fachleute aus zehn Ländern Europas, Nordamerikas und Südafrikas über die aktuellen Entwicklungen in der Region und die Lage der Christen im Nahen Osten beraten. Eingeladen hatte sie der Präsident der katholischen Bischofskonferenz im Heiligen Land, der Lateinische Patriarch Fouad Twal; Leiter der deutschen Delegation war der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff. Bei Begegnungen mit katholischen Gemeinden vor Ort bekundeten die Bischöfe ihre Solidarität mit der in schwieriger Situation lebenden christlichen Bevölkerung. Besondere Aufmerksamkeit fand ein Besuch bei der kleinen katholischen Gemeinde in Gaza. Die Messfeier, an der etwa 250 Christen teilnahmen, wurde als starkes Signal weltkirchlicher Solidarität wahrgenommen. Die im Gaza-Streifen regierende Hamas respektiert zwar die dort lebenden Christen, die Islamisierung des Alltags, ablesbar zum Beispiel an der Verschleierung der Frauen in der Öffentlichkeit, lässt die Christen jedoch immer mehr zu Außenseitern der Gesellschaft werden. (pm/dbk) (NL Radio Vatikan, 13.01.2012). 

21.12.2011  Irak:
In den vergangenen neun Jahren sind mehr Christen aus dem Irak ausgewandert als in den letzten 200 Jahren zusammen. Darauf macht der chaldäische Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni, in einem Interview aufmerksam. Heute, neun Jahre nach dem Eingreifen der US-amerikanischen Armee und den folgenden Entwicklungen, lebten vielleicht noch eine halbe Million Christen im Irak. Enttäuscht zeigte sich der Weihbischof vom nun erfolgten Abzug der US-amerikanischen Truppen, die ihrem Auftrag, Frieden zu stiften, nicht nachgekommen seien. „Das internationale Recht besagt, dass Besatzer in den jeweiligen Nationen für Frieden sorgen müssen. Das ist im Irak nicht geschehen.“ (tempi.it) (NL Radio Vatikan, 2ß.12.2011). 

17.12.2011  Syrien:
Die drei katholischen Patriarchen in Syrien zeigen sich tief beunruhigt über die anhaltende Gewalt in ihrem Land. In einer gemeinsamen Erklärung sprechen sie von „tiefem Schmerz über das, was vorgefallen ist, Trauer um die getöteten Opfer und Angst vor einer Eskalation der wirtschaftlichen Lage“. Die Patriarchen rufen zur Versöhnung der Syrer untereinander auf und warnen vor einer ausländischen Intervention im Land. Sie fordern den Westen auch zu einem Ende der Sanktionen auf gegen Syrien auf. Ihre Erklärung „ermutigt zu Reformen“, erinnert die Regierung aber „an den nötigen Respekt vor den Prinzipien der Gerechtigkeit, Freiheit, Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit“. (rv) (NL Radio Vatikan, 17.12.2011). 

01.12.2011  Damaskus: Der griechisch-katholische melkitische Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, plädiert dafür, dem syrischen Präsidenten Bashar al-Assad eine „zweite Chance“ zu geben. In Syrien fehle eine wirkliche inhaltliche und personelle Alternative, sagte Gregorios III. der in Würzburg erscheinenden „Tagespost“ vom Donnerstag. Die Popularität des Präsidenten sei immer noch sehr groß. Viele Menschen sähen den Bedarf für Reformen, aber sie dächten auch, es gehe besser mit Assad als ohne ihn: „Zumal man nicht weiß, was nach ihm kommen soll.“ Bei einem Sturz Assads würde Gregorios III. nicht unbedingt eine schlechtere Lage für die Christen befürchten. Diese könnten sich in Syrien grundsätzlich nicht beklagen: In keinem überwiegend islamischen Land gebe es eine so große Freiheit für religiöse Minderheiten wie in Syrien. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.12.2011).  

15.11.2011  Irak:
Mehr kirchliche Solidarität mit den Christen im Irak fordert der chaldäisch-katholische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako. Zugleich übte er scharfe politische Kritik am Westen, der sich zu wenig für demokratische Strukturen stark mache. Erzbischof Sako äußerte sich im Gespräch mit der österreichischen Presseagentur Kathpress am Rande des dritten „Colloquium Syriacum“ der Stiftung „Pro Oriente“, das in diesen Tagen in Wien stattfand. Sako appellierte einmal mehr an die Vertreter der Kirchen, den Irak zu besuchen und durch ihre Präsenz den Menschen vor Ort Hoffnung zu schenken. Der Exodus der Christen aus dem Irak gehe nach wie vor weiter, warnte Erzbischof Sako. Es seien wohl kaum noch viel mehr als 400.000 Christen im Land, einst seien es bis zu einer Million gewesen. (kap) (NL Radio Vatikan, 15.11.2011). 

29.10.2011  Jordanien:
Die Bischöfe des Heiligen Landes wollen eine Kommission für den Dialog mit anderen Religionsgemeinschaften schaffen. Das ist das Ergebnis ihrer zweitägigen Vollversammlung in Amman. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand nach Angaben des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem von Freitag der Dialog mit dem Judentum und dem Islam. An dem Treffen nahmen die Bischöfe der verschiedenen katholischen Riten in Israel, Jordanien und den Palästinensergebieten teil. Für Israel werden der Bischof von Nazareth, Patriarchalvikar Giacinto-Boulos Marcuzzo, sowie der melkitisch-katholische Erzbischof von Akko, Elias Chacour, für den Kontakt zu Juden und Muslimen zuständig sein. Der Dialog mit den Muslimen in den Palästinensergebieten fällt nach Beschluss der Bischöfe in die Zuständigkeit des Jerusalemer Weihbischofs William Schomali, während der melkitische Erzbischof von Petra, Yasser Ayyash, und der römisch-katholische Bischof von Amman, Selim Sayegh, mit den christlich-muslimischen Beziehungen in Jordanien betraut werden. Ebenfalls auf der Tagesordnung des zweitägigen Treffens standen die christliche Bildung und das Schulwesen im Heiligen Land. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.10.2011). 

12.10.2011  Brooklyn: Offener Brief an Präsident Obama
Verweigertes Treffen mit dem maronitischen Patriarchen Bechara Peter Rai
Am 30. September veröffentlichte der Bischof der Eparchie des hl. Maron von Brooklyn, Gregory Mansour, einen offenen Brief an den amerikanischen Präsidenten Barack Obama, in dem er die Zurückweisung des Patriarchen Bechara Peter Rai seitens der amerikanischen Regierung kritisiert. - -
Sehr geehrter Herr Präsident,
ich bin außerordentlich enttäuscht über die Zurückweisung des Patriarchen Bechara Peter Rai, der die katholische Führungspersönlichkeit der Maroniten weltweit und einer der respektiertesten christlichen Führungspersönlichkeiten des Libanon und des Mittleren Ostens ist. Das Motto auf seinem Wappen reflektiert seine Persönlichkeit und ruft zur „Einheit und Liebe“ auf. Er hat versucht, etwas zu erreichen, was kein anderer politischer oder religiöser Amtsträger bisher erreicht hat: anderen mit Respekt und Liebe zu begegnen, sich auf keine Seite zu stellen und Brücken zu einer Zukunft zu bauen, die hoffentlich zu Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen im Mittleren Osten führen wird. -
Muslimische und christliche Gruppen haben in ihm einen wahren Vater gefunden, einen Patriarchen. Weil er offen über seine Sorge um die Christen im Mittleren Osten gesprochen hat, wurde er von Ihnen und Ihrer Administration zurückgewiesen. Es ist reine Heuchelei für eine Führungspersönlichkeit der freien Welt, ein Treffen mit Patriarch Rai zu verweigern, vor allem, wenn der Premierminister von Israel Teile des Friedensplanes völlig außer Acht lassen kann, ihm aber ein herzliches Willkommen bereitet wird, und der König von Saudi Arabien, wo die Christen keinerlei Freiheit haben, mit den höchsten Ehren empfangen werden kann. Herr Präsident, Sie ignorieren die Not der Christen im Mittleren Osten! -
Patriarch Rais Warnung bezüglich der Zukunft der Christen in Syrien ist nicht gegenstandslos. Christen befinden sich in gleicher Weise in Gefahr wie die Christen, die vor einigen Jahren im Irak lebten, als zwei Drittel von ihnen aus dem Lande geflohen und bis zu heutigen Tag nicht geschützt sind.
Zu sagen, dass der Patriarch Diktatoren unterstützt und sich auf die Seite von Terroristen schlägt, ist reiner Unsinn. Mit seinem einzigartigen Charisma hat sich Patriarch Rai an alle Libanesen gerichtet, mit denen er Seite an Seite leben muss. Es ist ein schönes soziales Engagement, das ihn als Einzigen auszeichnet und mit dem sich niemand messen kann. Er spricht mit Liebe und beschwichtigt die spaltenden, hasserfüllten Reden vieler. Er schenkt Hoffnung.
Im Mittleren Osten dämmert ein neuer Tag. Der arabische Frühling spielt sich mit der Vision eines Sommers ab, der auf ihn folgen wird. Herr Präsident, Sie müssen mit Patriarch Rai nicht in allem übereinstimmen, aber es ist nicht nötig, ihn zu meiden oder zurückzuweisen. Wenn Sie dies tun, dann zeigen Sie Ihren fehlenden Respekt für ihn und für alle Christen des Mittleren Ostens.
+ Gregory J. Mansour
Bischof der Eparchie des hl. Maron von Brooklyn.
[ZENIT-Übersetzung des englischen Originals] (Zenit.org, 12.10.2011).   

05.07.2011  Ukraine:
Das kürzlich gewählte neue Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew, hat Papst Benedikt XVI. in sein Land eingeladen.


Bereits am 26. Juni teilte Schewtschuk das in Lemberg vor 40.000 Menschen bei einem Gedenkgottesdienst zum zehnten Jahrestag des Ukraine-Besuchs von Papst Johannes Paul II. mit. Die Messe fand vor der Kirche der Geburt der Gottesmutter statt. Dort hatte Johannes Paul II. 2001 einen Gottesdienst gefeiert. Schewtschuk hatte sich wenige Tage zuvor in Lemberg auch bereit erklärt, eine Begegnung von Benedikt XVI. und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. vorzubereiten. Seine Kirche verstehe sich als Brücke zwischen den katholischen und orthodoxen Kirchen. Sie wolle ein „vollwertiges Mitglied“ des katholisch-orthodoxen Dialogs werden, so der 41-jährige Großerzbischof. Das Verhältnis beider Konfessionen ist unter anderem durch einen Streit um Kirchenbauten belastet. Dieser Konflikt gilt als wichtiger Stolperstein für eine Begegnung von Benedikt XVI. und Kyrill I. Benedikt XVI. ernannte Schewtschuk im Juni zum Mitglied der Kongregation der Ostkirchen. (kna) (NL Radio Vatikan, 05.07.2011). 

03.04.2011  Neu Delhi: Kardinal Vithayathil, Großerzbischof der syro-malabarischen Kirche verstorben

Der Großerzbischof der mit Rom unierten syro-malabarischen Kirche Indiens, Varkey Kardinal Vithayathil ist gestern in Kerala verstorben. Kardinal Oswald Gracias, der Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz, bezeichnete den Verstorbenen als “mutigen Führer”, der in einem “intensiven Gebetsleben wurzelte”.
Kardinal Varkey Vithayathil wurde am 29. Mai 1927 als zweites von acht Kindern in Parur geboren. Er stammte aus einer Jursitenfamilie. Sein Vater war Richter am Obersten Gerichtshof. Der Kardinal, mit scharfem Verstand ausgestattet, promovierte in Kirchenrecht. Er trat dem Redemptoristenorden bei und wurde am 12. Juni 1954 zum Priester geweiht. In Rom konnte er seine Studien abschließen. Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1990 zum Apostolischen Administrator der Benediktinerabtei Arsivanna in Bengalore. 1997 empfing er auf Wunsch des Papstes die Bischofsweihe. 1999 ernannte ihn dieser zum Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly des syro-malabarischen Ritus. 2001 folgte seine Erhebung in den Kardinalsrang. 2005 nahm er am Konklave teil, das Benedikt XVI. zum Nachfolger des Apostels Petrus wählte.
Kardinal Vithayathil war Vorgänger von Kardinal Gracias als Vorsitzender der indischen Bischofskonferenz. Er erhob mutig seine Stimme für die Religionsfreiheit und gegen die Verfolgung der Christen. Er erinnerte die Priester immer neu daran, das Evangelium zu verkünden, den Gläubigen zur Stärkung, den Ungläubigen zur Bekehrung.
Der Großerzbischof war ein entschiedener Verteidiger des Lebens. In einem Hirtenbrief wandte er sich entschlossen gegen den Egoismus und den Drang zum leichten Leben, der in vielen Paaren über die Kinderfrage entscheide.
Seine Beerdigung, so Kardinal Gracias, wird ein Tag des Gebets und des Dankes der ganzen indischen Kirche. (Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews) (Katholisches.info, 03.04.2011).

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Pressekonferenz am 29.03.2011: Der neue Großerzbischof der Griechisch-Katholischen Kirche in der Ukraine, Patriarch Swjatoslaw I., will eine strategische Allianz bilden mit allen drei orthodoxen Kirchen in der Ukraine:

30.03.2011  UGCC [=Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche. GH] will build 'strategic alliance' in its relations with Ukrainian Orthodox churches
During his first press conference today at UNIAN information agency, Patriarch Sviatoslav shared his vision of the relations between the Ukrainian Greek Catholic Church and the Ukrainian Orthodox Church-Moscow Patriarchate, the Ukrainian Orthodox Church-Kyivan Patriarchate and the Ukrainian Autocephalous Orthodox Church. He calls it, above all, a constructive dialogue, cooperation and coexistence in an alliance to defend traditional Christian values. It is not about merging.
“Our policy, that is our way of communicating with them, will progress toward a constructive dialogue and cooperation. I would like to share with you my most recent ideas and impressions.
"Right before our synod, I attended an international conference of the very important charitable organization Church in Need in Germany. I was invited to serve a celebratory liturgy according to our rite. Right after the liturgy, a roundtable was held with the participation of the prefect of the Papal Council for Promoting Christian Unity, Cardinal Koch, as well as with the head of the Department of External Church Relations of the Moscow Patriarchate, Metropolitan Ilarion Alfeiev.
"It was a very interesting roundtable where the necessity of a strategic alliance between the Russian Orthodox Church and the Catholic Church was voiced. Obviously, we feel a part of such a strategic alliance. But in what sense? Metropolitan Ilarion explained that it is not about merging or subordinating to someone. 'Strategic alliance' is rather a military term. What does it mean? That we today should jointly defend traditional Christian values.
"Let me quote the Metropolitan Аlfeiev: 'We do not have to struggle against Islam in Europe. But we must struggle for the strength of Christianity. We do not intend to oppose abortions, but we intend to struggle for human life. We do not so much want to struggle against a distorted view on Christianity as for the traditional Christian Evangelical values, which have been brought by the Church of Christ to the modern human since the times of the Apostles. You know, I personally and our whole Church feel very comfortable in such a 'strategic alliance.'
"Moreover, in his greeting address to me, His Beatitude Volodymyr calls me to do just that, to build the Ukrainian society together on the basis of Christian values that are held sacred by our churches in their traditions,” said the head of the UGCC.
Posted by A Komar at 7:35 AM
(risu.org.ua, 20.03.2011).
  
29.03.2011 Ukraine:
Die griechisch-katholische Kirche solle ein Patriarchat werden. Das wünscht sich das neue Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, Swjatoslav Schewtschuk.

Er strebe wie schon seine Vorgänger langfristig die Aufwertung des Großerzbistums Kiew-Halytsch zu einem eigenen Patriarchat an. Über diese Frage werde er auch mit Papst Benedikt XVI. sprechen, kündigte Schewtschuk am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der ukrainischen Hauptstadt an. Schewtschuk betonte zugleich, seine Kirche wolle mit der Orthodoxie gut zusammenarbeiten. Die mit Rom verbundene Kirche macht sich seit langem Hoffnungen auf eine Aufwertung zum Patriarchat durch den Vatikan. Der Schritt würde aber nach Ansicht von Beobachtern die Beziehungen zwischen Rom und dem russisch-orthodoxen Patriarchat in Moskau belasten. Darum hatten sich schon Papst Paul VI. und Johannes Paul II. nicht dazu entschließen können [ja leider und sinnloserweise!! GH]. (kna) (NL Radio Vatikan, 29.03.2011). 

25.3.2011  Benedikt XVI. gewährt dem neu gewählten maronitischen Patriarchen von Antiochien die „kirchliche Gemeinschaft“. Das teilte das vatikanische Presseamt am Freitag mit. Bechara Rai wird somit offiziell Oberhaupt der Maroniten. Weil die Maroniten eine eigenständige mit Rom verbundene Kirche bilden, bedarf ihr neues Oberhaupt keiner offiziellen „Bestätigung“ oder „Anerkennung“ durch den Papst. In einem Brief an Rai entrichtete Benedikt XVI. ihn seine Glückwünsche zu dessen Amtsantritt. Rai war am 15. März von einer Bischofssynode am Sitz des Patriarchats im libanesischen Bkerke zum 77. Oberhaupt der orientalischen Kirche gewählt worden. Der bisherige Patriarch Nasrallah Sfeir hatte das Amt aus Altersgründen abgegeben. (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 25.03.2011). 

25.03.2011  Vatikan/Ukraine:
Der 40-jährige Bischof Swjatoslav Schewtschuk ist neues Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine. Papst Benedikt XVI. hat die Wahl an diesem Freitag bestätigt. Schewtschuk war bisher Apostolischer Administrator einer argentinischen Diözese. Er wurde am Donnerstag von der Synode in Lviv (Lemberg) gewählt. Der aus der Westukraine stammende Schewtschuk wurde 1994 zum Priester und 2009 zum Bischof geweiht. Von 2002 bis 2005 unterstützte er das bisherige Kirchenoberhaupt, Kardinal Lubomyr Husar, als Sekretär. Danach leitete er für eineinhalb Jahre das Priesterseminar in Lviv. Die Inthronisierungsfeier für das neue Oberhaupt findet Kirchenangaben zufolge am Sonntag in der noch im Bau befindlichen Kiewer Kathedrale statt. Der Kirchenvorsitz ist mit der Leitung des Erzbistums Kiew verbunden. Der 2001 eigentlich auf Lebenszeit gewählte Großerzbischof Lubomyr Husar hatte Anfang Februar aus Gesundheitsgründen sein Amt mit Zustimmung von Benedikt XVI. aufgegeben. (rv/kipa) (NL Radio Vatikan, 25.03.2011). 

15.03.2011  Libanon:
Die größte katholische Ortskirche im Nahen Osten hat einen neuen Patriarchen: Bischof Béchara Raï ist im Libanon zum neuen maronitischen Patriarchen von Antiochien gewählt worden. Der bisherige Bischof von Jubeil tritt in diesem Amt an die Stelle von Kardinal Nasrallah Boutros Sfeir, der ein Vierteljahrhundert lang Patriarch gewesen war. Raï ist 71 Jahre alt und war von 1967 bis 1975 auch Leiter des arabischen Programms von Radio Vatikan in Rom. Als Patriarch wird er in Bkerke in der Nähe von Jounieh residieren. Raï wird der 77. Patriarch der maronitischen Kirche und damit verantwortlich für gut drei Millionen Gläubige, davon je ein Drittel im Libanon und im lateinamerikanischen Exil. Die Wahlversammlung im Patriarchenpalast von Bkerke war am vergangenen Mittwoch zusammengetreten. Der neue Patriarch muss nun noch von Papst Benedikt XVI. bestätigt werden. (rv/presse) (NL Radio Vatikan, 15.03.2011). 

10.03.2011  Libanon:
Am Aschermittwoch hat im Libanon das Konklave zur Wahl eines neuen maronitischen Patriarchen begonnen. Die Bischöfe entscheiden über die Nachfolge des bisherigen Oberhaupts Nasrallah Boutros Sfeir, der Ende Februar mit fast 91 Jahren zurückgetreten war. Zu der Versammlung im Patriarchatssitz Bkerke unweit der libanesischen Hauptstadt Beirut sind 40 Bischöfe versammelt, die der mit Rom verbundenen maronitischen Kirche angehören. Als Favorit für das Amt gilt der Erzbischof von Beirut, Boulos Matar. Der 70-Jährige, der an der Pariser Sorbonne einen Doktortitel in Philosophie erwarb, leitet das Hauptstadtbistum seit 1996. Chancen geben kirchliche Beobachter laut libanesischen Medien auch Kurienbischof Antoine Andari, dem 61-jährigen Patriarchalvikar. Sfeir war 1986 aus der gleichen Position zum Patriarchen gewählt worden. Die Kurie in Rom habe keinen Vorzugskandidaten signalisiert, schreibt die libanesische Zeitung „The Daily Star“ unter Berufung auf eine nicht namentlich genannte Quelle aus hohen Kirchenkreisen. Es gebe aber den Wunsch nach einem Amtsinhaber, der das Patriarchat modernisiere und mit klareren Strukturen ausstatte. (kipa/rv) (NL Radio Vatikan, 10.03.2011). 

01.03.2011 Vatikan/Irak:
Der bisherige Kanzler der syrisch-katholischen Kirchenleitung in den USA, Yousif Abba ist neuer Erzbischof von Bagdad. Papst Benedikt XVI. gab am Dienstag offiziell seine Zustimmung zur Wahl, die die Synode der mit Rom unierten Ostkirche bei ihrer letzten Zusammenkunft getroffen hatte. Weiters bestätigte der Papst die Synoden-Wahl von Boutros Moshe, der künftig das syrisch-katholische Erzbistum Mosul leiten wird. Das syrisch-katholische Patriarchat von Antiochien hat seinen Sitz in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Der Großteil der syrisch-katholischen Gläubigen lebt vatikanischen Angaben zufolge im Irak, nämlich 42.000. Weitere 26.000 sind es in Syrien und rund 55.000 in der Diaspora, vor allem in den USA und in Venezuela. (rv/kna) (NL Radio Vatikan, 01.03.2011). 

27.02.2011  Libanon:
In Beirut endet in kirchlicher Hinsicht eine Epoche: Papst Benedikt hat an diesem Samstag den Rücktritt des maronitischen Patriarchen von Antiochien angenommen.

Der 90-jährige Kardinal Nasrallah Sfeir hatte seit April 1986 von Bkerke in einem Beiruter Vorort aus die Geschicke eines Großteils der libanesischen Christen gelenkt. In einem Brief an Sfeir erinnert der Papst daran, dass damals bei seinem Amtsantritt noch Bürkerkrieg im Libanon herrschte. „Ihr habt diese Kirche mit dem brennenden Wunsch nach Frieden für Euer Land geführt; der Frieden ist zurückgekommen, auch wenn er fragil bleibt“, schreibt Benedikt. Er hatte Kardinal Sfeir am Freitag in Audienz empfangen. (rv) (NL Radio Vatikan, 27.02.2011).  

10.02.2011  Vatikan/Ukraine:
Papst Benedikt XVI. hat an diesem Donnerstag den Rücktritt von Kardinal Lubomir Husar als Großerzbischof von Kyiv-Halyč und Haupt der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine angenommen. – Husar: “Staatsführung verweigert Gespräch mit uns”

Papst Benedikt XVI. nahm das Rücktrittsersuchen des griechisch-katholischen Großerzbischofs von Lemberg-Kiew Ljubomyr Kardinal Husar an. Zum Ende seiner Regierungszeit zog der Kardinal eine Bilanz über die Situation in der Ukraine.
Der 77jährige Großerzbischof stand der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine vor. Der Regierung seines Landes machte der Kardinal zum Vorwurf, weiterhin die religiösen Minderheiten zu “ignorieren”.
Die Staatsführung “will nicht mit uns reden”, kritisierte Msgr. Husar die ukrainische Politik auf einer Pressekonferenz in Kiew. Ein ganzes Jahr lang habe sich weder der Staatspräsident noch irgendein Regierungsmitglied zu einem Gespräch bereitgefunden. “Das ist ein Problem, das mit Ruhe und ohne Vereinnahmungen gelöst werden muss”, so Kardinal Husar.
Dennoch hat die Ermahnung einen klaren Adressaten. Seit einem Jahr ist der orthodoxe und kremlnahe Viktor Yanukovich neuer Staatspräsident der Ukraine. “Viele klagen darüber”, so Kardinal Husar, “dass eine Kirche [sc. die russisch-orthodoxe, Anm. katholisches.info] bevorzugt wird und eine Reihe von Privilegien genießt, weil unser Staatspräsident ihr angehört.” Der Großerzbischof lobte zwar die Tatsache, dass das Land ein gläubiges Staatsoberhaupt habe, kritisierte aber den Druck, dem die Griechisch-Katholischen ausgesetzt seien. Der Geheimdienst übe Druck auf katholische Priester aus, um sie zur Zusammenarbeit zu bewegen. Ebenso gebe es erheblichen Druck auf Priester der ukrainisch-orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats. Deren Priester würden gedrängt, sich dem Moskauer Patriarchat zu unterstellen. “Die Tatsache, dass eine Kirche bevorzugt wird, ist keine Liebesgeste des Staates, sondern eine gefährliche Entwicklung für diese Kirche selbst. Nicht zuletzt, weil sie deren Glaubwürdigkeit in den Augen der Gläubigen unterminiere”, so Kardinal Husar.
Grund für die Rücktrittsbitte an den Papst sei sein Gesundheitszustand gewesen, so Husar. “Ich liege aber noch nicht im Grab”, fügte er scherzend hinzu. Er werde weiterhin “ganz” am Leben der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine mitwirken. “Ich werde vor allem für unsere Kirche beten und möchte gerne vor allem die Jugendlichen und die Arbeiter besuchen”, so der Großerzbischof.
Die vorläufige Leitung des Erzbistums liegt nun in den Händen des Erzbischofs von Lemberg, Msgr. Ihor Vozniak, der eine Synode der griechisch-orthodoxen Bischöfe der Ukraine einberufen wird. Die Synode wird einen neuen Großerzbischof wählen. Zum Abschluss der Pressekonferenz richtete Kardinal Husar einen Appell an die Kirche: “Nicht den laizistischen Versuchungen nachgeben und die Einheit und Heiligkeit der Kirche auf der ganzen Welt bewahren.” -
Msgr. Ljubomyr Husar führte die mit Rom unierten griechischen Katholiken der Ukraine seit 2001. Im Jahr 2005 verlegte er den Sitz des Großerzbischofs von Lemberg nach Kiew. Ein Schritt, der von orthodoxen Kreisen mit Misstrauen beobachtet wurde. Für das Patriarchat von Moskau und aller Reußen ist die Existenz der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche ein Streitpunkt mit der katholischen Kirche. Das Moskauer Patriarchat macht die Lösung zu einer Vorbedingung für ein Treffen zwischen dem Papst und dem Patriarchen. Um ein solches Treffen bemühte sich bereits der polnische Papst Johannes Paul II. vergebens. Die Beziehungen zwischen Rom und Moskau haben sich unter dem deutschen Papst Benedikt XVI. und Patriarch Kirill allerdings deutlich verbessert.
Der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine gehören mehr als fünf Millionen Gläubige an. Ihre Entstehung geht auf das Jahr 1596 zurück, als sich sechs orthodoxe Bischöfe der Ukraine entschieden, mit der katholischen Kirche eine Union einzugehen und sich durch die Kirchenunion von Brest Rom anschlossen. Unter der Führung des Erzbischofs von Lemberg und der Beibehaltung des byzantinischen Ritus löste sich dieser damals zu Polen gehörende Teil von der Orthodoxie. Die sich als griechisch-katholische Kirche konstituierenden Bistümer unterstanden damals allerdings nicht dem Moskauer Patriarchat, sondern dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel. -
Der Großerzbischof von Lemberg-Kiew steht dieser unierten Kirche des byzantinischen Ritus vor. Seine Jurisdiktionsgewalt entspricht jener der Patriarchen der anderen mit Rom unierten Ostkirchen. (Asianews/Giuseppe Nardi) (Katholisches.info, 11.02.2011).  

27.10.2010  Kiew/Odessa: Interreligiöse Demo gegen Diskriminierung der Unierten
(KAP) Juden, Muslime und Christen haben im ukrainischen Odessa gemeinsam gegen die Diskriminierung der dortigen Griechisch-Katholischen Kirche protestiert. Ihre Spitzenvertreter riefen die Stadtverwaltung auf, ihren Widerstand gegen die Errichtung einer neuen griechisch-katholischen Kirche aufzugeben. Wie lokale Medien weiter berichten, warnten sie in einem gemeinsamen Appell an den Bürgermeister von Odessa vor der "Verfolgung oder Diskriminierung" einer Religionsgemeinschaft.-
Die Verwaltung der mit einer Million Einwohnern drittgrößten ukrainischen Stadt wies bislang alle Anträge der mit Rom unierten Ostkirche auf Zuteilung eines Baugrunds ab. Damit entsprach sie dem Wunsch der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, der die meisten Bürger der Stadt angehören.-
Die Orthodoxen werfen den mit Rom unierten Christen [zu Unrecht] ein aggressives Expansionsstreben vor. Außerdem bezeichneten sie den Bau einer griechisch-katholischen Kirche in Odessa als ungerechtfertigt, weil es dafür zuwenig Gläubige gebe. Unter anderen hatte sich der Außenamtschef des Moskauer Patriarchats, Metropolit Hilarion [Alfeyev!], zum Widerstand gegen einen unierten Kirchenbau in Odessa bekannt.-
Dem Appell für den Bau einer griechisch-katholischen Kirche schlossen sich neben der römisch-katholischen Kirche unter anderem mehrere protestantische Kirchen, die progressive jüdische und die muslimische Gemeinde an. In dem Schreiben an den Bürgermeister kritisieren sie, dass den unierten Christen als einziger Glaubensgemeinschaft die Errichtung eines Gotteshauses verwehrt werde. Es gebe eine "Atmosphäre ungesunder Aggressionen".-
Den Medienberichten zufolge beteten Katholiken und Protestanten am Sonntag in ihren Gottesdiensten für die Erlaubnis zum Bau einer unierten Kirche. In der Region Odessa bekennen sich laut unabhängigen Schätzungen rund 10.000 Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche.
Das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Kardinal Lubomyr Husar, sieht durch die Stadtverwaltung von Odessa den Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung der Religionsgemeinschaften verletzt. Dieser gelte, egal ob eine Religionsgemeinschaft zehn Millionen oder Tausend Mitglieder habe. (Kathweb.at, 26.10.2010). -- Anmerkung: Der Haupt-Hintertreiber ist ein Hardliner und Ökumenegegner, der orthodoxe Metropolit Agafangel Sawin von Odessa, der einen direkt gewählten Sitz im Stadtrat hat [GH]. 

16.10.2010  Vatikan: Patriarchen des Ostens wollen den Papst wählen – Sitz im Kardinalskollegium gefordert
Die derzeit in Rom tagende Sondersynode für den Nahen Osten versammelt neben den lateinischen Bischöfen dieser Weltgegend auch die Bischöfe der 23 Ostkirchen, die mit Rom uniert sind, sich also in voller Einheit mit der katholischen Kirche befinden, aber ihre eigenen Riten haben. Neben den zahlreichen existentiellen Problemen der oft kleinen christlichen Gemeinschaften in mehrheitlich islamischen Staaten, brachten die Patriarchen und Bischöfe auch Wünsche mit nach Rom, die sie in diesen Tagen dem Papst vortragen.
Bischof Vartan Waldir Boghossian, der Apostolische Exarch der armenisch-katholischen Kirche für Lateinamerika erhob die Forderung, dass die Patriarchen der katholischen Ostkirchen aufgrund ihrer Stellung als Väter und Oberhäupter von Kirchen sui iuris, die gemeinsam mit der lateinischen Kirche in der katholischen Kirche die Katholizität bilden, ipso facto Mitglieder des Kardinalskollegiums und damit im Konklave Wähler des Papstes sein sollten, ohne die Notwendigkeit, dafür den lateinischen Titel eines Kardinals verliehen zu bekommen. Aus demselben Grund sollten sie auch protokollarisch vor den Kardinälen rangieren.
Sollte Papst Benedikt XVI. diesem Wunsch entsprechen, bekämen die Patriarchen der unierten Kirchen des Ostens einen Rechtsanspruch auf einen Sitz im höchsten und exklusivsten Kreis der katholischen Kirche. Es wäre aber noch viel mehr: Es würde die zentrale Grundregel des Konklaves verändert. Seit einem Jahrtausend wählen ausschließlich Kardinäle den Papst. Diese wiederum werden einzig vom regierenden Papst kreiert, der in seiner Entscheidung völlig frei ist. Das exklusive päpstliche Berufungsrecht wird aber von einer Reihe von Opportunitäten eingeschränkt. Traditionell sind eine Reihe von Erzbischofssitzen mit der Kardinalswürde verbunden. Am Prinzip ändert dies aber nichts. Bisher gibt es im Kirchenrecht keine Form der Einschränkung bei der Ernennung von Kardinälen. Dies wäre in Zukunft der Fall, sollten die Patriarchen der katholischen Ostkirchen automatisch mit ihrer Wahl auch zu Mitgliedern des Kardinalskollegiums aufsteigen. Die Patriarchen werden innerhalb der jeweiligen Ostkirchen gewählt und vom Papst nurmehr bestätigt und damit anerkannt.
Weiter forderte Bischof Boghossian von Rom auch die Aufhebung der territorialen Jurisdiktion der Kirchen der orientalischen Riten. Innerhalb der katholischen Kirche ist lediglich die lateinische Kirche grenzenlos. Die Zuständigkeiten der Ostkirchen sind territorial umrissen. Exarch Boghossian unterstrich seine Forderung auch mit Blick auf die Ökumene: “Die vollständige Jurisdiktion über die eigenen Gläubigen auf allen Kontinenten wäre für die getrennten Brüder die konkrete Vorwegnahme der vollen Einheit.”
In dieselbe Richtung drängte der libanesische Bischof Guy-Paul Noujaim, der an Papst Johannes Paul II. erinnerte, der eine “neue Form” der Ausübung des päpstlichen Primats anregte, die die Mission der Kirche nicht beschädige und an den kirchlichen Formen des ersten Jahrtausends anknüpft, und so den östlichen Christen trotz ihrer rituellen Verschiedenheit erlaubt, sich vollkommen zu Hause zu fühlen. Die mit Rom unierten Kirchen des Ostens wünschen sich von Rom eine Stärkung der Communio. Konkret bedeutet das für sie, dass sie mehr Zuständigkeiten für ihre Patriarchen fordern und das Recht, den Papst wählen zu können. (Katholisches, 16.10.2010, und GH). [Wenn das alles so einfach wäre! Zuvor ist zu klären: was ist die "katholische" und was die "lateinische" bzw. "römische" Kirche? Wie bei den katholischen ("unierten") Ostkirchen, wählt auch die römische Kirche ihr Oberhaupt allein. Dieses ist der Bischof von Rom im Rang eines Patriarchen [des Westens]. Als solcher hat er nun einmal nach altkirchlicher Ordnung den Vorrang vor den anderen Patriarchen und ist das sichtbare Oberhaupt der gesamten katholischen Kirche (Amt des Papstes). Das müssen auch die anderen Patriarchen  als verbindliche Regelung akzeptieren.                                                              Zur Mitsprache der östlichen Patriarchen im Sinne der communio müsste erst ein Gremium geschaffen werden, das oberhalb der römischen Kardinäle angesiedelt ist, zum Beispiel eine Ständige Synode der katholischen Kirchen-Oberhäupter als Organ einer erweiterten Pentarchie. Dies hätte aber nichts mit der Papstwahl zu tun und auch nichts mit einem Sitz im lateinischen(!) Kollegium der Kardinäle. Die größte praktische Schwierigkeit sehe ich in der übergroßen Unverhältnismäßigkeit des römischen zu den anderen Patriarchaten, wie sie sich nun einmal historisch entwickelt hat. - Bei der Anerkennung von Zuständigkeiten für die eigenen Gläubigen und Territorien besteht allerdings tatsächlich noch Nachholbedarf. -                          Was das Ganze dann im Rahmen der Ökumene mit den orthodoxen Kirchen bedeuten würde, das muss außerdem sehr wohl bedacht werden! [GH].

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NAHOST-SONDERSYNODE IM VATIKAN 10.-24.10.2010
Offizielle Texte und Dokumente


Zur Eröffnung der Versammlung am 11. Oktober hat S. H. Papst Benedikt XVI. eine sensationelle Rede, ohne Manuskript, gehalten, in der er ohne falsche Rücksichten und mit Bezugnahme auf Psalm 82 sowie  Kap. 12 der Apokalypse die modernen "Götter" unserer Zeit demaskiert, die die Menschen knechten und die Welt dem Untergang weihen:  


Den ungehemmten Kapitalismus, den Terrorismus selbst im Namen Gottes, das Drogengeschäft, die herrschenden Ideologien (mediengemachter unmoralischer "Lifestyle") in der Gesellschaft und die Machenschaften der Mächtigen dieser Welt einschließlich der Militärs. Hier der Text auf Englisch von Sandro Magister, Rom.                        
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05.10.2010  Vatikan: Die Christen in Nahost haben mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aber auch enges Gruppendenken und das Beharren auf Eigenrechten machen ein gemeinsames Auftreten schwierig, sagt Paul Hinder, der Apostolische Vikar in Arabien. Dabei können der liturgische Reichtum und die Traditionsverbundenheit der orientalischen Kirchen der Weltkirche eine „heilsame Mahnung sein“, so der gebürtige Schweizer. Von dem bevorstehenden Treffen der Nahost-Bischöfe in Rom erhofft sich Hinder eine realistische Bestandsaufnahme und Inspiration für die weiteren Schritte vor Ort. (kipa) (NL Radio Vatikan, 05.10.2010).  

01.10.2010  Beirut: Maronitischer Patriarch des Libanon warnt vor neuem Krieg – Christen fürchten weitere Schwächung
Im Libanon wächst die Spannung. Die Bischöfe des Landes bereiten sich auf die Reise nach Rom vor, um an der Synode für den Nahen Osten teilzunehmen, doch im Land wächst die Angst vor einem Krieg zwischen Sunniten und Schiiten. Der maronitische Patriarch des Libanon rief die internationale Staatengemeinschaft auf, die “wachsenden Spannungen” ernstzunehmen. Der Konflikt zwischen der sunnitischen Mehrheit und der schiitischen Hisbollah könne in einen neuen Bürgerkrieg münden, so das geistliche Oberhaupt der Christen. --
Der Libanon hatte Anfang des 20. Jahrhunderts noch eine christliche Bevölkerungsmehrheit. Nach Jahrzehnten des Kriegs und Bürgerkriegs sind sie zu einer Minderheit geworden. Waren die Christen vor wenigen Jahrzehnten noch ein entscheidender politischer Faktor im Land, müssen sie immer mehr erdulden, was die verschiedenen islamischen Gruppen des Landes (Sunniten, Drusen und neuerdings vor allem Schiiten) entscheiden.
Die Mahnung der mit Rom unierten maronitischen Kirche fand Eingang in das Schlussdokument der unter dem Vorsitz von Patriarch Kardinal Nasrallah Sfeir tagenden Bischöfe des Libanon. “Die versammelten Bischöfe erörterten die Lage im Libanon. Sie sind außerordentlich besorgt über die wachsenden Spannungen zwischen den verschiedenen Fraktionen des Landes, die drohen, sich in einen Krieg zu verwandeln.”
Die Gräben zwischen Sunniten und Schiiten vertiefen sich rund um den Sondergerichtshof für den Libanon (TSL) des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag. Der Gerichtshof soll unter anderem die 2005 erfolgte Ermordung des früheren Premierministers Rafik al-Hariri aufklären.
Während der designierte sunnitische Premierminister Saad Hariri, Sohn des Ermordeten, die Bedeutung des Gerichtshofes unterstreicht, “um das Blut des Märtyrers Hariri nicht zu vergessen”, wirft die schiitische Hisbollah dem Sondergerichtshof vor, “im Sold Israels” zu stehen. Die Hisbollah (Partei Gottes) fürchtet, vom Gerichtshof angeklagt zu werden, in den Mordfall Hariri verstrickt zu sein. Dergleichen wurde vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag nie geäußert. Allein die Möglichkeit lässt jedoch für das labile politische System des Libanon das Schlimmste befürchten. Der maronitische Parlamentsabgeordnete Sleiman Frangieh, ein persönlicher Freund des syrischen Staatspräsidenten Baschar al-Assad, warnte vor einigen Tagen, dass eine Anklage gegen die Hisbollah den Krieg zwischen Sunniten und Schiiten im Libanon bedeuten werde. --
Der syrische Außenminister Walid Mouallem erklärte in einem Interview mit dem Wall Street Journal: “Wir sind überzeugt, dass eine Verurteilung der Hisbollah durch den Sondergerichtshof Ursache für Probleme im Libanon sein wird.”
Während in dem kriegsgeplagten Land erneut Krieg in der Luft liegt, bereiten sich die Bischöfe des Landes vor, im Vatikan an der Synode für den Nahen Osten teilzunehmen, die vom 10. bis 24. Oktober stattfinden wird.
Aus diplomatischen Kreisen ist zu erfahren, dass der Sondergerichtshof “noch vor dem Jahresende” die Anklageschrift hinterlegen werde. Politische Beobachter zeigen sich besorgt, ob der Frieden noch solange halten werde. Der Ausbruch von Gewalt würde das Ende der politischen Garantien durch Syrien und Saudi-Arabien bedeuten, die seit dem letzten Krieg eine Koexistenz der verschiedenen religiösen und ethnischen Gruppen im Libanon sicherstellten. Die Christen des Libanon fürchten, in einem Krieg zwischen die Fronten zu geraten und die eigentlichen Leidtragenden zu werden.
(Asianews/GN; http://www.katholisches.info/?p=9637).

28.09.2010  Kiew: Großerzbischof Kardinal Husar beklagt orthodoxe Kampagne gegen Kirchenbau.-
Ukrainische Orthodoxie und Moskauer Patriarchat riefen Stadtverwaltung von Odessa auf, den Bau einer griechisch-katholischen Kirche zu verbieten
(KAP) In der Ukraine sieht sich seit dem Machtwechsel zu Jahresbeginn die (unierte) griechisch-katholische Kirche verstärkt Repressionen ausgesetzt. Jüngster Konfliktpunkt sind die Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche in Odessa, gegen die sich die örtliche moskautreue orthodoxe Diözese mit Unterstützung von kommunalen Behörden und Moskauer Patriarchat querlegt. Das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, der Kiewer Großerzbischof Kardinal Lubomyr Husar, sieht deshalb den Grundsatz der Gleichberechtigung der Religionsgemeinschaften durch die staatlichen Organe verletzt.
"Es scheint, als ob nur ein Glaubensbekenntnis Rechte besitzt, die anderen aber nicht", so Husar im Pressedienst seiner Kirche: "Hier geht es nicht nur um die griechisch-katholischen Christen. Es geht darum, dass alle religiösen Organisationen und Kirchen in der Ukraine gleichberechtigt sein sollten." Wenige Tage zuvor hatten sich Vertreter der Unierten an den ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch mit der Bitte um Hilfe gewandt.
Die Beschwerde galt einem publizierten Aufruf von Vertretern der orthodoxen Kirche - gemeinsam mit dem Moskauer Patriarchat - an staatliche Behörden, den Bau der griechisch-katholischen Kirche in Odessa zu verbieten. Dazu Husar: "In Odessa haben wir griechisch-katholische Christen, die eine Kirche brauchen, und sie haben sicher ein Recht darauf."
10.000 Unierte allein in Odessa
Laut einer Umfrage vom März 2010, die das "Horschenina"-Institut gemeinsam mit dem Kiewer Internationalen Institut für Soziologie durchführte, bekennen sich allein in Odessa 10.000 Einwohner zur griechisch-katholischen Kirche. Seit 18 Jahren bemühe man sich bereits um ein Grundstück für eine Kirche in Odessa, erinnert der Patriarch.
"Wir haben nichts gegen das Moskauer Patriarchat oder die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche, die diesem Patriarchat angehört. Wir haben nichts gegen andere. Wir stehen dafür ein, dass alle anerkannten, registrierten und in der Ukraine vertretenen religiösen Organisationen über die gleichen Rechte verfügen dürfen", unterstrich das Oberhaupt der griechischen Katholiken.
Der Leiter des griechisch-katholischen Ökumene-Komitees in Kiew, Ihor Shaban, hob die Doppelgleisigkeit des Agierens der moskau-orientierten Orthodoxie hervor. Es sei "bemerkenswert", dass die Agitation und Medienkampagne gegen die griechisch-katholische Kirche zeitlich mit der Tagung der Internationalen ökumenischen theologischen Kommission für den orthodox-katholischen Dialog in Wien, "die doch gerade den Dialog und den gegenseitigen Respekt fördern sollte", zusammengefallen sei. (Kathweb Nachrichten, 28.09.2010).  

10.08.2010  Die Nahost-Sondersynode im Vatikan kann etwas bewirken, „wenn die Kirchen wieder einiger untereinander werden“. Das meint der Patriarch der katholischen Kopten, Antonios Naguib von Alexandria, im Gespräch mit der Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. Leider sei in den Ländern des Nahen Ostens das Interesse an der Bischofssynode, die im Oktober in Rom stattfindet, nur gering: „Die Massenmedien hier ignorieren vollkommen dieses für uns wesentliche Ereignis“. Es sei darum auch schwer, den „wenigen, verstreuten Katholiken in der Region ihren Sinn verständlich zu machen“. Die Menschen müssten verstehen, dass es auf der Synode um sie und ihr Schicksal gehe. (or) (NL Radio Vatikan, 10.08.2010).

06.06.2010  Papst Benedikt XVI.: „Maroniten, bleibt eurem Erbe treu!“
Letzter Programmpunkt der dreitätigen Apostolischen Reise nach Zypern war am Sonntagnachmittag ein kurzer Besuch in der maronitischen Kathedrale von Nikosia. Benedikt XVI. würdigte hier besonders die Maroniten, die die größte katholische Ostkirche [westsyrischer Tradition von Antiochien] im Nahen Osten bilden und seit Jahrhunderten in beständiger Einheit mit dem Papst von Rom stehen.
Der maronitische Patriarch, Kardinal Nasrallah Sfeir (90), dankte dem Papst und betete ein Bußgebet der syrischen Liturgietradition. In seiner Ansprache sagte der Papst, die Maroniten hätten oft in der Geschichte Schwierigkeiten gehabt, ihrem besonderen christlichen Erbe treu zu bleiben. Dennoch seien sie dem Glauben ihrer Väter treu geblieben. Eindringlich bat er die Gläubigen, dieses Erbe in Ehren zu halten. (NL Radio Vatikan, 06.06.2010).

25.01.2010  Irak:
Der chaldäische Weihbischof von Bagdad, Shlemon Warduni, hat zu einer Fastenaktion aufgerufen.
Unter dem Titel „Fasten wie in Ninive“ soll an die Bekehrung der Stadt Ninive zur Zeit des Propheten Jona erinnert werden. Gleichzeitig sei das Fasten „eine Buße für das ganze Land“, erläuterte der Bischof gegenüber der Nachrichtenagentur sir. Neben dem Verzicht auf Speisen werde man für Frieden, Sicherheit und Stabilität im eigenen Land und auf der ganzen Welt beten. Auch sei das gemeinsame Fasten eine Vorbereitung auf die Synode für den Nahen Osten im Oktober. Sie sei ein bedeutendes Moment für die Kirchen in der von politischen, religiösen und sozialen Schwierigkeiten gebeutelten Region. (sir) (NL Radio Vatikan, 25.01.2010). 

13.11.2009  Irak:
Emil Schimun Nona ist neuer Erzbischof der chaldäischen Kirche im nordirakischen Mossul.
Papst Benedikt XVI. hat der Wahl des 42-jährigen Geistlichen durch die Synode der irakischen Bischöfe zugestimmt. Das gab der Vatikan an diesem Freitag bekannt. Die Christen in Mossul hätten die Nachricht mit „großer Freude“ aufgenommen, berichtet der kirchliche Pressedienst asianews. Der neue Erzbischof erfülle das Erzbistum „wieder mit Hoffnung“, berichten Kirchenvertreter. - Nonas Vorgänger Paul Faraj Rahho war am 29. Februar 2008 verschleppt und nach zweiwöchiger Geiselhaft ermordet worden. Seither war der Bischofsstuhl vakant. Ein irakisches Gericht verurteilte im Mai 2008 einen angeblich in die Entführung verstrickten El-Kaida-Mann zum Tod. Nona stammt aus der Nähe von Mossul. Nach der Priesterweihe 1991 in Bagdad wirkte er als Seelsorger in seinem Heimatort. Von 2000 bis 2005 studierte Nona an der päpstlichen Lateran-Universität in Rom. Derzeit unterrichtet er Anthropologie im kirchlichen „Babel College“ in Bagdad. (rv/asianews/kna) (NL Radio Vatikan, 13.11.2009).
 

01.11.2009  Ukraine:
Großerzbischof Kardinal Lubomyr Husar erwägt aus Altersgründen den Rücktritt als Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine.           
Es sei besser, die Leitung der mit Rom unierten Kirche bereits zu Lebzeiten abzugeben, sagte der 76-jährige der ukrainischen Wochenzeitung „Zerkalo Nedeli“ am Wochenende. Er wolle nicht „bis zum letzten Augenblick“ im Amt bleiben. Einen Zeitpunkt für einen möglichen Rücktritt nannte das auf Lebenszeit gewählte Kirchenoberhaupt nicht. Ein Nachfolger werde bereits gesucht, so der Großerzbischof von Kiew-Halyc. Husar dementierte allerdings, dass er dem Papst schon seinen Rücktritt angeboten habe. Er unterstrich, zur Aufgabe des Bischofsamtes sei er nicht verpflichtet. - Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine zählt rund fünf Millionen Mitglieder. Wie andere katholische Ostkirchen genießt sie weitgehende Eigenständigkeit. Die Bischofssynode der Kirche wählt nicht nur ihr Oberhaupt, den Großerzbischof, sondern auch die Bischöfe der Eparchien [Bistümer]; der Papst erteilt der Wahl anschließend seine Zustimmung. Die Leitung der Kirche ist seit 2005 an das Amt des Großerzbischofs von Kiew-Halyc gekoppelt. Husar steht den unierten Ukrainern seit Januar 2001 vor. Nur einen Monat später erhielt er die Kardinalswürde. 2005 verlegte er den Hauptsitz vom westukrainischen Lviv (Lemberg) in die Hauptstadt Kiev. (kna) (NL Radio Vatikan, 01.11.2009).

30.07.2009:  Zur Zerstörung der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine unter den Sowjets: siehe unter "Aktuelles".


01.05.2009  Irak: 
In Anwesenheit von 18 chaldäischen Bischöfen und vielen Priestern hat im Norden des Landes die Synode der chaldäisch-katholischen Kirche begonnen.
Neben Gebet und Meditation bietet das Treffen Gelegenheit zum Austausch in einem schwierigen Moment für die Kirche und die gesamte Bevölkerung des Landes. Diskutiert wird u.a. die Gefahr einer möglichen Dreiteilung des Landes in einen kurdischen, einen schiitischen und einen sunnitischen Teil. Weitere Themen sind die massenweise Auswanderung bzw. Flucht von Christen sowie die Sicherheitslage. (fides/adnkronos) (NL Radio Vatikan, 01.05.2009).

27.04.2009  Irak:
Im Seminar von Ankawa beginnt am Dienstag die Synode der chaldäisch-katholischen Kirche.
Diese ist die größte christliche Gemeinschaft im Irak. Im Mittelpunkt der Arbeiten soll die Situation der Kirche und des irakischen Volkes stehen. Zu den Arbeiten werden 15 Bischöfe erwartet. Die Synode dauert voraussichtlich bis Ende Mai. Die Eröffnung der Synode fällt mit einer neuen Welle der Gewalt zusammen. Diese richtet sich auch gegen Christen. Vergangenen Sonntag sind in Kirkuk zwei chaldäische Frauen und ein syrisch-orthodoxer Gläubiger getötet worden. Außerdem gab es zahlreiche Verletzte. „Feige, terroristische Verbrechen“ nannte der Bischof von Kirkuk, Louis Sako, diesen Anschlag. Der Weihbischof von B agdad, Shlemon Warduni, spricht von einem Widerstreiten vieler gegenläufiger Interessen im Irak. Auch die Ausländer, die in das Land kommen, tragen zur Unruhe bei und machen die Situation nicht einfacher, sagt Warduni. Die internationalen Kräfte seien nicht in der Lage, sich über eine Lösung der Probleme im Irak zu einigen. So bleibe der Irak weiterhin ein gemartertes Land. (asca)(NL Radio Vatikan, 27.04.2009).

26.02.2009 Libanon:

Der armenisch-apostolische Katholikos von Kilikien, Aram I., und der syrisch-katholische Patriarch Mar Ignatius Joseph III. haben sich für die ökumenische Zusammenarbeit ihrer Kirchen ausgesprochen. Das betonten sie bei einem Treffen in Beirut, dem Amtssitz des neugewählten Patriarchen Mar Ignatius Joseph III. Die Präsenz der Christen im Nahen Osten müsse gestärkt werden, betonten die beiden Patriarchen. Sie erinnerten darüber hinaus an die Gemeinsamkeiten der orientalischen Christen in der Emigration, vor allem in den Vereinigten Staaten, Kanada und Brasilien. Mit Blick auf den Besuch von Aram I. bei Papst Benedikt XVI. im November 2008 äußerte Mar Ignatius Joseph III. weiterhin die Hoffnung auf eine Stärkung der Beziehungen zwischen armenischer und katholischer Kirche. (kap) (NL Radio Vatikan, 26.02.2009).

06.02.2009  Israel:
Der frühere griechisch-katholische (melkitische) Erzbischof von Jerusalem, Hilarion Capucci, ist in sein Geburtsland Syrien abgeschoben worden.
Das meldet die israelische Presse am Freitag. Die Armee hatte den 86-Jährigen am Donnerstag an Bord eines Schiffes festgenommen, mit dem Menschenrechtsaktivisten trotz der israelischen Seeblockade Hilfsmaterial in den Gazastreifen bringen wollten. (kna/ansa) (NL Radio Vatikan, 06.02.2009).

22.01.2009  Vatikan:
Mar Ephrem Joseph Younan ist zum neuen syrisch-katholischen Patriarchen von Antiochien gewählt worden.
Das meldete die italienische katholische Nachrichtenagentur „SIR” am Donnerstag. Younan war bisher Bischof der syrisch-katholischen Christen in den USA und Kanada mit Sitz in Union City im Bundesstaat New Jersey. Er wurde am Mittwoch von den in Rom zur Synode versammelten Bischöfen seiner Kirche gewählt. Er nahm danach den Namen Mar Ignatius Joseph III. Younan an. Am Freitag will der neue Patriarch seinen Antrittsbesuch bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan machen. Younan ist Nachfolger von Mar Ignatius Bedros VIII. Abd-el-Ahad, der sein Amt aus Altergründen niedergelegt hatte. Die syrisch-katholische Kirche ist ursprünglich im nahöstlichen Raum beheimatet. Bereits in spätosmanischer Zeit gab es aber eine starke Auswanderungsbewegung auf den amerikanischen Doppelkontinent. Von den Ausrottungsmaßnahmen des jungtürkischen Komitees für Einheit und Fortschritt (Ittihad ve Terakki) im Ersten Weltkrieg war die syrisch-katholische Kirche besonders betroffen, vor allem in ihren eigentlichen Heimatgebieten wie Mardin, Urfa, Amida usw. Die offizielle Amtseinführung des neuen Patriarchen soll Mitte Februar am Amtssitz des syrisch-katholischen Patriarchen in Beirut erfolgen. Joseph F. Younan wurde am 15. November 1944 in Hassakeh in Syrien geboren. Nach seiner Priesterweihe 1971 war er zunächst in der Seelsorge seiner Heimat tätig. 1986 wurde er mit dem Aufbau einer syrisch-katholischen Gemeinde im Großraum New York / New Jersey beauftragt. Zwei Jahre später wurde er von der vatikanischen Ostkirchenkongregation offiziell als Koordinator der syrisch-katholischen Geistlichen in den Vereinigten Staaten und Kanada beauftragt, 1991 wurde er zum Apostolischen Delegaten seiner Kirche ernannt. 1995 machte Papst Johannes Paul II. ihn zum ersten Bischof der neugegründeten syrisch-katholischen Eparchie (Diözese) Our Lady of Deliverance of Newark. (kap)(NL Radio Vatiklan, 22.01.2009).

21.01.2009  Ägypten:
Der frühere koptisch-katholische Patriarch Stephanos Ghattas ist an diesem Dienstag im Alter von 89 Jahren in Kairo verstorben.
Er war im Jahr 2006 aus Altersgründen von seinem Amt zurückgetreten. Papst Johannes Paul II. hatte Ghattas im Jahr 2001 zum Kardinal berufen. Vor seiner Berufung ins Bischofsamt war Ghattas Professor für Philosophie und Theologie gewesen. Mit seinem Tod hat das Kardinalskollegium noch 189 Mitglieder, von denen 116 berechtigt sind, in einem Konklave den nächsten Papst zu wählen. (kna) (NL Radio Vatikan, 21.01.2009).

17.01.2008  Vatikan:  Am Samstag beginnt in Rom eine Synode der syrisch-katholischen Kirche. Die Synodenväter wollen bei dem fünftägigen Treffen einen neuen Patriarchen wählen. Das Treffen begann mit zwei Einkehrtagen unter Leitung des Präfekten der Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri. – Bislang leitete Mar Ignatius Petrus VIII. Abdel-Ahad, die mit Rom unierte syrisch-katholische Kirche. Der Sitz des Patriarchen ist Beirut. Die syrisch-katholische Kirche folgt im Gottesdienst dem westsyrischen Ritus. Liturgiesprache ist das Syrische. (rv)(NL Radio Vatikan, 17.01.2009).

25.10.2008  Vatikan/Synode:                                   Katholische Ostkirchen fordern Frieden                 Mit einem eindringlichen Friedensappell haben sich die bei der Weltbischofssynode anwesenden Patriarchen und Oberhäupter der katholischen Ostkirchen an den Papst und die Weltöffentlichkeit gewandt. Gerechtigkeit und Religionsfreiheit seien Voraussetzung und Garantie für Frieden, betonten sie in der am Freitag übergebenen Botschaft. Besonders forderten sie für das Heilige Land sowie für den Libanon, den Irak und Indien rechtliche und soziale Bedingungen, die ein Leben in Würde und ohne Diskriminierung erlaubten. Die Kirchenführer äußerten die Hoffnung, dass die Christen an den Ursprungsstätten der christlichen Erlösung leben und bleiben können. Zugleich baten sie um Hilfe für diejenigen, die aus religiösen Gründen zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen wurden. „Wir betrachten es als unsere Pflicht, uns zu Sprechern all derjenigen zu machen, die zu Recht auf Garantien für ein menschenwürdiges Leben und ein akzeptables soziales Zusammenleben warten“, heißt es in dem Schreiben der elf bei der Synode anwesenden Patriarchen und Delegierten. (rv/kna)(NL Radio Vatikan, 25.10.2008).

18.10.2008 Indien/Vatikan:                  Syro-malabarische Kirche fühlt sich benachteiligt
Ein indischer Kardinal beklagt „Ungerechtigkeiten” gegenüber der syro-malabarischen Kirche innerhalb der Weltkirche. Bei der Bischofssynode im Vatikan referierte Kardinal Varkey Vithayathil über die Lage seiner Ostkirche und sagte, ihr werde das Recht verweigert, den hunderttausenden Migranten in Indien und in den Golfstaaten pastorale Sorge durch ihre eigenen Bischöfe und Priester zu erteilen. Auch erhalte die syro-malabarische Kirche keine neuen Missionsgebiete etwa in Indien oder Afrika. Das sei eine schwerwiegende Ungerechtigkeit, die bei der Weltbischofssynode thematisiert werden sollte. Kardinal Vithayathil ist Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly und Vorsitzender der Synode der syrisch-malabarischen Kirche. Diese ist die zweitgrößte der 21 mit Rom unierten Ostkirchen, gilt als eine der aktivsten und zählt weltweit rund 3,8 Millionen Gläubige. (rv) (NL Radio Vatikan, 18.10.2008).                                                     Eine Verzweiflungstat des Kardinals, denn dieses Thema steht absolut nicht auf der Tagesordnung der Synode (leider!). Es ist nicht zu fassen!! Immer noch eine berechtigte Klage gegen die Römische Kurie und ihre latinisierende Politik!  Die Syro-Malabaren gehören nicht nur zu den katholischen Ostkirchen, also zur katholischen Weltkirche, sondern stehen wegen der  gleichen liturgischen Familie und Kirchenordnung  den Chaldäern am nächsten, deren Verfolgung und Vertreibung aus dem Irak wir gerade miterleben müssen, ohne dass offenbar großzügige Hilfe geleistet wird.  GH].                                                  

13.10.2008  Ukraine
Führer mehrerer christlicher Kirchen haben sich in der Hauptstadt Kiew zu Konsultationen getroffen.
An dem Treffen im Basilianerkloster nahm auch der katholisch-ukrainische Großerzbischof von Kiew, Kardinal Lubomir Husar, teil. Thema waren die derzeitige gesellschaftliche Lage im dem Land, Fragen des Staat-Kirche-Verhältnisses und die Schulpolitik. Die Ukraine wird derzeit von einer erneuten, heftigen politischen Krise erschüttert. Folgende Kirchen waren bei dem Treffen vertreten: Die ukrainisch-orthodoxe, die griechisch-katholische, die römisch-katholische, die ukrainische Union evangelischer Kirchen, die Baptisten und die evangelisch-lutherische Kirche. (rv) (NL Radio Vatikan, 13.10.2008).

30.09.2008  Irak:
Der chaldäische Patriarch, Kardinal Emmanuel III. Delly, appelliert in einem Brief an die Regierung, die politischen Rechte der christlichen Minderheit zu respektieren.
Delly fordert nach Angaben der Vatikanzeitung „L`Osservatore Romano” eine Revision des Wahlgesetzes für die Provinzvertretungen. Erst kürzlich hatte das Parlament einen Schutzparagraphen für Minderheiten abgeschafft. Beobachter befürchten nun eine weitere Schwächung der christlichen Minderheit. Ein Vertreter der Vereinten Nationen im Irak bezeichnete die Abschaffung der Schutzklausel als „schwarze Wolke” an einem an sich guten Tag für Irak und die Demokratie. – Auch der Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, fordert eine Revision. Mehrere Hundert Christen demonstrierten in der nordirakischen Stadt für ihr Anliegen. (or/asianews)(NL Radio Vatikan, 30.09.2008).

20.08.2008  Ukraine
Wegen eines Überfalls auf einen griechisch-katholischen Bischof ermittelt die ukrainische Justiz gegen drei ehemalige Basilianermönche.
Ukrainische Medien berichteten am Mittwoch, sie hätten versucht, die Bischofsresidenz und eine Kirche im westukrainischen Stryj zu übernehmen und dabei Weihbischof Taras Senkiv und einen Priester tätlich angegriffen. Hintergrund des Konflikts ist ein Richtungsstreit innerhalb der mit Rom unierten Kirche des byzantinischen Ritus. Bei den Dissidenten handelt es sich den Berichten zufolge um frühere Mönche des Basilianerklosters von Pidhirzi bei Lwiw (Lemberg). Sie lehnen die Aussöhnungsbemühungen des Oberhauptes der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine, Kardinal Lubomyr Husar, gegenüber der Orthodoxie ab. Weil sie sich unerlaubt zu griechisch-katholischen Bischöfen weihen ließen, untersagte ihnen Husar im März jede priesterliche Funktion. Auch ihr Appell an Papst Benedikt XVI., sie als Bischöfe zu bestätigen, blieb erfolglos. (kna) (NL Radio Vatikan, 20.08.2008).

14.07.2008  Vatikan/Ukraine
Nur der Papst könne über die Errichtung eines Patriarchats für die griechisch-katholische (unierte) Kirche in der Ukraine entscheiden; dabei müssten auch die „ökumenischen Auswirkungen” mitbedacht werden.
Dies betonte der Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, bei einer Pressekonferenz am Samstag in Lemberg. In letzter Zeit waren sowohl aus dem kirchlichen und als auch aus dem politischen Bereich Vorstöße erfolgt, um eine Rangerhöhung des unierten „Großerzbischofs von Kiew und Halytsch” - derzeit Kardinal Lubomyr Husar - zum Patriarchen zu erreichen. Kardinal Sandri hielt sich auf Einladung der unierten Bischöfe zu einem Kurzbesuch in der Ukraine auf. In seiner früheren Funktion als Substitut im Staatssekretariat hatte er bereits im Jahr 2001 Johannes Paul II. bei dessen Ukraine-Besuch begleitet. (kap) (NL Radio Vatikan, 14.07.2008).

Kommentar [GH]: Bei der im Vatikan schon viel zu lange vorherrschenden falschen Rücksicht auf die "Ökumene", besonders gegenüber dem intransigenten Moskauer Patriarchat, wird das ukrainische Patriarchat niemals Wirklichkeit, denn die Orthodoxie wird die Unierten niemals anerkennen und der Papst deshalb weiter zögern. Deshalb wiederhole ich, was ich schon früher hier geäußert habe: die griechisch-katholische Kirche der Ukraine sollte sich selbst als Patriarchat konstituieren. Dann wird die Anerkennung schon nach und nach kommen, auch wenn es dauert. Übrigens haben die meisten orthodoxen Kirchen ihre Autokephalie genau auf diese Art gewonnen, allen vorweg: Moskau !!!                                          

12.07.2008  Rumänien:
Die Heilige Synode der rumänisch-orthodoxen Kirche hat einem Bischof vergeben, der die Hl. Kommunion bei einer katholisch-unierten Liturgiefeier empfangen hatte.
Die Eucharistie sei kein Mittel auf dem Weg zur Einheit der Kirche, sondern ihr tiefster Ausdruck, so das Kirchenoberhaupt Patriarch Daniel in einer Rede vor der Synode. Der Metropolit von Banat, Nicolae Corneanu, hatte am 25. Mai 2008 bei einer unierten Chrysostomosliturgie in Temeswar die heilige Kommunion empfangen. Auch gegenüber dem Bischof von Oradea, Virgil Bercea, ließen dessen Mitbrüder Gnade vor Recht ergehen. Er hatte an einer unierten „Segnung des Heiligen Wassers” zum Hochfest der Epiphanie teilgenommen. Normalerweise bestraft die Synode Interkommunion und gemeinsame sakramentale Feiern mit Nichtorthodoxen mit der Exkommunikation. (cna) (Nach NL Radio Vatikan, 1.07.2008).

08.07.2008  Ukraine:
Das Regionalparlament von Lviv (Lemberg) fordert vom Vatikan die Aufwertung der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine zum Patriarchat.
Die Abgeordneten beschlossen am Dienstag laut ukrainischen Medienberichten einen entsprechenden Appell an Papst Benedikt XVI. Zwei weitere westukrainische Regionalparlamente, Ivano-Frankivsk und Ternopil, wollen den Angaben zufolge gleichlautende Resolutionen verabschieden. Trotz jahrelanger Bemühungen der katholischen Ukrainer verlieh der Vatikan der mit Rom unierten Kirche bislang nicht den Rang eines Patriarchates. Hintergrund sind starke Vorbehalte der russisch-orthodoxen Kirche gegen eine solche Aufwertung der Katholiken. Die Frage gilt als Stolperstein in den Beziehungen des Heiligen Stuhls zum russisch-orthodoxen Patriarchat. In dem Parlamentsbeschluss heißt es laut Berichten, „die Anerkennung des Patriarchates wäre eine wahr haft wichtige Entscheidung für die Kirche“. Zugleich hätten sich die Abgeordneten für die Heiligsprechung der früheren Oberhäupter der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Großerzbischof Andrzej Szeptyckyj (1901-1944) und Kardinal Josef Slipyj (1944-1984) ausgesprochen. Die mit Rom unierte Kirche ist mit rund sechs Millionen Mitgliedern und mehr als 3.300 Pfarreien nach der orthodoxen Kirche die zweitgrößte Konfession in der Ukraine. Im Westen des Landes gibt es mehr Katholiken als Orthodoxe. Die russische Orthodoxie sieht die Ukraine als ihr kanonisches Territorium an. (kna) (NL Radio Vatikan, 08.07.2008). 

21.06.2008  Libanon:
Der syrisch-katholische Bischof Flavien-Joseph Melki – er ist Patriarchalvikar für den Libanon mit Sitz in Beirut – hat den Westen zu einem stärkeren Engagement für die Christen in seinem Land aufgerufen.
Er wünsche sich, dass Europa die Christen im Libanon unterstütze, sagte Melki am Donnerstag in Hamburg. Die Kirche im Westen dürfe ihre Wurzeln im Orient nicht vergessen. „Die Wiege des Christentums darf nicht zu einem Ort ohne Christen werden”, mahnte der Bischof. Die Lage der Kirchen im Libanon bezeichnete der Bischof als schwierig. Sie seien durch die aktuelle politische Situation in Bedrängnis. Das lange Zeit friedliche Miteinander der Religionen sei inzwischen stark gestört. Schuld daran sei auch die schiitische Hizbollah, sie sei ein „Staat im Staate” und von der Regierung des Landes nicht zu kontrollieren. Der Bischof beklagte darüber hinaus eine generelle Benachteiligung der Christen in der arabischen Welt. Bei der rechtlichen Stellung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gebe es in den Ländern des Orients eine „extreme Schieflage”. Christen hätten nicht die gleichen Rechte wie Muslime. Umso unverständlicher sei es, wie großzügig Europa den Muslimen alle Rechte einräume. Melki hatte sich zuvor auch in Österreich aufgehalten und war u.a. in Wien und in Heiligenkreuz an die Öffentlichkeit getreten. (kap) (NL Radio Vatikan, 21.06.2008).

Pfingsten 2008  Slowakei:


(Aus dem Rundbrief der A.K.M. Slavorum Apostoli, 15.06.2008, S. 7).

10.05.2008  Slowakei:
Das weltweit erste Kloster byzantinischer Klausur-Redemptoristinnen ist im ostslowakischen Vranov nad Toplou v Lomnici eingeweiht worden.
An dem Festgottesdienst unter Vorsitz des griechisch-katholischen Metropoliten von Presov, Jan Babjak, nahmen neben fünf Bischöfen und einer großen Zahl von Gläubigen und Ordensleuten auch der Generalobere des Redemptoristen, der US-Amerikaner Joseph Tobin, teil. Die sechs ersten Konventsmitglieder stammen aus der Slowakei und begannen vor sechs Jahren in der Nähe von Presov mit dem Ordensleben auf Basis eines Provisoriums. Finanziert wurde der Klosterbau mit Unterstützung der Redemptoristinnen vor allem aus Irland und Belgien. (kathpress) (NL Radio Vatikan, 10.05.2008).

23.04.2008  Vatikan / Athen:
Der Heilige Vater hat einen alten Freund von mir, den ostkirchlichen Priester und Wissenschaftler Prof. Dr. Dimitrios Salachas, am Fest des hl. Georg zum Apostolischen Exarchen für die griechischen Katholiken des byzantinischen Ritus ernannt und zum Titularbischof von Carcabia.
Das Exarchat zählt unter schwierigen Bedingungen 2.300 Katholiken mit 10 Priestern und 14 Ordensleuten. Der neuernannte Bischof, der selbst dem byzantinischen Ritus angehört, ist 1939 in Athen geboren und wurde 1964 zum Priester  geweiht. Er war bisher - und wird es hoffentlich bleiben - Mitglied der offiziellen Theologischen Kommission des Vatikans für den ökumenischen Dialog mit den orthodoxen Kirchen.
Im Amt des Exarchen, der seinen Sitz in Athen hat, folgt er dem bisherigen Bischof Anarghyros Printesis nach, der 33 Jahre lang das Exarchat geleitet hat und nun wegen Erreichens der Altersgrenze aus dem Amt scheidet. (Nach Vatican Information Service, 23.04.2008).
Dem neuen Exarchen die herzlichsten Glückwünsche: Eis polla eti, despota!  AXIOS !  AXIOS !  AXIOS !

Die Bischofsweihe findet statt am Samstag, dem 24.05.2008, um 10:00 Uhr in der Kirche der Hlst. Dreifaltigkeit, Acharnon-Str. 246, Athen.

Am Sonntag, 25.05.2008 feiert der neue Exarch seine erste Pontifikalliturgie um 09:30 Uhr in derselben Kirche. (GH).

08.04.2008  Ukraine:
Im Wechselspiel zwischen West und Ost
Politisch stellt sich die Ukraine im Augenblick die Frage, ob sie der EU und der Nato beitreten soll. Damit muss der 48-Millionen-Staat auch seine Einstellung gegenüber dem Westen und seinem großen Nachbarland Russland neu überdenken. Auch kirchlich gesehen steht die Ukraine im Wechselspiel zwischen den Herausforderungen der Westkirche und den Problemen der Ostkirchen. Das ist auch dem Großerzbischof der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine bewusst. Kardinal Lubomir Husar betont gegenüber Radio Vatikan: „Uns stehen alle Wege offen, um uns weiter entwickeln zu können. Doch wir müssen sehr viel daran arbeiten. Ohne Anstrengung und ohne die Gnade Gottes kommen wir aber ohnehin nicht weiter.”
Die griechisch-katholische Kirche der Ukraine ist eine byzantinische Kirche, die aber mit Rom uniert ist. Während der Sowjetzeit wurde sie brutal unterdrückt.
„Die Situation der Kirchen in der Ukraine mehr als 15 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion und somit der Wiedergeburt des Christentums zeigt, dass es viele hoffnungsvolle Zeichen gibt. In diesen 15 Jahren ist es uns mit der Gnade Gottes gelungen, einige Fortschritte zu verzeichnen, die zu einer Normalisierung des Lebens unserer Kirchen geführt hat. Selbstverständlich muss noch einiges unternommen werden.”
Ein EU- oder Nato-Beitritt der Ukraine wäre nicht nur für das slawische Land selbst eine Bereicherung. Auch der Westen kann Vieles von der Geschichte dieses Landes lernen, sagt Kardinal Husar.
„Die Ukrainer haben meiner Meinung nach das Verdienst, dass sie die Gnade Gottes während der Unterdrückungszeit nicht vergeudet haben. So ist es ein großes Wunder – aber nicht als Heilung verstanden – dass aus der Gnade Gottes eine zukunftsweisende Einstellung entstanden ist. In diesem Sinne können wir unseren Mitbrüdern in der ganzen Welt dienen.” (rv) (NL Radio Vatikan, 08.04.2008).

03.04.2008  Libanon:
Die maronitischen Bischöfe haben die anhaltende politische Krise im Land beklagt.
Die Wirtschaft im Libanon werde nachhaltig zerstört, die Abwanderung vor allem junger Menschen bedrohe die Zukunft des Landes. Die Politiker sollten umkehren und im Sinn des Gemeinwohls handeln, erklärten die Bischöfe zum Abschluss ihrer monatlichen Vollversammlung. Kardinal Nasrallah Sfeir beklagte in seiner Erklärung die Beschlagnahmung christlichen Eigentums in einigen Regionen des Libanon. Die Bischöfe unterstützten ausdrücklich die Verhandlungen der Arabischen Liga, so der Patriarch der Maroniten. (asianews) (NL Radio Vatikan, 03-04-2008).

19.03.2008  Indien
Kasten sind auch innerhalb der katholischen Kirche ein Problem. Das ist das Ergebnis einer Studie im Staat Tamil Nadu im Süden Indiens. Eine Erhebung unter Ordensleuten ergab, dass 43 Prozent der Befragten in ihrer Gemeinschaft Diskriminierungen aufgrund ihrer Kastenzugehörigkeit erlebt hätten. So würden sich beispielsweise Seilschaften bilden und Versetzungen von der Kastenzugehörigkeit abhängig gemacht. 70 Prozent gibt an, dass sich das Problem nicht auf Klöster beschränke, sondern das ganze Leben der Kirche präge. 54 Prozent der Befragten hätten sich nicht für einen Weg im Orden entschieden, wenn sie um die Kasten-Problematik im Innern der Kirche gewusst hätten. Die Studie ist von Paul Raj erstellt, einem Mitglied des Ordens des Heiligen Gabriel. Seine Ergebnisse gründen auf 550 Interviews mit Ordensleuten 53 verschiedener Kongregationen. Im Staat Tamil Nadu leben insgesamt 13.000 Ordensfrauen und –männer. (apic) (NL Radio Vatikan, 19.03.2008).

30.01.2008  Slowakei:
Örtliche Medien haben die von Papst Benedikt XVI. kürzlich vorgenommene Neuordnung der griechisch-katholischen Diözesen in der Slowakischen Republik als „historisches Ereignis” gewürdigt.
Die Erhebung der bisherigen Eparchie Presov zur Metropolie, die Aufwertung des bisherigen Exarchats Kosice zu einer Eparchie, vor allem aber die Errichtung einer neuen Eparchie in der Hauptstadt Pressburg (Bratislava), bedeutet für die griechisch-katholische Kirche einen Quantensprung in der öffentlichen Wahrnehmung, berichtet die Nachrichtenagentur kathpress. Verbunden damit sei eine enorme pastorale Herausforderung. Denn während die insgesamt rund 250.000 Mitglieder zählende Kirche in der Ostslowakei fest verankert sei, handle es sich bei der neuen Eparchie um eine Diasporagegend. Im Ballungsraum Bratislava leben mittlerweile rund 25.000 griechisch-katholische Christen. Von den 376 Priestern im aktiven Dienst arbeiten hier 13. - Mit Eparchie bezeichnet man in der Ostkirche eine Diözese, die Metropolie entspricht dem Erzbistum. (kap) (NL Radio Vatikan, 05.02.2008).

03.02.2008  Vatikan:
Seine Seligkeit Mar Ignace Pierre VIII. Abdel-Ahad ist als Patriarch der syrisch-katholischen Kirche von seinem Amt zurückgetreten.
Papst Benedikt XVI. nahm den Amtsverzicht an und berief ein aus drei Erzbischöfen bestehendes Komitee, das bis zur Wahl eines Nachfolgers das Patriarchat leitet. Ignace Pierre Abdel-Ahad wurde 1930 im syrischen Aleppo geboren. Bis 2001 war er syrisch-katholischer Bischof von Jerusalem. Danach wurde er zum Nachfolger des als Präfekt der Kongregation für die Ostkirchen an die Römische Kurie gewechselten Patriarchen Ignace Moussa I. Daoud gewählt. Als Patriarch nahm er den Namen Ignace Pierre VIII. an. Der Sitz des Patriarchen  der syrisch-katholischen Kirche von Antiochia [Antakya, Türkei], die ihren Gottesdienst nach altorientalischem [westsyrischem] Ritus feiert, ist in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die mit Rom unierte Gemeinschaft zählt rund 50.000 Mitglieder. (rv/agi) (nach NL Radio Vatikan, 03.02.2008).

01.02.2008  Vatikan/Ukraine:
Papst Benedikt XVI. ermuntert die Katholiken in der Ukraine zu mehr Zusammenarbeit .

Sie sollten sich doch wenigstens einmal im Jahr mit den Bischöfen des römischen Ritus treffen, empfahl er an diesem Freitag den Oberhirten des östlichen Ritus aus der Ukraine. Nach mehr als 70 Jahren waren sie erstmals wieder zum Ad-limina-Besuch in Rom. Mit Nachdruck bat Benedikt auch um brüderliche Beziehungen zu den orthodoxen Christen. Seit Jahrhunderten schon seien sich in der Ukraine Katholiken und Orthodoxe im täglichen Leben nahe. Misserfolge dürften den Enthusiasmus bei der Suche nach der Einheit nicht bremsen. Auf den erneuten Ruf der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine nach einer Aufwertung zum Patriarchat ging Papst Benedikt in seiner Ansprache nicht ein. (rv) (NL Radio Vatikan, 01.02.2008).                                                     

Hinweis zum Verständnis:                                  Nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums haben sich in der Ukraine 3 (!) orthodoxe, mehr oder weniger selbstständige Kirchen gebildet, die miteinander rivalisieren! Die innerorthodoxen Streitigkeiten sind vor allem jurisdiktioneller Art.

Auch die bereits 1596 durch Union mit Rom entstandene griechisch-katholische Kirche, die in der Zeit des Kommunismus am meisten zu leiden hatte, weil sie nicht nur von staatlicher, sondern auch von orthodoxer Seite (vor allem von  Moskau) unterdrückt und verfolgt wurde, konnte damals aus den Katakomben wieder ans Licht steigen und zum Teil aus dem Ausland in die Heimat zurückkehren. Diese Märtyrerkirche umfasst mehrere Millionen Gläubige, vor allem in der Westukraine, und hat  inzwischen den kanonischen Status eines mit Rom vereinten katholischen Groß-Erzbistums des östlichen (byzantinischen) Ritus mit Sitz in Kiew (Kijiv). Die Erhebung durch den Papst zum Patriarchat, das eine höhere Autonomie und Anerkennung mit sich brächte, wird seit Jahrzehnten erbeten und wäre mehr als berechtigt. Sie wird aber bisher von Rom  -   aus ökumenischen  Gründen (!)  -  mit Blick auf die irrationalen Empfindlichkeiten der Orthodoxie in puncto Unierte verweigert.  Hinzu kommt, dass auch die Bischöfe der katholischen (lateinischen)  Kirche in der Ukraine die Unierten als eine Art Konkurrenz empfinden und behandeln. Dass das bei den griechisch- katholischen Bischöfen zu Frustrationen und  Zurückhaltung gegenüber den Orthodoxen, aber auch gegenüber ihren römisch-katholischen Brüdern im Bischofsamt  führt, ist kein Wunder, sondern beruht  -  leider  -  auf Gegenseitigkeit.-
Man muss es einmal klar sagen: Die orthodoxen Empfindlichkeiten sind rein ideologischer Natur, in der Sache unbegründet und gegen den Willen Jesu Christi zur Einheit seiner Jünger. Letztlich haben sie ihre Ursache in der bedauerlicherweise schon mehr als ein Jahrtausend alten Verweigerungshaltung der Orthodoxie, mit Rom zu einer wirklichen Einigung und Anerkennung der westlichen Kirche zu kommen. 
Rom
täte gut daran, unter diesen Umständen und nach all seinen ökumenischen Vorleistungen in den letzten zehn Jahrhunderten, in aller christlichen Liebe Klartext zu reden und das zu tun, was universalkirchlich notwendig ist, ohne falsche Rücksichtnahmen. Denn auf wirkliche Kircheneinheit mit der Orthodoxie durch Vorleistungen zu hoffen, ist genauso wenig realistisch wie die bekannten griechischen Kalenden. (02.02.2008 GH).


30.01.2008  Vatikan/Slowakei:
Die griechisch-katholischen Christen in der Slowakei haben jetzt eine Kirche „sui iuris” (eigenen Rechts).
Papst Benedikt erhob am Mittwoch die bisherige Eparchie von Prešov zur Metropolie, und den dortigen Bischof zum Erzbischof und Metropoliten. Gleichzeitig unterstellte er die Eparchie von Bratislava und Košice (vorher im niedrigeren Rang eines „Exarchats”) dem Metropoliten von Prešov als Suffraganbistümer. Die mit Rom unierten Ostkirchen haben ein eigenes Kirchenrecht und genießen größere Eigenständigkeit als Metropolien der lateinischen Kirche. Bisher gibt es zwei solcher Metropolien: die äthiopische mit Sitz in Addis Abeba und die ruthenische mit Uschhorod in der Ukraine. (rv) (NL Rado Vatikan, 30.01.2008).

Erstaunlich und erfreulich:                                   Gemeinsame Kirche für Orthodoxe und Melkiten in Syrien von beiden ostkirchlichen Patriarchen eingeweiht:
Die neu errichtete Kirche der heiligen Apostel Petrus und Paulus in der Stadt Dummar bei Damaskus wurde vor kurzem von den beiden zuständigen Oberhäuptern ihrer Kirchen, Ignatios IV., dem griechisch-orthodoxen Patriarchen von Antiochien, und von Gregorios III., dem griechisch-katholisch-melkitischen Patriarchen von Antiochien, gemeinsam geweiht. Eine solche Aktion orthodoxer und östlich-katholischer (unierter) Patriarchen ist bisher einmalig. Die Kirche dient beiden Pfarreien gleichzeitig, allerdings kann die Liturgie nicht gemeinsam gefeiert werden, solange die volle Kircheneinheit nicht wiederhergestellt ist. Trotzdem wird die ökumenische Einstellung der beiden Patriarchen, auf katholischer Seite im Gefolge des Zweiten Vatikanischen Konzils, hierdurch unter praktischen Beweis gestellt. Es geht also auch ganz anders als in Russland! Besonders Gregor III. ist in Deutschland und darüber hinaus sehr bekannt geworden als der langjährige Patriarchalvikar von Jerusalem Lutfi Laham. Zum besseren Verständnis sei gesagt, dass es sich hier nicht um eine "Simultankirche" handelt, wie wir sie auf Grund historischer Gegebenheiten in Deutschland kennen, denn diese neue Kirche wurde von Anfang an gemeinsam für beide Gemeinden errichtet und gemeinsam geweiht. So ist sie ein wirklicher Schritt auf dem Weg zur Einheit! (aus Katholiki, Athen, 07.02.2006).
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